(19)
(11) EP 0 754 854 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.01.1997  Patentblatt  1997/04

(21) Anmeldenummer: 96109742.5

(22) Anmeldetag:  18.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F02M 55/02, F02M 61/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 21.07.1995 DE 19526693

(71) Anmelder: MAN NUTZFAHRZEUGE AG
80995 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Sukopp, Bernd
    90429 Nürnberg (DE)
  • Schnitzer, Otto
    90489 Nürnberg (DE)

   


(54) Einspritzventil für luftverdichtende Brennkraftmaschinen


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Einspritzventil für luftverdichtende Brennkraftmaschinen. Bei Einspritzventilen mit seitlichem Anschluß der Einspritzleitungen führt die Gewindebohrung für die Einschraubung der Einspritzleitung zu einer erheblichen Schwächung des Grundkörpers. Erfindungsgemäß wird dies dadurch vermieden, daß der Grundkörper in Höhe der Einmündung der Einspritzleitung von einem zylindrischen Spannkörper umfaßt wird. Die Gewindebohrung wird in diesen Spannkörper eingebracht, so daß eine Schwächung des Grundkörpers vermieden wird. Die Abdichtung des Spannkörpers gegenüber dem Grundkörper des Einspritzventils wird durch O-Ringe bewerkstelligt, welche zu beiden Seiten der Gewindebohrung angeordnet sind. Die Erfindung eignet sich bevorzugt für Einspritzventile kleineren Durchmessers, wo die Schwächung des Grundkörpers durch die Gewindebohrung besonders ins Gewicht fällt.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Einspritzventil für luftverdichtende Brennkraftmaschinen, welches in eine Bohrung eines Zylinderkopfes eingesetzt ist und das aus einem Grundkörper mit seitlichem Anschluß einer Einspritzleitung besteht und das einen Anschluß für die Leckölabführung aufweist und das Einspritzventil mittels einer Pratze in axialer Richtung gegen den Zylinderkopf verspannt wird, sowie am einspritzseitigen Ende mittels Dichtung gegen den Zylinderkopf abgedichtet ist.

[0002] Aus DE 43 12 936 A1 ist ein Einspritzventil bekannt, welches in eine Bohrung eines Zylinderkopfes einsetzbar ist und welches mit einer Pratze in axialer Richtung fixiert ist. Die Einspritzleitung ist unmittelbar in das Einspritzventil eingeschraubt und mit einem Kegelsitz gegen den Grundkörper des Einspritzventils abgedichtet. Zur Ableitung des Lecköls ist im Grundkörper eine axiale Bohrung vorgesehen. Eine derartige unmittelbare Befestigung einer Einspritzleitung durch Verschraubung im Grundkörper ist nur bei Einspritzdüsen größeren Durchmessers zu bewerkstelligen. Zudem weicht die Einspritzdüse selbst von standardisierten Ausführungsformen ab und wird entsprechend teuer, was bei Serienfertigung sehr nachteilig ist. Die hier verwendete Überwurfschraube beeinträchtigt die Gestaltungsfreiheit der Einspritzleitung.

[0003] Ausgehend von einem Einspritzventil gemäß dem Oberbegriff liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung von Einspritzleitung und Einspritzdüse so zu gestalten, daß sie auch auf standardisierte Einspritzdüsen kleinen Durchmessers anwendbar ist und daß die Einspritzleitung durch Verwendung einer standardisierten Überwurfmutter in ihrer Gestaltung nicht eingeschränkt ist..

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1.

[0005] Dadurch, daß die Verschraubung der Einspritzleitung von der Einspritzdüse selbst in den Spannkörper verlegt wird, kann eine Einspritzdüse in Standardausführung mit rotationsymmetrischen Bearbeitungen am Grundkörper verwendet werden, es sind lediglich Ausdrehungen für die Aufnahme der O-Ringe erforderlich. Dies hat eine Einsparung zur Folge, wie sie bei Serienfertigung besonders ins Gewicht fällt. Für Brennkraftmaschinen mit senkrechten, mittig und annähernd mittig angeordneten Einspritzdüsen sind wegen beschränkten Einbauraumes nur Einspritzdüsen Kleineren Durchmessers anwendbar, wo die Einspritzleitungen nicht mehr unmittelbar in den Grundkörper eingeschraubt wer-den können. Durch die erfindungsgemäße Verbindung wird das Gewinde in der Ein-spritzdüse vermieden. Die Außendichtung mischen Einspritzleitung und Zylinderkopf ermöglicht den Einbau der Einspritzdüse in den Ölraum des Zylinderkopfes.

[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung kann Anspruch 2 entnommen werden.

[0007] Durch die beiden O-Ringe wird gegen Lecköl sicher abgedichtet und es kann über den Ringraum und eine Leckölleitung abgeführt werden.

[0008] Eine alternative Lösung zur Leckölabdichtung kann dem Anspruch 3 entnommen werden.

[0009] Die Leckölabführung kann hier durch eine Bohrung im Zylinderkopf erfolgen.

[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1
ein in einen Zylinderkopf eingesetztes Einspritzventil mit Spannkörper im Schnitt I-I
Fig. 2
einen Schnitt II-II durch den Zylinderkopf mit dem Einspritzventil in axialer Richtung gesehen
Fig. 3
eine alternative Ausbildung der Leckölrückführung


[0011] Figur 1 zeigt einen Schnitt I-I durch den Zylinderkopf 1 mit eingesetzter Einspritzdüse 2, welche durch eine Pratze 3 gegen den Zylinderkopf 1 gepreßt und gegen diesen mit Dichtung 4 abgedichtet ist. Der Brennstoff wird dem Einspritzventil über eine Einspritzleitung 5 zugeführt. Erfindungsgemäß wird diese Einspritzleitung 5 nicht unmittelbar in eine Gewindebohrung des Einspritzventils eingeschraubt, sondern in eine Gewindebohrung 8 eines Spannkörpers 6, welcher einen Grundkörper 7 des Einspritzventils 2 vollständig umfaßt. Die Einspritzleitung 5 wird durch die Gewindebohrung 8 des Spannkörpers 6 zur Abdichtung über eine kegelige Dichtfläche 9 gegen den Grundkörper 7 gepreßt. Zur Abführung eines evtl. aus der Dichtflache 9 austretenden Lecköls ist in Höhe der Einmündung der Einspritzleitung 5 in den Grundkörper 7 eine Ringnut 10 eingedreht. Zu beiden Seiten dieser Ringnut sind zwischen Grundkörper 2 und dem Spannkörper 6 zwei O-Ringe 11a, 11b vorgesehen, um die Ringnut 10 gegen den Spannkörper 6 abzudichten. In der Umgebung der kegeligen Dichtfläche 9 ist im Spannkörper 6 ein Ringraum 12 angeordnet, über den anfallendes Lecköl in eine Leckölleitung 13 abfließen kann.

[0012] Bei Einbau des Einspritzventils 2 in einen Ölraum des Zylinderkopfes 1 wird die Einspritzleitung 5 durch eine Bohrung 14 nach außen geführt und mittels einer Außendichtung 15 abgedichtet.

[0013] Durch den Spannkörper 6 wird eine Gewindebohrung im Grundkörper 7 des Einspritzventils 2 selbst vermieden. Bei Brennkraftmaschinen, insbesondere solche mit senkrechten, mittig und annähernd mittig angeordneten Einspritzdüsen sind nur Einspritzventile relativ Kleinen Durchmessers anwendbar, welche eine Gewindebohrung im Grundkörper aus statischen Erwägungen heraus gar nicht zulassen. Durch den Spannkörper 6 wird auch Ein- und Ausbau des Einspritzventils 2 erheblich erleichtert. Ferner kann ein Einspritzventil in Standartausführung verwendet werden, was bei einem Massenartikel wie einer Brennkraftmaschine für Nutzfahrzeuge von erheblichem Kostenvorteil ist.

[0014] Figur 2 zeigt den Zylinderkopf 1 im Schnitt II-II und die eingesetzte Einspritzdüse 2 in axialer Ansicht. Die Einspritzleitung 5 kann mittels eines Sechskantes 16 in den Spannkörper 6 eingeschraubt werden. Zur Abdichtung gegen austretendes Motoröl ist die Außendichtung 15 vorgesehen.

[0015] Eine alternative Ausbildung zur Leckölabführung zeigt Figur 3. Hier ist der Grundkörper 7 des Einspritzventils 2 mit einem O-Ring 11a gegen den Spannkörper 6 abgedichtet. Zwischen Grundkörper 7 und Spannkörper 6 ist zur Leckölabführung ein Ringraum 16 angeordnet, welcher sich in einem Ringspalt 17 fortsetzt und dieser in die Leckölleitung 13 mündet. Die Leckölabführung erfolgt unmittelbar über eine Bohrung im Zylinderkopf 1. Der Spannkörper 6 bedarf keines Anschlusses für die Leckölabführung. Der zweite O-Ring 11b dichtet den Spannkörper 6 gegen den Zylinderkopf 1 ab.


Ansprüche

1. Einspritzventil für luftverdichtende Brennkraftmaschinen, welches in eine Bohrung eines Zylinderkopfes eingesetzt ist und das aus einem Grandkörper mit seitlichem Anschluß einer Einspritzleitung besteht und das einen Anschluß für die Leckölabführung aufweist und das Einspritzventil mittels einer Pratze in axialer Richtung gegen den Zylinderkopf verspannt wird, sowie am einspritzseitigen Ende mittels Dichtung gegen den Zylinderkopf abgedichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (7) in Höhe der Einmündung der Einspritzleitung (5) von einem zylindrischen Spannkörper (6) umfaßt wird in den die Einspritzleitung (5) in eine Gewindebohrung (8) eingeschraubt und die Einspritzleitung am düsenseitigen Ende zur Abdichtung als kegelige Dichtfläche ausgebildet ist, daß der Grundkörper mit O-Ringen (11a, 11b) gegen den umgebenden Spannkörper (6) und die Einspritzleitung (5) mit Außendichtung (15) gegen den Zylinderkopf (1) abgedichtet ist, und daß der Spannkörper (6) eine Leckölrückführung (13) aufweist.
 
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Leckölrückführung in den Grundkörper (7) in der Ebene der Einmündung der Einspritzleitung (5) eine Ringnut (10) eingedreht ist, daß die Ringnut (10) zu beiden Seiten mit O-Ringen (11a, 11b) gegen den Spannkörper (6) abgedichtet ist, daß die Einspritzleitung (5) in der Umgebung des Dichtsitzes (9) von einem Ringraum (12) umgeben ist, und daß dieser Ringraum (12) mit einer Leckölleitung (13) kommuniziert.
 
3. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (7) zur Leckölrückführung an einer Seite einen O-Ring (11a) aufweist und auf der anderen Seite zwischen Spannkörper (6) und Grundkörper (7) ein Ringraum (16) verbleibt, welcher in einen Ringspalt (17) zwischen Spannkörper (6) und Grundkörper (7) mündet, daß der Ringspalt (17) mit der Leckölleitung (13) kommuniziert, und daß der Grundkörper (7) auf seiner äußeren Umfangsfläche in Höhe des Ringspaltes (17) mit einem O-Ring (11b) gegen den Zylinderkopf (1) abgedichtet ist.
 




Zeichnung