[0001] In dem DE-GM 85 22 704 ist eine Gegenzugmarkise mit einer drehbar gelagerten Wickelwelle
beschrieben. An der Wickelwelle ist das Markisentuch mit einer Querkante befestigt,
während die andere Querkante mit einer Fallschiene verbunden ist. Die Fallschiene
läuft in seitlich neben dem Markisentuch angeordneten Führungsschienen, die sich etwa
horizontal erstrecken.
[0002] Um das Markisentuch beim Abwickeln von der Wickelwelle aufzuspannen und im wesentlichen
durchhangfrei zu halten, greifen an den beiden Enden der Fallschiene Zugseile an.
Jedes der Zugseile führt, ausgehend von der Fallschiene, zu dem von der Wickelwelle
abliegenden Ende der Führungsschiene, wo sich eine drehbar gelagerte Umlenkrolle befindet.
Von hier ausgehend läuft das Zugmittel unter Ausbildung einer Schlaufe, in der sich
eine bewegliche Rolle befindet, zu einer weiteren ortsfesten Umlenkrolle an dem freien
Ende der Führungsschiene und von dort ausgehend zurück in Richtung auf die Wickelwelle.
Neben der Wickelwelle befinden sich zwei Wickelscheiben, an denen die beiden Zugseile
befestigt sind.
[0003] Die zwischen den beiden ortsfesten Umlenkrollen gebildete Schlaufe des Zugseils wird
von der beweglichen Umlenkrolle gespannt gehalten, wozu an dieser eine Schraubenfeder
befestigt ist, die in der Führungsschiene verankert ist und die Umlenkrolle in Richtung
auf die Wickelwelle zu vorspannt.
[0004] Diese Vorspanneinrichtung wird benötigt, weil beim Ein- bzw. Ausfahren der Markise
der auf der Wickelwelle befindliche Ballen des Markisentuchs sich umgekehrt verhält
wie der Wickel, der aus den Zugseilen gebildet wird, d.h. beim Ausfahren der Markise
wird der Ballen im Durchmesser kleiner, während der Wickel, der von dem Zugseil gebildet
wird, zunimmt. Dadurch entsteht eine Wegdifferenz zwischen der Menge des abgewickelten
Markisentuchs und der Menge des pro Umdrehung der Wickelwelle aufgewickelten Zugseils.
Diese Wegdifferenz soll durch die Veränderung der Länge der gespannten Schlaufe aufgenommen
werden.
[0005] Ungünstig bei der bekannten Anordnung ist der Umstand, daß das Zugseil im Bereich
der Schlaufe vierlagig liegt, womit bei gedrängter Bauweise Scheuerbewegungen nicht
ausgeschlossen sind, die zu einem vorzeitigen Verschleiß des Zugseils führen. Außerdem
wirken die vielen Umlenkstellen im Bereich der Schlaufe lebensdauerverkürzend für
das Zugmittel.
[0006] Aus den drei Umlenkstellen resultiert auch eine beträchtliche Hysterese bei Bewegungsumkehr.
Dies führt dazu, daß in dem Markisentuch eine unterschiedliche Spannung herrscht,
je nachdem, ob die Markise, ausgehend von dem voll ausgefahrenen Zustand oder dem
voll aufgewickelten Zustand jeweils in die Mittelstellung gebracht wird.
[0007] Die Dreilagigkeit des Zugmittels im Bereich der Schlaufe verbietet schließlich, diese
Konstruktion bei Schräg-Senkrecht-Markisen einzusetzen, weil im Kurvenbereich unweigerlich
die unterschiedlichen Lagen des Zugmittels aufeinander reiben würden. Alle drei Abschnitte
bewegen sich im Bereich der Schlaufe gegeneinander beweglich, wobei sie obendrein
von der Zugspannung gegeneinander gepreßt werden.
[0008] Andererseits hat diese Form der Vorspannungserzeugung bei einer Gegenzugmarkise den
Vorteil den Aufbau der Wickelwelle zu vereinfachen, verglichen mit Anlagen, bei denen
die Zugbandscheibe gegenüber der Wickelwelle drehbeweglich ist. Solche ebenfalls bekannten
Anlagen erfordern eine spezielle aufwendige Wickelwelle.
[0009] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Gegenzugmarkise zu schaffen,
die mit einer einfach gestalteten Wickelwelle auskommt und bei der bei gleichen Kraftverhältnissen
an der Feder weniger Lagen des Zugmittels nebeneinander verlaufen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenzugmarkise mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
[0011] Bei der neuen Ausführung ist das sonst üblichlicherweise einteilige Zugmittel auf
zwei voneinander getrennte Abschnitte aufgeteilt, die miteinander über eine Art federvorgespannten
Flaschenzug miteinander verbunden sind. Die Flaschenzuganordnung gewährleistet beim
Ein- und Ausfahren der Markise einen Bewegungsweg der Vorspannfeder, der höchstens
halb so lang ist wie der Bewegungshub, den die Fallschiene beim Ein- und Ausfahren
durchläuft. Damit reicht die Länge der Führungsschiene in jedem Falle aus, um die
Bewegung der mitlaufenden Feder aufzunehmen. Die Feder läuft weder am wickelwellenseitigen
Ende noch am freien Ende der Führungsschiene aus der Führungsschiene heraus. Andererseits
ist bei einfachem Flaschenzug für jedes Zugmittel keine stärkere Feder als nach dem
Stand der Technik notwendig.
[0012] Ein wesentlicher Vorteil der neuen Lösung besteht darin, daß bei der einstufigen
Ausführung an keinem der Zugmittel eine dreifache Umlenkung auftritt. Insbesondere
tritt keine Umlenkung auf, bei der sich die Drehrichtung der Auslenkung des Zugmittels
umkehren würde, was auf die Lebensdauer besonders ungünstige Auswirkungen hat.
[0013] Auch für das Zugmittel, das von der Fallschiene kommt, werden lediglich zwei Umlenkungen
benötigt, wobei ständig der Teil, der von der Verankerungsstelle zu der Flaschenzugrolle
führt, räumlich in Ruhe bleibt und lediglich in der Fallschiene abgelegt wird. Somit
gibt es auch hier nur ein leicht bewegliches Trum, ähnlich wie bei Lösungen, bei denen
die sehr viel kompliziertere drehbewegliche Wickelscheibe zum Längenausgleich zur
Anwendung kommt.
[0014] Außerdem gestattet die neue Ausführungsform, einen mehrstufigen Flaschenzug zu verwenden,
was beim Stand der Technik ausgeschlossen ist, denn dort würden sonst überkreuzende
Zugmittel wegen der gegenläufigen Umlenkung auftreten. Da bei der erfindungsgemäßen
Lösung die Umlenkung des Zugmittels immer im gleichen Wickelsinne erfolgt, werden
auch bei mehrstufigen Flaschenzügen Überkreuzungen vermieden.
[0015] Beispielsweise bei einem zweistufigen Flaschenzug verringert sich der Bewegungsweg
der mitlaufenden Vorspannfeder auf ein Viertel des Bewegungswegs der Tuchvorderkante,
so daß es ohne weiteres möglich wird, auch Schräg-Senkrecht-Markisen zu realisieren.
Die Vorspannfedern befinden sich dann entweder im horizontal oder im senkrecht verlaufenden
Abschnitt der Führungsschienen, je nach dem, welcher länger ist bzw. was aus der Sicht
der Montage oder Verschmutzung zweckmäßiger ist.
[0016] Als Zugmittel kommen bevorzugt Bänder in Frage, denn sie ermöglichen zwangsläufig
ein lagenweises Aufwickeln auf den Wickelscheiben und damit genau wiederkehrende Wickelverhältnisse.
Seile benötigen, um ein Überkreuzen der Lagen zu vermeiden, Seiltrommeln, die größer
bauen.
[0017] Im übrigen sind Weiterbildungen Gegenstand von Unteransprüchen.
[0018] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine auf einem Glasvorbau angeordnete Gegenzugmarkise in einer schematisierten
perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 die Ausgestaltung der Vorspannvorrichtung bei der erfindungsgemäßen Gegenzugmarkise,
in einer stark schematisierten Darstellung, für die Ausführungsform nach Fig. 1 und
Fig. 3 die erfindungsgemäße Vorspannvorrichtung für eine Schräg-Senkrecht-Markise,
ebenfalls stark schematisiert in einer Seitenansicht.
[0019] In Fig. 1 ist ein Glasvorbau oder Wintergarten 1 mit einem Glasdach 2 dargestellt,
über dem eine im ausgefahrenen Zustand veranschaulichte Markise 3 angeordnet ist.
