[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1
oder 9 sowie auf ein Fenster gemäß Oberbegriff Patentanspruch 10.
[0002] Dreh-Kipp-Fenster und hierfür verwendete Beschläge sind in verschiedensten Ausführungen
bekannt. Die für diese Fenster verwendeten Dreh-Kipp-Beschläge beruhen auf dem grundsätzlichen
Prinzip, daß eine den Stockrahmen und Flügelrahmen verbindende Lenkeranordnung vorgesehen
ist, die beim Kippen des Flügelrahmens die Kippbewegung begrenzt, und daß zusätzlich
auch ein Drehgelenk vorgesehen ist, welches ein Drehen bzw. Schwenken des Flügelrahmens
um die gewünschte Schwenkachse, d.h. in der Regel vertikale Achse ermöglicht. Durch
eine Steuer- und Verriegelungseinrichtung ist zwischen der Drehfunktion und der Kippfunktion
umschaltbar, und zwar beispielsweise dadurch, daß der Lenker für die Drehfunktion
an dem Flügelrahmen bzw. an einem dort vorgesehenen Lagerelement verriegelt wird.
[0003] Bekannte Dreh- und Kippbeschläge sind in konstruktiver Hinsicht sehr aufwendig und
besitzen darüber hinaus auch große Abmessungen. Ein weiterer, grundsätzlicher Nachteil
besteht darin, daß die bekannten Kipp- und Drehbeschläge vielfach nur bei Fenstern
mit rechteckförmigem oder quadratischem Flügelrahmen verwendbar sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Beschlag aufzuzeigen, der sich durch eine besonders
einfache und wirksame Konstruktion auszeichnet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Beschlag für Dreh- und Kippfenster entsprechend
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 oder ausgebildet. Ein Dreh-Kipp-Fenster
ist entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 10 ausgebildet.
[0006] Nach einem ersten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf einen Dreh-Kipp-Beschlag
für entsprechende Dreh- und Kippfenster.
[0007] Die Besonderheit bei diesem Beschlag besteht darin, daß bei dem an der Schwenk- bzw.
Drehseite des Flügelrahmens und des Stockrahmens zum montierenden Beschlag der Lenker
zumindest mit einem Teilbereich zugleich den Gelenkbolzen des Drehgelenkes für die
Dreh- bzw. Schwenkfunktion bildet.
[0008] Die Erfindung zeichnet sich durch eine besonders einfache und kompakte Konstruktion
aus. Der Lenker ist dabei bevorzugt ein Bolzen.
[0009] Nach einem anderen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein als Hilfslager oder
Rollenauflauf ausgebildeten Beschlag, mit dem zumindest bei geschlossenem Fensterflügel
und/oder bei gekipptem Fensterflügel eine Unterstützung dieses Flügels bzw. des Flügelrahmens
unten, und zwar an der der Schwenkseite abgewandten Seite erreicht wird. Dieses Hilfslager
besteht aus einem ersten Lagerelement, welches an der Unterseite des Flügelrahmens
vorgesehen ist und mit einer dortigen Schubstange des Fenster-Getriebes verbunden
ist, und zwar derart, daß dieses Lagerelement aus einer ersten Position in wenigstens
eine zweite Position bewegbar ist. An der dem Stockrahmen zugewandten Unterseite besitzt
das erste Lagerelement wenigstens eine Keilfläche und eine daran anschließende Abstützfläche.
Am Stockrahmen ist ein zweites Lagerelement mit einer mit der Keilfläche und der Abstützfläche
zusammenwirkenden Gegenfläche vorgesehen, und zwar derart, daß bei Bewegen des Lagerelementes
von der ersten Position in die zweite Position das erste Lagerelement zunächst mit
seiner Keilfläche und anschließend mit seiner Anlagefläche gegen die Gegenfläche des
zweiten Lagerelementes zur Anlage kommt und dadurch ein Anheben und anschließend eine
Unterstützung des Flügelrahmens erreicht wird.
[0010] Dieses Hilfslager eignet sich besonders für eine Verwendung zusammen mit dem Dreh-Kipp-Beschlag,
der an der Schwenk- bzw. Bandseite des Fensters vorgesehen ist. Diese als Hilfslager
ausgebildete Beschlag ist aber generell bei Fenstern, insbesondere Dreh-Kipp-Fenstern
geeignet.
[0011] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung wird in Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung und in Frontansicht ein als Bogenfenster ausgeführtes
Dreh-Kipp-Gebäudefenster;
- Fig. 2 und 3
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlages in Seitenansicht,
d.h. in einer Ansicht in einer Achsrichtung senkrecht zu dem Flügelrahmen und in der
Ebene des Flügelrahmens sowie in einer um 90° gedrehten Ansicht, zusammen mit dem
in der Figur 2 angedeuteten Stock- und Flügelrahmen;
- Fig. 4
- den Dreh- und Kippbeschlag im Längsschnitt bei geschlossenem Fensterflügel;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Figur 4;
- Fig. 6
- einen Schnitt entsprechend der Linie I - I der Figur 4;
- Fig. 7
- eine Darstellung wie Figur 4, jedoch bei geöffnetem Flügelrahmen;
- Fig. 8
- einen Schnitt entsprechend der Linie II - II der Figur 7;
- Fig. 9
- eine Darstellung wie Figur 4, jedoch bei gekipptem Flügelrahmen bzw. Fensterflügel;
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die Figur 9;
- Fig. 11
- einen Schnitt entsprechend der Linie III - III der Figur 9;
- Fig. 12
- in Teildarstellung und in einer Blickrichtung senkrecht zur Flügelebene den unteren,
horizontalen Abschnitt des Stockrahmens sowie den unteren, horizontalen Abschnitt
des Flügelrahmens bei geschlossenem Fenster;
- Fig. 13
- einen Schnitt entsprechend der Linie IV-IV der Figur 12.
[0013] In den Figuren sind 1 der Stockrahmen und 2 der Flügelrahmen eines Gebäudeaußenfensters,
welches als Dreh- und Kippfenster ausgeführt ist. Die Figur 1 zeigt das im oberen
Bereich bogenförmig ausgeführte Fenster von der Gebäudeinnenseite her. Der Flügelrahmen
2 ist in üblicher Weise mit der Verglasung versehen. Bei der dargestellten Ausführungsform
sind der Stockrahmen 1 und der Flügelrahmen 2 jeweils Metallprofilrahmen. Der Stockrahmen
1 und/oder der Flügelrahmen 2 können aber auch aus einem anderen, für Fenster geeigneten
Material, beispielsweise aus Holz gefertigt sein.
[0014] An der Fensterinnenseite ist an einer der vertikalen Seiten des Flügelrahmens 2,
d.h. am Abschnitt 2' der übliche Handhebel 3 vorgesehen, der Bestandteil eines Getriebes
ist, über welches u.a. einerseits die Verriegelungen 4, die den Flügelrahmen 2 bei
geschlossenem Fenster im Stockrahmen 1 verriegeln, sowie insbesondere auch ein Dreh-Kipp-Beschlag
5 betätigt werden, so daß dieser wenigstens zwei Funktionen aufweist, nämlich eine
Funktion, in der dieser Beschlag als Scharnier wirkt, welches ein Schwenken bzw. Drehen
des Flügels 2 um die vertikale Achse V ermöglicht, sowie eine zweite Funktion, in
welcher der Beschlag 5 als Kippbeschlag wirkt, der das Kippen das Fensters bzw. des
Flügels 2 um die horizontale Achse H auf einen maximalen Wert begrenzt. Der Dreh-Kipp-Beschlag
5 befindet sich hierfür an dem anderen, den Handhebel 3 nicht aufweisenden, die Schwenkseite
bildenden vertikalen Abschnitt 2'' des Flügelrahmens 2, und zwar bei der dargestellten
Ausführungsform dort, wo dieser vertikale Abschnitt 2'' in den oberen, bogenförmigen
Abschnitt 2''' übergeht. Die horizontale Kippachse H befindet sich in der üblichen
Weise unterhalb des unteren horizontalen Abschnittes 2'''' des Flügelrahmens 2. Dort,
wo der Abschnitt 2'' in den Abschnitt 2'''' übergeht weist das Fenster zwischen dem
Stockrahmen und dem Flügelrahmen 2 ein herkömmliches Dreh-Kipp-Lager 6 auf, welches
das Schwenken und Kippen ermöglicht.
[0015] Das mit dem Handhebel 3 zusammenwirkende Getriebe besteht im wesentlichen aus Schub-
und Zugstangen 7, die an den Abschnitten 2', 2'' und 2'''' sowie teilweise am bogenförmigen
Abschnitt 2''' vorgesehen sind und über Eckumlenkungen 8 antriebsmäßig miteinander
verbunden sind. Die Verriegelungen 4 sind in üblicherweise an den Schubstangen 7 an
der den Beschlag 5 und das Lager 6 nicht aufweisenden Abschnitt 2' sowie teilweise
auch am Abschnitt 2''' vorgesehen. Die Schub- und Zugstangen 7 sind in Führungen im
Bereich des Falzes des Flügelrahmens 2 geführt, und zwar bei dem aus Metallprofilen
bestehenden Flügelrahmen 2 in entsprechenden, in diesen Profilen vorbereiteten Führungsnuten.
[0016] Der Handhebel 3 weist insgesamt drei Funktionsstellungen auf, nämlich eine Stellung
Z, die dem geschlossenem und verriegelten Flügelrahmen 2 entspricht, eine Stellung
D, die ein Drehen bzw. Schwenken des Flügelrahmens 2 um die vertikale Achse V ermöglicht,
sowie die Stellung K, die ein Kippen des Flügelrahmens um die horizontale Achse H
ermöglicht.
[0017] Der erfindungsgemäße Dreh-Kipp-Beschlag 5 ist mehr im Detail in den Figuren 2 - 11
wiedergegeben.
[0018] Dieser Beschlag besteht bei der dargestellten Ausführungsform u.a. aus einem Lager
9, welches am Stockrahmen 1 bzw. der dortigen Innenfläche 1' derart befestigbar ist,
daß dieses Lager an der Fensterinnenseie über die dortige Fläche 1' des Stockrahmens
vorsteht. Bei der dargestellten Ausführungsform besitzt das Lager 9 eine Abwinklung
10, mit welcher das Lager 9 an dem Profil des Stockrahmens 1 im Bereich des Fenstersfalzes
an einer T-Nut befestigbar ist.
[0019] Der Beschlag 5 besteht weiterhin aus einem Lager 11, welches am Flügelrahmen 2 befestigbar
ist, und zwar derart, daß dieses Lager 11 sich ebenfalls an der Innenseite des Fenster
befindet und über die der Flügelrahmenöffnung bzw. der Verglasung abgewandte Seite
des Flügelrahmens 2 mit einem Teilbereich 12 wegsteht, der bei der dargestellten Ausführungsform
in etwa hülsen- oder zylinderförmig mit einer Achse L parallel zur Achse V ausgeführt
ist und bei geschlossenem Fensterflügel bzw. Flügelrahmen 2 von der Fensterinnenseite
her gesehen vor der Innenfläche 1' des Stockrahmens 1 unterhalb des Lagers 9 und an
dieses anschließend vorgesehen ist. Neben dem scharnierösenartig ausgebildeten Teilbereich
12 besitzt das Lager 11 auch einen Teilbereich 13, mit welchem das Lager 11 am Flügelrahmen
2 befestigt ist, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform an der den Falz aufweisenden
Seite des Flügelrahmens 2. Der Teilabschnitt 13 ist hierfür als Halteklotz mit angeformten
Steg ausgeführt, welch letzterer in den Teilabschnitt 12 übergeht.
[0020] Im Teilabschnitt 12 ist eine Lagerbohrung 14 vorgesehen, die mit ihrer Achse parallel
zur Längsachse L des Teilabschnittes 12 liegt und an der Oberseite und Unterseite
dieses Teilabschnittes offen ist. Die Bohrung 14 besitzt zwei Abschnitte, nämlich
den unteren Abschnitt 14' mit größerem Querschnitt und den oberen Bohrungsabschnitt
14'' mit einem im Vergleich zum Abschnitt 14' vermindertem Querschnitt. Die Bohrungsabschnitte
14' und 14'', von denen der Bohrungsabschnitte 14'' eine etwas größere axiale Länge
als der Bohrungsabschnitt 14' besitzt und in die obere Öffnung der Bohrung 14 übergeht,
sind bei der dargestellten Ausführungsform über die gesamte Länge geschlitzt, und
zwar an der Rückseite des Teilabschnittes 12, die bei geschlossenem Flügelrahmen 2
der Innenseite 1' des Stockrahmens 1 benachbart liegt bzw. bei gekipptem Flügelrahmen
2 die Innenseite 1' des Stockrahmens 1 zugewandt ist.
[0021] Im Lager 9 ist das obere Ende eines Bolzens 15 mittels eines Gelenkstiftes 16 schwenkbar
gelagert, und zwar um eine Achse parallel zur Kippachse bzw. Achse H, d.h. um eine
horizontale Achse parallel zur Ebene des Fensters. Der Bolzen 15, der einen Außendurchmesser
besitzt, der gleich oder geringfügig kleiner ist als der Querschnitt des Bohrungsabschnittes
14'', besitzt an seinem unteren Ende einen Kopf 17 mit vergrößertem Querschnitt, d.h.
mit einem Außenquerschnitt, der gleich oder geringfügig kleiner ist als der Querschnitt
des Bohrungsabschnittes 14', auf jeden Fall aber größer ist als der Querschnitt des
Bohrungsabschnittes 14''.
[0022] Wie in den Figuren dargestellt, ist der Kopf 17 des Bolzens 15 in den Bohrungsabschnitt
14' angeordnet, und zwar derart, daß bei geschlossenem Flügelrahmen 2 der Kopf 17
dem unteren, offenen Ende des Bohrungsabschnittes 14' benachbart ist und einen Abstand
von dem Übergang 14''' zwischen den Bohrungsabschnitt 14' und 14'' aufweist. Hierdurch
ist ein vorgegebener Bewegungshub X des unteren Bolzenendes bzw. des Kopfes 17 in
Achsrichtung L des Lagers 11 bzw. des dortigen Teilabschnittes 12 möglich ist. Durch
die Schlitzung 18 kann sich der Bolzen 15 weiterhin durch Schwenken um den Kopf 17
sowie um den Gelenkbolzen auch seitlich in den Bohrungsabschnitt 14'' hinein und aus
diesem heraus bewegen.
[0023] Der Kopf 17 ist zumindest an seiner dem Gelenkbolzen 16 zugewandten Seite abgerundet,
bei der dargestellten Ausführungsform ist der Kopf 17 insgesamt als Kugel ausgeführt,
und zwar einstückig mit dem übrigen Bolzen 15.
[0024] Am Lager 11 ist weiterhin eine Sperreinrichtung 19 vorgesehen, mit welcher die Schlitzung
18 gesteuert durch den Handhebel 3 für einen seitlichen Austritt des Bolzens 15 aus
dem Bohrungsabschnitt 14 verschlossen werden kann. Bei der dargestellten Ausführungsform
besteht diese Sperreinrichtung 19 im wesentlichen aus einem Sperrstift 20, der im
Lager 11 im Bereich des oberen, offenen Endes des Bohrungsabschnittes 14 axial verschiebbar
vorgesehen ist, und zwar in einer Achsrichtung senkrecht zur Achse L der Bohrung 14
und bei der dargestellten Ausführungsform in einer Achsrichtung parallel zur Kipp-Achse
H. Der Sperrstift 20 ist hierbei zwischen einer Stellung, in der er mit einem Teilbereich
in die Schlitzung 18 hineinreicht und diese damit verschließt` und einer Stellung
axial verschiebbar, in der der Sperrstift 20 sich vollständig außerhalb der Schlitzung
18 befindet. Durch eine Feder 21 ist der Sperrstift 20 bei der dargestellten Ausführungsform
in die nicht verriegelnde Stellung vorgespannt. Die als Druckfeder ausgebildete Feder
21 ist dabei innerhalb einer auch den Sperrstift 20 aufnehmenden Bohrung 22 des Lagers
11 angeordnet, und zwar den Sperrstift 20 umschließend derart, daß sich die Feder
21 mit einem Ende an einem der Schlitzung 18 abgewandten Kopf 23 des Sperrstiftes
20 und mit ihrem anderen Ende an einer Fläche der Bohrung 20 abstützt. Der an seiner
dem Sperrstift 20 abgewandten Seite kugelförmig abgerundete Kopf 23 wirkt mit einem
eine Steuernut 24 aufweisenden Steuerfläche oder Längsseite eines Steuerschiebers
25 zusammen, der über ein Kupplungsstück 26 mit der Schubstange 7 an dem Abschnitt
2'' verbunden ist. Der Steuerschieber 25 ist ebenfalls parallel zur Längsachse L des
Abschnittes 2'' an diesem Abschnitt im Bereich des Falzes des Flügelrahmens 2 in Längsrichtung
verschiebbar geführt, und zwar auch in einer im Lager 11 bzw. in dem dortigen Teilabschnitt
13 ausgebildeten Führungsöffnung 27, die dem Querschnitt des von einem Flachmaterial
gebildeten Steuerschiebers 25 entsprechend einem rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
Im Bereich dieser Führungsöffnung 27 befindet sich auch die keilartige, mit dem Sperrstift
20 zusammenwirkende Steuernut 24.
[0025] Das Kupplungsstück 26 ist so ausgeführt, daß es in Längsrichtung des Steuerschiebers
25 eine Zug- und Schubverbindung mit der betreffenden Schubstange 7 herstellt, zum
Ausgleichen von Toleranzen aber ein relatives Schwenken der Schubstange 7 und dem
Steuerschieber 25 um die Achse senkrecht zur Schub- und Zugbewegung ermöglicht. Durch
Verschieben des Steuerschiebers 25 in der Achsrichtung parallel zur Achse der Bohrung
14 und damit senkrecht zur Achse des Sperrstiftes 20 ist letzterer zwischen der sperrenden
und nicht sperrenden Stellung bewegbar.
[0026] Wie die Figuren weiterhin zeigen, besitzt der Bolzen 15 einen die Bolzenachse umschließenden
ringnutenartigen Einschnitt 28, an welchem der Bolzen15 einen etwas verminderten Außenquerschnitt
besitzt. Die Anordnung ist hierbei weiterhin so getroffen, daß bei vollständig in
die Bohrung 14 hineinbewegtem Bolzen 15 der Sperrstift 20 nur dann in seine sperrende
Stellung gelangen kann, wenn sich der Einschnitt 28 im Bereich des Sperrstiftes 20
befindet, d.h. der Achsenabstand, den die Achse des Sperrstiftes 20 von der Achse
der Bohrung 14 aufweist ist etwas kleiner als die Summe der halben Durchmesser des
Bolzens 15 und des Sperrstiftes 20, und zwar um den Betrag kleiner, der der Tiefe
des Einschnittes 28 entspricht.
[0027] Die Funktion des Dreh-Kipp-Beschlages 5 läßt sich, wie folgt, beschreiben:
[0028] Bei verriegeltem Fensterflügel 2, d.h. bei in der Position Z befindlichem Handhebel
3 nehmen die Funktionselemente des Dreh-Kipp-Beschlages 5 die in den Figuren 4 - 6
dargestellten Positionen ein, d.h. der Bolzen 15 ist vollständig in die Bohrung 14
und dabei insbesondere auch in den Abschnitt 14'' hineinbewegt und durch den Steuerschieber
25 ist der Sperrstift 20 in seiner sperrenden Stellung verriegelt, in der er die Schlitzung
18 verschließt und den Bolzen 15 im Bereich des Einschnittes 28 an seiner der Schlitzung
18 zugewandten Seite hintergreift. Der Kopf 17 befindet sich mit dem Abstand X unterhalb
des Überganges 14'''.
[0029] Die Figuren 7 und 8 zeigen den Zustand bei durch Drehen geöffnetem Fensterflügel
2. Der Handhebel 3 befindet sich in der Position D. Der Sperrstift 20 bzw. dessen
Kopf 23 liegt weiterhin gegen die als Steuerfläche dienende Längsseite des Steuerhebels
25 außerhalb der Steuernut 24 an und ist dadurch in seiner sperrenden Stellung gehalten,
allerdings sind die Verriegelungen entriegelt, so daß der Flügelrahmen 2 um den nunmehr
als Gelenkbolzen wirkenden Bolzen 15 des Beschlages 5 und das Dreh-Kipp-Lager 6 um
die Achse V geschwenkt werden kann, wobei hierbei das Lager 11 auf dem sich nicht
drehenden Bolzen 15 schwenkt. Durch den Sperrstift 20 bleibt letzterer ständig in
dem Bohrungsabschnitt 14'' verriegelt.
[0030] Die Figuren 9 - 11 zeigen den Zustand bei teilweise gekipptem Flügelrahmen 2. Der
Handhebel 3 befindet sich dabei in der Stellung K. Hierbei ist der Steuerschieber
25 soweit verschoben, daß der Kopf 23 des Sperrstiftes 20 in die Steuernut eingreift,
wodurch der Sperrstift 20 über die Feder 21 die Schlitzung 18 freigibt, der Bolzen
15 also seitlich aus der Bohrung 14 herausschwenken kann, so daß er lediglich noch
mit dem Kopf 17 am Lager 11 gehalten ist, wodurch der Flügelrahmen 2 um die Achse
H gekippt ist. Über den die Lager 9 und 11 verbindenden Bolzen 15 ist die maximale
Kippstellung vorgegeben, in der dann der Kopf 17 am Übergang 14''' anliegt.
[0031] Zum Schließen des Fensters wird der Flügelrahmen 2 in üblicher Weise in den Stockrahmen
1 zurückgekippt, worauf dann über den Handhebel 3 der Steuerschieber 25 in die in
der Figur 4 oder Figur 7 dargstellte Stellung zurückbewegt werden kann, in der der
Sperrstift 20 in der verriegelten Stellung gehalten ist.
[0032] Die Figuren 12 und 13 zeigen eine Hilfslageranordnung oder einen Rollenauflauf 29,
die bzw. der zur zusätzlichen Abstützung zwischen Stockrahmen 1 und Flügelrahmen 2
an der Unterseite des Flügelrahmens 2 bzw. an dem dortigen Abschnitt 2'''' vorgesehen
ist, und zwar an dem Übergang zwischen den Abschnitten 2' und 2'''', d.h. an der das
Dreh- und Kipplager 6 nicht aufweisenden Seite des unteren Abschnittes 2''''. Das
Hilfslager 29 besteht im wesentlichen aus einem Lagerelement 30, welches an der Schubstange
7 am unteren Abschnitt 2'''' vorgesehen ist und an seiner Unterseite eine V-förmige
Nut oder Ausnehmung 31 aufweist, deren seitliche Begrenzungen zwei Keilflächen 32
bilden, welche sich am Boden der Ausnehmung 31 schneiden, wobei die Schnittlinie dieser
Keilfläche 32 senkrecht zur Ebene des Flügelrahmens 2 verläuft und damit auf jeden
Fall auch senkrecht zur Bewegung der Schubstange 7. Das Hilfslager 29 besteht weiterhin
aus einem Lagerelement 33, welches dem Lagerelement 30 gegenüberliegend am Stockrahmen
1 vorgesehen ist, und zwar ebenso wie das Lagerelement 30 im Bereich des Falzes. Am
Lagerelement 33 ist eine Rolle oder Walze 34 frei drehbar gelagert, und zwar um die
Achse senkrecht zur Ebene des Stockrahmens und damit auch senkrecht zur Ebene des
geschlossenen Flügelrahmens 2. Die beiden Lagerelemente 30 und 33 sind weiterhin so
montiert, daß in der Stellung der Schubstange 7, die in der mittleren Stellung D des
Handhebels 3 entspricht, sich die Rolle 34 im Bereich der Ausnehmung 31 befindet,
also die Rolle 34 von dem Lagerelement 30 beabstandet ist, und daß in den beiden Stellungen
Z und K des Handgriffes 3 sich das Lagerelement 30 jeweils mit einer der Anlagenflächen
30' auf der Rolle 34 abstützt, die an der Unterseite des Lagerelementes 30 beidseitig
von der Ausnehmung 31 gebildet sind. Beim Bewegen des Handhebels 3 aus der Stellung
D in die Stellung Z oder K bewegt sich somit das Lagerelement 30 mit einer der Keilflächen
32 auf der Rolle 34 und liegt dann mit einer der Flächen 30' gegen die Rolle 34 an,
so daß hierbei zunächst ein gewisses Anheben des Flügelrahmens 2 an der dem Dreh-Kipp-Lager
6 abgewandten Seite erfolgt, womit ein Durchhängen des Flügelrahmens insbesondere
auch beim Kippen vermieden wird. Die Verwendung des Hilfslagers 29 ist insbesondere
deswegen zweckmäßig, weil der Dreh-Kipp-Beschlag 5 an einer vertikalen Seite, nämlich
am Abschnitt 2'' des Flügelrahmens 2 angreift und die Kippbewegung begrenzt und nicht
in der Mitte des oberen Flügelrahmenabschnittes 2''', was bei der bogenförmigen Ausbildung
dieses Abschnittes auch nicht möglich wäre.
[0033] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, daß zahlreiche Abwandlungen und Änderungen möglich sind, ohne daß dadurch der
der erfindungstragende Gedanke verlassen wird. Insbesondere ist es bei dem Dreh-Kipp-Beschlag
5 auch möglich, ein Verbindungselement zwischen dem Lager 9 und dem Lager 11 anstelle
des Bolzens 15 einen Hebel zu verwenden, der in seiner im Lager 11 verriegelten Position
zugleich als Gelenk für das Dehen bzw. Schwenken des Flügelrahmens 2 wirkt. Weiterhin
ist es grundsätzlich auch möglich, den Bolzen 15 oder einen anstelle dieses Bolzens
verwendeten Hebel axial verschiebbar in dem am Stockrahmen 1 zu montierenden Lager
vorzusehen. Weiterhin ist es auch möglich, die Sperre 19 so auszuführen, daß sie ein
federndes Einrasten des Bolzens 15 oder eines anderen, die Funktion dieses Bolzens
übernehmenden Elementes in dem entsprechenden Lager 11 beim Schließen des Flügelrahmens
ermöglicht, d.h. die Sperre ist durch Federmitteln in ihre sperrende Stellung vorgespannt,
und daß dann diese sperrende Stellung durch Betätigen des Handhebels 3 bzw. des zugehörigen
Getriebes gelöst wird.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Stockrahmen
- 1'
- Innenfläche
- 2
- Flügelrahmen
- 2', 2''''
- Abschnitt
- 3
- Handhebel
- 4
- Verriegelung
- 5
- Beschlag
- 6
- Lager
- 7
- Schubstange
- 8
- Eckverbindung
- 9
- Lager
- 10
- Abwinklung
- 11
- Lager
- 12, 13
- Teilabschnitt
- 14
- Lagerbohrung
- 14', 14''
- Bohrungsabschnitt
- 14'''
- Übergang
- 15
- Bolzen
- 16
- Gelenk
- 17
- Kopf
- 18
- Schlitzung
- 19
- Sperreinrichtung
- 20
- Sperrstift
- 21
- Feder
- 22
- Bohrung
- 23
- Kopf
- 24
- Steuernut
- 25
- Steuerschieber
- 26
- Kupplungsstück
- 27
- Führungsöffnung
- 28
- Einschnitt
- 29
- Hilfslager bzw. Rollauflauf
- 30
- Lagerelement
- 30'
- Anlagefläche
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Keilfläche
- 33
- Lagerelement
- 34
- Rolle
1. Beschlag für Dreh-Kipp-Fenster, insbesondere Gebäudefenster mit einem Stockrahmen
(1) und wenigstens einem Flügelrahmen (2), welcher um eine erste Achse (V) drehbar
oder schwenkbar sowie um eine zweite Achse (H) kippbar am Stockrahmen (1) vorgesehen
ist, mit am Stockrahmen (1) und am Flügelrahmen (2) befestigbaren Lagern (9, 11),
mit einem zwischen den Lagern (9, 11) wirkenden Lenker (15) zur Begrenzung der Kippbewegung,
mit einem Gelenk zwischen den Lagern (9, 11) für die Dreh- oder Schwenkbewegung, sowie
mit einer zwischen der Drehbewegung und der Kippbewegung umschaltbaren Sperreichrichtung
(29), dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (15) zumindest mit einem Teilbereich zugleich einen Gelenkbolzen des
Drehlagers (12, 15) bildet, daß der Lenker (15) mit einem Ende mittels eines ersten
Gelenks (16) in einem ersten der Lager (9) um eine erste Achse senkrecht zur Drehachse
(V) schwenkbar befestigt ist, daß für die Drehfunktion des Beschlages ein zweites
der Lager (11) mit einer Lagerbohrung (14) den Lenker (15) in dem Teilbereich aufnimmt
und hierdurch bei der Drehfunktion des Beschlages um die parallel zur Drehachse (V)
liegende Längsachse (L) der Lagerbohrung (14) dreh- bzw. schwenkbar auf dem Lenker
(15) vorgesehen ist, daß der Lenker (15) mit seinem anderen Ende mittels eines zweiten
Gelenks (17) um eine zweite Achse parallel zur ersten Achse (16) schwenkbar am zweiten
Lager (11) gehalten ist, daß wenigstens eines der Gelenke (16, 17) als Schwenk- und
Schiebegelenk zugleich auch eine Bewegung um einen vorgegebenen Betrag (X) senkrecht
zu der Achse dieses Gelenkes (16, 17) ausgebildet ist, daß die Lagerbohrung (14) eine
Eintrittsöffnung (18) aufweist, durch die sich radial zur Längsachse (L) der Lenker
(15) in die Lagerbohrung (16) hineinbewegen und aus dieser herausbewegen kann, und
daß die Sperreinrichtung (19) wenigstens ein Sperrelement (20) aufweist, welches gesteuert
zwischen einer die Eintrittsöffnung (18) sperrenden und einer die Eintrittsöffnung
freigebenden Stellung bewegbar ist und welches in der die Eintrittsöffnung (18) sperrenden
Stellung den Lenker (15) für die Drehfunktion des Beschlages im zweiten Lager (12)
gegen radiales Herausbewegen aus der Lagerbohrung (14) sichert und in der nicht sperrenden
Stellung für die Kippfunktion des Beschlages durch Freigabe der Eintrittsöffnung ein
Herausschwenken des Lenkers (15) aus der Lagerbohrung (14) um das am zweiten Lager
(11) vorgesehene Gelenk (17) ermöglicht, und daß zum Betätigen der Sperreinrichtung
(19) oder des diese Sperreinrichtung bildenden Sperrelementes (20) ein Steuerschieber
(25) vorgesehen ist, der antriebsmäßig mit einem Getriebe des Fensters verbindbar
ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Lager (11) eine Lagerbohrung
(14) aufweist, die zumindest an einem Ende offen ist und ausgehend von diesem Ende
auf wenigstens einer Teillänge eine die Eintrittsöffnung bildende Schlitzung (18)
aufweist, und daß der Lenker (15) bei in Drehfunktion befindlichem Beschlag über das
eine, offene Ende der Lagerbohrung (14) vorsteht.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dasjenige Gelenk des
Lenkers (15), welches als Schwenk- und Schiebegelenkt ausgeführt ist, von eine Stift-Schlitz-Führung
gebildet ist.
4. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß dasjenige Gelenk
des Lenkers (15), welches als Schwenk- und Schiebegelenkt ausgebildet ist, von einem
Anschlag (17) am Lenker (15) sowie von einer den Anschlag aufnehmenden Längs-Führung
(14') gebildet ist,
wobei vorzugsweise der Anschlag am Lenker (15) ein an diesem Lenker vorgesehener Kopf
(17), vorzugsweise ein kugelförmiger Kopf ist und/oder die Längs-Führung von einem
Teilabschnitt (14') der Lagerbohrung (14) gebildet ist.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Führung bildende Teilabschnitt
(14') einen Querschnitt aufweist, der gleich oder größer ist als der Außenquerschnitt
des Kopfes (17), und daß sich an diesen ersten Teilabschnitt der Lagerbohrung ein
weiterer Teilabschnitt (14'') anschließt, dessen Querschnitt kleiner ist als der Querschnitt
des Kopfes (17).
6. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung
(19) von wenigstens einem Sperrschieber oder einem Sperrstift (20) gebildet ist, der
am zweiten Lager (11) zwischen einer die Eintrittsöffnung (18) sperrenden und einer
diese Eintrittsöffnung freigebenden Stellung bewegbar ist, und/oder daß der Steuerschieber
(25) in dem zweiten Lager (11) geführt ist.
7. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Lager
(9) an dem Stockrahmen (1) und das zweite Lager (11) an dem Flügelrahmen (2) montierbar
ist,
und/oder daß die Eintrittsöffnung (18) an der dem Stockrahmen (1) zugewandten Seite
des zweiten Lagers (11) vorgesehen ist.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lenker ein Bolzen (15) ist.
9. Beschlag für Fenster, insbesondere für Dreh- und Kippfenster, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als Hilfslager oder Rollauflauf (30) mit einem ersten mit
einer Schubstange (7) eines Getriebes des Fensters verbundenen und an einem unteren,
horizontalen Abschnitt (2'''') des Flügelrahmens (2) vorgesehenen Lagerelement (30),
welches an seiner Unterseite wenigstens eine Keilfläche (32) aufweist, die in eine
Abstützfläche (30') übergeht, sowie durch ein ein Gegenlager bildendes zweites Lagerelement
(33), welches am Stockrahmen (1) derart montierbar ist, daß zumindest im Kippzustand
oder imverriegelten Zustand, vorzugsweise aber im Kippzustand sowie im verriegelten
Zustand des Fensters der Flügelrahmen über die Keilfläche (32) angehoben und mit seiner
Anlagefläche (30') gegen die Gegenfläche des zweiten Lagerelementes (33) anliegt,
wobei vorzugsweise die Gegenfläche des zweien Lagerelementes (33) von einer Rolle
gebildet ist, die um eine Achse senkrecht zur Ebene des Stockrahmens frei drehbar
am zweiten Lagerelement (32) vorgesehen ist.
10. Dreh-Kipp-Fenster, insbesondere Gebäudefenster,mit einem Stockrahmen (1) und wenigstens
einem Flügelrahmen (2), welcher um eine erste Achse (V) drehbar oder schwenkbar sowie
um eine zweite Achse (H) kippbar am Stockrahmen (1) vorgesehen ist, mit einem Dreh-Kipp-Beschlag
(5) mit am Stockrahmen (1) und am Flügelrahmen (2) befestigten Lagern (9, 11), mit
einem zwischen den Lagern (9, 11) wirkenden Lenker (15) zur Begrenzung der Kippbewegung,
mit einem Gelenk zwischen den Lagern (9, 11) für die Dreh- oder Schwenkbewegung, sowie
mit einer zwischen der Drehbewegung und der Kippbewegung umschaltbaren Sperreichrichtung
(29), dadurch gekennzeichnet, daß der Dreh-Kipp-Beschlag (5) nach einem der Ansprüche 1 - 9 ausgebildet ist.