[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinenzylinder mit
mindestens einem in einem Gehäuse aufgenommenen Reinigungselement, wobei das Gehäuse
zur Zylindermantelfläche hin eine Öffnung aufweist. Die Erfindung eignet sich insbesondere
zur Reinigung von Gummituchzylindern, Gegendruckzylindern sowie Plattenzylindern oder
Formzylindern.
[0002] Aus der DE 2 159 115 B2 ist eine Vorrichtung dieser Art zum Reinigen eines Druckmaschinenzylinders
bekannt. Die Reinigungsvorrichtung besitzt ein Gehäuse mit einer dem Zylindermantel
benachbarten Öffnung. Eine Bürstenwalze dient als Reinigungselement, dem ein Reinigungsfluid
zugeführt wird. Weiterhin weist das Gehäuse eine Rücklaufleitung für das verunreinigte
Reinigungsfluid auf Das Reinigungsfluid wird beim Waschprozeß vernebelt und der Nebel
wird durch die Rücklaufleitung innerhalb des Gehäuses zurückgeführt. Ein Sauggebläse
saugt dazu den Reinigungsfluidnebel sowie verbrauchte Reinigungsflüssigkeit und Schmutzteilchen
aus dem Gehäuseinneren zurück.
[0003] Nachteilig ist dabei, daß die Absaugung im Gehäuse erfolgt. Dadurch trocknet nicht
nur die Waschbürste schneller aus, sondern das verunreinigte Reinigungsfluid, Farbpartikel,
Papierstaub etc. werden auch in die Waschbürste gesaugt und von dieser aufgenommen.
Bei Verwendung von organischen Lösungsmitteln, z.B. aufBasis von Chlor und Glykol,
sind die Waschergebnisse noch befriedigend. Bei der Verwendung von heute gebräuchlichen
Reinigungsfluiden auf vegetabiler Basis setzt sich die Waschbürste schnell zu. Dies
wirkt sich negativ aufdie Qualität des Waschergebnisses aus und führt zu längeren
Waschzeiten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Reinigungsvorrichtung zu entwickeln, die das Austreten
von Reinigungsfluid bzw. Reinigungsfluiddämpfen, Farbpartikeln sowie Schmutz an der
Gehäuseöffnung verhindert ohne das im Gehäuse aufgenommene Reinigungselement zu verunreinigen.
[0005] Erfindungsgemäß wird das durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches gelöst.
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Reinigungselement,
das in einem Gehäuse aufgenommen ist. Das Reinigungselement kann dabei ein Reinigungstuch
oder eine Waschbürste sein. Das Gehäuse ist zum benachbarten Druckmaschinenzylinder
mit einer Öffnung versehen. Die Reinigungsvorrichtung ist an die Mantelfläche des
Druckmaschinenzylinders an- und abstellbar und bei Druckmaschinenzylindem mit Greiferbrücken
in deren Bereich von der Druckmaschinenmantelfläche abhebbar. Der Öffnung des Gehäuses
der Reinigungsvorrichtung ist eine Absaugung zugeordnet. Das Gemisch von Reinigungsfluid,
Reinigungsfluiddampf, Farbpartikeln, Schmutz usw. wird am Austreten aus dem Gehäuse
gehindert, in dem unmittelbar an der Öffnung die Absaugung erfolgt. Die Absaugung
erfolgt dabei in dem Spalt zwischen Gehäuse mit entsprechender Öffnung der Reinigungsvorrichtung
und der Zylindermantelfläche. Dabei wird Umgebungsluft und das im Gehäuse vorhandene
Gemisch von Reinigungsfluid (Aerosole), Reinigungsdampf; Farbpartikel, Schmutz außerhalb
des Gehäuses abgeführt. Dadurch trocknet das Reinigungselement im Gehäuse spürbar
weniger aus und gleichzeitig wird eine zusätzliche Verunreinigung des Reinigungselementes
vermieden. Durch das Absaugen an der Öffnung des Gehäuses wird gleichzeitig der Trockenprozeß
des beim Reinigen verwendeten Reinigungsfluides aufder Zylindermantelfläche beschleunigt.
Dies trägt zur Verkürzung der Reinigungszeit bei und der Druckvorgang kann sofort
fortgesetzt werden. Durch das Absaugen werden mögliche Aerosole oder Dämpfe des Reinigungsfluides
am Austritt in die Umgebung gehindert. Damit wird einer möglichen Verschmutzung der
Druckmaschine entgegengewirkt. Weiterhin verbessern sich spürbar die Arbeitsbedingungen,
insbesondere der Atemschutz der Bediener. Mögliche Umweltbelastungen werden somit
reduziert.
[0007] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Rotationsdruckmaschine (schematisch),
- Fig. 2
- eine Reinigungsvorrichtung (Seitenansicht).
[0008] Gemäß Fig. 1 ist eine an sich bekannte Rotationsdruckmaschine mit zwei Druckeinheiten
12 und einer in Bogenlaufrichtung nachgeordneten Lackiereinheit 13 dargestellt. Jede
Druckeinheit 12 weist unter anderem einen Gummituchzylinder und einen Gegendruckzylinder
auf, die hier als Druckmaschinenzylinder 1 bezeichnet sind. Jedem Druckmaschinenzylinder
1 ist eine Reinigungsvorrichtung 2 zugeordnet. Die Lackiereinheit 13 weist unter anderem
einen Formzylinder und einen Gegendruckzylinder auf, die hier ebenfalls als Druckmaschinenzylinder
1 bezeichnet sind.
[0009] Gemäß Fig. 2 besitzt eine Reinigungsvorrichtung 2 ein Gehäuse 4, welches zu dem benachbarten
Druckmaschinenzylinder 1 hin eine Öffnung 15 aufweist. In dem Gehäuse 4 ist ein Reinigungselement
3 angeordnet, welches im vorliegenden Beispiel durch eine drehbar gelagerte, separat
angetriebene Waschbürste gebildet ist. Weiterhin ist in dem Gehäuse mindestens eine
Zuführung für ein Reinigungsfluid, vorzugsweise auf vegetabiler Basis und Wasser,
eine Rückführung für verunreinigtes Reinigungsfluid sowie eine Rakel angeordnet (nicht
gezeigt). Das Gehäuse 4 hat einen annähernd rechteckigen Querschnitt und erstreckt
sich über die volle Breite der Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders 1. Die Öffnung
15 im Gehäuse 4 ist in bekannter Weise so dimensioniert, daß das Reinigungslement
3 in Anstellposition mit der Mantelfläche des Druckzylinders 1 in Waschkontakt ist.
Zwischen Gehäuse 4 und dem Druckmaschinenzylinder 1 ist ein Spalt 14 vorhanden. An
der Öffnung 15 des Gehäuses 4 ist am Spalt 14 eine Absaugung 5 angeordnet. Die Absaugung
5 kann dabei die Öffnung 15 vollständig oder auch nur teilweise umschließend angeordnet
sein. Die Absaugung 5 ist grundsätzlich vom Innenraum des Gehäuses 4 getrennt angeordnet.
Dabei kann die Absaugung 5 außerhalb um das Gehäuse 4 geführt oder in die Wand des
Gehäuses 4, vom Innenraum getrennt, integriert sein.
[0010] Der Absaugung 5 ist ein Leitungssystem 6 nachgeordnet, welches mit einem Flüssigkeitsabscheider
10 und einem Filter 7 verbunden ist. Der Filter 7, ein Zyklonfilter, besitzt eine
Abluftleitung 8 sowie eine Reststoffauffnahme 9. Der Filter 7 ist mit einer Saugquelle
gekoppelt. Der Flüssigkeitsabscheider 10 ist mit dem Reinigungsfluidkreislauf 11 verbunden.
Das Reinigungsfluid kann im Kreislauf 11 wieder aufbereitet werden.
[0011] Die Wirkungsweise ist wie folgt:
[0012] Normalerweise befindet sich die Reinigungsvorrichtung 2 in abgestellter Position
zum Druckmaschinenzylinder 1. Das Reinigungselement 3 hat keinen Kontakt mit dem Druckmaschinenzylinder
1. Soll die Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders 1 gewaschen werden, so wird das
Reinigungselement 3 mit Reinigungsfluid gesteuert benetzt, angetrieben und an den
Druckmaschinenzylinder angestellt. Bei Greiferbrücken wird die Reinigungsvorrichtung
2 in diesem Bereich ausgehoben, über den Spalt 14 wird Luft aus der Umgebung und Reinigungsfluid
(Aerosole), Reinigungsdampf, Farbreste, Papierstaub sowie sonstige Schmutzreste aus
dem Inneren des Gehäuses 4 über die Absaugung 5, Leitungssystem 6 zum Filter 7 bzw.
Flüssigkeitsabscheider 10 abgesaugt. Im Filter 7 erfolgt die Trennung des Gemisches,
so daß gereinigte Luft über die Abluftleitung 8 nach außen geführt wird und Reststoffe
in die Reststoffaufnahme 9 aufgefangen und entsorgt werden können. Das Leitungssystem
6 ist untereinander verkettet, so daß jede Reinigungsvorrichtung in der Druckmaschine
an den Flüssigkeitsabscheider 10 und den Filter 7 mit entsprechender Saugquelle angeschlossen
ist. Die Absaugung 5 trocknet gleichzeitig die Oberfläche des Druckmaschinenzylinders
1, in dem Feuchtigkeit von der Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders 1 mit abgesaugt
wird. Ist der Reinigungsprozeß beendet, wird die Reinigungsvorrichtung 2 vom Druckmaschinenzylinder
1 abgestellt. Die Zuführung von Reinigungsfluid sowie die Absaugung sind gestoppt.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Druckmaschinenzylinder
- 2
- Reinigungsvorrichtung
- 3
- Reinigungselement
- 4
- Gehäuse
- 5
- Absaugung
- 6
- Leitungssystem
- 7
- Filter
- 8
- Abluftleitung
- 9
- Reststoffaufnahme
- 10
- Flüssigkeitsabscheider
- 11
- Reinigungsfluidkreislauf
- 12
- Druckeinheit
- 13
- Lackiereinheit
- 14
- Spalt
- 15
- Öffnung
1. Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinenzylinder mit einem an- und abstellbaren, geschlossenen
Gehäuse mit einer zur Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders zugeordneten Öffnung,
wobei das Gehäuse mindestens ein im Bereich von Greiferbrükken kontaktfreies Reinigungselement
aufnimmt, mindestens eine Zuführung für ein Reinigungsfluid und mindestens eine Abführung
für das verunreinigte Reinigungsfluid aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (15) eine vom Inneren des Gehäuses (4) getrennte Absaugung (5) aufweist,
der mittels einem Leitungssystem (6) ein Filter (7) und ein Flüssigkeitsabscheider
(10) nachgeordnet sind.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugung (5) die Öffnung (15) des Gehäuses (4) vollständig umschließt.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugung (5) die Öffnung (15) des Gehäuses (4) teilweise umschließt.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugung (5) außerhalb des Gehäuses (4) angeordnet ist.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugung (5) in die Wand des Gehäuses (4) integriert ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungselement (3) ein Waschtuch ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungselement (3) eine Waschbürste ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Absaugungen (5) mit dem Leitungssystem (6), dem Filter (7) und dem Flüssigkeitsabscheider
(10) verkettet sind.
9. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugung (5) zum Absaugen von Reinigungsfluid (Aerosolen) Reinigungsfluiddämpfen,
Farbresten, Schmutz und Papierstaub aus dem Inneren des Gehäuses (4) sowie von Luft
aus der Umgebung und zum Trocknen der Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders (1)
verwendetes wird.