[0001] Die Erfindung betrifft einen Leibungsrahmen zum Verbleib in einer Gebäudeöffnung,
der an seinem inneren Umfang zur Aufnahme eines Fensters oder einer Türe ausgebildet
ist und an seinem dem Gebäude zugewandten äußeren Umfang mit einer Isolierung versehen
ist.
[0002] Ein derartiger Leibungsrahmen ist durch die DE-A 32 06 249 bekannt. Dabei ist der
Rahmen längs einer Vertikalebene geteilt, derart, daß er einen Innenrahmen und einen
Außenrahmen aufweist. Diese sind unter Ausbildung einer mit Isoliermaterial gefüllten
in Umfangsrichtung umlaufenden Fuge durch zahlreiche Stahlstifte miteinander verbunden,
die die Fuge durchqueren und in den Innen- bzw. Außenrahmen einbetoniert sind. Daher
ist dieser bekannte Rahmen relativ aufwendig in seiner Herstellung. Außerdem hat er
durch den Beton-Werkstoff ein hohes Gewicht.
[0003] Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den bekannten
Leibungsrahmen dahingehend zu verbessern, daß er sich durch kostengünstigere Herstellung
und leichte Handhabung bei guten Isoliereigenschaften auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rahmen durchgehend über
die nahezu gesamte Breite der Gebäudeöffnung von der Gebäude-Innenseite zur Gebäude-Außenseite
durchläuft und daß die Isolierung auf einen etwa von der Gebäude-Außenseite sich bis
zum Fenster bzw. zur Türe erstreckenden Bereich der Rahmenbreite beschränkt ist.
[0005] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß der Rahmen einteilig ist und schon von daher
einfacher und kostengünstiger hergestellt werden kann. Außerdem entfallen die über
den Umfang des Rahmens verteilten Stahlstifte, die eine Wärmebrücke von innen nach
außen bilden und man kommt daher bei gleicher Wärmedämmung mit einem geringeren Isolier-Aufwand
aus.
[0006] Zwar ist es bereits durch die DE-A 40 40 943 bekannt, die Isolierung auf den außen
liegenden Bereich der Leibung zu beschränken. Dabei kommt aber kein Leibungsrahmen
zur Anwendung, sondern geteilte innere und äußere Schalungsrahmen, die zunächst fest
mit dem Fensterrahmen verbunden sind, jedoch nach dem Aushärten des umgebenden Betons
abgezogen und von der außenliegenden Isolierung gelöst werden müssen. Schließlich
muß bei dieser Konstruktion der Fensterrahmen zwischen der Innen- und der Außenschalung
nach außen vorstehen, um den notwendigen Verbund mit dem Beton zu gewährleisten. Dadurch
wird ein nachträglicher Austausch des Fensters beispielsweise Ersatz des Stahl-Kellerfensters
durch ein Isolierglas-Holzfenster beim Ausbau eines Kellerraumes zu einem Hobbyraum
erheblich verteuert.
[0007] Im Sinne einer optimalen Dämmwirkung der vorliegenden Erfindung empfiehlt es sich,
daß das innen liegende Ende der Isolierung bezogen auf eine Vertikalebene den Fenster-
bzw. Türrahmen zumindest teilweise überlappt, also mehr oder weniger in diesen Bereich
hineinragt. Dadurch wird mit geringem Isolieraufwand und insbesondere ohne Teilung
des Leibungsrahmens eine hinreichende Dämmung des Fensterrahmens gegenüber der Gebäudewand
erreicht.
[0008] Insbesondere für den Fall, daß der Leibungsrahmen nicht in Ortbeton, sondern in Wände,
die aus einzelnen Steinen hochgemauert werden, eingebaut werden soll, empfiehlt es
sich, daß er an der Unterseite und zwar im innen liegenden Bereich Fortsätze aufweist,
die die vertikale Schwerpunktlinie des Leibungsrahmens und gegebenenfalls seines eingebauten
Fensters bzw. Türe zumindest teilweise überlappen. Diese Fortsätze liegen mit ihrer
Unterseite auf dem gleichen Niveau wie der gebäudeaußenseitige untere Rand des Leibungsrahmens
und erlauben damit eine stabile, kippsichere Aufstellung des Leibungsrahmens in lotrechter
Position. Der Leibungsrahmen bedarf daher während seiner Ummauerung keiner zusätzlichen
Fixierung mehr.
[0009] Die genannten Fortsätze können aus Isoliermaterial bestehen und sich direkt an die
vorhandene Isolierung anschließen, derart, daß die Isolierung im unteren Bereich des
Leibungsrahmens großflächig oder über einzelne Vorsprünge nach innen verlängert wird.
Sie können aber auch aus anderen Werkstoffen bestehen und gegenüber der Isolierung
abgesetzt sein.
[0010] Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, die gewünschte Kippsicherung und lotrechte
Aufstellung des Leibungsrahmens durch zumindest einen Stützfuß zu gewährleisten, der
an der Unterseite des Leibungsrahmens im gebäudeinnenseitigen Bereich angeordnet ist.
[0011] Damit diese Stützfüße oder Fortsätze, insbesondere dann, wenn es sich dabei um einzelne
Vorsprünge handelt, nicht das Aufeinanderstapeln der Leibungsrahmen während der Lagerung
oder des Transportes beeinträchtigen, sind vorzugsweise am gebäudeaußenseitigen Rand
des Leibungsrahmens korrespondierende Ausnehmungen vorgesehen, in welche die Fortsätze
oder Stützfüße des Nachbarrahmens zum platzsparenden Aufeinanderstapeln eingesteckt
werden können.
[0012] Eine andere zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Dicke
der Isolierung von außen nach innen zunimmt. Dies läßt sich besonders gut kombinieren
mit einem Leibungsrahmen, der ausgehend von der Fenster- bzw. Türebene einen sowohl
zur Gebäudeaußenseite wie auch zur Gebäudeinnenseite zunehmenden Öffnungsquerschnitt
hat, weil sich dann die Querschnittszunahme der Isolierung bei gleichbleibenden Außenmaßen
realisieren läßt.
[0013] Das außen liegende Ende der Isolierung fluchtet zweckmäßig mit der Außenkante des
Leibungsrahmens; es kann jedoch demgegenüber auch etwas zurückversetzt sein, um eine
Kaschierung durch Ortbeton zu gestatten. Man erhalt dann also einen direkten Übergang
vom Ortbeton zum Leibungsrahmen ohne sichtbare Isolierung.
[0014] Als Material für den Leibungsrahmen wird zweckmäßig Glasfaser-Beton verwendet, so
daß er sehr dünnwandig und dementsprechend leicht ausgeführt werden kann unter Verzicht
auf metallische Bewehrungsstäbe.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung; dabei zeigt
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt durch einen eingebauten Leibungsrahmen gemäß einer ersten Alternative;
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt durch eine zweite Alternative;
- Figur 3
- einen Vertikalschnitt bei einer dritten Alternative; und
- Figur 4
- einen Vertikalschnitt bei einer vierten Alternative.
[0016] Figur 1 zeigt den Leibungsrahmen 1, der einteilig von innen nach außen durchläuft,
wobei er im mittleren Bereich 1a nach innen in die Fensteröffnung hineingezogen ist
und dort den Fensterrahmen 2 mit Fensterflügel 3 trägt.
[0017] Am äußeren Umfang, und zwar auf der Hälfte, die der Gebäudeaußenseite zugewandt ist,
trägt der Leibungsrahmen 1 eine umlaufende Isolierung 4. Diese Isolierung fluchtet
an ihrem äußeren Umfang mit dem äußeren Umfang des Leibungsrahmens und ist daher vor
Beschädigungen beim Transport und beim Einbau etwas geschützt.
[0018] In Folge der schräg nach außen laufenden Flanke 1b des Leibungsrahmens nimmt der
Querschnitt der Isolierung 4 von innen nach außen ab und die Isolierung endet kurz
vor dem gebäudeaußenseitigen Rand des Leibungsrahmens.
[0019] Der gegenüberliegende Rand der Isolierung 4 verläuft etwa in der Mitte der Rahmenbreite
und überlappt den Fensterrahmen 2 vorzugsweise zur Hälfte. Der sich daran zur Gebäudeinnenseite
anschließende Raum, der aufgrund des in die Fensteröffnung hinein verlegten Bereiches
1a des Leibungsrahmens eine hohlkehlartige Form hat, wird bewußt nicht mit Isoliermaterial
ausgefüllt, sondern steht für das Ausfüllen mit Ortbeton 5 zur Verfügung. Auf diese
Weise erhält man eine formschlüssige Verbindung zwischen Leibungsrahmen und Ortbeton,
ohne daß der Fensterrahmen durch den Leibungsrahmen nach außen geführt und im Beton
verankert werden muß. Der Fensterrahmen 2 kann daher auch nachträglich leicht ausgetauscht
werden.
[0020] Figur 2 zeigt den gleichen Leibungsrahmen bei erhöhten Anforderungen an die Wärmedämmung.
Dazu ist die Isolierung 14 zwar ebenso wie Figur 1 positioniert, aber in der Wandstärke
dicker ausgeführt, so daß sie sich bis an die Gebäudeaußenseite erstreckt. Außerdem
ist in Figur 2 eine sogenannte Perimeterdämmung 6 dargestellt, die an der Gebäudeaußenseite
verlegt ist und bis an den Leibungsrahmen 1 heranläuft, so daß sie bündig mit dessen
lichtem Querschnitt abschließt.
[0021] Wird auf die Perimeterdämmung verzichtet und eine Kaschierung der Isolierung 14 an
der Gebäudeaußenseite angestrebt, so kann ihre Außenkante 14a gegenüber der Außenkante
des Leibungsrahmens etwas zurückversetzt sein, wie dies in der unteren Hälfte von
Figur 2 dargestellt ist.
[0022] Figur 3 zeigt eine dritte Alternative mit gleichem Leibungsrahmen und Perimeterdämmung
wie in Figur 2. Hier verläuft jedoch die Isolierung 24 mit etwa gleichbleibender Wandstärke
von der Gebäudeaußenseite bis in den mittleren Bereich des Leibungsrahmens.
[0023] Außerdem zeigt Figur 3, daß der Leibungsrahmen an seiner Unterseite, und zwar in
der gebäudeinnenseitig liegenden Hälfte einen Stützfuß 30 aufweist. Er besteht aus
einer nach unten ragenden Leiste, deren Höhe auf den unteren Rand des Leibungsrahmens
mitsamt Isolierung am gebäudeaußenseitigen Bereich abgestimmt ist, so daß der Leibungsrahmen
bei hochgemauerten Wänden kippsicher und lotrecht auf die untere Leibung der Fenster-
oder Türöffnung abgestellt werden kann.
[0024] Der gleiche Zweck wird auch bei der Bauform gemäß Figur 4 erreicht. In diesem Fall
weist die Isolierung 14 im unteren Bereich des Leibungsrahmens einen zur Gebäudeinnenseite
hin laufenden Fortsatz 34 auf. Dieser Fortsatz muß eine gedachte Vertikallinie durch
den Schwerpunkt des Leibungsrahmens und gegebenenfalls des bereits eingesetzten Fensters
oder der Türe überqueren, um die gewünschte Standsicherheit zu gewährleisten.
[0025] Die Unterseite der Isolierung 14 und des Fortsatzes 34 ist derart ausgerichtet, daß
der Leibungsrahmen beim Aufsetzen auf die Mauerleibung lotrecht stehen bleibt.
[0026] Der Fortsatz 34 kann großflächig ausgebildet sein, er kann ebenso aber auch aus einzelnen
lokalen Vorsprüngen bestehen.
[0027] Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, den Stützfuß 30 oder den Fortsatz
34 unmittelbar durch entsprechende Formung des Leibungsrahmens 1 herzustellen, indem
die unteren Ränder des Leibungsrahmens im wandinnenseitigen und im wandaußenseitigen
Bereich auf gleiches Niveau gelegt werden, wie in Figur 1 dargestellt.
1. Leibungsrahmen (1) zum Verbleib in einer Gebäudeöffnung und an seinem inneren Umfang
zur Aufnahme eines Fensters (2, 3) oder einer Türe ausgebildet und an seinem dem Gebäude
(5) zugewandten äußeren Umfang mit einer Isolierung (4, 14, 24) versehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leibungsrahmen (1) durchgehend über nahezu die ganze Breite der Gebäudeöffnung
von der Gebäude-Innenseite zur Gebäude-Außenseite durchläuft und daß die Isolierung
(4, 14, 24, 34) auf einen etwa von der Gebäude-Außenseite bis zum Fenster bzw. zur
Türe laufenden Bereich der Rahmenbreite beschränkt ist.
2. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das innen liegende Ende der Isolierung den Fenster- bzw. Türrahmen (2) zumindest
teilweise überlappt.
3. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am innen liegenden Ende der Isolierung (14) im unteren Bereich des Leibungsrahmens
Fortsätze (34) angeordnet sind, die die vertikale Schwerpunktlinie des Leibungsrahmens
und gegebenenfalls seines eingebauten Fensters bzw. Türe zumindest teilweise überlappen.
4. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er an seiner Unterseite im gebäudeinnenseitigen Bereich zumindest einen Stützfuß
(30) trägt.
5. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Isolierung (4, 14) von außen nach innen zunimmt.
6. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ausgehend von der Fenster- bzw. Türebene sowohl zur Gebäudeaußenseite wie auch
zur Gebäudeinnenseite einen zunehmenden Öffnungsquerschnitt aufweist.
7. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das außen liegende Ende der Isolierung mit der Außenkante des Leibungsrahmens
(1) fluchtet.
8. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das außen liegende Ende (14a) der Isolierung gegenüber der Außenkante des Leibungsrahmens
(1) zurückversetzt ist.
9. Leibungsrahmen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus dünnwandigem faserverstärkten Beton oder aus Kunststoff besteht.