[0001] Beim Strangpressen von Metall werden die auf Preßtemperatur erwärmten Blöcke aus
einem Aufnehmer durch eine Matrize gepreßt, wobei die Blöcke zum Einsetzen einen etwas
geringeren Außendurchmesser gegenüber dem Innendurchmesser des Aufnehmens aufweisen
müssen. Nachdem zunächst der Block gestaucht wird, so daß er den Innendurchmesser
des Aufnehmers ausfüllt, wird er durch die Matrize zum Strang verpreßt. Die aus der
Umformarbeit freiwerdende Wärme fließt an den Restblock, die Matrize mit Matrizenhalterung
und an den Aufnehmer ab. Beim direkten Pressen findet zudem abhängig von den herrschenden
tribologischen Bedingungen eine Gleitung oder Scherung des Blockes entlang der Aufnehmerwandung
statt, die im oberflächennahen Bereich des Blockes Wärme erzeugt und ein Teil dieser
Wärme verbleibt ebenfalls in dem unter Verpressung stehenden Block. Im Laufe der Pressung
wird daher der Block und die Umformzone zunehmend wärmer, mit der Folge, daß das Gefüge
des Preßproduktes sowohl in radialer Richtung, als auch über die Preßlänge unterschiedliche
mechanische Eigenschaften aufweist. Um diese Erscheinung zu eliminieren strebt man
einen isothermischen Preßvorgang an durch Variation der Preßgeschwindigkeit über die
Blocklänge oder die Aufbringung eines axialen Temperaturgradienten am Block vor Beginn
des Preßvorganges, wobei das matrizenseitige Ende wärmer ist als das stempelseitige
Ende.
[0002] Zur Erzeugung eines im Preßtakt reproduzierbaren Temperaturgradienten werden induktive
Stoßheizungen eingesetzt, wie sie durch die DE-B 1 014 678 bekannt sind, in denen
der Block zunächst auf eine gleichmäßige untere Temperatur in einem ersten Ofen bzw.
Ofenteil erwärmt und dann anschließend in einem zweiten Ofen bzw. Ofenteil partiell
unterschiedlich induktiv weitererwärmt wird, so daß er an einem Ende eine höhere Temperatur
aufweist. Ein besserer reproduzierbarer Temperaturgradient läßt sich durch Anwendung
einer Induktionserwärmungsanlage erzeugen, die mit einer Mehrzahl, meist vier oder
mehr Induktionsspulen versehen ist, die separat geregelt und gesteuert werden können.
Die Anlage ist aufgrund ihres komplizierten Aufbaus kostspielig und bedeutet eine
erhebliche zusätzliche Investition seitens des Betreibers der Strangpreßanlage. Dennoch
reicht die Aufbringung eines axialen Temperaturgradienten durch eine partiell unterschiedliche
induktive Erwärmung nicht aus, um unter isothermen Preßbedingungen auch die Preßgeschwindigkeit
optimieren zu können. Hierzu bedarf es außer des Aufbringens eines axialen Temperaturgradienten
auch der eines reproduzierbaren radialen Temperaturgradienten mit insbesondere bei
Anwendung des direkten Preßverfahrens von innen nach außen abnehmender Temperatur,
welcher auch durch induktive Erwärmung nicht erzielbar ist.
[0003] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, mittels derer ein zur Verpressung
anstehender, auf eine für das Metall geeignete Preßtemperatur erwärmter und mit dieser
bevorrateter Block eine Temperaturbeeinflussung durch Abschreckung in zeitlicher Abstimmung
zum Preßzyklus erfährt.
[0004] Eine Abschreckung des erwärmten Blockes an seinem bei der Verpressung der Matrize
abgekehrten Ende und die Aufbringung eines Temperaturgefälles von dem einen zum anderen
Blockende erfolgt gemäß der FR-PS 1 049 675 durch Abspritzen des Blockendes mit einer
oder durch Eintauchen des Blockendes in eine Kühlflüssigkeit, damit sich die vor der
Auspressung zum Strang erfolgende Stauchung des Blocks zunächst am heißeren, der Matrize
zugekehrten Ende auswirkt und so die Luft mit fortschreitender Aufstauchung des Blockes
aus dem Aufnehmer von der Matrizenseite nach hinten verdrängt wird und damit Lufteinschlüsse
vermieden werden. Das durch die Abschreckung eines Blockendes entstehende Temperaturgefälle
kommt einem insothermen Pressen zwar entgegen, erbringt aber keinen ausreichend abgestimmten
und reproduzierbaren Temperaturgradienten an dem zu verpressenden Block.
[0005] Um untereinander gleiche Preßprodukte mit über ihre Länge gleichen Eigenschaften
zu erhalten ist gemäß der US-PS 5 027 643 vorgesehen, die auf eine über der zum Verpressen
des Metalls vorgesehene Temperatur erhitzten Blöcke durch geregelte und über die Blocklänge
unterschiedliche Kühlung reproduzierbar mit einem Temperaturgradienten zu versehen,
wozu der aus dem Ofen austretende Block auf seinem Weg zur Strangpresse in eine Kühlvorrichtung
eingebracht wird, welche in einer Mehrzahl von axial hintereinander angeordneten Ringzonen
mit Düsen zum Besprühen des Blockes mit einem Kühlmittel versehen ist und die Kühlintensität
in den Ringzonen sowie die Relativbewegung eines Blockes gegenüber den Ringzonen regelbar
ist. Die Beeinflussung der Kühlmittelmenge ist nur begrenzt möglich, denn ansonsten
Temperaturunterschiede am Blockumfang auftreten.
[0006] Die Erfindung geht von der den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bildenden Kühlvorrichtung
nach der US-PS 5 027 643 aus. Zur Behebung des zuvor beschriebenen Nachteils des Auftretens
von Temperaturunterschieden am Blockumfang wird erfindungsgemäß die Abschreckkammer
der Kühlvorrichtung mit senkrechter Achse angeordnet.
[0007] Eine baulich vorteilhafte Ausgestaltung der Anlage ergibt sich, wenn die Abschreckkammer
mit senkrechter Achse über einem aus zwei sich in der senkrechten Achse der Abschreckkammer
treffenden Blockkippern bestehenden Transportmittel für die Blöcke angeordnet ist
und achsgleich hiermit ein den Block relativ zur Abschreckkammer bewegender Stößel
heb- und senkbar angeordnet ist. Der die Hubbewegung des Stößels bewirkende Antrieb
und damit die Hub- und Senkgeschwindigkeit des Stößels ist vorteilhafterweise regelbar.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, wobei die
- Fig. 1
- eine Strangpreßanlage in Aufsicht,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt in größerem Maßstab in einer Seitenansicht teilweise im Schnitt,
und in nochmals größerem Maßstab in
- Fig. 3
- einen horizontalen Schnitt nach der in Fig. 2 eingetragenen Schnittlinie III-III und
in
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt nach der in Fig. 2 eingetragenen Schnittlinie IV-IV zeigt.
- Fig. 5
- ist ein Schaubild der Temperaturverteilung im Block zum Zeitpunkt der soeben beendeten
Kühlung.
[0009] Die in Fig. 1 dargestellte Strangpreßanlage besteht aus einer Strangpresse 1, einem
Ofen 2, einer Warmhaltekammer 3, einem ersten Blockkipper 4, einer Abschreckkammer
5, einem zweiten Blockkipper 6, einem Hubbalkenförderer 7, einem Blocklader 8 und
der Strangpresse 1 nachgeordnet einem Auslauf 9 mit den üblichen Folgeeinrichtungen
für die weitere Behandlung der ausgepreßten Stränge.
[0010] Wie die Fig. 2 in Einzelheiten zeigt ist der mit einer Spule 12 in horizontaler Anordnung
versehene Induktionsofen 2 zur Aufnahme einer Mehrzahl von Blöcken 10a vorgesehen.
Von einem nicht dargestellten Stößel werden die Blöcke 10 im Ofen 2 vorgeschoben.
Dem Ofen 2 nachgeordnet ist eine Warmhaltekammer 3, in der der jeweils nächste zur
Verpressung vorgesehene Block 10b, der im Ofen 2 auf eine zu seiner Verpressung geeignete
Temperatur erhitzt worden ist, bevorratet wird. Die Warmhaltekammer 3 ist mit einer
Spule 13 versehen um die Temperatur des Blocks 10b während der Verweilzeit in der
Warmhaltekammer 3 halten zu können, wobei die Verweilzeit im übrigen zum Ausgleich
der Temperatur des Blocks 10b genutzt wird.
[0011] In zeitlicher Abstimmung zum nächsten Preßzyklus wird der Block 10b aus der Warmhaltekammer
ausgestoßen und gelangt auf den Blockkipper 4 von dem der Block in eine senkrechte
Position unterhalb und gleichachsig mit der Abschreckkammer 5 gekippt wird. Unter
dem Block in dieser Position ist ein Stößel 11 gleichachsig zum Block und zur Abschreckkammer
5 angeordnet.
[0012] Der als Zahnstange ausgebildete Stößel 11 ist in einem Gehäuse 14 geführt. Mittels
eines von einem drehzahlregelbaren Motor 16 angetriebenen Ritzel 15 ist der Stößel
11 in senkrechter Richtung beweglich in eine obere Stellung, in der der Block vom
Blockkipper 4 abgehoben und bis in eine Stellung oberhalb der Abschreckkammer 5 angehoben
ist, wo er von einem Korb 17 gehalten wird.
[0013] In der Abschreckkammer 5 sind übereinander - im Ausführungsbeispiel fünf - Düsenringe
18 vorgesehen, die Kühlzonen bilden, wozu die Düsenringe 18 getrennt mit Kühlmittel
versorgt werden, so daß die Kühlmittelmenge, der Kühlmitteldruck, die Kühlmitteltemperatur
und die Kühldauer in jedem Düsenring 18, also in jeder Kühlzone für sich regelbar
sind. Leisten 19, die sich durch die Kühlkammer 5 und den Korb 17 erstrecken, dienen
zur Führung eines Blocks, während sich dieser in der Kühlkammer 5 bzw. im Korb 17
bewegt. Verdampfendes Kühlmittel wird durch ein Gebläse 20 aus einem die Kühlkammer
5 und den Korb 17 ummantelnden Gehäuse 21 abgesaugt. Sobald ein Block seine obere
Position im Korb 17 erreicht hat, setzt die Beaufschlagung der Düsenringe 18 mit dem
Kühlmittel ein, und der Block wird mit geregelter Geschwindigkeit mittels des Stößels
11 abgesenkt, bis er sich ganz in der Kühlkammer 5 befindet und das Kühlmittel abgeschaltet
wird. Soll beispielsweise der Block im direkten Strangpreßverfahren ausgepreßt werden,
so ist die Kühlung so geregelt, daß im Block beim Verlassen der Kühlkammer 5 eine
Temperaturverteilung vorliegt, wie diese aus dem Schaubild Figur 5 ersichtlich ist.
Das oben gelegene Blockende ist dabei ohne Beaufschlagung durch das Kühlmittel geblieben,
während das untere Blockende über die gesamte Absenkzeit von 20 sec. mit dem in Menge,
Druck und Temperatur geregelten Kühlmittel beaufschlagt war. Diese Temperaturverteilung
ist so eingestellt, daß sich der Block isotherm mit optimaler Preßgeschwindigkeit
auspressen läßt.
[0014] Sobald ein von Blockkipper 4 unter die Kühlkammer 5 verbrachter Block 10b vom Stößel
11 in den Bereich der Kühlkammer 5 und des Korbes 17 angehoben worden ist, wird der
Blockkipper 4 in seine Ausgangsposition zurückgeschwenkt, wo er zur Aufnahme eines
weiteren Blocks 10b bereitsteht. Unmittelbar folgend wird der Blockkipper 6 unter
die Kühlkammer 5 eingeschwenkt, noch bevor der sich in der Kühlkammer 5 befindende
Block vom Stößel 11 wieder abgesenkt wird, so daß der Blockkipper 6 den aus der Kühlkammer
5 austretenden Block übernehmen kann. Der Blockkipper 6 legt dann den Block auf einen
Hubbalkenförderer 7 ab, der den Block dem Blocklader 7 zuführt, der dann den Block
in die Strangpresse 1 lädt.
1. Anlage zur Aufbringung eines Temperaturprofils an Metallblöcken für deren Verpressung
in Metallstrangpressen, bestehend aus einem elektrisch- oder gasbeheizten Ofen (2),
einer in mehrere Zonen (18) getrennt regelbarer Kühlintensität aufgeteilten Abschreckkammer
(5) zum partiell gesteuerten Abschrecken der gleichmäßig vorgewärmten Metallblöcke
(10) unter kontrollierter Relativbewegung des Metallblocks (10) gegenüber den Zonen
(18), sowie Mitteln (4, 11, 6, 7) zum Transport der Metallblöcke (10) vom Ofen (2)
zur Abschreckkammer (5) und weiter zum Blocklader (8) der Metallstrangpresse (1),
gekennzeichnet durch
eine Anordnung der Abschreckkammer (5) mit senkrechter Achse.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschreckkammer (5) mit ihrer senkrechten Achse über einem aus zwei Blockkippern
(4, 6) bestehenden Transportmittel für die Blöcke (10) und unterhalb der Abschreckkammer
(5) achsgleich zu dieser ein den Block (10) relativ zur Abschreckkammer (5) bewegender
Stößel (11) heb- und senkbar angeordnet ist.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (16) für die Hubbewegung des Stößels (11) und damit dessen Hub- und
Senkgeschwindigkeit regelbar ist.
4. Anlage nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der Abschreckkammer (5) ein Korb (17) angeordnet und der Stößel (11)
so bemessen ist, daß ein Block (10) über die Abschreckkammer (5) bis in den Korb (17)
anhebbar ist.
1. An installation for applying a temperature profile to metal blocks for extrusion in
metal-extrusion presses, the installation comprising a furnace (2) heated by electricity
or gas, a chilling chamber (5) divided into a plurality of zones (18) of separately
controllable cooling intensity, for regionally controlled chilling of evenly pre-heated
metal blocks (10) with controlled movement of the metal block (10) relative to the
zones (18), and means (4, 11, 6, 7) for transporting the metal blocks (10) from the
furnace (2) to the chilling chamber (5) and on to the block-loading means (8) of the
metal-extrusion press (1), characterized by an arrangement of the chilling chamber (5) with a vertical axis.
2. An installation according to Claim 1, characterized in that the chilling chamber (5) is arranged with its vertical axis above a transport means
for the blocks (10), the transport means comprising two block-tilting means (4, 6),
and a push rod (11) displacing the block (10) relative to the chilling chamber (5)
is arranged below the chilling chamber (5) coaxially therewith so as to be liftable
and lowerable.
3. An installation according to Claim 2, characterized in that the drive means (16) for the lifting movement of the push rod (11) - and hence the
speed at which the push rod is lifted and lowered - is adjustable.
4. An installation according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that a cage (17) is arranged above the chilling chamber (5) and the push rod (11) is dimensioned
in such a way that a block (10) can be raised above the chilling chamber (5) into
the cage (17).
1. Installation d'application d'un profil de température sur des lingots métalliques
pour leur extrusion dans des presses à extruder un métal, constituée d'un four (2),
chauffé à l'électricité ou au gaz, d'une chambre de refroidissement brusque (5), partagée
en plusieurs zones (18) d'intensité de refroidissement séparément réglable, pour le
refroidissement partiel, commandé, des lingots métalliques (10), régulièrement préchauffés,
grâce à un déplacement relatif contrôlé du lingot métallique (10) par rapport aux
zones (18), ainsi que de moyens (4, 11, 6, 7) pour le transport des lingots métalliques
(10) du four (2) à la chambre de refroidissement brusque (5) et ensuite au chargeur
de lingots (8) de la presse (1) à extruder le métal,
caractérisée
par une disposition de la chambre de refroidissement brusque (5) à axe vertical.
2. Installation selon la revendication 1,
caractérisée
par le fait que la chambre de refroidissement brusque (5) est disposée, avec son axe
vertical, au-dessus d'un moyen de transport pour les lingots (10) constitué de deux
culbuteurs de lingots (4, 6) et qu'en dessous de la chambre de refroidissement brusque
(5), sur le même axe que celle-ci, est disposé, avec mouvement de monte et baisse,
un poussoir (11) qui déplace le lingot (10) par rapport à la chambre de refroidissement
brusque (5).
3. Installation selon la revendication 2,
caractérisée
par le fait que le mécanisme (16) pour le mouvement monte et baisse du poussoir (11),
et donc sa vitesse de monte et baisse, sont réglables.
4. Installation selon la revendication 1, 2 ou 3,
caractérisée
par le fait qu'au-dessus de la chambre de refroidissement brusque (5) est disposé
un panier (17) et que le poussoir (11) est dimensionné de façon qu'un lingot (10)
puisse être levé au-dessus de la chambre de refroidissement brusque (5) jusqu'à l'autre
panier (17).