(19)
(11) EP 0 745 550 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1996  Patentblatt  1996/49

(21) Anmeldenummer: 96108133.8

(22) Anmeldetag:  22.05.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B66B 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB IT LI NL PT SE

(30) Priorität: 02.06.1995 CH 1624/95

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Richter, Uwz, Dipl.-Ing.
    6030 Ebikon (CH)
  • Liebetrau, Christoph, Ing.
    5737 Menziken (CH)

   


(54) Führungsstruktur für einen Aufzug


(57) Die Erfindung betrifft eine Führungsstruktur zur Führung eines Aufzugs für den Transport von Personen oder Gütern, welche zwei säulenartige Führungen (10) aufweist, an denen eine Kabine (5) mit Eigenantrieb läuft und geführt ist, wobei die Führung (10) als tragendes Element ausgebildet ist. Als Führung (10) wird ein stranggepresstes Leichtmetallprofil verwendet, dessen strukturierter Querschnitt plane Führungsflächen, Ankernuten, Führungsnuten und einen Bremsschenkel aufweist. Ferner wird mittels eines entfernbaren Wartungsdeckels das Innere mit Gegengewicht (18) und Puffer für Montage und Wartung zugänglich. Die Führungen (10) werden mittels Nutleisten und Verbindungslaschen miteinander, mit dem Fundamentmodul (12) und mit dem Kopfmodul (13) verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsstruktur zur Führung eines Aufzuges für den Transport von Personen oder Gütern, welche zwei säulenartige Führungen aufweist, an denen eine Kabine mit Eigenantrieb läuft und geführt ist, wobei die Führung als tragendes Element ausgebildet ist.

[0002] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 1 506 479 wird ein Aufzug beschrieben, der von zwei Säulen, in denen Gegengewichte laufen, getragen und geführt wird. Auf der Kabine ist ein Triebstockantrieb angeordnet, welcher mit beidseitigen Zahnritzeln je in eine in den Säulen knickfest eingebettete Rollenkette eingreift. Die Säulen sind als normale Stahlrohre ausgeführt, welche angeschweisste Lappen für die Bodenbefestigung und die kopfseitige Querverbindung aufweisen. Für die Aufnahme der Rollenkette ist je auf einer Seite der Säulen über die Hublänge ein U-Profil angeschweisst, dessen offene Seite mittels seitlich angebrachten Winkelprofilen (Bild 5) zu einem Schlitz verringert wird, welcher der seitlichen Führung des eingreifenden Triebstockritzels dient. Das im Rohr laufende Gegengewicht ist kreisrund und wird unten und oben mittels je einer Dreirollenführung von einer Berührung mit der Rohrinnenwand abgehalten. Die Aufzugskabine wird mit Rollen geführt, welche direkt auf der Rohraussenwand laufen.

[0003] Als Nachteil wird empfunden, dass diese Führungen individuell für jede Anlage speziell angefertigt werden müssen bezüglich Länge, Abschlussarmaturen und Rollenketten-Aufnahme und -Einbau. Zusätzlich sind noch externe Vorrichtungen anzubauen für die Aufhängung der Rollenketten mit der integrierten Lastmessung. Das im Rohr laufende Gegengewicht weist keine Verdrehsicherung auf und muss als Ganzes von oben eingeführt werden. Die auf der Rohraussenseite laufenden Führungsrollen der Kabine weisen nur eine Linienberührung mit der Lauffläche auf.

[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Führung zu schaffen, welche die genannten Nachteile nicht aufweist und die Grundfunktionen Kabine führen, Kabine abbremsen und Führungsschiene befestigen auf einfache und effektive Weise vereinigt.

[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete und in Zeichnungen und Beschreibung dargestellte Erfindung gelöst.

[0006] Die Erfindung zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der strukturierte Querschnitt der Führung verschiedene Funktionen erfüllt. Ein stranggezogenes Profil bietet die Möglichkeit, Strukturen für Führungs-, Verbindungs- und Bremsfangfunktionen zu integrieren, so dass keine Nacharbeiten wie Löcher bohren, Gewinde schneiden, Biegen, Schweissen etc notwendig sind und deshalb ein auf die geforderte Länge zugeschnittenes Profil als einbaufertiges Bauteil zur Verfügung steht.

[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

[0008] Plane Laufflächen an einem in der Grundform länglich runden Profil ergeben für Trieb- und Stützräder optimale Bedingungen bezüglich Haftreibung und Schlupf, sowie eine über die ganze Laufflächenbreite gleiche Umfangsgeschwindigkeit der Trieb- und Stützräder. Dies stellt sich als wesentlicher Vorteil heraus im Vergleich mit bekannten Konkav/Konvex-Formen von Berührungslinien zwischen Rad und Lauffläche.

[0009] Ausgeformte Ankernuten an der Aussenseite des Profil bieten eine Anzahl weitere Vorteile für verschiedene problemlose Befestigungs- und Verbindungsfunktionen z.B. Einschieben von Nutleisten und Verschraubung mit Verbindungslaschen. Ein zusätzlich ausgeformter Bremsschenkel kann von einer normalen Bremsfangvorrichtung umgriffen werden.

[0010] Durch die Verwendung von Leichtmetall als Konstruktionsmaterial ergeben sich die Vorteile einer erwünschten Gewichtsreduktion für leichteren Transport und komfortablere Handhabung. Durch entsprechende Formgenauigkeit und Oberflächengüte entfällt auch für die Laufflächen eine Nachbearbeitung. Ferner erübrigt die Korrosionsfestigkeit des verwendeten Materials einen periodisch zu erneuernden Oberflächenschutz.

[0011] Eine reibwertstabilisierende Oberflächenbeschichtung ergibt praktisch gleiche Reibwerte bei trockener und feuchter Laufbahnoberfläche.

[0012] Getrennte Führungs- und Bremsflächen verhindern eine Beeinträchtigung des Fahrkomfortes infolge lokal rauher Oberflächen nach Fangbremsungen.

[0013] Im Innern des Profils eingeformte Führungsnuten ergeben eine verdrehungssichere Führung für ein innenlaufendes Gegengewicht, dessen Zugänglichkeit für Montage und Wartung durch eine verschliessbare Wartungsöffnung in der Profilwand gewährleistet ist, wobei letzteres auch für eine im Innern vorhandene Gegengewichts-Puffereinrichtung gilt.

[0014] Die Führungsprofile können ferner auch am oberen und/oder unteren Ende mit einfachen Normprofilen guerverbunden werden, indem diese Querverbindungen direkt mit den Ankernuten verschraubt werden.

[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert und in den Zeichnungen dargestellt, es zeigen:
Fig.1
eine Gesamtansicht eines Aufzuges mit Führungen und Gegengewicht,
Fig.2
einen Querschnitt eines Aufzuges mit Führungen und Gegengewicht,
Fig.3
einen Querschnitt durch das Führungsprofil,
Fig.4
ein Querschnitt des Führungsprofils mit Gegengewicht, Wartungsdeckel, Verbindungslasche und Treib- und Stützrad,
Fig.5
eine Seitenansicht des Gegengewichtes und
Fig.6
eine Seitenansicht der Führung mit Verbindungslaschen, Fundamentmodul, Wartungsdeckel und Puffereinrichtung,


[0016] In der Fig.1 ist ein Anbauaufzug dargestellt mit Führungen 10, welche über teleskopierbare Befestigungsmodule 11 an der Aussenwand 2 eines Gebäudes 1 verbunden sind. Das Gebäude weist Stockwerke 3 auf. Zwischen den Führungen 10 ist eine Kabine 5 mit Eigenantrieb angeordnet. Die Führungen 10 sind unten mit einem auf einer Baugrundfläche 4 stehenden Fundamentmodul 12 und oben mit einem Kopfmodul 13 abgeschlossen und lateral miteinander verbunden. Die Kabine 5 weist vorderseitig unten je ein Triebrad 7 und unterseitig hinten je ein Stützrad 8 auf. Auf der Oberseite der Kabine 5 sind auf jeder Seite je eine Dreirollenführung 9, sowie die Aufhängepunkte für Tragorgane 19 vorhanden. Die Tragorgane 19 führen je zum Schachtkopfmodul 13 über Umlenkrollen 14 zu dem in den Führungen 10 laufenden Gegengewichten 18. Auf dem Schachtkopfmodul 13 ist ferner noch ein Geschwindigkeitsbegrenzer 15 angeordnet.

[0017] In der Fig.2 ist der Aufzug im Querschnitt dargestellt. Auf der Kabine 5 sind Teile eines Tragrahmens 6 mit einem Jochteil 23 sichtbar. Der Tragrahmen 6 ist vor einer Führungsachse 25 angeordnet. Teile des Tragrahmens 6 sind etwas ausgeschnitten zwecks Sichtbarmachung des ganzen strukturierten Profilquerschnittes der Führung 10 mit dem innenlaufenden Gegengewicht 18. Mit 65 sind Elemente einer Schachtinformation bezeichnet, welche an den horizontalen, teleskopierbaren Verbindungsstreben der Befestigungsmodule 11 angeordnet sind. Die Schachtinformation kabinenseitig ist mit 66 bezeichnet und und ist mit kleinem Abstand gegenüber der Schachtinformation 65, vorzugsweise auf dem Dach der Kabine 5 angeordnet. Das Gebäude 1 weist pro Stockwerk 3 eine Schachttür 22 und die Kabine 5 eine Kabinentür 21 auf.

[0018] Anhand der Fig.3 werden im folgenden die Einzelheiten des Profilquerschnittes der Führung 10 erläutert. Das Profil umschliesst einen lichten Innenkreisdurchmesser D und weist eine im wesentlichen kontinuierliche Wandstärke s auf. Der Mittelpunkt der Grundform ist der Schnittpunkt der Führungsachse 25 mit einer im rechten Winkel zu ihr stehenden X-Achse. Parallel zur Führungsachse 25 und mit je gleichem Abstand etwa auf die Länge von D/2 geradlinig verlaufend ist an der Aussenseite oberhalb der Führungsachse 25 eine plane Lauffläche 29 für das Stützrad 8 und unterhalb der Führungsachse 25 eine plane Lauffläche 30 für das Triebrad 7 ausgebildet. Linksseitig anschliessend an die planen Laufflächen 29 und 30 sind je etwa 45° schräg nach oben bzw. nach unten verlaufend zwei weitere Laufflächen 16 für die an der Oberseite der Kabine 5 befindlichen Führungsrollen 9 ausgebildet. Die linke runde Aussenwand weist symmetrisch zur Führungsachse 25 noch eine dritte plane Lauffläche 26 auf, auf welcher die dritte Rolle der Dreirollenführung 9 auf der Kabine 5 abrollt. An der Aussenseite des Profiles sind abseits der Laufflächen 29, 30 vier Ankernuten 33, 34, 35 und 36 ausgeformt. Die Ankernuten 33, 34, 35 und 36 weisen jeweils einen Hohlraum überdeckende Schenkel auf, die von Ankersteinen, bzw. Nutleisten hintergriffen werden können. Die Ankernuten 35 und 36 weisen einander entgegengesetzte Nutöffnungen auf, deren Mittelachsen parallel zur X-Achse verlaufen. Die rechtsseitigen Aussenkanten der Ankernuten 35 und 36 liegen an einer vertikalen Tangente T. Die Frontflächen der Ankernuten 35 und 36 sind je parallel, aber etwas zurückgesetzt zu den Laufflächen 29 und 30. Die Achsen der Ankernuten 33 und 34 verlaufen mit je gleichem Abstand und parallel zur Führungsachse 25 und die Öffnungen der Ankernuten 33 und 34 sind je nach links aussen gerichtet. Die Frontflächen der Ankernuten 33 und 34 sind etwa um die doppelte Wandstärke s zurückversetzt zur Aussenwandrundung. Die Frontwand der Ankernut 33 ist nach unten, parallel zur X-Achse zu einem parallelen Bremsschenkel 37 verlängert, der im Vergleich zur Wandstärke s eine etwas grössere Dicke aufweist. Bei der Ankernut 34 ist oben seitlich ein kurzer Fortsatz 39 nach oben ausgeformt zwecks Bildung einer genügend breiten lauffläche 16.

[0019] Auf der Innenseite des Profiles sind hinter den Ankernuten 33 und 35 Führungsnuten 32 und 31 eingeformt. Der Nutgrund der Führungsnut 31 wird von der flachen Profilaussenwand, die rechte Nutwand der Führungsnut 31 wird von der die Ankernut 35 umfassenden Wand und die linke Nutwand von einer senkrecht nach unten gerichteten Rippe 39 gebildet. Der Nutgrund der Führungsnut 32 wird von der flachen Profilaussenwand, die linke Nutwand der Führungsnut 32 wird von der die Ankernut 33 umfassenden Wand und die rechte Nutwand von einer senkrecht nach oben gerichteten Rippe 38 gebildet. Neben den Führungsnuten 31 verläuft die Innenkontur des Profils parallel zur Lauffläche 29 bis zur Ankernutunterseite der Ankernut 34 und neben der Führungsnut 32 verläuft die Innenkontur des Profils ein Stück weit parallel zur Lauffläche 30 bis zu einem Absatz, der dann tangential zur Innenrundung mit dem Durchmesser D übergeht.

[0020] Die Fig.4 zeigt im Querschnitt die Führung 10 mit dem innenlaufenden Gegengewicht 18. In der Ankernut 33 ist eine Nutleiste 40 eingeschoben und mittels einer Schraube 42 mit einer Verbindungslasche 41 zusammengeschraubt. Der Profilteil zwischen den Ankernuten 33 und 34 ist als Wartungsdeckel 43 bezeichnet und mit Fugen 58 und 59 vom übrigen Profilteil trennbar, wenn im Bereich der Fugen 58 und 59 die Verbindungslaschen 41 entfernt werden. Mit 47 ist eine Gegengewichtseinheit bezeichnet, deren Kontur, basierend auf einer runden Grundform seitlich abgeflacht ist, vor zwei seitlich vorhandenen Seitenprofilen 56 zwecks Bildung je eines Anschlages verbreitert ist und in der vorderen Rundung eine Sicherungsnut 60 aufweist, in welche ein T-förmiges Halteprofil 55 eingreift. An den Seitenprofilen 56 sind Seitenplatten 49 befestigt, welche in die Führungsnuten 31 und 32 eintauchende Gleitführungsstücke 54 tragen. An der Aussenseite der Führung 10 sind Teile der auf den Laufflächen 29 und 30 abrollenden Stütz- bzw. Triebräder dargestellt.

[0021] In der Fig.5 ist das ganze Gegengewicht 18 als Seitenansicht dargestellt. Die Seitenprofile 56 sind unten mittels einer unteren Halteplatte 52 und mit einer zweituntersten Halteplatte 53 horizontal miteinander verbunden und sind oben mittels einer oberen Halteplatte 50 und einer zweitobersten Halteplatte 51 ebenfalls horizontal miteinander verbunden.

