[0001] Ein derartiger Bodenaufbau ist sehr gut zur Erzielung von guten Dichteigenschaften
geeignet. Die Verwendung von Stahlfaserbeton und Bewehrungen führt jedoch zu einer
aufwendig herzustellenden und relativ teuren Bodenplatte.
[0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine tragende, dichte Bodenplatte
aus Beton und ein Verfahren zu ihrer Herstellung so weiterzubilden, daß die Herstellungskosten
deutlich gesenkt werden können, ohne daß die Dichteigenschaften der Platte verringert
werden.
[0003] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Bodenplatte vorgeschlagen wird, die einen
Dichtbereich aufweist, wobei nur die Öffnungen der in diesem Bereich liegenden Risse
auf eine Breite von maximal 0,2 mm beschränkt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einer tragenden, dichten Bodenplatte
aus Beton nur ein schmaler Bereich des Betons die Dichteigenschaften aufweisen muß
und die Dichteigenschaften des übrigen Bereichs der Platte für die Dichtheit der Bodenplatte
von untergeordneter Bedeutung sind. Somit reicht es aus, in einem relativ dünnen Bereich
der Platte eine so starke Bewehrung und/oder so viel Stahlfasern vorzusehen, daß die
geforderten Dichteigenschaften mit dem zementgebundenen Material erzielt werden. Die
Bedeutung der übrigen Bereiche der tragenden Bodenplatte wird ausschließlich durch
die statischen Anforderungen bestimmt.
[0005] Erfahrungsgemäß wird von einer dichten Platte gesprochen, wenn die Breite der Risse
0,2 mm nicht übersteigt. Selbstverständlich können jedoch höhere Dichtheitsgrade erreicht
werden, indem die Breite der Risse durch eine höhere Stahlmenge weiter verringert
wird.
[0006] Vorteilhaft ist es, wenn der Dichtbereich auf der Seite der Platte liegt, die mit
Flüssigkeit in Berührung kommt. Da zu vermeiden ist, daß Flüssigkeit in die Platte
eindringt und sich die Platte mit Flüssigkeit vollsaugt, sollte der Dichtbereich möglichst
nahe der Fläche angeordnet werden, die mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Üblicherweise
ist dies die Oberseite des Bodens, wobei auch denkbar ist, eine Platte gegen Eindringen
von Flüssigkeit von unten abzudichten. Das Anbringen des dichten Bereichs an das Oberseite
der Platte hat den besonderen Vorteil, daß der Dichtbereich für eine Kontrolle des
Bodens leicht zugänglich ist.
[0007] Durch die Konzentration der Bewehrung oder der Stahlfasern in einem schmalen Bereich
der Bodenplatte ist es möglich, die Stärke der Platte wesentlich zu verringern, und
es ist daher in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Bodenplatte
eine maximale Stärke von 20 cm aufweist. Sofern im Dichtbereich nur Stahlfasern verwendet
werden, kann die Plattenstarke bis auf etwa 5 cm verringert werden.
[0008] Sofern eine Bewehrung vorgesehen werden soll, ist es von Vorteil, wenn die Bodenplatte
im Dichtbereich eine Bewehrung mit einer Betondeckung von maximal 5 cm aufweist, da
dadurch der Dichtbereich in unmittelbarer Nähe der Seite liegt, die möglicherweise
mit Flüssigkeit in Berührung kommt.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung mindestens
300 mm
2 pro laufendem Meter in beide Richtungen aufweist und der Beton ein Faserbeton mit
mindestens 30 kg/m
3 Stahldrahtfaser ist. Eine derartige Kombination eignet sich besonders gut zur Erzielung
der gewünschten Dichteigenschaften und hat sich in Versuchen als überraschend günstige
Variation herausgestellt.
