[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Fenster/Tür mit am Querholm, insbesondere am unteren
Querholm des Blendrahmens vorgeblendetem Kämpfer (Profilholz).
[0002] Derartige Fenster und Türen sind allgemein bekannt (siehe z.B. "Die gesamte Bauschreinerei",
Theodor Krauth Verlag E.A.Seemann Leipzig, 1899).
[0003] Obwohl dies nicht grundsätzlich eine Einschränkung der Erfindung auf historische
Fenster bedeuten soll, wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung davon ausgegangen,
daß für derartige historische Fenster besondere Problemstellungen hinsichtlich Denkmalpflege,
Restaurierungen usw. vorliegen. Insbesondere kommen im Rahmen der zunehmenden Forderung
nach Erhaltung restaurierungswürdiger Bausubstanz beim Ausbau und der Erneuerung von
Fenstern an Kulturdenkmalen Probleme zum Tragen, die bislang ungelöst sind.
[0004] Die in den Gründerjahren oder Anfang des Jahrhunderts eingebauten Fenster in derartige
Bauten sind in Einzelfertigung entstanden. Die heutigen hohen Personalkosten lassen
derartige Nachbildungen nicht mehr zu. Es wird deshalb zunehmend nach Möglichkeiten
gesucht, das äußere Erscheinungsbild von denkmalgeschützten Bauwerken auch dann zu
erhalten, wenn erneut Fenster/Türen in Serie hergestellt werden sollen.
[0005] Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, im Denkmalschutzbereich Sprossen, Stilprofile,
Schlagleisten, Wetterschenkel etc. auf Grundprofile aufzubringen. Trotzdem bestehen
weiterhin erhebliche Dichtungsprobleme. Die bisherigen Möglichkeiten der Schlagregenabdichtung
konnten daher nur spezifisch für Einfachfenster oder für Kastenfenster oder für Verbundfenster
oder für Isolierfenster angewandt werden. Der hohe Bauaufwand, sowie Aufwand an Lagerhaltung
etc. hatten entsprechend hohe Einzelstückkosten für derartige Fenster/Türen zur Folge.
Andere Lösungen sind bekannt geworden, bei denen versucht wurde, über vorgesetzte
wulstige Profilleisten am Blendrahmen das Vorhandensein von Wetterschenkeln vorzutäuschen.
Derartiger aufgeklipster Wetterschenkel diente der Abdeckung einer Regenschiene (siehe
z.B. Katalog der Firma Leitz). Andererseits wurde versucht, diese Regenschiene so
zu profilieren, daß diese unmittelbar den Blendrahmen abdecken sollte.
[0006] Es bestand daher stets das Problem, die unterschiedlichen Anforderungen an unterschiedliche
Fenstertypen, und architektonische Epochen mit den hierzu widersprechenden Anforderungen
einer preiswerten Serienfertigung zu vereinen.
[0007] Dieses Problem wird gelöst an Fenstern/Türen, wo der vorgeblendete Kämpfer eine innere
vertikale Befestigungsfläche aufweist, die mittels Verbindungsfuge vor Kopf am Querholm
sitzt und wo in der Verbindungsfuge eine Vielzahl von Entwässerungsschlitzen verläuft,
die mit dem Falzluftbereich zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen verbunden und deren
untere Enden zum Fenstersims geöffnet sind nach Maßgabe des Anspruchs 1 oder des Anspruchs
2.
[0008] Dank dieser Erfindung läßt sich nun der Querholm unter Beachtung der Wasserabfuhr
in einfachster Weise und sehr schmal profilieren. Auf die im wesentlichen ebene Befestigungsfläche
des Querholms wird der vorgeblendete Kämpfer einfach aufgesetzt. Dennoch wird über
die gesamte Breite des Fensters der Tür eine Entwässerung des Falzluftbereichs ermöglicht.
[0009] Dieser Vorteil wird dadurch erreicht, daß die Entwässerungsschlitze in der Verbindungsfuge
zwischen vorgeblendetem Kämpfer und Querholm mit vertikalem Verlauf angeordnet werden.
Da eine Vielzahl derartiger Entwässerungsschlitze vorgesehen ist, läßt sich der Falzluftbereich
zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen problemlos entwässern und trotzdem auch in Serienfertigung
kostengünstig herstellen.
[0010] Dabei kommt es nicht nur auf die Ableitung des Schlagregenwassers an. Insbesondere
läßt sich mit diesen Maßnahmen auch die Schwitzwasseransammlung im Falzluftbereich
auf einfachste Weise ableiten.
[0011] Die Erfindung ermöglicht daher nicht nur die Anwendung bei Kastenfenstern, die üblicherweise
am Außenfenster keine Dichtung haben.
[0012] Die Erfindung kann auch eingesetzt werden bei Einfachfenstern, Verbundfenstern und
überall dort wo die Dichtung in der sogenannten zweiten Ebene hinter der außen liegenden
Ebene vorgesehen ist.
[0013] Darüber hinaus kann die Erfindung auch Anwendung finden, an sogenannten Isolierglasfenstern.
[0014] Daher bietet die Lösung nach Anspruch 1 oder 2 zusätzlich die Möglichkeit die heutigen
technischen Anforderungen an den Fensterbau, z.B. hinsichtlich Wärmedämmeigenschaften,
und die Zielvorstellung der Denkmalpflege in Einklang zu bringen.
[0015] Dies wird auch dadurch erreicht, daß die Entwässerungsschlitze unsichtbar sind. Die
Anordnung der Entwässerungsschlitze zwischen dem vorgeblendeten Kämpfer und dem Querholm
ermöglicht daher nicht nur die erforderliche Dichtheit gegen eindringenden Schlagregen,
sondern auch einen sehr schmalen Zwischenraum zwischen dem Wetterschenkel des darüber
liegenden Flügelrahmens und dem vorgeblendeten Kämpfer. Die Vielzahl der Entwässerungsschlitze
ermöglicht es, sehr schmale Strömungsquerschnitte zu wählen, so daß trotz schmaler
Profilquerschnitte trotzdem der Wasserablauf sichergestellt ist.
[0016] Dabei kann über die von außen sichtbare Profilierung des Kämpfers auf historische
Anforderungen ohne weiteres Rücksicht genommen werden. Die flache Ausführung des unteren
Querholms mit vorgeblendetem Kämpfer läßt auch Flachprofile aus der Jugendstilzeit
zu.
[0017] Die Entwässerungsschlitze können entweder ins Material des unteren Querholms oder
ins Material des vorgeblendeten Kämpfers oder, - gemäß Anspruch 2 -, in das Material
der Regenschutzschiene eingebracht sein.
[0018] Werden die Entwässerungsschlitze Parallel zueinander und im wesentlichen über die
Breite des Querholms verteilt angebracht, können diese im preiswerten Durchlaufverfahren
hergestellt werden.
[0019] Zusätzlich kann vorgesehen sein, die Entwässerungsschlitze mit einer hinter dem vorgeblendeten
Kämpfer liegenden Regenrinne am Querholm zu verbinden. Dabei münden alle Entwässerungsschlitze
mit ihren oberen Enden in der Regenrinne, so daß diese über die gesamte Breite des
Querholms zuverlässig entwässert wird. Es ist daher für diese Ausführung lediglich
ein Gefälle der Regenrinne zur Fensteraußenseite vorzusehen. Das ablaufende Wasser
sucht sich daher über die gesamte Breite des Querholms seinen Weg und tritt über die
Entwässerungsschlitze aus.
[0020] Zusätzlich kann vorgesehen sein, die Entwässerungsschlitze oberhalb der Oberkante
des vorgeblendeten Kämpfers enden zu lassen. In diesem Falle wird bereits eintretendem
Schlagregen entgegengewirkt. Der größte Anteil des eintretenden Schlagregens wird
über die oben liegenden Öffnungen der Entwässerungsschlitze abgeleitet. Eine zusätzliche
Dichtungsleiste kann vorgesehen sein, um das Eindringen von Wasser bei Schlagregen
in den Falzluftbereich zu unterbinden.
[0021] Für die Erfindung kommen prinzipiell zwei Ausführungsbeispiele in Betracht. Im ersten
Falle ist der vorgeblendete Kämpfer umgekehrt L-förmig und übergreift den Querholm
von oben. Er sitzt mit dem kurzen Schenkel auf dem Querholm auf. Die Entwässerungsschlitze
verlaufen parallel zur Trennfuge zwischen vorgeblendetem Kämpfer und Querholm bis
in den übergreifenden Bereich hinein.
[0022] In diesem Falle kann der vorgeblendete Kämpfer unmittelbar am Querholm sitzen.
[0023] Ein anderes Ausführungsbeispiel sieht vor, daß zwischen vorgeblendetem Kämpfer und
Querholm eine Regenschutzschiene sitzt, die eine äußere vertikale Befestigungsfläche
für den vorgeblendeten Kämpfer und eine innere vertikale Befestigungsfläche für den
Querholm aufweist. Die äußere und innere Befestigungsfläche wird von den beiden Außenseiten
eines Frontsteges gebildet, der sich über die Höhe der Regenschutzschiene erstreckt.
Dabei soll die Unterkante der Regenschutzschiene mit der Unterkante des Querholms
und die Oberkante der Regenschutzschiene mit der Oberkante des vorgeblendeten Kämpfers
im wesentlichen abschließen.
[0024] Zu diesem Zweck kann die äußere vertikale Befestigungsfläche der Regenschutzschiene
über deren Höhe eben sein, so daß der vorgeblendete Kämpfer im wesentlichen mit flacher
Rückenfläche dagegen liegt.
[0025] Diese Weiterbildung der Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, daß von der inneren
Befestigungsfläche der Regenschutzschiene eine querverlaufende Regenrinne nach innen
wegspringen kann, welche unmittelbar auf dem Querholm aufliegen soll. An dem nach
innen weisenden Boden der Regenschutzschiene und der sich daran nach oben anschließenden
Rückwand, liegt die Regenschutzschiene dann unmittelbar auf dem Querholm auf.
[0026] Zur Befestigung kann die Regenschutzschiene an der Unterseite des nach innen weisenden
Bodens eine Einsteckleiste für eine dazu korrespondierende Längsnut am Querholm aufweisen.
Vorteilhafterweise besitzt die Einsteckleiste ein Tannenzapfenprofil, mit dem sie
fest in die Längsnut am Querholm eingepreßt wird.
[0027] Zusätzlich kann oberhalb der Regenrinne ein Labyrinthsteg vorgesehen sein, der in
den Falzluftbereich zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen ragt und den dahinter liegenden
Bereich gegen Schlagregen abschirmt. Sieht man zusätzlich vor, in diesen Labyrinthsteg
eine Dichtleiste einzudrücken, wird bereits in der ersten Dichtungsebene des Fensters
das Eindringen von Schlagregen verhindert. Es empfiehlt sich jedoch, zur Ableitung
von Schwitzwasser, den Labyrinthsteg auf seiner Unterseite mit Löchern zur Schwitzwasserableitung
zu durchbrechen.
[0028] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen
- Fig.1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig.2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig.3
- eine Ansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig.2 entlang der Linie III-III.
[0029] Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0030] Die Figuren zeigen den Vertikalschnitt aus einem Fenster/einer Tür 1 im Bereich eines
Querholms 2. Im vorliegenden Fall ist ein Kastenrahmen 3 gezeigt, der mit dem Querholm
2 fest verbunden ist. Der Kastenrahmen 3 setzt sich bauseitig nach innen fort und
wird dort von einem inneren Fensterflügel verschlossen.
[0031] Derartiges Fenster/Tür besteht aus einem Flügelrahmen 4 sowie einem Blendrahmen 5,
der bauseitig fest montiert ist. Zwischen Flügelrahmen 4 und Blendrahmen 5 besteht
ein Falzluftbereich 6. Unterhalb des Querholms 2 ist hier ein Fenstersims 7 angeordnet.
Der Blendrahmen 5 ist an seinem Querholm 2 mit einem vorgeblendeten Kämpfer 8 versehen.
Wesentlich ist nun, daß der vorgeblendete Kämpfer 8 eine innere vertikale Befestigungsfläche
9 aufweist. Mit dieser Befestigungsfläche 9 ist er über die Verbindungsfuge 10 vor
Kopf am Querholm 2 angeschlagen. Dabei kann die Verbindungsfuge 10 in einer durchgehenden
geraden Ebene liegen, was fertigungstechnische Vorteile bietet.
[0032] An sich bekannt ist es, daß zwischen dem Blendrahmen 5 einschließlich des vorgeblendeten
Kämpfers 8 und dem Flügelrahmen 4 ein Falzluftbereich 6 besteht. Dieser Falzluftbereich
ist insbesondere dem Einfluß von Schlagregen ausgesetzt. Andererseits ist dieser Falzluftbereich
insbesondere bei Kastenfenstern notwendig, bei welchen das äußere Fenster stets undichter
zu sein hat, als das nichtgezeigte innere Fenster. Daher wird der Falzluftbereich
auch dazu verwendet, das eintretende Regenwasser zu sammeln und abzuleiten. Zu diesem
Zweck ist nun vorgesehen, daß in der Verbindungsfuge 10 eine Vielzahl von vertikalen
Entwässerungsschlitzen 11 verläuft, deren obere Enden vom Falzluftbereich 6 ausgehen
und deren untere Enden zum Fenstersims 7 geöffnet sind.
[0033] Infolge der unmittelbaren Verbindung zwischen dem Falzluftbereich 6 und dem unteren
Ende des Querholms 2 kann daher anfallendes Schlagregenwasser über die gesamte Breite
des Querholms 2 gleichmäßig verteilt ablaufen, ohne Ansammlung von Regenwasser in
dem Falzluftbereich 6.
[0034] Dabei bildet der Falzluftbereich 6 hinter dem vorgeblendeten Kämpfer eine Art Regenrinne
12, in welcher sich das anfallende Regenwasser sammeln kann.
[0035] Es erfolgt daher mit der Ausbildung der Entwässerungsschlitze 11 nach dieser Erfindung
eine unmittelbare Verbindung zwischen der Regenrinne 12 und der Unterseite des Blendrahmens
5 über dessen gesamte Breite. Wie insbesondere Fig.3 erkennen läßt, sind die Entwässerungsschlitze
parallel zueinander angeordnet und im wesentlichen über die gesamte Breite des Querholms
verteilt. Während im Falle der Fig.1 die Entwässerungsschlitze lediglich mit der Regenrinne
12 in Verbindung stehen, kann zusätzlich vorgesehen sein, die Entwässerungsschlitze
11 auch mit der Oberkante 13 des vorgeblendeten Kämpfers 8 zu verbinden. Dies bietet
den Vorteil, daß bereits nur eine geringe Menge an Schlagregen in die Regenrinne 12
gelangt, während der überwiegende Teil des Regenwassers bereits vorher über die Entwässerungsschlitze
11 abgeführt wird.
[0036] Diese Anordnung der Entwässerungsschlitze 11 läßt sich sowohl beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig.1 als auch beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 verwirklichen.
[0037] Wie ein Vergleich der Fig.1 und 2 zeigt, kann der vorgeblendete Kämpfer entweder
unmittelbar am Querholm 2 sitzen (siehe Fig.1) oder der vorgeblendete Kämpfer kann
über eine Regenschutzschiene 16 mit dem Querholm 2 verbunden sein. In diesem Fall
sitzt die Regenschutzschiene 16 zwischen dem vorgeblendeten Kämpfer 8 und den Querholm
2. Die Regenschutzschiene 16 weist hierfür eine äußere vertikale Befestigungsfläche
17 auf, an welcher der vorgeblendete Kämpfer 8 zu befestigen ist, sowie eine innere
vertikale Befestigungsfläche 18 für den Querholm 2. Mit dieser inneren vertikalen
Befestigungsfläche 18 sitzt die Regenschutzschiene 16 unmittelbar am Querholm 2.
[0038] Im Ausführungsbeispiel nach Fig.1 übergreift hingegen der vorgeblendete Kämpfer 8
den Querholm 2 von oben. Hierzu weist der vorgeblendete Kämpfer ein umgekehrt L-förmiges
Profil auf. Mit dem kurzen Schenkel sitzt er auf der Oberseite des Querholms 2 (aufsitzender
Bereich 14). Dabei wird zwischen dem vorgeblendeten Kämpfer 8 und dem Querholm 2 eine
regenrinnenartige Vertiefung 12 gebildet, die unmittelbar in die Entwässerungsschlitze
11 mündet.
[0039] Die Entwässerungsschlitze 11 liegen auch hier in einer Vielzahl parallel zueinander
über die Breite des Querholms 2 verteilt. Die Entwässerungsschlitze 11 sind beispielsweise
mittels einer Fräserbatterie in das Holzmaterial des vorgeblendeten Kämpfers 8 eingebracht
oder in das Material der strangextrudierten Regenschutzschiene 16.
[0040] Abweichend hiervon zeigt Fig.2, daß an der Regenschutzschiene 16 die äußere vertikale
Befestigungsfläche 17 über die Höhe der Regenschutzschiene eben ist, und daß der vorgeblendete
Kämpfer 8 mit im wesentlichen flacher Rückenfläche dagegen liegt.
[0041] Dabei erstreckt sich die Regenschutzschiene so weit über die Oberkante des Querholms
2, daß dort eine nicht näher bezeichnete Befestigungsschraube 27 von der Fensterinnenseite
her in den vorgeblendeten Kämpfer 8 eingeschraubt werden kann.
[0042] Allerdings soll die Regenschutzschiene 16 mit Abstand unterhalb des Wetterschenkels
des darüber angeordneten Flügelrahmens 4 enden, so daß der Flügel gängig bleibt.
[0043] Die Regenschutzschiene 16 weist, wie man auch anhand Fig.3 erkennen kann, an ihrer
äußeren vertikalen Befestigungsfläche 17 vertikal angeordnete Entwässerungsschlitze
11 auf, die mit ihren jeweils sie begrenzenden Stegen eine durchgehende Anschlagebene
für den vorgeblendeten Kämpfer 8 bilden. Auf diese Weise entsteht zwischen den Vorderkanten
der Stege und der Rückseite des vorgeblendeten Kämpfers 8 ein System aus zueinander
parallelen Kanälen, über welche das einfallende Regenwasser bereits vor dem Falzluftbereich
6 leicht abgeführt werden kann.
[0044] Zusätzlich zeigt Fig.2, daß von der inneren Befestigungsfläche 18 eine quer und parallel
zum Querholm 2 verlaufende Kehle 20 nach innen wegspringt. Die angeformte Kehle 20
weist einen Boden 21 auf, der nach Art einer Regenrinne von der Rückseite der Regenschutzschiene
16 nach innen weist und an dem sich eine Rinnenrückwand 22 anschließt, die am Ende
des Bodens 21 ansetzt und auf geeignete Weise nach oben zeigt. Die Kehle ist zu den
Entwässerungsschlitzen 11 mittels der Kehlenabflüsse 32 geöffnet.
[0045] Auf diese Weise wird eine entwässerte Regenrinne 12 bereitgestellt, welche über die
gesamte Breite des Querholms 2 mit ihrer Unterseite 23 unmittelbar auf dem Querholm
2 aufliegt. Infolgedessen entsteht ein formschlüssiger Kontakt zwischen der angeformten
Kehle 20 und dem Querholm 2. Dieser formschlüssige Kontakt kann ausgenutzt werden,
um den Boden 21 mittels einer auf seiner Unterseite angebrachten Einsteckleiste 24
in einer dazu korrespondierenden Längsnut 25 des Querholms festzusetzen.
[0046] Hierzu ist die Einsteckleiste 24 von tannenbaumförmigem Profil, dessen Querabmessungen
geringfügig größer als die Querabmessungen der Längsnut 25 sind. Auf diese Weise wird
beim Einschlagen der Regenschutzschiene die Einsteckleiste 24 in Querrichtung zusammengepreßt.
Die tannenbaumförmigen Erweiterungen der Einsteckleiste 24 geraten dadurch unter nach
außen gerichteter Vorspannung in den Einsteckbereich der Längsnut 25. Es entsteht
zusätzlich ein widerhakenähnlicher Effekt, der ein Herausrutschen der Einsteckleiste
24 verhindert.
[0047] Zusätzlich ist hier vorgesehen, die Regenschutzschiene 16 mittels ebenfalls nicht
näher bezeichneter Verschraubung 26 am Querholm 2 festzusetzen. Dabei stehen die Halterichtungen
der Verschraubung und der Einsteckleiste 24 senkrecht zueinander, so daß die Regenschutzschiene
16 absolut fest am Querholm 2 angeschlagen ist.
[0048] Nachdem die Regenschutzschiene 16 auf diese Weise mit dem Querholm 2 verbunden ist,
kann der vorgeblendete Kämpfer 8 mittels der Befestigungsschraube 27 von außen an
die Regenschutzschiene 16 gesetzt werden und gegen diese verschraubt werden.
[0049] Da die Regenschutzschiene die Oberkante des Querholms 2 um ein Stück überragt (=
überstehender Bereich 28) kann der vorgeblendete Kämpfer 8 nach Montage der Regenschutzschiene
16 gegen den Querholm 2 ohne weiteres von der Wandinnenseite her gegen die Regenschutzschiene
16 verschraubt werden.
[0050] Darüber hinaus zeigt Fig.2, daß oberhalb der Regenrinne 12 ein Labyrinthsteg 29 angeordnet
ist, der in den Falzluftbereich 6 zwischen Blendrahmen 5 und Flügelrahmen 4 hineinragt.
Dieser Labyrinthsteg hat eine Doppelfunktion. Einerseits schirmt er den hinter ihm
liegenden Bereich der Falzluftzone gegen Schlagregen ab. Andererseits kann er zur
Aufnahme einer Dichtungsleiste 30 dienen, welche mit einer elastischen Dichtungslippe
gegen den benachbarten Flügelrahmen liegt.
[0051] Um für diesen Fall die Ansammlung von Schwitzwasser zu vermeiden, ist der Labyrinthsteg
29 zunächst einmal rinnenartig an der inneren vertikalen Befestigungsfläche 9 der
Regenschutzschiene 16 angesetzt. An seinem Boden weist der Labyrinthsteg einzelne
Schwitzwasserlöcher 31 auf, die in den unterhalb liegenden Bereich der Regenrinne
12 münden. Sollte daher tatsächlich Schwitzwasser in diesem Bereich auftreten, so
kann es dennoch nicht zum Schwitzwasserstau kommen, weil das Schwitzwasser über die
Schwitzwasserlöcher 31 abgeleitet werden kann.
Bezugszeichenaufstellung:
[0052]
- 1
- Fenster/Tür
- 2
- Querholm
- 3
- Kastenrahmen
- 4
- Flügelrahmen
- 5
- Blendrahmen
- 6
- Falzluftbereich
- 7
- Fenstersims
- 8
- vorgeblendeter Kämpfer
- 9
- innere vertikale Befestigungsfläche
- 10
- Verbindungsfuge
- 11
- Entwässerungsschlitz
- 12
- Regenrinne
- 13
- Oberkante des vorgeblendeten Kämpfers
- 14
- aufsitzender Bereich
- 15
- Zulauf
- 16
- Regenschutzschiene
- 17
- äußere vertikale Befestigungsfläche
- 18
- innere vertikale Befestigungsfläche
- 19
- Frontsteg
- 20
- angeformte Kehle
- 21
- Boden
- 22
- Rückwand
- 23
- Unterseite
- 24
- Einsteckschlitz
- 25
- Längsnut
- 26
- Befestigungsschraube gegen Querholm
- 27
- Befestigungsschraube gegen vorgeblendeten Kämpfer
- 28
- überstehender Bereich
- 29
- Labyrinthsteg
- 30
- Dichtungsleiste
- 31
- Schwitzwasserloch
- 32
- Kehlenabfluß
1. Fenster/Tür (1) mit am Querholm (2), insbesondere am unteren Querholm des Blendrahmens
(5) vorgeblendetem Kämpfer (8) (= Profilholz), der eine zum Querholm (2) gewandte
innere vertikale Befestigungsfläche (9) aufweist, die mittels Verbindungsfuge (10)
vor Kopf am Querholm (2) sitzt und mit einer Vielzahl von Entwässerungsschlitzen (11),
die in der Verbindungsfuge (10) verlaufen und die mit dem Falzluftbereich (6) zwischen
Blendrahmen (5) und Flügelrahmen (4) verbunden und deren untere Enden zum Fenstersims
(7) geöffnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgeblendete Kämpfer (8) unmittelbar an den Querholm angefügt ist und den
Querholm (2) von oben übergreift sowie auf dem Querholm (2) aufsitzt, wobei die Entwässerungsschlitze
(11) in der Verbindungsfuge vertikal und bis in den übergreifenden Bereich (14) hinein
verlaufen sowie im Falzluftbereich (6) enden.
2. Fenster/Tür (1) mit am Querholm (2), insbesondere am unteren Querholm des Blendrahmens
(5) vorgeblendetem Kämpfer (8) (= Profilholz), der eine zum Querholm (2) gewandte
innere vertikale Befestigungsfläche (9) aufweist, die mittels Verbindungsfuge (10)
vor Kopf am Querholm (2) sitzt und mit einer Vielzahl von Entwässerungsschlitzen (11),
die in der Verbindungsfuge (10) verlaufen und die mit dem Falzluftbereich (6) zwischen
Blendrahmen (5) und Flügelrahmen (4) verbunden und deren untere Enden zum Fenstersims
(7) geöffnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen vorgeblendetem Kämpfer (8) und Querholm (2) eine Regenschutzschiene
(16) sitzt, die eine äußere vertikale Befestigungsfläche (17) für den vorgeblendeten
Kämpfer (8) und eine innere vertikale Befestigungsfläche (18) für den Querholm (2)
aufweist und daß äußere und innere Befestigungsfläche (17,18) zu beiden Seiten eines
Frontsteges (19) sitzen, der sich vertikal über die Höhe der Regenschutzschiene (16)
und bis oberhalb des Falzluftbereichs (6) erstreckt, und daß die Entwässerungsschlitze
(11) zwischen äußerer vertikaler Befestigungsfläche (17) und innerer vertikaler Befestigungsfläche
(18) angeordnet sind.
3. Fenster/Tür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsschlitze (11) parallel zueinander und im wesentlichen über
die Breite des Querholms (2) verteilt verlaufen.
4. Fenster/Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsschlitze (11) mit einer hinter dem vorgeblendeten Kämpfer (8)
liegenden Regenrinne (12) verbunden sind.
5. Fenster/Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsschlitze (11) an der Oberkante (13) des vorgeblendeten Kämpfers
(8) enden und daß in Richtung zum Falzluftbereich (6) eine Dichtungsleiste (30) zwischen
der Rückseite der Regenschutzschiene (16) und der Außenseite des unteren Querholms
(2) sitzt.
6. Fenster/Tür nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Frontsteg (19) über die Höhe der Regenschutzschiene (16) eben ist, und daß
der vorgeblendete Kämpfer (8) mit im wesentlichen flacher Rückenfläche dagegen liegt.
7. Fenster/Tür nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß von der inneren Befestigungsfläche (18) eine quer verlaufende Kehle (20) zum
Falzluftbereich (6) nach innen wegspringt, welche einen nach innen weisenden Boden
(21) und eine daran anschließende nach oben weisende Rinnenrückwand (22) aufweist,
wobei die Kehle (20) in Richtung zu den Entwässerungsschlitzen (11) geöffnet ist (32).
8. Fenster/Tür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die angeformte Kehle (20) mit ihrer Unterseite (23) unmittelbar auf dem Querholm
(2) aufliegt.
9. Fenster/Tür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (21) auf seiner Unterseite (23) eine Einsteckleiste (24) für eine
korrespondierende Längsnut (25) am Querholm (2) aufweist.
10. Fenster/Tür nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Regenrinne (12) ein Labyrinthsteg (29) angeordnet ist, der in den
Falzluftbereich (6) zwischen Blendrahmen (5) und Flügelrahmen (4) hineinragt und den
dahinter liegenden Falzluftbereich gegen Schlagregen abschirmt, vorzugsweise zur Aufnahme
einer Dichtungsleiste (30) gegen den benachbarten Flügelrahmen (4).
11. Fenster/Tür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Labyrinthsteg (19) rinnenartig an der inneren Befestigungsfläche (18) sitzt
und an seinem Boden über Schwitzwasserlöcher (31) verfügt, welche in die Regenrinne
(12) münden.