[0022] Die Gleitführungsstücke 54 sind je auf beiden Seiten am oberen Ende und am unteren Ende über die Seitenplatten 49 an den Seitenprofilen 56 befestigt. Diese genannten Teile bilden ein Gegengewichtsgestell 64. Von vorn eingeschoben und übereinander aufgestapelt sind in der Darstellung vier Gegengewichtseinheiten 47 sichtbar, wobei die unterste Gegengewichtseinheit 47 auf der zweituntersten Halteplatte 53 aufliegt. Gegen das Herausrutschen nach vorn sind die Gegengewichtseinheiten 47 mit dem an der zweituntersten Halteplatte 53 und der zweitobersten Halteplatte 51 festgeschraubten Halteprofil 55 gesichert. Eine Halteklammer 48 ist über der obersten Gegengewichtseinheit 47 zwischen den Seitenprofilen 56 eingeschoben und übt einen vertikal nach unten gerichteten Druck auf die oberste Gegengewichtseinheit 47 aus. Im Zentrum der oberen Halteplatte ist eine Aufhängearmatur 57 angeordnet.

[0023] In der Fig.6 ist der untere Teil der Führung 10 in seitlicher Aussenansicht dargestellt. Die Führung 10 ist am unteren Ende mittels Verbindungslaschen 41, Schrauben 42 und Nutleisten 40 mit einem auf dem Fundamentmodul 12 ausgeformten Profilstumpf 61 fest verbunden. Ab einer Höhe h1 ist die vorderseitige Rundung des Profils der Führung 10 zwischen den Fugen 58 und 59 horizontal aufgeschnitten. Über diesem ersten Horizontalschnitt 62 ist nach einer weiteren Höhe h2 ein zweiter Horizontalschnitt 63 zwischen den Fugen 58 und 59 vorhanden. Der zwischen den beiden Fugen 58 und 59 und den beiden Horizontalschnitten 62 und 63 herausnehmbare Teil des Profils ist nun der Wartungsdeckel 43. Im eingefügten Zustand wird der Wartungsdeckel 43 mittels an vier Ecken und in mittlerer Höhe angebrachten Verbindungslaschen 41 mit dem Profil der Führung 10 fest verbunden. Mit einer etwas grösseren Höhe als h1 ist im Innern der Führung 10 ein Deformationskörper 46 eingesetzt und dessen obere Stirnseite mit einer Druckplatte 44 abgedeckt. Auf der Druckplatte 44 sind elastische Pufferelemente 45 aufgeschichtet.

[0024] Durch die entstehende Öffnung bei herausgenommenem Wartungsdeckel 43 kann als erstes das Deformationselement 46 eingeführt, auf den Grund abgestellt und oben mit dem Druckdeckel 44 versehen werden. Dann werden eine berechnete Anzahl elastische Pufferelemente 45 über der Druckplatte 44 aufgeschichtet. Jetzt kann das Gegengewichtsgestell 64, bestehend aus den Seitenprofilen 56, den Halteplatten 50, 51, 52, 53 und ohne die Gleitführungsstücken 54, durch die Wartungsöffnung eingeführt und auf die elastischen Pufferelemente 45 abgestellt werden. Jetzt wird das Gegengewichtsgestell 64 in die richtige Position gedreht und dann mit anzuschraubenden Führungsgleitstücken 54 ergänzt, welche in die Führungsnuten 31 und 32 eintauchen und die Verdrehungssicherheit des Gegengewichtes 18 bewirken. Das Mass über die Seitenprofile 56 ist etwas kleiner als der Durchmesser D der kreisförmigen Grundform, daher die Möglichkeit des Drehens des Gegengewichtsgestelles 64 ohne Führungsgleitstücke 54. Das Gegengewichtsgestell 64 ist in der Höhe so bemessen, dass so viel Gegengewichtseinheiten 47 aufgenommen werden können, dass beispielsweise mit beiden Gegengewichten 18 das Leergewicht der Kabine 5 plus 25% Last kompensiert werden kann. Vorteilhaft wird das Gegengewicht 18 bereits vor dem Einführen in die Wartungsöffnung mit den Tragorganen 19 verbunden. Nach dem Einführen der benötigten Gegengewichtseinheiten 47 wird die Spannklammmer 48 zur Niederhaltung der Gegengewichtseinheiten 47 eingesetzt, wird das Halteprofil 55 befestigt und wird anschliessend die Wartungsöffnung mit dem Wartungsdeckel 43 wieder verschlossen und dieser mit den Verbindungslaschen 41, Schrauben 42 und Nutleisten 40 festgeschraubt.

[0025] Das den oberen Abschluss der Führung 10 bildende Kopfmodul 13 ist in analoger Weise mit einem nach unten gerichteten Profilstumpf 61 über Verbindungslaschen 31 mit der Führung 10 verbunden. An dem Kopfmodul 13 kann bei Verwendung nicht selbstfahrender Kabinen auch ein Antriebsmotor mit Treibscheibe o.ä. befestigt sein.

[0026] In einer einfacheren Ausführung können die Führungen 10 anstelle von Kopfmodul 13 und Fundamentmodul 12 auch mit Normprofilen beliebiger Art querverbunden werden, wobei hierzu nur die passenden Ankernuten 33, 34, 35 oder 36 für eine entsprechende Verschraubung benutzt werden.

[0027] Die vier über den äusseren Umfang des Profiles der Führung 10 verteilt angeformten Ankernuten können den folgenden Zwecken dienen:
  • Verbindung mit den Befestigungsmodulen 11
  • Befestigung des Wartungsdeckels 43
  • Verbindung von Profilteilen untereinander, mit dem Fundamentmodul 12 und mit dem Kopfmodul 13
  • Befestigen von Quertraversen zum Anbringen von Umlenkrollen o.ä.
  • Befestigungsmöglichkeit für Einrichtungen der aufzugbezogenen Schachtinformation
  • Befestigungsmöglichkeit für Beleuchtungselemente
  • Befestigungsmöglichkeit für elektrische Installationseinheiten
  • Allgemeine Befestigungsmöglichkeit für verschiedene elektrische und mechanische Einrichtungen wie z.B. Schaltkurven, Heizgeräte, Alarmgeräte, Ablaufrohre etc
  • Befestigungsmöglichkeit für Schachtumwehrungselemente jeglicher Art
  • Befestigungsmöglichkeit für Dekorations- und/oder Werbeelemente
  • Befestigungsmöglichkeit für Steighilfen wie z.B. Leiterelemente
  • Befestigungsmöglichkeit für Gerüstböden, ev. in Kombination mit den Befestigungsmodulen


[0028] Dank dem magnetisch nicht leitenden Profilmaterial können Elemente der Schachtinformation im Schacht beispielsweise inform von direkt mit Nutleisten 40 und Schrauben 41 an beliebigen Positionen an den Ankernuten 33, 34, 35 oder 36 befestigten Permanentmagneten ausgeführt sein. Ebenso können auch Schachtschalter jeglicher Art auf diese Weise direkt oder an kleinen Auslegern an den Ankernuten 33, 34, 35 oder 36 angeordnet werden.

[0029] Der neben der Ankernut 33 herausgeformte Bremsschenkel 37 wird von der an der Kabine 5 vorhandenen, jedoch nicht dargestellten Fangvorrichtung umgriffen und dient bei ausgelöster Fangvorrichtung zusammen mit den eingezogenen Bremskeilen dem notfallmässigen Abbremsen der Kabine 5 bei einer allfällig auftretenden, unzulässigen Überschreitung der Nenngeschwindigkeit. Die funktionelle Trennung von Laufflächen 29 und 30 und Bremsflächen am Bremsschenkel 37 trägt den unterschiedlichen Anforderungen Rechnung und hat den grossen Vorteil, dass keine durch Fangbremsungen aufgerauhte Oberflächen den Fahrkomfort und den Reibwert beeinträchtigen. Auf den Laufflächen 29 und 30 wird ein reibwertstabilisierender Belag aufgetragen. Dieser Belag, beispielsweise ein Metalloxyd, bewirkt eine weitgehende Unabhängigkeit des Reibwertes vom unterschiedlichen Zustand (trocken, feucht, nass, schmutzig) der Laufflächen 29 und 30. Als Fangvorrichtung kann eine branchenübliche Rollen- oder Keilfangvorrichtung verwendet werden. Der Fortsatz 39 neben der Ankernut 34 dient der Bildung der genügend breiten Lauffläche 16 für die Führungsrollen 9.

[0030] Die ausgeformten Ankernuten bewirken neben der erläuterten Zweckbestimmung eine Erhöhung der Knickstabilität in allen Achsen zwischen 25 und X.

[0031] Nebst den Ankernuten 33, 34, 35 und 36 dienen auch die Horizontalen Streben der Befestigungsmodule 11 für verschiedene Befestigungsfunktionen. Da diese teleskopierbaren Befestigungsmodule 11 pro Stockwerk 3 vorzugsweise auf Schwellenhöhe positioniert sind, ergeben ihre horizontalen Streben eine ideale Gelegenheit für die Anordnung und Befestigung der stockwerkbezogenen Schachtinformationen, wie z.B. Türüberbrückungszone, Nachregulierzone und Stockwerk-Nullzone. Zudem können sie in der Montagephase als Unterlagen temporär benötigte Gerüstböden dienen.

[0032] Die planen Laufflächen 29 und 30 ergeben für einen Reibradantrieb eine über die ganze Breite des Triebrades 7 und des Stützrades 8 sich erstreckende Kontaktfläche, womit eine entsprechende Verteilung des Auflagedruckes über die Breite der Laufflächen 29 und 30 erzielt wird.

[0033] Die Führung 10, bzw. der Bremsschenkels 37 weist eine, mit dem Führungsschenkel einer klassischen, T-förmigen Führungsschiene vergleichbare Festigkeit auf. Als Baumaterial für die Führung 10 werden vorzugsweise Nichteisenmetalle oder auch faserarmierte Kunststoffe verwendet werden. In einer weitergebildeten Form ist die Ausformung eines zweiten Bremsschenkels 37 möglich.

[0034] Die Ankernuten 33, 34, 35 und 36 und ihre Anordnung beschränken sich nicht auf das gezeigte Beispiel und können bezüglich Anzahl, Position und Nutform in verschiedenen weitergebildeten Varianten ausgeführt und angeordnet sein. Ebenso ist die Innenkontur des Profiles nicht auf das gezeigte Beispiel beschränkt, indem beispielsweise die Führungsnuten 31 und 32 anders geformt und/oder positioniert, sowie voneinander unterschiedlich geformt und/oder positioniert werden können.

[0035] Als Deformationselement 46 kann beispielsweise ein Honigwabenelement mit vertikaler Struktur und aus geeignetem Material eingesetzt werden. Bei einer allfälligen Deformation durch einen abnormal starken Aufprall z.B. infolge Bruch der Tragorgane 19 bzw. deren Befestigung wird ein nicht dargestellter Sicherheitsschalter betätigt.

[0036] Die auf der Druckplatte 44 aufgeschichteten elastischen Pufferelemente 45 sind, der jeweiligen Beanspruchung angepasst, aus synthetischem oder natürlichem, gummiartigem Material beschaffen mit einer entsprechenden materialspezifischen Eigendämpfung und Elastizität.

Teileliste



[0037] 
1
Gebäude
2
Gebäudeaussenwand
3
Stockwerk
4
Baugrundfläche
5
Kabine
6
Tragrahmen
7
Treibrad
8
Stützrad
9
Führungsrollen
10
Führung
11
Befestigungsmodul
12
Fundamentmodul
13
Schachtkopfmodul
14
Umlenkrollen
15
Geschwindigkeitsbegrenzer
16
Plane Lauffläche
17
Begrenzerseilumlenkung
18
Gegengewicht
19
Tragorgane
20
Begrenzerseil
21
Kabinentür
22
Schachttür
23
Jochteil
24
Grundplatte
25
Führungsachse
26
Plane Lauffläche
27
Türöffnung
28
Schwellenausnehmung
29
Lauffläche Stützrad
30
Lauffläche Triebrad
31
Führungsnut
32
Führungsnut
33
Ankernut
34
Ankernut
35
Ankernut
36
Ankernut
37
Bremsschenkel
38
Rippe
39
Fortsatz
40
Nutleiste
41
Verbindungslasche
42
Schraube
43
Wartungsdeckel
44
Druckplatte
45
Pufferelement
46
Deformationselement
47
Gegengewichtseinheit
48
Spannklammer
49
Seitenplatte
50
Halteplatte oben
51
Halteplatte zweitoberst
52
Halteplatte unten
53
Halteplatte zweitunterst
54
Gleitführungstück
55
Halteprofil
56
Seitenprofil
57
Aufhängearmatur
58
Trennfuge rechts
59
Trennfuge links
60
Sicherungsnut
61
Profilstumpf
62
erster Horizontalschnitt
63
zweiter Horizontalschnitt
64
Gegengewichtsgestell
65
Schachtinformation Schacht
66
Schachtinformation Kabine



Ansprüche

1. Führungsstruktur zur Führung eines Aufzugs für den Transport von Personen oder Gütern, welche zwei säulenartige Führungen (10) aufweist, an denen eine Kabine (5), insbesondere mit Eigenantrieb läuft und geführt ist, wobei die Führung (10) als tragendes Element ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (10) als stranggepresste Profile ausgebildet sind, welche mindestens eine Führungsfläche (29, 30), mindestens eine Profilausbildung mit Befestigungs-, bzw. Verbindungsfunktion (33, 34, 35, 36) und mindestens eine Fläche (37) zum Angriff einer Brems- oder Fangvorrichtung aufweisen.
 
2. Aufzugsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil der säulenartigen Führung (10) für die Führung der Kabine (5) plane Laufflächen (29, 30, 16, 25) für Treibräder (7), Stützräder (8) und Führungsrollen (9) aufweist.
 
3. Aufzugsführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil der Führung (10) ausserhalb der Laufflächen (29,30) mehrere, die Befestigungsfunktion und die Verbindungsfunktion ermöglichende Ankernuten (33, 34, 35, 36) aufweist.
 
4. Aufzugsführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil der Führung (10) einen Bremsschenkel (37) für den Angriff einer Brems- oder Fangvorrichtung aufweist.
 
5. Aufzugsführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material für das strangepresste Profil der Führung (10) aus Alluminium bzw. aus einer Leichtmetall-Legierung besteht.
 
6. Aufzugsführung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (10) durch ein Kopfmodul (13) und ein Fundamentmodul (12) verbunden sind, wobei das Kopfmodul (13) und das Fundamentmodul (12) einen mit dem Profil der Führung (10) deckungsgleichen Profilstumpf (61) aufweisen.
 
7. Aufzugsführung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil für die Führung (10) hohl ausgebildet ist und im Innern mindestens eine Führungsnut (31, 32) aufweist für ein mit der Kabine (5) verbundenes und in der Führung (10) laufendes Gegengewicht (18).
 
8. Aufzugsführung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil der Führung (10) mindestens einen, zwischen zwei Ankernuten (33, 34) angeordneten, eine Wartungsöffnung öffnenden und schliessenden Wartungsdeckel (43) aufweist.
 
9. Aufzugsführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegengewicht (18) durch die Wartungsöffnung einführbar ist
 
10. Aufzugsführung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (10) einen durch die Wartungsöffnung einführbaren Puffer (44, 46, 62) aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht