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EP 0 776 849 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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04.06.1997 Patentblatt 1997/23 |
(22) |
Anmeldetag: 09.11.1996 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B65H 54/28 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE ES FR GB IT LI |
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Priorität: |
29.11.1995 DE 29518929 U
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Anmelder: Keck, Helmut |
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72827 Wannweil (DE) |
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Erfinder: |
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- Keck, Oliver
72827 Wannweil (DE)
- Keck, Michael
72827 Wannweil (DE)
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Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. |
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Dipl.-Ing. Rudolf Möbus,
Dr.-Ing. Daniela Möbus,
Dipl.-Ing. Gerhard Schwan,
Hindenburgstrasse 65 72762 Reutlingen 72762 Reutlingen (DE) |
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Spulvorrichtung für Spulmaschinen, Fachmaschinen und Texturiermaschinen |
(57) Eine Spulvorrichtung für Spulmaschinen, Fachmaschinen und Texturiermaschinen mit
einem linear bewegten Fadenführer (20) und einem Planetengetriebe (13, 15; 23, 22,
30) mit dreifacher Übersetzung, das die Rotationsbewegung einer Antriebswelle (11)
in eine Linearbewegung des Fadenführers (20) übersetzt.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulvorrichtung für Spulmaschinen, Fachmaschinen und
Texturiermaschinen mit einem linear bewegten Fadenführer.
[0002] Bei Spulmaschinen werden vorwiegend Fadenführer eingesetzt. Es sind Schlitztrommelmaschinen
oder Nutenwalzenmaschinen bekannt. Der Faden wird dabei direkt in den Nuten der Trommeln
geführt. Diese bekannten Maschinen haben den Nachteil, daß der Fadenlauf relativ dicht
an geschmierten Maschinenteilen erfolgt, wodurch es zu Verschmutzungen des Fadens
kommen kann. Früher waren auch Spulmaschinen mit hin- und herbewegten Fadenführern
im Einsatz, wobei die Linearbewegung über Exzenter erfolgte. Diese bekannten Maschinen
waren jedoch in der Verarbeitungsgeschwindigkeit begrenzt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulvorrichtung zu schaffen,
die sowohl hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten erlaubt als auch Verschmutzungen des
Fadens vermeidet.
[0004] Die Aufgabe wird mit einer Spulvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, die
erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch ein Planetengetriebe mit dreifacher Übersetzung,
das die Rotationsbewegung einer Antriebswelle in eine Linearbewegung des Fadenführers
übersetzt. Durch die dreifache Übersetzung lassen sich sehr hohe Geschwindigkeiten
für den Fadenführer erzielen. Durch das Getriebe, das zweckmäßigerweise formschlüssige
Verbindungen aufweisen kann, ist außerdem für einen ausreichenden Abstand des Fadens
von geschmierten Maschinenteilen gesorgt. Verschmutzungen sind daher bei der Spulvorrichtung
nach der Erfindung nicht zu befürchten. Das Planetengetriebe kann dabei ein erstes,
in einem Zahnkranz umlaufendes Planetenrad aufweisen, an dessen Drehachse ein Verlegearm
drehbar gelagert ist, an dessen äußerem Ende ein weiterer, rotierend angetriebener
Arm angeordnet ist, der den Fadenführer trägt. Im Gegensatz zu den bislang bekannten
Exzenterantrieben sind hiermit wesentlich höhere Geschwindigkeiten des Fadenführers
erreichbar. Dabei kann der zweite Arm über ein Zahnrad angetrieben sein, das am Verlegearm
angeordnet und über einen Zahnriemen oder eine Zahnkette mit einem zweiten Planetenrad
gekoppelt ist. Durch entsprechende Wahl der Übersetzungsverhältnisse der Zahnräder
kann eine Steigerung der Geschwindigkeit des Fadenführers erzielt werden. Durch die
drei Übersetzungsverhältnisse läßt sich außerdem vermeiden, daß der Fadenführer an
seinen Umkehrpunkten unnötig lange stillsteht. Die beiden Planetenräder können zweckmäßigerweise
außermittig auf einer von der Antriebswelle angetriebenen Scheibe drehbar angeordnet
sein. Vorteilhafterweise sind die Planetenräder dabei koaxial und auf unterschiedlichen
Seiten der Scheibe angeordnet. Der Antrieb der beiden Planetenräder kann dadurch mit
geringem konstruktiven Aufwand und Platzbedarf erfolgen.
[0005] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spulvorrichtung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0006] Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- einen zentralen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Spulvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Detailansicht des oberen Teils der Spulvorrichtung nach Fig. 1 mit
Fadenführer;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detailansicht des Fadenführers aus Fig. 3.
[0007] Die Spulvorrichtung 10 nach Fig. 1 weist eine Antriebswelle 11 auf, die fest mit
einer Scheibe 12 verbunden ist. Auf der Unterseite der Scheibe 12 ist ein erstes Planetenrad
13 außermittig und um eine Achse 14 drehbar gelagert. Das Planetenrad 13 läuft an
einem Innenzahnkranz 15 um, der auf einer feststehenden Scheibe 16 angeordnet ist.
Am Planetenrad 13 ist ein Verlegearm 17 ebenfalls um die Achse 14 drehbar gelagert.
Der Aufbau oberhalb des Verlegearms 17 ist der Detailansicht nach Fig. 3 zu entnehmen.
Oberhalb des Verlegearmes 17 ist ein weiterer Arm 18 um eine Achse 19 drehbar angeordnet.
Dieser Arm 18 trägt an seinem äußeren Ende einen Fadenführer 20. Der Arm 18 ist über
eine Welle 21 mit einem Zahnrad 30 gekoppelt, das in eine Hülse 31 eingreift. Die
Hülse 31 ist auf einem Fortsatz des Verlegearms 17 drehbar gelagert. Die Hülse ist
nach oben durch einen Deckel 32 abgedeckt, der über ein Gelenkstück 33 fest mit einer
Welle 21 verbunden ist, die von einem Zahnrad 22 angetrieben wird. Das Zahnrad 22
wiederum wird über einen Zahnriemen 24 von einem mit der Scheibe 12 fest verbundenen
Planetenrad 23 angetrieben (Fig. 1).
[0008] Fig. 2 zeigt die Anordnung nach Fig. 1 in der Draufsicht. Zu erkennen ist die Scheibe
12 oberhalb des Innenzahnkranzes 15 in dem das Zahnrad 13 umläuft. Ebenso ist das
zweite Planetenrad 23 zu erkennen, das das Zahnrad 22 antreibt. Ebenfalls zu erkennen
ist der Deckel 32 der Hülse 31 in dem der Arm 18 drehbar gelagert ist, an dem wiederum
der Fadenführer 20 drehbar gelagert ist. Der Fadenführer 20 wird über einen in Fig.
4 gezeigten Nutstein 25 in einer Schiene 26 geführt.
[0009] Die Rotationsbewegung der Antriebswelle 11 wird über die Scheibe 12 auf das erste
Planetenrad 13 übertragen. Dessen Umlaufbewegung im Zahnkranz 15 wird über den Verlegearm
17 in eine Linearbewegung des Fadenführers 20 entlang der Schiene 26 übersetzt. Dabei
erfährt der Fadenführer 20 eine zusätzliche Beschleunigung über den rotierend angetriebenen
Arm 18. Durch entsprechende Wahl des Übersetzungsverhältnisses der Zahnräder 13, 23
und 30 kann dabei die gewünschte Geschwindigkeit der Linearbewegung des Fadenführers
20 eingestellt werden. Die zu schmierenden Teile der Vorrichtung, wie die Antriebswelle
11, liegen weit entfernt vom Fadenführer 20, so daß eine Verschmutzung des Fadens
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht zu befürchten ist.
1. Spulvorrichtung für Spulmaschinen, Fachmaschinen und Texturiermaschinen mit einem
linear bewegten Fadenführer, gekennzeichnet durch ein Planetengetriebe (13, 15; 23,
22) mit dreifacher Übersetzung, das die Rotationsbewegung einer Antriebswelle (11)
in eine Linearbewegung des Fadenführers (20) übersetzt.
2. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Planetengetriebe
ein erstes, in einem Zahnkranz (15) umlaufendes Planetenrad (13) aufweist, an dessen
Drehachse ein Verlegearm (17) drehbar gelagert ist, an dessen äußerem Ende ein weiterer,
rotierend angetriebener Arm (18) angeordnet ist, der den Fadenführer (20) trägt.
3. Spulvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Arm (18) über
ein Zahnrad (22) angetrieben ist, das am Verlegearm (17) angeordnet und über einen
Zahnriemen (24) oder eine Zahnkette mit einem zweiten Planetenrad (23) gekoppelt ist.
4. Spulvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Planetenräder
(13, 23) außermittig auf einer von der Antriebswelle (11) angetriebenen Scheibe (12)
drehbar angeordnet sind.
5. Spulvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Planetenräder (13,
23) koaxial und auf unterschiedlichen Seiten der Scheibe (12) angeordnet sind.

