(19)
(11) EP 0 745 739 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1996  Patentblatt  1996/49

(21) Anmeldenummer: 96108350.8

(22) Anmeldetag:  24.05.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 2/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR IT

(30) Priorität: 30.05.1995 DE 19519760

(71) Anmelder: GREISEL-BAUSTOFF-GmbH
D-94496 Ortenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Greisel, Franz Xavier
    94496 Ortenburg (DE)

(74) Vertreter: Strasser, Wolfgang, Dipl.-Phys et al
Patentanwälte Strohschänk, Uri, Strasser & Englaender Innere Wiener Strasse 8
81667 München
81667 München (DE)

   


(54) Baustein aus Porenbeton


(57) Bei Bausteinen (3) aus Porenbeton, in deren im Mauerverband den horizontal neben dem Baustein angeordneten Nachbarsteinen zugewandten Stirnflächen (4) Eingriffsnuten (10) ausgebildet sind, die in der Einbaulage vertikal verlaufen und von denen Griffhilfemulden (14) ausgehen, die sich in etwa senkrecht zur jeweiligen Stirnfläche in den jeweiligen Baustein hineinerstrecken, ist zur Verbesserung der Handhabung vorgesehen, daß sich die Eingriffsnuten über die gesamte Höhe des Bausteins erstrecken und daß die Griffhilfemulden zur horizontalen Mittelebene des Bausteins symmetrisch angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Baustein aus Porenbeton gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie Verfahren zu seiner Herstellung und seiner Verwendung.

[0002] Bausteine aus Poren- bzw. Gasbeton kommen in Form von sogenannten Mauersteinen, in deren Maß die beim Vermauern erforderlichen, relativ breiten bzw. hohen Mörtelfugen berücksichtigt sind, oder als sogenannte Plansteine in den Handel, die nahezu fugenlos miteinander verklebt werden, so daß ihre Außenmaße etwas größer als die der Mauersteine gewählt werden, um auf die gleichen Mauer-Rastermaße zu kommen. Bei den Plansteinen, die engere Abmessungstoleranzen als die Mauersteine besitzen, sind weiterhin Varianten bekannt, in deren Stirnflächen, mit denen sie im Mauerverband an horizontal neben ihnen angeordnete, gleich ausgebildete Plansteine anschließen, vertikal durchgehende Nut/Federprofile ausgebildet sind, um einen möglichst luftdichten und damit auch gut wärmedämmenden Verschluß der vertikalen Fugen im Mauergefüge zu erzielen. Dabei können in einer Stirnfläche nurNuten und in der anderen Stirnfläche nur Federn vorgesehen sein, was zur Folge hat, daß die Steine immer nur in der Weise aneinandergefügt werden können, daß eine Federn-Stirnfläche auf eine Nuten-Stirnfläche trifft und umgekehrt. Alternativ hierzu ist es aber auch möglich, in jeder Stirnfläche Nuten und Federn so anzuordnen, daß jede Stirnfläche zu jeder anderen paßt.

[0003] Unter dem hier verwendeten Begriff "Baustein" werden alle vorgenannten Porenbeton-Steinarten verstanden. Wenn im folgenden Richtungsbezeichnungen wie "oben", "unten", oder "horizontal daneben angeordnet" verwendet werden, so beziehen sich diese immer auf die Einbaulage der Bausteine im Mauerverband. Die Begiffe "Porenbeton" und "Gasbeton" werden hier synonym verwendet und sollen alle Leichtbetonarten bezeichnen, die mit Hilfe eines Treib- bzw. Bblähvorganges und später nachfolgender Dampfdruckhärtung in einem Autoklaven hergestellt werden.

[0004] Da zur Ermöglichung einer rationellen Verarbeitung von Porenbeton-Bausteinen immer größere Steinformate zum Einsatz kommen, ergibt sich bei der Handhabung ein gewisses Problem dadurch, daß Steine, die völlig glatte oder mit vertikal durchgehenden Nut/Feder-Profilen versehene Stirnflächen besitzen, nur sehr schwer mit den Händen ergriffen und getragen werden können. Um hier zu einer Arbeitserleichterung beim Einzeltransport und Vermauern der Steine zu kommen, ist es beispielsweise aus der EP-0 204 925 bekannt, in die Stirnflächen Griffhilfemulden einzuarbeiten, die in der Vorderansicht der Stirnfläche eine in etwa langgestreckt rechteckige Form besitzen und sich in horizontaler Richtung über einen großen Teil der Breite der Stirnfläche und von dieser ausgehend in etwa senkrecht in den Stein hinein erstrecken. Dabei ist für jede der beiden Stirnflächen eine solche Griffhilfemulde vorgesehen und außerhalb der horizontalen Steinmittelebene zu einer der horizontal verlaufenden Stirnflächenkanten hin versetzt angeordnet, die dadurch zur Stein-Oberkante wird. Weiterhin ist bei diesen bekannten Steinen eine in jede der Stirnflächen eingearbeitete Eingriffsnut vorgesehen, die sich von der erwähnten Stirnflächen-Oberkante bis zur Griffhilfemulde erstreckt. Dadurch wird es ermöglicht, den von oben her mit beiden Händen gefaßten Stein an einen Nachbarstein im Mauerverband dichtschließend anzufügen und dabei die Hand in der Griffhilfemulde zu belassen, weil die Eingriffsnut des anzusetzenden Steines in Verbindung mit der ihr gegenüberliegenden Eingriffsnut des bereits im Mauerverband befindlichen Nachbarsteines einen genügend großen Freiraum bildet, durch den das Einklemmen der Hand vermieden wird.

[0005] Nachteilig an diesen bekannten Steinen ist jedoch, daß durch die beschriebene Positionierung der Griffhilfemulden eine Ober- und eine Unterseite definiert werden, der Stein also nur in einer von zwei möglichen Stellungen, die durch eine Drehung um 180° um seine Längs-Mittelachse ineinander übergehen, in den Mauerverband eingefügt werden kann. Sind dann auch noch unterschiedliche Nut/Feder-Profile an den Stirnflächen vorgesehen, so gilt, wenn erst einmal ein Stein in einer Mauerverband-Reihe gesetzt ist, für alle anzufügenden Steine entsprechendes auch für eine Drehung um die vertikale Mittelachse, so daß letztendlich von vier prinzipiell möglichen Einbaulagen nur eine einzige tatsächlich gewählt werden kann.

[0006] Dies bedeutet eine erhebliche Einschränkung, weil bereits bei der Herstellung und Verpackung darauf geachtet werden muß, die Bausteine in einer günstigen Orientierung anzuordnen, damit später auf der Baustelle nicht jeder Stein einzeln mehrfach gedreht werden muß, bevor er in den Mauerverband eingefügt werden kann. Diese bereits im Herstellerwerk erfolgende, günstige Orientierung muß dann während des gesamten Transportes und auch bei der Lagerung auf der Baustelle beibehalten werden. Hierdurch ergeben sich bei der Handhabung sowohl der zum Transport gelieferten Steinpakete als auch der einzelnen Steine erhebliche Beeinträchtigungen und Behinderungen.

[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Baustein der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß er aufgrund der Tatsache, daß er mehrere Einbaulagen zuläßt, einfacher gehandhabt werden kann.

[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im Anspruch 1 zusammengefaßten Merkmale vor.

[0009] Dadurch, daß die Griffhilfemulden symmetrisch zur Längs-Mittelebene des Bausteins angeordnet und die Eingriffsnuten über die gesamte Höhe der Stirnfläche durchgehend ausgebildet werden, wird die Unterscheidung zwischen Stein-Oberseite und -Unterseite aufgehoben, d.h., es ist ohne weiteres möglich, den Baustein um seine Längs-Mittelachse um 180° verdreht einzubauen.

[0010] Dieses Ziel läßt sich entweder dadurch erreichen, daß man auf jeder Stirnfläche nur eine einzige Griffhilfemulde in der horizontalen Mittelebene des Steins vorsieht, oder durch die Ausbildung von zwei Griffhilfemulden in jeder Stirnfläche, die dann gegen die horizontale Mittelebene zu den Ober- und Unterkanten der Stirnfläche hin versetzt angeordnet sind.

[0011] Um bei beiden Varianten in jeder Einbaulage eine freie Zugänglichkeit der Griffhilfemulden zu gewährleisten, werden erfindungsgemäß die Eingriffsnuten so ausgebildet, daß sie sich über die gesamte Steinhöhe erstrecken. Dies führt zu einer vereinfachten Fertigung da diese Eingriffsnuten in gleicher Weise wie die Nut/Feder-Profile im noch nicht gehärteten Porenbetonquader mit Hilfe einer Fräsvorrichtung erzeugt werden können, die die gesamten Längs-Seitenflächen dieses Quaders durchgehend bearbeitet.

[0012] Einer derartigen Ausbildung der Eingriffsnuten stand bisher die Meinung entgegen, daß der Freiraum, den die Eingriffsnuten von zwei im Mauerverband mit ihren Stirnflächen aneinander anstoßenden Steinen bilden, eine Wärme- bzw. Kältebrücke zwischen Mauerinnen- und -außenseite bilden würde. Um diesen möglichen Nachteil zu vermeiden, ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Vermauern derartiger Steine vorgesehen, diesen Freiraum mit einem wärmedämmenden Material, vorzugsweise Porenbeton-Granulat oder einem plattenförmigen Körper aus Porenbeton auszufüllen, dessen Außenmaße an die Innenmaße des besagten Freiraums angepaßt sind.

[0013] Diese Vorgehensweise bietet den zusätzlichen Vorteil, daß bei der Porenbetonherstellung anfallendes Granulat einer baulichen Verwertung zugeführt werden kann. Es kann in flache Säcke verpackt werden, die seitlich an den auf Paletten aufgeschichteten und mit Kunststoffolie umhüllten Porenbeton-Steinpaketen angebracht werden können und beim Transport als Puffer bzw. Abpolsterung zwischen den einzelnen Paketen dienen und somit das Beschädigungsrisiko für die Porenbetonsteine vermindern.

[0014] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden auf jeder Stirnseite eines Porenbeton-Bausteins zwei Griffhilfemulden vorgesehen und die Eingriffsnut mit einer solchen Tiefe in die Stirnfläche einspringend ausgebildet, daß es bei mit ihren Stirnflächen seitlichen aneinander angesetzten Steinen möglich ist, von oben her so weit in den von den beiden aneinander angrenzenden Eingriffsnuten gebildeten Freiraum hineinzugreifen, daß der Stein auch an der unteren Griffhilfemulde gefaßt und angehoben werden kann. Je nachdem, in welcher Höhe ein Verwender in Bezug auf den Stein steht, der angehoben bzw. abgesetzt werden soll, kann dies ergonomisch günstiger sein als das Erfassen des Steins mit Hilfe der oberen Griffhilfemulden.

[0015] Ein weiterer Vorteil der sich über die gesamte Höhe des Steins erstreckenden Eingriffsnuten besteht darin, daß durch sie das Gewicht des Steins in erheblichem Maße reduziert wird, was seine Handhabung ebenfalls erleichtert.

[0016] Diese und andere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sowie ein günstiges Verfahren zur Herstellung dieser Steine und ein Verfahren zu ihrem Einbau in einen Mauerverband sind in den Unteransprüchen niedergelegt.

[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigen:
Fig. 1
in schematischer, perspektivischer Darstellung mehrere, im Mauerverband aneinandergesetzte, erfindungsgemäße Bausteine,
Fig. 2
in vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf zwei mit ihren Stirnseiten aneinandergesetzte Bausteine aus Fig. 2,
Fig. 3
eine der Fig. 2 entsprechende, jedoch einen anderen Maßstab aufweisende Draufsicht auf eine andere Ausführungsform von zwei aneinandergesetzten erfindungsgemäßen Bausteinen,
Fig. 4
in perspektivischer Seitenansicht einen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Griffhilfemulden geeigneten Bohrer und
Fig. 5
eine schematisierte Seiten-Teilansicht eines Porenbeton-Quaders, der vor dem Aushärten zerschnitten und zur Herstellung erfindungsgemäßer Bausteine bearbeitet worden ist.


[0018] Fig. 1 zeigt einen Teil eines Mauerverbandes 1, in welchem drei in einer unteren Reihe liegende erfindungsgemäße Bausteine 3 mit ihren Stirnflächen 4 so aneinander angesetzt sind, daß die in diesen Stirnflächen 4 ausgebildeten Nut/Feder-Profile ineinandergreifen. In einer zweiten, darüber liegenden Schicht ist lediglich ein Baustein 3 so wiedergegeben, daß die eine seiner Stirnflächen 4 sichtbar ist.

[0019] Wie Fig. 1 zeigt, sind in dieser Stirnfläche 4 zwei vorspringende Federn 6 ausgebildet, denen auf der gegenüberliegenden, in Fig. 1 für diesen Baustein 3 nicht dargestellten Stirnfläche zwei Nuten 7 entsprechen, in die, wie man in der unteren Bausteinreihe sieht, die Federn 6 des Nachbarsteins im zusammengefügten Zustand eingreifen.

[0020] Zwischen den beiden Federn 6 ist eine Eingriffsnut 10 ausgebildet, die in die Stirnfläche 4 mit einer solchen Tiefe einspringt, daß der Freiraum 12, der von ihr und der entsprechenden Eingriffsnut in dem an die gezeigte Stirnfläche 4 anzusetzenden Nachbarstein gebildet wird, eine ausreichende lichte Weite W (siehe auch Fig. 2 und 3) besitzt, die es ermöglicht, von oben her in den Freiraum 12 selbst mit einer behandschuhten Hand so tief hineinzugreifen, daß die Finger dieser Hand auch in die untere der in der senkrechten Rückwand der Eingriffsnut 10 ausgebildete Griffhilfemulden 14 eingeführt werden können, um den Baustein 3 anzuheben, bzw. abzusetzten. Da auf der gegenüberliegenden, in der Fig. 1 nicht sichtbaren Stirnfläche des Bausteins 3 in der dort befindlichen Eingriffsnut 10 entsprechende Griffhilfemulden ausgebildet sind, kann somit der Baustein 3 mit beiden Händen erfaßt und bequem auch neben bereits im Mauerverband angeordneten entsprechend ausgebildeten Bausteinen sofort in seiner endgültigen Lage positioniert werden.

[0021] Der besondere Vorteil der zur horizontalen Mittelebene des Bausteins 3 symmetrischen Anordnung der Griffhilfemulden 14 besteht darin, daß der Baustein zwei identische Einbaulagen besitzt, die sich durch eine Drehung des Bausteins um seine horizontale Achse um 180° ineinander überführen lassen.

[0022] Anders als in den Figuren dargestellt, können auch die Nut/Feder-Profile so ausgebildet werden, daß die dem Nachbarstein dargebotene Stirnfläche auch dann immer die gleiche Form besitzt, wenn der Baustein um seine vertikale Mittelachse um 180° gedreht wird.

[0023] Wie man den Fig. 2 und 3 entnimmt, wird der Freiraum 12, der von den beiden aneinander angrenzenden Eingriffsnuten 10 von mit ihren Stirnflächen aneinandergesetzten Bausteinen gebildet wird, vorzugsweise mit einem wärmedämmenden Material ausgefüllt, das in diesen Figuren durch eine schräge Schraffur, die hier keinen Schnitt bedeutet, wiedergegeben ist. Dabei kann es sich entweder um lockeres Granulat, insbesondere aus Porenbeton oder eine Wärmedämm-Platte handeln, deren Außenmaß so an die Innenmaße des Freiraumes 12 angepaßt ist, daß sie von oben leicht in ihn eingeführt werden kann, ihn aber weitestgehend ausfüllt. Auch diese Wärmedämm-Platte kann vorzugsweise aus Porenbeton bestehen.

[0024] Fig. 4 zeigt einen Räum-Bohrer 18, der zur Erzeugung der Griffhilfe-Mulden 14 besonders geeignet ist. Wie man der Figur entnimmt, besitzt der Bohrer 18 einen zylindrischen Schaft 19, an dessen vorderen Ende eine Schneid-Wendel 20 beginnt, deren Durchmesser in etwa der Höhe der herzustellenden Griffhilfemulden 14 entspricht. Die Schneidwendel 20 besitzt nicht nur eine vordere Schneidkante 21 sondern auch Seitenschneidkanten 22, die es erlauben, den Bohrer 18 in dem noch nicht gehärteten Porenbeton-Material auch quer zu seiner Längsachse zu verschieben und dabei die horizontale Längs-Erstreckung der Griffmulden 14 aus dein Material herauszuarbeiten. Die Schneidwendel 20 ist mit einem Winkel, der nur wenig kleiner als 90° ist, gegen die Bohrer-Längsachse geneigt, um eine möglichst starke Räumwirkung zu erzielen.

[0025] Außerdem kann der Bohrer 18 eine in Längsrichtung durchgehende Bohrung 23 aufweisen, die in der Nähe der Bohrerspitze mündet und von hinten her, d.h. in Fig. 4 von rechts her mit Druckluft beaufschlagt werden kann, um das vom Bohrer 18 aus dem nicht gehärteten Porenbeton-Block herausgearbeitete Material aus der entstehenden Griffhilfemulde 14 vollständig herausbefördern zu können.

[0026] In Fig. 5 ist ein Teil eines Porenbeton-Quaders 25 wiedergegeben, wie er durch das übliche Gießverfahren nach der Entnahme aus der Gießform und Kippen um 90° entsteht. Der Quader 25 ist in eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Bausteinen 3 so zerschnitten, daß deren Stirnflächen 4 in die auf den Betrachter zuweisende bzw. von ihm abgewandte Seitenfläche des Quaders zu liegen kommen und die Bausteine gegenüber ihrer Einbaulage im Mauerwerk um ihre horizontale Längsachse um 90° gedreht sind. Man erkennnt sehr deutlich das in den Stirnflächen 4 ausgebildete Nut-Federprofil, das beispielsweise mit entsprechend geformten Drahtbügel-Fräsen erzeugt wird, die der Länge nach über die Seitenfläche des Quaders 25 bewegt werden. Dabei kann entweder der Quader feststehen oder sich zu den feststehenden Drahtbügel-Fräsen bewegen.

[0027] Weiterhin erkennt man die auf gleiche Weise erzeugten Eingriffsnuten 10 und die Griffhilfe-Mulden 14, die vorzugsweise mit einer Bohreranordnung erzeugt werden, die doppelt so viele Bohrer umfaßt, wie aus dem Quader 25 Bausteine 3 herausgeschnitten worden sind. Diese Bohrer sind dann senkrecht zur Zeichenebene horizontal nebeneinander auf einer entsprechenden Tragvorrichtung angeordnet.

[0028] Zur Ausbildung der Griffhilfemulden 14 wird die Tragvorrichtung auf die entsprechende Höhe eingestellt und dann senkrecht zur Zeichenebene auf den Quader 25 so weit vorgeschoben, bis jeder der Bohrer ein zunächst kreisförmiges Loch an der gewünschten Stelle aus dem Quader 25 herausgearbeitet hat. Hierauf wird die Tragvorrichtung bei laufenden Bohrern vertikal nach unten bewegt, um die Langlochform der Griffhilfemulden zu erzeugen. Ist die untere Begrenzung der Griffhilfemulden 14 erreicht, wird die Tragvorrichtung aus dem Quader 25 rasch zurückgezogen und mit Hilfe der durch die Bohrungen 23 eingeblasenen Preßluft in den Griffhilfemulden 14 eventuell noch liegendes lockeres Material herausgeblasen.

[0029] Danach wird die Tragvorrichtung der Bohrer um eine Steinlage nach unten bewegt, um durch Wiederholung des eben beschriebenen Vorganges in der zweiten Lage von oben die Griffhilfemulden 14 auszubilden. Dies wird so lange fortgesetzt, bis in allen aus dem Quader 25 herausgeschnittenen Bausteinen 3 die Griffhilfemulden erzeugt sind.

[0030] Hierauf kann der Quader dann in der bekannten Weise in einen Autoklaven gebracht und dort unter Dampfdruck gehärtet werden.

[0031] Die Vorschubgeschwindigkeit der Bohrer beim Herausarbeiten des ersten kreisförmigen Loches, das die Ausgangsbasis für die Griffhilfemulden 14 bildet, beträgt etwa 1 bis 3 m pro Minute bei einer Drehzahl im Bereich von 150 bis 200 Umdrehungen pro Minute. Auch die zum Herausarbeiten der Langlochform der Griffhilfemulden 14 dienende, nach unten erfolgende Verschiebung der Bohrer erfolgt mit der gleichen Geschwindigkeit und der gleichen Drehzahl. Das Herausziehen kann dann wesentlich schneller durchgeführt werden.


Ansprüche

1. Baustein aus Porenbeton, in dessen im Mauerverband den horizontal neben dem Baustein angeordneten Nachbarsteinen zugewandten Stirnflächen Eingriffsnuten ausgebildet sind, die in der Einbaulage vertikal verlaufen und von denen Griffhilfemulden ausgehen, die sich in etwa senkrecht zur jeweiligen Stirnfläche in den Baustein hinein erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Eingriffsnuten (10) über die gesamte Höhe des Bausteins (3) erstrecken und daß die Griffhilfemulden (14) zur horizontalen Mittelebene des Bausteins (3) symmetrisch angeordnet sind.
 
2. Baustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Stirnfläche (4) nur eine Griffhilfemulde (14) ausgebildet ist, durch die hindurch sich die horizontale Mittelebene des Bausteins (3) erstreckt.
 
3. Baustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Stirnfläche (4) zwei Griffhilfemulden (14, 14) ausgebildet sind, von denen sich die eine oberhalb und die andere unterhalb der horizontalen Mittelebene des Bausteins (3) befindet.
 
4. Baustein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsnut (10) mit einer solchen Tiefe in die Stirnfläche (4) des Bausteins (3) einspringt, daß es auch dann, wenn sich zwei horizontal nebeneinander liegende Bausteine (3, 3) mit ihren Stirnflächen (4, 4) berühren, möglich ist, mit der Hand in den von den beiden Eingriffsnuten (10, 10) gebildeten Freiraum (12) von oben so weit hineinzugreifen, daß einer der beiden Bausteine (3, 3) an der unteren der beiden Griffhilfemulden (14, 14) erfaßt und angehoben werden kann.
 
5. Baustein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Griffhilfemulden (14) von der Stirnfläche (4) her gesehen die Form eines waagrecht verlaufenden Schlitzes aufweist, dessen Seitenränder jeweils von einem Halbkreisbogen gebildet werden.
 
6. Baustein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Baustein (3) ein Planstein ist.
 
7. Baustein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der Stirnflächen (4) zusätzlich zur Eingriffsnut (10) ein in der Einbaulage vertikal über die gesamte Bausteinhöhe verlaufendes Nut/Feder-Profil (6, 7) ausgebildet ist.
 
8. Verfahren zum Herstellen eines Bausteins nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Bausteinen, die einen noch nicht gehärteten Porenbeton-Quader (25) bilden, gleichzeitig bearbeitet wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsnuten (10) durch einen über die gesamte Seitenfläche des Quaders (25) hinweg verlaufenden Fräsvorgang erzeugt werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffhilfemulden (14) gebohrt werden.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bohren der Griffhilfemulden (14) Bohrer (18) mit einer starken Räumwirkung verwendet werden.
 
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bohren der Griffhilfemulden (14) Bohrer (18) verwendet werden, die bei einer senkrecht zu ihrer Drehachse erfolgenden Verschiebung eine Seitenschneidwirkung entfalten.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Bohrer (18) Verwendung finden, durch deren Schaft (19) sich eine im Bereich der Bohrerspitze mündende Bohrung (23) erstreckt, durch die Preßluft ausgeblasen werden kann.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung einer Griffhilfemulde (14) der betreffende Bohrer (18) in etwa senkrecht zur Stirnfläche (4) bis zum Erreichen der gewünschten Muldentiefe in Richtung seiner Drehachse und dann bis zum Erreichen der gewünschten Muldenbreite quer zu seiner Drehachse verschoben und dann schnell zurückgezogen wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubgeschwindigkeit des Bohrers (18) im Bereich von 1 m/min bis 3 m/min und die Drehzahl des Bohrers (18) im Bereich von 150 U/min bis 200 U/min liegen.
 
16. Verfahren zum Vermauern der Bausteine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Freiraum (12), der von den Eingriffsnuten (10, 10) zweier mit ihren Stirnflächen (4, 4) nebeneinander liegender Bausteine (3, 3) gebildet wird, mit Porenbetonmaterial aufgefüllt wird.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Porenbetonmaterial Schüttgut Verwendung findet.
 
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Porenbetonmaterial ein einstückiger Porenbetonkörper (16) Verwendung findet, dessen Außenmaße so an die Innenmaße des Freiraums (12) angepaßt sind, daß er von oben eingeschoben werden kann und dann den Freiraum (12) weitgehend ausfüllt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht