[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Vorheizen der Wendeln
von mindestens einer Leuchtstofflampe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Schaltungsanordnungen der genannten Art sind beispielsweise aus DE-C2-31 52 951 bekannt.
Vielfach ist es in Verbindung mit elektronischen Vorschaltgeräten, von denen die genannte
Schaltung einen Teil bildet, üblich, vor dem eigentlichen Lampenstart die Wendeln
bzw. Elektroden der anzuschaltenden Leuchtstofflampe auf Emissionstemperatur aufzuheizen
und dadurch eine die Leuchtstofflampe schonende Zündung vorzubereiten. Es ist wohl
unmittelbar einleuchtend, diese Vorheizphase möglichst kurz zu bemessen, weil ja gerade
mit elektronischen Vorschaltgeräten unter anderem angestrebt wird, die Leuchtstofflampe
möglichst verzögerungslos mit dem Anlegen der Netzspannung an das Vorschaltgerät zu
zünden. Da zum Aufheizen der Wendeln der Leuchtstofflampe auf Emissionstemperatur
eine bestimmte Energiemenge notwendig ist, wäre es demnach erforderlich, den Heizstrom
möglichst hoch zu bemessen.
[0003] Schaltungsmäßig bestehen zwar viele Möglichkeiten, in elektronischen Vorschaltgeräten
bestimmte Funktionen bei entsprechendem Schaltungsaufwand zu realisieren. Aus wirtschaftlichen
Gründen sind aber schaltungsaufwendige Ausführungsformen auf dem Markt nur beschränkt
durchsetzbar.
[0004] In der derzeit kostengünstigsten schaltungstechnischen Ausgestaltung bekannter elektronischer
Vorschaltgeräte wird ein Lastkreis verwendet, der normalerweise einen Serienresonanzkreis
mit Lampendrossel und Zündkondensator umfaßt. In diesem Lastkreis sind die Elektroden
bzw. Wendeln der Leuchtstofflampe - wenn man sich hier der Einfachheit halber auf
ein 1-lampiges Vorschaltgerät bezieht - in Serie geschaltet. Diesen Lastkreis treibt
ein Wechselrichter mit einer Halbbrückenanordnung aus zwei in Serie geschalteten Halbleiterschaltern,
deren gemeinsamer Verbindungspunkt den Ausgang der Halbbrückenanordnung bildet. Der
Wechselrichter erzeugt eine Halbbrückenspannung in Form einer hochfrequenten Rechteckimpulsfolge
und gibt diese an den Lastkreis ab. Aus Kostengründen sind die Schalter der Halbbrückenanordnung
meist als bipolare Leistungstransistoren ausgebildet, wobei der Wechselrichter so
ausgestaltet ist, daß die beiden Schalter alternativ mit einer kurzen Schaltpause
aktiviert sind.
[0005] Dieser Wechselrichter treibt den Lastkreis bei Zündung und im Normalbetrieb und ist
in der Frequenz beeinflußbar. Frequenzänderungen der Halbbrückenspannung sind zur
Anpassung an die bestimmten Lampenfunktionen bei verschiedenen Betriebszuständen,
wie Vorheizen, Zünden oder Normalbetrieb, erforderlich. Ein wesentlicher Nachteil
dieser hier diskutierten Lösung besteht darin, daß der Strom im Resonanzkreis direkt
mit der an der Lampe anliegenden Spannung verknüpft ist, d. h. während der Vorheizphase
dann der vorgegebene Vorheizstrom ist. Um einen relativ hohen Vorheizstrom, der Voraussetzung
für ein schnelles Aufheizen der Elektroden der Leuchtstofflampe ist, zu erhalten,
ist also zugleich eine entsprechend hohe Lampenspannung erforderlich. Die Lampenspannung
ihrerseits muß aber während dieser Vorheizphase begrenzt sein, um vorzeitige Zündversuche
der Leuchtstofflampe auszuschließen. Mit der geschilderten Schaltung lassen sich daher
Vorheizzeiten nur in der Größenordnung von ca. 1,5 bis 2 s erreichen.
[0006] Aus EP-A1-0 429 716 ist ein elektronisches Vorschaltgerät zum parallelen Betreiben
mehrerer Leuchtstofflampen bekannt, dessen Ausgestaltung einen möglichen Weg aufzeigt,
wie die erforderliche Vorheizzeit herabzusetzen ist. Der einzelne Lampenlastkreis
besteht bei der bekannten Schaltung jeweils aus einer Leuchtstofflampe, einem Zündkondensator
und einem Streufeldtransformator. Dabei ist der Zündkondensator über erste Anschlüsse
der Wendeln der Leuchtstofflampe parallel geschaltet. Eine Primärwicklung des Streufeldtransformators
ist über einen Koppelkondensator an den die Halbbrückenspannung führenden Ausgang
des Wechselrichters und andererseits an Massebezugspotential gelegt. Eine Sekundärwicklung
des Streufeldtransformators ist, mit zweiten Anschlüssen der Wendeln der Leuchtstofflampe
verbunden, ebenfalls parallel zu dieser angeordnet. Die Streuinduktivitäten des Streufeldtransformators
bilden zusammen mit der Kapazität des Zündkondensators einen Serienresonanzkreis des
Lampenlastkreises, der annähernd auf die hochfrequente Schaltfrequenz des Wechselrichters
abgestimmt ist. Sind mehrere Lampenlastkreise vorgesehen, so besitzt jeder dieser
Lampenlastkreise einen derartigen Serienresonanzkreis, wobei die Sekundärwicklungen
der Streufeldtransformatoren so in Serie geschaltet sind, daß ein Gleichstrompfad
gebildet wird, in dem die Elektroden der Leuchtstofflampen und die Sekundärwicklungen
miteinander in Serie liegen.
[0007] Um nun eine hohe Heizleistung zu erzielen, wird dieser Gleichstrompfad über einen
während der Vorheizzeit zu schließenden Schalter sowie einen Vorheizwiderstand an
die Versorgungsspannung des Wechselrichters, üblicherweise als Zwischenkreisspannung
bezeichnet, angeschlossen. Dem Schalter ist ein Zeitschaltglied zugeordnet, das beim
Einschalten des elektronischen Vorschaltgeräts durch die sich aufbauende Zwischenkreisspannung
ausgelöst wird und den Schalter für die vorgegebene Dauer der Vorheizzeit geschlossen
hält. Neben dem Aufwand für einen in der Serienfertigung nicht so ohne weiteres beherrschbaren
Streufeldtransformator mit definierten Eigenschaften hat die bekannte Schaltung den
Nachteil, daß sie eine galvanische Trennung der Lampenlastkreise erfordert.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine Schaltungsanordnung der
eingangs genannten Art eine weitere Lösung anzugeben, mit der es auf einfache Weise
und in einer kostengünstigen Schaltungsausführung möglich ist, die Voraussetzungen
für eine sichere und insbesondere schnelle Vorheizung der Wendeln der Leuchtstofflampe
zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
mit den im Kennzeichen des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmalen gelöst.
[0010] Bei dem heute für die Herstellung elektronischer Vorschaltgeräte bestehenden Kostendruck
ist die Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Lösung von wesentlicher Bedeutung.
Nicht nur ist der Bauteileaufwand bei der erfindungsgemäßen Lösung verhältnismäßig
gering, sondern es können dafür auch kostengünstige Bauteile eingesetzt werden. Funktional
gesehen, erlaubt die erfindungsgemäße Lösung trotz der festgelegten, während der Vorheizphase
relativ niedrigen Lampenspannung die Wendeln der angeschlossenen Leuchtstofflampe
bei hohem Heizstrom rasch auf Emissionstemperatur aufzuheizen. Somit bietet die erfindungsgemäße
Lösung die Möglichkeit, bei konventionellen Lösungen nicht erreichbare Vorheizzeiten
in einem Bereich von kleiner als 0,5 s zu realisieren.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben, dabei zeigt die einzige Figur zum Teil als Blockschaltbild ein elektronisches
Vorschaltgerät sowie in Schaltungseinzelheiten eine erfindungsgemäß ausgebildete Schaltungsanordnung
zum Vorheizen der Wendeln einer Leuchtstofflampe vor dem eigentlichen Zündvorgang.
[0012] In der Zeichnung ist schematisch ein an eine Netzwechselspannung un angeschlossenes
Oberwellenfilter 1 dargestellt, das als Funkschutzfilter dazu dient, Rückwirkungen
auf das Versorgungsnetz durch hochfrequente Störspannungen zu begrenzen, die aufgrund
von Schaltvorgängen im elektronischen Vorschaltgerät entstehen. An den Ausgang dieses
Oberwellenfilters 1 ist eine Gleichrichteranordnung 2 angeschlossen, die zum einen
die Netzwechselspannung un in eine gleichgerichtete Spannung umformt, zum anderen
zusätzlich eine Sinuskorrekturschaltung enthalten kann. Am Ausgang der Gleichrichteranordnung
2 wird somit eine korrigierte, auf ein Massebezugspotential bezogene Gleichspannung
abgegeben, die einem als Elektrolytkondensator ausgebildeten Stützkondensator CE zugeführt
wird, der mit einem weiteren Anschluß andererseits auf Massebezugspotential liegt.
Auf diese Weise wird eine stabilisierte, von Modulationen der Netzwechselspannung
un nicht beeinträchtigte Zwischenkreisspannung UZW zur kontinuierlichen Versorgung
eines Wechselrichters 3 erzeugt. Für diesen Wechselrichter 3 ist angedeutet, daß er
im allgemeinen eine Halbbrückenanordnung aus zwei häufig bipolar ausgebildeten Leistungstransistoren
umfaßt, die über ihre in Serie liegenden Schaltstrecken zwischen der Zwischenkreisspannung
UZW und Massebezugspotential angeordnet sind und so angesteuert werden, daß sie alternativ
leitend geschaltet sind. An dem gemeinsamen Verbindungspunkt der Schaltstrecken dieser
beiden Leistungstransistoren der Halbbrückenanordnung wird so eine hochfrequente Impulsfolge
erzeugt, die das Ausgangssignal des Wechselrichters 3 bildet und im allgemeinen als
Halbbrückenspannung UHB bezeichnet wird.
[0013] Diese Halbbrückenspannung UHB bildet die Spannungsversorgung für einen an den Wechselrichter
3 angeschlossenen Lampenlastkreis. Dieser ist hier als ein Serienresonanzkreis, der
zwischen dem Ausgang des Wechselrichters 3 und Massebezugspotential angeordnet ist
und eine Lampendrossel LDR, eine Leuchtstofflampe FL und einen Halbbrückenkondensator
CHB umfaßt. Außerdem ist, parallel zur Leuchtstofflampe FL liegend, ein Zündkondensator
CZ vorgesehen, der an die Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe LL angeschlossen ist.
[0014] Soweit vorstehend beschrieben, ist die Schaltungsanordnung für elektronische Vorschaltgeräte
zum Betreiben mindestens einer Leuchtstofflampe durchaus bekannt, einer detaillierteren
Darstellung und Beschreibung bedarf es daher hier nicht.
[0015] Der Wechselrichter 3 steuert im Zusammenwirken mit dem angeschlossenen Lampenlastkreis
alle Betriebsfunktionen der Leuchtstofflampe im Lampenlastkreis. Nach Inbetriebnahme
des elektronischen Vorschaltgerätes durch Anlegen der Netzwechselspannung un wird
der Serienresonanzkreis des Lampenlastkreises zum schonenden Einschalten der Leuchtstofflampe
FL während einer Vorheizzeit mit einer Frequenz betrieben, die oberhalb der Resonanzfrequenz
liegt. Dabei soll ein hoher Strom über die Elektroden E1, E2 der Leuchtstofflampe
FL fließen, um diese möglichst schnell auf Emissionstemperatur aufzuheizen. Zugleich
darf aber die dabei an der Leuchtstofflampe FL anstehende Spannung nicht zu hoch sein,
um ein vorzeitiges Zünden zu verhindern. Sobald die Elektroden E1, E2 der Leuchtstofflampe
FL am Ende der Vorheizzeit auf Emissionstemperatur gebracht sind, soll die Leuchtstofflampe
FL möglichst unmittelbar zünden. Dazu ist eine Zündspannung erforderlich, die wesentlich
höher als die normale Brennspannung der Leuchstofflampe FL ist. Diese hohe Spannung
wird dadurch erzeugt, daß die Frequenz der Halbbrückenspannung UHB soweit abgesenkt
wird, daß der Serienresonanzkreis des Lampenlastkreises nahe seiner Resonanzfrequenz
betrieben wird. Sobald die Leuchtstofflampe FL gezündet hat, fließt zunächst ein hoher
Strom im Lampenlastkreis, der durch den Blindwiderstand der Lampendrossel LDR begrenzt
wird. Eine solche Betriebsschaltung für eine Leuchtstofflampe läßt auch eine Dimmfunktion
zu, bei der die Leuchtstofflampe lediglich einen vorgegebenen Anteil ihres Nennlichtstromes
abgibt. Dafür wird die Betriebsfrequenz des Wechselrichters 3 in definierter Weise
angehoben, so daß sich der wirksame Blindwiderstand der Lampendrossel LDR erhöht.
Damit wird der Strom durch die Leuchtstofflampe FL so weit begrenzt, daß diese nur
noch den vorgegebenen Anteil ihres Nennlichtstroms abgibt.
[0016] Von den obengenannten Betriebsfunktionen ist im vorliegenden Fall insbesondere die
Vorheizung der Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL von Interesse. Wie vorstehend
angedeutet, darf die Spannung an der Leuchtstofflampe FL während dieser Vorheizzeit
einen definierten Wert nicht überschreiten, um ein vorzeitiges Zünden bei noch nicht
ausreichend aufgeheizten Wendeln auszuschließen. Deshalb wird der Wechselrichter 3
so gesteuert, daß er während der vorgegebenen Vorheizzeit eine Halbbrückenspannung
UHB mit einer Impulsfrequenz liefert, die über der Resonanzfrequenz des Serienresonanzkreises
im Lampenlastkreis liegt. Bei dieser hohen Frequenz wirkt die Lampendrossel LDR strombegrenzend.
Damit ist - durch die Schaltungsanordnung im Lampenlastkreis bedingt - eine Obergrenze
für die den Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL zuführbare Heizleistung gegeben,
so daß die Vorheizzeit entsprechend lang bemessen werden muß.
[0017] Um nun dieser Schwierigkeit zu begegnen, ist in dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel über die bereits beschriebenen, als an sich bekannt vorausgesetzten
Schaltungsteile hinausgehend, dem Lampenlastkreis eine während der Vorheizzeit aktivierbare,
über die Halbbrückenspannung UHB versorgte interne Spannungsquelle zugeordnet. Diese
umfaßt einen Transformator TR mit einer Primärwicklung PR, die über einen Koppelkondensator
CK unmittelbar an den Ausgang des Wechselrichters 3 angeschlossen ist. Der von dem
Koppelkondensator CK abgewandte Anschluß der Primärwicklung PR ist über die Schaltstrecke
eines Halbleiterschalters HS, der beispielsweise als Feldeffekttransistor ausgebildet
ist, auf Massebezugspotential gelegt. Ein Zeitschaltglied 4 ist über ein Anpassungsnetzwerk
an den Steuereingang dieses Halbleiterschalters HS angeschlossen. Parallel zur Serienschaltung
von Koppelkondensator CK und Primärwicklung PR des Transformators TR ist eine Freilaufdiode
FD angeschlossen.
[0018] Die sekundäre Seite des Transformators TR ist durch zwei in ihrem Wicklungssinn synchronisierte
Sekundärwicklungen S1, S2 gebildet. Der Wicklungssinn der Primär- und Sekundärwicklungen
PR bzw. S1, S2 des Transformators TR ist in der Zeichnung symbolisch verdeutlicht.
Jede der Sekundärwicklungen S1 bzw. S2 des Transformators TR ist mit einem Anschluß
unmittelbar an eine der beiden Elektroden E1 bzw. E2 der Leuchtstofflampe FL angeschlossen,
während in dem Leitungszweig zwischen dem anderen Wicklungsende und dem zweiten, mit
dem Zündkondensator CZ verbundenen Anschluß der entsprechenden Wendel E1 bzw. E2 eine
Gleichrichterdiode DW1 bzw. DW2 vorgesehen ist.
[0019] Im folgenden wird die Funktion der beschriebenen Schaltungsanordnung erläutert. Ein
Anschaltvorgang für die Leuchtstofflampe FL wird im Normalfall durch Anlegen der Netzspannung
un an das elektronische Vorschaltgerät ausgelöst. Dabei baut sich am Stützkondensator
CE die Zwischenkreisspannung UZW auf und der Wechselrichter 3 wird eingeschaltet.
Die Frequenz der Halbbrückenspannung UHB liegt für die Dauer der gegebenen Vorheizzeit
weit oberhalb der Resonanzfrequenz des Serienresonanzkreises im Lampenlastkreis, so
daß die an der Leuchtstofflampe FL anstehende Spannung wesentlich geringer als die
Zündspannung ist. Mit Beginn der Vorheizzeit soll das Zeitschaltglied 4 ausgelöst
werden, um den Halbleiterschalter HS für die Dauer der Vorheizung der Wendeln E1,
E2 der Leuchtstofflampe FL leitend zu schalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten,
während des Anlaufens des elektronischen Vorschaltgerätes ein entsprechendes Auslösesignal
für das Zeitschaltglied 4 zu erzeugen. So kann dafür der Anstieg der sich am Stützkondensator
CE aufbauenden Zwischenkreisspannung UZW oder beispielsweise auch die Halbbrückenspannung
UHB herangezogen bzw. auf andere Weise ein Stromanstieg im Lampenlastkreis detektiert,
etwa als Spannungsabfall an einem seriell im Lampenlastkreis liegenden Widerstand
abgegriffen werden. Von Vorteil ist es jedenfalls, wenn das Zeitschaltglied 4 nur
ausgelöst werden kann, wenn auch der Wechselrichter 3 anschwingt. Dieser in der Zeichnung
schematisch dargestellte Fall berücksichtigt, daß der Wechselrichter bei einem Teil
der bekannten elektronischen Vorschaltgeräte in einem Fehlerzustand stillgesetzt wird,
bei dem die angeschlossene Leuchtstofflampe zündunwillig bzw. sogar zündunfähig ist,
ohne daß aber die Netzspannung abgeschaltet werden müßte. Nach einem Lampenwechsel
läuft der Wechselrichter 3 bei diesen Vorschaltgeräten ohne Abschalten der Netzspannung
automatisch wieder an und versucht die ausgewechselte Leuchtstofflampe zu zünden.
Leitet man das Auslösesignal für das Zeitschaltglied 4 von einer an sich bekannten
Start/Stop-Schaltung für den Wechselrichter 3 bzw. aus den entsprechenden Veränderungen
im Lampenlastkreis zu Beginn des Anschaltvorganges ab, so wird auch dieser Betriebsfunktion
eindeutig Rechnung getragen.
[0020] Mit dem Einschalten des Halbleiterschalters HS durch das Zeitschaltglied 4 wird die
Primärwicklung PR des Transformators TR leitend geschaltet und durch die Halbbrückenspannung
UHB gespeist. Die Ausgangsspannungen des Transformators TR an den Sekundärwicklungen
S1 bzw. S2 sind konstant und werden, über die Gleichrichterdioden DW1 bzw. DW2 gleichgerichtet,
jeweils einer der Wendeln E1 bzw. E2 der Leuchtstofflampe FL zugeführt. Diese sind
zu Beginn der Vorheizzeit auf niedriger Temperatur und daher niederohmig. Dies hat
einen hohen Heizstrom zur Folge, wobei die zugeführte Heizleistung extrem groß ist,
da sie quadratisch mit dem Heizstrom steigt. Somit werden die Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe
FL rasch aufgeheizt. Dabei steigt der Wendelwiderstand und Heizstrom wie Heizleistung
sinken mit steigender Wendeltemperatur. Somit ist sichergestellt, daß die Wendeln
nicht überheizt werden. Somit hat man es auf einfache Weise in der Hand, insbesondere
durch die Wahl des Übersetzungsverhältnisses des Transformators TR die Ausgangsspannungen
an den Sekundärwicklungen S1 bzw. S2 festzulegen und damit die Heizleistung einzustellen
und daraus resultierend eine entsprechend kurze Vorheizzeit zu erzielen. Auf diese
Weise lassen sich Vorheizzeit von kleiner als 0,5 s erreichen.
[0021] Nach Ablauf der vorgegebenen Vorheizzeit wird der Halbleiterschalter HS über das
rückgesetzte Zeitschaltglied 4 gesperrt. Der Transformator TR wird damit primärseitig
nicht mehr erregt und die Heizung der Wendeln E1, E2 der Leuchtstofflampe FL ist damit
beendet. Über die Freilaufdiode FD wird eventuell im Transformator TR noch vorhandene
Restenergie schnell abgebaut. Entsprechend der Betriebsfunktion des elektronischen
Vorschaltgerätes, insbesondere des Wechselrichters 3 wird nach dem Ende der Vorheizzeit
die Frequenz der Halbbrückenspannung UHB abgesenkt. Wie vorstehend beschrieben, steigt
damit die Spannung an der Leuchtstofflampe FL solange an, bis die Zündspannung erreicht
wird und die Lampe zündet. Im Brennbetrieb der Leuchtstofflampe FL begrenzt die Lampendrossel
LDR aufgrund ihres bei dieser Betriebsfrequenz sehr hohen Blindwiderstandes den durch
die Leuchtstofflampe FL fließenden Strom.
[0022] Aus der vorstehenden Funktionsbeschreibung ergibt sich nicht unmittelbar, warum die
Gleichrichterdioden DW1 bzw. DW2 vorgesehen sind, denn für die beschriebene Heizfunktion
erscheinen sie nicht unbedingt erforderlich. Diese Gleichrichterdioden dienen dazu,
hohe Spannungen an den Fassungen der Leuchtstofflampe FL zu begrenzen, so verhindern
sie zum einen ein unerwünschtes Anschwingen der Lampenschaltung. Zum anderen dienen
sie dabei der Betriebssicherheit bei einem Lampenwechsel unter Spannung.
[0023] In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an das elektronische
Vorschaltgerät lediglich ein einziger Lampenstromkreis angeschlossen. Eine Erweiterung
der beschriebenen Schaltungsanordnung auf mehrere Lampenstromkreise ist ohne weiteres
möglich, ohne daß sich dabei an der beschriebenen Schaltungsanordnung grundsätzlich
etwas ändert. Für mehrlampige elektronische Vorschaltgeräte ist entsprechend der Zahl
der zu heizenden Elektroden zweier oder dreier Leuchtstofflampen die Zahl der Sekundärwicklungen
des Transformators zu vervielfachen. Bei grundsätzlich identischer Schaltungsausführung
erhöht sich somit für mehrlampige elektronische Vorschaltgeräte lediglich die Zahl
der Sekundärwicklungen des Transformators sowie entsprechend auch die Zahl der im
Heizkreis anzuordnenden Gleichrichterdioden. Da mehrlampige elektronische Vorschaltgeräte
durchaus bekannt sind, bedarf es wohl für die Beschreibung eines solchen Ausführungsbeispieles
der Erfindung mit mehr als einer über ein elektronisches Vorschaltgerät betriebenen
Leuchtstofflampe keiner eigenen zeichnerischen Darstellung.
1. Schaltungsanordnung zum Vorheizen der Wendeln (E1, E2) von mindestens einer Leuchtstofflampe
(FL), die mit einem elektronischen Vorschaltgerät betrieben wird, in dem zwischen
einer Gleichspannungsquelle (2) und einem Massebezugspotential ein Wechselrichter
(3) angeordnet ist, an dessen Ausgang, an dem eine Halbbrückenspannung (VHB) in Form
einer hochfrequenten Impulsfolge abgegeben wird, ein andererseits an dem Massebezugspotential
liegender Lastkreis mit einer Lampendrossel (LDR), der mindestens einen Leuchtstofflampe
(FL), einem Zündkondensator (CZ) und einem Halbbrückenkondensator (CHB) angeschlossen
ist, gekennzeichnet durch eine während einer vorgegebenen Vorheizzeit der Wendeln (E1, E2) aktivierbare, an
den Ausgang (HBO) des Wechselrichters (3) angeschlossene, schaltbare Spannungsquelle
(TR, DW1, DW2, HS, 4) mit paarweise ausgebildeten Ausgängen, denen jeweils eine der
Wendeln (E1 bzw. E2) der Leuchtstofflampe (FL) parallel geschaltet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schaltbare Spannungsquelle einen Transformator (TR) umfaßt, dessen Primärwicklung
(PR) zwischen dem Ausgang des Wechselrichters (3) und dem Massebezugspotential angeordnet
ist und der über ihren Wicklungssinn synchronisierte Sekundärwicklungen (S1, S2) besitzt,
deren Anschlüsse jeweils einen der paarweise ausgebildeten Ausgänge der schaltbaren
Spannungsquelle bilden, denen je eine der Wendeln (E1 bzw. E2) der Leuchtstofflampe
(FL) parallel geschaltet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Serie zu der Primärwicklung (PR) des Transformators (TR) liegend ein zeitabhängig
gesteuertes Schaltglied (HS, 4) zum Aktivieren der schaltbaren Spannungsquelle während
der vorgegebenen Vorheizzeit vorgesehen ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zeitabhängig gesteuerte Schaltglied (HS, 4) als Kaltleiter ausgebildet ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zeitabhängige Schaltglied (HS, 4) einen Halbleiterschalter (HS) besitzt,
dessen Schaltstrecke in Serie zu der Primärwicklung (PR) des Transformators (TR) liegend
angeordnet ist und an dessen Steuereingang der Ausgang eines Zeitschaltgliedes (4)
zum Aktivieren des Halbleiterschalters (HS) während der vorgegebenen Vorheizzeit angeschlossen
ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zu den Sekundärwicklungen (S1, S2) des Transformators (TR) in Reihe liegend jeweils
eine Gleichrichterdiode (DW1 bzw.DW2) vorgesehen ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu der Primärwicklung (PR) des Transformators (TR) eine Freilaufdiode
(FD) angeordnet ist.