[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spezialanzug insbesondere für Piloten bzw.
Fahrer von Fahrzeugen bzw. sonstige körperlich zu schützende Personen, mit einer äußeren
Schutzschicht, welche gegen unerwünschte Einwirkungen von außen schützt, und einer
feuchtigkeits- und/oder dampfdurchlässigen Innenschicht.
[0002] Bekannte Schutzanzüge bieten Isolation gegen Wärme und Kälte, haben jedoch bei längerem
Arbeitseinsatz unter extremen Bedingungen oder in Notsituationen - z.B. ein Arbeiter
auf einer Bohrplattform bei schlechten Witterungsbedingungen, ein Feuerwehrmann in
direktem Flammenkontakt oder ein Pilot im Wasser - eine schnelle Abkühlung oder Aufwärmung
zur Folge, wodurch die Leistungsfähigkeit, die Einsatzdauer oder die Überlebenschance
der den Spezialanzug tragenden Person beeinträchtigt bzw. eingeschränkt wird.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, eine Person bei der Durchführung von besonderen Tätigkeiten
mittels besonderer Schutzanzüge von der äußeren Umgebung durch Vorsehen von Folien,
nicht-brennbaren Fasern, Armierungen usw. zu isolieren und abzuschirmen. Diese bekannten
Schutzanzüge haben jedoch den Nachteil, daß sie die natürliche Regulierung des Wärme-
und Stoffhaushaltes des Körpers behindern, weil die Folien, nicht-brennbaren Fasern,
Armierungen usw. nicht die normalen Klimaeigenschaften der üblichen Bekleidung aufweisen.
Wegen des verschlechterten Wärmeaustausches, insbesondere der geringeren evaporativen
Wärmeübertragung treten somit eine Erhöhung der mittleren Körpertemperatur und Schweißverlust
(Dehydration) auf. Demzufolge ist die Einsatzdauer und Leistungsfähigkeit der den
Spezialanzug tragenden Person verringert und deren Sicherheit, insbesondere wegen
Konzentrations- und Leistungsschwäche beeinträchtigt.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen verbesserten Spezialanzug,
insbesondere für Piloten, bereitzustellen, der vor unerwünschten äußeren Einwirkungen
bei gleichzeitiger Einhaltung normaler Klimaeigenschaften im Inneren des Spezialanzuges
isoliert, und eine abstandshaltende, elastische und warmedämmende Funktion, insbesondere
in Hochbeschleunigungs- bzw. Hochverzögerungszonen bzw. bei unterschiedlichen Druckbedingungen
bereitstellt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spezialanzug gemäß Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß umfaßt ein Spezialanzug bzw. Schutzanzug insbesondere für Piloten
bzw. Fahrer von Fahrzeugen bzw. sonstige körperlich zu schützende Personen, eine äußere
Schutzschicht, welche gegen unerwünschte Einwirkungen von außen schützt, eine feuchtigkeits-
und/oder dampfdurchlässige Innenschicht, und eine abstandshaltende, fluiddurchlässige
Distanzlage bzw. Distanzschicht bzw. distanzierende bzw. abstandshaltende Schicht,
die zwischen der äußeren Schutzschicht und der Innenschicht angeordnet und unter Einführung
eines Fluids klimatisierbar ist, wobei die Schutzschicht, die Innenschicht und die
Distanzlage derart ausgebildet sind, daß sie im wesentlichen den Spezialanzugsbereich
des Rumpfes und/oder der Beine und/oder der Arme abdecken.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine körperumschließende zwangsweise Abstandshalterung in einem
Spezialanzug bzw. -bekleidung bereitgestellt zur Sicherstellung eines zwischen Körper
und Schutzschicht gebildeten Zwischenraumes, durch den die Basisisolation erhöht wird
und ein Fluid bzw. Medium widerstandsarm strömen kann. Insbesondere kann durch Konditionierung
des Fluids eine körpernahe Klimatisierung (insbesondere hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit
und/oder Druck) erreicht werden.
[0008] Es wird somit ein körpernahes Mikroklima bereitgestellt, welches die Abführung der
Wärme und Feuchtigkeit, die der Körper abgibt, gewährleistet. Somit entlastet die
körpernahe Klimatisierung den Körper des Trägers, insbesondere durch den direkten
körperangepaßten Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch, und erhöht die Einsatzfähigkeit
und Belastungsdauer des Trägers.
[0009] Weiterhin wird erfindungsgemäß die Basisisolation durch die körperumschließenden
Distanzlage verbessert, insbesondere durch Minimierung der Wärmebrücken und durch
die geringere Wärmeleitung des Mediums bzw. Fluids selbst.
[0010] Erfindungsgemäß umfaßt die Distanzlage ein elastisches Gitter mit einem flexiblen
flexiblen und druckfest abstandhaltenden Gewirke und/oder Gewebe aus vernetzten Kunststoffgarnen.
[0011] Weiterhin wird durch Bereitstellung eines leichten Überdruckes in der Distanzlage
eine Kontamination durch Eindringen von Kontaminaten erschwert. Es können weiterhin
insbesondere in der äußeren Schutzschicht Schichten vorgesehen werden, welche eindringende
Kontaminaten binden, wodurch die Kontaminationsgefahr erniedrigt wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Distanzlage im wesentlichen coplanar fluiddurchlässig.
[0012] Insbesondere ist das Gewirke ein textiles Abstandsgewirke, welche eine freie Gestaltung
der Distanzlagendicke ermöglicht, eine dauerhafte Rückstell-Elastizität und eine bleibende
Dehnfähigkeit der Distanzlage gewährleistet.
[0013] Das Gewirke und/oder Gewebe ermöglicht weiterhin eine Ausführung des Spezialanzuges
mit einem geringen Gewicht, wodurch eine große Bewegungsfreiheit und eine geringe
Belastung des Trägers gewährleistet sind.
[0014] Besonders bevorzugt ist die Distanzlage in zumindest zwei getrennte Fluidbereiche
aufgeteilt, wobei in den zumindest zwei Fluidbereichen bevorzugt verschiedene Mikroklimata
erzeugt werden und wobei zwischen den Fluidbereichen Dichtungsmittel bevorzugt angeordnet
sind.
[0015] Weiterhin bevorzugt erstreckt sich die Distanzlage entlang der Beinbereiche und/oder
Armbereiche und/oder Handbereiche und/oder des Beckenbereichs und/oder Bauchbereichs
und/oder Brustbereichs und/oder Rückenbereichs.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Distanzlage zumindest teilweise
in fluidverbundene, ringförmig vorbestimmte Körperbereiche umschließende Teilschichten
unterteilt.
[0017] Bevorzugt ist die Struktur eine elastische Gitterstruktur aus gekettetem Garn, wobei
die Distanzlage bevorzugt zellartig miteinander vernetzte Garne, insbesondere aus
Kunststoff umfaßt.
[0018] Weiterhin bevorzugt ist weiterhin zumindest ein Fluidanschluß bzw. -einlaß vorgesehen
zum Anschluß des Spezialanzuges an eine Klimatisiereinrichtung, um eine erzwungene
Klimatisierung der Distanzlage zu ermöglichen, wobei das in der Distanzlage enthaltene
bzw. vorhandene bzw. vorkommende Fluid von der äußeren Umgebung bevorzugt fluidmäßig
isoliert ist.
[0019] Weiterhin bevorzugt ist eine zusätzliche abstandshaltende, fluiddurchlässige Distanzlage
im Bereich des Kopfes, insbesondere zwischen der äußeren Schutzschicht und dem Kopf
vorgesehen ist.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Distanzlage
bereichsweise eine unterschiedliche, bevorzugt erhöhte bzw. größere Dicke bzw. Stärke
auf.
[0021] Bevorzugt weist die Distanzlage in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß-
und/oder Schulterbereich eine erhöhte Dicke im Vergleich zu der Dicke in den übrigen
Bereichen auf, wobei die Distanzlage in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß-
und/oder Schulterbereich bevorzugt eine erhöhte Dicke im Bereich vom Ein- bis Zweifachen
der Dicke in den übrigen Bereichen aufweist.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Distanzlage in einem Rücken- und/oder
Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schulterbereich eine Dicke von etwa 3 bis etwa 20
mm, bevorzugt von etwa 5 bis etwa 15 mm und besonders bevorzugt von etwa 6 bis etwa
13 mm auf.
[0023] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in Bezugnahme
auf die Zeichnung beispielsweise beschrieben werden.
- FIG. 1
- ist eine schematische Schnittansicht, welche die Schichten einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Spezialanzuges zeigt;
- FIG. 2
- ist eine schematische Aufsicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Spezialanzuges;
- FIG. 3
- ist eine diagrammartige Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Spezialanzuges.
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spezialanzuges umfaßt ein in
FIG. 1 gezeigtes mehrschichtiges Gewebe 100.
[0025] Das mehrschichtige Gewebe 100 umfaßt eine äußere Schutzschicht 110, welche gegen
unerwünschte Außeneinwirkungen schützt z.B. gegen eine offene Flamme, extreme Kälte
und/oder gegen eine toxische Umgebung. Die äußere Schutzschicht 110 kann insbesondere
aus mehreren Schichten gebildet sein, welche gegen einzelne Außeneinwirkungen isoliert,
d.h. z.B. aus einer hitzeabweisenden Schicht, einerflüssigkeitsundurchlässigen Schicht,
einer kälteisolierenden Schicht, einer gasundurchlässigen Schicht, einer strahlungsundurchlässigen
Schicht und/oder einer ballistischen Schutz, insbesondere gegen Geschosse bzw. Splitter
gewährleistenden Schicht.
[0026] Das mehrschichtige Gewebe 100 umfaßt weiterhin eine Innenschicht 120, welche insbesondere
auf der Haut H der den Spezialanzug tragenden Person aufliegt, wobei die Innenschicht
120 insbesondere auch textile Unterwäsche umfassen kann. Die Innenschicht 120 ist
feuchtigkeits-, insbesondere wasserdampfdurchlässig, um Transpiration bzw. Schweiß
der Person in das mehrschichtige Gewebe 100 von Innen her eindringen zu lassen (in
einer Richtung W in FIG. 1), wobei die Innenschicht 120 bevorzugt desjenigen Typs
sein kann, welcher Feuchtigkeit bzw. Schweiß weg von der Haut H der Person transportiert,
zwischenspeichert und an das Fluid in der Distanzlage 130 zur Klimatisierung abgibt.
[0027] Das mehrschichtige Gewebe 100 umfaßt weiterhin zwischen der äußeren Schutzschicht
110 und der Innenschicht 120 eine Distanzlage bzw. Distanzschicht bzw. distanzierende
bzw. abstandshaltende Schicht 130. Die Distanzlage 130 kann ein textiles Abstandsgewirke
aus Natur- und/oder Synthetikfasern umfassen, welches zellartig miteinander vernetzte
bzw. verbundene Garne aufweist. Das Abstandsgewirke weist insbesondere miteinander
verbundene, coplanar (in einer Richtung C in FIG. 1) zu der Distanzlage 130 angeordnete
fluiddurchlässige Kanäle auf, welche eine insbesondere coplanare Durchströmung der
Distanzlage 130 durch ein Fluid gewährleistet. Somit kann das Fluid Feuchtigkeit,
welche von dem Körper abgegeben wird, aufnehmen und nach außen ableiten. Die Rückstellfähigkeit
und die Abstandshaltung bzw. Druckfestigkeit der Distanzlage 130 gewährleisten weiterhin,
daß die fluiddurchlässigen Kanäle nicht unterbrochen werden, und zwar auch wenn die
Distanzlage 130 durch das Eigengewicht der den Spezialanzug 10 tragenden Person und/oder
durch von außen wirkende Kräfte belastet wird. Die Distanzlage 130 kann mit der Innenschicht
120 und/oder der Außenschicht 110 verklebt und/oder verbunden sein, insbesondere mittels
eines Klettverschlusses bzw. -verbindung.
[0028] Die Distanzlage 130 kann in Abhängigkeit vom Körperbereich, an dem sie angeordnet
wird, verschiedene Dicken aufweisen. Insbesondere bei Schutzanzügen für Piloten ist
es vorteilhaft, in dem Rücken- und/oder hinteren Beckenbereich eine Distanzlagendicke
vorzusehen, welche größer ist als in den übrigen Körperbereichen, wobei die Distanzlage
130 in dem Rücken- und/oder hinteren Beckenbereich bevorzugt zwischen etwa 5 bis etwa
15 mm, bevorzugt etwa 6 bis 13 mm beträgt, während die Dicke in den übrigen Bereichen
etwa 6 mm beträgt. Die Übergänge zwischen Bereichen mit erhöhter Distanzlagendicke
zu den Bereichen mit normaler Distanzlagendicke erfolgen bevorzugt kontinuierlich,
so daß die den Spezialanzug 10 tragende Person keine Kanten bzw. "Stufen" spüren kann.
[0029] Der in FIG. 2 gezeigte Spezialanzug 10 umfaßt bevorzugt das in FIG. 1 gezeigte mehrschichtige
Gewebe 100. Der Spezialanzug 10 weist einen Einlaß E und einen Auslaß A auf, welche
fluidmäßig mit der fluiddurchlässigen, im wesentlichen den ganzen Körper abdeckenden
Distanzlage 130 verbunden sind zum Einlaß bzw. Auslaß eines Fluids in die bzw. aus
der Distanzlage 130. Das Fluid, insbesondere Luft und/oder Helium wird durch eine
Klimatisiereinrichtung 20 klimatisiert, wobei insbesondere dessen Temperatur, Feuchtigkeit,
Druck und/oder chemische Zusammensetzung geregelt bzw. gesteuert bzw. eingestellt
werden können, und wird durch den Einlaß E in die Distanzlage 130 eingeführt. Das
Fluid umströmt bevorzugt verschiedene Bereiche des Körpers und wird durch den Auslaß
A aus der Distanzlage 130 ausgelassen. Insbesondere können verschiedene Auslässe A
und/oder verschiedene Einlässe E bereitgestellt sein, und die Distanzlage 130 kann
in fluidmäßig getrennte Unterbereiche aufgeteilt sein, wobei diese verschiedenen Unterbereiche
durch Dichtungsmittel gegeneinander abgedichtet bzw. getrennt sein können. Durch Bereitstellen
von verschiedenen, getrennten Fluidunterbereichen können durch eine oder mehrere Klimatisiereinrichtungen
20 unterschiedliche Mikroklimata erzeugt werden, welche insbesondere eine Anpassung
an äußere Bedingungen ermöglichen. Insbesondere ist es somit möglich, Schutzanzüge
bereitzustellen, welche für Einsätze bei erhöhter Beschleunigung (z.B. bei Kampfflugzeugpiloten)
und/oder erniedrigter Beschleunigung (µg-Einsätze z.B. bei Astronauten) geeignet sind,
da diese es erlauben, durch lokales Erhöhen bzw. Erniedrigen von Druck eine Vasokonstriktion
bzw. ein Abschnüren von Gefäßen zu erzielen, was ein Abfließen von Blut z.B. in die
Beinbereiche im Fall der erhöhten Beschleunigung verhindert.
[0030] Das der Klimatisiereinrichtung 20 zugeführte Fluid kann in einem Aufnahmebehälter
bzw. -einrichtung 30 enthalten sein und/oder von der Umgebung entnommen werden.
[0031] In dem in FIG. 3 gezeigten Spezialanzug 10 ist der Auslaß A erneut mit dem Aufnahmebehälter
30 über eine Aufbereitungseinrichtung 40 verbunden. Das aus der Distanzlage 130 durch
den Auslaß A strömende Fluid wird über Leitungen einer Ausfbereitungseinrichtung 40
zugeführt, welche das Fluid aufbereitet, und zwar insbesondere durch Entfernen von
Feuchtigkeit, Filtern von Stoffen bzw. Substanzen und/oder Partikel, Zufügen von weiteren
Stoffen, usw..
[0032] Der in FIG. 3 gezeigte Spezialanzug 10 weist somit einen getrennten, eigenständigen
Kreislauf auf, welcher vollständig trennbar von der Umgebung ist, wodurch insbesondere
die Gefahr einer Kontamination stark herabgesetzt ist.
[0033] Weiterhin umfaßt der in FIG. 3 gezeigte Spezialanzug 10 eine zusätzliche Distanzlage
in einem Kopfbereich K. Diese zusätzliche Distanzlage ist insbesondere zwischen einer
äußeren Schutzschicht, insbesondere einer Kunststoffaußenschale und der Kopfoberfläche
bzw. Kopfhaut bzw. dem Kopf angeordnet und erlaubt eine zusätzliche Klimatisierung
des Kopfbereiches und/oder eine Zuführung von Atemluft bzw. -gas. Das dem Kopfbereich
K zugeführte Fluid kann in einer gleichen Klimatisiereinrichtung 20 klimatisiert werden,
welche für die übrigen Bereiche des Körpers verwendet wird, oder durch ein getrenntes
System aufbereitet werden. Bevorzugt wird das Fluid, welches in den Kopfbereich K
strömt, wieder der Klimatisiereinrichtung 20 über eine Aufbereitungseinrichtung 40
zugeführt.
[0034] Die Klimatisiereinrichtung 20, der Aufnahmebehälter 30 und/oder die Aufbereitungseinrichtung
40 können innerhalb und/oder außerhalb von dem Spezialanzug 10 angeordnet werden.
Weiterhin kann die Distanzlage 130 vollständig in sich geschlossen sein und lediglich
der Isolierung dienen, und zwar ohne daß eine zwangsweise Klimatisierung erfolgen
muß. Dies kann insbesondere durch Vorsehen eines selbstverschließenden Einlasses E
und eines selbstverschließenden Auslasses A erzielt werden, welche sich verschließen,
wenn sie von den entsprechenden Leitungen getrennt werden, so daß die Distanzlage
130 "abgeschlossen" und von der Umgebung getrennt wird. Dies ist insbesondere für
Pilotenschutzanzüge vorteilhaft, welche von der Klimatisiereinrichtung 20 insbesondere
in Notsituationen getrennt werden (z.B. beim Betätigen des Schleudersitzes), so daß
eine "passive" Isolation bzw. Basisisolation durch Bereitstellen einer isolierenden
Luft- bzw. Fluidschicht innerhalb der Distanzschicht vorteilhaft ermöglicht wird.
Demzufolge bietet der Spezialanzug 10 eine erhöhte Isolation z.B. gegen Abkühlung,
wenn ein Pilot nach einem Notausstieg im Wasser landet. Weiterhin wird ein Eindringen
von z.B. Luft oder Wasser in die Distanzlage 130 verhindert.
[0035] Weiterhin kann die Distanzlage 130 in besonderen Bereichen dicker bzw. stärker sein,
um eine den Spezialanzug 10 tragende Person, welche sich im Wasser befindet, in eine
stabile Schwimmlage zu bringen, und zwar insbesondere auch dann, wenn diese ohnmächtig
ist. Durch die größere Dicke der Distanzlage, z.B. in den Brust- und Schulterbereichen,
wird ein größeres Gesamtvolumen pro Fläche der Distanzlage 130 in diesen Bereichen
erreicht, so daß wenn Luft oder ein Fluid mit einer Dichte geringer als die Wasserdichte
in die Distanzlage 130 eingefüllt wird, diese Bereiche einen stärkeren Auftrieb erfahren,
und die Person somit in eine stabile und sichere Schwimmlage führen.
[0036] Dementsprechend eignet sich der Spezialanzug bzw. Schutzanzug insbesondere für den
Einsatz bei Taucher, Feuerwehrmänner, Arbeiter auf einer Bohrplattform (insbesondere
auch zu deren Schutz auf dem Weg zu der Plattform z.B. in einem Helicopter), Motoradfahrer,
Surfer, Polizisten bzw. Mitglieder von einem Sondereinsatzkommandos usw., wobei der
Spezialanzug den Träger gegen äußere Einwirkungen schützt und dessen Klimatisation,
und insbesondere Basisisolation gewährleistet.
1. Spezialanzug insbesondere für Piloten bzw. Fahrer von Fahrzeugen bzw. sonstige körperlich
zu schützende Personen, mit
- einer äußeren Schutzschicht (110), welche gegen unerwünschte Einwirkungen von außen
schützt,
- einer feuchtigkeits- und/oder dampfdurchlässigen Innenschicht (120), und
- einer abstandshaltenden, fluiddurchlässigen Distanzlage (130), die zwischen der
äußeren Schutzschicht (110) und der Innenschicht (120) angeordnet und unter Einführung
eines Fluids klimatisierbar ist, wobei die Distanzlage (130) eine elastische Struktur
ist, die durch ein flexibles und druckfest abstandshaltendes Gewirke und/oder Gewebe
gebildet ist, wobei das Gewirke und/oder Gewebe miteinander vernetzte Garne aus Kunststoff
enthält, wobei die Schutzschicht, die Innenschicht und die Distanzlage derart ausgebildet
sind, daß sie im wesentlichen den Spezialanzugsbereich des Rumpfes und/oder der Beine
und/oder der Arme abdecken.
2. Spezialanzug gemäß Anspruch 1, wobei die Distanzlage (130) in zumindest zwei getrennte
Fluidbereiche aufgeteilt ist.
3. Spezialanzug gemäß Anspruch 2, wobei in den zumindest zwei Fluidbereichen verschiedene
Mikroklimata erzeugt werden, und wobei zwischen den Fluidbereichen Dichtungsmittel
angeordnet sind.
4. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Distanzlage (130)
sich im wesentlichen entlang der Beinbereiche und/oder Armbereiche und/oder der Handbereiche
und/oder des Beckenbereichs und/oder Bauchbereichs und/oder Brustbereichs und/oder
Rückenbereichs erstreckt.
5. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Distanzlage (130)
zumindest teilweise in fluidverbundene, ringförmig vorbestimmte Körperbereiche umschließende
Teilschichten unterteilt ist.
6. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei weiterhin zumindest ein
Fluideinlaß (E) vorgesehen ist zum Anschluß des Spezialanzuges an eine Klimatisiereinrichtung
(20), um eine erzwungene Klimatisierung der Distanzlage (130) zu ermöglichen, und
wobei das in der Distanzlage (130) enthaltene Fluid von der äußeren Umgebung fluidmäßig
isoliert ist.
7. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine zusätzliche abstandshaltende,
fluiddurchlässige Distanzlage im Bereich des Kopfes (K), insbesondere zwischen der
äußeren Schutzschicht und dem Kopf vorgesehen ist.
8. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüchen, wobei die Distanzlage (130)
bereichsweise eine unterschiedliche Dicke aufweist, insbesondere in einem Rücken-
und/oder Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schulterbereich eine erhöhte Dicke im Vergleich
zu der Dicke in den übrigen Bereichen aufweist.
9. Spezialanzug gemäß Anspruch 15, wobei die Distanzlage (130), insbesondere in einem
Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schulterbereich eine erhöhte Dicke
im Bereich vom Ein- bis Zweifachen der Dicke in den übrigen Bereichen aufweist.
10. Spezialanzug gemäß einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei die Distanzlage (130), insbesondere
in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schulterbereich eine Dicke
von etwa 3 bis etwa 20 mm, bevorzugt von etwa 5 bis etwa 15 mm und besonders bevorzugt
von etwa 6 bis etwa 13 mm aufweist.