(19)
(11) EP 0 747 549 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.12.1996  Patentblatt  1996/50

(21) Anmeldenummer: 96107654.4

(22) Anmeldetag:  14.05.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 9/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.06.1995 DE 19521173

(71) Anmelder: GEMA METALLDECKEN AG
CH-9015 St.Gallen (CH)

(72) Erfinder:
  • Folghera, Romeo
    5412 Gebensdorf (CH)

(74) Vertreter: Troesch Scheidegger Werner AG 
Patentanwälte, Siewerdtstrasse 95, Postfach
8050 Zürich
8050 Zürich (CH)

   


(54) Verfahren zur Renovation von Unterdecken, eine nach dem Verfahren hergestellte Unterdecke und Aufhängeelemente zur Durchführung des Verfahrens


(57) Das Renovationsverfahren besteht darin, dass ohne Entfernung (Demontage) eine neue Unterdecke (5) unterhalb der bestehenden Unterdecke (3) aufgehängt wird, und dies an Aufhängeelementen (4), welche von unten an den Tragflanschen der Schienen (1, 2) fixiert werden, z.B. durch Clip-Elemente (4).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Renovation von Unterdecken aus in ⊥-Profilen eines unter der festen Raumdecke angeordneten Tragsystems eingelegten Mineralfaserplatten, ferner eine nach dem Verfahren hergestellte Unterdecke und Aufhängeelemente zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] Unterdecken, bestehend aus in umgekehrten T-Profilen (Haupt- und Querschienen) eingelegten Mineralfaserplatten, insbesondere asbesthaltigen Faserzementplatten, müssen nach heutigen Erkenntnissen rasch renoviert werden. Dabei werden die bestehenden Mineralfaserplatten vorzugsweise durch Metallplatten ersetzt. Neben den unumgänglichen Kosten für die neuen Platten entstehen meistens Kosten bei der Demontage der bestehenden Decke und oft Kosten für Aenderung bzw. Anpassung des Tragsystems.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Kostenoptimierung bei der Renovation bestehender Unterdecken aus Mineralfaserplatten.

[0004] Diese Aufgabe wurde nun bei einem Verfahren der eingangs definierten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass von unten her durch Fugen in der zu renovierenden Unterdecke über diese hinaus nach unten abstehende Aufhängeelemente an den Tragflanschen der ⊥-Profile angebracht werden und dass neue Unterdeckenelemente im Abstand unterhalb der zu renovierenden Unterdecke an den nach unten abstehenden Aufhängeelementen aufgehängt werden.

[0005] Der Grundgedanke lag somit darin, die bestehende Decke am Ort zu belassen (keine Demontage) und das bestehende Tragsystem zusammen mit zusätzlichen, an diesem anzubringenden Aufhängeelementen zu benutzen, um neue Unterdeckenelemente unterhalb der zu renovierenden Unterdecke aufzuhängen. Abgesehen von den neuen Deckenelementen ist der Aufwand minimal, da dank dem bestehenden Tragsystem und geeigneten Kreuzpunktabhängern sogar grössere Plattenformate verwendbar sind.

[0006] Falls die neuen Metallplattenelemente rückseitig mit sog. Akustikvlies versehen werden, kann gleichzeitig die Akustik verbessert werden. Mit demselben Verfahren können z.B. auch bestehende Brandschutzdecken auf wirtschaftliche Weise saniert werden.

[0007] Ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildet eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Unterdeckenkonstruktion.

[0008] Weiter ist Gegenstand der Erfindung ein besonders geeignetes Aufhängeelement zur Durchführung des Verfahrens, welches sich dadurch auszeichnet, dass das Element als Kreuzpunktaufhänger in Form eines Clip aus federndem Material ausgebildet ist, wobei der U-förmige Clip zwei jeweils in Längsrichtung getrennte Schenkel aufweist, welche am freien oberen Ende Aufnahmen zum Einrasten in die Tragflanschen der ⊥-Profile des Tragsystems aufweisen und welche sowohl in der Schenkelebene als auch quer dazu ausfederbar sind.

[0009] Das Element besteht vorzugsweise aus Federstahl. Zweckmässigerweise sind an den Seitenrändern des Verbindungssteges der Schenkel nach oben ragende Wangen, eventuell mit einer vorzugsweise mittigen Einkerbung, vorgesehen, in welche die neuen Unterdeckenelemente mit Aufhängenasen in deren Längsrändern von oben her einhängbar sind.

[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels noch etwas näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2
ein Tragsystem aus Haupt- und Querschienen für darin einzulegende Mineralfaser-Deckenplatten, mit an der Hauptschiene angebrachten Aufhängeelementen (Kreuzpunktabhänger), an welchen eine neue Unterdecke aus Metallplatten aufgehängt ist, und
Fig. 3
ein bei der Deckenkonstruktion nach Fig. 1 und 2 eingesetztes Aufhängeelement.


[0011] Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen ein unter einer festen Raumdecke (nicht dargestellt) angeordnetes Tragsystem aus Haupt- und Querschienen 1 bzw. 2, in welchen Mineralfaserplatten 3 eingelegt sind (diese stützen sich auf den Querflanschen der Schienen 1, 2 ab). Für eine Renovation einer solchen aus Mineralfaserplatten bestehenden Unterdecke werden nun erfindungsgemäss an den Schienen nach unten abstehende Aufhängeelemente 4 angebracht und an diesen schliesslich die neuen Deckenplatten in Form von bekannten Metalldeckenelementen 5 aufgehängt, ohne die alte Unterdecke zu entfernen.

[0012] Die neuen Metalldeckenelemente 5 sind dabei so dimensioniert, dass in eingebautem Zustand ihre Seitenkanten direkt (ohne Fuge) aneinanderstossen (siehe Stoss P). Auf der Rückseite der Deckenelemente 5 können sog. Akustikvliese 5' aufgeklebt sein. Je nach Abstand der Schienen 1, 2 und Stabilität der Metallplatten 5 können die Aufhängeelemente 4 in beliebigen Abständen angebracht werden, was den Einsatz kleinerer oder grösserer Platten 5 zulässt.

[0013] Die Elemente 4 werden von unten her durch Fugen zwischen den bestehenden Platten 3 an den Tragflanschen der Schienen 1 bzw. 2 angebracht.

[0014] Es können dazu beliebig ausgestaltete Aufhängevorrichtungen 4 verwendet werden, vorausgesetzt, diese lassen sich auf einfache Weise montieren.

[0015] Fig. 3 zeigt ein besonders geeignetes Aufhängeelement in Form eines U-förmigen Clip 6 mit zwei jeweils in Längsrichtung getrennten Schenkeln 7, 7' bzw. 8, 8', welche über einen Verbindungssteg 9 miteinander verbunden sind. Das Ganze besteht aus federndem Material, vorzugsweise Federstahl, so dass die Schenkel 7, 7' und 8, 8' gegeneinander und die Schenkelteile 7, 7' bzw. 8, 8' in deren Ebene ebenfalls bezüglich einander ausfederbar sind.

[0016] Dank diesem Aufbau lassen sich die Aufhängeelemente von unten her auf die Tragflanschen der Schienen aufklemmen (mit den Aufnahmen 10, 11).

[0017] Längs der Kanten des Verbindungssteges 9 sind nach oben ragende Wangen 12 vorgesehen, vorzugsweise mit mittig angeordneter Kerbe 13, zum Einhängen der von unten her zu montierenden neuen Metallplattenelemente.


Ansprüche

1. Verfahren zur Renovation von Unterdecken aus in ⊥-Profilen eines unter der festen Raumdecke angeordneten Tragsystems eingelegten Mineralfaserplatten, dadurch gekennzeichnet, dass von unten her durch Fugen in der zu renovierenden Unterdecke über diese hinaus nach unten abstehende Aufhängeelemente an den Tragflanschen der ⊥-Profile angebracht werden und dass neue Unterdeckenelemente im Abstand unterhalb der zu renovierenden Unterdecke an den nach unten abstehenden Aufhängeelementen aufgehängt werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die neuen Unterdeckenelemente, vorzugsweise in Form von Metalldeckenplatten, entlang ihrer Kanten direkt aneinanderstossend montiert werden.
 
3. Unterdecke, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2.
 
4. Aufhängeelement zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Element als Kreuzpunktaufhänger in Form eines Clip aus federndem Material ausgebildet ist, wobei der U-förmige Clip zwei jeweils in Längsrichtung getrennte Schenkel aufweist, welche am freien oberen Ende Aufnahmen zum Einrasten in die Tragflanschen der ⊥-Profile des Tragsystems aufweisen und welche sowohl in der Schenkelebene als auch quer dazu ausfederbar sind.
 
5. Element nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Federstahl besteht.
 
6. Element nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenrändern des Verbindungssteges der Schenkel nach oben ragende Wangen, ggf. mit einer mittigen Einkerbung, vorgesehen sind, in welche die neuen Unterdeckenelemente mit ihren Rändern von oben her einhängbar sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht