(19)
(11) EP 0 743 395 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.11.1996  Patentblatt  1996/47

(21) Anmeldenummer: 96106162.9

(22) Anmeldetag:  19.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01B 31/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 19.05.1995 DE 19518457

(71) Anmelder: GEORG ROBEL GmbH & Co.
D-81371 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hertelendi, Josef
    83395 Freilassing (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Schleifen von Schienen


(57) Eine Vorrichtung (1) zum Schleifen von Schienen (2) weist einen über Tastrollen (4) mit Drehachsen (5) auf der Schiene abrollbaren Tragrahmen (3) auf, der um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse (7) schwenkbar an einem Aggregatrahmen (8) mit auf der Schiene abrollbaren Führungsrollen (22) gelagert ist. Sowohl Tast- als auch Führungsrollen (4,22) weisen jeweils eine zum Abrollen auf der Schiene (2) vorgesehene Abrollfläche (43,44) auf. Ein zur Anlage an eine vertikale Seitenfläche der Schiene (2) ausgebildetes Führungsorgan (40) ist in bezug auf den Tragrahmen (3) distanzierbar mit dem Aggregatrahmen (8) verbunden, wobei - bei Horizontalstellung der Drehachsen (5) der Tastrollen (4) parallel zu Drehachsen (23) der Führungsrollen (22) - ein durch Kontakt der Abrollfläche (44) mit der Schiene (2) definierter Rollenaufstandspunkt (46) der Führungsrolle (22) in bezug auf einen Rollenaufstandspunkt (45) der Tastrolle (4) unter höherer Positionierung distanziert angeordnet ist. Ein Verschwenkantrieb (30) ist zum Verschwenken des Aggregatrahmens (8) relativ zum Tragrahmen (3) vorgesehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen von Schienen eines Gleises, mit einem über Tastrollen mit Drehachsen auf einer Schiene abrollbaren, ein relativ zur Schiene verstellbares Schleiforgan aufweisenden Tragrahmen, der um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar an einem Aggregatrahmen mit auf den Schienen abrollbaren Führungsrollen gelagert ist, wobei sowohl Tast- als auch Führungsrollen jeweils eine zum Abrollen auf der Schiene vorgesehene Abrollfläche aufweisen, und ein zur Anlage an eine vertikale Seitenfläche der Schiene ausgebildetes Führungsorgan in bezug auf den Tragrahmen distanzierbar mit dem Aggregatrahmen verbunden ist.

[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 1 274 610 A bekannt. Diese von Hand verfahrbare Schienenschleifmaschine weist einen mittels Tastrollen am Schienenkopf aufliegenden Tragrahmen auf, an dem ein Schleiforgan samt einem Antriebsmotor gelagert und an Hand eines Spindelantriebes relativ zur Schiene verstellbar ist. Der Tragrahmen ist an seinen beiden Längsenden verschwenkbar mit einem Aggregatrahmen verbunden, der über Führungsrollen mit horizontalen Drehachsen auf der Schiene abgestützt ist. Diese mit Spurkränzen ausgestatteten Führungsrollen sind jeweils in einem gabelförmigen Rollenträger gelagert, der in Führungsleisten am Aggregatrahmen relativ zu diesem in Richtung der Drehachsen der Rollen verschiebbar angeordnet ist. Die aus Tragrahmen und Aggregatrahmen gebildete Einheit ist in Gleisquerrichtung in verschiedene Positionen verstellbar und in diesen an Hand von Spannmuttern an den - formschlüssig mit dem Schienenkopf in Eingriff verbleibenden - Führungsrollen fixierbar. Die Verbindung von Trag- und Aggregatrahmen erfolgt über zwei Schwingen, die jeweils über einen in Schienenlängsrichtung ausgerichteten Drehzapfen am Tragrahmen und über einen weiteren, zum ersten versetzt angeordneten Drehzapfen am Aggregatrahmen befestigt sind.

[0003] In der DE 2 908 244 A ist eine Schleifvorrichtung mit einem sich in Schienen längsrichtung erstreckenden Rahmen beschrieben, der an beiden Längsenden um eine parallel zur Schiene verlaufende Achse verschwenkbar mit je einem Stützfuß verbunden ist und damit beidseits der Schleifstelle auf der zu bearbeitenden Schiene festgeklemmt wird. Eine Verriegelungseinrichtung gestattet das Fixieren des Rahmens in jeder gewählten Verschwenkposition. Auf einer am Rahmen montierten Längsführung ist ein das Schleiforgan aufweisender Schlitten in Schienenlängsrichtung verschiebbar gelagert, wobei diese Längsführung mit Tastern ausgestattet ist, die während der Querverschwenkung des Rahmens dem Schienenprofil folgen bzw. dieses kopieren. Um die hierbei erforderlichen Abstandsänderungen der Längsführung mitsamt dem Schleiforgan in bezug auf die Schwenkachse zu ermöglichen, ist die Längsführung über senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufende Säulen gleitend auf dem Rahmen gelagert und mit Rückstellfedern versehen.

[0004] Gemäß WO 91/08343 ist ebenfalls eine an einer Schiene anklemmbare Vorrichtung bekannt, bei der ein senkrecht zur Schiene verstellbares Schleiforgan auf einer parallel zur Schiene verlaufenden, als Träger fungierenden Längsführung verschiebbar gelagert ist. Dieser Träger ist an seinen beiden Enden in einer zum Idealprofil der Schiene im wesentlichen parallel verlaufenden Kurvenbahn geführt und zusätzlich mittels Rollen auf der Schiene abgestützt, die quer über den Schienenkopf abrollen und so die Schleifscheibe im gleichen Abstand vom tatsächlichen Schienenprofil halten.

[0005] Bei einer weiteren, durch die DE 43 16 252 A1 bekannten gleisverfahrbaren Schienenschleifmaschine ist das Schleiforgan auf einer Schwenkkonsole befestigt, die um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende Achse rotierbar mit einem Liftrahmen verbunden ist. Dieser ist seinerseits höhenverstellbar auf einem Zustellschlitten gelagert, der auf einem Tragrahmen senkrecht zur Schienenlängsrichtung horizontal verschiebbar angeordnet ist. Der Tragrahmen schließlich ist auf einem auf den Schienen abrollbaren Fahrgestellrahmen montiert. Um das Schleiforgan auf einen bestimmten Punkt des zu schleifenden Schienenprofiles einzustellen, sind drei separat voneinander an Hand von eigenen Hydraulik- oder Spindelantrieben durchführbare Bewegungen erforderlich, nämlich Querverstellung, Höhenverstellung und Verschwenkung des Schleiforganes. Eine ähnliche Anordnung ist auch in der US 4 993 193 geoffenbart.

[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung einer Vorrichtung der eingangs genannten Art, die ein problemloses und genaues Kopieren des Schienenkopfprofiles in Kombination mit höchstem Bedienungskomfort und Sicherheit für das Arbeitspersonal ermöglicht.

[0007] Diese Aufgabe wird mit einer gattungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, daß - bei Horizontalstellung der Drehachsen der Tastrollen parallel zu Drehachsen der Führungsrollen - ein durch Kontakt der Abrollfläche mit der Schiene definierter Rollenaufstandspunkt der Führungsrolle in bezug auf einen Rollenaufstandspunkt der Tastrolle unter höherer Positionierung distanziert angeordnet ist, und daß ein Verschwenkantrieb zum Verschwenken des Aggregatrahmens relativ zum Tragrahmen vorgesehen ist.

[0008] Diese spezielle Anordnung der Tast- und Führungsrollen zueinander ermöglicht es, sowohl die horizontale Lauffläche als auch beide vertikale Seitenflächen eines Schienenkopfes problemlos und mit hoher Präzision zu bearbeiten, wobei in Verbindung mit dem Verschwenkantrieb auch ein Höchstmaß an Ergonomie gewährleistet ist. Beim Schleifen der Lauffläche und der oberen Schienenkopfkanten werden die als Kopierrollen fungierenden Tastrollen in ihrer Verschwenkbewegung um die Schwenkachse in keiner Weise beeinträchtigt oder behindert, da die Führungsrollen hierbei keinen Kontakt mit der Schiene haben und sich die gesamte Vorrichtung lediglich über die besagten Tastrollen auf der Schiene abstützt. Dadurch kann das Schienenprofil zu beiden Seiten der Schleifstelle genauestens verfolgt und an der Schleifstelle selbst durch das Schleiforgan kopiert werden, um beispielsweise einen geschweißten Schienenstoß plan zu schleifen. Wird der Tragrahmen zum Schleifen der Schienenkopfseitenflächen ganz zur Seite verschwenkt, so ermöglicht die - in bezug auf den Rollenaufstandspunkt der Tastrolle - höhere Positionierung der Rollenaufstandspunkte der Führungsrollen ein selbsttätiges bzw. automatisches Absenken der Vorrichtung, bis die Führungsrollen auf der Schiene aufliegen. Diese Absenkung bietet den Vorteil, daß das Schleiforgan besser auf der zu schleifenden Seitenfläche der Schiene plazierbar ist und der Schleifbereich weiter nach unten ausgedehnt werden kann. Gleichzeitig verhindert das Führungsorgan ein Abrutschen der Vorrichtung von der Schiene ungeachtet der Verschwenkstellung des Schleiforganes. Die Bedienungsperson kann sich also - weitgehend unbelastet von Vorsichtsmaßnahmen - auf das Balanzieren der Vorrichtung auf der Schiene und auf die Bedienung des Verschwenkantriebes konzentrieren, wodurch alle weiteren Bewegungen des Trag- und Aggregatrahmens relativ zueinander automatisch ausgelöst werden.

[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.

[0010] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles im Detail erläutert.

[0011] Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zum Schleifen von Schienen,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer zum Schleifen einer Schienenkopfflanke seitlich verschwenkten Position des Schleiforganes,

Fig. 3 eine Detailseitenansicht und Fig. 4 eine vergrößerte, vereinfacht dargestellte Schrägansicht des den Verschwenkantrieb aufweisenden Bereiches der Vorrichtung,

Fig. 5 eine Stirnansicht gemäß Pfeil V in Fig. 1,

Fig. 6 eine weitere Stirnansicht gemäß Pfeil VI in Fig. 2, und

Fig. 7 stark schematisiert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.



[0012] Eine in Fig. 1 und 2 ersichtliche Vorrichtung 1 zum Schleifen von Schienen 2 eines Gleises weist einen langgestreckt ausgebildeten Tragrahmen 3 auf, der über zwei in Schienenlängsrichtung voneinander distanzierte Tastrollen 4 mit Drehachsen 5 auf der zu schleifenden Schiene 2 abgestützt bzw. auf dieser abrollbar ist. Der Tragrahmen 3 ist an seinen beiden Längsenden um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende, aus einer Welle 6 gebildete Schwenkachse 7 rotierbar mit einem Aggregatrahmen 8 verbunden, der mit einem nach oben abragenden und den Tragrahmen 3 überbrückenden Bügel 9 versehen ist.

[0013] Auf einer am Aggregatrahmen 8 befestigten Konsole 10 befindet sich ein Antriebsmotor 11, der über eine flexible Antriebswelle 12 mit einem auf dem Tragrahmen 3 vorgesehenen Schleifaggregat 13 in Verbindung steht. Dieses setzt sich aus einem mittig zwischen den Tastrollen 4 am Tragrahmen 3 angeordneten Schleiforgan 14 und einem Winkelgetriebe 15 zusammen, an das die Antriebswelle 12 angeschlossen ist. Das Schleiforgan 14 ist als um eine senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufende Rotationsachse 18 rotierende Topfscheibe 16 ausgebildet, die über das Winkelgetriebe 15 an Hand eines Keilriemens 17 beaufschlagt wird. Die Topfscheibe 16 ist in Richtung ihrer Rotationsachse 18 senkrecht in bezug auf die zu bearbeitende Schiene 2 mittels eines Verstellantriebes 20 vorschiebbar, wobei diese - vorzugsweise elektrisch betriebene - Verstellbewegung durch eine im oberen Bereich des Bügels 9 montierte Taste 19 fernsteuerbar ist.

[0014] Wie im weiteren in Fig. 3 und 4 noch deutlicher erkennbar, ist der Aggregatrahmen 8 an seinen Längsenden mit je einer Führungsrolle 22 ausgestattet. Diese Führungsrollen 22 mit horizontalen bzw. zur Gleisebene parallelen Drehachsen 23 weisen jeweils in Richtung der Drehachse 23 voneinander distanzierte Spurkränze 21 auf, die die Funktion von - zur Anlage an eine vertikale Seitenfläche 39 der Schiene 2 ausgebildeten - Führungsorganen 40 haben. Diese sind in bezug auf den Tragrahmen 3 verstellbar bzw. zu diesem distanzierbar ausgebildet. Zu diesem Zweck sind die Führungsrollen 22 entlang einer in Richtung der Drehachsen 23 verlaufenden Querführung 24 relativ zum Aggregatrahmen 8 verschiebbar an diesem gelagert. Die Querführung 24 besteht aus einer Gleitmanschette 25, die mit Achslagern 26 der Führungsrolle 22 verbunden ist und auf einem im Querschnittsprofil vierkantförmigen Gleitträger 27 frei verschiebbar bzw. schwimmend gelagert ist. Der Gleitträger 27 ist in einem auf einer Seite offenen Gehäuse 28 untergebracht, an dessen Unterseite sich ein Lagerblock 29 zur Aufnahme der mit dem Tragrahmen 3 verbundenen Welle 6 befindet.

[0015] Ein im Inneren des Gleitträgers 27 befindliches Druckelement 41 in Form einer Feder 42 ist mit der Gleitmanschette 25 verbunden und bestrebt, die Führungsrolle 22 mittig in bezug auf die Querführung 24 bzw. bezüglich des Aggregatrahmens 8 zentriert zu halten (siehe Fig. 5). Sowohl die Tastrollen 4 als auch die Führungrollen 22 weisen eine zum Abrollen auf der Schiene 2 vorgesehene und mit 43 bzw. 44 bezeichnete Abrollfläche auf. Durch den Kontakt dieser Abrollfläche 43 der Tastrolle 4 mit der Schiene 2 wird ein Rollenaufstandspunkt 45 definiert, während ein entsprechender Rollenaufstandspunkt der Führungsrolle 22 das Bezugszeichen 46 trägt. Wie in Fig. 3 und insbesondere in Fig. 5 zu sehen, ist - bei einer horizontalen Ausrichtung der Drehachsen 5 der Tastrollen 4 parallel zu den Drehachsen 23 der Führungsrollen 22 - der Rollenaufstandspunkt 46 der Führungsrolle 22 in bezug auf den Rollenaufstandspunkt 45 der Tastrolle 4 höher positioniert bzw. vertikal von diesem distanziert angeordnet.

[0016] Zur Verschwenkung des Tragrahmens 3 relativ zum Aggregatrahmen 8 ist ein Verschwenkantrieb 30 vorgesehen, der im Bereich der einen Verbindungsstelle der beiden Rahmen 3,8 angeordnet und als Kegelradgetriebe 31 ausgebildet ist. Dieses setzt sich aus einem am Tragrahmen 3 befestigten, entlang seines Umfanges einen Zahnkranz 32 aufweisenden Kegelrad 33 sowie einem mit dem Aggregatrahmen 8 verbundenen Antriebsrad 34 zusammen. Das als Halbkreis geformte Kegelrad 33 ist in einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Vertikalebene koaxial zur Schwenkachse 7 bzw. zur Welle 6 angeordnet, während das - einen im Vergleich dazu viel kleineren Durchmesser aufweisende - Antriebsrad 34 mit seiner Achse 35 im rechten Winkel zur Schwenkachse 7 in einer Halterung 36 des Aggregatrahmens 8 montiert ist. An Hand einer am Bügel 9 befestigten Kurbel 37 ist das Antriebsrad 34 über einen biegsamen Schaft 38 in Drehung versetzbar, wodurch die Verschwenkung des Tragrahmens 3 ausgelöst bzw. gesteuert wird.

[0017] Im Arbeitseinsatz wird die Vorrichtung auf einer Schiene 2 von Hand verfahren und an der Schleifstelle hin- und herbewegt. Der Aggregatrahmen 8 bzw. der Bügel 9 bleibt dabei immer in lotrechter Stellung und wird - im Gegensatz zum Tragrahmen 3 - nicht gekippt. Dies bietet den Vorteil einer ergonomisch richtigen, bequem aufrecht stehenden Arbeitsweise für den Bediener, der alle Einstellvorgänge an Hand der oben am Bügel 9 angeordneten Bedienungselemente durchführen kann. Zudem kann der Antriebsmotor 11, da er nicht gekippt wird, auch als Viertaktmotor mit besseren Emissionswerten und geringerer Lärmentwicklung ausgeführt sein.

[0018] Beim Schleifen der horizontalen Lauffläche 47 einer Schiene 2 befindet sich die Vorrichtung 1 in der in Fig. 1 und 5 gezeigten Stellung. Der Tragrahmen 3 liegt auf der Schiene 2 über die Tastrollen 4 auf, deren Drehachsen 5 nun horizontal ausgerichtet sind. Der Aggregatrahmen 8 ruht über die Querführung 24 ebenfalls auf den Tastrollen 4, während die Führungsrollen 22 aufgrund der höheren Positionierung ihrer Rollenaufstandspunkte 46 nicht auf der Schiene 2 aufliegen. Die Spurkränze 21 der Führungsrollen 22 sind so dimensioniert, daß sie sich dabei über die oberen Schienenkopfkanten nach unten erstrecken und als Führungsorgane 40 verhindern, daß die Vorrichtung 1 seitlich von der Schiene 2 abrutschen kann. Der Bediener regelt den Vorschub des Schleiforganes 14 bzw. der Topfscheibe 16 mittels des Verstellantriebes 20 über die Taste 19, wobei das Eigengewicht der Vorrichtung 1 den für das Schleifen nötigen Anpreßdruck erzeugt.

[0019] Soll nun eine Schienenkopfkante oder - wie in Fig. 2 und 6 zu sehen - eine der vertikalen Seitenflächen 39 eines Schienenkopfes 52 bearbeitet werden, so ist dazu lediglich eine Verschwenkung des Tragrahmens 3 an Hand des über die Kurbel 37 bedienbaren Verschwenkantriebes 30 erforderlich. Die Rotation der Welle 6 um die Schwenkachse 7 führt zu einem Kippen der Tastrollen 4, die in ihrer Funktion als Kopierrollen dem Querschnittsprofil des Schienenkopfes 52 folgen. Dadurch wird automatisch auch eine Verschiebung des Tragrahmens 3 und des mit diesem über die Welle 6 gekoppelten Aggregatrahmens 8 quer zur Schienenlängsrichtung ausgelöst. Die Führungsrollen 22 bleiben dabei auf Grund der Spurkränze 21 in ihrer bezüglich der Schiene 2 zentrierten Stellung mit horizontaler Ausrichtung der Drehachsen 23. Die daraus resultierende Querverstellung der Gleitmanschette 25 relativ zum Gleitträger 27 der Querführung 24 bewirkt eine Kompression des Druckelementes 41 auf der der Schleifstelle gegenüberliegenden Seite und dadurch in weiterer Folge die Erzeugung eines Anpreßdruckes des Schleiforganes 14 auf die Seitenfläche 39 des Schienenkopfes 52. Dieser Anpreßdruck nimmt proportional zur Verschwenkung des Tragrahmens 3 zu und ersetzt dadurch den zwangsweise abnehmenden, durch das Eigengewicht der Vorrichtung erzeugten Anpreßdruck automatisch.

[0020] Bei Erreichen der größtmöglichen Verschwenkung und dadurch bedingten Querverstellung des Tragrahmens 3 nehmen die Drehachsen 5 der Tastrollen 4 eine etwa vertikale Position ein (Fig. 6). Dies ermöglicht ein Absenken der gesamten Vorrichtung 1 in vertikaler Richtung um jene Distanz, um die der Rollenaufstandspunkt 46 der Abrollfläche 44 der Führungsrolle 22 in der Ausgangsposition von der Lauffläche 47 der Schiene 2 distanziert war. Die strichpunktierte Linie 48 in Fig. 6 zeigt die bogenförmige Bahn, die die Schwenkachse 7 zwischen den beiden möglichen Extremstellungen beschreibt. Da beide Seitenflächen 39 des Schienenkopfes 52 gleichermaßen vom Schleiforgan 14 erreichbar sind, erübrigt sich ein Umdrehen der Vorrichtung 1 auf der Schiene 2.

[0021] Bei der in Fig. 7 dargestellten Variante einer Vorrichtung zum Schienenschleifen sind funktionsgleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 6 versehen. Diese Vorrichtung 49 unterscheidet sich von der bereits beschriebenen dadurch, daß das Führungsorgan 40 nicht der zu bearbeitenden Schiene 2 zugeordnet ist, sondern als auf der gegenüberliegenden Schiene 2 abrollbare Doppelspurkranzrolle 50 ausgebildet ist. Diese ist wieder über eine Querführung 24 mit dem Aggregatrahmen 8 verbunden und relativ zu diesem querverstellbar. Die Querführung 24 ist als teleskopisch verlänger- bzw. verkürzbarer Balken 51 ausgebildet und mit einem Druckelement 41 versehen. Die am Aggregatrahmen 8 angeordneten Führungsrollen 22 sind zu diesem nicht relativ verstellbar und weisen daher keine Spurkränze auf, um die erforderliche Querverschiebung der Vorrichtung nicht zu behindern.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Schleifen von Schienen eines Gleises, mit einem über Tastrollen (4) mit Drehachsen (5) auf einer Schiene (2) abrollbaren, ein relativ zur Schiene (2) verstellbares Schleiforgan (14) aufweisenden Tragrahmen (3), der um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse (7) schwenkbar an einem Aggregatrahmen (8) mit auf den Schienen (2) abrollbaren Führungsrollen (22) gelagert ist, wobei sowohl Tast- als auch Führungsrollen (4,22) jeweils eine zum Abrollen auf der Schiene (2) vorgesehene Abrollfläche (43,44) aufweisen, und ein zur Anlage an eine vertikale Seitenfläche (39) der Schiene ausgebildetes Führungsorgan (40) in bezug auf den Tragrahmen (3) distanzierbar mit dem Aggregatrahmen (8) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß - bei Horizontalstellung der Drehachsen (5) der Tastrollen (4) parallel zu Drehachsen (23) der Führungsrollen (22) - ein durch Kontakt der Abrollfläche (44) mit der Schiene (2) definierter Rollenaufstandspunkt (46) der Führungsrolle (22) in bezug auf einen Rollenaufstandspunkt (45) der Tastrolle (4) unter höherer Positionierung distanziert angeordnet ist, und daß ein Verschwenkantrieb (30) zum Verschwenken des Aggregatrahmens (8) relativ zum Tragrahmen (3) vorgesehen ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Richtung der Drehachse (23) voneinander distanzierte und mit der Führungsrolle (22) verbundene Führungsorgane (40) in Form von Spurkränzen (21) vorgesehen sind, wobei die Führungsrolle (22) entlang einer in Richtung der Drehachse (23) verlaufenden Querführung (24) relativ zum Aggregatrahmen (8) verschiebbar gelagert ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querführung (24) zur in Gleisquerrichtung frei gleitenden Lagerung der Führungsrollen (22) am Aggregatrahmen (8) ausgebildet ist und ein Druckelement (41) zur Rückführung des Aggregatrahmens (8) in eine bezüglich der Führungsrollen (22) zentrierte Stellung aufweist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querführung (24) eine mit Achslagern (26) der Führungsrollen (22) verbundene Gleitmanschette (25) aufweist, die auf einem mit dem Aggregatrahmen (8) verbundenen Gleitträger (27) verschiebbar gelagert ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Gleitmanschette (25) und Gleitträger (27) im Querschnittsprofil vierkantförmig ausgebildet sind.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan (14) als rotierende Topfscheibe (16) mit einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Rotationsachse (18) ausgebildet ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschwenkantrieb (30) als Kegelradgetriebe (31) ausgebildet ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelradgetriebe (31) aus einem am Tragrahmen (3) befestigten, in einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufenden Vertikalebene koaxial zur Schwenkachse (7) angeordneten Kegelrad (33) und einem mit dem Aggregatrahmen (8) verbundenen Antriebsrad (34) besteht.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelrad (33) einen sich über wenigstens 180° seines Umfanges erstreckenden Zahnkranz (32) aufweist, und der Durchmesser des Kegelrades (33) ein Vielfaches des Durchmessers des Antriebsrades (34) beträgt.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen am Aggregatrahmen (8) befestigten Antriebsmotor (11), der über eine flexible Antriebswelle (12) mit einem auf dem Tragrahmen (3) angeordneten, das Schleiforgan (14) aufweisenden Schleifaggregat (13) in Verbindung steht.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan (14) mittels eines fernbedienbaren Verstellantriebes (20) in einer zur Schwenkachse (7) senkrechten Richtung in bezug auf die zu bearbeitende Schiene (2) verstellbar ausgebildet ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregatrahmen (8) einen nach oben abragenden Bügel (9) aufweist, an dem Bedienungselemente für den Verstellantrieb (20) und den Verschwenkantrieb (30) angeordnet sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht