[0001] Die Erfindung betrifft eine Röntgeneinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine derartige Röntgeneinrichtung ist aus US-A-4 685 118 bekannt. Röntgenröhren,
die zwei (oder mehr) Brennflecke an der gleichen Stelle der Anode erzeugen können,
sind bekannt (DE-OS 28 50 583). Die bekannten Röntgengeneratoren zur Speisung solcher
Röntgenröhren gestatten die Erzeugung von Röntgenaufnahmen mit entweder einem kleineren
oder einem größeren Brennfleck. Röntgenaufnahmen mit dem kleineren Brennfleck haben
ein besseres Auflösungsvermögen, Röntgenaufnahmen mit dem größeren Brennfleck hingegen
haben kürzere Belichtungszeiten, weil der größere Brennfleck stärker belastbar ist
und daher mehr Röntgenstrahlung erzeugt. Bei einer Röntgenaufnahme muß der Benutzer
also jeweils entscheiden, welchen der beiden Brennflecke er einsetzen will.
[0002] In der Praxis gibt es aber Röntgenaufnahmen, die ein besseres Auflösungsvermögen
erfordern als mit dem großen Brennfleck erzielbar und kürzere Belichtungszeiten, d.h.
höhere Leistungen, als mit dem kleineren Brennfleck erreichbar. Solche Aufnahmen könnten
mit einer Röntgenröhre erzielt werden, die noch wenigstens eine Elektronenquelle aufweist,
deren Brennfleckabmessungen zwischen denen des großen und des kleinen Brennflecks
liegen. Solche Röntgenröhren sind aber aufwendig.
[0003] Weiterhin ist es aus der US-PS 3,882,339 bekannt, bei einer gittergesteuerten Röntgenröhre
die Größe des Brennflecks durch die Spannung am Steuergitter zu variieren. Derartige
Röntgenröhren sind bisher aber allenfalls für kleine Leistungen verfügbar.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Röntgengenerator für eine Röntgenröhre
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß das Auflösungsvermögen einerseits und
die Leistung der Röntgenröhre andererseits mit einfachen Mitteln den jeweiligen Erfordernissen
angepaßt werden können - und zwar unabhängig von der Spannung der Röntgenröhre. Ausgehend
von einem Röntgengenerator und einer Röntgenröhre der eingangs genannten Art wird
diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß für das Auflösungsvermögen einer Röntgenröhre
nicht allein die Abmessungen des Brennflecks maßgeblich sind, in dem die Röntgenstrahlung
emittiert wird, sondern in erheblichem Maße auch die räumliche Verteilung der Strahlungs-
bzw. der Emissionsdichte in dem jeweils wirksamen Brennfleck. Es läßt sich zeigen,
daß eine Erhöhung der Strahlungsintensität bzw. der Elektronendichte in einem kleinen
Teilbereich des Brennflecks zu einer Erhöhung des Auflösungsvermögens im Bild führt,
insbesondere, wenn dieser Teilbereich in der Mitte des Brennflecks liegt. Das bedeutet,
daß eine mit einer derartigen Elektronendichteverteilung im Brennfleck erzeugte Röntgenaufnahme
eine Modulationsübertragungsfunktion aufweist, die derjenigen einer Röntgenaufnahme
entspricht, die mit einem Brennfleck mit homogener Elektronenverteilung und mit geringeren
äußeren Abmessungen angefertigt wurde.
[0006] Bei der Erfindung werden die Elektronenquellen durch die sie steuernden Steuereinheiten
so betrieben, daß die verschiedenen Brennflecke bei einer Röntgenaufnahme mit unterschiedlichem
Gewicht wirksam werden, je nach dem mAs-Produkt (darunter wird das zeitliche Integral
über den während einer Röntgenaufnahme von der Elektronenquelle zur Anode fließenden
Strom verstanden), mit dem sie zur Aufnahme beitragen. Je stärker bei einer Röntgenröhre
mit zwei Brennflecken der größere Brennfleck wirksam wird, desto geringer wird dabei
zwar das Auflösungsvermögen, desto größer wird aber auch die für die Röntgenaufnahme
zur Verfügung stehende Röhrenleistung. Durch diese unterschiedliche Gewichtung der
Brennflecke können also Röntgenaufnahmen erzeugt werden, die hinsichtlich Röhrenleistung
und Modulationsübertragungsfunktion den Aufnahmen einer Röntgenröhre entsprechen,
deren Brennfleck (mit gleichmäßiger Elektronenverteilung) in seinen äußeren Abmessungen
im Bereich zwischen dem kleinen und dem großen Brennfleck veränderbar ist.
[0007] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß ein Röntgengenerator zur Speisung einer Röntgenröhre
mit zwei unterschiedlich großen Brennflecken an jeweils der gleichen Stelle der Anode
aus der US-PS 21 60 605 bereits bekannt ist. Dabei geht es darum, automatisch denjenigen
der den beiden Brennflecken zugeordneten Heizfäden einzuschalten, der zu den vorgegebenen
Aufnahmeparametern paßt. Zu diesem Zweck werden beide Heizfäden in parallelen mit
nichtlinearen bzw. frequenzabhängigen Impedanzen versehenen Zweigen von einer gemeinsamen
Versorgungsspannungsquelle derart gespeist, daß mit wachsender Versorgungsspannung
zunächst der vom Heizfaden für den kleineren Brennfleck emittierte Heizstrom wächst,
um beim Erreichen eines Maximalwertes sprungartig oder kontinuierlich abzunehmen.
Der Heizfaden für den großen Brennfleck liefert bei kleinen Versorgungsspannugen zunächst
keinen Strom. Erst wenn der Strom für den kleinen Brennfleck wieder abnimmt, beginnt
der Strom mit der Versorgungsspannung zu steigen und zwar entweder abrupt oder kontinuierlich.
[0008] Beim kontinuierlichen Übergang können beide Heizfäden gleichzeitig einen Emissionsstrom
liefern. Man hat aber nicht erkannt, daß das Auflösungsvermögen dieser Brennfleckkombination
besser sein kann als das des großen Brennflecks, und man konnte diesen Effekt auch
nicht ausnutzen, um das Auflösungsvermögen und die Leistung zu variieren, weil mit
der Versorgungsspannung für die Heizfäden das Verhältnis der Emissionsströme aus den
Heizfäden (und damit das Auflösungsvermögen) sowie die Summe der Emissionsströme (und
damit die Leistung) festgelegt waren.
[0009] Weiterhin ist aus der US-PS 4 065 689 ein Röntgengenerator zur Speisung einer Röntgenröhre
mit zwei gleichgroßen Brennflecken bekannt, die sich teilweise überlappen. Die Emissionsströme
für die beiden Brennflecke sind einstellbar. Dadurch soll eine dort für besonders
günstig gehaltene Intensitätscharakteristik erreicht werden, nämlich eine im wesentlichen
gleichmäßige Intensität im Brennfleck. Das gleiche gilt für den dort erwähnten Stand
der Technik, wonach ein großer und ein kleiner Brennfleck so überlagert werden, daß
sich eine gleichmäßige Elektronenverteilung ergibt (bei einem Brennfleck kann die
Elektronenverteilung in der Mitte oft niedriger sein als an den Rändern).
[0010] Bei der Erfindung läßt sich das Verhältnis zwischen den von den Elektronenquellen
gelieferten mAs-Produkten, d.h., das Gewicht, mit dem die Brennflecke bei einer Röntgenaufnahme
wirksam sind, auf verschiedene Weise einstellen. Eine erste Möglichkeit besteht nach
einer Weiterbildung der Erfindung darin, daß die Steuereinheiten während einer Röntgenaufnahme
gleichzeitig wirksam sind. Im einfachsten Fall liefern die beiden Elektronenquellen
gleichzeitig einen während der Röntgenaufnahme konstanten Strom. - Eine andere Möglichkeit
besteht nach einer Weiterbildung der Erfindung darin, daß die Steuereinheiten während
einer Aufnahme nacheinander wirksam sind.
[0011] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Mittel einen Speicher
umfassen, in dem für Röntgenaufnahmen mit unterschiedlichen Aufnahmeparametern unterschiedliche
Kombinationen von Steuersignalen für die Steuereinheiten gespeichert sind, und daß
bei einer Röntgenaufnahme die den jeweils vorgegebenen Aufnahmeparametern zugeordnete
Kombination der Steuersignale aufgerufen wird. Damit ist es möglich, bei Röntgenaufnahmen
mit beliebig vorgebbaren Aufnahmeparametern die Elektronenquellen stets so durch die
Steuereinheiten zu steuern, daß sich die jeweils optimale Kombination von Modulationsübertragungsfunktion
und Röhrenleistung ergibt.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung näher erläutert, die schematisch
ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Röntgeneinrichtung darstellt.
[0013] Die Zeichnung zeigt einen eine Röntgenröhre 1 speisenden Hochspannungserzeuger 2,
der bei einer Röntgenaufnahme für die Anode 10 eine positive und für die Kathode eine
negative Hochspannung (jeweils auf Masse bezogen) liefert. Die vom Hochspannungserzeuger
2 erzeugte Hochspannung ist durch ein Signal U an seinem Steuereingang einstellbar.
[0014] Die Kathode umfaßt zwei Elektronenquellen 11 und 12, beispielsweise zwei Heizfäden,
die einen Elektronenstrom emittieren, wenn sie durch jeweils einen Heizstrom erhitzt
werden. Die von den Elektronenquellen gelieferten Elektronenströme treffen auf einen
bestimmten Bereich der Anode 10 auf und definieren dadurch jeweils einen Brennfleck.
Die Brennflecke sind konzentrisch zueinander angeordnet, d.h. der kleine Brennfleck,
der von der Elektronenquelle 12 erzeugt werden möge, liegt in der Mitte des großen
Brennflecks (von der Elektronenquelle 11). Die Brennflecke sind - von der Strahlenaustrittsrichtung
her betrachtet, die durch den gestrichelten Pfeil 13 symbolisiert wird - quadratisch.
Röntgenröhren dieser Art sind allgemein bekannt und z.B. in der DE-OS 28 50 583 beschrieben.
[0015] Es sei angenommen, daß der von der Elektronenquelle 11 erzeugte Brennfleck ein 1,1mm-Brennfleck
ist (d.h., er hat - von der Strahlenaustrittsrichtung her gesehen - Abmessungen von
1,1 mm * 1,1 mm) und daß der kleine Brennfleck ein 0,4mm-Brennfleck ist. Das Verhältnis
der Brennfleck größen sollte nicht wesentlich größer sein, weil sich andernfalls die
Modulationsübertragungsfunktion relativ wenig durch die Gewichtung der Brennflecke
beeinflussen läßt.
[0016] Bei einer typischen Röntgenröhre kann dann bei einer Röhrenspannung von 80 kV der
höchstzulässige Wert des von der Elektronenquelle 11 gelieferten Elektronenstromes
1000 mA betragen und des von der Elektronenquelle 12 gelieferten Stroms 230 mA.
[0017] Wenn die Elektronenquelle 11 abgeschaltet ist, kann die Elektronenquelle 12 ihren
maximalen Strom von 230 mA liefern. Das Auflösungsvermögen entspricht dann naturgemäß
dem Auflösungsvermögen des kleinen Brennflecks, d.h. eines 0,4 mm Brennflecks mit
gleichmäßiger Elektronendichte. Die Röhrenleistung beträgt dabei ca. 18,4 kW.
[0018] Wenn stattdessen der von der Elektronenquelle 11 gelieferte Strom 10 % des dafür
zulässigen Höchstwertes beträgt, d.h. 100 mA, dann muß der von der Elektronenquelle
12 gelieferte Elektronenstrom geringfügig reduziert werden, damit die Anode nicht
überhitzt wird - etwa auf 200 mA.Obwohl der auf diese Weise gebildete überlagerte
Brennfleck die äußeren Abmessungen des großen Brennflecks (1,1 mm) hat, hat er eine
Modulationsübertragungsfunktion, die etwa derjenigen eines 0,5 mm Brennflecks mit
gleichmäßiger Elektronendichte entspricht. Die (bezogen auf die Modulationsübertragungsfunktion)
effektive Größe des überlagerten Brennflecks wäre also 0,5 mm. Die Röhrenleistung
beträgt dann etwa 26 kW.
[0019] Wird der von der Elektronenquelle 11 gelieferte Strom auf 300 mA erhöht, muß der
von der Elektronenquelle 12 gelieferte Strom weiter reduziert werden, um eine Überlastung
der Anode zu vermeiden, beispielsweise auf 175 mA. Die Modulationsübertragungsfunktion
dieses Brennflecks mit einer erhöhten Elektronendichte im Zentrum entspricht dann
derjenigen eines 0,6 mm Brennflecks mit gleichmäßiger Elektronendichte. Die Röhrenleistung
beträgt 38 kW.
[0020] Eine weitere Erhöhung des Stroms von der Elektronenquelle 11 auf 500 mA bei gleichzeitiger
Erniedrigung des Stroms von der Elektronenquelle 12 auf 125 mA führt zu einem Brennfleck,
dessen Modulationsübertragungsfunktion derjenigen eines 0,8 mm Brennflecks mit homogener
Elektronenverteilung entspricht. Die Röhrenleistung beträgt dann - bei der erwähnten
Röhrenspannung von 80 kV - schon 50 kW.
[0021] Bei einer größeren oder Kleineren Röhrenspannung als 80 kV müssen die von den Elektronenquellen
gelieferten Ströme entsprechend der Belastbarkeit der Röntgenröhre niedriger oder
höher sein. Allerdings werden bei niedrigen Röhrenspannungen (z.B. 40 kV) die im Hinblick
auf die Belastbarkeit zulässigen Werte der Ströme infolge von Raumladungseffekten
nicht erreicht.
[0022] Die Heizströme, die die Temperatur der Elektronenquellen 11 und 12 und damit die
von diesen emittierten Ströme bestimmen, werden von je einer Steuereinheit 21 bzw.
22 geliefert. Diese Steuereinheiten umfassen (nicht näher dargestellt) je einen Heizstromwandler,
dessen Primär- und Sekundärwicklungen so voneinander isoliert sind, daß die Primärwicklung
Erdpotential führen kann, während die Sekundärwicklung auf negativer Hochspannung
liegt. Außerdem umfassen die Steuereinheiten je einen Regelkreis, der bewirkt, daß
der Heizstrom, den die Steuereinheit 21 bzw. 22 für die Elektronenquelle 11 bzw. 12
liefert, dem Steuersignal I
h1 bzw. I
h2 am Steuereingang dieser Einheit proportional ist. Somit bestimmen die Steuersignale
I
h1 und I
h2 auch den Elektronenstrom zwischen den Elektronenquellen 11 bzw. 12 einerseits und
der Anode 10 andererseits.
[0023] Die Steuersignale I
h1 bzw. I
h2 werden den Steuereinheiten 21 bzw. 22 über je einen Digital-Analog-Wandler 31 bzw.
32 zugeführt. Die Eingänge dieser Analog-Digital-Wandler sind mit einer Speichereinheit
4 verbunden, aus der die Steuersignale I
h1 bzw. I
h2 (in digitaler Form) in Abhängigkeit von vorgegebenen Parametern der Röntgenaufnahme
ausgelesen werden. Die Speichereinheit 4 umfaßt für jede Elektronenquelle 11 bzw.
12 einen Speicherbereich 41 bzw. 42. In jedem dieser Speicherbereiche sind für verschiedene
Spannungen an der Röntgenröhre diejenigen Steuersignale I
h1 und I
h2 gespeichert, die - wie vorstehend für eine Röhrenspannung von 80 kV erläutert - zu
verschiedenen Strömen aus den Elektronenquellen führen. Die Adressen, unter denen
die Steuersignale gespeichert sind, werden von einem Adressengenerator 50 geliefert,
der Teil eines Rechnersystems (5) sein kann, mit dem auch sämtliche übrigen Funktionen
des Röntgengenerators gesteuert werden.
[0024] Der Adressengenerator 50 kann so ausgestaltet sein, daß er nach Vorgabe der effektiven
Größe f des Brennflecks (der bei homogener Elektronenverteilung zu dem gewünschten
Auflösungsvermögen führt) und der Spannung U an der Röntgenröhre die Heizstromwerte
I
h1 und I
h2 aufruft, welche die dieser Kombination von U und f zugeordneten Ströme zwischen Kathode
und Anode der Röntgenröhre 1 fließen lassen. Wird beispielsweise ein Wert f=0,6 mm
und U=80 kV vorgegeben, dann werden aus den Speicherbereichen 41 und 42 diejenigen
Steuersignale I
h1 bzw. I
h2 aufgerufen, bei denen aus der Elektronenquelle 11 ein Strom von 300 mA und aus der
Elektronenquelle 12 ein Strom von 175 mA emittiert wird. Die Röhrenleistung hat dabei
den größten Wert, mit dem die Röntgenröhre 1 für die vorgegebene Modulationsübertragungsfunktion
betrieben werden kann.
[0025] Es leuchtet ein, daß anstelle der effektiven Brennfleckgröße auch ein andererer Aufnahmeparameter
vorgegeben werden kann, beispielsweise die geometrische Unschärfe, die außer von der
Größe f des Brennflecks noch von den Abständen zwischen Röntgenstrahler und Film sowie
zwischen Röntgenstrahler und Aufnahmeobjekt abhängt. Die beiden letzteren Größen können
erforderlichenfalls durch eine gesonderte Meßeinrichtung erfaßt werden.
[0026] Es ist aber auch möglich, ganz andere Aufnahmeparameter vorzugeben, beispielsweise
die Röhrenspannung, die längste im Hinblick auf die Bewegungsunschärfe tolerierbare
Aufnahmezeit und das mAs-Produkt der von den beiden Elektronenquellen gelieferten
Ströme. Beträgt beispielsweise die Röhrenspannung 80 kV, die zulässige Aufnahmedauer
100 ms und das mAs-Produkt 62,5 mAs, dann errechnet sich daraus für die zulässige
Aufnahmedauer ein Strom von 625 mA, der sich mit 125 mA aus der Elektronenquelle 12
und mit 500 mA aus der Elektronenquelle 11 ergibt. Die resultierende Aufnahme hat
dann eine Modulationsübertragungsfunktion, die derjenigen einer Röntgenaufnahme mit
einem 0,8 mm Brennfleck mit gleichmäßiger Elektronenverteilung entspricht. - Bei dieser
Zuordnung erzielte Röntgenaufnahmen haben also das bestmögliche Auflösungsvermögen
bei einer Röhrenleistung, die gerade noch ausreicht, um eine Röntgenaufnahme mit den
vorgesehenen Aufnahmeparametern innerhalb der vorgegebenen zulässigen Aufnahmedauer
auszuführen.
[0027] Vorstehend wurde davon ausgegangen, daß die Heizströme bzw. der daraus resultierende
Anodenstrom während der Aufnahme konstant sind. Um bei einer länger dauernden Röntgenaufnahme
die Röntgenröhre nicht thermisch zu überlasten, kann es aber zweckmäßig sein, die
von den Elektronenquellen gelieferten Ströme gemeinsam nach einer bestimmten Zeitfunktion
abzusenken. Ein entsprechender zeitlicher Verlauf ließe sich einfach dadurch realisieren,
daß multiplizierende Analog-Digital-Wandler 31 bzw. 32 verwendet werden, denen außer
den Digitalwerten aus den Speicherbereichen 41 und 42 je ein Multiplikationssignal
mit geeignetem zeitlichen Verlauf zugeführt wird, derart, daß der Quotient der von
den Elektronenquellen 11 und 12 gelieferten Ströme und damit die Modulationsübertragungsfunktion
während der Aufnahme konstant bleibt.
[0028] Anstatt die Röntgenröhre mit einem für eine Aufnahme jeweils konstanten Verhältnis
zwischen von den Elektronenquellen 11 und 12 gelieferten Strömen zu betreiben, ist
es auch möglich, diese Ströme während einer Aufnahme zeitlich in der Weise zu variieren,
daß der Strom der Elektronenquelle (12), die dem kleineren Brennfleck zugeordnet ist,
von einem Maximalwert ausgehend zeitlich abnimmt, während der von der anderen Elektronenquelle
(11) gelieferte Strom - zumindest innerhalb gewisser zeitlicher Grenzen - zunimmt,
so daß bei einer kurzen Belichtungszeit die Röntgenaufnahme ein größeres Auflösungsvermögen
aufweist als bei einer längeren Belichtungszeit. Die erforderlichen zeitlichen Verläufe
der beiden Steuersignale könnten dann in den Speicherbereichen 41 und 42 als Folge
digitaler Datenworte gespeichert sein. Dabei würde sich das bei den jeweiligen Aufnahmeparametern
bestmögliche Auflösungsvermögen ergeben.
[0029] Im vorstehenden wurde davon ausgegangen, daß die Steuereinheiten 21 und 22 die Elektronenquellen
11 und 12 dadurch steuern, daß sie deren Heizströme variieren. Wenn die Röntgenröhre
jedoch getrennt steuerbare Gitter enthält, können die Heizströme der Elektronenquellen
konstant gehalten und stattdessen die Gittervorspannungen in der gewünschten Weise
variiert werden.
[0030] Bei einer Röntgenröhre mit den angegebenen Brennfleckabmessungen ist der Unterschied
der resultierenden Modulationsübertragungsfunktion zu der Modulationsübertragungsfunktion
des großen Brennflecks nicht mehr wesentlich, wenn der von der Elektronenquelle 11
gelieferte Strom oberhalb von 500 mA, d.h. von rund 50 % des Maximalstroms dieser
Elektronenquelle ist, so daß eine kontinuierliche Variation nur im Bereich von 0 bis
50 % des Maximalstroms möglich ist. Wenn die Modulationsübertragungsfunktion in einem
breiteren Bereich variiert werden soll, ist es zweckmäßig, eine weitere Elektronenquelle
zu verwenden, deren Brennfleck größer als der kleine und kleiner als der große Brennfleck
ist. Wenn man dann anstelle der Elektronenquelle für den Kleinen Brennfleck die weitere
Elektronenquelle entsprechend steuert, ist eine Variation in einem noch größeren Bereich
der Modulationsübertragungsfunktion möglich.
1. Röntgeneinrichtung mit einem Röntgengenerator und mit einer Röntgenröhre (1), die
wenigstens zwei Elektronenquellen (11,12) zur Erzeugung unterschiedlich großer Brennflecke
an jeweils der gleichen Stelle der Anode (2) aufweist, wobei jeder Elektronenquelle
(11,12) je eine Steuereinheit (21,22) zugeordnet ist, die einen von einem Steuersignal
(Ih1, Ih2) an einen Steuereingang der Steuereinheit abhängigen Strom zwischen der zugeordneten
Elektronenquelle (11,12) und der Anode (2) hervorruft, und wobei beide Steuereinheiten
voneinander unabhängig steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (5,41,42)
zur Abgabe der Steuersignale (Ih1, Ih2) derart vorgesehen sind, daß die beiden Steuereinheiten (21,22) während einer Röntgenaufnahme
wirksam sind, wobei die Steuersignale und damit das Verhältnis zwischen den von den
Elektronenquellen gelieferten mAs-Produkten einstellbar ist.
2. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (5,41,42) einen Speicher (41,42) umfassen, in dem für Röntgenaufnahmen
mit unterschiedlichen Aufnahmeparametern unterschiedliche Kombinationen von Steuersignalen
(Ih1,Ih2) für die Steuereinheiten (21,22) gespeichert sind und daß bei einer Röntgenaufnahme
die den jeweils vorgegebenen Aufnahmeparametern zugeordnete Kombination der Steuersignale
aufrufbar ist.
3. Röntgeneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheiten während der Röntgenaufnahme gleichzeitig wirksam sind.
4. Röntgeneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheiten während der Aufnahme nacheinander wirksam sind.
5. Röntgeneinrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuersignale während der Aufnahme zeitlich veränderbar sind.
1. An X-ray apparatus comprising an X-ray generator and an X-ray tube (1) which comprises
at least two electron sources (11, 12) for forming focal spots of different size at
the same area of the anode (2), with each electron source (11, 12) there being associated
a respective control unit (21, 22) which produces a flow between the associated electron
source (11, 12) and the anode (2), which flow is dependent on a control signal (Ih1, Ih2) at a control input of the control unit, both control units being active and independently
controllable, characterized in that there are provided means (5, 41, 42) for delivering the control signal (Ih1, Ih2) in such a manner that both control units (21, 22) are active during an X-ray exposure,
the control signals being adjustable, and hence also the ratio of the mAs products
supplied by the electron sources.
2. An X-ray apparatus as claimed in Claim 1, characterized in that the means (5, 41, 42) comprise a memory (41, 42) in which different combinations
of control signals (Ih1, Ih2) for the control units (21, 22) are stored for X-ray exposures with different exposure
parameters, and that for an X-ray exposure the combination of control signals associated
with the relevant preset exposure parameters can be fetched.
3. An X-ray apparatus as claimed in any one of the preceding Claims, characterized in that the control units are simultaneously active during the X-ray exposure.
4. An X-ray apparatus as claimed in Claim 1, characterized in that the control units are consecutively active during the exposure.
5. An X-ray apparatus as claimed in any one of the Claims 3 or 4, characterized in that the control signals can be varied in time during the exposure.
1. Appareil à rayons X avec un générateur de rayons X et un tube radiogène (1) qui présente
au moins deux sources d'électrons (11, 12) pour la production de foyers de grandeurs
différentes, respectivement au même endroit de l'anode (2), où
à chaque source d'électrons (11, 12) étant respectivement affectée une unité de
commande (21, 22) qui provoque un courant dépendant d'un signal de commande (Ih1, Ih2) à une entrée de commande de l'unité de commande entre la source d'électrons affectée
(11, 12) et l'anode (2) et où les deux unités de commande pouvant être commandées
indépendamment l'une de l'autre, caractérisé en ce que des moyens (5, 41, 42) sont
prévus pour l'émission de signaux de commande (Ih1, Ih2) de telle sorte que les deux unités de commande (21, 22) soient actives pendant une
radiographie, les signaux de commande et, dès lors, le rapport entre les produits
mAs fournis par les sources d'électrons pouvant être réglés.
2. Appareil à rayons X selon la revendication 1, caractérisé en ce que les moyens (5,
41, 42) comprennent une mémoire (41, 42) dans laquelle sont sauvées pour les radiographies
présentant des paramètres de radiographie différents, des combinaisons différentes
de signaux de commande (Ih1, Ih2) pour les unités de commande (21, 22) et qu'en cas de radiographie, la combinaison
des signaux de commande affectés aux paramètres d'enregistrement respectivement prédéfinis
peut être appelée.
3. Appareil à rayons X selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce
que les unités de commande sont actives simultanément pendant une radiographie.
4. Appareil à rayons X selon la revendication 1, caractérisé en ce que les unités de
commande sont actives successivement pendant une radiographie.
5. Appareil à rayons X selon l'une des revendications 3 ou 4, caractérisé en ce que les
signaux de commande peuvent varier dans le temps pendant une radiographie.