[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Überwachung von Räumen genügt es bisweilen nicht allein die Anwesenheit der
sich in einem Raum bewegenden Personen zu erfassen, sondern es kann auch, besonders
im Tür- oder Gangbereich, sehr wichtig sein, die Bewegungsrichtung der Personen zu
ermitteln. So könnte man die sich in einen Raum hineinbewegenden Personen ebenso zählen
wie diejenigen, die ihn wieder verlassen, um festzustellen, ob der Raum leer ist,
und anschließend beispielsweise automatisch die Raumbeleuchtung auszuschalten.
[0003] Es ist bekannt die Bewegungsrichtung mit Hilfe von Lichtschranken zu ermitteln, die
von vorbeigehenden Personen unterbrochen werden und dabei einen auswertbaren Schaltimpuls
liefern. Zur Richtungsbestimmung sind hierbei mindestens zwei Lichtschranken erforderlich,
die jede für sich einen eigenen Sender und einen eigenen Empfänger benötigen, die
optisch exakt aufeinander ausgerichtet sein müssen.
[0004] Alternativ dazu besteht zwar noch die bisweilen ebenfalls genutzte Möglichkeit, unter
Verwendung optischer Umlenkelemente wie Spiegel und Prismen mehrere Lichtschranken
aufzubauen, doch ist auch damit ein beachtlicher Installationsaufwand verbunden, der
wiederum wesentlich durch die optisch exakte Ausrichtung der einzelnen Elemente aufeinander
verursacht wird und sich besonders dann auswirkt, wenn ein großer Raumbereich, z.B.
ein langer Gang in eine Überwachung einbezogen werden soll. Ein weiterer Nachteil
derartiger Anordnungen besteht darin, daß sich die optischen Elemente nur schwer verbergen
lassen und der Strahlenverlauf der üblicher Weise mit sichtbarem Licht aufgebauten
Lichtschranken ohne Schwierigkeit mit normalen Photoapparaten sichtbar gemacht werden
kann, was bei Anwendungen zur Objektsicherung sehr unerwünscht ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
zu schaffen, die leicht zu installieren ist und keiner kritischen Justierung einzelner
optischer Elemente bedarf.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0007] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß mehrere,
auf einer Seite des Raumbereichs angeordnete Infrarotsender mit nur einem gemeinsamen
Infrarotempfänger zusammenwirken, wobei dieser auf der anderen Seite des Raumbereichs
angebracht ist. Sofern der Empfänger einen entsprechend breiten Erfassungswinkel aufweist,
bedarf es keiner kritischen optischen Ausrichtung auf die Sender. Dabei bilden die
von den Sendern zu dem Empfänger gelangenden Lichtstrahlen mindestens zwei im Empfänger
zusammentreffende Lichtschranken. Die Lichtschranken müssen allerdings insoweit unterscheidbar
sein, daß eine im Empfänger vorgesehene Auswerteeinheit die jeweilige Lichtschranke
identifizieren kann und damit deren räumliche Positionierung erkennt. Eine zum Empfänger
gehörige Logikschaltung muß dann nur noch aus der ermittelten Reihenfolge der an den
Lichtschranken registrierten Unterbrechungen die Bewegungsrichtung der die Lichtschranken
unterbrechenden Person ermitteln.
[0008] Durch den großen Erfassungswinkel des zum Einsatz kommenden Infrarotempfängers können
in einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes die Infrarotsender auf der Wandoberfläche
einer den Raumbereich begrenzenden Wand in einem so großen Abstand zueinander angebracht
werden, daß die Lichtschranken einen sich in horizontaler Richtung erstreckenden entsprechend
großen Raumbereich einschließen. Die innerhalb dieses Raumbereiches gebildeten Lichtschranken
liegen dadurch soweit auseinander, daß der Empfänger bei einer Unterbrechung gut die
einzelnen Lichtschranken unterscheiden kann.
[0009] Eine besonders einfache Methode zur Bildung mehrerer Infrarotsender besteht darin,
elektrisch erwärmbare Leiter, vorzugsweise dünne Drähte, mit einem definierten Widerstand
so auf die Wandoberfläche aufzubringen, daß diese sich vertikal entlang der Wandoberfläche
erstrecken und in vorgegebenen Abständen zueinander angeordnet sind. Hierbei muß darauf
geachtet werden, daß die Abmessungen des mit erwärmbaren Leitern versehenen Wandbereichs
auf den Erfassungsbereich des Empfängers abgestimmmt sind.
[0010] Damit der Infrarotempfänger in beiden Bewegungsrichtungen mit einer etwa gleichen
Empfindlichkeit reagieren kann, ist es vorteilhaft, diesen so zu positionieren, daß
die von den erwärmbaren Leitern zum Empfänger gelangenden Lichtstrahlen mit der Wandoberfläche
gleichschenklige Dreiecke bilden.
[0011] Für die Wirkungsweise der Anordnung wesentlich ist eine Unterscheidbarkeit der errichteten
Lichtschranken. Diese wird beispielsweise dadurch ermöglicht, daß die elektrisch erwärmbaren
Leiter mit einer Steuervorrichtung verbunden sind, die einzelne Leiter oder bestimmte
Leitergruppen so ansteuert, daß sie unterscheidbare Infrarotsignale erzeugen. Dies
kann z.B. dadurch geschehen, daß die Steuervorrichtung die elektrisch erwärmbaren
Leiter sequenziell in gleichbleibender Reihenfolge nacheinander erwärmt. Alternativ
kann auch eine Kodierung dadurch erfolgen, daß die Steuervorrichtung die elektrisch
erwärmbaren Leiter in einem unterschiedlichen Takt ansteuert.
[0012] Beim Installieren der Anordnung genügt es nicht darauf zu achten, daß die mit Infrarotsendern
versehene Wandoberfläche auf den Erfassungswinkel des Empfängers abgestimmt ist, sondern
es sollte auch dafür gesorgt werden, daß der am Empfänger zwischen den Lichtschranken
eingeschlossene Winkel so groß gewählt ist, daß selbst im Nahbereich des Empfängers
ein für die getrennte Wirksamkeit der Lichtschranken ausreichender Abstand zwischen
diesen entsteht.
[0013] Die elektrisch erwärmbaren Leiter können unmittelbar auf eine fertige, ggf. tapezierte
Wandoberfläche, an dieser haftend, aufgebracht, z.B. aufgelebt werden. Es ist aber
auch möglich diese in eine Tapete zu integrieren und dann mit der Tapete auf eine
Wand aufzubringen.
[0014] Einerseits aus geschmacklichen Gründen, damit das Aussehen einer Wandfläche nicht
beeinträchtigt wird, und andererseits wegen einer ggf. aus Sicherheitsgründen geforderten
möglichst versteckten Montage der optisch wirksamen Elemente, ist es von Vorteil,
wenn die elektrisch erwärmbaren Leiter so dünn sind und/oder die zum Aufbringen auf
die Wand benötigten zusätzlichen Mittel nur so geringe Kontraste bilden, daß sie weitgehend
unsichtbar bleiben.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitansicht eines überwachten Raumbereichs mit mehreren Infrarotsendern und einem
gemeinsamen Infrarotempfänger,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen der Fig. 1 entsprechenden Raumbereich,
- Fig. 3
- ein Signaldiagramm mehrerer sequenziell angesteuerter Infrarotsender,
- Fig. 4
- verschiedene, durch unterschiedliche Bewegungsrichtungen ausgelöste Empfangssignale
am Infrarotempfänger,
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild der Anordnung.
[0016] Wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, sind in einem als Flur dienenden Raumbereich
1 auf einer den Flur begrenzenden Wandoberfläche 7 mehrere Infrarotsender 3 in Form
elektrisch erwärmbarer Leiter aufgebracht. Diese besitzen einen definierten Widerstand
R1 bis Rn, sind einzeln ansteuerbar und verlaufen vertikal entlang der Wandoberfläche
7 einer Wand 8 mit gleichbleibendem gegenseitigen Horizontalabstand. Im Grenzfall
würde es genügen mit nur zwei in ausreichendem gegenseitigem Abstand angeordneten
elektrisch erwärmbaren Leitern 3 zu arbeiten, doch steigt mit ihrer Zahl die Häufigkeit
registrierbarer Unterbrechungen und damit die Zuverlässigkeit der hieraus ableitbaren
Erkenntnisse und Maßnahmen.
[0017] An der der Wandoberfläche 7 gegenüberliegenden Wand ist ein Infrarotempfänger 4 befestigt,
dessen Erfassungswinkel so groß ist, daß auch die beidseitig jeweils äußersten elektrisch
erwärmbaren Leiter 3 bzw. die von ihnen emittierten Lichtstrahlen 2 noch erfaßt werden.
Die sich fächerartig über der Horizontalebene ausdehnenden, im Infrarotempfänger 4
zusammentreffenden Lichtstrahlen 2 wirken als Lichtschranken S, deren Unterbrechung
im Infrarotempfänger 4 Schaltimpulse verursacht, die in geeigneter Weise zur Bestimmung
der Bewegungsrichtung von Personen ausgewertet werden können. Den Infrarotempfänger
4 kann man, sofern das aus Sicherheitsgründen erforderlich sein sollte, relativ gut
verbergen und auch die elektrisch erwärmbaren Leiter 3 kann man so in eine Tapete
integrieren oder bei entsprechend dünnen Drähten Befestigungsmittel solcher Art verwenden,
daß sie einem unerwünschten Besucher nicht auffallen.
[0018] In den Fig. 3 und 4 ist verdeutlicht, wie mit Hilfe einer sequenziellen Ansteuerung
der elektrisch erwärmbaren Leiter 3 unterscheidbare Signale erzeugt werden können,
aus denen sich nach ihrer Auswertung die Bewegungsrichtung ergibt. Nach Fig. 3 sei
an einen zweiten elektrisch erwärmbaren Leiter mit dem Widerstand R2 ein erster Stromimpuls
angelegt, den ersten elektrisch erwärmbaren Leiter mit dem Widerstand R1 erreiche
ein zweiter Stromimpuls und einen weiteren elektrisch erwärmbaren Leiter mit dem Widerstand
Rn erhitze ein dritter Stromimpuls.
[0019] Kommt keine Person und wird damit keine der Lichtschranken S unterbrochen, so ergibt
sich der in Fig. 4 unter I dargestellte Signalverlauf am Infrarotempfänger 4. Kommt
eine Person von links, also mit der Bewegungsrichtung A, so unterbricht sie zunächst
die Lichtschranke S mit dem Widerstand R1. Im Diagramm II von Fig. 4 fehlt somit der
jeweils mittlere Impuls. Kommt dagegen eine Person von rechts mit der Bewegungsrichtung
B, so unterbricht sie zunächst die äußerste rechte Lichtschranken S mit dem Widerstand
Rn und im Diagramm III entfällt der jeweils letzte Impuls. Der Infrarotempfänger 4
ist nun so aufgebaut, daß er die unterschiedlichen Signale unterscheiden und daraus
die Bewegungsrichtung A,B ermitteln kann.
[0020] Das in Fig. 5 dargestellte einfache Blockschaltbild soll den funktionellen Aufbau
der Anordnung verdeutlichen. Mehrere Infrarotsender 3, die hier als gemeinsamer Block
dargestellt sind, erzeugen in Form von Wärmestrahlung unsichtbare Lichtstrahlen 2,
die zu einem Infrarotempfänger 4 gelangen. Dieser besitzt, um nur die im Rahmen der
Erfindung wesentlichsten Funktionseinheiten zu nennen, eine Auswerteeinheit 5 und
eine Logikschaltung 6. Eine Steuervorrichtung 9 dient zum Ansteuern der Infrarotsender
3, was durch einen Stromimpuls geschieht, der an dem jeweiligen elektrisch erwärmbaren
Leiter 3 eine momentane Temperaturerhöhung bewirkt. Zur Synchronisierung der Impulssteuerung
ist die Steuervorrichtung 9 auch mit dem Infrarotempfänger 4 verbunden. Räumlich kann
man die Steuervorrichtung 9 somit dem Infrarotempfänger 4 oder dem Infrarotsender
3 zuordnen und dort in eine dieser Baueinheiten integrieren oder separat anordnen.
1. Anordnung zur Erfassung der Bewegungsrichtung (A,B) von Personen, die einen Raumbereich
(1) durchschreiten und dabei Lichtstrahlen (2) unterbrechen, die mindestens ein Sender
(3) erzeugt und mindestens ein Empfänger (4) auswertet, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite des Raumbereichs (1) horizontal hintereinander mindestens zwei
Infrarotsender (3) vorgesehen sind und diesen auf der anderen Seite des Raumbereichs
(1) ein gemeinsamer Infrarotempfänger (4) so zugeordnet ist, daß die von den Infrarotsendern
(3) zu dem mit einem entsprechend großen Erfassungswinkel ausgestatteten Infrarotempfänger
(4) gelangenden Lichtstrahlen (2) mindestens zwei im Infrarotempfänger (4) zusammentreffende
Lichtschranken (S) bilden und daß sich die Lichtschranken (S) derart unterscheiden,
daß eine im Infrarotempfänger (4) vorgesehene Auswerteeinheit (5) die jeweilige Lichtschranke
(S) identifizieren kann und damit deren räumliche Positionierung erkennt und eine
zum Infrarotempfänger (4) gehörige Logikschaltung (6) aus der ermittelten Reihenfolge
erfolgter Unterbrechungen der Lichtschranken (S) die Bewegungsrichtung (A,B) der vorbeigehenden
Person ermittelt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarotsender (3) auf
der Wandoberfläche (7) einer den Raumbereich (1) begrenzenden Wand (8) so angebracht
sind, daß die Lichtschranken (S) einen sich in horizontaler Richtung erstreckenden
großen Raumbereich (1) einschließen.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Infrarotsender (3) als elektrisch erwärmbare Leiter, vorzugsweise dünne Drähte, mit
einem definierten Widerstand (R) ausgebildet sind, sich vertikal entlang der Wandoberfläche
(7) erstrecken und in vorgegebenen Abständen zueinander angeordnet sind.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abmessungen des mit erwärmbaren Leitern (3) versehenen Wandbereichs auf den Erfassungsbereich
des Empfängers (4) abgestimmmt sind.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
von den elektrisch erwärmbaren Leitern (3) zum Infrarotempfänger (4) gelangenden Lichtstrahlen
(2) mit der Wandoberfläche (7) Dreiecke, vorzugsweise gleichschenklige Dreiecke bilden.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrisch erwärmbaren Leiter (3) mit einer Steuervorrichtung (9) verbunden sind,
die es ermöglicht einzelne Leiter oder bestimmte Leitergruppen so anzusteuern, daß
die von ihnen ausgehenden Infrarotsignale und damit die zugehörigen elektrisch erwärmbaren
Leiter (3) und deren Positionierung unterscheidbar sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung die elektrisch
erwärmbaren Leiter (3) sequenziell in gleichbleibender Reihenfolge nacheinander erwärmt.
8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (9) die
elektrisch erwärmbaren Leiter (3) in einem unterschiedlich kodierten Takt ansteuert.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
am Infrarotempfänger (4) zwischen den Lichtschranken (S) eingeschlossene Winkel so
groß gewählt ist, daß auch im Nahbereich des Infrarotempfängers (4) ein für die getrennte
Wirksamkeit der Lichtschranken (S) ausreichender Abstand zwischen diesen entsteht.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrisch erwärmbaren Leiter (3) auf eine fertige, ggf. tapezierte Wandoberfläche
(7) an ihr haftend aufbringbar sind.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrisch erwärmbaren Leiter (3) in eine auf die Wandoberfläche (7) aufbringbare
Tapete (10) integriert sind.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrisch erwärmbaren Leiter (3) so dünn sind und/oder die zum Aufbringen
auf die Wand (8) benötigten Mittel nur so geringe Kontraste erzeugen, daß sie weitgehend
unsichtbar bleiben.