[0001] Die Erfindung betrifft einen Flachpfannenziegel der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Gattung.
[0002] Derartige in verschiedenen Ausführungen bekannte Pfannenziegel werden in der Regel
zur Eindeckung flach geneigter Dächer verwendet. Durch die einfachen oder auch doppelten
Kopf- und Seitenverfalzungen wird die erforderliche Dichtheit und eine zusätzliche
Durchlüftung der Eindeckung erzielt.
[0003] Für einen möglichst schnellen Wasserablauf weisen diese Pfannenziegel in ihrem Mittelfeld
durchgehende Längsmulden mit meist ebener Grundfläche auf, an die sich seitlich der
Deckwulst anschließt. Ein gravierender Nachteil dieser bekannten Pfannenziegel ist
ihr gegenüber Betondachsteinen erheblich höherer Preis, der durch die Rohmaterialien
und in besonderem Maße durch das energie- und kostenaufwendige Herstellungsverfahren
verursacht wird. Bei der Herstellung herkömmlicher Pfannenfalzziegel werden die Rohlinge
aus Batzen oder Kuchen in Revolverpressen mit Ober- und Unterwerkzeug geformt und
nach der Trocknung in Einzelkassetten eingelegt im Tunnelofen gebrannt. Da für jeden
Rohling eine eigene Kassette benötigt wird, ergeben sich bei den hohen Produktionszahlen
moderner Betriebe entsprechend hohe Investitions- und Betriebskosten durch die notwendige
Verwendung dieser Kassetten. Darüber hinaus sind auch die maximalen Abmessungen, die
minimale Wandstärke und die Formgenauigkeit derartiger durch Formpressen hergestellter
Rohlinge bzw. Pfannenziegel begrenzt.
[0004] Aus der Druckschrift DIN 456 "Dachziegel", Mai 1958, ist eine gattungsgemäße Falzpfanne
bekannt, die seitlich neben dem flachgewölbten Mittelfeld einen ebenen streifenförmigen
Abschnitt aufweist, der in der Eindeckung vom Deckwulst der benachbarten Flachpfanne
überdeckt wird und als Auflage für die Randkante dieses Deckwulstes dient. Diese Flachpfanne
hat die bisher üblichen Abmessungen, d.h. eine wesentlich größere Länge als Breite.
Durch die hier vorgesehene Doppelverfalzung am Seiten- und Kopfbereich ergibt sich
eine relativ geringe aktive Deckfläche.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flachpfannenziegel zu schaffen, der bei vergrößerten
Flächenabmessungen in der Eindeckung einen ansprechenden optischen Eindruck vermittelt
und wesentlich kostengünstiger als herkömmliche Falzpfannenziegel hergestellt werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0007] Der erfindungsgemäße Flachpfannenziegel hat größere Flächenabmessungen, insbesondere
eine größere Breite als herkömmliche Pfannenziegel, wobei die größere Ziegelbreite
durch den ebenen streifen- bzw. leistenförmigen Abschnitt im Mittelfeld optisch kaschiert
wird und die Eindeckung dadurch einen längsgestreckten ansprechenden Eindruck vermittelt.
Die Ausbildung der Kopfseite als kippsichere Standfläche ermöglicht eine kostengünstige
Herstellung der erfindungsgemäßen Flachpfannenziegel unter Wegfall der bisher gebräuchlichen
Kasetten. Die mit hoher Genauigkeit und praktisch spannungsfrei geformten Rohlinge
werden nebeneinander aufrechtstehend durch den Brennofen transportiert, wobei die
Kopfseite die Aufstandsfläche bildet. Neben dem durch den Wegfall der Kassetten bedingten
geringen Kostenaufwand wird als weiterer Vorteil eine vergleichmäßigte Brennwirkung
aufgrund der günstigeren Strömungs- und Wärmeübergangs-Bedingungen im Brennofen erreicht.
[0008] Weitere Kosteneinsparungen und insbesondere eine hochgenaue Formhaltigkeit des erfindungsgemäßen
großflächigen Flachpfannenziegels werden durch eine besondere Herstellungsweise der
Rohlinge ermöglicht. Dabei wird in einer Strangpresse ein kontinuierlicher Tonstrang
erzeugt, dessen Querschnitt in etwa dem Querschnitt der Rohlinge bzw. der fertigen
Ziegel entspricht. Nach dem Querschneiden dieses Stranges werden die Strangzuschnitte
in einer Prägepresse mit Unter- und Oberwerkzeug verformt, wobei durch eine gegenüber
dem herkömmlichen Preßvorgang geringfügige Materialverdrängung die Stege und Nuten
der Kopf- und Seitenverfalzungen sowie auch die Eckausschnitte usw. ausgeformt werden.
Durch die zweistufigen Verformungsvorgänge wird erreicht, daß sich keine oder nur
geringfügige Restspannungen im Rohling aufbauen können, die bei konventioneller Herstellung
zur Bildung von Sprüngen oder Haarrissen beim Trocknen und/oder Brennen führten. Darüber
hinaus wird durch den Prägevorgang eine auf herkömmliche Weise nicht erzielbare Formgenauigkeit
der Rohlinge bei verminderter Wandstärke und dementsprechend geringerem Flächengewicht
erzielt. Insgesamt entsprechen die Herstellungskosten und auch die Flächenabmessungen
des erfindungsgemäßen Flachpfannenziegels in etwa denen von Betondachsteinen, die
allerdings gegenüber den erfindungsgemäßen Tondachziegeln eine Reihe von technischen
und ästhetischen Nachteilen haben.
[0009] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung und Ausgestaltung der Erfindung sind an der
ebenen Kopfseite des Flachpfannenziegels oberseitig zwei Arretierausnehmungen und
unterseitig zwei vorstehende Arretiernasen ausgebildet. Beide Arretierelememte, d.h.
die Arretierausnehmungen und die Arretiernasen, sind hinsichtlich Form und Größe so
aufeinander abgestimmt, daß im Ziegelstapel die vorstehenden Nasen der oberen Ziegel
in die Arretierausnehmungen der unteren Ziegel formschlüssig eingreifen. Darüber hinaus
dienen die vorstehenden Nasen als Auflageelemente für die auf einer Unterlage flach
aufliegenden Ziegel sowie als Anhängeelemente für die Dachlatten in der Eindeckung.
Die ebene Stirnfläche der sich konisch verjüngenden Nasen verbreitert die kopfseitige
ebene Aufstandsfläche des Ziegels und verbessert damit die Standsicherheit des Rohlings
beim Durchlaufen des Brennofens. Die stirnseitig offenen ebenfalls konischen Arretierausnehmungen
sind in der kopfseitigen Falzrippe vorgesehen und nach innen dreiseitig von einem
Wulstrand umgeben, der niedriger als die endseitige Falzrippe ist. Vorteilhaft ist
ferner die kopfseitige Unterkante als Schrägfläche ausgebildet.
[0010] Gemäß einer anderen zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist der fußseitige Endabschnitt
des Flachpfannenziegels im konkav gewölbten Mittelfeld und im konvexen Deckwulst in
Längsrichtung konvex gewölbt ausgebildet und hat eine zur Fußkante hin allmählich
abnehmende Wandstärke. Dadurch ergibt sich neben einer herstellungsbedingten verbesserten
Maßhaltigkeit des Formlings eine durchgehende Auflage und ein funktionsgerechter Eingriff
der Fußfalzung eines oberen Ziegels in die Kopffalzung eines unteren Ziegels in der
Eindeckung. Ferner begünstigen diese Maßnahmen das Strömungsverhalten und verringern
die Staudrücke im Bereich der Fußkanten.
[0011] Eine gute Dichtwirkung der Eindeckung wird auf technisch einfache Weise dadurch erreicht,
daß an dem konvex gewölbten verjüngten fußseitigen Ziegelrand ein einfacher Fußfalz
aus einem höheren und breiteren Endsteg und aus einer hierzu beabstandeten flacheren
Rippe ausgebildet ist, wobei dieser einfache Fußfalz zusammen mit dem aus nur einer
Endrippe und einer niedrigeren inneren Rippe gebildeten Kopffalz eines angrenzenden
Flachpfannenziegels einen strömungsmechanischen Verschluß bildet und beide Ziegel
in einem relativ großen Bereich abgedichtet gegeneinander verschiebbar sind.
[0012] Für eine gute Dichtwirkung und einen zügigen Wasserablauf im Bereich des kritischen
Vierziegelecks ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung von Bedeutung, bei welcher
der kopfseitige Eckauschnitt größer als der am unteren Ende des Seitenfalzes vorgesehene
fußseitige Eckauschnitt ist, wobei an der Längswand dieses fußseitigen Eckausschnitts
eine schmale Wasserablaufkante von dreieckigem Querschnitt ausgebildet ist, vor der
sich eine muldenförmige Einsenkung befindet.
[0013] Schließlich ist zur Erzielung eines sicheren Verzahnungseingriffes der Ziegelverfalzungen
auch im Bereich des streifenförmigen Abschnitts der Endsteg der Fußfalzung unter diesem
streifenförmigen Abschnitt vergrößert und mit einer ebenen Auflage- und Stapelfläche
versehen. Durch diese Auflagefläche erfolgt eine sichere fußseitige Abstützung der
Ziegel in einem Stapel, wobei die Packungsdichte, d.h. die Anzahl der Ziegel im Stapel,
aufgrund der flach gewölbten Ausbildung und der ineinandergreifenden Arretierelemente
größer als bei herkömmlichen vergleichbaren Pfannenziegeln ist, wodurch sich die Transport-
und Lagerhaltungskosten vermindern. Darüber hinaus besitzt der erfindungsgemäße Flachpfannenziegel
eine wesentlich größere Nutzfläche aufgrund seiner vergrößerten Breite und der vergleichsweise
schmalen Kopf- und Seitenverfalzungen.
[0014] Weitere Vorzüge und Besonderheiten des erfindungsgemäßen Flachpfannenziegels ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung im einzelnen dargestellten
Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
- Fig. 1
- den Flachpfannenziegel in perspektivischer Draufsicht;
- Fig. 2
- den Flachpfannenziegel nach Fig. 1 in perspektivischer Unteransicht;
- Fig. 3
- den Flachpfannenziegel in Draufsicht und im Querschnitt;
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das Fußende eines oberen und das Kopfende eines unteren Ziegels
mit dem Eingriff der jeweiligen Verfalzung;
- Fig. 5
- einen aus vier Flachpfannenziegeln bestehenden Stapel.
[0015] Der in den Fig. 1 und 2 perspektivisch dargestellte Flachpfannenziegel besteht aus
einem konvex ausgewölbten Deckwulst 1, einem relativ breiten Mittelfeld 2, einer Seitenverfalzung
3 und einer Kopfverfalzung 4. Das breite Mittelfeld 2 umfaßt einen flach konkav gewölbten
relativ breiten Abschnitt 5, der in einer gleichförmigen Kurvenbahn absatzlos in den
wesentlich stärker gegensinnig gewölbten Deckwulst 1 übergeht, sowie aus einem streifenförmigen
Abschnitt 6, der eine ebene Oberfläche aufweist und an die Seitenverfalzung 3 angrenzt.
Dieser Abschnitt 6 bildet einen Teil der aktiven Ziegeldeckfläche und wird in der
Eindeckung von dem Deckwulst des benachbarten Flachpfannenziegels nicht überdeckt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist der fußseitige Endteil 7 des Mittelfeldes 2 und des
Deckwulstes 1 konvex nach unten gewölbt, wobei die schmalere Stirnfläche 8 und auch
die höhere Stirnfläche 9 des streifenförmigen ebenen Abschnitts 6 vertikal verlaufen
und ineinander übergehen (vgl. Fig. 1 und 3). Die Seitenverfalzung 3 wird von einem
relativ hohen Seitenfalz 10 gebildet, der zusammen mit einer niedrigeren Seitenkante
11 des Abschnitts 6 eine vergleichsweise breite Rinne 12 begrenzt, eine Auflage für
die Endkante des Deckwulstes eines benachbarten Flachpfannenziegels bildet. Die Rinne
12 läuft an ihrem fußseitigen Ende in eine flache Mulde 13 und diese in einen schmalen
Ablaufkanal 13a aus, der in der Oberseite eines Ablaufsteges 14 vorgesehen ist. Dieser
Ablaufsteg 14 von dreieckigem Querschnitt ist an die Seitenflanke eines Eckausschnittes
15 angeformt.
[0016] Die Kopfverfalzung 4 umfaßt eine äußere Kopffalzrippe 17, die sich von dem kopfseitigen
Eckausschnitt 16 mit zwei durch Arretieröffnungen 18, 19 verursachten Unterbrechungen
bis zur Seitenverfalzung 3 erstreckt und über einen Endabschnitt 20 von verringerter
Höhe mit einem Endabschnitt 21 von ebenfalls verringerter Höhe der im Querschnitt
konischen Seitenfalzrippe 10 verbunden ist. Zur Kopfverfalzung 4 gehört ferner eine
von der Endkante 11 des Abschnitts 6 bis zum Eckausschnitt 16 durchgehende innere
Kopffalzrippe 22 von gegenüber der äußeren Kopffalzrippe 17 verringerter Höhe und
Breite, die in einem vorgegebenen Zwischenabstand zur äußeren Kopffalzrippe 17 angeordnet
ist und in dem tiefsten Bereich des muldenförmigen Mittelfeldteiles 5 eine Durchlauföffnung
23 aufweist. Die kopfseitig offenen Arretieröffnungen 18, 19 erstrecken sich durch
die äußere Kopffalzrippe 17 hindurch in einer vorgegebenen Länge von einigen Millimetern
in die von der äußeren Kopffalzrippe 17 und von der durchgehenden schmaleren und niedrigeren
inneren Kopffalzrippe 22 begrenzte Kopffalznut 24. Beide Arretieröffnungen 18, 19
sind in dieser Mulde 24 jeweils von einem dreiseitigen Begrenzungswulst 25, 26 umgeben,
der eine geringere Höhe als die äußere Kopffalzrippe 17 hat.
[0017] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, ist an der kopfseitigen Unterkante eine
durchgehende Schrägfläche 28 ausgeformt, die lediglich durch die Begrenzungswände
der Arretieröffnungen 18, 19 unterbrochen wird. Da die Wandstärke des gesamten Dachziegels
im Mittelfeld und auch im Deckwulst in etwa gleich ist (bis auf den fußseitigen Endabschnitt
7), hat auch die Unterseite des Dachziegels die durch Strichlinien angedeutete geschwungene
Form. Wie in Fig. 2 und der Schnittdarstellung nach Fig. 3 ersichtlich, weist die
Endkante des Deckwulstes 1 eine ebene Auflagefläche 29 und eine seitlich daran anschließende
ebene Stützfläche 30 auf, wobei die beiden Flächen 29 und 30 einen etwa rechten Winkel
einschließen. Die Unterfläche 31 der Seitenverfalzung 3 ist ebenfalls durchgehend
eben und geht bogenförmig in die Aussenfläche der äußeren Seitenfalzrippe 10 über.
Die Unterfläche 32 unter dem leistenförmigen ebenen Abschnitt 6 des Mittelfeldes ist
über eine Stufe 33 mit der Unterfläche 31 verbunden und schließt an die gewölbte Unterfläche
34 des konkaven Mittelfeldteiles 2 an. Wie in Fig. 2 dargestellt, sind am kopfseitigen
Stirnende des Ziegels zwei nach unten vorstehende Arretier- bzw. Anhängenasen 35,
36 angeformt, die den beiden oberseitigen Arretierausnehmungen 18, 19 gegenüberliegen,
so daß bei einer Stapelung mehrerer Dachziegel die Anhängenasen des oberen Ziegels
in die Arretierausnehmungen des unteren Ziegels formschlüssig eingreifen. Hinter den
beiden Arretiernasen 35, 36 ist je eine pyramidenstumpfförmige Erhebung 37, 38 als
Lattenauflage ausgebildet, die über einen spaltförmigen Zwischenraum 39, 40 von der
jeweils zugeordneten Anhängenase 35, 36 getrennt ist. Die Rückflächen der Anhängenasen
35, 36 fluchten miteinander und sind so ausgebildet, daß der Ziegel in der Eindeckung
durch eine gemeinsame Anlage an einer Dachlatte sicher und genau ausgerichtet gehalten
wird.
[0018] Der fußseitige Endabschnitt des dargestellten Flachpfannenziegels umfaßt den nach
unten vorstehenden durchgehenden äußeren Fußpfalz 8 und einen ebenfalls durchgehenden
inneren Fußfalz 43 von gegenüber dem äußeren Fußfalz 8 verringerter Breite und Höhe,
wobei die Abmessungen dieses inneren Fußfalzes 43 in etwa denen des inneren Kopffalzes
22 (Fig. 1 und 4) entsprechen.
[0019] In Fig. 3 ist ein Modell eines Formlings für einen erfindungsgemäßen Flachpfannenziegel
einmal in maßstabgerechter - verkleinerter - Draufsicht und darunter im Schnitt A-A
dargestellt. Die Ziegelrohlänge beträgt hier 41 cm und seine Rohbreite liegt bei etwa
34 cm, was auch wegen der relativ schmaleren Seiten- und Kopfverfalzungen zu einer
gegenüber herkömmlichen Pfannenziegeln wesentlich vergrößerten Nutzfläche führt, so
daß bei einem optisch ansprechenden Gesamteindruck der Eindeckung eine gegenüber herkömmlichen
Pfannenziegeln verringerte Anzahl an Einzelziegeln pro Flächeneinheit benötigt wird.
Aus der Schnittdarstellung in Fig. 3 ist die geschwungene Ausbildung des erfindungsgemäßen
Flachpfannenziegels gut ersichtlich, und zwar insbesondere der flach konkav gewölbte
Mittelabschnitt 5 mit der daran anschließenden ebenen Leiste 6 sowie der wesentlich
stärker konvex gewölbte Deckwulst 1.
[0020] Aus Fig. 4 ist die Verschlußfunktion einer Kopf- und Fußverfalzung zweier erfindungsgemäß
ausgebildeter Flachpfannenziegel a und b in einer Eindeckung ersichtlich. Der nach
abwärts gewölbte fußseitige Endabschnitt des oberen Ziegels a übergreift den kopfseitigen
Endsteg 17b des unteren Ziegels b, wobei die an der Unterseite des Fußabschnittes
ausgebildete Dichtrippe 43a an der zur Stirnseite parallelen Wand des die Arretierausnehmung
18b umgebenden Wulstes 25b anliegt. Der fußseitige Endsteg 8a liegt mit seiner ebenen
Unterfläche auf der Oberfläche des unteren Ziegels b auf und weiterhin mit seiner
abgeschrägten Innenflanke an der Rippe 23b an. Durch die doppelte Anlage des Endsteges
17b bzw. der Wulstwand 25b und der Dichtrippe 23b an der Unterseite des Fußteils 7a
bzw. an einer der Rippen 43a und 8a wird eine zuverlässige Abdichtwirkung erzielt,
wobei sich durch die eingeschlossenen kammerartigen Zwischenräume und die hinsichtlich
der möglicherweise eintretenden Luftströmung wechselnden Druckverhältnisse eine labyrinth-ähnliche
Strömungsdichte erzielt wird.
[0021] In Fig. 5 ist perspektivisch ein aus vier erfindungsgemäß ausgebildeten Flachpfannenziegeln
bestehender Stapel dargestellt, und zwar insbesondere die kopfseitige formschlüssige
Arretierung der einzelnen Dachziegel durch den Eingriff der unterseitig angeformten
Arretiernasen in die entsprechend positionierten oberen Arretierausnehmungen des jeweils
unteren Dachziegels. Aufgrund der Abmessungen und der Form können eine größere Anzahl
an Einzelziegeln in einem Stapel von vorgegebener Höhe sehr sicher und ohne die Gefahr
von Fehlausrichtungen untergebracht werden, wobei die bei herkömmlichen Pfannenziegeln
an der Unterseite vorgesehenen Auflagerippen fehlen, was die Stapelungsdichte weiter
begünstigt. Von besonderer Bedeutung ist, daß der erfindungsgemäße Ziegel ein günstiges
und bei gebräuchlichen Dachziegeln nicht erreichbares Verhältnis von Nutzfläche zu
Deckfläche besitzt, was sich einerseits durch die vergrößerte Ziegelbreite und andererseits
durch die schmalen Verfalzungen ergibt. Dies führt zu einem geringeren Gesamtgewicht
der Eindeckung und zu einem entsprechend verringerten Arbeitsaufwand beim Eindecken.
Die Eindeckarbeiten werden weiter noch dadurch vereinfacht, daß die Flachpfannenziegel
mit den beiden ausreichend weit voneinander beabstandeten Anhängenasen an den Seitenkanten
der Dachlatten anliegen und mit den den beiden Anhängenasen benachbarten pyramidenstumpfförmigen
Erhebungen auf der Oberseite der Dachlatte aufliegen.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
umfaßt auch Ausgestaltungen, bei denen nicht alle der vorstehend beschriebenen Einzelmerkmale
verwirklicht sind. So kann beispielsweise der an den flach gewölbt ausgebildeten Abschnitt
des Mittelfeldes anschliessende leistenförmige Teil eine geringfügig konvex gewölbte
Oberfläche aufweisen. Darüber hinaus können die kopfseitigen Arretierelemente 18,
19, 35, 36 sowie die Lattenauflagen 37, 38 auch eine andere Form haben.
[0023] Die darstellten und beschriebenen Flachpfannenziegel werden wie folgt hergestellt.
Die zubereitete Rohmasse wird in einer Strangpresse zu einem Strang geformt, der bereits
im wesentlichen die in Fig. 3 (unten) dargestellte Querschnittsform hat. Dieser Strang
wird entsprechend der Ziegellänge quergeschnitten und die erhaltenen Zuschnitte werden
in eine Prägepresse eingelegt, deren Unter- und Oberwerkzeug im Preßzustand eine geschlossene
Form bilden und in denen die konstruktiven Einzelelemente des Flachpfannenziegels,
wie insbesondere die Rippen, Stege und Nasen, sehr genau negativ ausgeformt sind.
Beim Zusammenfahren der Preßwerkzeuge werden diese hohlen Einzelelemente vollständig
mit dem Rohlingsmaterial gefüllt, das durch eine zumindest abschnittsweise Verminderung
der Wandstärke bereitgestellt und durch Fließverdrängung in die Formhohlräume gepreßt
wird. Der durch diesen Preß- und Prägevorgang erhaltene Formling hat keinen Seitengrat
wie herkömmliche Formlinge, praktisch keine Restspannungen oder Gaseinschlüsse und
einen homogenen Aufbau bei hoher Maßhaltigkeit. Die formgeprägten Formlinge werden
hochkant mit ihrer kopfseitigen Auflage mit geringen Zwischenabständen auf spezielle
Transportmittel, meist hitzefeste Transportwagen, aufgestellt, wobei auf der Ladefläche
der Transportwagen vertikale Stützstäbe zur zusätzlichen Standsicherung der Formlinge
befestigt sein können. Auf diesem Wagen durchlaufen die Formlinge eine Trocknungseinheit
und einen Brennofen. Aufgrund der aufrechtstehenden Anordnung werden die Formlinge
bis auf die kopfseitige Aufstandsfläche allseitig und gleichmäßig von den Heißgasen
im Brennofen umströmt, was einen gleichförmigen Brennvorgang bewirkt. Die ggf. weniger
intensive Einwirkung auf die Standfläche hat im fertigen Ziegel praktisch keine Bedeutung,
weil der äußere Kopffalz in der Eindeckung vom Fußfalz des angrenzenden Ziegels überdeckt
wird. Da die Formlinge durch den Prägevorgang in ihrer Materialstruktur weitestgehend
homogenisiert sind und praktisch keine Restspannungen aufweisen, bilden sich im Trocknungs-
und Brennvorgang keine Randrisse und/oder Verzugserscheinungen, so daß die hohe Maßgenauigkeit
des Formlings auch im fertigen Flachpfannenziegel erhalten bleibt und auch das unvermeidliche
Schrumpfen vergleichmäßigt und erheblich verringert ist.
1. Flachpfannenziegel mit
- einem konvex gewölbten Deckwulst (1),
- einem konkav flach gewölbten Mittelfeld (2), das absatzlos in den konvex stärker
gewölbten Deckwulst übergeht,
- einer Seitenverfalzung (3), die mindestens eine Seitenfalzrippe (10, 11) und eine
Seitenfalznut (12) zur Aufnahme der Endkante (29) des Deckwulstes (1) eines benachbarten
Flachpfannenziegels aufweist,
- einer Kopfverfalzung (4), deren innere Kopffalzrippe (22) eine Durchlauföffnung
(23) aufweist, und
- einem kopfseitigen und einem fußseitigen Eckausschnitt,
dadurch
gekennzeichnet, daß
- zwischen der Seitenverfalzung (3) und dem konkav flach gewölbten Mittelfeld (2)
ein ebener streifenförmiger Abschnitt (6) vorgesehen ist, der einen Teil des Deckfeldes
bildet, und
- die Ziegelkopfseite als kippsichere Standfläche ausgebildet ist.
2. Flachpfannenziegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der ebenen Kopfseite oberseitige Arretierausnehmungen (18, 19) und unterseitig
vorstehende Arretiernasen (35, 36) ausgebildet sind.
3. Flachpfannenziegel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die oberseitigen Arretierausnehmungen (18, 19) in der Kopfverfalzung (4) liegen und
dreiseitig von einem erhöhten Rand (25, 26) umgeben sind.
4. Flachpfannenziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Endkante des Deckwulstes (1) zwei zueinander senkrechte Auflage- bzw. Stützflächen
(29, 30) aufweist.
5. Flachpfannenziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der fußseitige Endabschnitt (7) des konkav gewölbten Mittelfeldes (2) und des Deckwulstes
(1) eine sich allmählich verringernde Wandstärke hat und in Längsrichtung konvex gewölbt
ist.
6. Flachpfannenziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der am fußseitigen Ende des Seitenfalzes angeordnete Eckausschnitt (15) kleiner als
der am kopfseitigen Ende des Deckfalzes (1) angeordnete Eckausschnitt (16) ist und
an seiner Seitenflanke einen Ablaufsteg (13) aufweist.
7. Flachpfannenziegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die einfache Kopfverfalzung (4) mit der ebenfalls einfachen Fußverfalzung eines angrenzenden
Ziegels einen strömungsmechanischen Verschluß innerhalb eines Verschiebebereiches
bildet.
8. Flachpfannenziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Längen- zu Breitenverhältnis etwa 1 : 1,2 beträgt.