[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Fingersiebe dienen insbesondere zum Klassieren schwieriger Siebgüter, die auf herkömmlichen
Maschensieben schnell zu Siebverstopfungen führen. Sie dienen insbesondere zum Vorklassieren
des Siebgutes, um anhaftende, gegebenenfalls auch schmierende Feinpartikel von dem
zu gewinnenden Siebgut zu trennen.
[0003] Da die Stäbe frei auskragen, sind sie aufgrund des Schwingantriebs solcher Siebvorrichtungen
unter der Last des Siebgutes erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt, insbesondere
im Bereich ihrer Einspannung. Um diese dynamischen Beanspruchungen aufzunehmen und
dem Bruch der Finger an der Einspannstelle vorzubeugen, ist es bekannt, die Stäbe
an ihren Enden in einer elastischen Leiste zu lagern. Die elastische Leiste wird dann
entweder in ein Kastenprofil eingetrieben und dieses an der Tragkonstruktion befestigt
oder werden die Stäbe durch die elastische Leiste hindurchgetrieben und rückseitig
befestigt.
[0004] Bei bekannten Siebvorrichtungen dieses Aufbaus wird entweder das Kastenprofil an
der Siebmaschine befestigt oder greifen Befestigungsmittel zwischen den Stäben durch
mit der Folge, daß die Stäbe einen Mindestabstand aufweisen müssen, der folglich auch
die kleinste Größe des Siebdurchgangs bestimmt. In allen Fällen ist der Austausch
einzelner Fingersieb-Felder wegen Verschleissens oder Bruchs einzelner Stäbe sehr
umständlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebvorrichtung so auszubilden, daß
jedes Fingersieb-Feld problemlos ausgewechselt werden kann und bei Verschleiß oder
Bruch der Austausch im wesentlichen auf die Stäbe eines Feldes beschränkt bleibt.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine Ausbildung zu schaffen, bei der der Stababstand
beliebig gewählt, insbesondere gegenüber den bekannten Sieben mit zwischen den Stäben
durchgreifenden Befestigungsmitteln verringert werden kann.
[0006] Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- die Stäbe mit ihrem einen Ende in einer gummielastischen Profilleiste fest eingebettet
sind,
- die Profilleiste auf wenigstens einer sich zwischen den Seitenwangen oder parallel
zu diesen erstreckenden, mit der Tragkonstruktion verbundenen Tragleiste aufliegt
und
- mittels sie und die Tragleiste durchgreifender Befestigungsmittel lösbar befestigt
ist.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung sind die Stäbe an ihrem einen Ende fest in die
gummielastische Profilleiste eingebettet, z.B. eingegossen. Hierfür hat sich aus verschleißtechnischen
Gründen insbesondere gießfähiges Polyurethan als besonders geeignet herausgestellt.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird diese gummielastische Profilleiste nicht fest
in eine den dynamischen Beanspruchungen genügendes Tragprofil eingesetzt und dieses
dann mit einer Vielzahl von Befestigungsmittel an der Tragkonstruktion festgelegt,
sondern ein Zwischenelement in Form der Tragleiste vorgeschlagen, die an der Tragkonstruktion
befestigt ist und der die Profilleiste aufliegt, die ihrerseits an der Tragleiste
befestigt ist. Dem Verschleiß durch das Siebgut ist somit nur die Profilleiste ausgesetzt
und muß beim Verschleiß dieser Leiste oder bei Bruch der Stäbe nur die Profilleiste
mit den Stäben, also nur das eigentliche Funktionsteil ausgetauscht werden, während
die Tragleiste an der Siebvorrichtung verbleibt. Hinzukommt der Vorteil, daß mit dieser
Ausbildung der Einbau des Fingersieb-Feldes an beliebigen Siebvorrichtungen, die sich
vor allem durch die Tragkonstruktion unterscheiden, möglich ist. Es müssen lediglich
die Abmessungen der Profilleiste und der Tragleiste an die Gegebenheiten der Tragkonstruktion
angepaßt werden, so daß die Profilleiste unabhängig von der jeweils gegebenen Tragkonstruktion
mittels der Tragleiste auswechselbar festgelegt werden kann.
[0008] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Tragleiste nur im Bereich
der Seitenwangen befestigt und auf sich in Förderrichtung erstreckenden Längsträgern
der Tragkonstruktion abgestüzt ist und daß die die Profilleiste und die Tragleiste
durchgreifenden Befestigungsmittel die Längsträger, die ein Widerlager für die Befestigungsmittel
bilden, untergreifen.
[0009] Bei dieser Ausführungsform bilden die Längsträger der Tragkonstruktion der Siebvorrichtung
lediglich ein Widerlager für die Befestigungsmittel, in dem diese die Längsträger
untergreifen, während sie sich am gegenüberliegenden oberen Ende auf der Profilleiste
abstützen, so daß diese zusammen mit der Tragleiste gegen die Tragkonstruktion verspannt
wird.
[0010] Eine ähnliche Ausbildung ergibt sich dann, wenn die Tragkonstruktion entsprechend
ausgebildete Querträger aufweist, indem mehrere in Förderrichtung parallel verlaufende
Tragleisten vorgesehen sind, die sich auf Querträgern der Tragkonstruktion abstüzten
und endständig mit der Tragkonstruktion verbunden sind, und daß die die Profilleiste
und die Tragleiste durchgreifenden Befestigungsmittel die Querträger, die ein Widerlager
für die Befestigungsmittel bilden, untergreifen.
[0011] Bei beiden Ausführungsbeispielen ist nicht nur die Profilleiste sondern sind auch
die Tragleisten mit der Tragkonstruktion lösbar verbunden.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung der beiden vorgenannten Ausführungsbeispiele ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel als Bolzen ausgebildet sind, die an ihrem
einen Ende einen die Längsträger bzw. die Querträger untergreifenden Umbug, an ihrem
anderen die Profilleiste durchgreifenden Ende ein Gewinde für eine gegen die Profilleiste
zu schraubende Mutter aufweisen.
[0013] Bei der Montage wird der Bolzen, der etwa eine J-Form besitzt, von unten gegen die
Längs- bzw. Querträger und durch entsprechende Öffnungen in der Tragleiste und der
Profilleiste eingeführt, bis der Umbug an der Unterseite der Längs- bzw. Querträger
anliegt. Anschließend wird die Mutter auf das an der Profilleiste freie Ende des Bolzens
aufgeschraubt, bis die Profilleiste und die Tragleiste fest gegen den Quer- bzw. Längsträger
verspannt sind.
[0014] Um die Befestigungselemente weitgehend vor Verschleiß zu schützen, ist vorgesehen,
daß die Profilleiste an ihrer Oberseite eine Vertiefung aufweist, in die die Mutter
eingesenkt ist.
[0015] Um die Tragleisten aufgrund der dynamischen Beanspruchung vor Verschleiß zu schützen,
liegen sie vorzugsweise unter Zwischenschaltung elastischer Streifen auf den Längs-bzw.
Querträgern auf.
[0016] Eine andere Lösung der Aufgabe, mit der zugleich die zweite Erfindungsaufgabe einer
Lösung zugeführt wird, zeichnet sich dadurch aus, daß die Stäbe mit ihrem einen Ende
in einer gummielastischen Profilleiste fest eingebettet sind, die Profilleiste auf
wenigstens einer sich zwischen den Seitenwangen erstreckenden und mit der Tragkonstruktion
verbundenen Tragleiste aufliegt und von einem Winkelprofil rückseitig und oberseitig
übergriffen ist und mittels die Tragleiste durchgreifender Befestigungsmittel zwischen
der Tragleiste und dem Winkelprofil lösbar eingespannt ist.
[0017] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind also Profilleiste und Tragleiste gleichfalls
lösbar befestigt und braucht beim Austausch lediglich die Profilleiste mit den Stäben
ausgewechselt zu werden. Diese Ausführungsform hat darüber hinaus den Vorteil, daß
die Befestigungsmittel nicht zwischen den Stäben eingreifen, sondern die Profilleiste
auf ihrer gesamten Länge zwischen dem Winkelprofil und der Tragleiste eingespannt
wird, so daß der Abstand der Stäbe und damit die Größe des Siebdurchgangs verringert
werden kann. Auch sind die Befestigungsmittel, da sie unterhalb der Profilleiste liegen,
dem Verschleiß nicht ausgesetzt.
[0018] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel dieser erfindungsgemäßen Lösung ist vorgesehen,
daß die Profilleiste einen sich zum eingebetteten Ende der Stäbe erweiternden Querschnitt
aufweist, das Winkelprofil einen die Profilleiste oberseitig übergreifenden kurzen
Schenkel mit einem Winkel kleiner 90° gegenüber dem langen Schenkel aufweist, und
daß die Tragleiste ein Schenkel eines U-förmigen Klemmprofils ist, das mit seinem
Steg mittels der Befestigungsmittel an dem langen Schenkel des Winkelprofils lösbar
befestigt ist, wobei die gummielastische Profilleiste zwischen der Innenseite des
kurzen Schenkels des Winkelprofils und der Außenseite des oberen Schenkels des U-förmigen
Klemmprofils unter Vorspannung eingeklemmt ist.
[0019] Die Montage der gummielastischen Profilleiste an der Tragschiene ist denkbar einfach,
da die Profilleiste in das Winkelprofil lediglich eingelegt, das U-förmige Klemmprofil
an der gegenüberliegenden Seite der Profilleiste angedrückt und mit einigen Schrauben
an der Tragschiene befestigt wird, wobei während des Anziehens der Schrauben die Profilleiste
unter Vorspannung eingeklemmt wird. Genauso einfach ist das Austauschen der Profilleiste
mit den Stäben möglich.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die gummielastische Profilleiste
einen trapezförmigen Querschnitt aufweist und der obere Schenkel des U-förmigen Klemmprofils
einen Winkel größer 90° mit dem Steg bildet, wobei die Neigung des jeweils oberen
Schenkels des Winkelprofils und des Klemmprofils einen der Profilleiste angepaßten
und diese aufnehmenden trapezförmigen Raum begrenzen.
[0021] Durch diese Ausbildung wird die Profilleiste an den Einspannflächen gleichmäßig unter
Vorspannung gesetzt und in Richtung auf den langen Schenkel des Winkelprofils angedrückt.
[0022] Um die Stäbe in der gummielastischen Profilleiste wirkungsvoll zu fixieren, können
die Stäbe an den eingebetteten Enden mit sich quer zur Stabachse erstreckenden Vorsprüngen
ausgestattet oder quer zu ihrer Erstreckung miteinander verbunden sein. Im einfachsten
Fall sind die Stäbe an ihrem Ende aus der Stabachse abgebogen.
[0023] Eine weiterhin bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß das Winkelprofil
endständige Stirnplatten aufweist, die mittels jeweils dreier Schrauben an den Seitenwangen
der Siebvorrichtung befestigt sind, wobei zwei Schrauben Langlöcher in den Stirnplatten
durchgreifen, die auf einem Kreisbogen bezüglich der dritten Schraube liegen, so daß
die Neigung der Stäbe in Förderrichtung des Siebgutes einstellbar ist.
[0024] Die Tragschiene mit den endständigen Stirnplatten, die über eine Dreipunktbefestigung
an den Seitenwangen der Siebvorrichtung festgelegt ist, kann aufgrund der kreisbogenförmigen
Langlöcher in den Stirnplatten so positioniert werden, daß die Stäbe die gewünschte
Neigungslage zur Förderrichtung haben, um die Verweilzeit des Siebgutes auf dem Fingersieb-Feld
zu beeinflussen.
[0025] Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung wiedergegebener Ausführungsbeispiele
beschrieben.
[0026] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, perspektivische Explosionsdarstellung einer Siebvorrichtung in
einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform der Siebvorrichtung;
- Fig. 3
- eine vergrößerte, abgebrochene Ansicht eines Fingersieb-Feldes entgegen der Förderrichtung;
- Fig. 4
- einen vergrößerten Querschnitt eines Fingersieb-Feldes;
- Fig. 5
- einen der Fig. 4 entsprechenden Schnitt einer weiteren Ausführungsform des Fingersieb-Feldes;
- Fig. 6
- einen zur Schnittebene der Fig. 4 parallelen Schnitt nahe der Seitenwangen der Siebvorrichtung;
- Fig. 7-9
- drei weitere Ausführungsformen von Fingersieb-Feldern in perspektivischer Ansicht.
[0027] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer insgesamt mit 10 bezeichneten Siebvorrichtung,
die aus einem Vibrationssieb 12, Fingersieb-Feldern 14 und Befestigungseinheiten 16
besteht. Das Vibrationssieb 12 weist eine sich in Richtung des Pfeils "X" erstreckende
Längsachse und eine sich dazu rechtwinklig erstreckende Querachse "Y" auf. Das Vibrationssieb
weist ferner Längsträger 32, 33 auf. Die Befestigungseinheiten 16 sind insbesondere
dazu bestimmt, an den Längsträgern 32, 33 des Vibrationssiebs festgelegt zu werden.
[0028] Das Vibrationssieb 12 gemäß Fig. 1 besitzt Seitenwangen 20 und 22, die vertikal und
im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind, und eine Rückwand 24, die gleichfalls
vertikal und quer zu den Seitenwänden 20, 22 angeordnet ist. Diese Wände umschließen
einen im wesentlichen rechteckigen Raum 18.
[0029] Zur Ausbildung einer steifen Tragkonstruktion sind obere Querträger 29 und 34 und
untere Querträger 30 vorgesehen, die mit den Längsträgern 32 und den Seitenwangen
20, 22 so der Rückwand 24 verbunden sind.
[0030] Ein Vibrationsantrieb 100 besitzt ein Exzenterwellengehäuse 102, das über Befestigungselemente
104 an den Seitenwangen 20, 22 befestigt ist. Ein herkömmlicher Exzentermechanismus
110 ist innerhalb des von dem Exzenterwellengehäuse 102 gebildeten Raumes angeordnet.
Der Exzentermechanismus besteht üblicherweise aus einer zentralen Antriebswelle 112
mit einem mittleren Abschnitt 114, einem Zwischenabschnitt 116 und einem Endabschnitt
118. Der Zwischenabschnitt 116 weist einen kleineren Durchmesser als der mittlere
Abschnitt 114 und der Endabschnitt 118 wiederum einen kleineren Durchmesser als der
Zwischenabschnitt 116 auf. Ein Paar von Lagerflanschen 120 mit Kugellagern ist auf
dem Zwischenabschnitt 116 angeordnet. Die Lagerflansche 120 besitzen mehrere Löcher
122, die mit entsprechenden Löchern 124 und den Seitenwangen 20 und 22 fluchten und
von Befestigungselementen 104 durchsetzt sind. Exzentrische Gegengewichte 126 mit
Löchern 128 sind auf dem Zwischenabschnitt 116 gelagert und zurückgesetzt, um die
Fingersieb-Felder 14 in Vibration zu versetzen. Die Stirnscheiben 130 und 136 weisen
Öffnungen 132 auf, die mit korrespondierenden Öffnungen in den Gegengewichten 126
fluchten. Die Stirnscheiben 130 und 136 und die Gegengewichte 126 sind durch Schrauben
134 miteinander verbunden. Die Stirnscheibe 136 ist zugleich die Antriebsscheibe und
von einem Riemen 138 umschlungen, der seinerseits eine Scheibe auf der Abtriebswelle
eines Antriebsmotors 140 umschlingt.
[0031] Die Siebvorrichtung 10 weist längs verlaufende Klemmschienen 35 mit einer Reihe von
Löchern 38 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln 64 auf, um die Klemmschienen 35 an
den Seitenwangen 20 und 22 zu befestigen.
[0032] Die Fingersieb-Felder 14 (Fig. 1) und 14a-14c (Fig. 7-9) besitzen Profilleisten 40,
die vorzugsweise aus einem gummielastischen Polymerwerkstoff, insbesondere einem gießfähigen
Polyurethan, bestehen. An der Vorderseite 41 (in Förderrichtung) der Profilleiste
40 ragen mehrere quer nebeneinander angeordnete, die Finger bildende Stäbe 44 (Fig.
1 und 7) vor, um auf diese Weise eine in Querrichtung sich erstreckende Reihe von
Stäben zu bilden, die von der Profilleiste 40 in Förderrichtung frei auskragen. Die
Stäbe können gegebenenfalls auch gewellt (Fig. 8) oder gebogen sein (Fig. 9), wie
mit 45 angedeutet. Die Stäbe 44, 45 begrenzen untereinander Sieböffnungen 46 vorbestimmter
Breite, um partikelförmiges Material unter einer bestimmten Größe passieren zu lassen.
Die Profilleiste weist mehrere Löcher 48 auf, um die später beschriebenen Befestigungsmittel
60 aufzunehmen und mit deren Hilfe die Fingersieb-Felder 14 am Vibrationssieb zu befestigen.
[0033] Die Stäbe 44 oder 45 können durch Querdrähte 49 stabilisiert werden, die nach Art
von Schußfäden eines Gewebes ausgebildet sind. Dadurch kann ferner der Siebdurchgang
in der größten Abmessung des partikelförmigen Materials bestimmt werden (Fig. 7 und
9).
[0034] Die Siebvorrichtung weist ferner Befestigungseinheiten 16 zum lösbaren Befestigen
der Fingersieb-Felder 14 an dem Vibrationssieb 12 auf. Jede Befestigungseinheit 16
besteht aus einer Tragleiste 50 in Form eines Streifenabschnitts 51, der mehrere Löcher
52 besitzt. Der Streifenabschnitt 51 besitzt ferner ein Paar von im wesentlichen parallelen
Flanschen 54, die zur Befestigung an den Klemmleisten 35 dienen. Der Querabstand zwischen
benachbarten Fingersieb-Feldern 14 kann durch Vorgabe der Querabmessung der Flansche
54 festgelegt werden.
[0035] Um die Fingersieb-Felder 14 und die Befestigungseinheiten 16 miteinander zu verbinden,
sind Befestigungsmittel 60, 62 vorgesehen. Diese werden in die Löcher 48 und 52 eingeführt
und dann mit dem Vibrationssieb verbunden. Um die Verbindung der Fingersieb-Felder
14 mit dem Vibrationssieb 12 zu vereinfachen, weisen die Befestigungsmittel J-förmige
Bolzen 62 auf, die einen vorzugsweise U-förmigen unteren Umbug 63 aufweisen. Diese
Befestigungsmittel 62 durchgreifen die Löcher 48 und 52 und untergreifen mit ihrem
Umbug die mittleren Längsträger 33. Die Befestigung der Fingersieb-Felder mit dem
mittleren Längsträger 33 und damit mit dem Vibrationssieb 12 ist in den Fig. 3 und
4 näher beschrieben. So weisen die J-förmigen Bolzen 62 einen geraden Schaft 66, der
mit dem U-förmigen Umbug 63 den mittleren Längsträger 33 untergreift, sowie ferner
einen mit Gewinde 66 versehenen Abschnitt am anderen Ende auf. Eine Mutter 65 mit
Unterlagscheibe wird auf das Gewinde 66 aufgeschraubt, um den J-förmigen Bolzen 62
gegen den Längsträger 33 zu ziehen und die Profilleiste 40 mit der Tragleiste 50 auf
den Längsträger 33 aufzuspannen.
[0036] Die Endflansche 54 hintergreifen die Längsklemmschienen 35. Es ist weiterhin darauf
hinzuweisen, daß die Unterseite der Tragleisten 50 auf dem Längsträger unter Zwischenschaltung
eines gummielastischen Dämpfungsstreifens 37 aufliegen.
[0037] Wie aus Fig. 4 ersichtlich, sitzt die Mutter 65 des J-Bolzens in einer Vertiefung
49 der Profilleiste 40. Der J-Bolzen 62 wird ferner innerhalb der Vertiefung 49 durch
eine Aussteifungsplatte 43 positioniert, die ferner dazu dient, die gesamte Profilleiste
zu stabilisieren.
[0038] Das Fingersiebsystem 10a gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von dem gemäß Fig. 1 dadurch,
daß es untere Querträger 31 und eine quer verlaufende Klemmschiene 36 anstelle von
Längsklemmschienen 35 aufweist. Die Klemmschiene 36 ist an Querträgern 31a und 31b
durch Klemmschienen-Befestigungselemente 64 befestigt, die Löcher 38 in den Klemmschienen
36 durchgreifen und mittels Mutter und Unterlegscheibe festgelegt werden. Um das Fingersieb-Feld
leichter befestigen zu können, ist die Befestigungseinheit 16a vorgesehen, die quer
verlaufende Tragleisten 50 mit Löchern 52 und längs verlaufende Tragleisten 55 mit
Löchern 56 aufweist. Die Verbindungsstreifen 55 besitzen ferner nach oben gerichtete
Flansche 57 und nach unten gerichtete Flansche 58, die einander entsprechen und dazu
dienen, die Verbindungsstreifen 52 mit der quer verlaufenden Klemmschiene 36 und dem
endständigen Querträger 31b zu verbinden.
[0039] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 und 6 weist das Fingersieb-Feld 14 wiederum
eine Profilleiste 40 auf, in der die Stäbe 44 fest eingebettet sind. Das Fingersieb-Feld
ist mit endständigen Stirnplatten 59 an den Seitenwangen der Siebmaschine befestigt.
[0040] Das Fingersieb-Feld 14 weist ein Winkelprofil 67 auf, das einen oberen Schenkel 68
und einen im wesentlichen aufrechten längeren Schenkel 69 aufweist. Der Winkel zwischen
dem oberen Schenkel 68 und dem aufrechten Schenkel 69 beträgt weniger als 90°, der
obere Schenkel 68 ist also etwas nach unten abgebogen.
[0041] Die Stäbe 44 sind mit ihrem befestigungsseitigen Ende in der gummielastischen Profilleiste
40 eingebettet, die einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Ihre einander gegenüberliegenden
Flächen 70, 71 divergieren also in Richtung zum aufrechten langen Schenkel 69 des
Winkelprofils 67. Um die Stäbe 44 formschlüssig in der gummielastischen Profilleiste
40 zu halten, sind ihre Enden 72 quer zur Stabachse abgebogen.
[0042] Zur Montage der gummielastischen Profilleiste 40 mit den Stäben 44 dient ein U-förmiges
Klemmprofil 73, dessen Steg 74 etwa parallel zu dem langen Schenkel 69 des Winkelprofils
67 verläuft und dessen oberer Schenkel 75, der die Tragleiste 50 bildet, leicht nach
außen gebogen ist. Dieses Klemmprofil 73 wird mittels Schrauben 76 an dem Winkelprofil
67 bzw. einer zusätzlichen Tragplatte 77 befestigt. Durch Anziehen der Schraube 76
wird die gummielastische Profilleiste 40 zwischen dem oberen Schenkel 68 des Winkelprofils
67 und der Tragleiste 50 bzw. dem oberen Schenkel 75 des Klemmprofils 73 unter Vorspannung
eingeklemmt. In der strichpunktiert wiedergegebenen Endlage ist die gummielastische
Profilleiste 40 soweit verformt, daß ein Lösen trotz der hohen dynamischen Beanspruchungen
nicht möglich ist. Gleichwohl bleibt die elastische Lagerung der Stäbe 44 erhalten,
so daß insbesondere an der freien Stirnseite 78 der Profilleiste 40 keine allzugroßen
Scherkräfte auf den Stab 44 einwirken.
[0043] Um die Neigung der Stäbe 44 in Förderrichtung des Siebgutes variieren zu können,
sind die endständigen Stirnplatten 59 mittels drei Schrauben an den Seitewangen befestigt.
Hierzu weisen die Stirnplatten 59 ein kreisförmiges Loch 80 und zwei Langlöcher 81,
82 auf, deren Achse einen Kreisbogen um das Loch 80 beschreibt.
1. Siebvorrichtung (10) mit einem Gehäuse mit zwei Seitenwangen (20, 22), einer Tragkonstruktion
und in Förderrichtung des Siebgutes kaskadenförmig angeordneten Fingersieb-Feldern
(14), die in Förderrichtung parallel nebeneinander angeordnete, die Finger bildende
und mit ihrem Abstand die Größe des Siebdurchgangs bestimmende Stäbe (44) aufweisen,
die an ihrem einen Ende elastisch gelagert und an der Tragkonstruktion befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Stäbe (44) an ihrem einen Ende in einer gummielastischen Profilleiste (40) fest
eingebettet sind
- die Profilleiste (40) auf wenigstens einer sich zwischen den Seitenwangen (20, 22)
oder parallel zu diesen erstreckenden, mit der Tragkonstruktion verbundenen Tragleiste
(50) aufliegt und
- mittels sie (40) und die Tragleiste (50) durchgreifender Befestigungsmittel (60,
62) lösbar befestigt ist.
2. Siebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragleiste (50) nur
im Bereich der Seitenwangen (20, 22) befestigt und auf sich in Förderrichtung erstreckenden
Längsträgern (32, 33) der Tragkonstruktion abgestützt ist und daß die die Profilleiste
(40) und die Tragleiste (50) durchgreifenden Befestigungsmittel (60, 62) die Längsträger
(32, 33) , die ein Widerlager für die Befestigungsmittel bilden, untergreifen.
3. Siebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere in Förderrichtung
parallel verlaufende Tragleisten (50) vorgesehen sind, die sich auf Querträgern (31)
der Tragkonstruktion abstützen und endständig mit der Tragkkonstruktion verbunden
sind, und daß die die Profilleiste (40) und die Tragleisten (50) durchgreifenden Befestigungsmittel
(60, 62) die Querträger (31), die ein Widerlager für die Befestigungsmittel bilden,
untergreifen.
4. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragleisten (50) mit der Tragkonstruktion lösbar verbunden sind.
5. Siebvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel
(60, 62) als Bolzen ausgebildet sind, die an ihrem einen Ende einen die Längsträger
(32, 33) bzw. die Querträger (31) untergreifenden Umbug (63), an ihrem anderen die
Profilleiste (40) durchgreifenden Ende ein Gewinde (66) für eine gegen die Profilleiste
zu schraubende Mutter (65) aufweisen.
6. Siebvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste (40)
an ihrer Oberseite eine Vertiefung (166) aufweist, in die die Mutter (65) eingesenkt
ist.
7. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragleisten (50) unter Zwischenschaltung elastischer Streifen (37) auf den Längs-
bzw. Querträgern (31, 32, 33) aufliegen.
8. Siebvorrichtung (10) mit einem Gehäuse mit zwei Seitenwangen (20, 22), einer Tragkonstruktion
und in Förderrichtung des Siebgutes kaskadenförmig angeordneten Fingersieb-Feldern
(14), die in Förderrichtung parallel nebeneinander angeordnete, die Finger bildende
und mit ihrem Abstand die Größe des Siebdurchgangs bestimmende Stäbe (44) aufweisen,
die an ihrem einen Ende elastisch gelagert und an der Tragkonstruktion befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Stäbe (44) mit ihrem einen Ende in einer gummielastischen Profilleiste (40)
fest eingebettet sind
- die Profilleiste (40) auf wenigstens einer sich zwischen den Seitenwangen (20, 22)
erstreckenden und mit der Tragkonstruktion verbundene Tragleiste (50) aufliegt und
von einem Winkelprofil (67) rückseitig und oberseitig übergriffen ist und
- mittels die Tragleiste (50) durchgreifender Befestigungsmittel (76) zwischen der
Tragleiste und dem Winkelprofil (67) lösbar eingespannt ist.
9. Siebvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste (40)
einen sich zum eingebetteten Ende der Stäbe (44) erweiternden Querschnitt aufweist,
das Winkelprofil (67) einen die Profilleiste (40) oberseitig übergreifenden kurzen
Schenkel (68) mit einem Winkel kleiner 90° gegenüber dem langen Schenkel (69) aufweist,
und daß die Tragleiste (50) von einem Schenkel (75) eines U-förmigen Klemmprofils
(73) gebildet ist, das mit seinem Steg mittels der Befestigungsmittel (76) an dem
langen Schenkel (69) des Winkelprofils (67) lösbar befestigt ist, wobei die gummielastische
Profilleiste (40) zwischen der Innenseite (70) des kurzen Schenkels (68) des Winkelprofils
(67) und der Außenseite (71) des oberen Schenkels (75) des U-förmigen Klemmprofils
unter Vorspannung eingeklemmt ist.
10. Siebvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gummielastische Profilleiste
(40) einen trapezförmigen Querschnitt aufweist und der obere Schenkel (75) des U-förmigen
Klemmprofils (73) einen Winkel größer 90° mit dem Steg bildet, wobei die Neigung des
jeweils oberen Schenkels (68) des Winkelprofils (67) und des Klemmprofils (73) einen
der Profilleiste (40) angepaßten und diese aufnehmenden trapezförmigen Raum begrenzen.
11. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
in der gummielastischen Profilleiste (40) eingebetteten Abschnitte der Stäbe (44)
an ihren Enden aus der Stabachse abgebogen sind.
12. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stäbe (44) an ihrem eingebetteten Ende quer miteinander verbunden sind.
13. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Winkelprofil (67) endständige Stirnplatten (59) aufweist, die mittels jeweils dreier
Schrauben an den Seitenwangen (20, 22) der Siebvorrichtung befestigt sind, wobei zwei
Schrauben Langlöcher (80, 81) in den Stirnplatten (59) durchgreifen, die auf einem
Kreisbogen bezüglich der dritten Schraube (79) liegen, so daß die Neigung der Stäbe
(44) in Förderrichtung des Siebgutes einstellbar ist.