[0010] Da auch Fugen zwischen einzelnen Platten die Dichteigenschaften begrenzen und zusätzliche
Abdichtmaßnahmen erfordern, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß
die Bodenplatte fugenlose Felder mit einer Feldgröße über 1000m
2 aufweist. Die Grundzüge der Herstellung einer derartigen Platte sind in der europäischen
Patentschrift EP 0 137 024 B1 beschrieben und es wird in der Anmeldung vollständig
auf die Ausführungen in dieser Patentschrift zur Herstellung fugenloser Böden Bezug
genommen.
[0011] Um eine Abdichtung der Bodenplatte im Wandbereich und an auf dem Boden stehenden
Stützen zu gewährleisten, wird weiter vorgeschlagen, daß die Bodenplatte ein am Rand
der Bodenplatte angeordnetes Aufkantungsprofil aufweist, dessen unteres Ende zumindest
in den Dichtbereich hineinragt und dessen oberes Ende über den Dichtbereich emporragt.
Dieses Aufkantungsprofil, das vorzugsweise L- oder Z-förmig gestaltet werden kann,
sorgt mit seinem unteren Ende für einen dichten Übergang zwischen Profil und Bodenplatte
und das über den Dichtbereich emporragende obere Ende sorgt dafür, daß auf der Bodenplatte
aufgestaute Flüssigkeit nicht an die Wand und vorallem nicht in den Übergangsbereich
zwischen Wand und Bodenplatte gelangt.
[0012] Um eine fest Verbindung zwischen dem Aufkantungsprofil und der Bodenplatte zu erreichen,
ist es vorteilhaft, wenn das Aufkantungsprofil am unteren Ende Verankerungsmittel
aufweist. Als Verankerungsmittel dient in einem einfachen Fall das Aufkanten des Profils.
Dies ist jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten der Verankerung.
[0013] Da die Aufkantungsprofilteile nur eine bestimmte Länge aufweisen, wird vorgeschlagen,
daß die Bodenplatte mehrere Aufkantungsprofilteile aufweist, die über im Querschnitt
H-förmige Kupplungsstücke miteinander verbunden sind. Diese Kupplungsstücke sind so
ausgebildet, daß auf beiden Seiten ein Aufkantungsprofil eingesteckt werden kann,
das im Kupplungsstück mit einer flexiblen Dichtmasse abgedichtet wird. Derartige Kupplungsstücke
erlauben es, bei einem Schwinden der Bodenplatte die um die Bodenplatte herum gelegte
Profillänge zu reduzieren.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn in einem Säulenbereich ein ringförmiges Band oberhalb des
Dichtbereiches um das Aufkantungsprofil herum angeordnet ist. Ein derartiges Band
erlaubt es, oberhalb des Dichtbereiches zwischen Säule und Band einen Betonsockel
zu gießen, der ein an der Säule nach oben geführtes Dichtungsband aus Elastomer abdeckt.
[0015] Die Profile und das Band werden vorzugsweise aus rostfreiem Stahlblech gefertigt.
Die Bleche können jedoch auch verzinkt sein und auch der Einsatz von Kunststoff ist
möglich.
[0016] Um zwischen verschiedenen Bodenlatten eine Abdichtung zu erzielen, hat die Bodenplatte
vorzugweise am Übergang zu einer weiteren Bodenplatte ein eine Nut bzw. eine Feder
bildendes Fugenprofil, das über Verankerungsmittel fest mit der Bodenplatte verbunden
ist. Während die Nut einer Bodenplatte mit der Feder einer Weiteren Bodenplatte dynamisch
zusammenwirkt, sorgen die Verankerungsmittel dafür, daß das Fungenprofil nicht von
den Bodenplatte abreißt. Um auch möglicherweise durch das Nut- und Federprofil hindurchtretende
Flüssigkeit zu stoppen, kann unterhalb des Profilbereiches ein Dichtungsband aus Elastomer,
das für derartige Einsatzzwecke bekannt ist, eingesetzt werden.
[0017] Zur Lösung der Aufgabe gehört auch ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen
Platte, bei dem Stahldrahtfasern mit Verankerung, Stabstahl und/oder Mattenstahl verwendet
werden, um die Öffnungen der Risse im Dichtbereich auf eine Breite von maximal 0,2
mm zu beschränken.
[0018] Prinzipiell gibt es verschiedene Möglichkeiten durch Kombination von Stahldrahtfasern,
Stabstahl und/oder Mattenstahl die geforderten Dichteigenschaften in dem erfindungsgemäßen
Dichtbereich sicherzustellen.
[0019] Eine spezielle Ausgestaltung des Verfahrens sieht jedoch folgende Verfahrensschritte
vor:
[0020] Zuerst wird eine Bewehrung von mindestens 300 mm
2 pro laufenden Meter in beide Richtungen auf Abstandshalter gelegt und anschließend
wird Faserbeton von mindestens 30 kg/m
3 Stahldrahtfasern eingebaut, wobei eineBetondeckung von maximal 5 cm vorgesehen wird.
[0021] Dieses Verfahren eignet sich zur Herstellung eines Bodens, dessen Oberfläche gegen
das Eindringen von Flüssigkeiten zu schützen ist. Die Abstandshalter stellen dabei
sicher, daß nur in einem eng begrenzten Dichtbereich möglichst direkt unter der Oberfläche
des Bodens die Rißbreite auf maximal 0,2 mm beschränkt wird. Größere Rißbreiten in
dem unterhalb dieses Dichtbereiches liegenden Beton können sich auf die Dichtheit
des Bodens nicht negativ auswirken, da ein Eindringen von Flüssigkeit in diesen Betonbereich
durch den Dichtbereich verhindert ist.
[0022] Vorteilhaft ist es bei diesem Verfahren, wenn alle Seiten abgedichtet oder als Auffangwanne
mittels Aufkantungen ausgebildet werden. Die Aufkantungen können aus Edelstahl, verzinktem
Stahl oder Kunststoff bestehen und die Bodenplatte sollte in einem Guß mit den Aufkantungen
betoniert werden. Die Ausbildung von Böden als Auffangwannen aus Beton ist unter dem
Begriff "weiße Wanne" bekannt und umfangreich beschrieben.
[0023] Vorteilhaft ist es außerdem, wenn eine Nachbehandlung des Betons vorgenommen wird,
um die Dichtigkeit der Oberfläche zu erhöhen. Die Nachbehandlung besteht aus einer
Wasserschicht, die mindestens 4 Wochen erhalten bleiben sollte oder einer gesprühten
Nachbehandlung.
[0024] Ausführungsbeispiele und Detaillösungen sind in der Zeichnug dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0025] Es zeigt
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Bodenplatte mit Unterbau,
- Figur 2
- eins Bodenplatte mit Aufkantungsprofil,
- Figur 3
- ein H-förmiges Kupplungsstück
- Figur 4
- ein Aufkantungsprofil um eine Säule
- Figur 5
- die Ansicht von Figur 4 mit hochgezogendem Dichtungsband,
- Figur 6
- eine Draufsicht auf die Darstellung nach Figur 5 mit ringförmigen Band,
- Figur 7
- eine Seitenansicht der in Figur 6 gezeigten Säulenabdichtung,
- Figur 8
- eine Säulenabdichtung im Wandbereich,
- Figur 9
- eine Draufsicht auf die Säulenabdichtung nach Figur 8,
- Figur 10
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Säulenabdichtung nach Figur 8,
- Figur 11
- das Aufkantungsprofil für eine Türabdichtung,
- Figur 12
- Dichtungsband und Fugenprofil für eine Türabdichtung und
- Figur 13
- eine Türabdichtung vor dem Einbringen der Betonschicht.
[0026] Der in Figur 1 gezeigte Aufbau besteht aus einem Untergrund 1, der gleichmäßig verformbar
ist und eine Unebenheit von 3 cm Pro 4 m aufweist. Darauf befindet sich ein kapillarbrechender
Unterbau 2 aus Kies mit 100% Proctordichte, dessen Oberfläche eine Unebenheit von
2 cm pro 4 m aufweist. Auf dieser Oberfläche ist ein Unterbeton 3 vorgesehen. Darauf
liegt eine Gleitschicht 4, die auch weggelassen werden kann, um eine bessere Verbindung
zwischen Unterbau und Bodenplatte zu erzielen. Dadurch entsteht ein tragfähiger Boden,
an den eine Ebenheitsanforderung von maximal +/- 2 cm gestellt wird.
[0027] Auf diesem Boden liegt die erfindungsgemäße Bodenplatte 5 aus Beton, in deren oberem
Bereich eine Bewehrung 6 von mindestens 300 mm
2 pro laufendem Meter in beide Richtungen vorgesehen ist. Auf dieser Bewehrung liegt
eine Betondeckung 7 mit einer Höhe von etwa 3 cm. Die gesamte Betonplatte hat damit
eine Starke von etwa 10 cm. Die Flüssigkeit, die von oben in die Betonplatte 5 eindringt
wird spätestens im Dichtbereich 8 um die Bewehrung 6 durch das Zusammenwirken von
Stahlfaserbeton und Bewehrung gestoppt. Im Dichtbereich 8 um die Bewehrung ist die
Breite der in der Betonplatte entstehenden Risse auf maximal 0,2 mm beschränkt, womit
ein Durchdringen von Flüssigkeit verhindert wird.
[0028] In der Figur sind stark vergrößert zwei Risse 9 und 10 eingezeichnet, wobei der Riß
9 sich von der Plattenoberflache nach unten erstreckt und der Riß 10 unterhalb der
Bewehrung verlauft. Da nach der Erfindung die Bewehrung 6 möglichst nahe an der Oberfläche
der Platte angeordnet ist und nur durch eine minimale Betondeckung 7 abgedeckt ist,
geht der Riß 9 nur durch die Betondeckung 7 und verengt sich im Bereich der Bewehrung
6 so weit daß die maximale Rißbreite von 0,2 mm nicht überschritten wird. Der Riß
10 auf der Unterseite der Bewehrung 6 kann weit in die Bodenplatte 5 eindringen, ohne
daß dadurch die Dichtheit der Platte beeinflußt wird.
[0029] Die in der Figur im Querschnitt dargestellte Bodenplatte 5 ist eine Platte mit einer
Feldgröße von mindestens 1000 bis 4000 m
2, wobei darauf geachtet wird, daß die Geometrie der gewünschten Felder auf ein Verhältnis
von 1:1 bis maximal 1:2 beschränkt wird. Die Herstellung derartiger fugenloser Platten
als Beton ist aus der oben erwähnten EP 137 024 B1 bekannt.
[0030] Da die Platte im vorliegenden Falle jedoch besonderen Dichtheitsanforderungen gerecht
werden soll, werden alle Seiten der Platte abgedichte oder als Auffangwannen mittels
spezieller Aufkantungen 10 ausgebildet. Falls im Bereich der Bodenplatte 5 Dehnungsprofile
vorgesehen werden müssen, werden diese Fingen zusätzlich durch Dichtungsbänder abgedichtet.
Alle möglichen festen Punkte werden vermieden oder durch geeignete Stahlverstärkung
senkrecht zu der erwartenden Rißentwicklung bewehrt. Somit entsteht eine weiße Wanne,
die durch Zugabe einer ausreichenden Stahlmenge in einem Bereich möglichst nahe der
Oberfläche den gestellten Dichtheitsanforderungen genügt.
[0031] Beim Herstellen der Bodenplatte 5 aus Beton wird auf den Unterbau 2 und ggf. den
Unterbeton 3 die Gleitschicht 4 verlegt (die auch wegfallen kann), und auf dieser
Gleitschicht werden Abstandhalter 11, 12 aufgestellt, auf die die Bewehrung 6 gelegt
wird. Danach kommt der Einbau eines Faserbetons mit mindestens 30 kg/m
3 Stahldrahtfasern, die ein Verankerungssystem aufweisen. Die max. 20 cm hohe Schicht
Faserbeton kann evtl. auch direkt frisch in frisch auf einen Betonboden aufgebracht
werden. Dies ist eine besonders kostengünstige Variante. Als Verankerungssystem für
die Stahldrahtfasern, sind Fasern in Wellenform, in Form von Haken oder mit Endkegeln
geeignet. Die Stahldrahtfasern müssen eine Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm
2 nachweisen und sollten einen Durchmesser zwischen 0,5 mm und 1 mm haben, wobei ihre
Länge zwischen 40 mm und 60 mm liegen sollte. In Abhängigkeit von der gewünschten
Rißbreite können der Faseranteil und die obere Bewehrung erhöht werden.
[0032] Der Beton sollte eine Festigkeitsklasse von 35 N/mm
2 nicht überschreiten und einen Wasser-Zement-Wert von maximal 0,55 aufweisen. Um die
Rißbildung zu minimieren wird durch betontechnologische Maßnahmen das Schwinden auf
einem Minimum gehalten.
[0033] Während des Einbaus wird eine Nachbehandlung des Betons vorgenommen, um die Dichtigkeit
der Oberfläche zu erhöhen und die Austrocknung zu verzögern. Als Nachbehandlung dient
eine Wasserschicht, die mindestens während 4 Wochen auf dem Beton erhalten wird oder
eine gesprühte Nachbehandlung.
[0034] Die statisch verteilten Belastungen sollten nicht größer als 30 KN/m
2 sein und werden progressiv auf die Platte aufgebracht, das heißt maximal 50 % während
der ersten sechs Monate nach dem Einbau. Bei höheren Nutzlasten muß die Bemessung
der Platte überprüft werden.
[0035] Als Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Bodenplatte sind vor allem große Auffangwannen
wie Industrieböden bei Speditionen oder Werkstätten zu erwähnen. Bei derartigen Böden
sind Sonderbereiche besonders zu bemessen, und es wird hierbei nur beispielsweise
auf die Einbauteil-Bereiche, die Grenzbereiche 1 m vom Rand und die Einleitungsstellen
von konzentrierten Lasten verwiesen.
[0036] Die maximale Beanspruchung liegt üblicherweise bei max. 20 cm Flüssigkeitssäule,
die bei Leckagen oder Unfällen entstehen, so daß statische Aspekte, der durch Flüssigkeiten
entstehenden Belastungen, nur eine untergeordnete Rolle spielen. Vor allem bei umweltgefährdenden
Stoffen spielt jedoch die Eindringtiefe, die nach einigen Tagen erreicht werden kann,
eine besondere Rolle, und es ist daher besonders vorteilhaft, wenn der Dichtbereich
möglichst nahe an der Oberfläche liegt.
[0037] Je nach chemischer Zusammensetzung der mit dem Beton in Berührung kommenden flüssigen
Produkte kann ein zusäztliches Oberflächenschutzsystem des Betons notwendig sein,
das die Wirkung der erfindungsgemäßen Platte noch unterstützt.
[0038] Auch andere Beanspruchungen, wie beispielsweise drückendes Wasser bei einer weißen
Wanne, können nach ersten statischen Überprüfungen durch das erfindungsgemäße Verfahren
günstig beeinflußt werden, da die Rißbreite der entstehenden Risse in einem speziellen
Dichtbereich reduziert wird.
[0039] Figur 2 zeigt die Verwendung eines im Querschnitt Z-förmigen Aufkantungsprofils 21,
das zwischen Wand- und Bodenplatte so angeordnet ist, daß sein unteres Ende 22 im
Dichtbereich 8 der Bodenplatte 5 liegt und sein oberes Ende 23 soweit über den Dichtbereich
hinausragt, daß sich auf der Bodenplatte 5 stauendes Wasser nicht zwischen das Aufkantungsprofil
21 und eine dahinterliegende Wand 24 geraten kann. Das untere Ende 22 des Aufkantungsprofils
21 ist nach oben geknickt, um ein Verankerungsmittel 25 zu bilden. Zwischen dem Aufkantungsprofil
21 und der Wand 24 ist ein Spalt 26, in dem ein Dämmaterial wie bspw. ein Schaumstoffstreifen
27 angeordnet ist. Die Oberseite dieses Spaltes 26 wird durch ein abgeknicktes oberes
Ende 23 des Aufkantungsprofils 21 abgeschlossen.
[0040] Das in Figur 3 gezeigte Kupplungsstück 15 besteht aus einem L-förmig gebogenen Profilteil
28, auf das ein mit einer Sicke 29 versehenes weiteres L-förmiges Profilteil 30 im
Bereich der Sicke aufgenietet ist. Dadurch entsteht ein in, wesentlichen H-förmiger
Querschnitt mit zwei Seiten 31 und 32, in die Aufkantungsteile 21 einschiebbar sind.
Zur Befestigung des Kupplungsstückes 15 an der Wand 24 ist am oberen Ende des Kupplungsstückes
15 im Bereich der Sicke 29 eine Bohrung 33 vorgesehen.
[0041] Die Figuren 4 bis 7 zeigen die Verwendung der erfindungsgemäßen Aufkantungsprofile
21 in Verbindung mit dem Kupplungsstück 15 zur Abdichtung der Bodenplatte 5 gegen
eine Säule 34, die im Ausführungsbeispiel von einem senkrechten Doppel-T-Träger gebildet
wird. Zwei Aufkantungsprofilteile 21 werden dabei so um die Säule gelegt, daß die
Enden der Profilteile in die Spalten 31 und 32 eines Kupplungsstucks 15 greifen.
[0042] Anschließend werden im Bereich der Kupplungsstücke 15 Dichtungsbänder 14 so verlegt,
daß sie im Säulenbereich 35 längs der Säule 34 bis zur Oberkante des Aufkantungsprofiles
21 hochgezogen sind.
[0043] Auf die Dichtungsbänder 14 werden, wie in Figur 6 gezeigt, Fugenprofile 13 mit Verankerungsmitteln
16 aufgestellt und darüber wird ein ringförmiges Band 18 aus Stahlblech so aufgestellt,
daß seine Unterkante mit der Oberseite der Bodenplatte 5 abschließt. Innerhalb des
ringförmigen Bandes ist an der Innenseite des Stahlblechs ein Schaumstoffstreifen
19 angebracht.
[0044] Der Querschnitt in Figur 7 zeigt noch einmal deutlich, wie um die Säule 34 zunächst
das Aufkantungsprofil 21 gelegt ist. Darauf liegt das Dichtungsband 14, das sich im
Bereich der Fugen auch am Boden entlang erstreckt. In einem Abstand zum Dichtungsband
erstreckt sieh letzlich das Band 18 aus Stahlblech kreisförmig um die Säule 34. Beim
Einbringen des Betons wird die Bodenplatte 5 bis zur Höhe 36 aufgefüllt und im Säulenbereich
35 bis zur Höhe 37.
[0045] Die Figuren 8 bis 10 zeigen das Abdichten einer an der Wand 24 angeordneten Säule
34, wobei Aufkantungsprofile 21 im Säulenbereich 35 um die Säule 34 herumgeführt sind
und das Dichtungsband 14 und das Fugenprofil 13 wie zuvor beschrieben angeordnet sind.
Die Figur 8 zeigt darüber hinaus eine auf Abstandshaltern 11 und 12 aufliegende obere
Bewehrung 6.
[0046] Eine Draufsicht auf die Anordnung nach Figur 8 zeigt die Figur 9, in der auch ein
Band 18 eingezeichnet ist, das auf das Aufkantungsprofil 21 aufgesteckt ist.
[0047] Figur 10 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht, in der die Betonfüllhöhen
36 und 37 im Bereich um die Säule 34 angegeben sind. In dieser Figur ist auch das
Fugenprofil 13 mit seinen Verankerungsmitteln 16 gut zu erkennen. Die Verankerungsmittel
16 liegen auf einer höhenverstellbaren Stützeinrichtung 38 auf und unter dem Fugenprofil
13 verläuft das Dichtungsband 14. Auf den Verankerungsmitteln 16 liegt die Bewehrung
6 auf, die darüber hinaus über Abstandshalter 11 abgestützt ist.
[0048] Die Wandabdichtung im Bereich einer Türe zeigen die Figuren 11 bis 13. Gemäß Figur
11 ist zunächst ein speziell geformtes Aufkantungsprofilteil 21 in eine Aussparung
am unteren Ende 20 des Türrahmens 17 eingesetzt. Anschließend wird das Dichtungsband
14 längs der Türschwelle und auf das Aufkantungsprofil 21 aufgeklebt, um letzlich
darauf das Fugenprofil 13 zu positionieren. Den gesamten Aufbau zeigt abschließend
Figur 13, der leicht zu entnehmen ist, daß auch bei einem geringfügigen Schwinden
der Bodenplatte 5 selbst im Schwellenbereich einer Türe in Folge des erfindungsgemäßen
Aufbaues der Hodenplatte nicht mit Undichtigkeiten zu rechnen ist.
1. Tragende, dichte Bodenplatte (5) aus Beton insbesondere Stahldrahtfaserbeton, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Dichtbereich (8) aufweist, wobei nur die Öffnungen der
in diesem Bereich liegenden Risse auf eine Breite von maximal 0,2 mm beschränkt sind.
2. Bodenplatte (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtbereich (8)
auf der Seite der Platte liegt, die mit Flüssigkeit in Berührung kommt.
3. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenplatte (5) eine maximale Stärke von 20 cm aufweist.
4. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platte im Dichtbereich (8) eine Bewehrung (6) mit einer Betondeckung (7) von maximal
5 cm aufweist.
5. Bodenplatte (5) nach einen, der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewehrung (6) mindestens 300 mm2 pro laufendem Meter in beide Richtungen aufweist und der Beton ein Faserbeton mit
wenigstens 30 kg/m3 Stahldraht ist.
6. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenplatte (5) fugenlose Felder mit einer Feldgröße über 1000m2 aufweist.
7. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie ein am Rand der Bodenplatte (5) angeordnetes Aufkantungsprofil (21) aufweist,
dessen unteres Ende (22) zumindest in den Dichtbereich (8) hineinragt und dessen oberes
Ende (23) über den Dichtbereich (8) emporragt.
8. Bodenplatte (5) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufkantungsprofil
(21) am unteren Ende (22) Verankerungsmittel (25) aufweist.
9. Bodenplatte (5) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mehrere Aufkantungsprofilteile (21) aufweist, die über im Querschnitt H-förmige Kupplungsstücke
(15) miteinander verbunden sind.
10. Bodenplatte (5) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Säulenbereich (35) ein ringförmiges Band (18) oberhalb des Dichtbereiches (8) um das
Aufkantungsprofil (21) herum angeordnet ist.
11. Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie am Übergang zu einer weiteren Bodenplatte (11) ein eine Nut bzw. eine Feder bildendes
Fugenprofil (13) aufweist, das über Verankerungsmittel fest mit der Bodenplatte verbunden
ist.
12. Verfahren zum Herstellen einer Bodenplatte (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Stahldrahtfasern mit Verankerung, Stabstahl oder Mattenstahl
verwendet werden, um die Öffnungen der Risse im Dichtbereich (8) auf eine Breite von
maximal 0,2 mm zu beschränken.
13. Verfahren zum Herstellen einer Bodenplatte (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 11
- bei dem eine Bewehrung von mindestens 300 mm2 pro laufenden, Meter in beide Richtungen auf Abstandshalter gelegt wird
- anschließend Faserbeton mit mindestens 30 kg/m3 Stahldrahtfasern eingebaut wird,
- wobei eine Betondeckung von maximal 5 cm vorgesehen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß alle Seiten der Bodenplatte
(5) abgedichtet oder als Auffangwanne mittels Aufkantungen (10) ausgebildet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nachbehandlung
des Betons vorgenommen wird, um die Dichtigkeit der Oberfläche zu erhöhen.