(19)
(11) EP 0 748 146 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.12.1996  Patentblatt  1996/50

(21) Anmeldenummer: 96108864.8

(22) Anmeldetag:  03.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H05B 41/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FI FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.06.1995 DE 19520999

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Krummel, Peter
    83301 Traunreut (DE)

   


(54) Schaltungsanordnung zur Wendelvorheizung von Leuchtstofflampen


(57) Die Schaltungsanordnung umfaßt ein elektronisches Vorschaltgerät mit einem Wechselrichter (3), an dessen Ausgang eine hochfrequente Halbbrückenspannung (VHB) an mindestens einen Lastkreis mit einer Lampendrossel (LDR), der Leuchtstofflampe (FL), einem Zündkondensator (CZ) und einem Halbbrückenkondensator (CHB) abgegeben wird. Um eine kurze Vorheizzeit der Wendeln (E1, E2) der Leuchtstofflampe zu erzielen, ist eine während der Vorheizzeit aktivierbare, an den Ausgang (HBO) des Wechselrichters (3) angeschlossene, schaltbare Spannungsquelle (TR, DW1, DW2, HS) mit paarweise ausgebildeten Ausgängen vorgesehen, denen jeweils eine der Wendeln (E1 bzw. E2) der Leuchtstofflampe (FL) parallel geschaltet ist. Vorzugsweise umfaßt diese Spannungsquelle einen Transformator (TR) mit einer an den Wechselrichter (3) angekoppelten, über eine Schalteinrichtung (4, HS) leitend schaltbaren Primärwicklung (PR) und mit Sekundärwicklungen (S1, S2), denen jeweils eine der Wendeln (E1 bzw. E2) der Leuchtstofflampe (FL) parallel geschaltet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Vorheizen der Wendeln von mindestens einer Leuchtstofflampe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Schaltungsanordnungen der genannten Art sind beispielsweise aus DE-C2-31 52 951 bekannt. Vielfach ist es in Verbindung mit elektronischen Vorschaltgeräten, von denen die genannte Schaltung einen Teil bildet, üblich, vor dem eigentlichen Lampenstart die Wendeln bzw. Elektroden der anzuschaltenden Leuchtstofflampe auf Emissionstemperatur aufzuheizen und dadurch eine die Leuchtstofflampe schonende Zündung vorzubereiten. Es ist wohl unmittelbar einleuchtend, diese Vorheizphase möglichst kurz zu bemessen, weil ja gerade mit elektronischen Vorschaltgeräten unter anderem angestrebt wird, die Leuchtstofflampe möglichst verzögerungslos mit dem Anlegen der Netzspannung an das Vorschaltgerät zu zünden. Da zum Aufheizen der Wendeln der Leuchtstofflampe auf Emissionstemperatur eine bestimmte Energiemenge notwendig ist, wäre es demnach erforderlich, den Heizstrom möglichst hoch zu bemessen.

[0003] Schaltungsmäßig bestehen zwar viele Möglichkeiten, in elektronischen Vorschaltgeräten bestimmte Funktionen bei entsprechendem Schaltungsaufwand zu realisieren. Aus wirtschaftlichen Gründen sind aber schaltungsaufwendige Ausführungsformen auf dem Markt nur beschränkt durchsetzbar.

[0004] In der derzeit kostengünstigsten schaltungstechnischen Ausgestaltung bekannter elektronischer Vorschaltgeräte wird ein Lastkreis verwendet, der normalerweise einen Serienresonanzkreis mit Lampendrossel und Zündkondensator umfaßt. In diesem Lastkreis sind die Elektroden bzw. Wendeln der Leuchtstofflampe - wenn man sich hier der Einfachheit halber auf ein 1-lampiges Vorschaltgerät bezieht - in Serie geschaltet. Diesen Lastkreis treibt ein Wechselrichter mit einer Halbbrückenanordnung aus zwei in Serie geschalteten Halbleiterschaltern, deren gemeinsamer Verbindungspunkt den Ausgang der Halbbrückenanordnung bildet. Der Wechselrichter erzeugt eine Halbbrückenspannung in Form einer hochfrequenten Rechteckimpulsfolge und gibt diese an den Lastkreis ab. Aus Kostengründen sind die Schalter der Halbbrückenanordnung meist als bipolare Leistungstransistoren ausgebildet, wobei der Wechselrichter so ausgestaltet ist, daß die beiden Schalter alternativ mit einer kurzen Schaltpause aktiviert sind.

[0005] Dieser Wechselrichter treibt den Lastkreis bei Zündung und im Normalbetrieb und ist in der Frequenz beeinflußbar. Frequenzänderungen der Halbbrückenspannung sind zur Anpassung an die bestimmten Lampenfunktionen bei verschiedenen Betriebszuständen, wie Vorheizen, Zünden oder Normalbetrieb, erforderlich. Ein wesentlicher Nachteil dieser hier diskutierten Lösung besteht darin, daß der Strom im Resonanzkreis direkt mit der an der Lampe anliegenden Spannung verknüpft ist, d. h. während der Vorheizphase dann der vorgegebene Vorheizstrom ist. Um einen relativ hohen Vorheizstrom, der Voraussetzung für ein schnelles Aufheizen der Elektroden der Leuchtstofflampe ist, zu erhalten, ist also zugleich eine entsprechend hohe Lampenspannung erforderlich. Die Lampenspannung ihrerseits muß aber während dieser Vorheizphase begrenzt sein, um vorzeitige Zündversuche der Leuchtstofflampe auszuschließen. Mit der geschilderten Schaltung lassen sich daher Vorheizzeiten nur in der Größenordnung von ca. 1,5 bis 2 s erreichen.

[0006] Aus EP-A1-0 429 716 ist ein elektronisches Vorschaltgerät zum parallelen Betreiben mehrerer Leuchtstofflampen bekannt, dessen Ausgestaltung einen möglichen Weg aufzeigt, wie die erforderliche Vorheizzeit herabzusetzen ist. Der einzelne Lampenlastkreis besteht bei der bekannten Schaltung jeweils aus einer Leuchtstofflampe, einem Zündkondensator und einem Streufeldtransformator. Dabei ist der Zündkondensator über erste Anschlüsse der Wendeln der Leuchtstofflampe parallel geschaltet. Eine Primärwicklung des Streufeldtransformators ist über einen Koppelkondensator an den die Halbbrückenspannung führenden Ausgang des Wechselrichters und andererseits an Massebezugspotential gelegt. Eine Sekundärwicklung des Streufeldtransformators ist, mit zweiten Anschlüssen der Wendeln der Leuchtstofflampe verbunden, ebenfalls parallel zu dieser angeordnet. Die Streuinduktivitäten des Streufeldtransformators bilden zusammen mit der Kapazität des Zündkondensators einen Serienresonanzkreis des Lampenlastkreises, der annähernd auf die hochfrequente Schaltfrequenz des Wechselrichters abgestimmt ist. Sind mehrere Lampenlastkreise vorgesehen, so besitzt jeder dieser Lampenlastkreise einen derartigen Serienresonanzkreis, wobei die Sekundärwicklungen der Streufeldtransformatoren so in Serie geschaltet sind, daß ein Gleichstrompfad gebildet wird, in dem die Elektroden der Leuchtstofflampen und die Sekundärwicklungen miteinander in Serie liegen.

[0007] Um nun eine hohe Heizleistung zu erzielen, wird dieser Gleichstrompfad über einen während der Vorheizzeit zu schließenden Schalter sowie einen Vorheizwiderstand an die Versorgungsspannung des Wechselrichters, üblicherweise als Zwischenkreisspannung bezeichnet, angeschlossen. Dem Schalter ist ein Zeitschaltglied zugeordnet, das beim Einschalten des elektronischen Vorschaltgeräts durch die sich aufbauende Zwischenkreisspannung ausgelöst wird und den Schalter für die vorgegebene Dauer der Vorheizzeit geschlossen hält. Neben dem Aufwand für einen in der Serienfertigung nicht so ohne weiteres beherrschbaren Streufeldtransformator mit definierten Eigenschaften hat die bekannte Schaltung den Nachteil, daß sie eine galvanische Trennung der Lampenlastkreise erfordert.

[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art eine weitere Lösung anzugeben, mit der es auf einfache Weise und in einer kostengünstigen Schaltungsausführung möglich ist, die Voraussetzungen für eine sichere und insbesondere schnelle Vorheizung der Wendeln der Leuchtstofflampe zu schaffen.

[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmalen gelöst.

[0010] Bei dem heute für die Herstellung elektronischer Vorschaltgeräte bestehenden Kostendruck ist die Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Lösung von wesentlicher Bedeutung. Nicht nur ist der Bauteileaufwand bei der erfindungsgemäßen Lösung verhältnismäßig gering, sondern es können dafür auch kostengünstige Bauteile eingesetzt werden. Funktional gesehen, erlaubt die erfindungsgemäße Lösung trotz der festgelegten, während der Vorheizphase relativ niedrigen Lampenspannung die Wendeln der angeschlossenen Leuchtstofflampe bei hohem Heizstrom rasch auf Emissionstemperatur aufzuheizen. Somit bietet die erfindungsgemäße Lösung die Möglichkeit, bei konventionellen Lösungen nicht erreichbare Vorheizzeiten in einem Bereich von kleiner als 0,5 s zu realisieren.

[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben, dabei zeigt die einzige Figur zum Teil als Blockschaltbild ein elektronisches Vorschaltgerät sowie in Schaltungseinzelheiten eine erfindungsgemäß ausgebildete Schaltungsanordnung zum Vorheizen der Wendeln einer Leuchtstofflampe vor dem eigentlichen Zündvorgang.

[0012] In der Zeichnung ist schematisch ein an eine Netzwechselspannung un angeschlossenes Oberwellenfilter 1 dargestellt, das als Funkschutzfilter dazu dient, Rückwirkungen auf das Versorgungsnetz durch hochfrequente Störspannungen zu begrenzen, die aufgrund von Schaltvorgängen im elektronischen Vorschaltgerät entstehen. An den Ausgang dieses Oberwellenfilters 1 ist eine Gleichrichteranordnung 2 angeschlossen, die zum einen die Netzwechselspannung un in eine gleichgerichtete Spannung umformt, zum anderen zusätzlich eine Sinuskorrekturschaltung enthalten kann. Am Ausgang der Gleichrichteranordnung 2 wird somit eine korrigierte, auf ein Massebezugspotential bezogene Gleichspannung abgegeben, die einem als Elektrolytkondensator ausgebildeten Stützkondensator CE zugeführt wird, der mit einem weiteren Anschluß andererseits auf Massebezugspotential liegt. Auf diese Weise wird eine stabilisierte, von Modulationen der Netzwechselspannung un nicht beeinträchtigte Zwischenkreisspannung UZW zur kontinuierlichen Versorgung eines Wechselrichters 3 erzeugt. Für diesen Wechselrichter 3 ist angedeutet, daß er im allgemeinen eine Halbbrückenanordnung aus zwei häufig bipolar ausgebildeten Leistungstransistoren umfaßt, die über ihre in Serie liegenden Schaltstrecken zwischen der Zwischenkreisspannung UZW und Massebezugspotential angeordnet sind und so angesteuert werden, daß sie alternativ leitend geschaltet sind. An dem gemeinsamen Verbindungspunkt der Schaltstrecken dieser beiden Leistungstransistoren der Halbbrückenanordnung wird so eine hochfrequente Impulsfolge erzeugt, die das Ausgangssignal des Wechselrichters 3 bildet und im allgemeinen als Halbbrückenspannung UHB bezeichnet wird.

[0013] Diese Halbbrückenspannung UHB bildet die Spannungsversorgung für einen an den Wechselrichter 3 angeschlossenen Lampenlastkreis. Dieser ist hier als ein Serienresonanzkreis, der zwischen dem Ausgang des Wechselrichters 3 und Massebezugspotential angeordnet ist und eine Lampendrossel LDR, eine Leuchtstofflampe FL und einen Halbbrückenkondensator CHB umfaßt. Außerdem ist, parallel zur Leuchtstofflampe FL liegend, ein Zündkondensator CZ vorgesehen, der an die Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe LL angeschlossen ist.

[0014] Soweit vorstehend beschrieben, ist die Schaltungsanordnung für elektronische Vorschaltgeräte zum Betreiben mindestens einer Leuchtstofflampe durchaus bekannt, einer detaillierteren Darstellung und Beschreibung bedarf es daher hier nicht.

[0015] Der Wechselrichter 3 steuert im Zusammenwirken mit dem angeschlossenen Lampenlastkreis alle Betriebsfunktionen der Leuchtstofflampe im Lampenlastkreis. Nach Inbetriebnahme des elektronischen Vorschaltgerätes durch Anlegen der Netzwechselspannung un wird der Serienresonanzkreis des Lampenlastkreises zum schonenden Einschalten der Leuchtstofflampe FL während einer Vorheizzeit mit einer Frequenz betrieben, die oberhalb der Resonanzfrequenz liegt. Dabei soll ein hoher Strom über die Elektroden E1, E2 der Leuchtstofflampe FL fließen, um diese möglichst schnell auf Emissionstemperatur aufzuheizen. Zugleich darf aber die dabei an der Leuchtstofflampe FL anstehende Spannung nicht zu hoch sein, um ein vorzeitiges Zünden zu verhindern. Sobald die Elektroden E1, E2 der Leuchtstofflampe FL am Ende der Vorheizzeit auf Emissionstemperatur gebracht sind, soll die Leuchtstofflampe FL möglichst unmittelbar zünden. Dazu ist eine Zündspannung erforderlich, die wesentlich höher als die normale Brennspannung der Leuchstofflampe FL ist. Diese hohe Spannung wird dadurch erzeugt, daß die Frequenz der Halbbrückenspannung UHB soweit abgesenkt wird, daß der Serienresonanzkreis des Lampenlastkreises nahe seiner Resonanzfrequenz betrieben wird. Sobald die Leuchtstofflampe FL gezündet hat, fließt zunächst ein hoher Strom im Lampenlastkreis, der durch den Blindwiderstand der Lampendrossel LDR begrenzt wird. Eine solche Betriebsschaltung für eine Leuchtstofflampe läßt auch eine Dimmfunktion zu, bei der die Leuchtstofflampe lediglich einen vorgegebenen Anteil ihres Nennlichtstromes abgibt. Dafür wird die Betriebsfrequenz des Wechselrichters 3 in definierter Weise angehoben, so daß sich der wirksame Blindwiderstand der Lampendrossel LDR erhöht. Damit wird der Strom durch die Leuchtstofflampe FL so weit begrenzt, daß diese nur noch den vorgegebenen Anteil ihres Nennlichtstroms abgibt.

[0016] Von den obengenannten Betriebsfunktionen ist im vorliegenden Fall insbesondere die Vorheizung der Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL von Interesse. Wie vorstehend angedeutet, darf die Spannung an der Leuchtstofflampe FL während dieser Vorheizzeit einen definierten Wert nicht überschreiten, um ein vorzeitiges Zünden bei noch nicht ausreichend aufgeheizten Wendeln auszuschließen. Deshalb wird der Wechselrichter 3 so gesteuert, daß er während der vorgegebenen Vorheizzeit eine Halbbrückenspannung UHB mit einer Impulsfrequenz liefert, die über der Resonanzfrequenz des Serienresonanzkreises im Lampenlastkreis liegt. Bei dieser hohen Frequenz wirkt die Lampendrossel LDR strombegrenzend. Damit ist - durch die Schaltungsanordnung im Lampenlastkreis bedingt - eine Obergrenze für die den Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL zuführbare Heizleistung gegeben, so daß die Vorheizzeit entsprechend lang bemessen werden muß.

[0017] Um nun dieser Schwierigkeit zu begegnen, ist in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel über die bereits beschriebenen, als an sich bekannt vorausgesetzten Schaltungsteile hinausgehend, dem Lampenlastkreis eine während der Vorheizzeit aktivierbare, über die Halbbrückenspannung UHB versorgte interne Spannungsquelle zugeordnet. Diese umfaßt einen Transformator TR mit einer Primärwicklung PR, die über einen Koppelkondensator CK unmittelbar an den Ausgang des Wechselrichters 3 angeschlossen ist. Der von dem Koppelkondensator CK abgewandte Anschluß der Primärwicklung PR ist über die Schaltstrecke eines Halbleiterschalters HS, der beispielsweise als Feldeffekttransistor ausgebildet ist, auf Massebezugspotential gelegt. Ein Zeitschaltglied 4 ist über ein Anpassungsnetzwerk an den Steuereingang dieses Halbleiterschalters HS angeschlossen. Parallel zur Serienschaltung von Koppelkondensator CK und Primärwicklung PR des Transformators TR ist eine Freilaufdiode FD angeschlossen.

[0018] Die sekundäre Seite des Transformators TR ist durch zwei in ihrem Wicklungssinn synchronisierte Sekundärwicklungen S1, S2 gebildet. Der Wicklungssinn der Primär- und Sekundärwicklungen PR bzw. S1, S2 des Transformators TR ist in der Zeichnung symbolisch verdeutlicht. Jede der Sekundärwicklungen S1 bzw. S2 des Transformators TR ist mit einem Anschluß unmittelbar an eine der beiden Elektroden E1 bzw. E2 der Leuchtstofflampe FL angeschlossen, während in dem Leitungszweig zwischen dem anderen Wicklungsende und dem zweiten, mit dem Zündkondensator CZ verbundenen Anschluß der entsprechenden Wendel E1 bzw. E2 eine Gleichrichterdiode DW1 bzw. DW2 vorgesehen ist.

[0019] Im folgenden wird die Funktion der beschriebenen Schaltungsanordnung erläutert. Ein Anschaltvorgang für die Leuchtstofflampe FL wird im Normalfall durch Anlegen der Netzspannung un an das elektronische Vorschaltgerät ausgelöst. Dabei baut sich am Stützkondensator CE die Zwischenkreisspannung UZW auf und der Wechselrichter 3 wird eingeschaltet. Die Frequenz der Halbbrückenspannung UHB liegt für die Dauer der gegebenen Vorheizzeit weit oberhalb der Resonanzfrequenz des Serienresonanzkreises im Lampenlastkreis, so daß die an der Leuchtstofflampe FL anstehende Spannung wesentlich geringer als die Zündspannung ist. Mit Beginn der Vorheizzeit soll das Zeitschaltglied 4 ausgelöst werden, um den Halbleiterschalter HS für die Dauer der Vorheizung der Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL leitend zu schalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, während des Anlaufens des elektronischen Vorschaltgerätes ein entsprechendes Auslösesignal für das Zeitschaltglied 4 zu erzeugen. So kann dafür der Anstieg der sich am Stützkondensator CE aufbauenden Zwischenkreisspannung UZW oder beispielsweise auch die Halbbrückenspannung UHB herangezogen bzw. auf andere Weise ein Stromanstieg im Lampenlastkreis detektiert, etwa als Spannungsabfall an einem seriell im Lampenlastkreis liegenden Widerstand abgegriffen werden. Von Vorteil ist es jedenfalls, wenn das Zeitschaltglied 4 nur ausgelöst werden kann, wenn auch der Wechselrichter 3 anschwingt. Dieser in der Zeichnung schematisch dargestellte Fall berücksichtigt, daß der Wechselrichter bei einem Teil der bekannten elektronischen Vorschaltgeräte in einem Fehlerzustand stillgesetzt wird, bei dem die angeschlossene Leuchtstofflampe zündunwillig bzw. sogar zündunfähig ist, ohne daß aber die Netzspannung abgeschaltet werden müßte. Nach einem Lampenwechsel läuft der Wechselrichter 3 bei diesen Vorschaltgeräten ohne Abschalten der Netzspannung automatisch wieder an und versucht die ausgewechselte Leuchtstofflampe zu zünden. Leitet man das Auslösesignal für das Zeitschaltglied 4 von einer an sich bekannten Start/Stop-Schaltung für den Wechselrichter 3 bzw. aus den entsprechenden Veränderungen im Lampenlastkreis zu Beginn des Anschaltvorganges ab, so wird auch dieser Betriebsfunktion eindeutig Rechnung getragen.

[0020] Mit dem Einschalten des Halbleiterschalters HS durch das Zeitschaltglied 4 wird die Primärwicklung PR des Transformators TR leitend geschaltet und durch die Halbbrückenspannung UHB gespeist. Die Ausgangsspannungen des Transformators TR an den Sekundärwicklungen S1 bzw. S2 sind konstant und werden, über die Gleichrichterdioden DW1 bzw. DW2 gleichgerichtet, jeweils einer der Wendeln E1 bzw. E2 der Leuchtstofflampe FL zugeführt. Diese sind zu Beginn der Vorheizzeit auf niedriger Temperatur und daher niederohmig. Dies hat einen hohen Heizstrom zur Folge, wobei die zugeführte Heizleistung extrem groß ist, da sie quadratisch mit dem Heizstrom steigt. Somit werden die Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL rasch aufgeheizt. Dabei steigt der Wendelwiderstand und Heizstrom wie Heizleistung sinken mit steigender Wendeltemperatur. Somit ist sichergestellt, daß die Wendeln nicht überheizt werden. Somit hat man es auf einfache Weise in der Hand, insbesondere durch die Wahl des Übersetzungsverhältnisses des Transformators TR die Ausgangsspannungen an den Sekundärwicklungen S1 bzw. S2 festzulegen und damit die Heizleistung einzustellen und daraus resultierend eine entsprechend kurze Vorheizzeit zu erzielen. Auf diese Weise lassen sich Vorheizzeit von kleiner als 0,5 s erreichen.

[0021] Nach Ablauf der vorgegebenen Vorheizzeit wird der Halbleiterschalter HS über das rückgesetzte Zeitschaltglied 4 gesperrt. Der Transformator TR wird damit primärseitig nicht mehr erregt und die Heizung der Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL ist damit beendet. Über die Freilaufdiode FD wird eventuell im Transformator TR noch vorhandene Restenergie schnell abgebaut. Entsprechend der Betriebsfunktion des elektronischen Vorschaltgerätes, insbesondere des Wechselrichters 3 wird nach dem Ende der Vorheizzeit die Frequenz der Halbbrückenspannung UHB abgesenkt. Wie vorstehend beschrieben, steigt damit die Spannung an der Leuchtstofflampe FL solange an, bis die Zündspannung erreicht wird und die Lampe zündet. Im Brennbetrieb der Leuchtstofflampe FL begrenzt die Lampendrossel LDR aufgrund ihres bei dieser Betriebsfrequenz sehr hohen Blindwiderstandes den durch die Leuchtstofflampe FL fließenden Strom.

[0022] Aus der vorstehenden Funktionsbeschreibung ergibt sich nicht unmittelbar, warum die Gleichrichterdioden DW1 bzw. DW2 vorgesehen sind, denn für die beschriebene Heizfunktion erscheinen sie nicht unbedingt erforderlich. Diese Gleichrichterdioden dienen dazu, hohe Spannungen an den Fassungen der Leuchtstofflampe FL zu begrenzen, so verhindern sie zum einen ein unerwünschtes Anschwingen der Lampenschaltung. Zum anderen dienen sie dabei der Betriebssicherheit bei einem Lampenwechsel unter Spannung.

[0023] In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an das elektronische Vorschaltgerät lediglich ein einziger Lampenstromkreis angeschlossen. Eine Erweiterung der beschriebenen Schaltungsanordnung auf mehrere Lampenstromkreise ist ohne weiteres möglich, ohne daß sich dabei an der beschriebenen Schaltungsanordnung grundsätzlich etwas ändert. Für mehrlampige elektronische Vorschaltgeräte ist entsprechend der Zahl der zu heizenden Elektroden zweier oder dreier Leuchtstofflampen die Zahl der Sekundärwicklungen des Transformators zu vervielfachen. Bei grundsätzlich identischer Schaltungsausführung erhöht sich somit für mehrlampige elektronische Vorschaltgeräte lediglich die Zahl der Sekundärwicklungen des Transformators sowie entsprechend auch die Zahl der im Heizkreis anzuordnenden Gleichrichterdioden. Da mehrlampige elektronische Vorschaltgeräte durchaus bekannt sind, bedarf es wohl für die Beschreibung eines solchen Ausführungsbeispieles der Erfindung mit mehr als einer über ein elektronisches Vorschaltgerät betriebenen Leuchtstofflampe keiner eigenen zeichnerischen Darstellung.


Ansprüche

1. Schaltungsanordnung zum Vorheizen der Wendeln (E1, E2) von mindestens einer Leuchtstofflampe (FL), die mit einem elektronischen Vorschaltgerät betrieben wird, in dem zwischen einer Gleichspannungsquelle (2) und einem Massebezugspotential ein Wechselrichter (3) angeordnet ist, an dessen Ausgang, an dem eine Halbbrückenspannung (VHB) in Form einer hochfrequenten Impulsfolge abgegeben wird, ein andererseits an dem Massebezugspotential liegender Lastkreis mit einer Lampendrossel (LDR), der mindestens einen Leuchtstofflampe (FL), einem Zündkondensator (CZ) und einem Halbbrückenkondensator (CHB) angeschlossen ist, gekennzeichnet durch eine während einer vorgegebenen Vorheizzeit der Wendeln (E1, E2) aktivierbare, an den Ausgang (HBO) des Wechselrichters (3) angeschlossene, schaltbare Spannungsquelle (TR, DW1, DW2, HS, 4) mit paarweise ausgebildeten Ausgängen, denen jeweils eine der Wendeln (E1 bzw. E2) der Leuchtstofflampe (FL) parallel geschaltet ist.
 
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schaltbare Spannungsquelle einen Transformator (TR) umfaßt, dessen Primärwicklung (PR) zwischen dem Ausgang des Wechselrichters (3) und dem Massebezugspotential angeordnet ist und der über ihren Wicklungssinn synchronisierte Sekundärwicklungen (S1, S2) besitzt, deren Anschlüsse jeweils einen der paarweise ausgebildeten Ausgänge der schaltbaren Spannungsquelle bilden, denen je eine der Wendeln (E1 bzw. E2) der Leuchtstofflampe (FL) parallel geschaltet ist.
 
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Serie zu der Primärwicklung (PR) des Transformators (TR) liegend ein zeitabhängig gesteuertes Schaltglied (HS, 4) zum Aktivieren der schaltbaren Spannungsquelle während der vorgegebenen Vorheizzeit vorgesehen ist.
 
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zeitabhängig gesteuerte Schaltglied (HS, 4) als Kaltleiter ausgebildet ist.
 
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zeitabhängige Schaltglied (HS, 4) einen Halbleiterschalter (HS) besitzt, dessen Schaltstrecke in Serie zu der Primärwicklung (PR) des Transformators (TR) liegend angeordnet ist und an dessen Steuereingang der Ausgang eines Zeitschaltgliedes (4) zum Aktivieren des Halbleiterschalters (HS) während der vorgegebenen Vorheizzeit angeschlossen ist.
 
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zu den Sekundärwicklungen (S1, S2) des Transformators (TR) in Reihe liegend jeweils eine Gleichrichterdiode (DW1 bzw.DW2) vorgesehen ist.
 
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu der Primärwicklung (PR) des Transformators (TR) eine Freilaufdiode (FD) angeordnet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht