[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Renovation von Unterdecken aus
in ⊥-Profilen eines unter der festen Raumdecke angeordneten Tragsystems eingelegten
Mineralfaserplatten, ferner eine nach dem Verfahren hergestellte Unterdecke und Aufhängeelemente
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Unterdecken, bestehend aus in umgekehrten T-Profilen (Haupt- und Querschienen) eingelegten
Mineralfaserplatten, insbesondere asbesthaltigen Faserzementplatten, müssen nach heutigen
Erkenntnissen rasch renoviert werden. Dabei werden die bestehenden Mineralfaserplatten
vorzugsweise durch Metallplatten ersetzt. Neben den unumgänglichen Kosten für die
neuen Platten entstehen meistens Kosten bei der Demontage der bestehenden Decke und
oft Kosten für Aenderung bzw. Anpassung des Tragsystems.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Kostenoptimierung bei der Renovation bestehender
Unterdecken aus Mineralfaserplatten.
[0004] Diese Aufgabe wurde nun bei einem Verfahren der eingangs definierten Art erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass von unten her durch Fugen in der zu renovierenden Unterdecke
über diese hinaus nach unten abstehende Aufhängeelemente an den Tragflanschen der
⊥-Profile angebracht werden und dass neue Unterdeckenelemente im Abstand unterhalb
der zu renovierenden Unterdecke an den nach unten abstehenden Aufhängeelementen aufgehängt
werden.
[0005] Der Grundgedanke lag somit darin, die bestehende Decke am Ort zu belassen (keine
Demontage) und das bestehende Tragsystem zusammen mit zusätzlichen, an diesem anzubringenden
Aufhängeelementen zu benutzen, um neue Unterdeckenelemente unterhalb der zu renovierenden
Unterdecke aufzuhängen. Abgesehen von den neuen Deckenelementen ist der Aufwand minimal,
da dank dem bestehenden Tragsystem und geeigneten Kreuzpunktabhängern sogar grössere
Plattenformate verwendbar sind.
[0006] Falls die neuen Metallplattenelemente rückseitig mit sog. Akustikvlies versehen werden,
kann gleichzeitig die Akustik verbessert werden. Mit demselben Verfahren können z.B.
auch bestehende Brandschutzdecken auf wirtschaftliche Weise saniert werden.
[0007] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildet eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren
hergestellte Unterdeckenkonstruktion.
[0008] Weiter ist Gegenstand der Erfindung ein besonders geeignetes Aufhängeelement zur
Durchführung des Verfahrens, welches sich dadurch auszeichnet, dass das Element als
Kreuzpunktaufhänger in Form eines Clip aus federndem Material ausgebildet ist, wobei
der U-förmige Clip zwei jeweils in Längsrichtung getrennte Schenkel aufweist, welche
am freien oberen Ende Aufnahmen zum Einrasten in die Tragflanschen der ⊥-Profile des
Tragsystems aufweisen und welche sowohl in der Schenkelebene als auch quer dazu ausfederbar
sind.
[0009] Das Element besteht vorzugsweise aus Federstahl. Zweckmässigerweise sind an den Seitenrändern
des Verbindungssteges der Schenkel nach oben ragende Wangen, eventuell mit einer vorzugsweise
mittigen Einkerbung, vorgesehen, in welche die neuen Unterdeckenelemente mit Aufhängenasen
in deren Längsrändern von oben her einhängbar sind.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
noch etwas näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- ein Tragsystem aus Haupt- und Querschienen für darin einzulegende Mineralfaser-Deckenplatten,
mit an der Hauptschiene angebrachten Aufhängeelementen (Kreuzpunktabhänger), an welchen
eine neue Unterdecke aus Metallplatten aufgehängt ist, und
- Fig. 3
- ein bei der Deckenkonstruktion nach Fig. 1 und 2 eingesetztes Aufhängeelement.
[0011] Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen ein unter einer festen Raumdecke (nicht dargestellt)
angeordnetes Tragsystem aus Haupt- und Querschienen 1 bzw. 2, in welchen Mineralfaserplatten
3 eingelegt sind (diese stützen sich auf den Querflanschen der Schienen 1, 2 ab).
Für eine Renovation einer solchen aus Mineralfaserplatten bestehenden Unterdecke werden
nun erfindungsgemäss an den Schienen nach unten abstehende Aufhängeelemente 4 angebracht
und an diesen schliesslich die neuen Deckenplatten in Form von bekannten Metalldeckenelementen
5 aufgehängt, ohne die alte Unterdecke zu entfernen.
[0012] Die neuen Metalldeckenelemente 5 sind dabei so dimensioniert, dass in eingebautem
Zustand ihre Seitenkanten direkt (ohne Fuge) aneinanderstossen (siehe Stoss P). Auf
der Rückseite der Deckenelemente 5 können sog. Akustikvliese 5' aufgeklebt sein. Je
nach Abstand der Schienen 1, 2 und Stabilität der Metallplatten 5 können die Aufhängeelemente
4 in beliebigen Abständen angebracht werden, was den Einsatz kleinerer oder grösserer
Platten 5 zulässt.
[0013] Die Elemente 4 werden von unten her durch Fugen zwischen den bestehenden Platten
3 an den Tragflanschen der Schienen 1 bzw. 2 angebracht.
[0014] Es können dazu beliebig ausgestaltete Aufhängevorrichtungen 4 verwendet werden, vorausgesetzt,
diese lassen sich auf einfache Weise montieren.
[0015] Fig. 3 zeigt ein besonders geeignetes Aufhängeelement in Form eines U-förmigen Clip
6 mit zwei jeweils in Längsrichtung getrennten Schenkeln 7, 7' bzw. 8, 8', welche
über einen Verbindungssteg 9 miteinander verbunden sind. Das Ganze besteht aus federndem
Material, vorzugsweise Federstahl, so dass die Schenkel 7, 7' und 8, 8' gegeneinander
und die Schenkelteile 7, 7' bzw. 8, 8' in deren Ebene ebenfalls bezüglich einander
ausfederbar sind.
[0016] Dank diesem Aufbau lassen sich die Aufhängeelemente von unten her auf die Tragflanschen
der Schienen aufklemmen (mit den Aufnahmen 10, 11).
[0017] Längs der Kanten des Verbindungssteges 9 sind nach oben ragende Wangen 12 vorgesehen,
vorzugsweise mit mittig angeordneter Kerbe 13, zum Einhängen der von unten her zu
montierenden neuen Metallplattenelemente.
1. Verfahren zur Renovation von Unterdecken aus in ⊥-Profilen eines unter der festen
Raumdecke angeordneten Tragsystems eingelegten Mineralfaserplatten, dadurch gekennzeichnet,
dass von unten her durch Fugen in der zu renovierenden Unterdecke über diese hinaus
nach unten abstehende Aufhängeelemente an den Tragflanschen der ⊥-Profile angebracht
werden und dass neue Unterdeckenelemente im Abstand unterhalb der zu renovierenden
Unterdecke an den nach unten abstehenden Aufhängeelementen aufgehängt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die neuen Unterdeckenelemente,
vorzugsweise in Form von Metalldeckenplatten, entlang ihrer Kanten direkt aneinanderstossend
montiert werden.
3. Unterdecke, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2.
4. Aufhängeelement zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Element als Kreuzpunktaufhänger in Form eines Clip aus federndem Material
ausgebildet ist, wobei der U-förmige Clip zwei jeweils in Längsrichtung getrennte
Schenkel aufweist, welche am freien oberen Ende Aufnahmen zum Einrasten in die Tragflanschen
der ⊥-Profile des Tragsystems aufweisen und welche sowohl in der Schenkelebene als
auch quer dazu ausfederbar sind.
5. Element nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Federstahl besteht.
6. Element nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenrändern
des Verbindungssteges der Schenkel nach oben ragende Wangen, ggf. mit einer mittigen
Einkerbung, vorgesehen sind, in welche die neuen Unterdeckenelemente mit ihren Rändern
von oben her einhängbar sind.