[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche,
insbesondere ein Haushaltsgerät, bei dem eine Trocknertrommel über einer Waschtrommel
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet ist und die Bedienung über eine zwischen den
Trommeln angeordnete Bedienblende erfolgt. Ein solches Gerät ist aus der EP 0 209
088 A1 bekannt.
[0002] Es gibt bei Wäschebehandlungsgeräten seit langem Bestrebungen, dem Benutzer eine
platzsparende Gerätevariante anzubieten, mit der die Wäsche sowohl gewaschen als auch
getrocknet werden kann. Es sind Waschtrockner bekannt, mit denen in der gleichen Trommel
Wäsche gewaschen und anschließend getrocknet werden kann. Hierbei ergeben sich aufgrund
des die Trommel umgebenden Laugenbehälters Beschränkungen hinsichtlich des Trommelinhalts.
Dies wiederum führt dazu, daß bei maximaler Befüllung der Trommel im Waschgang ein
Teil der Wäsche vor dem Trocknen entnommen und in einem zusätzlichen Durchlauf getrocknet
werden muß.
[0003] Außerdem sind Wasch-Trockensäulen bekannt, bei denen ein Trockner mit Hilfe eines
Verbindungsbausatzes auf einer Waschmaschine plaziert wird. Solche Verbindungsbausätze
stellen jedoch eine zusätzliche Anschaffung dar, außerdem werden Einsparungsmöglichkeiten
durch die Verwendung eines gemeinsamen Gehäuses nicht genutzt.
[0004] Um die Nachteile der vorgenannten Geräte zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen,
in einem gemeinsamen Gehäuse ein Waschaggregat und eine Trocknertrommel übereinander
anzuordnen (EP 0 209 088). Bei der dort beschriebenen Ausführungsform ist ein gemeinsamer
Antriebsmotor und der für das Trocknerteil benötigte Prozeßluftkanal samt Gebläse
zwischen Waschaggregat und Trocknertrommel angeordnet. Dadurch ist die Trocknertrommel
und die darüber angeordnete gemeinsame Schalterblende für einen Benutzer von durchschnittlicher
Größe zu hoch angeordnet.
[0005] Aus dem DE-GM 76 20 573 ist eine Wasch-Trockensäule bekannt, bei der der Antriebsmotor
der Trocknertrommel, der Prozeßluftkanal und das Gebläse über der Trocknertrommel
angeordnet sind. Dies wird dadurch erreicht, daß ein um 180° gedrehter Trockner auf
eine Waschmaschine gestellt wird. Hierdurch wird jedoch nur eine geringe Absenkung
der Trocknertrommel erreicht, da die zwischen Wasch- und Trocknerteil angeordnete
Bedienblende mit der dahinterliegenden Steuerung ein weiteres Absenken der Trocknertrommel
nicht zuläßt. Außerdem befindet sich die Bedienblende in einer für den Benutzer schlecht
einsehbaren Höhe von ca. 80 cm.
[0006] Der Erfindung stellt sich das Problem, den konstruktiven Aufbau eines solchen Wäschebehandlungsgeräts
in puncto Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Erfindungsgemäß wird dieses Problem
mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
und Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0007] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht darin, daß die Gesamthöhe des Geräts
gegenüber einer Wasch-Trockensäule mit gleichem Fassungsvermögen (Wasch- und Trocknertrommel)
um ca 20 cm verringert werden kann. Die Mittenhöhe der Bedienblende liegt bei ca.
1,50 m, wodurch auch durch kleine Benutzer leicht erreichbar ist. Desweiteren erleichtert
die abgesenkte Trocknertrommel ein Einfüllen der zu trocknenden Wäsche.
[0008] Die erfindungsgemäß aufgebaute Wäschebehandlungsmaschine stellt eine ideale Lösung
für Haushalte dar, in denen das Badezimmer oder die Küche als Aufstellungsort gewählt
wird und ein platzsparender Aufbau notwendig ist. Durch die Trocknung der Wäsche mit
Hilfe einer Kondensationseinrichtung entfällt die Notwendigkeit, eine Abzugsvorrichtung
in einer Wand oder einem Fenster zu installieren. Durch die Führung des Kondensatablaufs
zum Ablaufbereich der Waschtrommel wird eine Kondenswasserpumpe für den Trockner eingespart.
[0009] Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß nach Beendigung eines Trockenprogramms
bei nicht aktiviertem Waschprogramm eine Einschaltung der Laugenpumpe erfolgt. Wird
das Waschprogramm längere Zeit nicht benutzt, kann durch eine undichte Vorrichtung
zur Verhinderung von Waschmittelverlusten Kondenswasser in den Laugenbehälter eindringen.
Dies würde bei längeren Standzeiten zu einer Geruchsentwicklung führen. Aus diesem
Grund ist es vorteilhaft, das Kondenswasser nach jedem Trockenprogramm abzupumpen.
[0010] Vorteilhafterweise wird das Wäschebehandlungsgerät mit einer Steuereinrichtung ausgestattet,
welche bei bei gleichzeitiger Einschaltung der Waschmaschinen- und Trocknerheizung
für eine Begrenzung bzw. Reduzierung der Trocknerheizleistung sorgt. Hierdurch kann
es an einem gemeinsamen Netzanschluß mit nur einer 230v/16A-Steckdose betrieben werden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- Die Vorderansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Wäschebehandlungsgerät
- Figur 2
- einen Schnitt (I-I) durch die Vorderansicht
- Figur 3
- einen Schnitt (II-II) durch die Seitenansicht
[0012] Das Wäschebehandlungsgerät besitzt ein Gehäuse (1), in welchem übereinander ein Laugenbehälter
(2) mit einer drehbar gelagerten Waschtrommel (3) und eine ebenfalls drehbar gelagerte
Trocknertrommel (4) angeordnet sind. Beide Trommeln (3;4) drehen sich um eine horizontale
Achse und sind von der Frontseite des Geräts beschickbar. Aufgrund der Anordnung der
Trommeln läßt sich das Gerät in zwei Funktionsbereiche unterteilen.
[0013] Im unteren Funktionsbereich sind im wesentlichen die für den Waschbetrieb notwendigen
Bauteile angeordnet. Hier ist der Laugenbehälter (2) in bekannter Weise an den Seitenwänden
des Geräts oder an Querstreben schwingend aufgehängt und zum Boden hin über Reibungsdämpfer
(5) abgestützt. Außerdem befinden sich dort unterhalb des Laugenbehälters (2) der
Antriebsmotor (6) der Waschtrommel (3) und die zum Wasserablauf gehörenden Bauteile
wie Verschlußeinrichtung(7), Laugenpumpe (8) und Flusenfilter (9). Im Laugenbehälter
(2) unterhalb der Waschtrommel (3) befindet sich der Laugenheizkörper (10).
[0014] Der Antriebsmotor (11) der Trocknertrommel (4) und des Prozeßluftgebläses (13) und
die Prozeßluftführung mit Teilen des Prozeßluftkanals (12), mit dem Prozeßluftgebläse
(13) und der Kondensationseinrichtung (14) sind oberhalb der Trocknertrommel (4) angeordnet.
Von der Kondensationseinrichtung (14) führt eine Leitung (22) hinter die Laugenpumpe
(8). Auf diese Weise kann auf eine separate Pumpe für den Trockenbetrieb und auf einen
Kondensatsammelbehälter verzichtet werden.
[0015] Im oberen Bereich des Geräts ist eine gemeinsame Bedienblende (15) und dahinter mindestens
ein Teil der Steuerungseinrichtung angeordnet. Die Steuerungseinrichtung ist vorzugsweise
in zwei für den Wasch- und Trockenbetrieb getrennte Leistungsteile (16;17) und ein
gemeinsames Steuerteil (18) in Form einer Mikroprozessorsteuerung unterteilt. Die
Leistungsteile (16;17) können sowohl in den jeweiligen Funktionsbereichen als auch
zentral hinter der Bedienblende (15) angeordnet sein.
[0016] In der Gerätemitte zwischen den beiden Funktionsbereichen befindet sich der Waschmitteleinspülkasten
(19) mit dazugehöriger Waschmittelschublade (20).
[0017] Die Stromversorgung des Geräts erfolgt über einen gemeinsamen Netzanschluß (nicht
dargestellt). Um die Stromversorgung über einen 230V/16A-Anschluß betreiben zu können,
muß eine Überlastung des Netzes vermieden werden. Hierzu begrenzt das Steuerteil bei
einem gemeinsamen Betrieb von Laugenheizkörper (10) und Prozeßluftheizung (21) die
Heizlestung der Prozeßluftheizung auf ein Kilowatt. Dies läßt sich vorzugsweise durch
eine zweiteilige Ausführung (Nicht dargestellt) des Prozeßluftheizkörpers realisieren,
wobei die beiden Heizelemente getrennt ansteuerbar sein müssen.
[0018] Der wesentliche Gesichtspunkt der Erfindung besteht darin, daß die meisten für den
Waschbetrieb notwendigen Bauteile im Bodenbereich des Geräts und die für den Trockenbetrieb
notwendigen Bauteile im im Deckelbereich des Geräts angeordnet sind. Hierdurch können
die beiden Trommeln (3;4) mit geringem Abstand zueinander in der Gerätemitte plaziert
werden, wodurch die Befüllung und Wäscheentnahme erleichtert wird. Die Bedienungsfreundlichkeit
wird zusätzlich dadurch erhöht, daß die Bedienblende (15) in Augenhöhe im oberen Bereich
des Geräts und die Waschmittelschublade (20) in Griffhöhe in der Gerätemitte angeordnet
werden.
1. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche, insbesondere Haushaltsgerät,
bei dem eine Trocknertrommel (4) über einer Waschtrommel (3) in einem gemeinsamen
Gehäuse (1) angeordnet ist, mit einer Bedienblende (15) im oberen Gerätebereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (11) zum Antrieb der Trocknertrommel (4), Teile des Prozeßluftkanals
(12) und das Prozeßluftgebläse (13) oberhalb der Trocknertrommel (4) im Bereich hinter
der Bedienblende (15) angeordnet sind.
2. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Kondensationseinrichtung (14) zur Trocknung der Wäsche nach
dem Kondensationsprinzip, wobei von der Kondensationseinrichtung (14) ein Kondensatablauf
zum Ablaufbereich der Waschtrommel (3) führt.
3. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Beendigung eines Trockenprogramms bei nicht aktiviertem Waschprogramm eine
Einschaltung der Laugenpumpe (8) erfolgt.
4. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche, insbesondere nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, mit einer ersten Heizvorrichtung (10) zur Erwärmung von Waschflüssigkeit
in der Waschtrommel (3) und einer zweiten Heizeinrichtung (21) zur Erwärmung von durch
die Trocknertrommel (4) geleiteter Trocknungsluft, und mit einer Steuerungseinrichtung
zur programmabhängigen An- und Abschaltung der beiden Heizeinrichtungen (10;21),
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gleichzeitiger Einschaltung beider Heizeinrichtungen (10;21) eine Begrenzung
bzw. Reduzierung der Heizleistung der zweiten Heizeinrichtung (21) durch die Steuerungseinrichtung
(18) erfolgt.
5. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Heizeinrichtungen (10;21), vorzugsweise die zweite Heizeinrichtung
(21) mindestens zweiteilig mit getrennt ansteuerbaren Heizelementen ausgeführt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche, insbesondere Haushaltsgerät,
bei dem eine Trocknertrommel (4) über einer Waschtrommel (3) in einem gemeinsamen
Gehäuse (1) angeordnet ist, mit einer Bedienblende (15) im oberen Gerätebereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (11) zum Antrieb der Trocknertrommel (4), Teile des Prozeßluftkanals
(12) und das Prozeßluftgebläse (13) oberhalb der Trocknertrommel (4) im Bereich hinter
der Bedienblende (15) angeordnet sind.
2. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Kondensationseinrichtung (14) zur Trocknung der Wäsche nach dem Kondensationsprinzip,
wobei von der Kondensationseinrichtung (14) ein Kondensatablauf zum Ablaufbereich
der Waschtrommel (3) führt.
3. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Beendigung eines Trockenprogramms bei nicht aktiviertem Waschprogramm eine
Einschaltung der Laugenpumpe (8) erfolgt.
4. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach einem der Ansprüche
1 bis 3, mit einer ersten Heizvorrichtung (10) zur Erwärmung von Waschflüssigkeit
in der Waschtrommel (3) und einer zweiten Heizeinrichtung (21) zur Erwärmung von durch
die Trocknertrommel (4) geleiteter Trocknungsluft, und mit einer Steuerungseinrichtung
zur programmabhängigen An- und Abschaltung der beiden Heizeinrichtungen (10;21),
dadurch gekennzeichnet,
daß bei gleichzeitiger Einschaltung beider Heizeinrichtungen (10;21) eine Begrenzung
bzw. Reduzierung der Heizleistung der zweiten Heizeinrichtung (21) durch die Steuerungseinrichtung
(18) erfolgt.
5. Wäschebehandlungsgerät zum Waschen und Trocknen von Wäsche nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Heizeinrichtungen (10;21), vorzugsweise die zweite Heizeinrichtung
(21) mindestens zweiteilig mit getrennt ansteuerbaren Heizelementen ausgeführt ist.