(19)
(11) EP 0 765 980 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.1997  Patentblatt  1997/14

(21) Anmeldenummer: 96115025.7

(22) Anmeldetag:  19.09.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB LU NL

(30) Priorität: 19.09.1995 DE 19534634

(71) Anmelder: Silidur Industrieböden GmbH
52222 Stolberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fedder, Udo
    6465 AN Kerkrade (NL)
  • de Vos, Francis
    4700 Eupen (BE)

(74) Vertreter: Castell, Klaus, Dr.-Ing. 
Patentanwaltskanzlei Liermann - Castell Schillingstrasse 335
52355 Düren
52355 Düren (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tragende, dichte Bodenplatte aus Beton, insbesondere Stahldrahtfaserbeton und Verfahren zum Herstellen einer derartigen Betonplatte


    (57) Die Herstellung von dichten Betonböden ist aufwendig und kostenintensiv, da eine gegenüber üblichen Anforderungen viel stärkere Bewehrung im Beton vorgesehen werden muß. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges Verfahren vorzuschlagen, und diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß nur in einem Dichtbereich der Bodenplatte die Öffnungen der in diesem Bereich liegenden Risse auf eine maximale Breite von 0,2 mm beschränkt werden. Dieser Dichtbereich liegt vorzugsweise sehr nahe an der Oberseite des Bodens, um ein Eindringen von Flüssigkeit in die Platte möglichst nahe am Eindringort zu verhindern.




    Beschreibung


    [0001] Ein derartiger Bodenaufbau ist sehr gut zur Erzielung von guten Dichteigenschaften geeignet. Die Verwendung von Stahlfaserbeton und Bewehrungen führt jedoch zu einer aufwendig herzustellenden und relativ teuren Bodenplatte.

    [0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine tragende, dichte Bodenplatte aus Beton und ein Verfahren zu ihrer Herstellung so weiterzubilden, daß die Herstellungskosten deutlich gesenkt werden können, ohne daß die Dichteigenschaften der Platte verringert werden.

    [0003] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Bodenplatte vorgeschlagen wird, die einen Dichtbereich aufweist, wobei nur die Öffnungen der in diesem Bereich liegenden Risse auf eine Breite von maximal 0,2 mm beschränkt sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einer tragenden, dichten Bodenplatte aus Beton nur ein schmaler Bereich des Betons die Dichteigenschaften aufweisen muß und die Dichteigenschaften des übrigen Bereichs der Platte für die Dichtheit der Bodenplatte von untergeordneter Bedeutung sind. Somit reicht es aus, in einem relativ dünnen Bereich der Platte eine so starke Bewehrung und/oder so viel Stahlfasern vorzusehen, daß die geforderten Dichteigenschaften mit dem zementgebundenen Material erzielt werden. Die Bedeutung der übrigen Bereiche der tragenden Bodenplatte wird ausschließlich durch die statischen Anforderungen bestimmt.

    [0005] Erfahrungsgemäß wird von einer dichten Platte gesprochen, wenn die Breite der Risse 0,2 mm nicht übersteigt. Selbstverständlich können jedoch höhere Dichtheitsgrade erreicht werden, indem die Breite der Risse durch eine höhere Stahlmenge weiter verringert wird.

    [0006] Vorteilhaft ist es, wenn der Dichtbereich auf der Seite der Platte liegt, die mit Flüssigkeit in Berührung kommt. Da zu vermeiden ist, daß Flüssigkeit in die Platte eindringt und sich die Platte mit Flüssigkeit vollsaugt, sollte der Dichtbereich möglichst nahe der Fläche angeordnet werden, die mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Üblicherweise ist dies die Oberseite des Bodens, wobei auch denkbar ist, eine Platte gegen Eindringen von Flüssigkeit von unten abzudichten. Das Anbringen des dichten Bereichs an das Oberseite der Platte hat den besonderen Vorteil, daß der Dichtbereich für eine Kontrolle des Bodens leicht zugänglich ist.

    [0007] Durch die Konzentration der Bewehrung oder der Stahlfasern in einem schmalen Bereich der Bodenplatte ist es möglich, die Stärke der Platte wesentlich zu verringern, und es ist daher in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Bodenplatte eine maximale Stärke von 20 cm aufweist. Sofern im Dichtbereich nur Stahlfasern verwendet werden, kann die Plattenstarke bis auf etwa 5 cm verringert werden.

