[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Treppenschalung der im Oberbegriff von Patentanspruch
1 erläuterten Art.
[0002] Gegenwärtig werden Treppenschalungen im Betonbau aus Schalbrettern aufgebaut, die
nach dem Ausgießen mit Beton wieder entfernt werden. Der Aufbau einer Treppenschalung
aus Schalbrettern ist äußerst kompliziert und vor allen Dingen sehr zeitaufwendig.
[0003] Aus der US-A-3 885 365 ist eine Treppenschalung bekannt, die einen Rahmen aus einer
Vielzahl von Rahmenstreben aufweist. Die Rahmenstreben sind gelenkig miteinander verbunden,
so daß die Treppenschalung auf der Baustelle auf jede gewünschte Treppenneigung eingestellt
werden kann. Die Treppenschalung kann Streckmetall zum Abschalen der Stufen enthalten.
Die Unterseite der Treppe muß jedoch auch bei Verwendung der bekannten, vorgefertigten
Treppenschalung nach wie vor mit Holz abgeschalt werden, das nachfolgend wieder entfernt
werden muß.
[0004] Die DE-A-1 509 351 beschreibt eine Schalung in Stahl- oder Metallkonstruktion zum
Herstellen einer einzelnen Treppenstufe in Form einer Trittplatte aus Beton. Die Trittplatte
wird offensichtlich dann entweder freitragend über die Anker in die Wand einbetoniert
oder durch eine andere Konstruktion gehalten. Die Herstellung einer gesamten Treppe
mit Unterseiten- und Stehstufen-Schalungswänden ist nicht beschrieben.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Treppenschalung bereitzustellen, die
kostengünstig hergestellt und auf jeder Baustelle einfach aufgestellt und eingesetzt
werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch die Ausgestaltung als verlorenes Schalungselement, das zumindest eine Unterseiten-Schalungswand
und die für die Treppenlänge notwendige Anzahl Stehstufen-Schalungswände sowie die
Bewehrung umfaßt, kann die erfindungsgemäße Treppenschalung als Einzelteil vorgefertigt
und in vorgefertigtem Zustand auf die Baustelle geliefert werden. Dort muß die Treppenschalung
nur noch im Ganzen an die vorgesehene Stelle eingebaut werden. Da die Schalungswände
aus Putzträgermaterial bestehen, kann die fertig vergossenen Schalung sofort verputzt
werden, was eine weitere Arbeitserleichterung darstellt.
[0008] Zweckmäßigerweise sind gemäß den Ansprüchen 2 und 3 die Stehstufen-Schalungswände
und/oder die Unterseiten-Schalungswand jeweils mit der Bewehrung verbunden.
[0009] Ist eine höhere Betondeckung an der Unterseite der Treppe notwendig, so wird die
Unterseiten-Schalungswand gemäß Anspruch 4 über Abstandshalter mit der Bewehrung verbunden.
[0010] In diesen Abstand kann dann gemäß Anspruch 5 auch eine Isolierung, insbesondere eine
Schallisolierung eingelegt werden.
[0011] Um eine gute Anbindung auch der Isolierung an den Beton zu erreichen, wird die Isolierung
gemäß Anspruch 6 mit einer Decklage versehen.
[0012] Sind gemäß Anspruch 7 die Schalungswände und die Bewehrung aus einem Metall, zweckmäßigerweise
dem üblichen Baustahl, so können sie auf einfache Weise durch Verschweißen verbunden
werden.
[0013] Anspruch 8 beschreibt ein besonders bevorzugtes Material für die Schalungswände,
das einerseits eine gute Stabilität und somit eine gute Eignung als Schalungswand
zeigt und andererseits Putzträgereigenschaften aufweist.
[0014] Zweckmäßigerweise besteht die Decklage an der Oberseite der Isolierung ebenfalls
aus einem Putzträgermaterial, so daß die Isolierung fest mit dem Beton verankert werden
kann.
[0015] Die überstehende Bewehrung nach Anspruch 10 kann mit einer Bewehrung einer Wand und/oder
einer Bewehrung eines Treppenabsatzes oder dgl. fest verbunden werden, so daß eine
kraftübertragende Anbindung erreicht wird.
[0016] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen
Treppenschalung,
- Fig. 2
- eine Teilansicht der Treppenschalung nach Fig. 1 in eingebautem Zustand, und
- Fig. 3
- eine Darstellung ähnlich Fig. 2 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0017] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Treppenschalungselementes
1, das fabrikmäßig vorgefertigt und in vorgefertigtem Zustand auf die Baustelle geliefert
und dort als verlorene. d.h. im Beton verbleibende, Schalung eingesetzt wird. Das
Schalungselement 1 enthält, im Schichtaufbau von unten nach oben, eine Unterseiten-Schalungswand
2, eine Bewehrung 3 und Stehstufen-Schalungswände 4.
[0018] Die Unterseiten-Schalungswand 2 und die Stehstufen-Schalungswände 4 bestehen aus
dem gleichen Material mit guter Putzhaftung, beispielsweise dem in der EP 507 054
beschriebenen Material, deren Inhalt durch Bezugnahme hiermit eingeschlossen wird.
Das für die Schalungswände 2 und 4 verwendete Material besteht aus einer Streckmetalltafel
5, die zwischen Querstäben 6 und Längsstäben 7 eines Gitterwerks eingeschlossen ist,
wobei die Quer- und Längsstäbe 6, 7 unter Einschluß der Streckmetalltafel 5 an ihren
Kreuzungspunkten miteinander verschweißt sind. Die Quer- und Längsstäbe 6, 7 bestehen
aus Baustahl und versteifen die Streckmetalltafel 5, so daß sich ein selbsttragendes
Schalungselement ergibt.
[0019] Die Bewehrung 3 ist eine übliche Baustahlmatte vorbestimmter Festigkeit, und besteht
aus Querstäben 8 und Längsstäben 9 aus Baustahl, die an ihren Kreuzungspunkten miteinander
verschweißt sind.
[0020] Zum Herstellen des Schalungselementes 1 für die erfindungsgemäße Treppenschalung
wird die Unterseiten-Schalungswand 2 in der vorbestimmten Größe hergestellt oder ausgeschnitten.
Die Größe der Schalungswand 2 entspricht bevorzugt der Länge und Breite der zu fertigenden
Treppe zwischen zwei Treppenpodesten. Auch die Stehstufen-Schalungswände werden aus
dem gleichen Material hergestellt bzw. ausgeschnitten und entsprechen in ihrer Größe
der vorderen Abschalung jeder Stufe.
[0021] Die Gittermatte der Bewehrung 3 wird ebenfalls in der gewünschten Größe hergestellt,
wobei die Bewehrung 3 über die Begrenzungen der Unterseiten-Schalungswand vorstehen
kann, wenn die Bewehrung 3 der Treppe mit der Bewehrung von angrenzenden Konstruktionsteilen,
beispielsweise von Wänden oder Treppenpodesten, kraftübertragend verbunden werden
soll. Im dargestellten Ausführungsbeispiel stehen Bereiche 8a der Querstäbe 8 über
die seitliche Langseite der Unterseiten-Schalungswandung 2 vor, so daß die Bewehrung
3 der Treppenschalung mit einer nicht gezeichneten Bewehrung einer angrenzenden Wand
verbunden werden kann.
[0022] Zum Vervollständigen des Schalungselementes 1 werden die Stehstufen-Schalungswände
4 in der der Anzahl der notwendigen Stufen entsprechenden Anzahl unter einem solchen
Winkel mit der Bewehrung 3 verschweißt, daß die Stehstufen-Schalungswände 4 in einem
unter dem vorbestimmten Steilheitswinkel für die Treppe eingebauten Zustand vertikal
verlaufen. Auch die Unterseiten-Schalungswand 2 wird an der Unterseite der Bewehrung
3 angeschweißt. Nunmehr ist das Schalungselement 1 der erfindungsgemäßen Treppenschalung
fertig für den Einbau, wie er in Fig. 2 gezeigt ist.
[0023] Wie Fig. 2 zeigt, werden Stehstufen-Schalungswände 4 mit Beton hinterfüllt, bis dieser
die Oberkante 4a jeder Stehstufen-Schalungswand erreicht hat. Der Beton dringt durch
die Bewehrung 3 bis zur Streckmetalltafel 5 der Unterseiten-Schalungswand 2 und füllt
alle Zwischenräume aus, so daß die Bewehrung 3 vollständig in Beton eingebettet ist.
Teile der flüssigen Betonmasse quellen durch die Öffnungen im Streckmetall nach außen
und erhärten zu einer äußerst rauhen Oberfläche mit guter Putzhaftung, die anschließend
verputzt wird. Dadurch ergibt sich das gestrichelt eingezeichnete Profil der fertigen
Betontreppe.
[0024] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schalungselementes
10 für eine Treppenschalung, das in wesentlichen Teilen dem Schalungselement 1 der
Fig. 1 und 2 entspricht, wobei gleiche bzw. vergleichbare Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht nochmals erläutert sind. Das Schalungselement
10 der Fig. 3 ist zur Herstellung einer isolierten Treppe geeignet. Zu diesem Zweck
ist die Unterseiten-Schalungswand 2 über Abstandshalter 11, die Stäbe, Gitterträger
oder Streifen einer Gittermatte sein können, mit der Bewehrung 3 verbunden und wird
dadurch im Abstand zur Bewehrung 3 gehalten. Im Zwischenraum zwischen der Bewehrung
3 und der Unterseiten-Schalungswand 2, bevorzugt anliegend an der Unterseiten-Schalungswand
2, ist eine Schallisolierung 12 angeordnet, die als Isoliermatte oder als Isolierschüttung
ausgebildet sein kann. Die Isolierung 12 wird an ihrer der Bewehrung 3 zugewandten
Seite mit einer Decklage 13 abgedeckt, die aus dem Material der Schalungswände 2 und
4 besteht, d.h. eine zwischen Quer- und Längsstäben eines Gitterwerks eingeschlossene
Streckmetalltafel 5 enthält. Die Abstandshalter 11 erstrecken sich durch die Isolierung
12 und wurden durch die Streckmetalltafel 5 der Decklage 13 gestoßen und sind bevorzugt
ebenfalls mit ihr verschweißt. Anschließend wird wie im Ausführungsbeispiel der Fig.
2 Beton bis zur Oberkante 4a jeder Stehstufen-Schalungswand eingefüllt, der den gesamten
Zwischenraum bis zur Decklage 13 ausfüllt und durch die rauhe Oberfläche der Streckmetalltafel
5 der Decklage 13 fest angebunden wird. Anschließend wird die Schauseite der Stehstufen-Schalungswände
4 sowie der Unterseiten-Schalungswand 2 verputzt, wobei der Putz an der Unterseiten-Schalungswand
durch die rauhe Oberfläche der Streckmetalltafel 5 auch ohne die zusätzliche Rauhigkeit,
die ein hindurchtretender Beton verursacht, fest haftet.
[0025] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele kann auch ein
anderes Putzträgermaterial für die Schalungswände verwendet werden. Die Unterseiten-Schalungswand
kann auch dann über Abstandshalter mit der Bewehrung verbunden werden, wenn keine
Isolierung sondern lediglich eine größere Betonüberdeckung gewünscht wird. Die Bewehrung
kann, falls die Treppe allseitig an umgebende Bauteile angebunden werden soll, an
allen Seiten über die Schalungswände vorstehen. Für ein- oder zweiseitig freie Treppen
können die in den Fig. 2 und 3 parallel zur Zeichnungsebene liegenden Stirnseiten
der Stufen zwischen der Stehstufen-Schalungswand und der Bewehrung ebenfalls mit Putzträgermaterial
abgedeckt werden. Anstelle der Bewehrungsmatte können auch Einzelstäbe, Bügel oder
dgl. eingesetzt werden. Das Schalungselement kann in jeder geforderten Größe hergestellt
werden, wobei beispielsweise für besonders lange Treppen die erforderliche Treppenschalung
auch aus mehreren Schalungselementen, die sich jeweils nur über eine Teillänge erstrecken,
zusammengeschweißt werden kann. Weiterhin können die Schalungselemente mit analog
als verlorene Schalungselemente ausgebildeten Podestschalungen verschweißt werden.
1. Treppenschalung für eine Betontreppe, gekennzeichnet durch ihre Ausgestaltung als verlorenes Schalungselement (1, 10) mit Schalungswänden (2,
4) aus einem Putzträgermaterial und einer Bewehrung (3), wobei die Schalungswände
(2, 4) eine durchgehende Unterseiten-Schalungswand (2) und eine Mehrzahl von Stehstufen-Schalungswänden
(4) umfassen.
2. Treppenschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stehstufen-Schalungswände (4) fest mit der Bewehrung (3) verbunden sind.
3. Treppenschalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseiten-Schalungswand (2) fest mit der Bewehrung (3) verbunden ist.
4. Treppenschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Unterseiten-Schalungswand (2) und der Bewehrung (3) ein Abstandshalter
(11) vorgesehen ist.
5. Treppenschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Unterseiten-Schalungswand (2) und der Bewehrung (3) eine Isolierung
(12) angeordnet ist.
6. Treppenschalung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung (12) zwischen der Unterseiten-Schalungswand (2) und einer Decklage
(13) angeordnet ist, und daß die Unterseiten-Schalungswand (2) und die Decklage (13)
untereinander und mit der Bewehrung (3) verbunden sind.
7. Treppenschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswände (2, 4) aus einem metallischen Material bestehen und mit der
metallischen Bewehrung (3) verschweißt sind.
8. Treppenschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswände (2, 4) aus einer zwischen Quer- und Längsstäben (6, 7) eingeschlossenen
Streckmetalltafel (5) bestehen.
9. Treppenschalung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Decklage (13) aus dem gleichen Material wie die Unterseiten-Schalungswand
(2) besteht.
10. Treppenschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung (3) an mindestens einer Seite über die Schalungswände (2, 4) zum
Anschluß an eine Bewehrung in einem angrenzenden Bauteil vorsteht.