[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auflösewalze für eine Offenend-Spinnvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentspruchs 1. Auflösewalzen werden bei Offenendspinnvorrichtungen
zum Vereinzeln von zu verspinnenden Fasern eingesetzt, die der Auflösewalze in Form
eines Faserbandes zugeführt werden. Diese rotiert mit hoher Geschwindigkeit und löst
mit ihrer Garnitur, die aus Zähnen oder Nadeln bestehen kann, einzelne Fasern aus
dem Faserband heraus, die dann einem Spinnorgan zugeführt werden. Die Garnitur einer
Auflösewalze ist faktisch nicht für alle Fasermaterialien geeignet, so daß bei der
Umstellung einer Spinnmaschine auf ein neues Ausgangsmaterial die Auflösewalze oder
deren Garnitur ausgetauscht werden muß. Im übrigen unterliegt die Garnitur einem Verschleiß,
so daß auch aus diesem Grund ein Austausch der Garnitur erforderlich ist. Im Stand
der Technik sind dazu verschiedene Ausführungsformen einer Auflösewalze bekannt, deren
Garnitur austauschbar ist. Die Auflösewalze ist auf einer Welle angeordnet, die durch
eine Lagerung gelagert ist, so daß die Auflösewalze auf diese Weise drehbar ausgebildet
ist, wobei wenigstens ein Teil der aus mehreren Teilen bestehen Auflösewalze direkt
mit der Welle verbunden ist. Dies erfolgt meist mittels eines Preßsitzes. Aus der
DE-OS 25 28 485 ist es bekannt, zum Zwekke der Austauschbarkeit der Garnitur die Auflösewalze
mehrteilig auszubilden, wobei sie einen Grundkörper besitzt, der über einen Preßsitz
auf einer Welle befestigt ist und die Garnitur über einen Garniturhalter so an der
Auflösewalze angebracht ist, daß eine feste Zuordnung zwischen Grundkörper und Garniturhalter
gewährleistet ist. Ein Lösen oder Mitdrehen der Garnitur ist ausgeschlossen. Dazu
sind Befestigungsmittel, z.B. in Form von Schrauben vorgesehen, die durch eine Durchbrechung
im Garniturhalter bis in den Grundkörper reichen. Diese Befestigungsmittel sind auf
derjenigen Stirnfläche der Auflösewalze angeordnet, die auf der dem Lager abgewandten
Seite der Auflösewalze angeordnet ist. Diese Ausführungsform hat den Nachteil, daß
diese Stirnflächen durch die Befestigungsmittel eine rauhe Oberfläche erhält. Daran
können Faserteilchen haften bleiben, die sich ansammeln und sich wieder lösen, wobei
Störstellen im Garn erzeugt werden, außerdem ragt die Welle in die Stirnfläche hinein.
Die möglichst kantenfreie Ausgestaltung der Stirnfläche bei Auflösewalzen ist zwar
bekannt, jedoch die vorgeschlagenen Lösungen sind wenig befriedigend. Aus der US-PS
4,296,527 ist eine Ausführungsform bekannt, die auf Befestigungsmittel ganz verzichtet.
Dazu sind Grundkörper und Garniturhalter so ausgestaltet, daß sie sich gegenseitig
beispielsweise über ein Gewinde aneinander befestigen. Eine andere Ausführungsform
ist ebenfalls hier gezeigt, bei der der Garniturhalter mittels einer Schraube auf
der dem Lager abgewandten Stirnseite an die Auflösewalze angeschraubt ist. Die zweite
Ausführungsform ähnelt also der der DE-OS 25 28 485. Die erstgenannten Ausführungsformen
haben den Nachteil, daß ihre Herstellung kostenaufwendig ist, oder die Verbindung
zwischen Grundkörper und Garniturhalter entweder nicht sicher genug ist, oder die
Verbindung nur schwer wieder lösbar ist. Aus der Patentschrift CH 661 535 A5 ist eine
weitere Auflösewalze bekannt, deren Garniturhalter ohne Befestigungsmittel befestigt
wird. Dazu wird dieser ebenfalls wie der Grundkörper auf der Welle aufgeschrumpft.
Dies hat den Nachteil, daß ein Austausch der Garnitur zeitaufwendig ist. Im übrigen
kann die Welle auf der die Auflösewalze gelagert ist durch das wiederholte Aufpressen
eines Pressitzes beschädigt werden.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Auflösewalze für ein Offenend-Spinnaggregat
derart auszugestalten, daß die Garnitur leicht und schnell ausgetauscht werden kann,
ihr Aufbau sowie die Befestigungsmittel einfach ausgestaltet sind sowie die Auflösewalze
so ausgebildet ist und Befestigungsmittel derart angeordnet sind, daß keine Störungen
der Garnqualität verursacht werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß es nicht
allein genügt die Befestigungsmittel möglichst kantenfrei auszubilden, sondern überraschenderweise
auch daß es wichtig ist, auf welcher der beiden Stirnseiten der Auflösewalze die Befestigungsmittel
angeordnet sind. Bei der Weiterentwicklung der Auflösewalzengehäuse für Auflösewalzen
von Offenendspinnmaschinen, wurde inzwischen vom Stand der Technik vorgesehen, den
Fasertransport nicht nur wie bisher ausschließlich in Umfangsrichtung im Bereich der
Garnitur durchzuführen, sondern für bestimmte Anwendungsfälle den Fasern auch die
Möglichkeit zu geben im Auflösewalzengehäuse einen Weg einzuschlagen, der sie entlang
der Stirnseite der Auflösewalze führt. Dabei wurde vorgesehen, die Fasern entlang
der Stirnfläche der Auflösewalze zu führen, der der Lagerung abgewandt ist. Diese
Erkenntnis hat dazu geführt, daß für die Entwicklung von Auflösewalzen neue Maßstäbe
anzusetzen sind.
[0003] Eine oben beschriebene Führung der Fasern im Auflösewalzengehäuse ist in der deutschen
Patentanmeldung P 43 41 411.7-26 beschrieben. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Auflösewalze wird erreicht, daß die dem Lager abgewandte Stirnfläche der Auflösewalze
als ebene Fläche ausgebildet werden kann, die keine Erhebungen, Vertiefungen oder
sonstige Kanten besitzt, an denen Fasern haften bleiben können. Dadurch kann diese
Auflösewalze auch in Offenendspinnmaschinen eingesetzt werden, die eine verbesserte
Faserführung im Auflösewalzengehäuse besitzt. Durch die Verwendung von Befestigungsmitteln
kann auf aufwendige Ausgestaltungen von Grundkörper und Garniturhalter, die sich dann
durch ihre eigene Formgebung miteinander verbinden lassen, verzichtet werden und die
kostengünstige Befestigungsart, beispielsweise mit Schrauben eingesetzt werden. Diese
hat gleichzeitig den Vorteil einfach bedienbar zu sein und gleichzeitig eine sichere
Verbindung von Grundkörper und Garniturhalter zu gewährleisten, außerdem wird die
Welle auf einfache Weise abgedeckt. Besonders günstig ist es, wenn der Grundkörper
so ausgestaltet ist, daß er die dem Lager zugewandte Stirnfläche enthält, dadurch
ist es einfach möglich, den Garniturträger auszutauschen, da dieser nicht über das
Lager hinweg geführt werden muß. Die Gefahr, daß die Garnitur während ihres Austauschs
beschädigt wird, wird dadurch verringert. Außerdem kann dadurch die Bohrung der Nabe
des Grundkörpers durchgängig sein, was ihre Bearbeitbarkeit erleichtert und die Welle
auf einfache Weise durch den Garniturhalter abgedeckt wird. Es kann aber auch günstig
sein, daß der Garniturhalter die dem Lager zugewandte Stirnfläche enthält, insbesondere
dann, wenn der Garniturhalter mit einem ringförmigen Garniturträger zusammenarbeitet.
Dann kann nämlich zur Demontage die Auflösewalze auf ihre dem Lager abgewandte Stirnfläche
gelegt werden, dann der Garniturhalter entfernt und anschließend der ringförmige Garniturträger
abgenommen werden. Durch diese einfache Handhabung wird die Gefahr der Beschädigung
der Garnitur wesentlich verringert. Der Grundkörper deckt dann mit seiner dem Lager
abgewandten Stirnfläche die Welle ab. Besonders günstig werden Grundkörper oder Garniturhalter
ausgestaltet, wenn sie eine Durchbrechung für ein Befestigungsmittel enthalten, wobei
die Durchbrechung beispielsweise eine Bohrung sein kann, die sich parallel zur Welle
auf der die Auflösewalze gelagert ist, erstreckt. Besitzt der Grundkörper die Durchbrechung,
so wird durch diesen das Befestigungsmittel, beispielsweiese eine Schraube, geführt,
die sich dann bis in den Garniturhalter erstreckt, wo das Gewinde für diese Schraube
angeordnet ist. Entsprechend verhält es sich umgekehrt, wenn bei einer anderen Ausgestaltung
der Auflösewalze der Garniturhalter die Durchbrechung besitzt, durch welche hindurch
das Befestigungsmittel geführt wird, das dann in einem Gewinde des Grundkörpers endet.
Bei einer besonders günstigen Ausgestaltung der Auflösewalze besitzt der Garniturhalter
eine derartige Gestalt, daß er eine im wesentliche zylindrische Mantelfläche besitzt,
die in axialer Richtung in etwa der Breite der Garnitur entspricht und diese Garnitur
auf der Mantelfläche des Garniturhalters aufgebracht ist. Dies kann beispielsweise
durch einen gezahnten Draht erfolgen, oder auch beispielsweise durch einen fest aufgepreßten
Garniturträger, der beispielsweise Nadeln oder Zähne besitzt. Bei einer anderen günstigen
Ausgestaltung der Garniturhalters besitzt dieser eine Aufnahme, mit der radial ein
ringförmiger Garniturträger abgestützt wird. Bei einer anderen günstigen Ausgestaltung
des Garniturhalters besitzt dieser einen Anschlag, der axial einen Garniturträger
beaufschlagt und diesen dadurch am Grundkörper hält. Es ist dabei auch möglich, daß
der Garniturhalter sowohl eine Aufnahme als auch einen Anschlag besitzt. In einer
günstigen Ausführungsform des Befestigungsmittels wird dieses in Form von Schrauben
ausgestaltete, wobei es besonders günstig ist, wenn diese mit im wesentlichen gleichmäßigem
Abstand zueinander angeordnet sind. Besonders vorteilhaft ist es dabei darauf zu achten,
daß die Massenverteilung an der Auflösewalze gleichmäßig ist, so daß diese nicht unwuchtig
läuft. Denkbar ist auch ein einziges Befestigungsmittel, wenn dafür gesorgt ist, daß
die Auflösewalze ausgewuchtet ist. Vorteilhafterweise werden drei Schrauben für die
Zuordnung von Grundkörper- und Garniturhalter eingesetzt. Werden Senkkopfschrauben
verwendet, so haben diese den Vorteil, daß sie mit einer entsprechenden Ausgestaltung
der Stirnfläche, durch die sie geführt sind, die Ebenheit der Stirnfläche nur ganz
gering stören. Besonders günstig ist eine Ausführungsform der Auflösewalze, bei der
das Gewinde für die Schrauben im Garniturhalter angeordnet ist, denn dadurch wird
erreicht, daß beim Austausch des Garniturhalters die Auflösewalze ein neues Gewinde
erhält. Da der Garniturhalter oftmals aus Aluminium hergestellt wird, wird auch beim
oftmaligen Austausch der Garnitur erreicht, daß die Befestigung immer gleich gut möglich
ist, da die Befestigungsmittel mit einem ungebrauchten Gewinde zusammenarbeiten können.
Bei einer besonders günstigen Ausführungsform besitzt der Garniturhalter eine axiale
Bohrung, die mittels eines Deckels während des Betriebs der Auflösewalze verschlossen
ist. Dieser Deckel wird dabei derart in den Garniturhalter eingebracht, daß diese
Stirnfläche der Auflösewalze praktisch eine vollkommene glatte Oberfläche bildet.
Besitzt der Garniturhalter diese axiale Bohrung, wird nämlich erreicht, daß falls
die Garnitur bei seiner Herstellung beschichtet werden soll, mehrere Garniturhalter
auf einen Träger durch diese axiale Bohrung aufgenommen werden können, wodurch eine
Beschichtung einfacher und kostengünstiger durchführbar ist. Besonders günstig ist
es, wenn der Deckel demontiert ist, da dann das Innere der Auflösewalze gereinigt
werden kann, ohne den Garniturträger demontieren zu müssen. Für die Montage von Garniturhaltern
am Grundkörper ist es vorteilhaft, wenn eine Justiereinrichtung an der Auflösewalze
vorgesehen ist, die es bei der Montage erleichtert, die Durchbrechungen durch die
die Befestigungsmittel, z.B. die Schrauben geführt werden, genau auf die dazugehörigen
Gewinde einzurichten, so daß diese nicht erst gesucht werden müssen. Dazu ist ein
Anschlag vorgesehen, der die richtige Position von Garniturhalter zu Grundkörper signalisiert.
Arbeitet der Anschlag mit einer spiralförmigen Kante am Grundkörper zusammen, so ergibt
sich der Vorteil, daß der Garniturhalter auf den Grundkörper aufgesetzt werden kann
und so lange gedreht wird, bis der Anschlag hineinpaßt. Durch Weiterdrehen in der
gleichen Bewegungsrichtung wird der Anschlag in seine Endstellung geführt, die dann
die richtige Zuordnung kennzeichnet. Eine spiralförmige Kante hat dabei den Vorteil,
daß bei Drehen in die falsche Richtung kein festes Anschlagen erfolgt, sondern lediglich
Schwergängigkeit und letztlich ein Verklemmen. Besonders günstig ist es, wenn wenigstens
die dem Lager abgewandte Stirnfläche der Auflösewalze eine spiralförmige Nute besitzt,
die so angeordnet ist, daß durch die Drehung der Auflösewalze Luft vom Bereich der
Drehachse der Stirnfläche radial nach außen gefördert wird. Bei einer vorteilhaften
Weiterbildung ist vorgesehen, wenigstens den Garniturhalter als fließgepreßtes Bauteil
auszubilden. Dadurch kann eine porenfreie Oberfläche erreicht werden, wodurch das
Bauteil insbesondere kostengünstiger beschichtet werden kann.
[0004] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen beschrieben.
Es zeigt
- Figur 1
- eine Auflösewalze mit ihrer Lagerung, teilweise im Schnitt;
- Figur 2
- eine Teildarstellung einer Auflösewalze im Schnitt mit einem ringförmigen Garniturträger;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den Grundkörper mit geschnitten dargestelltem Garniturhalter;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf die vom Lager abgewandte Stirnfläche der Auflösewalze.
[0005] Die Auflösewalze 1 von Figur 1 ist auf einer Welle 2 montiert, die in einem Lager
3 gelagert ist. Auf ihrer der Auflösewalze 1 abgewandten Seite trägt die Welle 2 einen
Wirtel 21, über den mit Hilfe eines Riemens die Auflösewalze angetrieben wird. Die
Auflösewalze 1 selbst, die in der unteren Hälfte der Zeichnung geschnitten dargestellt
ist, besteht aus einem Grundkörper 11 und einen Garniturhalter 12. Über ein Befestigungsmittel
4, das als Schraube 41 ausgestaltet ist, ist der Garniturhalter 12 mit dem Grundkörper
11 verbunden. Der Grundkörper 11 besitzt eine Nabe 111, die über eine Preßpassung
auf der Welle 2 aufgepreßt ist. Der Grundkörper 11 besitzt eine Durchbrechung 112,
die die Form einer Bohrung hat, durch die die Schraube 41 hindurchgeführt ist und
sich bis in den Garniturhalter 12 erstreckt, wo sie mit einem Gewinde 117 zusammenarbeitet.
Die Durchbrechung 112 erstreckt sich parallel zur Achse 22 der Welle 2. Die Befestigung
des Garniturhalters 12 erfolgt erfindungsgemäß von der dem Lager 3 zugewandten Seite
der Stirnfläche 14 der Auflösewalze 1 aus. Dies bedeutet, daß die Oberfläche der dem
Lager zugewandten Stirnfläche 14 unterbrochen ist, weil das Befestigungsmittel 4 durch
deren Oberfläche hindurchragt. Durch die Ausbildung der Schraube 41 als Senkkopfschraube
ist jedoch die Störung der Eben- und Glattheit der Oberfläche der Stirnfläche 14 so
gering wie möglich gehalten. Zur Aufnahme der Senkkopfschraube 41 ist die Durchbrechung
112 im Bereich der Stirnfläche 14 angesenkt. Zur Erhöhung der Stabilität des Grundkörpers
11 und insbesondere seiner Nabe 111 ist er mit Rippen 114 verstärkt. Besonders vorteilhaft
besitzt der Grundkörper 11 Luftführungen 115. Die Welle 2 besitzt auf ihrer gesamten
Länge eine achsparallele Bohrung 23, wodurch die Luftführung 115 über die Bohrung
23 mit der Außenluft, d.h. der Luft außerhalb eines Auflösewalzengehäuses in Verbindung
steht. Dies hat den Vorteil, daß der Dichtungsspalt 9 zwischen dem Grundkörper 11
und der Hülse 31 des Lagers 3 mit der Außenluft in Verbindung steht. Dadurch kann
Luft durch die Bohrung 23 über die Luftführung 115 in den Bereich vor der dem Lager
zugewandten Stirnfläche 14 strömen. Dadurch wird erreicht, daß der Innenraum der Auflösewalze
von Fasern und Schmutz freigehalten wird, die ansonsten durch den Dichtungsspalt 9
hindurch in den Innenraum gelangen und dort beispielsweise das Kugellager der Welle
2 verschmutzen können, oder sich derart ansammeln, daß eine Drehbewegung des Grundkörpers
im Verhältnis zur Hülse 31 des Lagers 3 nicht mehr möglich ist. Ein Eindringen von
Schmutz oder Fasern in die Auflösewalze kann besonders bei ungünstigen Druckverhältnissen
im Auflösewalzengehäuse erfolgen.
[0006] Zur Aufnahme des Garniturhalters 12 besitzt der Grundkörper 11 Aufnahmeflächen 116
über die der Garniturhalter 12 am Grundkörper 11 zentriert wird. Der Garniturhalter
12 besitzt eine zylindrische Mantelfläche 121, die eine axiale Länge besitzt, die
der Breite der auf der Mantelfäche aufgebrachten Garnitur 8 entspricht. Der Garniturhalter
12 ist mit der zylindrischen Mantelfläche 121 einstückig ausgebildet, was eine besonders
günstige und einfache Ausführungsform ergibt. Die zylindrische Mantelfläche 121 besitzt
Nuten 122, in der der Fuß des Garniturdrahtes eingepaßt ist. Die dem Lager 3 abgewandte
Stirnfläche 15 der Auflösewalze 1 wird hier besonders vorteilhaft vollständig durch
den Garniturhalter 12 gebildet. Es wäre auch denkbar, daß bei einer anderen Ausführungsform
des Grundkörpers 11 dieser bis in die Ebene der dem Lager 3 abgewandten Stirnfläche
15 reichen würde, wodurch diese Stirnfläche teilweise durch den Grundkörper 11 und
teilweise den Garniturhalter 12 gebildet werden würde. Dies hätte allerdings den Nachteil,
daß zwischen beiden ein Spalt entstehen würde, in den sich Verschmutzungen durch Fasern
ansammeln könnten, die zu Störungen des Spinnbetriebs führen würden. Besonders günstig
ist allerdings auch bei dieser Ausführungsform noch gegenüber dem Stand der Technik,
daß die Welle 2 nicht in die Ebene der dem Lager 3 zugewandten Stirnfläche 15 hineinreicht,
sondern vom Grundkörper 11 oder dem Garniturhalter 12 abgedeckt wird. Das Ende der
Welle 2 neigt nämlich besonders dazu, daß sich Fasern anheften. Der Garniturhalter
12 von Figur 1 besitzt eine axiale Bohrung 123, die durch den Deckel 124 verschlossen
ist, so daß die dem Lager 3 abgewandte Stirnfläche 15 vollkommen eben ist, wobei der
Übergang zwischen dem Deckel 124 und dem Garniturhalter 12 einen so geringen Spalt
hat, daß dieser nicht zu Störungen des Spinnbetriebs führen kann. Die axiale Bohrung
123 hat den Sinn, während der Herstellung des Garniturhalters 12 dessen Handhabbarkeit
zu erleichtern. Insbesonder wenn die Garnitur 8 beschichtet wird, können infolge des
Vorhandenseins der axialen Bohrung 123 mehrere Garniturhalter 12 auf einem Dorn aufgefädelt
werden, um sie gemeinsam beschichten zu können.
[0007] Bei der Ausführungsform von Figur 1 trägt der Grundkörper 11 die dem Lager 3 zugewandte
Stirnfläche 14. Es wäre jedoch ebenso möglich den Grundkörper so auszugestalten, daß
dieser die dem Lager 3 abgewandte Stirnfläche 15 besitzen würde. Dies hätte entsprechend
zur Folge, daß der Garniturhalter die dem Lager 3 zugewandte Stirnfläche 14 besitzen
würde. Bei dessen Montage bzw. Demontage müßte der Garniturhalter dann über das Lager
3 dem Grundkörper zugeführt werden. Dann hätte entsprechend der Grundkörper das Gewinde
zum Einschrauben der Schrauben und der Garniturhalter hätte eine Durchbrechung zum
Durchstecken der Schrauben. Die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform hat dieser Ausführungsform
gegenüber aber den Vorteil, daß mit dem Auswechseln des Garniturhalters 12 auch jedesmal
ein neues Gewinde 112 eingesetzt wird. Da die Auflösewalze meist aus Aluminium hergestellt
wird, das bekanntlich nicht so hart ist und Gewinde entsprechend eher verschleißen
können, ist dies besonders vorteilhaft.
[0008] Die in Figur 2 teilweise dargestellte Auflösewalze im Schnitt enthält ebenfalls ein
Befestigungsmittel 4, mit dessen Hilfe die Befestigung von der dem Lager 3 zugewandten
Stirnfläche 14 erfolgt. Die Auflösewalze von Figur 2 besitzt jedoch einen ringförmigen
Garniturträger 7, der mit Hilfe des Garniturhalters 12 und dem Befestigungsmittel
4 mit dem Grundkörper 11 der Auflösewalze 1 verbunden wird. Der Garniturhalter 12
besitzt eine Aufnahme 125, die den ringförmigen Garniturträger radial führt. Gleichzeitig
besitzt der Garniturhalter 12 einen Anschlag 126, der den ringförmigen Garniturträger
7 axial führt. Der Garniturträger 7 ist im in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
mit einer Garnitur 8 versehen, die aus einem aufgezogenen Garniturdraht besteht. Der
Garniturträger 7 kann jedoch auch eine Garnitur besitzen, die aus dem Vollen heraus
hergestellt ist, d.h. aus dem Garniturträger 7 beispielsweise herausgeschliffen ist.
Ebenso können selbstverständlich auch Garniturträger 7 eingesetzt werden, die mit
Nadeln versehen sind. Anders als beim Ausführungsbeispiel von Figur 1 besitzt der
Garniturhalter 12 keine axiale Bohrung (123, Figur 1). Zur Führung der Luft durch
die Bohrung 23 der Welle 2 im Bereich des Garniturhalters 12 besitzt dieser eine nicht
dargestellte Führungsnut für die Luft, so daß die Luftführung 115 des Grundkörpers
11 über die Bohrung 23 der Welle 2 mit der Außenluft in Verbindung steht.
[0009] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die Auflösewalze von Figur 1, von der dem Lager
3 abgewandten Seite, wobei der Garniturhalter im Bereich der Linie A-A, Figur 1, geschnitten
dargestellt ist. Die Justiereinrichtung besteht im wesentlichen aus einem Justieranschlag
61, der am Garniturhalter 12 angebracht ist und aus einer Kante 62, die am Grundkörper
11 ausgebildet ist. Die Kante 62 ist in Form einer leicht von einer Kreislinie, mit
Mittelpunkt im Zentrum der Auflösewalze, abweichenden, spiralförmigen Linie ausgebildet.
Die Auflösewalze von Figur 3 besitzt drei solcher spiralförmiger Kanten 62 und der
Garniturhalter 12 entsprechend drei Justieranschläge 61. Am Anfang bzw. Ende jeder
spiralförmigen Kante 62 ergibt sich in Folge des veränderten Abstandes der Kante 62
zum Mittelpunkt ein Absatz 63, an dem der Justieranschlag 61 zum Justieren von Garniturhalter
zu Grundkörper 11 anschlägt. Die spiralförmige Form der Kante 62 hat den Vorteil,
daß beim Aufsetzen des Garniturhalters 12 auf den Grundkörper 11 der Justieranschlag
61 meist in einem Bereich zu liegen kommt, wo der Abstand des Justieranschlags 61
zum Mittelpunkt der Auflösewalze kleiner ist als der Abstand der Kante 62. Das bedeutet,
daß der Garniturhalter 12 nicht auf dem Grundkörper 11 einrastet. Erst durch Rechtsdrehen
des Garniturhalters 12 im Verhältnis zum Grundkörper 11 kommt der Justieranschlag
61 in einen Bereich, wo zwischen dem Justieranschlag 61 und der Kante 62 Spiel herrscht,
so daß der Garniturhalter auf den Grundkörper 11 aufsitzt. Um nun die Gewinde (117,
Figur 1) deckungsgleich mit den Durchbrechungen 112 zu bringen, braucht der Garniturhalter
12 nur weiter in die gleiche Richtung gedreht zu werden, bis der Justieranschlag 61
des Garniturhalters 12 am Absatz 63 des Grundkörpers 11 anschlägt. Im Ausführungsbeispiel
von Figur 3 sind drei Absätze 63 vorhanden, die den Vorteil haben, daß beim Aufsetzen
des Garniturhalters 12 auf den Grundkörper 11, dieser nicht so leicht verkantet. Es
ist auch möglich, mit weniger Absätzen oder Justieranschlägen auszukommen.
[0010] Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf die Stirnfläche 14 der Auflösewalze, die vom Lager
abgewandt ist. Bei dieser Ausführung ist die Stirnfläche 14 mit einer spiralförmigen
Nute 140 versehen, die dazu dient bei Drehung der Auflösewalze Luft vom Bereich der
Drehachse der Auflösewalze radial nach außen zu fördern. Die spiralförmige Nute 140
muß dabei nicht bis zum Mittelpunkt der Stirnfläche 14 verlaufen. Es genügt, wenn
wenigstens im Außenbereich der Stirnfläche 14 eine gekrümmte Nute 140 angeordnet ist,
die geeignet ist, bei der im Betrieb der Auflösewalze verwendeten Drehrichtung (Pfeil
P) Luft radial nach außen zu fördern. Eine solche, nicht in Figur 4 gezeigte, kürzer
ausgebildete Nute ist insbesondere bei der dem Lager zugewandten Stirnfläche der Auflösewalze
geeignet. Bei der Ausbildung der Nute 140 ist darauf zu achten, daß sie keine solchen
Kanten besitz, an denen sich Fasern festsetzen können.
[0011] Bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung wurde als Befestigungsmittel speziell
die Schraube beschrieben. Es ist jedoch auch möglich eine Art Bayonett-Verschluß einzusetzen.
1. Auflösewalze für eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem, wenigstens Teile einer
Stirnfläche der Auflösewalze enthaltenden Grundkörper, über den die Auflösewalze auf
einer Welle befestigt ist, die in einem Lager zur drehbaren Lagerung der Auflösewalze
gelagert ist, mit einem, wenigstens Teile einer Stirnfläche der Auflösewalze enthaltenden,
Garniturhalter zum Halten einer Garnitur sowie mit einem oder mehreren Befestigungsmitteln
für die feste Zuordnung von Garniturhalter zum Grundkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Garniturhalters (12) von der dem Lager (3) zugewandten Stirnfläche
(14) der Auflösewalze (1) aus erfolgt und die Welle durch Grundkörper (11) oder Garniturhalter
(12) abgedeckt ist.
2. Auflösewalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (11) die dem Lager (3) zugewandte Stirnfläche (14) enthält.
3. Auflösewalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Garniturhalter (12) die dem Lager (3) zugewandte Stirnfläche enthält.
4. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (11) oder der Garniturhalter (12) eine Durchbrechung (112) besitzt,
die sich im wesentlichen parallel zur Achse (22) der Welle (2) erstreckt und durch
die sich ein Befestigungsmittel (4, 41) hindurch bis in den Garniturhalter (12) bzw.
Grundkörper (11) erstreckt.
5. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Garniturhalter (12) eine an ihrem Außenumfang im wesentlichen zylindrische
Mantelfläche (121) besitzt, auf die eine Garnitur (8) aufgebracht ist.
6. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Garniturhalter (12) eine Aufnahme (125) und/oder einen Anschlag (126) zum
Halten eines ringförmigen Garniturträgers (7) besitzt.
7. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel (4) Schrauben (41) sind, die mit, im wesentlichen gleichmäßigem
Abstand, zueinander angeordnet sind.
8. Auflösewalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Befestigungsmittel (4) drei Schrauben (41) vorgesehen sind.
9. Auflösewalze nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (41) Senkkopfschrauben sind und die dem Lager (3) zugewandte Stirnfläche
(14) der Auflösewalze (1) Durchbrechungen (112) besitzt, die zur entsprechenden Aufnahme
von Senkkopfschrauben ausgestaltet sind.
10. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das mit den Schrauben (41) zusammenarbeitende Gewinde (117) im Garniturhalter
(12) angeordnet ist.
11. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Garniturhalter (12) eine axiale Bohrung (123) besitzt, die mittels eines
Deckels (124) verschlossen ist.
12. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Grundkörper (11) und Garniturhalter (12) jeweils Teile einer Justiereinrichtung
(6) besitzen, die einen Justieranschlag (61) besitzt zum fluchtenden Übereinanderbringen
einer Durchbrechung (112) zum Durchführen einer Schraube (41) und dem der Schraube
(41) zugeordneten Gewinde (117).
13. Auflösewalze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Justieranschlag (61) am Garniturhalter (12) angeordnet ist und dieser mit
einer spiralförmigen Kante (62) am Grundkörper (11) zusammenarbeitet.
14. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Lager (3) abgewandte Stirnfläche (15) eine ununterbrochene, ebene Fläche
ist.
15. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die dem Lager (3) abgewandten Stirnfläche (15) eine spiralförmige
Nute besitzt.
16. Auflösewalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Garniturhalter (12) ein fließgepreßtes Teil ist.