Die Markise 3 weist ein Markisentuch 4 auf, mit dessen Vorderkante eine Fallschiene
5 verbunden ist. Die Fallschiene 5 ist endseitig in Führungsschienen 6 entlang der
Längserstreckung der Führungsschienen 6 verschieblich geführt. Die beiden Führungsschienen
6 verlaufen parallel zueinander mit einem Abstand, der etwas größer als die Breite
des Markisentuchs 4 ist, und sie sind mit Hilfe von Ständern 7 auf dem Glasdach 2
aufgeständert.
[0020] Das von der Fallschiene 5 abliegende Ende des Markisentuches 4 führt unter eine Abdeckung
8, unter der, eine nur in Fig. 2 erkennbare Wickelwelle 9 angeordnet ist. An der Wickelwelle
9 ist das Markisentuch 4 mit einer von der Fallschiene 5 abliegenden Querkante befestigt.
Die Wickelwelle 9 ist endseitig in Lagerkonsolen 11 gelagert, die auch die Abdeckung
8 tragen und an den Führungsschienen 6 befestigt sind.
[0021] Die Markise 3 ist als Gegenzugmarkise ausgebildet, um sicherzustellen, daß das Markisentuch
4 bei der geringen Neigung der Führungsschiene 6 auch tatsächlich ausfährt und dann
parallel zu dem Glasdach 2 verläuft. Zu diesem Zweck sind beidseits des ausgefahrenen
Markisentuches 4 in den Führungsschienen 6 Gegenzugeinrichtungen 12 vorgesehen, von
denen eine in Fig. 2 stark schematisiert veranschaulicht ist. Der Übersichtlichkeit
halber sind aus Fig. 2 die Führungsschienen 6 sowie die Lagerkonsolen 11 weggelassen,
um das Wesentliche besser erkennen zu können; außerdem sind Überdeckungen bei der
Darstellung nicht berücksichtigt.
[0022] Koaxial zu der Wickelwelle 9 mit dem darauf befindlichen Ballen aus dem Markisentuch
4 ist eine Zugbandscheibe 13 angeordnet, die mit der Wickelwelle 9 starr drehfest
gekoppelt ist.
[0023] Bezogen auf die Darstellung von Fig. 2, die etwa die Einbaulage zeigt, befindet sich
unterhalb der Achse der Wickelwelle 9 und in Richtung auf die Fallschiene 5 versetzt
eine drehbar gelagerte Rolle 14 zur Umlenkung eines an der Zugbandscheibe 13 befestigten
ersten Zugmittels 15 in Gestalt eines Textilbandes.
[0024] Das Textilband 15 läuft von der Zugbandscheibe 13 über die Umlenkrolle 14 zu einer
Flaschenzugrolle 16, die in einem Lagerblock 17 achsparallel zu der Achse der Wickelwelle
9 drehbar gelagert ist. Um diese Flaschenzugrolle 16 führt das Zugmittel 15 herum,
zurück in Richtung auf die Wickelwelle 9. Dort ist sein anderes Ende bei 18 verankert.
Diese Verankerungsstelle 18 befindet sich zwischen der Umlenkrolle 14 und der Fallschiene
5.
[0025] Das erste Zugmittel 1 bildet so eine in Richtung auf die Wickelwelle 9 offene Schlaufe
18.
[0026] Zu der Gegenzugeinrichtung 12 gehört ein weiteres biegsames Zugmittel 22. Dieses
zweite biegsame Zugmittel 22 ist ebenfalls in Gestalt eines Textilbandes ausgeführt
und einenends an einen Schlitten 23 befestigt, der an dem betreffenden Ende der Fallschiene
5 angebracht ist und mittels Rollen 24 und 25 in einer entsprechenden Führungsnut
der nicht gezeigten Führungsschiene 6 läuft. Am von der Wickelwelle 9 abliegenden
Ende der betreffenden Führungsschiene 6 ist frei drehbar eine Umlenkscheibe 26 gelagert,
um die das Zugmittel 22 von dem Schlitten 23 kommend herumführt. Dadurch befindet
es sich nach der Umlenkung auf der anderen Seite eine Ebene, die durch die Drehachsen
der Wickelwelle und der Umlenkscheibe 26 aufgespannt ist, d.h. auf derselben Seite
dieser gedachten Ebene, auf der auch das erste Zugmittel 15 verläuft.
[0027] Unterhalb der Umlenkscheibe 26 führt das Zugmittel 22 zu einer Flaschenzugrolle 27,
die drehbar in einem Lagerblock 28 gelagert ist. Um diese Flaschenzugrolle 28 liegt
das Zugmittel 22 herum und sein anderes freies Ende ist bei 29 neben der Umlenkscheibe
26 an der Führungsschiene 6 verankert. Die Verankerungsstelle 29 liegt oberhalb des
von der Umlenkscheibe 26 kommenden Trums des Zugmittels 22. Auf diese Weise bildet
das zweite Zugmittel 22 zwischen der Umlenkscheibe 26 und der Verankerungsstelle 29
eine weitere Schlaufe 30, die in Richtung auf die Schlaufe 18 zeigt.
[0028] Die beiden Lagerblöcke 17 und 28 sind voneinander beabstandet und zwischen ihnen
erstreckt sich eine als Schraubenfeder ausgebildete Zugfeder 31, die die beiden Lagerblöcke
17 und 28 aufeinander zu vorspannt.
[0029] Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß selbstverständlich die in Fig. 2
nicht dargestellte Führungsschiene 6 zwei längliche Kammern aufweist, wobei in einer
Kammer der Führungsschlitten 23 und der entsprechende Trum des Zugmittels 22 verläuft,
während die andere Kammer, die über einen Mittelsteg von der erstgenannten Kammer
abgetrennt ist, die beiden Lagerblöcke 27 und 29, die dazwischen sich erstreckende
Feder 31 und die entsprechenden anderen Trume des Zugmittels 22 sowie das Zugmittel
15 beherbergt. In dieser Kammer sind zweckmäßigerweise die beiden Blöcke 17 und 28
längsverschieblich so geführt, daß sie sich nicht um eine Achse drehen können, die
parallel zur Längserstreckung der betreffenden Führungsschiene verläuft.
[0030] Da, wie erwähnt, die in Fig. 2 gezeigte Gegenzuganordnung 12 auf beiden Seiten des
Markisentuchs 4 vorgesehen ist, wird die Fallschiene 6 an beiden Enden in Richtung
von der Wickelwelle 9 weg vorgespannt.
[0031] Die Wirkungsweise der Markise 3 ist wie folgt:
[0032] Im eingefahrenen Zustand ist das Markisentuch 4, wie gezeigt, maximal auf die zugehörige
Wickelwelle 9 aufgewickelt. In dieser Stellung nimmt der Führungsschlitten 23 an dem
betreffenden Ende der Fallschiene 5 seine der Wickelwelle 9 am nächsten benachbarte
Position ein.
[0033] Die Wickelrichtung des Zugmittels 15 auf der Zugbandscheibe 13 ist von der Seite
gesehen gegenläufig zu dem Wickelsinn des Markisentuches 4 auf der Wickelwelle 9.
Somit ist bei eingefahrenem Markisentuch 4 das Zugmittel 15 maximal von der zugehörigen
Zugbandscheibe 13 abgewickelt. Dadurch ist der Lagerblock 17 in der Lage, seine der
Umlenkscheibe 26 nächst benachbarte Stellung einzunehmen.
[0034] An diesem Lagerblock 17 ist die Zugfeder 31 einenends verankert, die wegen ihrer
Vorspannung bestrebt ist, den anderen Lagerblock 28 auf sich zuzuziehen. Da um dessen
Flaschenzugrolle 27 das andere Zugmittel 22 herumliegt, das bei 29 verankert ist,
entsteht in dem anderen Zugmittel 22 eine Kraft, die bestrebt ist, den Führungsschlitten
23 in Richtung auf die Umlenkscheibe 26 zu ziehen. Die in dem Zugmittel 22 wirkende
Kraft ist genauso groß wie die in dem Zugmittel 15 wirkende Kraft, die beide jedoch
wegen der Flaschenzugwirkung an den Flaschenzugrollen 16 und 27 halb so groß sind
wie die Zugkraft, die von der Zugfeder 31 ausgeübt wird.
[0035] Wird, ausgehend von dieser Stellung die Wickelwelle 9 im Sinne des Abwickelns des
Markisentuches 4 in Umdrehungen versetzt, so wird gleichzeitig das Trum 21 des Zugmittels
15 auf die Zugbandscheibe 13 fortlaufend aufgewickelt. Dadurch verkürzt sich entsprechend
die Schlaufe 18 und zieht den Lagerblock 17 in Richtung auf die Wickelwelle 9. Der
über die Zugfeder 31 angekuppelte Lagerblock 28 wird hinterhergezogen, wodurch der
Führungsschlitten 23 mit Hilfe des Zugmittels 22 von der Wickelwelle 9 weggeschleppt
wird.
[0036] Infolge der Flaschenzugwirkung der beiden Flaschenzugrollen 16 und 27 ist die Strecke,
die der Lagerblock 28 zurücklegt, halb so groß wie die Strecke, die der Führungsschlitten
23 beim Ausfahren der Markise, ausgehend von der mit durchgezogenen Linien dargestellten
Stellung, in die mit gestrichelten Linien gezeigte Position durchläuft.
[0037] Die Strecke, die der Lagerblock 17 zurücklegt, ist geringfügig größer als halb so
lang wie der Bewegungsweg des Führungsschlittens 23, weil mit fortschreitendem Abwickeln
des Markisentuches und entsprechend umgekehrt fortschreitendem Aufwickeln des Zugmittels
15, das Zugmittel 15 pro Umdrehung der Wickelwelle 9 eine größere Strecke zurücklegt
als das Markisentuch 4. Bei entsprechender Dimensionierung der Zugbandscheibe 13 zu
dem Durchmesser der Wickelwelle 9 wird bei vollständig ausgefahrener Markise 3 die
größte Vorspannung im vollständig ausgefahrenen Zustand erreicht, weil die Zugfeder
31 beim Ausfahren zunehmend gespannt wird.
[0038] Aus den obigen Erläuterungen ergibt sich auch, daß der Weg, den die Zugfeder 31 zurücklegt,
wenn der Führungsschlitten 23 bzw. die Fallschiene 5 zwischen den beiden Extremstellungen
hin- und herbewegt wird, halb so groß ist wie deren Bewegungsstrecke, d.h. etwas weniger
als halb so lang wie die Führungsschiene 6 lang ist, bleibt die Zugfeder 31 mit den
daran befestigten Lagerblöcken 17 und 28 in der Führungsschiene 6.
[0039] Die Vorspannungserzeugung geschieht durch diese Zugfeder 31, so daß es möglich ist,
die Zugbandscheibe 13 starr mit der Wickelwelle 9 zu kuppeln. Es ist keine aufwendige
Konstruktion für die Wickelwelle 9 erforderlich, um eine Relativdrehung zwischen der
Wickelwelle und Zugbandscheibe zwecks Längenausgleich zu ermöglichen. Auch an der
Fallschiene 5 brauchen keine besonderen Maßnahmen ergriffen zu werden, um hier eventuell
den Längenausgleich unterzubringen.
[0040] Ein weiterer Vorteil der dargestellten Lösung ergibt sich ohne weiteres aus der Zeichnung
insofern, als das Zugmittel 15 lediglich einmal durch die Flaschenzugrolle 16 umgelenkt
wird. Entsprechend groß ist die Lebensdauer, weil ein betrachtetes Längenelement des
Zugmittels während der Lebensdauer der Markise 3 nur wenige Biegungen vollführen muß.
[0041] Die Verhältnisse bei dem Zugmittel 22 sind ebenfalls recht günstig, denn zum einen
ist der Durchmesser der Umlenkscheibe 26 verhältnismäßig groß und außer der Umlenkung
an der Umlenkscheibe 26 kommt nur noch eine weitere Umlenkung bei der Flaschenzugrolle
28 zustande, wobei hierbei die Biegerichtungen gleichsinnig sind.
[0042] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des anhand von Fig. 2 erläuterten Grundprinzips
der Gegenzugeinrichtung 12. Soweit in Fig. 3 bereits beschriebene Bauelemente wieder
auftauchen, tragen sie dasselbe Bezugszeichen und sind nicht im einzelnen erneut erläutert.
[0043] Der wesentliche Unterschied zu Fig. 2 besteht darin, daß die Führungsschiene 6 in
einen horizontal verlaufenden Abschnitt 32, einen Bogen 33 und einen vertikal verlaufenden
geraden Abschnitt 34 aufgeteilt ist. Das Querschnittsprofil ist an allen Stellen gleich
und enthält einen mittleren Steg 35, der zwei Kammern 36 und 37 voneinander abteilt.
Diese Kammern 36 und 37 sind nach außen zu offen, wobei in der Kammer 36 der Führungsschlitten
23 läuft, während die Kammer 37 die Zugfeder 31 und die beiden mit ihr verbundenen
Lagerblöcke 17 und 28 aufnimmt.
[0044] Die Umlenkscheibe 26 befindet sich am unteren freien Ende des vertikal verlaufenden
Abschnittes 34.
[0045] Abweichend von dem vorher erläuterten Ausführungsbeispiel trägt der Lagerblock 17
zwei achsparallel zueinander angeordnete Flaschenzugrollen, nämlich die Flaschenzugrolle
16 sowie eine weitere Flaschenzugrolle 38. Letztere ist bezogen auf die Flaschenzugrolle
16, in Richtung auf die Wickelwelle 9 versetzt. Eine weitere Umlenkrolle 39 ist bei
der Verankerungsstelle 18 vorgesehen. Bei dieser Ausgestaltung führt das Zugmittel
15, ausgehend von der Zugbandscheibe 13, zunächst um die Flaschenzugrolle 16 herum
in Richtung zu der in der Führungsschiene 6 ortsfest gelagerten Umlenkrolle 39, von
der das Zugmittel 15 weiter wieder zurück zu der zweiten Flaschenzugrolle 38 verläuft.
Von dieser erst erstreckt sich das Zugmittel 15 zu der Verankerungsstelle 18. Es entsteht
hierdurch ein Flaschenzug mit vierfacher Untersetzung, d.h. der Lagerblock 17 vollführt
nur ein Viertel der Bewegung, den das Zugmittel 15 beim Aufwickeln auf die Zugbandscheibe
13 vollführt.
[0046] Der Lagerblock 28 ist ähnlich gestaltet, in der Weise, daß er ebenfalls eine weitere
Flaschenzugrolle 41 trägt, die mit einer in der Führungsschiene ortsfest gelagerten
Umlenkrolle 42 zusammenwirkt. Demgemäß führt das Zugmittel 22, das von der Umlenkscheibe
26 kommt, zunächst um die Flaschenzugrolle 27 herum und erstreckt danach in Richtung
auf die ortsfeste Umlenkrolle 42. Von dieser ausgehend führt das Zugmittel 22 zu der
Flaschenzugrolle 41 zurück, die zu der Flaschenzugrolle 27 achsparallel ist, ehe es
ausgehend von dieser Flaschenzugrolle 41 wiederum bei 29 in der Führungsschiene ortsfest
verankert ist. Auch dieser Flaschenzug untersetzt vierfach, was zur Folge hat, daß
die zwischen den beiden Lagerblöcken 17 und 28 sich erstreckende Zugfeder 31 ein Viertel
jenes Weges zurücklegt, den beim Ausfahren der Führungsschlitten 23 durchmißt. Somit
eignet sich diese Konstruktion für eine Gegenzugmarkise mit einem horizontal und einem
vertikal verlaufenden Teil, die über ein Bogenstück miteinander verbunden sind, ohne
daß die Notwendigkeit besteht, daß die Zugfeder 31 ebenfalls durch diesen Bogen läuft.
[0047] Bei entsprechender Wahl der Durchmesser der Flaschenzugrollen 27 und 41 bzw. 42 kann
gewährleistet werden, daß die sich dazwischen erstreckenden Abschnitte des Zugmittels
22 einander nicht berühren. Der Vorteil, daß das Zugmittel 22 an allen Umlenkstellen
mit gleichem Wickelsinn abgebogen ist, ist auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
3 gegeben.
[0048] Eine Gegenzugmarkise weist an beiden Enden der Wickelwelle Zugbandscheiben auf, die
mit der Wickelwelle unverdrehbar verbunden sind. Von jeder Zugbandscheibe geht ein
Zugband aus, das in der Nähe der Wickelwelle verankert ist, so daß eine Schlaufe entsteht,
in der eine lose drehbare Flaschenzugrolle liegt. Von der beweglichen Vorderkante
des Markisentuches geht an jedem Ende der Fallschiene jeweils ein weiteres Zugmittel
aus, das zu dem freien Ende der Führungsschiene führt und dort in Richtung auf die
Wickelwelle zu umgelenkt ist. Das andere freie Ende ist so verankert, daß sich eine
weitere Schlaufe bildet, die der Schlaufe des ersten Zugmittels gegenüberliegt. Auch
in dieser Schlaufe des zweiten Zugmittels befindet sich eine Flaschenzugrolle und
beide Flaschenzugrollen sind durch eine Zugfeder in Richtung aufeinander zu vorgespannt.
Aufgrund dieser Anordnung legt die Zugfeder beim Ein- bzw. Ausfahren eine Strecke
zurück, die halb so groß ist wie die Strecke, die die Vorderkante des Markisentuches
zurücklegt, so daß in jeder beliebigen Zwischenstellung des Markisentuches die Zugfeder
immer in der Führungsschiene bleibt.
1. Gegenzugmarkise (3) mit:
einer drehbar gelagerten Wickelwelle (9),
einem Markisentuch (4), das mit einer Kante an der Wickelwelle (9) befestigt ist,
einer parallel zu der Wickelwelle (9) verlaufenden Fallschiene (5), an der eine andere
Kante des Markisentuchs (4) befestigt ist,
mit zwei parallel mit Abstand voneinander verlaufenden Führungsschienen (6), in denen
die Fallschiene (5) endseitig geführt ist und die an ihrem von der Wickelwelle (9)
abliegenden Ende jeweils eine drehbar gelagerte Umlenkscheibe (26) aufweisen, sowie
mit an jeder Seite der Gegenzugmarkise angeordneten Zugeinrichtungen (12), die dazu
dienen das Markisentuch (4) gespannt zu halten, wobei jede Zugeinrichtung (12) aufweist:
eine mit der Wickelwelle (9) im wesentlichen drehfest gekuppelte Wickelscheibe (13),
ein erstes biegsames Zugmittel (15), das mit einem Ende bei der Wickelscheibe (13)
befestigt ist, dessen anderes Ende in der Nähe der Wickelwelle (9) verankert ist und
das zwischen seinen beiden Enden wenigstens eine Schlaufe (18) bildet,
wenigsten eine in der wenigstens einen Schlaufe (18) des ersten Zugmittels (15) liegende
Flaschenzugrolle (16),
ein zweites biegsames Zugmittel (22), das mit einem Ende an der Fallschiene (5) befestigt
ist, das um die Umlenkscheibe (26) der betreffenden Führungschiene (6) herum in Richtung
auf die Wickelwelle (9) führt, gegenüber der wenigstens eine Schlaufe (18) des ersten
Zugmittels (15) seinerseits wenigstens eine Schlaufe (30) bildet und dessen freies
Ende an einer von der Wickelwelle (9) abliegenden Stelle (29) verankert ist,
wenigstens eine in der wenigstens einen Schlaufe (30) des zweiten Zugmittels (22)
liegende Flaschenzugrolle (27) und
ein elastisches Glied (31), das sich zwischen den beiden Flaschenzugrollen (16,27)
erstreckt und diese aufeinander zu vorspannt.
2. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Führungsschiene
(6) eine in ihrer Längsrichtung verlaufende durchgehende Kammer (37) enthält, in der
das elastische Glied (31) frei verschieblich angeordnet ist.
3. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Ende jedes
der beiden biegsamen Zugmittel (15,22) jeder Vorspanneinrichtung (12) an der betreffenden
Führungsschiene (6) befestigt sind.
4. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Glied
(31) eine als Schraubenfeder ausgebildete Zugfeder ist.
5. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der
biegsamen Zugmittel (15,22) von einem Band gebildet ist.
6. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Flaschenzugrollen
(16,27) in einem Lagerblock (17,28) drehbar gelagert ist.
7. Gegenzugmarkise nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerblock (17,28)
durch die Führungsschiene (6) geführt ist.
8. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerblock (17,28)
eine Befestigungsstelle zum Einhängen des elastischen Glieds (31) aufweist.
9. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je Vorspanneinrichtung
(12) zwei Lagerblöcke (17,28) vorgesehen sind, die durch das elastische Glied (31)
aufeinander zu vorgespannt sind und daß jeder Lagerblock (17,28) zwei drehbar gelagert
Flaschenzugrollen (16,38;27,41) aufweist, um die das betreffende Zugmittel (15,22)
unter Ausbildung zweier Schlaufen herumgeführt ist, wobei das jeweils andere Ende
der weiteren Schlaufe um eine Umlenkrolle (39,42) herumliegt, die sich in der Nähe
der Verankerungsstelle (18,29) des freien Endes befindet.