(19) |
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(11) |
EP 0 697 041 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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12.02.1997 Patentblatt 1997/07 |
(22) |
Anmeldetag: 04.05.1994 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: D01H 1/08 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9401/415 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9425/650 (10.11.1994 Gazette 1994/25) |
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(54) |
ZENTRIFUGENSPINNVERFAHREN UND VORRICHTUNG HIERZU
CENTRIFUGAL SPINNING PROCESS AND DEVICE
PROCEDE DE FILATURE PAR EFFET CENTRIFUGE ET DISPOSITIF A CET EFFET
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE |
(30) |
Priorität: |
04.05.1993 WO PCT/EP93/01078
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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21.02.1996 Patentblatt 1996/08 |
(73) |
Patentinhaber: König, Reinhard, Dr.-Ing. |
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D-76275 Ettlingen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- KÖNIG, Reinhard
D-76275 Ettlingen (DE)
- KÖNIG, Friedrich
D-76275 Ettlingen (DE)
- KÖNIG, Georg
D-76275 Ettlingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Mierswa, Klaus, Dipl.-Ing. |
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Friedrichstrasse 171 68199 Mannheim 68199 Mannheim (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 1 510 525 GB-A- 779 773 GB-A- 1 048 259
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DE-A- 2 103 717 GB-A- 918 963
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Technischer Bereich:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Zentrifugenspinnverfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, mit dem Garn klassischen Charakters gesponnen werden kann sowie eine Vorrichtung
hierzu.
Stand der Technik:
[0002] Neben den Ringspinn- und Rotorspinnverfahren ist es bekannt, daß Garn vermittels
eines Streckwerkes und eines changierenden Fadenführers in eine Zentrifuge gesponnen
werden kann. Dabei kommen zwei Methoden zur Anwendung:
[0003] Bei der ersten Methode wird in eine Zentrifuge ein vollständig gedrehtes Garn abgelegt,
wobei das Problem der Entnahme der Wicklung aus der Zentrifuge entsteht. Hierzu wird
ein Dorn in die noch rotierende Zentrifuge eingeführt, wobei es zu einem Umspulvorgang
kommt, so daß sich am Ende der Operation das Garn auf dem Dorn befindet, von dem es
in einem weiteren Schritt auf eine verkaufsfähige Aufmachung umgespult werden muß.
Problematisch bei dieser Methode ist ein Fadenbruch, weil das Garnende in der rotierenden
Zentrifuge gesucht werden muß, was nur mit erheblichem Aufwand zu lösen ist.
[0004] Beim Zwei-Stufenspinnen wird die Leerung der Zentrifuge umgangen. In der ersten Stufe
wird in die Zentrifuge mit einer Teil-Drehung gesponnen. Ist diese gefüllt, wird das
Garn herausgezogen und in einer zweiten Stufe aufgewunden, wobei dem Garn die Restdrehungen
erteilt werden. Aber auch beim Stufenspinnen ist ein Fadenbruch nur problematisch
zu beheben.
[0005] Obwohl sich mit Zentrifugenspinnverfahren hohe Spindeldrehzahlen und damit eine hohe
Ausbringung erreichen läßt, ist es bis heute nicht gelungen, das Verfahren wirtschaftlich
zu machen, was am unverhältnismäßig hohen Energie- und Kapitaleinsatz liegt. Zur Verringerung
des Energieeinsatzes ist es durch die GB-A-918 963 bekannt geworden, die Zentrifuge
in einen stillstehenden Becher einzusetzen, um dadurch die aerodynamischen Verluste
zu verkleinern. Diese Methode bringt jedoch nur eine geringe Verbesserung, da durch
die Umhüllung der Zentrifuge lediglich das Abfließen der Luftwirbel verhindert wird.
Auch eine geringfügige Absenkung des Drucks, wie es beispielsweise in der DE-A-2103717
vorgeschlagen worden ist, bewirkt nur wenig, da der Luftwiderstand eines rotierenden
Körpers nicht linear, (sondern wurzelähnlich) über dem Druck abfällt.
[0006] Die in der GB-A-918 963 genannte Lösung ist darüber hinaus nicht sicher funktionsfähig,
weil das Spinngut in der zweiten Stufe über einen stehenden Fadenführer abgezogen
wird. Damit tritt der vom Rotorspinnen hinlänglich bekannte "Falschdrahteffekt an
der Abzugsdüse" auf, der sich bei Echtdraht negativ auswirkt: schon kleinste Störungen
in diesem System führen zum Umwickeln des Fadenführerrohrs und damit zu einer schweren
Störung des Spinnvorganges.
[0007] Durch die GB-A-1 048 259 ist ein Zentrifugenspinnverfahren und eine Zentrifugenspinnvorrichtung
zum Spinnen eines Garns klassischen Charakters bekannt geworden, wobei die Zentrifuge
innerhalb eines geschlossenen Gehäuses drehbar angeordnet und eine Luftausblasung
der Zentrifuge vorhanden ist.
[0008] Dieser Stand der Technik bildet den Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Aufgabe der Erfindung:
[0009] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Zentrifugenspinnverfahren der genannten
Gattung zu schaffen, das mit einem niedrigen Kapital- und Energieeinsatz arbeitet.
[0010] Dabei verfolgt die Erfindung den Zweck, ein ringgarnartiges Garn hoher Qualität mit
geringeren Kosten und geringerem Energieeinsatz herzustellen, als das mit Ring- und
Rotorspindeln des Standes der Technik möglich ist.
Offenbarung der Erfindung und deren Vorteile:
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Zentrifugenspinnverfahren zum Spinnen
eines Garns klassischen Charakters, indem entweder in einer Stufe ein vollständig
gedrehtes oder in einer ersten Stufe ein teilweise gedrehtes Garn in eine Zentrifuge
gesponnen und entnommen wird und beim teilweise gedrehten Garn demselben in einer
zweiten Stufe beim Entnehmen durch Aufwinden die Restdrehungen erteilt werden, unter
Benützung der Zentrifuge, eines Streckwerkes, eines Anspinnorgans und eines in die
Zentrifuge changierenden Fadenführerrohres, erfindungsgemäß rotiert die Zentrifuge
in einem Raum mit Unterdruck, innerhalb der Zentrifuge herrscht aber der normale Luftdruck
und in die Zentrifuge wird unter normalem Luftdruck eingesponnen, wobei der Unterdruck
so eingestellt wird, daß bei Rotation der Zentrifuge im wesentlichen nur noch die
Lagerreibung der Zentrifuge auftritt und die Luftreibung der Außenwandung der Zentrifuge
weitgehend unterdrückt wird. Der Raum zwischen der vorzugsweise flaschenförmig ausgebildeten
Zentrifuge und einem umgebenden Gehäuse ist gegenüber der Umgebung gedichtet und mit
Unterdruck beaufschlagt. Vorteilhaft kann das Vakuum ständig nachgepumpt werden, um
Leckagen auszugleichen. Die Dichtung befindet sich an einer Stelle, die einen geringen
Abstand zur Drehachse der Zentrifuge hat, also vorzugsweise an deren Hals.
[0012] Eine Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifuge
innerhalb eines Gehäuses drehbar angeordnet und der Innenraum zwischen der Zentrifuge
und dem Gehäuse mit Unterdruck beaufschlagbar ist, innerhalb der Zentrifuge aber der
normale Luftdruck herrscht, wobei der Unterdruck so einstellbar ist, daß bei Rotation
im wesentlichen nur noch die Lagerreibung der Zentrifuge auftritt, aber die Luftreibung
gegenüber dem Gehäuse weitestgehend unterdrückt ist. Vorteilhaft ist die Zentrifuge
flaschenähnlich oder flaschenförmig gestaltet mit einem zentrischen engen Hals. Prinzipiell
können Gehäuse und/oder Zentrifuge aus wenigstens zwei Teilen bestehen, die auseinanderfahrbar
sind, wobei der eine Teil der Zentrifuge axial in einem Teil des Gehäuses, der andere
Teil axial im anderen Teil des Gehäuses drehbar gelagert sind. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen enthalten.
[0013] Das Vakuum-Zentrifugenspinnverfahren und die Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung besitzen
den hervorstechenden Vorteil, daß der spezifische Kapital- und Energiebedarf, bezogen
auf ein Garn gleicher Festigkeit und Feinheit, unter demjenigen des bekannten Ring-
und Rotorspinnens liegt. Mit der Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung kann eine hinreichend
einfache Spinnvorrichtung aufgebaut werden, wobei die Drehzahl nur durch die Festigkeit
der Zentrifuge bestimmt ist, ohne daß der Energieaufwand zum Antrieb der Vorrichtung
zu hoch wird. Hierbei können Drehzahlen bis 80.000 U/min und mehr erreicht werden,
so daß das Streckwerk mit weitaus höheren Liefergeschwindigkeiten gefahren werden
kann. Deshalb kann mit einem spezifisch niedrigerem Energieaufwand gesponnen werden,
als das bei Ring- und Rotorspinnvorrichtungen möglich ist. Der Erfinder hat erkannt,
daß sich die aerodynamischen Verluste einer sich in Luft drehenden Zentrifuge nur
dann hinlänglich weit vermindern lassen, wenn der Restdruck um die Zentrifuge geringer
als etwa 5% bezogen auf den normalen Luftdruck ist. Optimale Ergebnisse werden erreicht,
wenn diese Grenze weit unterschritten wird, was allerdings eine perfekte Dichtung
und einen erhöhten Pumpaufwand voraussetzt.
[0014] Beim reinen Zentrifugenspinnen stören während des Betriebs auftretende Fadenbrüche
nicht, sie können beim Umspulen behoben werden. Beim Zweistufenspinnen muß das Fadenende
in der noch drehenden Zentrifuge gesucht und gefunden werden, was Gegenstand der deutschen
Patentanmeldung P 4400999.2 des Anmelders ist.
[0015] Aufgrund des an die Zentrifuge angelegten weitestgehendenVakuums und der dadurch
möglichen hohen Drehzahl der Zentrifuge steigt die Lieferleistung des Streckwerkes
drastisch an, weshalb teure Höchstverzugsstreckwerke sinnvoll eingesetzt werden können
und dadurch das Spinnen ab Kanne ohne Flyer möglich wird.
Kurzbezeichnung der Zeichnung, in der zeigen:
[0016]
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
- Figur 2
- Spinnorgane zwischen Streckwerk und Kanne beim Ab-Kanne-Spinnen
- Figur 3
- ein Anspinnorgan mit Hilfsabsaugkanal
- Figur 4a - 4e
- verschiedene Spinnstadien
- Figur 5
- eine Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung zum Stufenspinnen mit einer Schneid- und Klemmeinrichtung
- Figur 6
- eine kardanisch aufgehängte Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung für reines Zentrifugenspinnen
- Figur 7
- eine weitere kardanisch aufgehängte Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung vorzugsweise
für das Stufenspinnen und
- Figur 8
- eine weitere kardanisch aufgehängte Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung.
Wege zur Ausführung der Erfindung:
[0017] Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Beispiels einer Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
5 zur Durchführung des Verfahrens. Aus einem Streckwerk 1 gelangt das austretende
Faserband 13 in ein Anspinnorgan 2, mit dem automatisch angesponnen wird. Das Anspinn-
oder Drallorgan 2 leitet das sich bildende Garn in einem Fadenleitrohr 3 in ein Fadenführerrohr
4, welches in der Zentrifuge 6 in Richtung des Doppelpfeils changiert. Beim einstufigen
Zentrifugenspinnen verlegt das Fadenführerrohr das Garn mit einer wilden Kreuzwicklung,
beim Stufenspinnen in zwei Stufen hingegen in eine Art Parallelwicklung.
[0018] Die Zentrifuge 6 ist in einem Gehäuse 5', welches prinzipiell zur Herausnahme der
Zentrifuge geöffnet werden kann, was durch die Trennstriche 73,73' angedeutet ist,
mittels eines Lagers 10 frei hängend bzw. frei stehend um einen flaschenähnlichen
Hals 62 der Zentrifuge 6 drehbar gelagert. Der Hals 62 der Zentrifuge 6 ist hohl und
bildet gleichzeitig die Drehachse der Zentrifuge 6 und den Zugang für das Fadenführerrohr
4 in die Zentrifuge 6, die deshalb vorzugsweise als flaschenförmig gestaltet bezeichnet
werden kann. Der Innenraum 7 zwischen der äußeren Wandung der Zentrifuge 6 und dem
Gehäuse 5' ist luftleer, es herrscht dort weitestgehend Vakuum, was durch die Bezeichnung
"p
u" in Figur 1 angedeutet ist, weshalb der Hals 62 der Zentrifuge 6 von außen gegen
das Innere 7 des Gehäuses 5' mit einer Dichtung 11 geeignet abgedichtet ist, innerhalb
der Zentrifuge herrscht jedoch der normale Luftdruck "p
n". Der Zentrifugenhals 62 weist einen Durchmesser d
h auf, der, bezogen auf den Durchmesser d
z der Zentrifuge 6, relativ klein ist. Die Zentrifuge 6 wird vermittels eines Wirtels
angetrieben, was mittels des gekrümmten Bezugspfeils 12 angedeutet ist.
[0019] Die Zentrifuge 6 ist gefüllt, wenn der Innendurchmesser der Garnwicklung 9 ca. 40
mm beträgt. Beim reinen Zentrifugenspinnen wird nun die Drehzahl auf etwa 1/10 abgesenkt,
der Unterdruck beseitigt und der Garnwickel 9 aus dem Gehäuse entnommen, indem das
Gehäuse geöffnet wird, oder das Garn kann aus dem Gehäuse herausgespult werden, ohne
daß das Gehäuse oder die Zentrifuge geöffnet wird.
[0020] Da das Zentrifugenspinnverfahren sehr hohe Drehzahlen zuläßt, kann direkt ab Kanne
gesponnen werden, wodurch das in einem Hochverzugsstreckwerk gebundene Kapital gut
genutzt wird. Beim Spinnen ab Kanne wird der Transport des Bandes an das Streckwerk
dadurch erleichtert, daß vor dem Streckwerk ein Falschdrahtorgan angeordnet ist. Sollen
stärkere Bänder verarbeitet werden, so kann zwischen Falschdrahtorgan und Streckwerk
ein Luntenteiler angeordnet sein, der beide Streckwerke versorgt.
[0021] Figur 2 zeigt die zwischen zwei Streckwerken 1, 1' und Kanne 14 gelegenen Spinnorgane,
nämlich Falschdrahtorgan 15 und Luntenteiler 16. Ersteres erteilt dem Band 13 falsche
Drehungen, wodurch ein fehlverzugsfreier Transport möglich wird. Letzterer verteilt
bei relativ dicken Bändern die aus dem Falschdrahtorgan 15 austretende Lunte auf zwei
Streckwerke 1, 1'.
[0022] Figur 3 zeigt das Streckwerk und Anspinnorgan 2 im Schnitt. Den Ausgangswalzen 17
des Streckwerkes 1 liegt der Ansaugkanal 18 des Anspinnorgans 2 gegenüber, wobei innerhalb
desselben sich zwei luftbeaufschlagte Tangentialkanäle 19, 19' befinden; zusätzlich
kann im Bereich der Mündung des Ansaugkanals 18 ein Hilfsabsaugkanal 20 angeordnet
sein. Wenn der entstehende Faden durch das Fadenleitrohr 3 und das Fadenführerrohr
4 die Wandung der Zentrifuge erreicht hat, wird die zum Anspinnen notwendige Hilfsluftabsaugung
durch den Hilfsabsaugkanal 20 stillgesetzt.
[0023] Der Durchmesser des Ansaugkanals 18 beträgt bevorzugt weniger als 3 mm. Preßluft
p
ü tritt über die Kanäle 19,19' in das Fadenleitrohr 3 und bildet einen Wirbel, in dessen
Zentrum Unterdruck herrscht. Dadurch wird ein Faserbändchen angesaugt und verdreht,
was durch die Hilfsabsaugung 20 unterstützt wird. Das Fadenleitrohr 3 hat einen Durchmesser
bevorzugt kleiner 6 mm und mündet am oberen Totpunkt des Fadenführerrohrs 4 in dasselbe.
[0024] Normalerweise liegen die Streckwerksachse 72 und die Achse des Fadenleitrohres in
einer Flucht senkrecht. Die Streckwerksachse 72 kann jedoch stufenlos bis zu einem
Winkel, vorzugsweise 45 Grad, gegen die Achse des Fadenleitrohres neigbar sein; der
Drehpunkt entspricht dem Mittelpunkt der Unterwalze des Streckwerkes. Damit kann der
Garncharakter in Grenzen eingestellt werden. Durch die Feinabstimmungen der Arbeitsorgane
wird eine optimale Fortpflanzung der Spinnspannung bis zur Klemmlinie des Streckwerks
erreicht, wodurch eine sehnenförmige Ablage des Garns in der Zentrifuge vermieden
wird.
[0025] Die Figuren 4a bis 4c zeigen die Verfahrensschritte beim reinen Zentrifugenspinnen.
Die Zentrifuge 6 besteht aus zwei Zentrifugenteilen, nämlich einem Zentrifugenoberteil
21 und einem Zentrifugenunterteil 22, im Inneren befindet sich die Garnwicklung 9.
Ein Doffer 23 ist zugeordnet, der aus einem Halteteil 42 besteht, das geeignet an
der Maschineneinrichtung gehaltert sein kann und das einen drehbaren Dorn 67 trägt,
auf dem drehbar eine Hülse 28 angeordnet ist, die einen Garnwickel 9 zu tragen imstande
ist.
[0026] Gemäß Figur 4b wird die Zentrifuge 6 unter Beibehaltung einer Restdrehzahl von 1/10
der Betriebsdrehzahl auseinandergefahren, so daß der Doffer 23 in den Garnwickel 9
eingeführt werden kann.
[0027] Nachdem die Hülse 28 des Doffers 23 aufgesetzt und durch das sich drehende Zentrifugenunterteil
22 in Drehung versetzt wurde, wird die Drehzahl auf Null gesetzt, wodurch die Garnwicklung
9 auf die Hülse 28 schrumpft. Die Garnwicklung 9 wird entnommen und kann von der Hülse
28 über Kopf umgespult werden, was in Figur 4c durch den Zugpfeil 24, der den Faden
8 abzieht, angedeutet ist. Die Zentrifuge 6 wird geschlossen und spinnt weiter.
[0028] Extrem hohe Umspulgeschwindigkeiten werden möglich, wenn die Garnwicklung 9 gemäß
Figur 4d in eine Hilfszentrifuge 25 mit zentralem Dorn 26 übergeben wird. Nach Übergabe
im Stillstand wird die Hilfszentrifuge 25 auf ca. 10.000 Upm gebracht. Das Garn 8
kann gemäß Figur 4e von innen nach außen hin unter zusätzlicher Drehungserteilung
über Kopf umgespult werden. Dem Garn werden dadurch zusätzlich wenige Drehungen pro
Meter erteilt, wenn mit über 2.000 m/min abgespult wird. Wird der gesamte Prozeß betrachtet,
so liegt wieder ein Stufenspinnverfahren vor.
[0029] Wenn nach dem Stufenspinnverfahren gearbeitet wird, so kann, nachdem die Zentrifuge
gefüllt ist, das Garn unter fortgesetzter Drehungerteilung aus der Zentrifuge gezogen
und auf eine Spule gewickelt werden, die sich in unmittelbarere Nähe der Zentrifuge
befindet, was in Figur 5 gezeigt ist. Dabei hat sich als vorteilhaft erwiesen, beim
zweistufigen Zentrifugenspinnen dem Garn in der ersten Stufe wenigstens 90 Prozent
der Drehungen, vorzugsweise 95%, und in der zweiten Stufe den Rest an Drehungen aufzugeben.
[0030] Zwischen dem Fadenführerrohr 4 und dem Gehäuse 5' einer Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
5, die ähnlich der in Figur 1 ist, befindet sich eine Schneid- und Klemmvorrichtung
27 und eine Aufwindeeinrichtung 29. Nachdem die Zentrifuge 6 gefüllt ist, erreicht
das Fadenführerrohr 4 seinen obersten Totpunkt. Das Garn 8 wird von der Schneid- und
Klemmvorrichtung 27 fixiert und durch eine Hilfsrolle 30 auf die Aufwindeeinrichtung
29 geworfen und aufgewunden, worauf sich das Arbeitsspiel wiederholt. Die Schneid-
und Klemmvorrichtung 27 ist in Richtung der Doppelpfeile in Figur 5 verfahrbar und
sorgt für eine saubere Trennung des Garns.
[0031] In Figur 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
vorzugsweise für reines Zentrifugenspinnen dargestellt. Zentrifugen für reines Zentrifugenspinnen
haben ein Fassungsvermögen von ca. 100 Gramm Garn.
[0032] Die Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung besteht aus einem zweiteiligen Gehäuse 31,
innerhalb desselben eine flaschenförmige Zentrifuge 35 angeordnet ist; im Raum 40
zwischen dem Gehäuse 31 und der Zentrifuge 35 herrscht Unterdruck p
u; im Inneren der Zentrifuge 35 herrscht normaler Druck p
n.
[0033] Prinzipiell kann die Zentrifuge aus wenigstens zwei Teilen bestehen, die teleskopartig
ineinanderstecken oder etwas konisch geformt sind, wobei das Dehnungsverhalten der
Zentrifugenteile unter Fliehkraft sowohl durch eine geeignete Materialwahl als auch
durch geeignete Formgebung der Zentrifugenteile so aufeinander abgestimmt ist, daß
sich bei Rotation der beiden ineinandersteckenden Zentrifugenteile eine hermetisch
dichte Zentrifuge ergibt. Zusätzlich können die Teile durch axial angreifende Preßluft
ineinandergedrückt werden. Der eine Zentrifugenteil kann in dem einen Teil des Gehäuses,
der andere im anderen Teil des Gehäuses drehbar gelagert sein, wobei ein Antriebsmotor
einem der Zentrifugenteile zugeordnet ist. Zur kraftschlüssigen Paarung der Zentrifugenteile
wird die Zentrifuge bis zu einer Zwischendrehzahl hochgefahren, die so hoch gewählt
ist, daß sich die beiden Zentrifugenteile aufgrund unterschiedlicher Dehnungen gegeneinander
luftdicht verspannen, wobei sich das innenliegende Zentrifugenteil unter den Fliehkräften
ausdehnt, so daß die Zentrifuge ein luftdichtes System bildet und nunmehr der Raum
zwischen Gehäuse und Zentrifuge bis zum Vakuum p
u evakuiert wird; danach wird die Drehzahl der Zentrifuge hochgefahren, bis sie ihre
Betriebsdrehzahl erreicht. Die Verspannung wird somit so groß gewählt, daß die durch
den nachfolgend angelegten Unterdruck bewirkten Axialkräfte aufgenommen werden.
[0034] Das Gehäuse 31 wie auch die Zentrifuge 35 bestehen je aus zwei Teilen 32, 33 bzw.
36, 37, wobei der obere, äußere Zentrifugenteil 36 mittels eines axialen Festlagers
34, 34' im oberen Gehäuseteil 32 gelagert ist. Eine axiale Dichtung 38 dichtet den
oberen Zentrifugenteil 36 bzw. den Zentrifugenhals 69 gegenüber dem Gehäuse 31 luftdicht
ab. Der untere, innere Zentrifugenteil 37, der die Garnwicklung aufnimmt, ist mittels
eines axialen Loslagers 39, 39' im unteren Gehäuseteil 33 gelagert, die gemeinsam
gegenüber dem oberen Gehäuseteil 32 und dem oberen Zentrifugenteil 36 auseinandergefahren
werden können. Das untere Gehäuseteil 33 nimmt einen Elektromotor 41 auf, der das
untere Zentrifugenteil 37 antreibt. Die Lager laufen nur unter der Last der Kreiselkräfte;
das Gesamtsystem ist federnd gelagert, so daß prinzipiell ein freier Kreisel vorliegt.
[0035] Die Zentrifugenteile 36 und 37 stecken ineinander und dichten bei Rotation hermetisch
ab. Um die Zentrifugenteile 36, 37 sicher zu paaren, kann von außen axial auf das
untere Gehäuseteil 33 ein Überdruck p
ü angelegt werden, der die relativ zueinander beweglichen Teile zusammenschiebt. Beim
Losdrehen wird der Überdruck auf Null gesetzt; die Werkstoffe und Abmessungen der
Zentrifugenteile 36, 37 sind dergestalt aufeinander abgestimmt, daß sich bei aufbauender
Fliehkraft zwischen den Mantelwandungen der Zentrifugenteile 36, 37 eine kraftschlüssige
luftdichte Verbindung ergibt. Wenn die Zentrifuge 35 eine Mindestdrehzahl erreicht
hat und die Zentrifugenteile 36, 37 ineinandergeschoben sind, wird der Raum 40 evakuiert;
danach erreicht die Zentrifuge 35 innerhalb des Gehäuses 31 ihre Betriebsdrehzahl.
[0036] In Figur 7 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
für das zweistufige Stufenspinnen dargestellt, die das Garn in Parallelwicklungen
ablegt und normalerweise ein Fassungsvermögen von wenigstens 50 g Garn hat. Innerhalb
eines Gehäuses 43, welches topfartig ausgeführt ist, befindet sich eine nur eine Achse
62 aufweisende Zentrifuge 45, die - ähnlich der Zentrifuge 35 in Figur 6 - aus zwei
Zentrifugenteilen 46 und 47 besteht, wobei der obere, äußere Zentrifugenteil 46 bzw.
der Zentrifugenhals 70 innerhalb des Gehäuses 43 mittels eines Festlagers 68, 68'
drehbar gehaltert und luftdicht nach außen mit einer Dichtung 38 abgedichtet ist.
Ein Elektromotor 41' ist wiederum integraler Bestandteil des Gehäuses 43 und des oberen
Zentrifugenteils 46 und somit hier vorteilhaft im Vakuum angeordnet. Das Gehäuse 43
ist schwingend gelagert, so daß die Zentrifuge 45 kardanisch aufgehängt ist. Am entgegengesetzten
Ende kann das Gehäuse 43 mittels eines beweglichen Deckels 44 luftdicht öffenbar verschlossen
werden, was durch den Doppelpfeil angedeutet ist. Der innere Zentrifugenteil 47 steckt
becherartig im Zentrifugenteil 46; der Raum 48 zwischen Gehäuse 43, Deckel 44 und
Zentrifuge 45 kann wiederum evakuiert werden.
[0037] Diese Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung, in die man hinein- und herausspinnt, braucht
nur dann geöffnet zu werden, wenn die Reste einer Garnpackung bei Fadenbruch entfernt
werden müssen. In einem solchen Fall wird der Deckel 44 wegbewegt und das Gehäuse
43 geöffnet. Ein Stempel 49 kann sich mittels Unterdruck pu am Boden der unteren bzw.
inneren Teilzentrifuge 47 festsaugen und diese aus dem oberen bzw. äußeren Zentrifugenteil
46 herausziehen. Wenn der Stempel 49 drehbar ausgeführt ist, kann die Garnpackung
auch geordnet entnommen werden, da sie wegen der Fliehkraftreste an der Wandung des
Zentrifugenteils 47 verbleibt. Beim reinen Zentrifugenspinnen hingegen kann trotz
Fadenbruchs weitergesponnen werden.
[0038] Gemeinsam kann in den vorstehenden Beispielen so vorgegangen werden, daß jeweils
an jedem Gehäuseteil ein Zentrifugenteil hängt und die kraftschlüssige Verbindung
der Zentrifugenteile durch Anlegen eines Überdruckes hergestellt werden kann. Sobald
die Zentrifuge in Gang gesetzt wird, schließt diese hermetisch dicht. Nunmehr wird
der Überdruck auf Null gesetzt und bei hinreichender Drehzahl der Raum zwischen dem
Gehäuse und der Zentrifuge bis praktisch Vakuum evakuiert. Auf die Lager der Zentrifuge
wirken keine Kräfte, weil eines der Lager als Festlager, das andere als Loslager ausgebildet
ist; die Zentrifuge läuft kardanisch aufgehängt.
[0039] Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung.
Innerhalb eines Gehäuses 50, welches aus zwei Gehäuseteilen 51, 52 bestehen kann,
ist eine Zentrifuge 53 angeordnet, die aus zwei Zentrifugenteilen 54, 55 besteht;
der Raum 56 zwischen Gehäuse 50 und Zentrifuge 53 kann bis praktisch zum Vakuum evakuiert
werden. Der obere, äußere Zentrifugenteil 54 im oberen Gehäuseteil 51 des Gehäuses
50 weist ein Lager 57 auf, das zur kardanischen Lagerung in einem Formgummi 58 elastisch
gelagert und nach außen gegen den Formgummi 58 vermittels einer Dichtung 59 gegen
den Zentrifugenhals 71 luftdicht abgedichtet ist. Der obere Gehäuseteil 51 weist des
weiteren eine Bremsvorrichtung 60 auf.
[0040] Der untere, innere Zentrifugenteil 55 ist an seinem unteren, nicht gezeigten Ende
geeignet gelagert und angetrieben; er kann in axialer Richtung - ähnlich wie die Zentrifugen
35, 45 der Figuren 6, 7 - vom oberen Zentrifugenteil 54 entfernt werden, damit eine
Garnpackung oder Garnreste beim Stufenspinnen aus dem inneren Zentrifugenteil 55 entfernt
werden können.
[0041] Ein Kraft- und/oder Formschluß zwischen den Zentrifugenteilen 54, 55 wird dadurch
erreicht, daß jeweils die äußersten Ränder bzw. Enden der Zentrifugenteile kegelförmig
ineinanderpassen oder mit Gewinden 61, 61' oder Bajonettverschlüssen versehen sind,
so daß die Enden der Zentrifugenteile 54, 55 gemäß Figur 8 passend ineinandergreifen.
Zur Herstellung einer Verbindung zwischen den beiden Zentrifugenteilen 54, 55 wird
der Zentrifugenteil 54 durch die Bremse 60 an einer Drehung gehindert, wobei der untere
Zentrifugenteil 55 axial und unter Drehung gegen den oberen Zentrifugenteil 54 bewegt
wird, so daß ein Verschluß der Zentrifuge 53 zustande kommt.
[0042] Die Öffnung der Zentrifuge 53 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei dieselbe
stillgesetzt und der obere Zentrifugenteil 54 mittels der Bremse 60 blockiert wird,
dann läuft der Motor kurzzeitig in Gegenrichtung, so daß sich die Zentrifugenteile
54, 55 trennen; der im Innern befindliche Garnwickel schrumpft zusammen. Nach dem
Auseinanderfahren der beiden Teilzentrifugen 54, 55 wird die untere Teilzentrifuge
55 separat mittels eines Motors wieder in Drehung versetzt, wodurch der Garnwickel
sich öffnet und steif wird, so daß ein Doffer eingeführt und das Garn entnommen werden
kann.
[0043] Prinzipiell kann einer der Gehäuseteile des Gehäuses gegenüber dem gehalterten, relativ
beweglichen Zentrifugenteil der Zentrifuge eine Bremsvorrichtung zum Abbremsen und
Stillsetzen des zugeordneten Zentrifugenteils aufweisen, wobei dieser Zentrifugenteil
vorzugsweise mittels eines Festlagers innerhalb des zugeordneten Gehäuseteils drehbar
gelagert ist.
[0044] Der Doffer kann geeignet an der Maschineneinrichtung der Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
angeordnet sein; beispielsweise ist derselbe nach dem Auseinanderfahren der beiden
Zentrifugenteile der Zentrifuge in den den Garnwickel aufweisenden Zentrifugenteil
automatisch einfahrbar.
Gewerbliche Anwendbarkeit:
[0045] Das Vakum-Zentrifugenspinnverfahren und die Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung sind
insbesondere zum Herstellen von Garnen klassischen Charakters geeignet, wobei mit
einem spezifisch niedrigerem Energie- und somit Kapitalaufwand gesponnen werden kann,
als das bei Ring- und Rotorspinnvorrichtungen des Standes der Technik möglich ist.
Der spezifische Energie- und Kapitalbedarf, bezogen auf ein Garn gleicher Festigkeit
und Feinheit, liegt unter demjenigen von Ring- und Rotorspinnen des Standes der Technik.
Liste der Bezugszeichen:
[0046]
- 1, 1'
- Streckwerke
- 2
- Anspinnorgan (Drallorgan)
- 3
- Fadenleitrohr
- 4
- Fadenführerrohr
- 5
- Vakuum-Zentrifugenspinnvorrichtung
- 5'
- Gehäuse
- 6, 35, 45, 53
- Zentrifugen
- 7
- Innenraum
- 8
- Faden oder Garn
- 9
- Garnwickel
- 10
- Lager
- 11
- Dichtung
- 12
- Wirtel
- 13
- Band
- 14
- Kanne
- 15
- Falschdrahtorgan
- 16
- Luntenteiler
- 17
- Ausgangswalzen
- 18
- Ansaugkanal
- 19, 19'
- Tangentialkanäle
- 20
- Hilfsabsaugkanal
- 21
- Zentrifugenoberteil
- 22
- Zentrifugenunterteil
- 23
- Doffer
- 24
- Pfeil
- 25
- Hilfszentrifuge
- 26
- Dorn
- 27
- Schneid- und Klemmvorrichtung
- 28
- Hülse
- 29
- Aufwindeeinrichtung
- 30
- Hilfsrolle
- 31
- Gehäuse
- 32, 33
- Gehäuseteile
- 34, 34'
- Festlager
- 36, 37, 46, 47, 54, 55
- Zentrifugenteile
- 38
- Dichtung
- 39, 39'
- Loslager
- 40
- Innenraum
- 41, 41'
- Elektromotor
- 42
- Halteteil
- 43
- Gehäuse
- 44
- Deckel
- 48
- Innenraum
- 49
- Stempel
- 50
- Gehäuse
- 51, 52
- Gehäuseteile
- 56
- Innenraum
- 57
- Lager
- 58
- Formgummi
- 59
- Dichtung
- 60
- Bremsvorrichtung
- 61, 61'
- Gewinde- oder Bajonettverschluß
- 62
- Zentrifugenhals bzw. Drehachse der Zentrifuge
- 63
- Achse der Zentrifuge
- 64
- Drehteller
- 65
- Achse
- 66
- Kanal
- 67
- Dorn
- 68, 68'
- Festlager
- 69, 70, 71
- Zentrifugenhälse bzw. Drehachsen der Zentrifugen
- 72
- Streckwerksachse
- 73
- Trennstriche
- pu
- Unterdruck
- pn
- normaler Luftdruck
- dz
- Durchmesser der Zentrifuge
- dh
- Durchmesser des Zentrifugenhalses
- α
- Winkel der Streckwerksachse gegenüber der Achse des Fadenleitrohres
1. Zentrifugenspinnverfahren zum Spinnen eines Garns klassischen Charakters, in dem entweder
in einer Stufe ein vollständig gedrehtes oder in einer ersten Stufe ein teilweise
gedrehtes Garn in eine Zentrifuge (6,35,45,53) gesponnen und entnommen wird und beim
teilweise gedrehten Garn demselben in einer zweiten Stufe beim Entnehmen während des
Aufwindens die Restdrehungen erteilt werden, unter Benützung der Zentrifuge, eines
Streckwerkes (1,1'), eines Anspinnorgans (2) und eines in die Zentrifuge changierenden
Fadenführerrohres (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifuge (6,35,45,53) in einem Raum (7,40,48,56) mit Unterdruck (pu) rotiert, innerhalb der Zentrifuge aber der normale Luftdruck (pn) herrscht und in die Zentrifuge unter normalem Luftdruck (pn) eingesponnen wird, wobei der Unterdruck (pu) so eingestellt wird, daß bei Rotation der Zentrifuge im wesentlichen nur noch die
Lagerreibung der Zentrifuge auftritt, aber die Luftreibung der Außenwand der Zentrifuge
(6,35,45,53) weitgehend unterdrückt ist.
2. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das einstufige
Zentrifugenspinnen, nachdem die Zentrifuge (6,35,45,53) gefüllt ist, die Drehzahl
erheblich unterhalb der Nenndrehzahl abgesenkt, vorzugsweise auf etwa 1/10 der Nenndrehzahl,
der Unterdruck (pu) beseitigt und der Garnwickel (9) mit Hilfe eines Doffers (23) entnommen wird.
3. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Anspinnen unmittelbar oberhalb des Anspinnorgans (2) die Luft abgesaugt und
automatisch angesponnen wird und die Luftabsaugung (20) stillgesetzt wird, sobald
das entstehende Garn die Wandung der Zentrifuge (6,35,45,53) erreicht hat.
4. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifuge (6,35,45,53) nach dem Stillstand, wobei der im Innern befindliche
Garnwickel (9) zusammenschrumpft, aus dem Gehäuse (5',31,43,50) entnommen und die
Zentrifuge außerhalb des Gehäuses in Drehung versetzt wird, so daß sich der Garnwickel
(9) wieder öffnet und weiterverarbeitet werden kann.
5. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim zweistufigen Zentrifugenspinnen dem Garn in der ersten Stufe wenigstens 90
Prozent der Drehungen, vorzugsweise 95 Prozent, und in der zweiten Stufe der Rest
an Drehungen aufgegeben wird.
6. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ab Kanne (14) gesponnen wird und dem Band (13) zwischen dem Kannenausgang und
dem Eingang des Streckwerkes (1,1') mittels eines Falschdrahtorgans (15) Falschdraht
erteilt wird.
7. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Band (13) nach dem Falschdrahtorgan (15) geteilt und auf zwei Streckwerke
(1,1') aufgegeben wird.
8. Zentrifugenspinnverfahren nach Anspruch 1, unter Verwendung eines Gehäuses und einer
darin unter Vakuum rotierenden Zentrifuge, die beide wenigstens zweiteilig ineinandersteckbar
sind und die Zentrifugenteile unterschiedliche Dehnungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß zur kraftschlüssigen Paarung der Zentrifugenteile die Zentrifuge auf eine Zwischendrehzahl
hochgefahren wird, die so hoch gewählt ist, daß sich die beiden Zentrifugenteile aufgrund
unterschiedlicher Dehnungen gegeneinander luftdicht verspannen, wobei die Verspannung
so groß gewählt ist, daß die durch den nachfolgend angelegten Unterdruck (pu) bewirkten Axialkräfte aufgenommen werden, anschließend die Zentrifuge auf die Betriebsdrehzahl
hochgefahren wird.
9. Vorrichtung zum Spinnen eines Garns klassischen Charakters, mit einer Zentrifuge (6,35,45,53),
in die in einer Stufe ein vollständig gedrehtes Garn gesponnen und entnommen wird,
mit Streckwerk (1,1'), Anspinnorgan (2) und in die Zentrifuge changierenden Fadenführerrohr
(4), wobei die Zentrifuge (6,35,45,53) innerhalb eines Gehäuses (5',21,22,31,43,50)
drehbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum (7,40,48,56) zwischen der Zentrifuge und dem Gehäuse mit Unterdruck
(pu) beaufschlagbar ist, innerhalb der Zentrifuge aber der normale Luftdruck (pn) herrscht, wobei der Unterdruck so einstellbar ist, daß bei Rotation im wesentlichen
nur noch die Lagerreibung der Zentrifuge auftritt, aber die Luftreibung der Außenwand
der Zentrifuge (6,35, 45,53) gegenüber dem Gehäuse (5',21,22,31,43,50) weitgehend
unterdrückt ist.
10. Vorrichtung zum Spinnen eines Garns klassischen Charakters, mit einer Zentrifuge (6,35,45,53),
in die in einer ersten Stufe ein teilweise gedrehtes Garn gesponnen und demselben
in einer zweiten Stufe bei der Entnahme während des Aufwindens die Restdrehungen erteilt
werden, mit Streckwerk (1,1'), Anspinnorgan (2) und in die Zentrifuge changierenden
Fadenführerrohr, wobei die Zentrifuge (6,35,45,53) innerhalb eines Gehäuses (5',21,22,31,43,50)
drehbar angeordnet ist,
(4), dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum (7,40,48,56) zwischen der Zentrifuge und dem Gehäuse mit Unterdruck
(pu) beaufschlagbar ist, innerhalb der Zentrifuge aber der normale Luftdruck (pn) herrscht, wobei der Unterdruck (pu) so einstellbar ist, daß bei Rotation im wesentlichen nur noch die Lagerreibung der
Zentrifuge auftritt, aber die Luftreibung der Außenwand der Zentrifuge (6,35, 45,53)
gegenüber dem Gehäuse (5',21,22,31,43,50) weitgehend unterdrückt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifuge (6,35,45,53) flaschenförmig gestaltet ist und über einen zentrisch
als Drehachse ausgebildeten Hals (62,69,70,71) verfügt, dessen Durchmesser (dh), bezogen auf den Durchmesser (dz) der Zentrifuge (6,35,45,53), klein ist und der gegenüber dem Gehäuse (5',21,22,31,43,50)
zur Aufrechterhaltung des Vakuums luftdicht abgedichtet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß Gehäuse (5',31,43,50) und/oder Zentrifuge (6,35,45,53) aus wenigstens zwei Teilen
(21,22,32,33,36,37,43,44,46,47,51,52,54,55) bestehen, die auseinanderfahrbar sind
und der eine Teil der Zentrifuge axial in einem Teil des Gehäuses, der andere Teil
axial im anderen Teil des Gehäuses drehbar gelagert sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (43) öffenbar topfartig gestaltet und einen entfernbaren Deckel (44)
besitzt, wobei die Zentrifuge (45) nur eine Achse (62) besitzt und mit derselben innerhalb
des Gehäuses (43) drehbar und abgedichtet gelagert ist und ein Elektromotor (41')
in das Gehäuse, vorzugsweise um die Achse (62), integriert ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifugenteile (36,37,46,47) der Zentrifuge (35,45) konisch oder teleskopartig
ineinandersteckbar sind, wobei das Dehnungsverhalten der Zentrifugenteile unter Fliehkraft
sowohl durch eine geeignete Materialwahl als auch durch geeignete Formgebung der Zentrifugenteile
so aufeinander abgestimmt ist, daß sich bei Rotation eine hermetisch luftdichte Zentrifuge
ergibt, die die unter Vakuum auftretenden Axialkräfte aufzunehmen imstande ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Teil der Zentrifuge mit einem Festlager, der andere Teil der Zentrifuge
mit einem Loslager im zugehörigen Gehäuseteil drehbar gelagert sind, wobei auf der
Seite des Loslagers ein Hilfsüberdruck (pü) zwecks Paarung anlegbar ist, der während der Spinnphase auf Null gesetzt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (31,43) und/oder die Zentrifuge federnd gelagert sind, so daß die
Zentrifuge kardanisch aufgehängt ist und die Kreiselachse sich frei einzustellen imstande
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Innenraum (7,40,48,56) zwischen dem Gehäuse (5',31,43,50) und der Zentrifuge
(6,31,45,53) eine Vakuum-Pumpe anschließbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zentrifuge (45) ein Stempel (49) mit Drehteller (64) und Achse (65) zugeordnet
ist, der einen Kanal (66) aufweist, über den ein Unterdruck (pu) zum Ansaugen des unteren Zentrifugenteils (47) aufgebbar ist, wobei der Drehteller
(64) an das untere Zentrifugenteil (47) andockbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Gehäuses (50) auf der Seite des Festlagers ein hülsen- oder ringförmiges
Formgummiteil (58) angeordnet ist, innerhalb desselben ein Zentrifugenteil (54) einer
Zentrifuge (53) drehbar und abdichtend gehaltert ist, wobei die Zentrifugenteile (54,
55) an ihren sich überlappenden Rändern jeweils mit einem abdichtenden Gewinde- oder
Bajonettverschluß (61, 61') versehen sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Gehäuseteile (51) des Gehäuses (50) gegenüber dem gehalterten, relativ
beweglichen Zentrifugenteil (54) der Zentrifuge (53) eine Bremsvorrichtung (60) zum
Abbremsen und Stillsetzen des zugeordneten Zentrifugenteils (54) aufweist, wobei dieser
Zentrifugenteil (54) vorzugsweise mittels eines Festlagers (57) innerhalb des zugeordneten
Gehäuseteils (51) drehbar gelagert ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Zentrifuge ein Doffer (23) schwenkbar angeordnet ist, der aus einem
an einem Halteteil (42) drehbar angeordneten Dorn (67) besteht, auf dem eine Hülse
(28) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des oberen Totpunktes des Fadenführerrohres (4) eine Schneid- und Klemmvorrichtung
(27) für den Faden (8) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckwerksachse gegen die Achse des Fadenleitrohres um einen Winkel (α) neigbar
ist, vorzugsweise bis zu einem Winkel von 45 Grad.
1. Centrifugal spinning process for spinning a yarn having a classical character, in
which, either in one stage, a completely twisted yarn, or in a first stage, a partially
twisted yarn is spun in a centrifuge (6, 35, 45, 53) and removed whereby, in the case
of the partially twisted yarn, in a second stage at the time of removal, the remaining
twist is imparted to said yarn during the winding, using the centrifuge, a drawing
device (1, 1'), a piecing element (2) and a thread guide tube (4) traversing into
the centrifuge, characterized in that
the centrifuge (6, 35, 45, 53) rotates in a space (7, 40, 48, 56) having negative
pressure (pu), while normal air pressure (pn) prevails inside the centrifuge and the
piecing into the centrifuge is carried out at normal air pressure (pn), whereby the
negative pressure (pu) is set in such a way that, during the rotation of the centrifuge,
essentially only the bearing friction of the centrifuge occurs, while the air friction
of the outer wall of the centrifuge (6, 35, 45, 53) is largely suppressed.
2. Centrifuge spinning process according to Claim 1, characterized in that,
with the one-stage centrifuge spinning, once the centrifuge (6, 35, 45, 53) has been
filled, the rotational speed is lowered to a level substantially below the nominal
speed, preferably to about 1/10 of the nominal speed, in that the negative pressure
is eliminated and in that the yarn winding (9) is removed by means of a doffer (23).
3. Centrifuge spinning process according to Claim 1 or 2, characterized in that,
for purposes of piecing, immediately above the piecing element (2), the air is evacuated
and the piecing is carried out automatically, and the air evacuation (20) is stopped
as soon as the yarn has reached the wall of the centrifuge (6, 35, 45, 53).
4. Centrifuge spinning process according to Claim 1 or 2, characterized in that,
after stopping, the centrifuge (6, 35, 45, 53) is taken out of the housing (5', 31,
43, 50) whereby the yarn winding (9) inside the centrifuge collapses, and the centrifuge
is made to rotate outside of the housing so that the yarn winding (9) opens up again
and can be further processed.
5. Centrifuge spinning process according to Claim 1, characterized in that,
with the two-stage centrifuge spinning, in the first stage, at least 90 percent of
the twist, preferably 95 percent, is imparted to the yarn, while the rest of the twist
is imparted to the yarn in the second stage.
6. Centrifuge spinning process according to Claim 1, characterized in that
spinning is done out of the can (14) and a false twist is imparted to the sliver (13)
between the can outlet and the inlet of the drawing device (1, 1') by means of a false-twist
element (15).
7. Centrifuge spinning process according to Claim 2, characterized in that
the sliver (13) is divided after the false twist element (15) and fed to two drawing
devices (1, 1').
8. Centrifuge spinning process according to Claim 1, using a housing and a centrifuge
rotating therein under a vacuum, both of which can be inserted into each other with
at least two parts and the centrifuge parts have differing expansions, characterized
in that,
for purposes of non-positive fitting of the centrifuge parts, the centrifuge is accelerated
to an intermediate speed that is selected so high that the two centrifuge parts are
braced together air-tight due to their different expansions, whereby the bracing is
selected so high that the axial forces generated by the subsequently applied negative
pressure (pu) are absorbed, and then the centrifuge is accelerated to its operating
speed.
9. Device for spinning a yarn having a classical character, with a centrifuge (6, 35,
45, 53), in which, in one stage, a completely twisted yarn is spun and removed, with
a drawing device (1, 1'), a piecing element (2) and a thread guide tube (4) traversing
into the centrifuge, whereby
the centrifuge (6, 35, 45, 53) is pivoted inside a housing (5', 21, 22, 31, 43, 50),
the inner space (7, 40, 48, 56) between the centrifuge and the housing can have negative
pressure (pu) applied to it, while normal air pressure (pn) prevails inside the centrifuge,
whereby the negative pressure (pu) can be set in such a way that, during the rotation,
essentially only the bearing friction of the centrifuge occurs, while the air friction
of the outer wall of the centrifuge (6, 35, 45, 53) against the housing (5', 21, 22,
31, 43, 50) is largely suppressed.
10. Device for spinning a yarn having a classical character, with a centrifuge (6, 35,
45, 53) in which, in a first stage, a partially twisted yarn is spun and, in a second
stage at the time of removal, the remaining twist is imparted to said yarn during
the winding, with a drawing device (1, 1'), a piecing element (2) and a thread guide
tube (4) traversing into the centrifuge, whereby
the centrifuge (6, 35, 45, 53) is pivoted inside a housing (5', 21, 22, 31, 43, 50),
the inner space (7, 40, 48, 56) between the centrifuge and the housing can have negative
pressure (pu) applied to it, while normal air pressure (pn) prevails inside the centrifuge,
whereby the negative pressure (pu) can be set in such a way that, during the rotation,
essentially only the bearing friction of the centrifuge occurs, while the air friction
of the outer wall of the centrifuge (6, 35, 45, 53) against the housing (5', 21, 22,
31, 43, 50) is largely suppressed.
11. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the centrifuge (6,35,45,53) is bottle-shaped and has a neck (62,69,70,71) configured
centrally as a rotational axis, whose diameter (dh), relative to the diameter (dz)
of the centrifuge (6,35,4,53), is small and which is sealed air-tight with respect
to the housing (5',21,22,31,43,50) in order to maintain the vacuum.
12. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the housing (5', 31, 43, 50) and/or centrifuge (6,35,45,53) consist of at least two
parts (21,22,32,33,36,37,43,44,46,47,51,52,54,55) which can be moved apart from each
other and one part of the centrifuge is pivoted axially in one part of the housing,
while the other part is pivoted axially in the other part of the housing.
13. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the housing (43) has a pot-like, openable design and has a removable cover (44), whereby
the centrifuge (45) has only one axis (62) and is pivoted and sealed inside the housing
(43) with said axis, and an electric motor (41') is integrated into the housing, preferably
around the axis (62).
14. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the centrifuge parts (36,37,46,47) of the centrifuge (35, 45) can be inserted into
each other conically or telescopically, whereby the expansion behavior of the centrifuge
parts under centrifugal force is harmonized with each other by means of a suitable
material selection as well as by means of suitable shaping of the centrifuge parts
in such a way that, during rotation, a hermetically air-tight centrifuge results,
which is capable of absorbing the axial forces that occur under vacuum.
15. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
one of the parts of the centrifuge is pivoted on fixed bearings and the other part
of the centrifuge is pivoted on loose bearings in the appertaining housing part, whereby
on the side of the loose bearing, an auxiliary excess pressure (pü) can be applied
for purposes of fitting, which is set at zero during the spinning phase.
16. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the housing (31,43) and/or the centrifuge are on spring bearings, so that the centrifuge
is suspended on gimbals and the gyroscopic axis is able to set itself freely.
17. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
a vacuum pump can be connected to the inner space (7, 40, 48, 56) between the housing
(5', 31, 43, 50) and the centrifuge (6, 35, 45, 53).
18. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the centrifuge (45) is associated with a stamp (49) with a turntable (64) and axis
(65) having a channel (66) via which a negative pressure (pu) can be applied in order
to attach the lower centrifuge part (47) by suction, whereby the turntable (64) can
be docked onto the lower centrifuge part (47).
19. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that,
inside the housing (50) on the side of the fixed bearings, there is a sleeve-like
or annular shaped rubber part (58) inside which a centrifuge part (54) of a centrifuge
(53) is pivoted and sealed, whereby the centrifuge parts (54, 55) are each provided
on their overlapping edges with a sealing threaded or bayonet closure (61, 61').
20. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
one of the housing parts (51) of the housing (50) has a braking mechanism (60) across
from the supported, relatively movable centrifuge part (54) of the centrifuge (53)
for purposes of braking and stopping the appertaining centrifuge part (54), whereby
this centrifuge part (54) is preferably pivoted by means of fixed bearings (57) inside
the appertaining housing part (51).
21. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that,
in the area of the centrifuge, a doffer (23) is arranged so as to swivel, which consists
of a mandrel (67) that pivots on a holding part (42) on which a sleeve (28) is arranged.
22. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that,
in the area of the upper dead center of the thread guide tube (4), there is a cutting
and clamping device (27) for the yarn (8).
23. Device according to Claim 9 or 10, characterized in that
the drawing device axis can be inclined with respect to the axis of the thread guide
tube by an angle ((), preferably by an angle of 45 degrees.
1. Procédé de filature centrifuge pour filer un fil de caractère classique, dans lequel,
soit un fil complètement tordu dans une seule étape, soit un fil partiellement tordu
dans une première étape, est filé dans une centrifugeuse (6,35,45, 53) et enlevé de
celle-ci, le fil partiellement tordu recevant les torsions ultérieures dans une seconde
étape quand il est enlevé pendant l'enroulage, en faisant intervenir la centrifugeuse,
un dispositif d'étirage (1,1'), un organe de torsion (2) et un tube guide-fil (4)
oscillant dans la centrifugueuse,
caractérisé en ce que
la centrifugeuse (6,35,45,53) tourne dans une enceinte (7,40,48,56) mise sous dépression
(pu), tandis que l'intérieur de la centrifugueuse se trouve à la pression atmosphérique
normale (pn) et que la filature dans la centrifugeuse s'effectue à la pression atmosphérique
normale (pn), la dépression étant réglée de sorte que, lorsque la centrifugueuse tourne, il n'y
a pratiquement que le frottement de palier de la centrifugeuse, le frottement d'air
de la paroi extérieure de la centrifugeuse (6,35,45,53) étant supprimé dans une large
mesure.
2. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 1, caractérisé en ce que, pour
la filature centrifuge en une étape, dès que la centrifugeuse (6,35, 45,53) est remplie,
la vitesse de rotation est considérablement réduite à des valeurs inférieures à la
vitesse de rotation nominale, de préférence à environ 1/10 de la vitesse de rotation
nominale, que la dépression (pu) est supprimée et la bobine de fil (9) est retirée à l'aide d'un doffer (23).
3. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que,
pour commencer le filage, l'air est aspiré au-dessus de l'organe de torsion (2) de
sorte que la filature commence automatiquement, et en ce que l'aspiration de l'air
(20) est arrêtée dès que le fil qui se forme a atteint les parois de la centrifugeuse
(6,35,45,53).
4. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'après
l'arrêt de la centrifugeuse (6,35,45,53) pendant lequel la bobine de fil (9) se dégonfle,
ladite centrifugeuse est enlevée du boîtier (5',31,43,50) et mise en rotation à l'extérieur
du boîter de sorte que la bobine de fil (9) s'ouvre de nouveau pour un traitement
ultérieur.
5. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 1, caractérisé en ce que, dans
la filature centrifuge en deux étapes, le fil reçoit dans la première étape au moins
90 pour cent des torsions, de préférence 95 pour cent, et dans la seconde le reste
des torsions.
6. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 1, caractérisé en ce que la
filature s'effectue à partir du pot (14) et qu'on applique à la bande (13), entre
la sortie du pot et l'entrée du système d'étirage (1,1'), une fausse torsion à l'aide
d'un organe de fausse torsion (15).
7. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 2, caractérisé en ce que le
ruban (13) est divisé en aval de l'organe de fausse torsion et envoyé vers deux systèmes
d'étirage (1,1').
8. Procédé de filature centrifuge selon la revendication 1 faisant intervenir un boîtier
et une centrifugeuse tournant à vide dans ledit boîtier, les deux consistant chacun
en au moins deux parties et pouvant être embrochés l'un dans l'autre, les parties
de la centrifugeuse présentant des extensions différentes,
caractérisé en ce que,
pour assurer l'assemblage par adhérence des parties de la centrifugeuse, cette dernière
est portée à une vitesse de rotation intermédiaire suffisamment élevée, de sorte que
les deux parties de la centrifugeuse, en raison de leurs extensions différentes, sont
serrées l'une contre l'autre sans laisser passer d'air, le serrage choisi étant suffisamment
fort pour que les forces axiales engendrées par la dépression (pu) appliquée par la suite puissent être absorbées, et que la centrifugeuse est ensuite
amenée à la vitesse de rotation de service.
9. Dispositif pour la filature d'un fil de caractère classique comportant une centrifugeuse
(6,35,45,53) dans laquelle, en un seule étape, un fil ayant reçu toutes ses torsions
est filé et enlevé, dispositif doté d'un système d'étirage (1,1'), d'un organe de
torsion (2) et d'un tube guide-fil (4) oscillant dans la centrifugeuse, la centrifugeuse
(6,35,45,53) étant disposée de façon à tourner dans un boîtier (5',21,22,31,43,50),
caractérisé en ce que
l'enceinte (7,40,48,56) entre la centrifugeuse et le boîtier peut être mise en dépression
(pu), tandis que l'intérieur de la centrifugeuse se trouve à la pression atmosphérique
normale (pn), la dépression pouvant être réglée de sorte que, lorsque la centrifugueuse tourne,
il n'y a pratiquement que le frottement de palier de celle-ci, tandis que le frottement
d'air de la paroi extérieure de la centrifugeuse (6,35,45,53) par rapport au boîter
(5',21,22,31,43,50) est supprimé dans une large mesure.
10. Dispositif pour la filature d'un fil de caractère classique comportant une centrifugeuse
(6,35,45,53) dans laquelle un fil partiellement tordu est filé dans une première étape
avant de recevoir les torsions ultérieures dans une deuxième étape quand il est enlevé
pendant l'enroulage, dispositif doté d'un système d'étirage (1,1'), d'un organe de
torsion (2) et d'un tube guide-fil (4) oscillant dans la centrifugeuse, la centrifugeuse
(6,35,45,53) étant disposée de façon à tourner dans un boîtier (5',21,22,31,43,50),
caractérisé en ce que
l'enceinte (7,40,48,56) entre la centrifugeuse et le boîtier peut être mise en dépression
(pu), tandis que l'intérieur de la centrifugeuse se trouve à la pression atmosphérique
normale (pn), la dépression pouvant être réglée de sorte que, lorsque la centrifugueuse toume,
il n'y a pratiquement que le frottement de palier de celle-ci, tandis que le frottement
d'air de la paroi extérieure de la centrifugeuse (6,35,45,53) par rapport au boîter
(5',21,22,31,43,50) est supprimé dans une large mesure.
11. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que la centrifugeuse
(6,35,45,53) se présente sous forme de bouteille et dispose d'un goulot (62,69,70,71)
central faisant office d'axe de rotation dont le diamètre (dh) est petit par rapport au diamètre (dz) de la centrifugeuse (6,35,45,53) et qui, pour maintenir le vide, est rendu étanche
à l'air par rapport au boîtier.
12. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que le boîtier (5',31,43,50)
et/ou la centrifugeuse (6,35,45,53) sont composés d'au moins deux parties (21,22,32,33,36,37,43,44,46,47,51,52,54,55)
pouvant être écartées l'une de l'autre et que l'une partie de la centrifugeuse est
logée axialement et de façon à tourner dans l'une partie du boîtier, tandis que l'autre
partie de la centrifugeuse est logée axialement et de façon à tourner dans l'autre
partie du boîtier.
13. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que le boîtier (43) se
présente sous forme de pot ouvrable possédant un couvercle (44) amovible, la centrifugeuse
(45) ne présentant qu'un seul axe (62) avec lequel elle est logée de façon à tourner
et étanche à l'intérieur du boîtier et qu'un moteur électrique (41') est intégré dans
le boîtier, de préférence autour de l'axe (62).
14. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que les parties (36,37,46,47)
de la centrifugeuse (35,45) peuvent être insérées l'une dans l'autre à la façon de
cônes ou d'un téléscope, le comportement à la extension sous l'effet de la force centrifuge
des parties de la centrifugeuse étant adapté par le choix de matériaux appropriés
ainsi que par la forme appropriée des parties de la centrifugeuse, de sorte qu'on
obtient en rotation une centrifugeuse hermétiquement étanche à l'air qui est en mesure
d'absorber les forces axiales qui se produisent sous vide.
15. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que l'une partie de la
centrifugeuse est logée de façon à tourner dans sa partie du boîtier au moyen d'un
palier fixe, tandis que l'autre partie de la centrifugeuse est logée de façon à tourner
dans l'autre partie du boîtier au moyen d'un palier libre, une surpression auxiliaire
(pü) pouvant être appliquée côté palier libre à des fins d'assemblage et qui est mise
à zéro pendant la phase de filage.
16. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que le boîtier (31,43)
et/ou la centrifugeuse sont logés élastiquement de sorte que la centrifugeuse est
suspendue en cardan et que l'axe centrifuge est en mesure de se régler librement.
17. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'une pompe à vide peut
être raccordée à l'enceinte (7,40,48,56) entre le boîtier (5',31,43,50) et la centrifugeuse
(6,31,45,53).
18. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'un poinçon (9) avec
plateau tournant (64) et axe (65) est affecté à la centrifugeuse (45) et présente
un canal (66) au travers duquel une dépression (pu) servant à l'aspiration de la partie inférieure (47) de la centrifugeuse peut être
appliquée, le plateau tournant (64) pouvant être amarré à la partie inférieure (47)
de la centrifugeuse.
19. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'une pièce moulée en
caoutchouc (58) sous forme de douille ou d'anneau est disposée à l'intérieur du boîtier
(50) côté palier fixe, et dans lequel une partie (54) d'une centrifugeuse (53) est
supportée de façon à tourner et sans laisser passer d'air, les bords des parties (54,55)
de la centrifugeuse qui se recouvrent étant dotés d'une fermeture filetée ou à baïonnette
(61,61').
20. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que l'une des parties
(51) du boîtier (50) présente un moyen de freinage (60) par rapport à la partie (54)
supportée relativement mobile de la centrifugeuse (53) pour freiner et arrêter la
partie correspondante (54) de la centrifugeuse, cette partie (54) de la centrifugeuse
étant logée de préférence à l'aide d'un palier fixe (57) de façon à tourner à l'intérieur
de la partie correspondante (51) du boîtier.
21. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'un doffer (23) est
disposé de façon pivotante dans la zone de la centrifugeuse, doffer qui consiste en
un mandrin (67) qui est fixé de façon à tourner sur une pièce de support (42) et sur
lequel est disposée une douille (28).
22. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'un dispositif de coupe
et de serrage (27) pour le fil (8) est disposé dans la zone du point mort haut du
tube guide-fil (4).
23. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que l'axe du système
d'étirage peut être incliné par rapport à l'axe du tube filière suivant un angle (∝),
de préférence jusqu'à un angle de 45 degrés.