[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen von Schienen eines Gleises,
mit einem über Tastrollen mit Drehachsen auf einer Schiene abrollbaren, ein relativ
zur Schiene verstellbares Schleiforgan aufweisenden Tragrahmen, der um eine in Schienenlängsrichtung
verlaufende Schwenkachse schwenkbar an einem Aggregatrahmen mit auf den Schienen abrollbaren
Führungsrollen gelagert ist, wobei sowohl Tast- als auch Führungsrollen jeweils eine
zum Abrollen auf der Schiene vorgesehene Abrollfläche aufweisen, und ein zur Anlage
an eine vertikale Seitenfläche der Schiene ausgebildetes Führungsorgan in bezug auf
den Tragrahmen distanzierbar mit dem Aggregatrahmen verbunden ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 1 274 610 A bekannt. Diese von Hand verfahrbare
Schienenschleifmaschine weist einen mittels Tastrollen am Schienenkopf aufliegenden
Tragrahmen auf, an dem ein Schleiforgan samt einem Antriebsmotor gelagert und an Hand
eines Spindelantriebes relativ zur Schiene verstellbar ist. Der Tragrahmen ist an
seinen beiden Längsenden verschwenkbar mit einem Aggregatrahmen verbunden, der über
Führungsrollen mit horizontalen Drehachsen auf der Schiene abgestützt ist. Diese mit
Spurkränzen ausgestatteten Führungsrollen sind jeweils in einem gabelförmigen Rollenträger
gelagert, der in Führungsleisten am Aggregatrahmen relativ zu diesem in Richtung der
Drehachsen der Rollen verschiebbar angeordnet ist. Die aus Tragrahmen und Aggregatrahmen
gebildete Einheit ist in Gleisquerrichtung in verschiedene Positionen verstellbar
und in diesen an Hand von Spannmuttern an den - formschlüssig mit dem Schienenkopf
in Eingriff verbleibenden - Führungsrollen fixierbar. Die Verbindung von Trag- und
Aggregatrahmen erfolgt über zwei Schwingen, die jeweils über einen in Schienenlängsrichtung
ausgerichteten Drehzapfen am Tragrahmen und über einen weiteren, zum ersten versetzt
angeordneten Drehzapfen am Aggregatrahmen befestigt sind.
[0003] In der DE 2 908 244 A ist eine Schleifvorrichtung mit einem sich in Schienen längsrichtung
erstreckenden Rahmen beschrieben, der an beiden Längsenden um eine parallel zur Schiene
verlaufende Achse verschwenkbar mit je einem Stützfuß verbunden ist und damit beidseits
der Schleifstelle auf der zu bearbeitenden Schiene festgeklemmt wird. Eine Verriegelungseinrichtung
gestattet das Fixieren des Rahmens in jeder gewählten Verschwenkposition. Auf einer
am Rahmen montierten Längsführung ist ein das Schleiforgan aufweisender Schlitten
in Schienenlängsrichtung verschiebbar gelagert, wobei diese Längsführung mit Tastern
ausgestattet ist, die während der Querverschwenkung des Rahmens dem Schienenprofil
folgen bzw. dieses kopieren. Um die hierbei erforderlichen Abstandsänderungen der
Längsführung mitsamt dem Schleiforgan in bezug auf die Schwenkachse zu ermöglichen,
ist die Längsführung über senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufende Säulen gleitend
auf dem Rahmen gelagert und mit Rückstellfedern versehen.
[0004] Gemäß WO 91/08343 ist ebenfalls eine an einer Schiene anklemmbare Vorrichtung bekannt,
bei der ein senkrecht zur Schiene verstellbares Schleiforgan auf einer parallel zur
Schiene verlaufenden, als Träger fungierenden Längsführung verschiebbar gelagert ist.
Dieser Träger ist an seinen beiden Enden in einer zum Idealprofil der Schiene im wesentlichen
parallel verlaufenden Kurvenbahn geführt und zusätzlich mittels Rollen auf der Schiene
abgestützt, die quer über den Schienenkopf abrollen und so die Schleifscheibe im gleichen
Abstand vom tatsächlichen Schienenprofil halten.
[0005] Bei einer weiteren, durch die DE 43 16 252 A1 bekannten gleisverfahrbaren Schienenschleifmaschine
ist das Schleiforgan auf einer Schwenkkonsole befestigt, die um eine in Schienenlängsrichtung
verlaufende Achse rotierbar mit einem Liftrahmen verbunden ist. Dieser ist seinerseits
höhenverstellbar auf einem Zustellschlitten gelagert, der auf einem Tragrahmen senkrecht
zur Schienenlängsrichtung horizontal verschiebbar angeordnet ist. Der Tragrahmen schließlich
ist auf einem auf den Schienen abrollbaren Fahrgestellrahmen montiert. Um das Schleiforgan
auf einen bestimmten Punkt des zu schleifenden Schienenprofiles einzustellen, sind
drei separat voneinander an Hand von eigenen Hydraulik- oder Spindelantrieben durchführbare
Bewegungen erforderlich, nämlich Querverstellung, Höhenverstellung und Verschwenkung
des Schleiforganes. Eine ähnliche Anordnung ist auch in der US 4 993 193 geoffenbart.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art, die ein problemloses und genaues Kopieren des Schienenkopfprofiles
in Kombination mit höchstem Bedienungskomfort und Sicherheit für das Arbeitspersonal
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer gattungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, daß - bei
Horizontalstellung der Drehachsen der Tastrollen parallel zu Drehachsen der Führungsrollen
- ein durch Kontakt der Abrollfläche mit der Schiene definierter Rollenaufstandspunkt
der Führungsrolle in bezug auf einen Rollenaufstandspunkt der Tastrolle unter höherer
Positionierung distanziert angeordnet ist, und daß ein Verschwenkantrieb zum Verschwenken
des Aggregatrahmens relativ zum Tragrahmen vorgesehen ist.
[0008] Diese spezielle Anordnung der Tast- und Führungsrollen zueinander ermöglicht es,
sowohl die horizontale Lauffläche als auch beide vertikale Seitenflächen eines Schienenkopfes
problemlos und mit hoher Präzision zu bearbeiten, wobei in Verbindung mit dem Verschwenkantrieb
auch ein Höchstmaß an Ergonomie gewährleistet ist. Beim Schleifen der Lauffläche und
der oberen Schienenkopfkanten werden die als Kopierrollen fungierenden Tastrollen
in ihrer Verschwenkbewegung um die Schwenkachse in keiner Weise beeinträchtigt oder
behindert, da die Führungsrollen hierbei keinen Kontakt mit der Schiene haben und
sich die gesamte Vorrichtung lediglich über die besagten Tastrollen auf der Schiene
abstützt. Dadurch kann das Schienenprofil zu beiden Seiten der Schleifstelle genauestens
verfolgt und an der Schleifstelle selbst durch das Schleiforgan kopiert werden, um
beispielsweise einen geschweißten Schienenstoß plan zu schleifen. Wird der Tragrahmen
zum Schleifen der Schienenkopfseitenflächen ganz zur Seite verschwenkt, so ermöglicht
die - in bezug auf den Rollenaufstandspunkt der Tastrolle - höhere Positionierung
der Rollenaufstandspunkte der Führungsrollen ein selbsttätiges bzw. automatisches
Absenken der Vorrichtung, bis die Führungsrollen auf der Schiene aufliegen. Diese
Absenkung bietet den Vorteil, daß das Schleiforgan besser auf der zu schleifenden
Seitenfläche der Schiene plazierbar ist und der Schleifbereich weiter nach unten ausgedehnt
werden kann. Gleichzeitig verhindert das Führungsorgan ein Abrutschen der Vorrichtung
von der Schiene ungeachtet der Verschwenkstellung des Schleiforganes. Die Bedienungsperson
kann sich also - weitgehend unbelastet von Vorsichtsmaßnahmen - auf das Balanzieren
der Vorrichtung auf der Schiene und auf die Bedienung des Verschwenkantriebes konzentrieren,
wodurch alle weiteren Bewegungen des Trag- und Aggregatrahmens relativ zueinander
automatisch ausgelöst werden.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
im Detail erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zum Schleifen
von Schienen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer zum Schleifen einer
Schienenkopfflanke seitlich verschwenkten Position des Schleiforganes,
Fig. 3 eine Detailseitenansicht und Fig. 4 eine vergrößerte, vereinfacht dargestellte
Schrägansicht des den Verschwenkantrieb aufweisenden Bereiches der Vorrichtung,
Fig. 5 eine Stirnansicht gemäß Pfeil V in Fig. 1,
Fig. 6 eine weitere Stirnansicht gemäß Pfeil VI in Fig. 2, und
Fig. 7 stark schematisiert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0012] Eine in Fig. 1 und 2 ersichtliche Vorrichtung 1 zum Schleifen von Schienen 2 eines
Gleises weist einen langgestreckt ausgebildeten Tragrahmen 3 auf, der über zwei in
Schienenlängsrichtung voneinander distanzierte Tastrollen 4 mit Drehachsen 5 auf der
zu schleifenden Schiene 2 abgestützt bzw. auf dieser abrollbar ist. Der Tragrahmen
3 ist an seinen beiden Längsenden um eine in Schienenlängsrichtung verlaufende, aus
einer Welle 6 gebildete Schwenkachse 7 rotierbar mit einem Aggregatrahmen 8 verbunden,
der mit einem nach oben abragenden und den Tragrahmen 3 überbrückenden Bügel 9 versehen
ist.
[0013] Auf einer am Aggregatrahmen 8 befestigten Konsole 10 befindet sich ein Antriebsmotor
11, der über eine flexible Antriebswelle 12 mit einem auf dem Tragrahmen 3 vorgesehenen
Schleifaggregat 13 in Verbindung steht. Dieses setzt sich aus einem mittig zwischen
den Tastrollen 4 am Tragrahmen 3 angeordneten Schleiforgan 14 und einem Winkelgetriebe
15 zusammen, an das die Antriebswelle 12 angeschlossen ist. Das Schleiforgan 14 ist
als um eine senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufende Rotationsachse 18 rotierende
Topfscheibe 16 ausgebildet, die über das Winkelgetriebe 15 an Hand eines Keilriemens
17 beaufschlagt wird. Die Topfscheibe 16 ist in Richtung ihrer Rotationsachse 18 senkrecht
in bezug auf die zu bearbeitende Schiene 2 mittels eines Verstellantriebes 20 vorschiebbar,
wobei diese - vorzugsweise elektrisch betriebene - Verstellbewegung durch eine im
oberen Bereich des Bügels 9 montierte Taste 19 fernsteuerbar ist.
[0014] Wie im weiteren in Fig. 3 und 4 noch deutlicher erkennbar, ist der Aggregatrahmen
8 an seinen Längsenden mit je einer Führungsrolle 22 ausgestattet. Diese Führungsrollen
22 mit horizontalen bzw. zur Gleisebene parallelen Drehachsen 23 weisen jeweils in
Richtung der Drehachse 23 voneinander distanzierte Spurkränze 21 auf, die die Funktion
von - zur Anlage an eine vertikale Seitenfläche 39 der Schiene 2 ausgebildeten - Führungsorganen
40 haben. Diese sind in bezug auf den Tragrahmen 3 verstellbar bzw. zu diesem distanzierbar
ausgebildet. Zu diesem Zweck sind die Führungsrollen 22 entlang einer in Richtung
der Drehachsen 23 verlaufenden Querführung 24 relativ zum Aggregatrahmen 8 verschiebbar
an diesem gelagert. Die Querführung 24 besteht aus einer Gleitmanschette 25, die mit
Achslagern 26 der Führungsrolle 22 verbunden ist und auf einem im Querschnittsprofil
vierkantförmigen Gleitträger 27 frei verschiebbar bzw. schwimmend gelagert ist. Der
Gleitträger 27 ist in einem auf einer Seite offenen Gehäuse 28 untergebracht, an dessen
Unterseite sich ein Lagerblock 29 zur Aufnahme der mit dem Tragrahmen 3 verbundenen
Welle 6 befindet.
[0015] Ein im Inneren des Gleitträgers 27 befindliches Druckelement 41 in Form einer Feder
42 ist mit der Gleitmanschette 25 verbunden und bestrebt, die Führungsrolle 22 mittig
in bezug auf die Querführung 24 bzw. bezüglich des Aggregatrahmens 8 zentriert zu
halten (siehe Fig. 5). Sowohl die Tastrollen 4 als auch die Führungrollen 22 weisen
eine zum Abrollen auf der Schiene 2 vorgesehene und mit 43 bzw. 44 bezeichnete Abrollfläche
auf. Durch den Kontakt dieser Abrollfläche 43 der Tastrolle 4 mit der Schiene 2 wird
ein Rollenaufstandspunkt 45 definiert, während ein entsprechender Rollenaufstandspunkt
der Führungsrolle 22 das Bezugszeichen 46 trägt. Wie in Fig. 3 und insbesondere in
Fig. 5 zu sehen, ist - bei einer horizontalen Ausrichtung der Drehachsen 5 der Tastrollen
4 parallel zu den Drehachsen 23 der Führungsrollen 22 - der Rollenaufstandspunkt 46
der Führungsrolle 22 in bezug auf den Rollenaufstandspunkt 45 der Tastrolle 4 höher
positioniert bzw. vertikal von diesem distanziert angeordnet.
[0016] Zur Verschwenkung des Tragrahmens 3 relativ zum Aggregatrahmen 8 ist ein Verschwenkantrieb
30 vorgesehen, der im Bereich der einen Verbindungsstelle der beiden Rahmen 3,8 angeordnet
und als Kegelradgetriebe 31 ausgebildet ist. Dieses setzt sich aus einem am Tragrahmen
3 befestigten, entlang seines Umfanges einen Zahnkranz 32 aufweisenden Kegelrad 33
sowie einem mit dem Aggregatrahmen 8 verbundenen Antriebsrad 34 zusammen. Das als
Halbkreis geformte Kegelrad 33 ist in einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung verlaufenden
Vertikalebene koaxial zur Schwenkachse 7 bzw. zur Welle 6 angeordnet, während das
- einen im Vergleich dazu viel kleineren Durchmesser aufweisende - Antriebsrad 34
mit seiner Achse 35 im rechten Winkel zur Schwenkachse 7 in einer Halterung 36 des
Aggregatrahmens 8 montiert ist. An Hand einer am Bügel 9 befestigten Kurbel 37 ist
das Antriebsrad 34 über einen biegsamen Schaft 38 in Drehung versetzbar, wodurch die
Verschwenkung des Tragrahmens 3 ausgelöst bzw. gesteuert wird.
[0017] Im Arbeitseinsatz wird die Vorrichtung auf einer Schiene 2 von Hand verfahren und
an der Schleifstelle hin- und herbewegt. Der Aggregatrahmen 8 bzw. der Bügel 9 bleibt
dabei immer in lotrechter Stellung und wird - im Gegensatz zum Tragrahmen 3 - nicht
gekippt. Dies bietet den Vorteil einer ergonomisch richtigen, bequem aufrecht stehenden
Arbeitsweise für den Bediener, der alle Einstellvorgänge an Hand der oben am Bügel
9 angeordneten Bedienungselemente durchführen kann. Zudem kann der Antriebsmotor 11,
da er nicht gekippt wird, auch als Viertaktmotor mit besseren Emissionswerten und
geringerer Lärmentwicklung ausgeführt sein.
[0018] Beim Schleifen der horizontalen Lauffläche 47 einer Schiene 2 befindet sich die Vorrichtung
1 in der in Fig. 1 und 5 gezeigten Stellung. Der Tragrahmen 3 liegt auf der Schiene
2 über die Tastrollen 4 auf, deren Drehachsen 5 nun horizontal ausgerichtet sind.
Der Aggregatrahmen 8 ruht über die Querführung 24 ebenfalls auf den Tastrollen 4,
während die Führungsrollen 22 aufgrund der höheren Positionierung ihrer Rollenaufstandspunkte
46 nicht auf der Schiene 2 aufliegen. Die Spurkränze 21 der Führungsrollen 22 sind
so dimensioniert, daß sie sich dabei über die oberen Schienenkopfkanten nach unten
erstrecken und als Führungsorgane 40 verhindern, daß die Vorrichtung 1 seitlich von
der Schiene 2 abrutschen kann. Der Bediener regelt den Vorschub des Schleiforganes
14 bzw. der Topfscheibe 16 mittels des Verstellantriebes 20 über die Taste 19, wobei
das Eigengewicht der Vorrichtung 1 den für das Schleifen nötigen Anpreßdruck erzeugt.
[0019] Soll nun eine Schienenkopfkante oder - wie in Fig. 2 und 6 zu sehen - eine der vertikalen
Seitenflächen 39 eines Schienenkopfes 52 bearbeitet werden, so ist dazu lediglich
eine Verschwenkung des Tragrahmens 3 an Hand des über die Kurbel 37 bedienbaren Verschwenkantriebes
30 erforderlich. Die Rotation der Welle 6 um die Schwenkachse 7 führt zu einem Kippen
der Tastrollen 4, die in ihrer Funktion als Kopierrollen dem Querschnittsprofil des
Schienenkopfes 52 folgen. Dadurch wird automatisch auch eine Verschiebung des Tragrahmens
3 und des mit diesem über die Welle 6 gekoppelten Aggregatrahmens 8 quer zur Schienenlängsrichtung
ausgelöst. Die Führungsrollen 22 bleiben dabei auf Grund der Spurkränze 21 in ihrer
bezüglich der Schiene 2 zentrierten Stellung mit horizontaler Ausrichtung der Drehachsen
23. Die daraus resultierende Querverstellung der Gleitmanschette 25 relativ zum Gleitträger
27 der Querführung 24 bewirkt eine Kompression des Druckelementes 41 auf der der Schleifstelle
gegenüberliegenden Seite und dadurch in weiterer Folge die Erzeugung eines Anpreßdruckes
des Schleiforganes 14 auf die Seitenfläche 39 des Schienenkopfes 52. Dieser Anpreßdruck
nimmt proportional zur Verschwenkung des Tragrahmens 3 zu und ersetzt dadurch den
zwangsweise abnehmenden, durch das Eigengewicht der Vorrichtung erzeugten Anpreßdruck
automatisch.
[0020] Bei Erreichen der größtmöglichen Verschwenkung und dadurch bedingten Querverstellung
des Tragrahmens 3 nehmen die Drehachsen 5 der Tastrollen 4 eine etwa vertikale Position
ein (Fig. 6). Dies ermöglicht ein Absenken der gesamten Vorrichtung 1 in vertikaler
Richtung um jene Distanz, um die der Rollenaufstandspunkt 46 der Abrollfläche 44 der
Führungsrolle 22 in der Ausgangsposition von der Lauffläche 47 der Schiene 2 distanziert
war. Die strichpunktierte Linie 48 in Fig. 6 zeigt die bogenförmige Bahn, die die
Schwenkachse 7 zwischen den beiden möglichen Extremstellungen beschreibt. Da beide
Seitenflächen 39 des Schienenkopfes 52 gleichermaßen vom Schleiforgan 14 erreichbar
sind, erübrigt sich ein Umdrehen der Vorrichtung 1 auf der Schiene 2.
[0021] Bei der in Fig. 7 dargestellten Variante einer Vorrichtung zum Schienenschleifen
sind funktionsgleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis 6 versehen.
Diese Vorrichtung 49 unterscheidet sich von der bereits beschriebenen dadurch, daß
das Führungsorgan 40 nicht der zu bearbeitenden Schiene 2 zugeordnet ist, sondern
als auf der gegenüberliegenden Schiene 2 abrollbare Doppelspurkranzrolle 50 ausgebildet
ist. Diese ist wieder über eine Querführung 24 mit dem Aggregatrahmen 8 verbunden
und relativ zu diesem querverstellbar. Die Querführung 24 ist als teleskopisch verlänger-
bzw. verkürzbarer Balken 51 ausgebildet und mit einem Druckelement 41 versehen. Die
am Aggregatrahmen 8 angeordneten Führungsrollen 22 sind zu diesem nicht relativ verstellbar
und weisen daher keine Spurkränze auf, um die erforderliche Querverschiebung der Vorrichtung
nicht zu behindern.
1. Vorrichtung zum Schleifen von Schienen eines Gleises, mit einem über Tastrollen (4)
mit Drehachsen (5) auf einer Schiene (2) abrollbaren, ein relativ zur Schiene (2)
verstellbares Schleiforgan (14) aufweisenden Tragrahmen (3), der um eine in Schienenlängsrichtung
verlaufende Schwenkachse (7) schwenkbar an einem Aggregatrahmen (8) mit auf den Schienen
(2) abrollbaren Führungsrollen (22) gelagert ist, wobei sowohl Tast- als auch Führungsrollen
(4,22) jeweils eine zum Abrollen auf der Schiene (2) vorgesehene Abrollfläche (43,44)
aufweisen, und ein zur Anlage an eine vertikale Seitenfläche (39) der Schiene ausgebildetes
Führungsorgan (40) in bezug auf den Tragrahmen (3) distanzierbar mit dem Aggregatrahmen
(8) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß - bei Horizontalstellung der Drehachsen
(5) der Tastrollen (4) parallel zu Drehachsen (23) der Führungsrollen (22) - ein durch
Kontakt der Abrollfläche (44) mit der Schiene (2) definierter Rollenaufstandspunkt
(46) der Führungsrolle (22) in bezug auf einen Rollenaufstandspunkt (45) der Tastrolle
(4) unter höherer Positionierung distanziert angeordnet ist, und daß ein Verschwenkantrieb
(30) zum Verschwenken des Aggregatrahmens (8) relativ zum Tragrahmen (3) vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Richtung der Drehachse
(23) voneinander distanzierte und mit der Führungsrolle (22) verbundene Führungsorgane
(40) in Form von Spurkränzen (21) vorgesehen sind, wobei die Führungsrolle (22) entlang
einer in Richtung der Drehachse (23) verlaufenden Querführung (24) relativ zum Aggregatrahmen
(8) verschiebbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querführung (24) zur
in Gleisquerrichtung frei gleitenden Lagerung der Führungsrollen (22) am Aggregatrahmen
(8) ausgebildet ist und ein Druckelement (41) zur Rückführung des Aggregatrahmens
(8) in eine bezüglich der Führungsrollen (22) zentrierte Stellung aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querführung (24)
eine mit Achslagern (26) der Führungsrollen (22) verbundene Gleitmanschette (25) aufweist,
die auf einem mit dem Aggregatrahmen (8) verbundenen Gleitträger (27) verschiebbar
gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Gleitmanschette (25) und
Gleitträger (27) im Querschnittsprofil vierkantförmig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan
(14) als rotierende Topfscheibe (16) mit einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung
verlaufenden Rotationsachse (18) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschwenkantrieb
(30) als Kegelradgetriebe (31) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelradgetriebe (31)
aus einem am Tragrahmen (3) befestigten, in einer senkrecht zur Schienenlängsrichtung
verlaufenden Vertikalebene koaxial zur Schwenkachse (7) angeordneten Kegelrad (33)
und einem mit dem Aggregatrahmen (8) verbundenen Antriebsrad (34) besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelrad (33) einen sich
über wenigstens 180° seines Umfanges erstreckenden Zahnkranz (32) aufweist, und der
Durchmesser des Kegelrades (33) ein Vielfaches des Durchmessers des Antriebsrades
(34) beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen am Aggregatrahmen
(8) befestigten Antriebsmotor (11), der über eine flexible Antriebswelle (12) mit
einem auf dem Tragrahmen (3) angeordneten, das Schleiforgan (14) aufweisenden Schleifaggregat
(13) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleiforgan
(14) mittels eines fernbedienbaren Verstellantriebes (20) in einer zur Schwenkachse
(7) senkrechten Richtung in bezug auf die zu bearbeitende Schiene (2) verstellbar
ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregatrahmen (8) einen
nach oben abragenden Bügel (9) aufweist, an dem Bedienungselemente für den Verstellantrieb
(20) und den Verschwenkantrieb (30) angeordnet sind.