    [0008] Sofern eine Bewehrung vorgesehen werden soll, ist es von Vorteil, wenn die Bodenplatte im Dichtbereich eine Bewehrung mit einer Betondeckung von maximal 5 cm aufweist, da dadurch der Dichtbereich in unmittelbarer Nähe der Seite liegt, die möglicherweise mit Flüssigkeit in Berührung kommt.

    [0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung mindestens 300 mm2 pro laufendem Meter in beide Richtungen aufweist und der Beton ein Faserbeton mit mindestens 30 kg/m3 Stahldrahtfaser ist. Eine derartige Kombination eignet sich besonders gut zur Erzielung der gewünschten Dichteigenschaften und hat sich in Versuchen als überraschend günstige Variation herausgestellt.

    [0010] Da auch Fugen zwischen einzelnen Platten die Dichteigenschaften begrenzen und zusätzliche Abdichtmaßnahmen erfordern, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Bodenplatte fugenlose Felder mit einer Feldgröße über 1000m2 aufweist. Die Grundzüge der Herstellung einer derartigen Platte sind in der europäischen Patentschrift EP 0 137 024 B1 beschrieben und es wird in der Anmeldung vollständig auf die Ausführungen in dieser Patentschrift zur Herstellung fugenloser Böden Bezug genommen.

    [0011] Um eine Abdichtung der Bodenplatte im Wandbereich und an auf dem Boden stehenden Stützen zu gewährleisten, wird weiter vorgeschlagen, daß die Bodenplatte ein am Rand der Bodenplatte angeordnetes Aufkantungsprofil aufweist, dessen unteres Ende zumindest in den Dichtbereich hineinragt und dessen oberes Ende über den Dichtbereich emporragt. Dieses Aufkantungsprofil, das vorzugsweise L- oder Z-förmig gestaltet werden kann, sorgt mit seinem unteren Ende für einen dichten Übergang zwischen Profil und Bodenplatte und das über den Dichtbereich emporragende obere Ende sorgt dafür, daß auf der Bodenplatte aufgestaute Flüssigkeit nicht an die Wand und vorallem nicht in den Übergangsbereich zwischen Wand und Bodenplatte gelangt.

    [0012] Um eine fest Verbindung zwischen dem Aufkantungsprofil und der Bodenplatte zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn das Aufkantungsprofil am unteren Ende Verankerungsmittel aufweist. Als Verankerungsmittel dient in einem einfachen Fall das Aufkanten des Profils. Dies ist jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten der Verankerung.

    [0013] Da die Aufkantungsprofilteile nur eine bestimmte Länge aufweisen, wird vorgeschlagen, daß die Bodenplatte mehrere Aufkantungsprofilteile aufweist, die über im Querschnitt H-förmige Kupplungsstücke miteinander verbunden sind. Diese Kupplungsstücke sind so ausgebildet, daß auf beiden Seiten ein Aufkantungsprofil eingesteckt werden kann, das im Kupplungsstück mit einer flexiblen Dichtmasse abgedichtet wird. Derartige Kupplungsstücke erlauben es, bei einem Schwinden der Bodenplatte die um die Bodenplatte herum gelegte Profillänge zu reduzieren.

    [0014] Vorteilhaft ist es, wenn in einem Säulenbereich ein ringförmiges Band oberhalb des Dichtbereiches um das Aufkantungsprofil herum angeordnet ist. Ein derartiges Band erlaubt es, oberhalb des Dichtbereiches zwischen Säule und Band einen Betonsockel zu gießen, der ein an der Säule nach oben geführtes Dichtungsband aus Elastomer abdeckt.

    [0015] Die Profile und das Band werden vorzugsweise aus rostfreiem Stahlblech gefertigt. Die Bleche können jedoch auch verzinkt sein und auch der Einsatz von Kunststoff ist möglich.

    [0016] Um zwischen verschiedenen Bodenlatten eine Abdichtung zu erzielen, hat die Bodenplatte vorzugweise am Übergang zu einer weiteren Bodenplatte ein eine Nut bzw. eine Feder bildendes Fugenprofil, das über Verankerungsmittel fest mit der Bodenplatte verbunden ist. Während die Nut einer Bodenplatte mit der Feder einer Weiteren Bodenplatte dynamisch zusammenwirkt, sorgen die Verankerungsmittel dafür, daß das Fungenprofil nicht von den Bodenplatte abreißt. Um auch möglicherweise durch das Nut- und Federprofil hindurchtretende Flüssigkeit zu stoppen, kann unterhalb des Profilbereiches ein Dichtungsband aus Elastomer, das für derartige Einsatzzwecke bekannt ist, eingesetzt werden.

    [0017] Zur Lösung der Aufgabe gehört auch ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Platte, bei dem Stahldrahtfasern mit Verankerung, Stabstahl und/oder Mattenstahl verwendet werden, um die Öffnungen der Risse im Dichtbereich auf eine Breite von maximal 0,2 mm zu beschränken.

    [0018] Prinzipiell gibt es verschiedene Möglichkeiten durch Kombination von Stahldrahtfasern, Stabstahl und/oder Mattenstahl die geforderten Dichteigenschaften in dem erfindungsgemäßen Dichtbereich sicherzustellen.

    [0019] Eine spezielle Ausgestaltung des Verfahrens sieht jedoch folgende Verfahrensschritte vor:

    [0020] Zuerst wird eine Bewehrung von mindestens 300 mm2 pro laufenden Meter in beide Richtungen auf Abstandshalter gelegt und anschließend wird Faserbeton von mindestens 30 kg/m3 Stahldrahtfasern eingebaut, wobei eineBetondeckung von maximal 5 cm vorgesehen wird.

    [0021] Dieses Verfahren eignet sich zur Herstellung eines Bodens, dessen Oberfläche gegen das Eindringen von Flüssigkeiten zu schützen ist. Die Abstandshalter stellen dabei sicher, daß nur in einem eng begrenzten Dichtbereich möglichst direkt unter der Oberfläche des Bodens die Rißbreite auf maximal 0,2 mm beschränkt wird. Größere Rißbreiten in dem unterhalb dieses Dichtbereiches liegenden Beton können sich auf die Dichtheit des Bodens nicht negativ auswirken, da ein Eindringen von Flüssigkeit in diesen Betonbereich durch den Dichtbereich verhindert ist.

    [0022] Vorteilhaft ist es bei diesem Verfahren, wenn alle Seiten abgedichtet oder als Auffangwanne mittels Aufkantungen ausgebildet werden. Die Aufkantungen können aus Edelstahl, verzinktem Stahl oder Kunststoff bestehen und die Bodenplatte sollte in einem Guß mit den Aufkantungen betoniert werden. Die Ausbildung von Böden als Auffangwannen aus Beton ist unter dem Begriff "weiße Wanne" bekannt und umfangreich beschrieben.

    [0023] Vorteilhaft ist es außerdem, wenn eine Nachbehandlung des Betons vorgenommen wird, um die Dichtigkeit der Oberfläche zu erhöhen. Die Nachbehandlung besteht aus einer Wasserschicht, die mindestens 4 Wochen erhalten bleiben sollte oder einer gesprühten Nachbehandlung.

    [0024] Ausführungsbeispiele und Detaillösungen sind in der Zeichnug dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

    [0025] Es zeigt
    Figur 1
    eine erfindungsgemäße Bodenplatte mit Unterbau,
    Figur 2
    eins Bodenplatte mit Aufkantungsprofil,
    Figur 3
    ein H-förmiges Kupplungsstück
    Figur 4
    ein Aufkantungsprofil um eine Säule
    Figur 5
    die Ansicht von Figur 4 mit hochgezogendem Dichtungsband,
    Figur 6
    eine Draufsicht auf die Darstellung nach Figur 5 mit ringförmigen Band,
    Figur 7
    eine Seitenansicht der in Figur 6 gezeigten Säulenabdichtung,
    Figur 8
    eine Säulenabdichtung im Wandbereich,
    Figur 9
    eine Draufsicht auf die Säulenabdichtung nach Figur 8,
    Figur 10
    eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Säulenabdichtung nach Figur 8,
    Figur 11
    das Aufkantungsprofil für eine Türabdichtung,
    Figur 12
    Dichtungsband und Fugenprofil für eine Türabdichtung und
    Figur 13
    eine Türabdichtung vor dem Einbringen der Betonschicht.


    [0026] Der in Figur 1 gezeigte Aufbau besteht aus einem Untergrund 1, der gleichmäßig verformbar ist und eine Unebenheit von 3 cm Pro 4 m aufweist. Darauf befindet sich ein kapillarbrechender Unterbau 2 aus Kies mit 100% Proctordichte, dessen Oberfläche eine Unebenheit von 2 cm pro 4 m aufweist. Auf dieser Oberfläche ist ein Unterbeton 3 vorgesehen. Darauf liegt eine Gleitschicht 4, die auch weggelassen werden kann, um eine bessere Verbindung zwischen Unterbau und Bodenplatte zu erzielen. Dadurch entsteht ein tragfähiger Boden, an den eine Ebenheitsanforderung von maximal +/- 2 cm gestellt wird.

    [0027] Auf diesem Boden liegt die erfindungsgemäße Bodenplatte 5 aus Beton, in deren oberem Bereich eine Bewehrung 6 von mindestens 300 mm2 pro laufendem Meter in beide Richtungen vorgesehen ist. Auf dieser Bewehrung liegt eine Betondeckung 7 mit einer Höhe von etwa 3 cm. Die gesamte Betonplatte hat damit eine Starke von etwa 10 cm. Die Flüssigkeit, die von oben in die Betonplatte 5 eindringt wird spätestens im Dichtbereich 8 um die Bewehrung 6 durch das Zusammenwirken von Stahlfaserbeton und Bewehrung gestoppt. Im Dichtbereich 8 um die Bewehrung ist die Breite der in der Betonplatte entstehenden Risse auf maximal 0,2 mm beschränkt, womit ein Durchdringen von Flüssigkeit verhindert wird.

    [0028] In der Figur sind stark vergrößert zwei Risse 9 und 10 eingezeichnet, wobei der Riß 9 sich von der Plattenoberflache nach unten erstreckt und der Riß 10 unterhalb der Bewehrung verlauft. Da nach der Erfindung die Bewehrung 6 möglichst nahe an der Oberfläche der Platte angeordnet ist und nur durch eine minimale Betondeckung 7 abgedeckt ist, geht der Riß 9 nur durch die Betondeckung 7 und verengt sich im Bereich der Bewehrung 6 so weit daß die maximale Rißbreite von 0,2 mm nicht überschritten wird. Der Riß 10 auf der Unterseite der Bewehrung 6 kann weit in die Bodenplatte 5 eindringen, ohne daß dadurch die Dichtheit der Platte beeinflußt wird.

    [0029] Die in der Figur im Querschnitt dargestellte Bodenplatte 5 ist eine Platte mit einer Feldgröße von mindestens 1000 bis 4000 m2, wobei darauf geachtet wird, daß die Geometrie der gewünschten Felder auf ein Verhältnis von 1:1 bis maximal 1:2 beschränkt wird. Die Herstellung derartiger fugenloser Platten als Beton ist aus der oben erwähnten EP 137 024 B1 bekannt.

    [0030] Da die Platte im vorliegenden Falle jedoch besonderen Dichtheitsanforderungen gerecht werden soll, werden alle Seiten der Platte abgedichte oder als Auffangwannen mittels spezieller Aufkantungen 10 ausgebildet. Falls im Bereich der Bodenplatte 5 Dehnungsprofile vorgesehen werden müssen, werden diese Fingen zusätzlich durch Dichtungsbänder abgedichtet. Alle möglichen festen Punkte werden vermieden oder durch geeignete Stahlverstärkung senkrecht zu der erwartenden Rißentwicklung bewehrt. Somit entsteht eine weiße Wanne, die durch Zugabe einer ausreichenden Stahlmenge in einem Bereich möglichst nahe der Oberfläche den gestellten Dichtheitsanforderungen genügt.

    [0031] Beim Herstellen der Bodenplatte 5 aus Beton wird auf den Unterbau 2 und ggf. den Unterbeton 3 die Gleitschicht 4 verlegt (die auch wegfallen kann), und auf dieser Gleitschicht werden Abstandhalter 11, 12 aufgestellt, auf die die Bewehrung 6 gelegt wird. Danach kommt der Einbau eines Faserbetons mit mindestens 30 kg/m3 Stahldrahtfasern, die ein Verankerungssystem aufweisen. Die max. 20 cm hohe Schicht Faserbeton kann evtl. auch direkt frisch in frisch auf einen Betonboden aufgebracht werden. Dies ist eine besonders kostengünstige Variante. Als Verankerungssystem für die Stahldrahtfasern, sind Fasern in Wellenform, in Form von Haken oder mit Endkegeln geeignet. Die Stahldrahtfasern müssen eine Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm2 nachweisen und sollten einen Durchmesser zwischen 0,5 mm und 1 mm haben, wobei ihre Länge zwischen 40 mm und 60 mm liegen sollte. In Abhängigkeit von der gewünschten Rißbreite können der Faseranteil und die obere Bewehrung erhöht werden.

    [0032] Der Beton sollte eine Festigkeitsklasse von 35 N/mm2 nicht überschreiten und einen Wasser-Zement-Wert von maximal 0,55 aufweisen. Um die Rißbildung zu minimieren wird durch betontechnologische Maßnahmen das Schwinden auf einem Minimum gehalten.

    [0033] Während des Einbaus wird eine Nachbehandlung des Betons vorgenommen, um die Dichtigkeit der Oberfläche zu erhöhen und die Austrocknung zu verzögern. Als Nachbehandlung dient eine Wasserschicht, die mindestens während 4 Wochen auf dem Beton erhalten wird oder eine gesprühte Nachbehandlung.

    [0034] Die statisch verteilten Belastungen sollten nicht größer als 30 KN/m2 sein und werden progressiv auf die Platte aufgebracht, das heißt maximal 50 % während der ersten sechs Monate nach dem Einbau. Bei höheren Nutzlasten muß die Bemessung der Platte überprüft werden.

    [0035] Als Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Bodenplatte sind vor allem große Auffangwannen wie Industrieböden bei Speditionen oder Werkstätten zu erwähnen. Bei derartigen Böden sind Sonderbereiche besonders zu bemessen, und es wird hierbei nur beispielsweise auf die Einbauteil-Bereiche, die Grenzbereiche 1 m vom Rand und die Einleitungsstellen von konzentrierten Lasten verwiesen.

    [0036] Die maximale Beanspruchung liegt üblicherweise bei max. 20 cm Flüssigkeitssäule, die bei Leckagen oder Unfällen entstehen, so daß statische Aspekte, der durch Flüssigkeiten entstehenden Belastungen, nur eine untergeordnete Rolle spielen. Vor allem bei umweltgefährdenden Stoffen spielt jedoch die Eindringtiefe, die nach einigen Tagen erreicht werden kann, eine besondere Rolle, und es ist daher besonders vorteilhaft, wenn der Dichtbereich möglichst nahe an der Oberfläche liegt.

    [0037] Je nach chemischer Zusammensetzung der mit dem Beton in Berührung kommenden flüssigen Produkte kann ein zusäztliches Oberflächenschutzsystem des Betons notwendig sein, das die Wirkung der erfindungsgemäßen Platte noch unterstützt.

    [0038] Auch andere Beanspruchungen, wie beispielsweise drückendes Wasser bei einer weißen Wanne, können nach ersten statischen Überprüfungen durch das erfindungsgemäße Verfahren günstig beeinflußt werden, da die Rißbreite der entstehenden Risse in einem speziellen Dichtbereich reduziert wird.

    [0039] Figur 2 zeigt die Verwendung eines im Querschnitt Z-förmigen Aufkantungsprofils 21, das zwischen Wand- und Bodenplatte so angeordnet ist, daß sein unteres Ende 22 im Dichtbereich 8 der Bodenplatte 5 liegt und sein oberes Ende 23 soweit über den Dichtbereich hinausragt, daß sich auf der Bodenplatte 5 stauendes Wasser nicht zwischen das Aufkantungsprofil 21 und eine dahinterliegende Wand 24 geraten kann. Das untere Ende 22 des Aufkantungsprofils 21 ist nach oben geknickt, um ein Verankerungsmittel 25 zu bilden. Zwischen dem Aufkantungsprofil 21 und der Wand 24 ist ein Spalt 26, in dem ein Dämmaterial wie bspw. ein Schaumstoffstreifen 27 angeordnet ist. Die Oberseite dieses Spaltes 26 wird durch ein abgeknicktes oberes Ende 23 des Aufkantungsprofils 21 abgeschlossen.

    [0040] Das in Figur 3 gezeigte Kupplungsstück 15 besteht aus einem L-förmig gebogenen Profilteil 28, auf das ein mit einer Sicke 29 versehenes weiteres L-förmiges Profilteil 30 im Bereich der Sicke aufgenietet ist. Dadurch entsteht ein in, wesentlichen H-förmiger Querschnitt mit zwei Seiten 31 und 32, in die Aufkantungsteile 21 einschiebbar sind. Zur Befestigung des Kupplungsstückes 15 an der Wand 24 ist am oberen Ende des Kupplungsstückes 15 im Bereich der Sicke 29 eine Bohrung 33 vorgesehen.

    [0041] Die Figuren 4 bis 7 zeigen die Verwendung der erfindungsgemäßen Aufkantungsprofile 21 in Verbindung mit dem Kupplungsstück 15 zur Abdichtung der Bodenplatte 5 gegen eine Säule 34, die im Ausführungsbeispiel von einem senkrechten Doppel-T-Träger gebildet wird. Zwei Aufkantungsprofilteile 21 werden dabei so um die Säule gelegt, daß die Enden der Profilteile in die Spalten 31 und 32 eines Kupplungsstucks 15 greifen.

    [0042] Anschließend werden im Bereich der Kupplungsstücke 15 Dichtungsbänder 14 so verlegt, daß sie im Säulenbereich 35 längs der Säule 34 bis zur Oberkante des Aufkantungsprofiles 21 hochgezogen sind.

    [0043] Auf die Dichtungsbänder 14 werden, wie in Figur 6 gezeigt, Fugenprofile 13 mit Verankerungsmitteln 16 aufgestellt und darüber wird ein ringförmiges Band 18 aus Stahlblech so aufgestellt, daß seine Unterkante mit der Oberseite der Bodenplatte 5 abschließt. Innerhalb des ringförmigen Bandes ist an der Innenseite des Stahlblechs ein Schaumstoffstreifen 19 angebracht.

    [0044] Der Querschnitt in Figur 7 zeigt noch einmal deutlich, wie um die Säule 34 zunächst das Aufkantungsprofil 21 gelegt ist. Darauf liegt das Dichtungsband 14, das sich im Bereich der Fugen auch am Boden entlang erstreckt. In einem Abstand zum Dichtungsband erstreckt sieh letzlich das Band 18 aus Stahlblech kreisförmig um die Säule 34. Beim Einbringen des Betons wird die Bodenplatte 5 bis zur Höhe 36 aufgefüllt und im Säulenbereich 35 bis zur Höhe 37.

    [0045] Die Figuren 8 bis 10 zeigen das Abdichten einer an der Wand 24 angeordneten Säule 34, wobei Aufkantungsprofile 21 im Säulenbereich 35 um die Säule 34 herumgeführt sind und das Dichtungsband 14 und das Fugenprofil 13 wie zuvor beschrieben angeordnet sind. Die Figur 8 zeigt darüber hinaus eine auf Abstandshaltern 11 und 12 aufliegende obere Bewehrung 6.

    [0046] Eine Draufsicht auf die Anordnung nach Figur 8 zeigt die Figur 9, in der auch ein Band 18 eingezeichnet ist, das auf das Aufkantungsprofil 21 aufgesteckt ist.

    [0047] Figur 10 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht, in der die Betonfüllhöhen 36 und 37 im Bereich um die Säule 34 angegeben sind. In dieser Figur ist auch das Fugenprofil 13 mit seinen Verankerungsmitteln 16 gut zu erkennen. Die Verankerungsmittel 16 liegen auf einer höhenverstellbaren Stützeinrichtung 38 auf und unter dem Fugenprofil 13 verläuft das Dichtungsband 14. Auf den Verankerungsmitteln 16 liegt die Bewehrung 6 auf, die darüber hinaus über Abstandshalter 11 abgestützt ist.

    [0048] Die Wandabdichtung im Bereich einer Türe zeigen die Figuren 11 bis 13. Gemäß Figur 11 ist zunächst ein speziell geformtes Aufkantungsprofilteil 21 in eine Aussparung am unteren Ende 20 des Türrahmens 17 eingesetzt. Anschließend wird das Dichtungsband 14 längs der Türschwelle und auf das Aufkantungsprofil 21 aufgeklebt, um letzlich darauf das Fugenprofil 13 zu positionieren. Den gesamten Aufbau zeigt abschließend Figur 13, der leicht zu entnehmen ist, daß auch bei einem geringfügigen Schwinden der Bodenplatte 5 selbst im Schwellenbereich einer Türe in Folge des erfindungsgemäßen Aufbaues der Hodenplatte nicht mit Undichtigkeiten zu rechnen ist.


    Ansprüche

    1. Tragende, dichte Bodenplatte (5) aus Beton insbesondere Stahldrahtfaserbeton, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Dichtbereich (8) aufweist, wobei nur die Öffnungen der in diesem Bereich liegenden Risse auf eine Breite von maximal 0,2 mm beschränkt sind.
     
    2. Bodenplatte (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtbereich (8) auf der Seite der Platte liegt, die mit Flüssigkeit in Berührung kommt.
     
    3. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (5) eine maximale Stärke von 20 cm aufweist.
     
    4. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte im Dichtbereich (8) eine Bewehrung (6) mit einer Betondeckung (7) von maximal 5 cm aufweist.
     
    5. Bodenplatte (5) nach einen, der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung (6) mindestens 300 mm2 pro laufendem Meter in beide Richtungen aufweist und der Beton ein Faserbeton mit wenigstens 30 kg/m3 Stahldraht ist.
     
    6. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (5) fugenlose Felder mit einer Feldgröße über 1000m2 aufweist.
     
    7. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein am Rand der Bodenplatte (5) angeordnetes Aufkantungsprofil (21) aufweist, dessen unteres Ende (22) zumindest in den Dichtbereich (8) hineinragt und dessen oberes Ende (23) über den Dichtbereich (8) emporragt.
     
    8. Bodenplatte (5) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufkantungsprofil (21) am unteren Ende (22) Verankerungsmittel (25) aufweist.
     
    9. Bodenplatte (5) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere Aufkantungsprofilteile (21) aufweist, die über im Querschnitt H-förmige Kupplungsstücke (15) miteinander verbunden sind.
     
    10. Bodenplatte (5) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Säulenbereich (35) ein ringförmiges Band (18) oberhalb des Dichtbereiches (8) um das Aufkantungsprofil (21) herum angeordnet ist.
     
    11. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie am Übergang zu einer weiteren Bodenplatte (11) ein eine Nut bzw. eine Feder bildendes Fugenprofil (13) aufweist, das über Verankerungsmittel fest mit der Bodenplatte verbunden ist.
     
    12. Verfahren zum Herstellen einer Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Stahldrahtfasern mit Verankerung, Stabstahl oder Mattenstahl verwendet werden, um die Öffnungen der Risse im Dichtbereich (8) auf eine Breite von maximal 0,2 mm zu beschränken.
     
    13. Verfahren zum Herstellen einer Bodenplatte (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 11

    - bei dem eine Bewehrung von mindestens 300 mm2 pro laufenden, Meter in beide Richtungen auf Abstandshalter gelegt wird

    - anschließend Faserbeton mit mindestens 30 kg/m3 Stahldrahtfasern eingebaut wird,

    - wobei eine Betondeckung von maximal 5 cm vorgesehen wird.


     
    14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß alle Seiten der Bodenplatte (5) abgedichtet oder als Auffangwanne mittels Aufkantungen (10) ausgebildet werden.
     
    15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nachbehandlung des Betons vorgenommen wird, um die Dichtigkeit der Oberfläche zu erhöhen.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht