[0001] Die Erfindung beschreibt einen Tank mit oben angeordneter Befüll- und Entleereinrichtung.
[0002] Die Erfindung ist geeignet für Tanks, insbesondere für Kesselwagen, in denen Flüssigkeiten
transportiert werden. Kesselwagen, bei denen die Flüssigkeiten von oben über den Dom
in den Tank eingebracht oder entnommen werden, sind mit den wesentlichen Teilen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nachrüstbar.
[0003] Nach dem Stand der Technik werden Tanks von Kesselwagen, insbesondere solche für
leichte Mineralölprodukte in der Regel von oben befüllt. Als Einfüllöffnung dient
der Dom. Die Füllanlagen sind entweder mit schwenkbaren Füllschläuchen, Füllarmen
oder mit motorisch verfahrbahren Einrohr-Füllanlagen ausgerüstet. Bei dieser Möglichkeit,
die Tanks zu befüllen, gelangen flüchtige organische Bestandteile der Kraftstoffe
in die Umgebung des Kesselwagens, was gefährlich, umweltschädlich und nach neueren
internationalen Bestimmungen nicht zulässig ist.
[0004] Eine andere Möglichkeit zum Befüllen von Kesselwagen ist das Befüllen mit Einfüllstutzen,
die sich am Kesselwagen unten befinden. Dieser Stand der Technik ist beispielsweise
in der deutschen Norm DIN 26 025 vom April 1984 beschrieben. Mit dieser Möglichkeit
lassen sich die oben genannten Nachteile beseitigen. Durch die dafür erforderliche
Umrüstung der Füllanlagen werden aber sehr hohe Investitionen benötigt.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, die die Nachteile
des Standes der Technik beseitigt und ein Befüllen und Entleeren der Tanks von oben
erlaubt, wobei weitestgehend auf vorhandene Befüll- und Entleereinrichtungen zurückgegriffen
werden soll.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruches
gelöst.
[0007] Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß herkömmliche Kesselwagen, bei
denen als Einfüllöffnung der Dom diente, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachrüstbar
sind, so daß die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
[0008] Entsprechend der erfindungsgemäßen Lösung ragt ein Füllrohr mit einem oben angeordneten,
gasdichten Befüll- und Entleerstutzen in den Tank. Am unteren Ende des Füllrohres
befindet sich ein Diffusor mit Austrittsöffnungen, der verhindert, daß die einzufüllende
Flüssigkeit strömungstechnisch ungünstig und mit zu hoher Eintrittsgeschwindigkeit
auf die Tanksole prallt. Vorteilhaft ist es, die Austrittsöffnungen des Diffusors
seitlich anzuordnen. Der freie Querschnitt aller Austrittsöffnungen sollte mindestens
gleich dem Querschnitt des Füllrohres sein. Die Formen der Austrittsöffnungen sind
frei wählbar. Aus fertigungstechnischen Gründen sind Langlöcher vorteilhaft.
[0009] Als günstig hat es sich erwiesen, wenn der Diffusor einen Winkel zwischen 90 und
120 Grad aufweist. Der Diffusor kann auch eine von der Kegelform abweichende Form
aufweisen, beispielsweise eine ellipsoide Form.
[0010] Die Befüll- und Entleereinrichtung kann sich an beliebiger Stelle oben am Tank befinden,
allerdings bietet es sich bei Kesselwagen mit Dom an, diese Vorrichtung auf den Dom
des Tankes aufzusetzen. Befindet sich die Befüll- und Entleereinrichtung an einer
anderen Stelle des Tankes, so ist der Dom als Befahröffnung nutzbar. Das kann auch
geschehen, indem die erfindungsgemäße Vorrichtung aus dem Dom entfernt wird. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist so auf den Dom aufzusetzen, daß ein gasdichter Abschluß besteht. Als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, das gerade Füllrohr mittig des Tankes anzuordnen.
Soll eine möglichst vollständige Entleerung des Tankes mittels der Vorrichtung erreicht
werden, ist es vorteilhaft, wenn sich unter dem Füllrohr in der Tanksohle eine Vertiefung
befindet. Weiterhin ist es vorteilhaft, mindestens eine Vorrichtung zur Be- und Entlüftung
des Tankes anzuordnen.
[0011] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn sich Vorrichtungen zur Messung und/oder Regelung
des Füllstandes im oder am Tank befinden.
[0012] Im weiteren wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und sechs Figuren erläutert.
Die Figuren zeigen:
- Figur 1:
- Kesselwagen mit erfindungsgemäßer Füll- und Entleereinrichtung im Dom angeordnet.
- Figur 2:
- Tank mit Mannloch und Füll- und Entleereinrichtung sowie Meßanordnungen zur Messung
des Füllstandes.
- Figur 3:
- Einzelheit Z aus Figur 1 in geschnittener Darstellung, oberer Teil der erfindungsgemäßen
Füll- und Entleereinrichtung.
- Figur 4:
- Einzelheit Y aus Figur 2 in geschnittener Darstellung, unterer Teil der erfindungsgemäßen
Füll- und Entleereinrichtung.
- Figur 5:
- Kupplungsteil der Füllvorrichtung in Seitenansicht.
- Figur 6:
- Kupplungsteil der Füllvorrichtung in Draufsicht.
[0013] Die Figur 1 zeigt einen Kesselwagen mit einem Tank 1 mit erfindungsgemäßer Füll-
und Entleereinrichtung, deren Füllrohr 4 im Dom 2 angeordnet ist. Die Einzelheiten
des Domes 2 aus Figur 1 sind in Figur 3 dargestellt. Der Dom 2 wurde dabei mit einem
Spezialdomdeckel 3 verschlossen, in dem sich ein Füllrohr 4 befindet, an dessen oberen
Ende sich ein Füll- und Entleerstutzen 8 befindet. Zum Verschließen des Domdeckels
2 mit dem Spezialdomdeckel 3 finden vier Klappschrauben 4 Anwendung. Am unteren Ende
des Füllrohres 4 befindet sich ein Diffusor 6, der einen Winkel 18 aufweist, wobei
der Winkel auf die einzufüllende Flüssigkeit und ihr strömungstechnisches Verhalten
abgestimmt ist. Zum Ausfließen der Flüssigkeit aus dem Füllrohr 4 sind Öffnungen 14
im Füllrohr 4 vorgesehen. In dem in Figur 4 dargestellten Fall stellen diese Öffnungen
14 Langlöcher dar. Um den Tank 1 zu befüllen beziehungsweise zu entleeren, wird an
den Füll- und Entleerstutzen 8 das Kupplungsteil 16 der Füllvorrichtung angeschlossen
und fest gekoppelt. Die Figuren 5 und 6 zeigen das Kupplungsteil der anlagenseitigen
Füllvorrichtung in verschiedenen Ansichten, wobei zum günstigen Handhaben des Kupplungsteiles
mit Schlauch ein Liftloop 15 angeordnet ist.
[0014] Die Figur 2 zeigt einen Tank 1 mit Dom, der als Mannloch dient und einem Füllrohr
4, was unmittelbar daneben angeordnet ist. Um ein vollständiges Entleeren des Tankes
1 durchführen zu können, befindet sich in der Tanksohle 5 eine Vertiefung, in die
das Füllrohr 4 hineinragt. Um prüfen zu können, ob der Entleervorgang abgeschlossen
ist, wurde an dieser Stelle des Tankes eine Sonde zur Restmengenmessung 10 angeordnet.
Weiterhin befinden sich am Tank eine Sonde zur Regelabschaltung 11, eine Übertüllsicherung
12 und Gaspendelstutzen 9. Mit diesen Vorrichtungen entspricht der erfindungsgemäße
Kesselwagen internationalen Vorschriften und Normen.
[0015] Soll ein Befüllen des Kesselwagens vorgenommen werden, so wird zuerst der Verschluß
der Trockenkupplung mit Flammensperre abgenommen und danach der Gaspendelstutzen 9
mit Schlauch oder Schwenkarm der Füllanlage. Beim Einkuppeln beider Teile werden die
innenliegenden Schließkegel beider Kupplungsteile automatisch geöffnet, wodurch ein
Druckausgleich zwischen Kessel 1 und dieser Anlage erfolgt. Wichtig ist es, beim Be-
und Entladen diese Gaspendelverbindung zuerst herzustellen.
[0016] Danach wird an der Trockenkupplung des Füll- und Entleerstutzens 8 das Kupplungsteil
16 der Füll- oder Entleervorrichtung mit Schlauch, Schwenkarm oder Füllarm angeschlossen.
Beim Einkuppeln beider Teile werden die innenliegenden Schließkegel beider Kupplungsteile
automatisch geöffnet, wonach das Befüllen oder Entleeren des Wagens erfolgen kann.
Dieses System arbeitet völlig geschlossen, es entfällt das Entspannen des Tankes 1
in die Atmosphäre mittels Öffnen des Domdeckels. Auch die herkömmliche Zwangsbelüftung
und Gaspendelung entfällt. Der Domdeckel braucht außer zu Inspektionszwecken nicht
geöffnet zu werden. In vorteilhafter Weise wurden Überwachungselemente 11, 12, 10
installiert, so daß Kontrollen durch Personal eingeschränkt werden können. Mit Hilfe
dieser Überwachungselemente kann bei gefülltem oder entleertem Tank das Aggregat zur
Befüllung oder zur Entleerung automatisch freigegeben beziehungsweise abgeschaltet
werden.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0017]
- 1
- Tank
- 2
- Dom
- 3
- Spezial-Domdeckel
- 4
- Füllrohr
- 5
- Tanksohle
- 6
- Diffusor
- 7
- Rohraustrittsöffnung
- 8
- Füll- und Entleerstutzen/Trockenkupplung mit Verschluß
- 9
- Gaspendelstutzen/Trockenkupplung mit Flammensperre und Verschluß
- 10
- Sonde zur Restmengenmessung
- 11
- Sonde zur Regelabschaltung
- 12
- Überfüllsicherung
- 13
- Klappschraube
- 14
- Öffnung (Schlitze) am Füllrohr unten
- 15
- Liftloop am Kupplungsteil
- 16
- Kupplungsteil der anlagenseitigen Füllvorrichtung
- 18
- Diffusorwinkel
1. Tank mit oben angeordneter Befüll- und Entleereinrichtung, vorzugsweise für Kesselwagen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Füllrohr (4) gasdicht mit einem oben angeordneten,
gasdichten Befüll- und Entleerstutzen (8) in den Tank (1) ragt und sich am unteren
Ende des Füllrohres (4) ein Diffusor (6) und Rohraustrittsöffnungen (7) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Diffusor (6) einen Winkel
(18) zwischen 90 und 120 Grad auweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüll- und Entleereinrichtung
auf dem Dom (2) des Tankes (1) aufgesetzt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Tank (1) eine Befahrungsöffnung
befindet.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr
(4) gerade ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr
(4) über die Länge des Tankes (1) mittig angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich senkrecht
unter dem Füllrohr (4) in der Tanksohle (5) eine Vertiefung angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Tank (1) mindestens
eine Vorrichtung (9) zur Be- und Entlüftung angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im oder am Tank
(1) Vorrichtungen (10, 11, 12) zur Messung oder/und Regelungen des Füllstandes vorhanden
sind.