[0001] Die Erfindung betrifft einen Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge,
mit Fußböden, Seiten-, Stirnwänden und einem Dach aus vorzugsweise in Fahrzeuglängs-
bzw. -querrichtung oder vertikal angeordneten Strangpreßprofilen, in diesen angeordneten
Öffnungen für Fenstern, Türen oder anderen Durchbrüchen sowie Isolierungen und Anbindungen
für die Innenausstattungen.
[0002] Es ist bereits ein Wagenkastenaufbau für Eisenbahnwagen zur Personenbeförderung (DE
GM 93 20 494.9) mit einem Boden, zwei Seitenwänden, zwei Stirnwänden und einem Dach
sowie Öffnungen in einer der Wände oder im Dach, insbesondere in Form von Fenstern,
Türen oder Lüftungsöffnungen, bekannt, wobei der Boden mit den Seitenwänden durch
Langträger und die Seitenwände mit dem Dach durch Obergurte verbunden sind. Die Seitenwände
und/ oder das Dach bestehen jeweils aus mindestens zwei stranggepreßten Profilen gleicher
Dicke aus einem Aluminium- Werkstoff, welche ausschließlich in Richtung der Längsachse
untereinander sowie mit den Obergurten bzw. den Langträgern verschweißt sind. Hierbei
ist von Nachteil, daß auf diese stranggepreßten Hohlprofile der selbsttragend ausgebildeten
Seitenwände und des Daches die für das Fahrzeug erforderliche Isolierung aufgebracht
werden muß, welche aufgrund des einzuhaltenden Begrenzungsprofils die Innenabmessungen
des Schienenfahrzeuges beeinträchtigt und hierfür noch zusätzliche Befestigungselemente
vorzusehen sind.
[0003] Weiterhin ist ein Wagenkastenaufbau, insbesondere für Eisenbahnwagen zur Personenbeförderung,
(DE 43 01 763/ EP 0 608 763) der o.g. Art bekannt, bei dem der Boden, die Seitenwände
und das Dach jeweils aus mindestens einem Grundprofil aufgebaut sind, das als Aluminuimstrangpreßprofil
gestaltet ist, und aus einer Platte mit damit einstückigen, von einer Fläche der Platte
vorstehenden Stegen mit Flanschen und Flanschflächen besteht. Es ist weiterhin vorgesehen,
daß die Stege parallel zur Längsachse verlaufen, daß die Stege zu den ebenfalls parallel
zur Längsachse verlaufenden Längskanten der Platte mit Abstand angeordnet sind und
parallel zu diesen verlaufen, daß die Längskanten der Platten unmittelbar oder mittelbar
unter Zwischenschaltung von als Strangpreßprofil gestalteten Randprofilen an den Langträgern
oder den Obergurten angeschweißt sind, daß die Deckplatten auf die Flanschflächen
der Stege der Grundprofile einerseits und den Auflageflächen der Langträger oder Randprofile
andererseits aufliegen und mit diesen fest verbunden sind und somit zusammen die Tragstruktur
in Form eines Hohlprofils bilden, daß die Deckplatten im Bereich der Seitenwände und
des Daches die Außenfläche und im Bereich des Bodens die Innenfläche des Wagenkastenaufbaus
bilden und daß im Zwischenraum jeweils zwischen Deckplatte und Platte Isoliermaterial
angeordnet ist. Dieser Lösung haften die Nachteile einer Vielzahl unterschiedlich
zu verwendender Grund-, Rand- bzw. Mittenprofile, eines hohen Montageaufwandes der
Profile auch im Zusammenhang mit dem Einbringen der Isolierung und einer durch viele
Verbindungsstellen statisch unsichereren Konstruktion der Seitenwände, des Fußbodens
und des Daches an. Weiterhin ist von Nachteil, daß die Stege, Mittel- und Randprofile
Kältebrücken bilden.
[0004] Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Wagenkastenaufbau
aus Leichtmetall zu schaffen, welcher statisch stabil und trotzdem ein geringes Gewicht
aufweist, effektiv zu montieren ist, eine gute Oberflächenebenheit der sichtbaren
Außenhaut gewährleistet, eine ausreichende Isolierung bei minimierter Bauteildicke
besitzt und Kältebrücken vermeidet.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem die Strangpreßprofile von
den Bauteilen der Fußböden, der Seiten-, der Stirnwände und/ oder des Daches in Bereichen
minimal erforderlicher Bauteildicken als geschlossene Integrale geringster Dicke mit
angeformten Versteifungsrippen ausgebildet sind und daß an diesen unter wahlweiser
Einbindung von Isolierungen die Innenausstattung befestigt ist. Weiterhin ist erfindungsgemäß,
daß die geschlossenen Integrale mit den Versteifungsrippen die Tragstruktur des Wagenkastens
bilden und daß letztere T- oder winkelförmig ausgebildet sind. Desweiteren ist erfindungsgemäß,
daß die Befestigung der Innenausstattung an den geschlossenen Integralen mittels isolierender
Abstützelemente und/ oder Entkopplungselemente erfolgt, wobei die isolierenden Abstützelemente
über an den geschlossenen Integralen vorgesehenen Stegen befestigbar sind sowie die
geschlossenen Integrale Befestigungselemente für die Entkopplungselemente aufweisen.
[0006] Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Hierbei zeigen die Zeichnungen in
- Fig. 1:
- einen prinzipiellen Wagenkastenaufbau eines doppelstöckigen Schienenfahrzeuges
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch den Seitenwand- oder Dachaufbau der Einzelheit X nach Fig. 1 für
die Anbindung nichttragender Innenausstattungen
- Fig. 3:
- einen Schnitt durch den Seitenwandaufbau der Einzelheit Y nach Fig 1 für die Anbindung
tragender Innenausstattungen
[0007] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, weist das hier dargestellte doppelstöckige Schienenfahrzeug
1 einen Fußboden 2 mit Wanne im Unterstock und einen Fußboden 2' als Zwischenfußboden
vom Unter- zum Oberstock, Seitenwände 3 sowie das Dach 4 auf, welche in an sich bekannter
Weise aus Strangpreßprofilen verschiedenster Ausbildungen hergestellt und zusammengefügt
wurden. Da insbesondere bei doppelstöckigen Schienenfahrzeugen 1 die zur Verfügung
stehenden Innenabmessungen optimal ausgelastet werden müssen, sind nach der erfindungsgemäßen
Lösung diesbezügliche kritische Bereiche der Fußböden 2, 2', der Seiten- 3 bzw. der
hier nicht näher dargestellten Stirnwände und/ oder des Daches 4 auf eine minimal
mögliche Bauteildicke reduziert. Hierbei sind die Strangpreßprofile als geschlossene
Integrale 5 mit einer Dicke von vorzugsweise weniger als einem Drittel der Bauteildicke
ausgebildet, schließen sich außenhautbündig an die an sich bekannten Strangpreßprofile,
beispiesweise der Wannenprofile des Fußbodens 2, in bekannter Art und Weise an und
weisen gem. Fig. 2 und 3 Versteifungsrippen 6 auf, die zusammen mit den Integralen
5 die Tragstruktur des Wagenkastenaufbaus in diesen Bereichen bilden. Die Versteifungsrippen
6 sind als angeformte T- oder winkelförmige Elemente vorgesehen. Gemäß Fig. 2, welche
den Aufbau anhand der Seitenwand 3 bzw. des Daches 4 der Einzelheit X nach Fig. 1
für die Anbindung nichttragender Innenausstattungen darstellt, sind neben den Versteifungsrippen
6 an den geschlossenen Integralen 5 Stege 7 vorgesehen, die unter Einbindung der Isolierung
8 des Schienenfahrzeuges 1 über isolierende Abstützelemente 9, beispielsweise Clipelemente
aus Plaste, und unter wahlweiser Einbindung von Beilagen 10 die Innenausstattung 11,
wie beispielsweise Innenverkleidung, aber auch Kabel- oder Luftkanäle, aufnimmt. Diese
ist hier mit einer Schraubverbindung befestigt. Ebenso können in dem mit der Isolierung
8 versehenen Raum zwischen dem Integral 5 und der Innenausstattung 11 Medienleitungen
eingebracht sein. Gem. Fig 3, welche den Aufbau anhand einer Seitenwand der Einzelheit
Y nach Fig. 1 für die Anbindung tragender Innenausstattungen zeigt, sind neben den
Versteifungsrippen 6 an den geschlossenen Integralen 5 Befestigungselemente, wie beispielsweise
angeformte Nasen 12 oder Verstärkungen 13 vorgesehen, an die, wie hier dargestellt,
Entkopplungselemente 14 eingehangen bzw. verschraubt werden. Die Entkopplungselemente
14 können auch auf die Integrale 5 aufgeklebt werden. Diese derart befestigten Entkopplungselemente
14 nehmen unter ebenfalls wahlweiser Einbindung von Beilagen 10 die Innenausstattung
11, wie die Innenverkleidung, aber auch Befestigungsschienen 15 für beispielsweise
Sitze, Gepäckträger und anderes mehr, auf. Gleichfalls kann dieser Seitenwandaufbau
die Isolierung 8 sowie Medienleitungen aufnehmen. Die nach den Fig. 2 und 3 dargestellten
Lösungen gewährleisten einen statisch stabilen, leicht zu montierenden Wagenkastenaufbau
mit optimalen Isolationseigenschaften. Desweiteren kann der gem. Fig. 2 und /oder
3 beschriebene Aufbau ebenfalls bei einstöckigen Schienenfahrzeugen realisiet werden.
Bezugszeichenliste
[0008]
- 1
- Schienenfahrzeug
- 2
- Fußböden
- 3
- Seitenwände
- 4
- Dach
- 5
- Integrale
- 6
- Vertseifungrippen
- 7
- Stege
- 8
- Isolierung
- 9
- Abstützelemente
- 10
- Beilagen
- 11
- Innenausstattung
- 12
- Befestigungselemente Nase
- 13
- Befestigungselemente Verstärkung
- 14
- Entkopplungselemente
- 15
- Befestigungsschienen
1. Wagenkastenaufbau für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, mit Fußböden, Seiten-,
Stirnwänden und einem Dach aus vorzugsweise in Fahrzeuglängs- bzw. -querrichtung oder
vertikal angeordneten Strangpreßprofilen, in diesen vorgesehenen Öffnungen für Fenstern,
Türen oder anderen Durchbrüchen sowie Isolierungen und Anbindungen für die Innenausstattungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strangpreßprofile von den Bauteilen der Fußböden (2,
2'), der Seiten-(3), der Stirnwände und/ oder des Daches (4) in Bereichen minimal
erforderlicher Bauteildicken als geschlossene Integrale (5) geringster Dicke mit angeformten
Versteifungsrippen (6) ausgebildet sind und daß an diesen unter wahlweiser Einbindung
von Isolierungen (8) die Innenausstattung (11) befestigt ist.
2. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossenen Integrale
(5) mit den Versteifungsrippen (6) die Tragstruktur des Wagenkastens bilden.
3. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsrippen
(6) T- oder winkelförmig ausgebildet sind.
4. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der
Innenausstattung (11) an den geschlossenen Integralen (5) mittels isolierender Abstützelemente
(9) und/ oder Entkopplungselemente (14) erfolgt.
5. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierenden
Abstützelemente (9) über an den geschlossenen Integralen (5) vorgesehenen Stegen (7)
befestigbar sind.
6. Wagenkastenaufbau nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossenen
Integrale (5) Befestigungselemente (12, 13) für die Entkopplungselemente (14) aufweisen.