[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zur Übertragung von Sendesignalen mit geringen Verlusten von einem Sender zu einem
Empfänger werden Antennen mit hoher Güte verwendet, die schmalbandig auf die Sendefrequenz
abgestimmte Resonanzkreise bilden. Dazu werden insbesondere der Quellenwiderstand
im Sender und der Lastwiderstand im Empfänger entsprechend abgestimmt. Die als schmalbandige
Resonanzkreise wirkenden Antennen lassen daher nur Signale aus einem engen Frequenzbereich
passieren. Für Nachrichtenkanäle, in denen grössere Datenmengen zu übertragen sind,
wird jedoch öfters eine grössere Bandbreite benötigt. Z.B. durch Dämpfung der Resonanzkreise
können, deren Bandbreiten erhöht werden. Dadurch wird jedoch auch das Dämpfungsverhalten
der Übertragungsstrecke beeinflusst, so dass aufgrund der Erhöhung der Bandbreite
des Übertragungskanals gleichzeitig höhere Signaldämpfungen toleriert werden müssen.
Diese Dämpfungen sind entsprechend höher, falls die Bandbreiten im Verhältnis zur
Sendefrequenz bzw. zur Mittenfrequenz fm der Resonanzkreise gross sind. Die Bandbreite
von 1 MHz kann bei einer Mittenfrequenz von 30 MHz u.U. noch zufriedenstellend, bei
Mittenfrequenzen unter 10 MHz jedoch kaum noch ohne das Entstehen grösserer Übertragungsverluste
realisiert werden. Zur Kompensation der auftretenden Verluste müssen daher entsprechend
höhere Sendeleistungen vorgesehen werden.
[0003] Insbesondere bei verkehrstechnischen Kommunikationssystemen mit erdgebundenen und
mobilen Kommunikationseinheiten sind jedoch die zulässigen Sendeleistungen beschränkt.
Femer ist davon auszugehen, dass diese Systeme in Zukunft einen erhöhten Bandbreitenbedarf
aufweisen werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur verbesserten
Übertragung von Sendesignalen hoher Bandbreite sowie ein entsprechendes Antennensystem
und eine dazu korrespondierende Schaltungsanordnung anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1, 7 bzw.
10 angegebenen Massnahmen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0006] Durch das erfindungsgemässe Antennensystem kann ein breitbandiger Übertragungskanal
geschaffen werden, der nur eine geringe Dämpfung aufweist und für eine zuverlässige
Übertragung von grösserer Datenmengen geeignet ist. Das Antennensystem kann aufgrund
der vorteilhaften Übertragungseigen. schaften auf verhältnismässig engem Raum realisiert
werden, wodurch dessen Montage z.B. auch ar Fahrzeugen problemlos möglich ist. Die
Verwendung von verhältnismässig grossen Breitbandantenner erübrigt sich dadurch.
[0007] Femer wird mit dem erfindungsgemässen Antennensystem eine gute Störfestigkeit bzw.
ein hoher Störabstand gegenüber Fremdsignalen erzielt. Die erfindungsgemässe Vermeidung
von Kopplungsverlusten ist unter anderem auch bei der Femspeisung von verkehrstechnischen
Kommunikationseinheiten von grosser Bedeutung, deren Sendeeinheiten nur eine geringe
Sendeleistung aufweisen. Dies ist insbesondere bei Kommunikationseinheiten wesentlich,
die z.B. bei der Durchfahrt eines Fahrzeugs nur kurzzeitig für das Senden und Empfangen
von Signalen in Betrieb gesetzt werden.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigt:
- Fig. 1-3
- Ersatzschaltbilder verschiedener Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Antennensystems,
- Fig. 4
- eine vorzugsweise Ausgestaltung des erfindungsgemässen Antennensystems,
- Fig. 5
- die Durchlasskurven der in Fig. 4 gezeigten, nicht aneinander angekoppelten Antennen
- Fig. 6
- die Durchlasskurve des Antennensystems, das durch die aneinander angekoppelte zweite
und dritte Antenne gebildet wird,
- Fig. 7
- die Durchlasskurve des Antennensystems, das durch die aneinander angekoppelte erste,
zweite und dritte Antenne gebildet wird,
- Fig. 8
- die Verwendung des erfindungsgemässen Antennensystems in der Verkehrstechnik und
- Fig. 9, 10
- Möglichkeiten zur Ankopplung an eine Antenne,
- Fig. 11
- eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung des erfindungsgemässen Antennensystems.
[0009] Antennen erfüllen grundsätzlich die Aufgabe von Transformationsvierpolen, die die
Anpassung zwischen dem Wellenwiderstand der Antennenzuleitung und dem Wellenwiderstand
des freien Raumes bewirken und die eine über die Antennenzuleitung übertragene elektrische
Schwingung in eine elektromagnetische Welle umformen. Die Antenne wirkt dabei als
Resonator. Das Ersatzschaltbild einer in Resonanz betriebenen verlustfreien Sendeantenne
besteht nur aus deren Strahlungswiderstand. Gemäss C. Dorf, The electrical engineering
handbook, CRC Press Inc., Boca Raton 1993, Kapitel 36.1, Seite 864 beträgt dieser
Strahlungswiderstand für einen Dipol, der durch Berechnung der elektrischen und magnetischen
Felder E, H ermittelt werden kann, ca. 73 Ohm. A.a.o. ist femer beschrieben, dass
die effektive Länge eines Dipols vergrössert werden kann, indem die Endkapazität des
Dipols erhöht wird (end loading). Ein relativ kurzer Dipol kann durch diese Massnahme
daher auf Signale mit grösseren Wellenlängen abgestimmt werden. In Fig. 4 ist z.B.
eine Antenne A1 gezeigt, deren effektive Länge durch den Anschluss eines Kondensators
Ca1 erhöht wurde. Die Drahtleitung, welche die Anschlüsse des Kondensators Ca1 miteinander
verbindet, wirkt daher als Induktivität, und ist schematisch als Spule La1 bezeichnet.
Es ist bekannt, dass an den Enden des Dipols (kapazitive Zone) maximale gegenphasige
Spannungen und zwischen diesen Enden in der induktiven Zone bzw. in der Spule La1
maximale Ströme auftreten. Zur Übertragung von Daten zwischen zwei Sendestationen
können deren Antennen z.B. über das magnetische Feld gekoppelt werden. In Fig. 4 wird
die Antenne A1 auf diese Weise mit einer gleichartigen Antenne A2 gekoppelt. Ein Strom
in der Spule Lal verursacht daher ein magnetisches Feld, durch das in der Spule La2
der Antenne A2 ein Strom induziert wird. Der Abstand d12 zwischen den Antennen Al
und A2 wird bevorzugt kleiner als die Wellenlänge der übertragenen Signale gewählt.
Dadurch werden Verluste vermieden, die entstehen, falls elektrische Felder stark dämpfende
Schichten durchlaufen müssen. Die Spulen Lal und La2 werden z.B. durch einen langgezogenen
Draht, eine Koaxialleitung oder einen auf einer Platine (printed circuit board) aufgedruckten
Metallstreifen gebildet. Durch die Änderung des Abstandes d12 kann der Grad magnetischer
Kopplung eingestellt werden.
[0010] Die relativ schmalbandigen Durchlasskurven k
A1, k
A2 der Antennen A1 und A2 (ebenso die Durchlasskurve k
A3 der nachstehend beschriebenen Antenne A3) sind in Fig. 5 gezeigt. Falls für die Datenübertragung
eine grosse Bandbreite (f1 -f2) benötigt wird, weisen die Antennen A1 und A2, wie
aus Fig. 5 ersichtlich, keine genügend grosse Bandbreite auf. Die Bandbreite der Antenne
A2 kann durch verschiedene Massnahmen erhöht werden. Z.B. kann die Güte des Resonanzkreises
durch bekannte Massnahmen reduziert werden. Femer kann, wie in Fig. 9 und Fig. 10
gezeigt, die Ankopplung der Sende- und/oder Empfangsstufe an die Antenne A2 entsprechend
angepasst werden. Besonders vorteilhaft wird jedoch, wie in Fig. 4 gezeigt, ein weiterer
Resonanzkreis (Antenne A3, bestehend aus Kondensator Ca3 und Spule La3) an die Antenne
A2 angekoppelt. Durch die Antennen A2 und A3 wird dadurch ein Resonanzkreis gebildet
der eine grosse Bandbreite aufweist. Die in Fig. 6 gezeigte Durchlasskurve k
AS23 dieses Resonanzkreises weist zwei ausgeprägte Eigenfrequenzen f1, f2 auf, die sich
um so weniger voneinander unterscheiden, je schwächer die Kopplung zwischen der zweiten
und dritten Antenne A2, A3 ist. Die Durchlasskurve k
A12 dieses Schwingungssystems entspricht daher derjenigen eines Bandpassfilters. Gekoppelte
Schwingkreise, die z.B. aus Dobrinski / Krakau / Vogel, Physik für Ingenieure, Teubner
Verlag, Stuttgart 1976, 4. Auflage, Kapitel 5.1.8.2, Seiten 316 / 317, Bild 316.1
bekannt sind, wurden bisher in Eingangs- oder Zwischenfrequenzstufen von Rundfunkempfängem
eingesetzt. Die von der Antenne A1 abgegebenen Sendesignale werden von den Antennen
A2 und A3 daher nur mit geringen Verlusten empfangen und an eine Sende- / Empfangseinheit
abgegeben.
[0011] Durch die Ankopplung der ersten Antenne A1, die in der Sende- und/oder Empfangsstufe
einer ersten Kommunikationseinheit vorgesehen ist, an das durch die Antennen A2 und
A3 gebildete Schwingungssystem, das in der Sende- und/oder Empfangsstufe einer zweiten
Kommunikationseinheit vorgesehen ist, entsteht ein System mit drei schwingungsfähigen
Einzelsystemen gleicher Eigenfrequenz fm, dessen in Fig. 7 gezeigte Durchlasskurve
k
A123 angenähert einem Rechteck entspricht und im Vergleich zur Durchlasskurve k
A0 eines breitbandigen Schwingkreises im Durchlassbereich deutlich geringere Dämpfungen
(etwa -15dB) aufweist.
[0012] Die resultierende Durchlasskurve k
A123 wird daher durch die Güte der Einzelsysteme sowie durch den Grad der gegenseitigen
Kopplung bzw. durch die Wahl der Abstände d12 und d23 der Antennen A1, A2 und A3 bestimmt.
[0013] Möglichkeiten zur Ankopplung der Sende- und Empfangseinheiten T/R1, T/R2 oder von
für die Stromerzeugung vorgesehenen Gleichrichtereinheiten an die Antennen A1, A2,
A3 sind in Fig. 9 und Fig. 10 gezeigt. Fig. 9 zeigt die Ankopplung bzw. den Anschluss
eines Koaxialkabels KK an einen Abgriff der Spule La1. In Fig. 10 ist gezeigt, dass
der Kondensator Ca1 durch miteinander sowie mit der Sende- und Empfangseinheiten T/R1,
T/R2 verbundene Einzelkondensatoren gebildet werden kann. Ebenso können die Sende-
und Empfangseinheiten T/R1, T/R2 auch über eine Koppelspule transformatorisch an die
Antennen A1, A2, A3 angekoppelt werden.
[0014] Das soweit (ohne Kondensator Ct und Schalter St) beschriebene, durch die Antennen
A1, A2 und A3 gebildete Antennensystem funktioniert gut, falls der Abstand d12 zwischen
der ersten Antenne A1 und den weiteren Antennen A2 und A3 sich nie wesentlich ändert
(der Abstand d23 der Antennen A2 und A3, die derselben Sende- und Empfangseinheit
T/R2 zugeordnet sind, ist konstant).
[0015] Durch die nachfolgend beschriebenen Massnahmen wird insbesondere das in Fig. 4 gezeigte
Antennensystem weiter verbessert. Dazu wird die Antenne A1 möglichst schmalbandig
auf die jeweils vorliegende Frequenz der Sendesignale abgestimmt. Die Modulation der
zu übertragenden Daten ds erfolgt dabei vorzugsweise nach dem FSK (frequency shift
keying) - Verfahren, das z.B. in Rudolf Mäusl, Digitale Modulationsverfahren, Hüthig
Verlag, Heidelberg 1991, auf Seiten 183 ff. beschrieben ist. Prinzipiell wird bei
der zweistufigen Frequenzumtastung die Frequenz der Trägerschwingung zwischen zwei
definierten Werten geändert, die den logischen Zuständen "0" und "1" zugeordnet sind.
Zu diesem Zweck wird in der in Fig. 1 gezeigten Schaltungsanordnung einer Modulationsstufe
FSK-M ein digitales Datensignal ds zugeführt. Von der Modulationsstufe FSK-M wird
einem Frequenzgenerator FG ein Steuersignal mod zugeführt, durch welches die vom Frequenzgenerator
FG über einen Sendeverstärker SV an das Antennensystem AS1a abgegebenen Signale gemäss
dem FSK - Verfahren zwischen zwei Frequenzen umgetastet werden. Das Antennensystem
AS1 a weist einen Parallelresonanzkreis auf, der aus einem Kondensator Ca1, einer
Spule La1 und einem Widerstand Ra1 besteht, der den im Schwingkreis auftretenden Verlusten
entspricht. Damit die beiden vom Sendeverstärker SV abgegebenen Frequenzen innerhalb
der Bandbreite des Antennensystem AS1a liegen, ist zusätzlich ein Kondensator Ct vorgesehen,
der dem Schwingkreis durch einen Schalter St, z.B. einen Transistor, zuschaltbar ist,
der durch ein von der Modulationsstufe FSK-M abgegebenes Signal tn steuerbar ist.
Die Umschaltung der Resonanzfrequenz des Schwingkreises des Antennensystem AS1a erfolgt
praktisch synchron zur Umschaltung der Frequenz der umgetasteten Sendesignale. Der
schmalbandige Parallelresonanzkreis, der aus dem Kondensator Ca1, der Spule La1 und
dem Widerstand Ra1 besteht, wird durch Zu- und Wegschalten des Kondensators Ct daher
synchron zur Frequenzumtastung der Sendesignale zwischen zwei Resonanzfrequenzen umgetastet.
Bezüglich den zu übertragenen Sendesignalen weist das Antennensystem AS1a daher einen
virtuellen Resonanzkreis hoher Bandbreite und Güte auf. Die Sendesignale werden daher,
unabhängig von der vorliegenden Sendefrequenz, immer mit maximaler Sendeleistung abgestrahlt.
Empfangsseitig ist daher ebenfalls eine breitbandige Eingangsstufe vorzusehen, die
einen breitbandigen Resonanzkreis von entsprechend geringer Güte, oder vorzugsweise,
wie in Fig. 4 gezeigt, zwei aneinandergekoppelte Resonanzkreise hoher Güte aufweist.
[0016] In Fig. 1 ist das in einer ersten Kommunikationseinheit vorgesehene Antennensystem
AS1a über einen Luftspalt induktiv an ein in einer zweiten Kommunikationseinheit vorgesehenes
Antennensystem A21 gekoppelt, das mit einem Lastwiderstand Rl verbunden ist. Gezeigt
ist femer eine virtuelle Ersatzinduktivität La12, die aufgrund der gewählten Kopplung
rechnerisch ermittelt werden kann. Das Antennensystem AS21 weist einen breitbandigen
Parallelresonanzkreis auf, der aus einem Kondensator Ca2, einer Spule La2 und einem
Widerstand Ra2 besteht.
[0017] Das in Fig. 2 gezeigte Antennensystem AS1b weist anstelle des Kondensators Ct eine
dem Paralleresonanzkreis zuschaltbare Spule Lt auf, durch die der Paralleresonanzkreis
schmalbandig ebenfalls auf eine zweite Resonanzfrequenz abstimmbar ist (siehe Durchlasskurven
k'
A1 und k"
A2 in Fig. 5).
[0018] Fig. 3 zeigt das Antennensystem AS1b aus Fig. 2, induktiv angekoppelt über einen
Luftspalt bzw. die entsprechende virtuelle Ersatzinduktivität La12 an ein breitbandiges
Antennensystem AS23, das aus zwei schmalbandigen Resonanzkreisen besteht, die einen
Kondensator Ca2; Ca3, eine Spule La2; La3 und einen Widerstand Ra2; Ra3 aufweisen
und die über eine virtuelle Ersatzinduktivität La23 wie eingangs beschrieben aneinander
angekoppelt sind. Fig. 1, 2 und 3, die virtuelle Induktivitäten La12, La23 enthalten,
sind daher Ersatzschaltbilder der physikalisch vorliegenden Verhältnisse.
[0019] Falls das Antennensystem AS1a oder AS1b nicht nur zum Senden, sondem auch zum Empfangen
von Signalen vorgesehen ist, wird erfindungsgemäss ein Resonanzkreis verwendet, der
schmalbandig und umschaltbar auf die Sendefrequenzen sowie breitbandig auf die Frequenzen
der zu empfangenden Signale abstimmbar ist.
[0020] Gemäss Fig. 11 werden daher zwei Kondensatoren Ct1, Ct2 vorgesehen die über Schalter
St1, St2 dem bereits bekannten Parallelresonanzkreis (Ca1, La1, Ra1) zuschaltbar sind.
Der Parallelresonanzkreis lässt sich z.B. wie folgt abstimmen. Bei geöffneten Schaltem
St1, St2 weist der Parallelkreis die Resonanzfrequenz f2 auf. Bei geschlossenem Schalter
St1 (Schalter St2 offen) weist der Parallelkreis die Resonanzfrequenz fm auf. Bei
geschlossenem Schalter St2 (Schalter St1 offen) weist der Parallelkreis die Resonanzfrequenz
f1 auf. Für den Empfang wird daher der Schalter Stl (Schalter St2 offen) geschlossen,
wodurch der Kondensator Ct1 dem Parallelkreis zugeschaltet wird. Zur Erhöhung der
Bandbreite des Parallelkreises (Empfang) ist femer ein Dämpfungswiderstand Rt parallel
zum Kondensator geschaltet. Die Modulationsstufe FSK-M steuert mittels Signalen tn1,
tn2 die Schaltem St1, St2 derart, dass für den Empfang ein breitbandiger und für den
Sendebetrieb virtuell zwei schmalbandige Resonanzkreise vorliegen. Für die in Fig.
11 gezeigte Schaltungsanordnungen können natürlich auch zuschaltbare Induktivitäten
vorgesehen sein. Die Zuschaltung des Widerstandes Rt oder weiterer Dämpfungswiderstände
kann auch separat erfolgen, um beliebige Bandbreiten für den Sende- und Empfangsbetrieb
einzustellen.
[0021] Die Resonanzfrequenz des abstimmbaren Schwingkreises wie er z.B. in Fig. 11 dargestellt
ist, erfolgt bevorzugt durch zu oder Abschaltung von Impedanzen. Möglich ist natürlich
auch die Verwendung von änderbaren Impedanzen, wie z.B. spannungsgesteuerte Kapazitätsdioden,
die nahezu kontinuierlich oder sprunghaft geändert werden können.
[0022] Bei der Zu- und Abschaltung der Kondensatoren Ct und Spulen Lt sind Signalverzerrungen
bevorzugt zu vermeiden. Eine Zu- oder Abschaltung der Kondensatoren Ct erfolgt daher
bevorzugt bei einem Nulldurchgang der Spannung über dem Kondensator Ca1. Eine Zu-
oder Abschaltung der Spulen Lt erfolgt hingegen bevorzugt bei einem Maximum der Spannung
über der Spule Lal. Dazu sind in Fig. 1 und 2 Schwellwertschaltungen TH1, TH2 vorgesehen,
die der Modulationsstufe FSK-M durch ein Signal trg mitteilen zu welchem Zeitpunkt
die Spannung über dem Parallelkreis einen bestimmten Wert unter- oder überschritten
hat. Erst zu diesem Zeitpunkt wird die Zu- oder Abschaltung der Kondensatoren Ct oder
Spulen Lt durch die Modulationsstufe FSK-M ausgelöst.
[0023] Während die Verwendung des erfindungsgemässen Antennensystems in der Rundfunktechnik
oft kaum vorteilhaft anwendbar ist, z.B. weil die erforderliche Bandbreite insbesondere
im Bereich der Radio- und Femsehfrequenzen praktisch immer vorhanden ist, weil genügend
Sendeleistung vorhanden ist und weil die Antennen des Systems stabil installiert werden
können, können im Gegensatz dazu insbesondere Übertragungssysteme der Verkehrstechnik,
die in Zukunft zur Übertragung von hohen Datenraten vorgesehen werden und die bei
relativ tiefen Sendeleistungen sowie tiefen Frequenzen von 1 MHz bis etwa 50 MHz arbeiten,
durch den Einsatz des erfindungsgemässen Antennensystems deutlich verbessert werden.
[0024] Wie bereits oben beschrieben wurde, ergibt die Verwendung des erfindungsgemässen
Antennensystems besondere Vorteile, falls einzelne Kommunikationseinheiten femgespeist
werden müssen. Durch die Reduktion der Kopplungsverluste ergibt sich daher eine höhere
empfangsseitig zur Verfügung stehende Versorgungsleistung, oder es kann die Sendeleistung
entsprechend reduziert werden. Femer wird durch die erfindungsgemässen Massnahmen
der Abstand zwischen den Pegeln der Nutz- und Störsignale vorteilhaft erhöht.
[0025] Fig. 8 zeigt zwei nebeneinander geführte Schienenpaare S1, S2. Auf den Schienen S1
ist ein mit einer mobilen Sende- und Empfangseinheit T/R2 versehener Eisenbahnzug
ZK geführt. Zwischen den Schienen S1, S2 sind erdgebundene Sende- und Empfangseinheiten
T/R1 vorgesehen, die für den Datenaustausch mit den auf den Schienenpaaren S1, S2
geführten Fahrzeugen ZK vorgesehen sind. In der praktischen Anwendung werden Informationen
oft nur von den erdgebundenen zu den mobilen Sende- und Empfangseinheiten T/R2 übertragen.
Möglich ist jedoch auch eine bidirektionale Datenübertragung. Da sich die Fahrzeuge
mit Geschwindigkeiten bis zu einigen Hundert km/h bewegen, entstehen nur sehr kurze
Kontaktzeiten von wenigen Millisekunden zwischen den erdgebundenen und den mobilen
Sende- und Empfangseinheiten T/R. Femer ist mit Verschmutzungen sowie Schnee und Eis
zu rechnen. Weiterhin werden durch die nationalen Zulassungsbehörden nur Systeme mit
relativ tiefen Sendeleistungen bewilligt.
[0026] Um bei tiefen Frequenzen im Bereich von einigen MHz (Kurzwellenbereich), bei grosser
Bandbreite und geringer Sendeleistung die gewünschten Daten übertragen zu können,
wird durch die erfindungsgemässen Massnahmen die Kontaktzeit verlängert, innerhalb
der die Sende- und Empfangseinheiten T/R1 bzw. T/R2 ihre Informationen austauschen
können. Dabei wird die Streckendämpfung reduziert, wodurch Sende- und Empfangseinheiten
T/R1 bzw. T/R2 früher in Kontakt treten können. Anstelle der beschriebenen FSK-Modulation
sind grundsätzlich auch weitere Frequenzmodulationsverfahren anwendbar. Anstelle eines
Frequenzsprungverfahrens (FSK) ist auch ein Verfahren mit kontinuierlicher Modulation
einsetzbar.
1. Verfahren zur Übertragung von Daten über ein abstimmbares Antennensystem (AS1a, AS1b,
A1, AS1ae) hoher Güte, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) wahlweise auf wenigstens zwei Frequenzen
abstimmbar ist, dass das Sendesignal entsprechend den zu übertragenen Daten frequenzmoduliert
und die Resonanzfrequenz des Antennensystems (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) derart abgestimmt
wird, dass die Frequenz des Sendesignals und die Resonanzfrequenz des Antennensystems
(AS1a, AS1b, A1, AS1ae) einander jeweils zumindest angenähert entsprechen, so dass
die Sendesignale praktisch ungedämpft übertragen werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sendesignale vor der Übertragung nach dem FSK-Verfahren moduliert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzfrequenz des abstimmbaren Antennensystems (AS1ae) für den Empfang
von Signalen zumindest annähemd auf die Frequenz der zu empfangenden Signale abgestimmt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzfrequenz des Antennensystems (AS1ae) durch Zu- oder Abschaltung
von festen Impedanzen (Ct; Lt), wie Spulen, Kondensatoren, Widerständen oder Kombinationen
davon und/oder durch die Einstellung änderbarer Impedanzen abgestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbreite des Antennensystems (AS1ae) durch Zu- oder Abschaltung und/oder
Einstellung von änderbaren bzw. festen Widerständen (Rt) entsprechend der Bandbreite
der empfangenen oder abgesendeten Signale abgestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu- und Abschaltung der Impedanzen derart erfolgt, dass keine Verzerrungen
des Sendesignals auftreten
7. Abstimmbares Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) hoher Güte für eine Kommunikationseinheit,
die wenigstens eine zur Abgabe frequenzmodulierter Sendesignale vorgesehene Sendeeinheit
(FSK-M, FG, SV) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) wahlweise auf wenigstens zwei Frequenzen
abstimmbar ist, dass die Resonanzfrequenz des Antennensystems (AS1a, AS1b, A1, AS1ae)
durch Zu- oder Abschaltung und/oder durch Änderung von Impedanzen (Ct; Lt) derart
abstimmbar ist, dass die Frequenz des Sendesignals und die Resonanzfrequenz des Antennensystems
(AS1a, AS1b, A1, AS1ae) einander jeweils zumindest angenähert entsprechen, so dass
die Sendesignale praktisch ungedämpft übertragbar sind.
8. Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzfrequenz des abstimmbaren Antennensystems (AS1ae) für den Empfang
von Signalen zumindest annähemd auf die Frequenz der zu empfangenden Signale abstimmbar
ist und/oder dass die Bandbreite des Antennensystems (AS1ae) durch Zu- oder Abschaltung
und/oder Einstellung von änderbaren bzw. festen Widerständen (Rt) entsprechend der
Bandbreite der empfangenen oder abgesendeten Signale abstimmbar.
9. Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die empfangsseitig vorgesehene Kommunikationseinheit ein breitbandiges Antennensystem
(AS23) hoher Güte aufweist, das durch zwei schmalbandige induktiv aneinander angekoppelte
Schwingkreise gebildet wird.
10. Schaltungsanordnung für eine Kommunikationseinheit zur Übertragung von Daten über
ein abstimmbares Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) hoher Güte, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) wahlweise auf wenigstens zwei Frequenzen
abstimmbar ist, dass die Resonanzfrequenz des Antennensystems (AS1a, AS1b, A1, AS1ae)
durch Zu- oder Abschaltung und/oder durch Änderung von Impedanzen (Ct, Lt) derart
abstimmbar ist, dass die Frequenz des Sendesignals und die Resonanzfrequenz des Antennensystems
(AS1a, AS1b, A1, AS1ae) einander jeweils zumindest angenähert entsprechen, so dass
die Sendesignale praktisch ungedämpft übertragbar sind.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbreite des Antennensystems (AS1ae) durch Zu- oder Abschaltung und/oder
Einstellung von änderbaren bzw. festen Widerständen (Rt) entsprechend der Bandbreite
der empfangenen oder abgesendeten Signale ist.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Impedanzen (Ct, Lt) und/oder die Widerstände (Rt) durch eine Modulationsstufe
(FSK-M) wahlweise zuschaltbar und/oder einstellbar sind, der die zu übertragenden
Daten ds zuführbar sind und die über eine Sendeeinheit zur Abgabe entsprechend frequenzmodulierter
Signale an das Antennensystem (AS1a, AS1b, A1, AS1ae) geeignet ist.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwellwertschaltung (TH1; TH2) vorgesehen ist, durch die der Modulationsstufe
(FSK-M) die Zeitpunkte übertragbar sind, zu denen die Impedanzen (Ct, Lt) zugeschaltet
werden können, ohne dass Verzerrungen des Sendesignals auftreten.