[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Im Frequenzbereich sichtbarer oder unsichtbarer Strahlung arbeitende Bewegungsmelder
zur Innenraumsicherung beruhen auf der Detektion von zeitlich und örtlich auftretenden
Änderungen einer spezifischen Strahlung, die durch in den Raum eindringende Personen
verursacht werden. Bei dieser Detektion ist der Einfluß des Hintergrundes, der im
allgemeinen durch eine feste Wand gebildet wird, von erheblicher Bedeutung. Man kann
davon ausgehen, daß große Wandflächen der üblicherweise zu überwachenden Innenräume
für den sehr häufig genutzten mittleren Infrarotbereich mit Wellenlängen von 8 bis
14 µm einen relativ hohen und homogenen Emissionsgrad > 0,6 besitzen. Eine eindringende
Person kann sich bei einem derartig homogenen Hintergrund gezielt durch eine geeignete
Kleidung oder durch vorgehaltene Tarnmittel aus Stoff oder Papier vor einer Detektion
durch den Bewegungsmelder schützen und dadurch unbemerkt bleiben.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 zu schaffen, die sich durch die genannten Hilfsmittel raffiniert agierender Eindringlinge
nicht überlisten läßt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß eine Wand,
deren Oberfläche durch strukturbildende Mittel so präpariert ist, daß sie eine bestimmte,
optisch wirksame Struktur erhält, bei der Detektion in den Raum eindringender Personen
einen wichtigen Beitrag liefert. Dabei können übliche, in der Praxis vielfach bewährte
passive Bewegungsmelder zum Einsatz kommen.
[0006] In Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist es zweckmäßig, speziell im mittleren
Infrarotbereich zu arbeiten, da hier einer Vielzahl geeigneter passiver Bewegungsmelder
mit den gewünschten technischen Eigenschaften zur Verfügung steht.
[0007] Zur Förderung der Wirksamkeit im Infrarotbereich ist es sinnvoll, die strukturbildenden
Mittel so auf der Wandoberfläche aufzubringen, daß entlang der horizontalen Bewegungsrichtungen
ein von der Wand ausgehender signifikanter Emissionsgradwechsel entsteht. So ist es
möglich, eine im infraroten Spektralbereich wirksame Oberflächenstruktur durch örtlich
begrenzte Flächenbereiche so zu definieren, daß sich für diesen Spektralbereich Flächen
mit hohem Emissionsgrad und Flächen mit hohem Reflexonsgrad abwechseln. In vorteilhafter
Ausgestaltung ist für diese Flächenbereiche ein vertikales Streifenmuster vorgesehen.
Ein solches Streifenmuster ist schon deshalb nützlich, weil es für einen im Infrarotbereich
kontrastreichen Hintergrund sorgt, der bei einer als Infrarotsender wirkenden Person
(Wärmequelle) durch sein Reflexionsverhalten und auch durch Mehrfachreflexionen zusätzliche
Detektionsbereiche und folglich zusätzliche Signalschwankungen erzeugt.
[0008] Die strukturbildenden Mittel können unmittelbar auf eine fertige, ggf. tapezierte
Wandoberfläche, an dieser haftend, aufgebracht, z.B. aufgeklebt werden. Es ist aber
auch möglich, diese in eine Tapete zu integrieren und dann mit der Tapete auf eine
Wand aufzubringen.
[0009] Einerseits aus geschmacklichen Gründen, damit das Aussehen einer Wandfläche nicht
beeinträchtigt wird, und andererseits wegen einer ggf. aus Sicherheitsgründen geforderten
möglichst versteckten Montage der optisch wirksamen Elemente, ist es von Vorteil,
wenn die strukturbildenden Mittel im sichtbaren Spektralbereich nur sehr geringe Kontraste
bilden und folglich weitgehend unsichtbar bleiben.
[0010] Zur Erstellung von örtlich begrenzten Flächenbereichen mit hohem Reflexionsgrad kann
eine einen hohen Emissionsgrad aufweisende Grundfläche mit einer Beschichtung versehen
werden, die einen hohen Reflexionsgrad aufweist. Für die Beschichtung wird ein Bindemittel
und ein Füllstoff benötigt, wobei insbesondere der Füllstoff für den interessierenden
mittleren Infrarotbereich einen hohen Reflexionsgrad aufweist und das Bindemittel
möglichst transparent sein sollte. Eine weitere Möglichkeit ist eine teilweise Beschichtung
mit hochreflektierenden Metallfilmen (z.B. Aluminium), die mit einer dünnen Polyethylenfolie
überdeckt sind. Diese Folie kann für den sichtbaren Bereich entsprechend eingefärbt
werden und ist für den interessierenden Infrarotbereich ausreichend transparent.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht eines zu überwachenden Raumes mit Infrarot-Bewegungsmelder und strukturierten
Wandbereichen
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Raumes mit Eindringling.
[0012] Wie die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Bilder eines zu überwachenden Raumes erkennen
lassen, ist gegenüber einer Tür 7 ein passiver Infrarot-Bewegungsmelder 2 mit entsprechender
Empfindlichkeitscharakteristik 3 angebracht. Ausgehend vom Funktionsprinzip des Melders
ist es einem Eindringling A möglich, bei einem im allgemeinen homogenen Hintergrund
8 mit einem geeigneten Tarnschild 5 den Raum 1 zu betreten, ohne-daß der Bewegungsmelder
2 das Eindringen registriert. Durch eine vertikale Emissionsgradstruktur für den Infrarotbereich
mit hoch reflektierenden Flächen 4 mit < 0,2 und dazwischenliegenden Flächen mit hohem
Emissionsgrad > 0,6 wird ein unbemerktes Eindringen nahezu unmöglich, da die Bewegung
des Eindringlings A zu zeitlich sich ändernden Strahlungsflüssen führt, die der Bewegungsmelder
2 detektiert. Ein weiterer Vorteil ist, daß durch Mehrfachreflexionen 6 an den reflektierenden
Flächen 4 auch Eindringlinge B detektiert werden, die sich außerhalb des eigentlichen
Erfassungsbereiches 3 des Bewegungsmelders 2 befinden.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann folglich die Detektionssicherheit in zu
überwachenden Räumen 1 wesentlich verbessert werden. Die nicht sichtbare Aufteilung
der Wandbereiche gibt dem Eindringling keine Möglichkeit sich durch Hilfsmittel zu
tarnen. Die Geometrie und die Lage der reflektierenden Flächen 4 können den räumlichen
Bedingungen entsprechend angepaßt werden.
1. Anordnung mit mindestens einem passiven Bewegungsmelder (2) zur Erfassung von Personen,
die einen mindestens einseitig durch eine Wand begrenzten Raum (1) durchschreiten,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Wandoberfläche (8) in größeren Flächenbereichen strukturbildende Mittel
(4) aufgebracht sind, die gegenüber dem Untergrund der Wandoberfläche (8) einen hohen
Reflexionsgrad aufweisen, so daß sich auf der Wandoberfläche (8) örtlich begrenzte
Flächen mit hohem Emissionsgrad und örtlich begrenzte Flächen mit niedrigem Emissionsgrad
abwechseln.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der passive Bewegungsmelder
im mittleren Infrarotbereich arbeitet.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
örtlich begrenzten Flächenbereiche mit unterschiedlichem Emissionsgrad ein vertikal
verlaufendes Streifenmuster bilden.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
strukturbildenden Mittel (4) auf eine fertige, ggf. tapezierte Wandoberfläche (8)
an ihr haftend aufbringbar sind.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
strukturbildenden Mittel in eine auf die Wandoberfläche (8) aufbringbare Tapete integriert
sind.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
strukturbildenden Mittel (4) so ausgebildet sind, daß sie im sichtbaren Spektralbereich
nur so geringe Kontraste zur Umgebung bilden, daß sie weitgehend unsichtbar bleiben.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erstellung der örtlich begrenzten Flächenbereiche (4) mit hohem Reflexionsgrad eine
Beschichtung einer einen hohen Emissionsgrad aufweisenden Grundfläche (8) erfolgt
und für die Beschichtung ein Bindemittel und ein Füllstoff dient, wobei insbesondere
der Füllstoff einen hohen Reflexionsgrad aufweist und das Bindemittel möglichst transparent
ist.