[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwingungserreger gemäß dem einleitenden Teil
des Patentanspruchs 1.
[0002] Schwingungserreger dieser Art sind z.B. aus DE 38 06 897 A1 bekannt.
[0003] Bei den bekannten Schwingungserregern sind die Unwuchtwellen durch zwei miteinander
in Eingriff stehende Zahnräder gekoppelt, von denen das eine auf der einen Unwuchtwelle
und das andere auf der anderen Unwuchtwelle konzentrisch zu der jeweiligen Drehachse
drehfest angebracht ist. Die Veränderung der gegenseitigen Phasenlage der formschlüssig
über die Zahnräder gekoppelten Unwuchtwellen ist dadurch gesteuert veränderbar, daß
mindestens eines der beiden Zahnräder gegenüber seiner Welle in seiner Winkelpositon
gesteuert verstellbar ist.
[0004] Die bekannten Schwingungserreger werden in der Regel mittels eines Antriebsmotors
angetrieben, der über eine Transmission ein Zahnrad oder eine Riemenscheibe beaufschlagt,
das bzw. die auf dem aus dem Vibratorgehäuse herausgeführten einen Ende einer der
beiden Unwuchtwellen befestigt ist.
[0005] Die Phasenlage der beiden Unwuchtwellen in Bezug aufeinander ist mittels eines Steuermechanismus
in solcher Weise veränderbar, daß der Vektor der von dem Schwingungserreger erzeugten
gerichteten Schwingung in einer zur Bewegungsrichtung parallelen Ebene über einen
Winkelbereich bezüglich der Schwerlinie des auf ebenem Boden stehenden Verdichtungsgeräts
verstellbar ist, in dem er bezüglich der Schwerlinie mehr oder weniger in oder entgegen
der Bewegungsrichtung geneigt ist oder sich parallel zur Schwerlinie erstreckt. In
den bezüglich der Schwerlinie geneigten Stellungen des Vektors der gerichteten Schwingung
wird durch die Fliehgewichte neben der Vortriebskraft auch ein Kippmoment auf das
Vibratorgehäuse und das mit diesem verbundene Verdichtungsgerät ausgeübt, das jedoch
bei den bekannten Geräten gemäß DE 38 06 897 A1 wegen des bei diesen angestrebten
geringen Abstandes zwischen den beiden Unwuchtwellen vehältnismäßig gering ist und
deswegen auf das Bewegungsverhalten des mit dem Schwingungserreger ausgerüsteten Verdichtungsgeräts
kaum einen Einfluß hat.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei bindigen Böden die Effektivität
des Verdichtungsgeräts durch ein vergrößertes Kippmoment wesentlich verbessert werden
kann, weil dadurch ein ausgeprägter Abschäleffekt eintritt, der den Vorlauf und damit
die Geländegängigkeit des Verdichtungsgeräts, insbesondere einer Vibrationsplatte,
im anbindigen Boden beträchtlich erhöht.
[0007] Eine erste Teilaufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schwingungserreger von der
Gattung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, der ein verstärktes
Kippmoment insbesondere im Vorlauf aufweist, sich aber dennoch durch eine mit den
bekannten Schwingungserregern vergleichbare geringe Bauhöhe auszeichnet.
[0008] Bei den Schwingungserregern gemäß DE 38 06 897 A1 ist der Phasenverstellmechanismus
in eine der beiden Unwuchtwellen eingebaut. Dadurch werden der Gestaltung der Unwuchten
der Unwuchtwelle sehr enge Grenzen gesetzt.
[0009] Demgemäß besteht eine zweite Teilaufgabe der Erfindung darin, Schwingungserreger
von der Gattung gemäß DE 38 06 897 A1 auch so zu gestalten, daß die konstruktive Gestaltung
des Phasenverstellmechanismus von der konstruktiven Gestaltung der Unwuchten weitgehend
unabhängig ist.
[0010] Die die beiden vorstehend genannten Teilaufgaben umfassende Aufgabe der Erfindung
wird durch die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0011] Durch die beiden Zwischenwellen zwischen den Unwuchtwellen wird deren Achsabstand
gegenüber der bekannten Bauform mit direkt gekuppelten Unwuchtwellen wesentlich vergrößert
und damit das Kippmoment beträchtlich erhöht, ohne daß die Bauhöhe vergrößert werden
muß, weil die Zahnräder trotz des größeren Unwuchtwellenabstandes keinen größeren
Durchmesser zu haben brauchen als bei den Schwingungserregern der bekannten Bauart
gemäß DE 38 06 897 A1.
[0012] Hinzu kommt, daß für den Einbau des Verstellmechanismus zum Verstellen der Phasenlage
zwischen den Unwuchten anstelle einer Unwuchtwelle nunmehr eine der beiden Zwischenwellen
herangezogen werden konnte, so daß die Unwuchtwuchtwellen nicht mehr zwangsweise verbaut
sind und an ihnen somit genügend Raum für besondere Gestaltungen zur Verfügung steht,
so daß sie z. B. gemäß den Ansprüchen 7 - 13 ohne Schwierigkeiten mit Unwuchtgewichten
ausgerüstet werden können, die geteilt sind und deren Teile in Bezug aufeinander zur
Veränderung des m.r-Wertes frequenzabhängig selbsttätig oder parameterabhängig gezielt
verstellbar sind.
[0013] Die weiteren Unteransprüche betreffen weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Schwingungserregers
gemäß Patentanspruch 1.
[0014] Aus CH 467 112 ist eine Vorrichtung zum Ändern der Phasenlage zweier Unwuchten bekannt,
bei der die Unwuchten in einem relativ großen gegenseitigen Abstand auf der Bodenkontaktplatte
eines Rüttelgeräts angeordnet und über an ihnen angebrachte Zahnräder mittels eines
Zahnriemens gegenläufig angetrieben sind. Der Zahnriemen ist über vier Umlenkräder
geführt, von denen zwei in entgegengesetzten, zueinander parallelen Richtungen gewillkürt
in solcher Weise verlagerbar sind, daß durch die damit einhergehende Verschiebung
des Zahnriemens die Phasenlage der Unwuchten in Bezug aufeinander verstellt wird.
Diese Art der Verstellung der Phasenlage der Unwuchten und ihres Antriebs erfordert
eine sehr große Bauhöhe und Baulänge des Schwingungserregers, wobei der relativ große
Abstand der Unwuchten durch die besonderen Art der Konstruktion des Mechanismus zum
Verstellen der Phasenlage der Unwuchten bedingt und nicht darauf zurückzuführen ist,
daß ein erhöhtes Kippmoment erzielt werden soll. Bei Schwingungserregern für Bodenversichtungsgeräte,
insbesondere Rüttelplatten, ist im Gegenteil bisher ein kleines Kippmoment angestrebt
worden, wofür auch schon bekannte Konstruktionen mit zueinander koaxialen Unwuchtwellen
entwickelt wurden.
[0015] Aus der DE-OS 23 34 208 ist ein Antrieb zum Erzeugen von Schwingungen einer federnd
aufgehängten Einrichtung, insbesondere eines Siebes, bekannt, bei der zwei an ihren
außerhalb eines Gehäuses gelegenen Enden mit Unwuchtmassen versehene, parallel zueinander
in dem Gehäuse gelagerte Wellen über im Gehäuse auf ihnen angeordnete Zahnräder und
zwei zwischen sie eingefügte untereinander sowie mit dem einen bzw. anderen Zahnrad
kämmende Zwischenräder gegensinnig drehbar miteinander gekoppelt sind. Die Drehachsen
der Unwuchtwellen und der Zwischenzahnräder liegen in gleicher Ebene, und die Zahnräder
sind in dem Gehäuse mittels Achszapfen gelagert. Durch die Zwischenzahnräder wird
der Abstand zwischen den mit den Unwuchten versehenen Wellen zu dem Zweck vergrößert,
Unwuchten verwenden zu können, die einen großen radialen Abstand von den Drehachsen
der sie tragenden Wellen haben, so daß auch bei relativ niedrigen Drehzahlen große
Fliehkräfte erzeugt werden, wie dies insbesondere bei Sieben nötig ist. Die Zwischenzahnräder
und ihre Lagerung dienen ausschließlich der Kraftübertragung zwischen den mit den
Unwuchten besetzten Wellen und haben in Richtung der Drehachse nur eine gerade zur
kippsicheren Lagerung der Zahnräder und einer einwandfreien Kraftübertragung ausreichende
Länge.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an Ausführungsbeispielen noch
näher erläutert.
[0017] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Schwingungserreger teilweise im Querschnitt entlang der die Drehachsen der Unwuchtwellen
enthaltenden Ebene in Draufsicht,
- Fig. 2
- eine die Einleitung der Antriebskraft betreffende Variante des Schwingungserregers
nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine die Gestaltung der Unwuchtwellen betreffende Variante des Unwuchterregers nach
Fig. 1,
- Fig. 4
- eine weitere, die Gestaltung der Unwuchtwellen betreffende Variante des Schwingungserregers
nach Fig. 1, und
- Fig. 5
- den Querschnitt des Schwingungserregers gemäß Fig. 4 entlang der Schnittlinie V-V
in Fig. 4.
[0018] Der in verschiedenen Varianten in der Zeichnung dargestellte Schwingungserreger weist
bei allen Ausführungsformen ein den Innenraum mit den Unwuchtwellen 3a, 3b allseitig
umschließendes Vibratorgehäuse 1 auf, in dem die beiden Unwuchtwellen 3a, 3b, die
in üblicher Weise mindestens ein bezüglich der Drehachse 3c exzentrisches Unwuchtgewicht
aufweisen, mittels Wälzlagern 2 parallel zueinander gelagert sind.
[0019] Zwischen den Unwuchtwellen 3a und 3b sind zwei Zwischenwellen 4 und 5 mittels weiterer
Wälzlager 6 mit zueinander sowie zu den Drehachsen 3c der Unwuchtwellen 3a, 3b paralleler
Drehachse 4c, 5c im Vibratorgehäuse 1 drehbar gelagert.
[0020] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Zwischenwellen 4 und 5 so in
dem Vibratorgehäuse 1 angeordnet, daß sich ihre jeweilige Drehachse 4c bzw. 5c jeweils
in der gleichen Ebene befindet wie die Drehachsen 3c der Unwuchtwellen 3a, 3b. Dies
ist jedoch kein unbedingtes Erfordernis. Die Wellen brauchen vielmehr in Rücksicht
auf maschinenspezifisch projektierte Achsabstände der Zwischenwellen 4 und 5 nicht
zwingend in einer gemeinsamen Ebene zu liegen.
[0021] Die Unwuchtwelle 3a und die Zwischenwelle 4 sind über je ein koaxial drehfest auf
ihnen sitzendes Zahnrad 7 bzw. 8 unmittelbar miteinander gekoppelt. Das Zahnrad 8
auf der Zwischenwelle 4 kämmt des weiteren mit einem drehfest auf der Zwischenwelle
5 sitzenden Zahnrad 9.
[0022] Auf der Zwischenwelle 5 ist koaxial zu dessen Drehachse 5c ein weiteres Zahnrad 10
angeordnet, das eine die Zwischenwelle 5 mit Gleitpassung umschließende Nabe 10a aufweist.
In die Innenwandung dieser Nabe 10a ist eine Spiral-Doppelnut 10b eingearbeitet, in
deren um 180° gegeneinander versetzte Abschnitte jeweils ein Stift 11 eingreift, der
durch einen axialen Längsschlitz 5a in der Zwischenwelle 5 hindurch beidseitig etwas
aus der Zwischenwelle 5 vorragt. Der Stift 11 erstreckt sich senkrecht zur Drehachse
5c der Zwischenwelle 5 und durchsetzt ein Betätigungs-Gleitstück 12, das in der als
Hohlwelle ausgeführten Zwischenwelle 5 axial gleitbar und mittels eines Betätigungsgliedes
13 gesteuert verstellbar ist. Das Betätigungsglied 13 ist mit dem Gleitstück 12 achsfest
aber drehbar verbunden, so daß sich die Zwischenwelle 5 mit dem Gleitstück 12 zu drehen
vermag, ohne das Betätigungsglied 13 mitzunehmen. Das Betätigungsglied 13 läuft in
einen Kolben 14 aus, der in einem Zylinder 15 abgedichtet parallel zur Drehachse 5c
geführt und auf der von dem Gleitstück 12 abgewendeten Seite von außen her gesteuert
mit Druckmittel D beaufschlagbar ist. Wenn der Kolben 14 in der in Fig. 1 dargestellten
Stellung mit Druckmittel beaufschlagt wird, verschiebt er sich für den Betrachter
der Fig. 1 nach links, wodurch wiederum der Stift 11 in Richtung der Drehachse 5c
verlagert wird, was zur Folge hat, daß die Winkelposition des Zahnrades 10 bezüglich
der Zwischenwelle 5 verändert wird. Wird der Kolben 14 vom Druckmittel entlastet,
verschiebt er sich unter der vom Gleitstück auf ihn ausgeübten Rückstellkraft wieder
zurück zu seiner Ausgangsposition.
[0023] Das Zahnrad 10 kämmt direkt mit einem weiteren Zahnrad 16, das drehfest auf der anderen
Unwuchtwelle 3b konzentrisch zu deren Drehachse 3c angebracht ist.
[0024] Die Zwischenwelle 4 ist mittels eines Hydraulikmotors 17 antreibbar, der auf der
für den Betrachter linken Stirnseite der Zwischenwelle 4 mit dieser gekoppelt ist.
Der Hydraulikmotor 17 ist über Druckmittelanschlüsse 18 gesteuert mit Druckmittel
beaufschlagbar und treibt die Zwischenwelle 4 je nach Richtung des ihn durchströmenden
Druckmittels in dem einen oder anderen Drehsinn an. Die sich drehende Zwischenwelle
4 versetzt über das Zahnrad 8 und das Zahnrad 7 zum einen die eine Unwuchtwelle 3a
und über das Zahnrad 8 und das Zahnrad 9 zum anderen die andere Zwischenwelle 5 in
Drehung und diese wiederum über das Zahnrad 10 und das Zahnrad 16 die andere Unwuchtwelle
3b.
[0025] Die Fig. 2 zeigt eine Variante des Schwingungserregers gemäß Fig. 1, bei der der
den Antrieb des Schwingungserregers besorgende Hydraulikmotor 17' nicht an der Zwischenwelle
4 sondern an der Unwuchtwelle 3a angreift.
[0026] In jedem Falle hat die Gestaltung des Schwingungserregers gemäß Fig. 1 und 2 den
Vorteil, daß die beiden Unwuchtwellen 3a und 3b keinen Mechanismus zur Phasenverstellung
aufzunehmen brauchen und daher für den Einbau anderweitiger Verstellmechanismen frei
sind, insbesondere für die in Fig. 3 bis 5 dargestellten Vorrichtungen zum Verändern
des m.r-Wertes der Unwuchtwellen 3a' und 3b'.
[0027] Bei der Ausführung nach Fig. 3 sitzen auf der Unwuchtwelle 3b' drehfest zwei Fliehgewichte
20b und, zwischen diesen, mit Gleitpassung drehbar ein gegenüber den festen Unwuchtteilen
20b in seiner Winkelposition veränderbarer Unwuchtteil 20a. Der Unwuchtteil 20a ist
gegenüber der Unwuchtwelle 3b' mittels eines Mechanismus verstellbar, der demjenigen
gleicht, mit dessen Hilfe die Zahnradnabe 10a gegenüber der Zwischenwelle 5 verstellbar
ist, und der wie dieser funktioniert. Wie bei der Nabe 10a ist auch in diesem Falle
in die Innenwandung des verstellbaren Unwuchtteils 20a eine Spiral-Doppelnut 22 eingearbeitet,
in deren um 180° gegeneinander versetzte Abschnitte jeweils ein Stift 24 eingreift,
der durch einen axialen Längsschlitz 23 in der Unwuchtwelle 3b' hindurch beidseitig
etwas aus dieser vorragt. Der Stift 24 erstreckt sich senkrecht zur Drehachse der
Unwuchtwelle 3b' und durchsetzt ein Betätigungs-Gleitstück 28, das in der als Hohlwelle
ausgeführten Unwuchtwelle 3b' axial gleitbar und mittels eines Betätigungsgliedes
25 gesteuert verstellbar ist. Das Betätigungsglied 25 ist mit dem Gleitstück 28 achsfest
aber drehbar verbunden, so daß sich die Unwuchtwelle 2b' mit dem Gleitstück 28 zu
drehen vermag, ohne das Betätigungsglied 25 mitzunehmen. Das Betätigungsglied 25 läuft
in einen Kolben 26 aus, der in einem Zylinder 27 abgedichtet parallel zur Drehachse
der Unwuchtwelle 3b' geführt und auf der von dem Gleitstück 28 abgewendeten Seite
von außen her gesteuert mit Druckmittel D beaufschlagbar ist. Wenn der Kolben 26 in
der in Fig. 3 dargestellten Stellung mit Druckmittel beaufschlagt wird, verschiebt
er sich für den Betrachter der Fig. 3 nach links, wodurch wiederum der Stift 24 in
Richtung der Drehachse der Unwuchtwelle 3b' nach links verlagert wird, was zur Folge
hat, daß die Winkelposition des drehbaren Unwuchtteils 20a bezüglich der Unwuchtwelle
3b' verändert wird und dadurch auch die resultierende Gesamtunwucht der Unwuchtteile
20b und 20a, also der m.r-Wert der Unwuchtwelle 3b'. Wird der Kolben 26 vom Druckmittel
entlastet, verschiebt er sich unter der vom Gleitstück 28 auf ihn ausgeübten Rückstellkraft
wieder zurück zu seiner Ausgangsposition.
[0028] Es ist ersichtlich, daß bei der Ausführung gemäß Fig. 3 die resultierende Gesamtunwucht
kontinuierlich zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert verstellbar ist.
[0029] Auf die gleiche Weise wie bei der Unwuchtwelle 3b' ist auch bei der nicht dargestellten
Unwuchtwelle 3a' der m.r-Wert kontinuierlich veränderbar, wobei die Verstellung beider
Unwuchtwellen jeweils im Gleichlauf stattfindet. Gemäß Fig. 3 eingerichtete Schwingungserreger
sind somit hinsichtlich ihres m.r-Wertes gewillkürt steuerbar, und mit dem m.r-Wert
kann auch das oben angesprochene Kippmoment für die Erzielung des gewünschten Abschäleffektes
optimal gesteuert werden.
[0030] Bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform findet eine kontinuierliche
Veränderung der resultierenden Gesamtunwucht der Unwuchtwelle 3b' drehzahlabhängig
statt. Zu diesem Zweck besteht auch bei dieser Ausführung die Unwuchtmasse aus zwei
feststehenden Teilen 20b' und einem dazwischen angeordneten, verstellbaren Unwuchtteil
20a', der aber, anders als bei der Ausführung nach Fig. 3, gegen die feststehenden
Unwuchtteile 20b nicht verdrehbar sondern in radialer Richtung verschiebbar ist. Der
verstellbare Unwuchtteil 20a umschließt die mit zueinander parallelen Gleitflächen
32 versehene Unwuchtwelle 3b' als U-Stück und wird in der in Fig. 5 dargestellten
Ausgangsposition bei Stillstand und niedrigen Drehzahlen mit seinem Quersteg mittels
eines Tellerfederpakets 30 an der Unwuchtwelle 3b' in Anlage gehalten. Dieses Tellerfederpaket
30 umgibt eine Spannschraube 31, die die Unwuchtwelle 3b' gleitbar durchsetzt und
in eine Gewindebohrung im Quersteg des verstellbaren Unwuchtteils 20a eingeschraubt
ist. Mit wachsender Drehzahl der Unwuchtwellen 3b' übt der verstellbare Unwuchtteil
20a eine wachsende, radial gerichtete Kraft auf die Schraube 31 aus, die diese wiederum
auf das von der Unwuchtwelle 3b' abgewendete Ende des Federpakets 30 überträgt. Unter
dieser mit der Drehzahl wachsenden Kraft wird das Federpaket 30 mit steigender Drehzahl
immer stärker zusammengedrückt, was mit einer Verlagerung des verstellbaren Unwuchtteils
20a radial auswärts von der Unwuchtwelle 3b' weg und damit mit einer Änderung der
resultierenden Gesamtunwucht, also einer Änderung des m.r-Wertes, einhergeht. Bei
der Ausführung nach Fig. 4 und 5 wird der m.r-Wert mit wachsender Drehzahl vermindert,
was auch bei der Ausführungsform nach Fig. 3 angestrebt wird.
[0031] Ebenso wie bei der Ausführung nach Fig. 3 ist bei der Ausführung nach Fig. 4 und
5 auch der m.r-Wert der nicht dargestellten Unwuchtwelle 3a' auf die gleiche Weise
wie bei der Unwuchtwelle 3b' veränderbar.
1. Schwingungserreger zum Erzeugen einer gerichteten Schwingung bei einem Verdichtungsgerät,
insbesondere einem Gerät zur Bodenverdichtung, mit zwei jeweils mit einer Unwuchtmasse
(3d) versehenen Unwuchtwellen (3a, 3b), die in einem gegenseitigen Abstand parallel
zueinander sowie nebeneinander in einem Vibratorgehäuse (1) gelagert und von einem
Drehantrieb (17) gegensinnig mit gleicher Drehzahl angetrieben sind, wobei die gegenseitige
Phasenlage der formschlüssig über Zahnräder (7, 8, 9, 10, 16) gekoppelten Unwuchtwellen
(3a, 3b) mittels eines Phasenverstellmechanismus gesteuert veränderbar ist, mit dem
die Winkelposition eines (10) der die Unwuchtwellen koppelnden Zahnräder bezüglich
einer dieses Zahnrad (10) tragenden, in dem Kraftübertragungsweg zu den Unwuchtmassen
(3d) gelegenen Welle (15) im Betrieb des Schwingungserregers gesteuert einstellbar
ist, gekennzeichnet durch zwei zwischen den Unwuchtwellen (3a, 3b) parallel zu diesen in dem Vibratorgehäuse
(1) drehbar gelagerte Zwischenwellen (4, 5), die untereinander sowie jeweils mit der
einen bzw. anderen Unwuchtwelle (3a, 3b) formschlüssig über Zahnräder (7, 8, 9, 10,
16) so gekoppelt sind, daß sich die eine Zwischenwelle (5) im entgegengesetzten Drehhsinn
wie die eine Unwuchtwelle (3b) und die andere Zwischenwelle (4) im entgegengesetzten
Drehsinn wie die andere Unwuchtwelle (3a) dreht, wobei eine (5) der Zwischenwellen
(4, 5) zwei Zahnräder (9, 10) trägt, von denen das eine (9) mit der einen Unwuchtwelle
(3a) und das andere (10) mit der anderen Unwuchtwelle (3b) gekoppelt ist und eines
dieser beiden Zahnräder (9, 10) das mittels des Phasenverstellmechanismus (10b, 11,
12, 13, 14, 15) in seiner Winkelposition bezüglich seiner Welle (5) gesteuert einstellbare
Zahnrad (10) bildet.
2. Schwingungserreger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskraft von der Antriebsvorrichtung (17) her in die andere Zwischenwelle
(4) eingeleitet ist.
3. Schwingungserreger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwellen (4, 5) etwa in der gleichen Ebene wie die Unwuchtwellen (3a,
3b) angeordnet sind.
4. Schwingungserreger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenverstellmechanismus einen aus der Zwischenwelle (5) vorragenden Stift
(11) aufweist, der mittels eines in die Zwischenwelle (5) axial gleitbar eingebauten,
von einem äußeren Phasenstelltrieb (13, 14, 15) axial verstellbaren Gleitstückes (12)
in einem Schlitz (5a) von dieser in deren Längsrichtung verschiebbar ist und in eine
Nut (10b) in der Innenwandung der Nabe (10a) des Zahnrads (10) eingreift, wobei der
Schlitz (5a) in der Zwischenwelle (5) und die Nut (10b) in der Zahnradnabe (10a) zueinander
schräg verlaufen.
5. Schwingungserreger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenstelltrieb ein hydraulischer Arbeitszylinder (13, 14, 15) ist.
6. Schwingungserreger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb ein an das Vibratorgehäuse (1) angebauter Hydraulikmotor (17)
ist.
7. Schwingungserreger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Unwuchtmasse auf jeder Unwuchtwelle (3a', 3b') aus mittels einer Verstelleinrichtung
(23, 24, 25, 26, 27, 28'; 19) relativ zueinander verstellbaren Unwuchtteilen (20a,
20b, 20a', 20b') besteht, die zwischen einer Grenzstellung maximaler Gesamtunwucht
und einer Grenzstellung minimaler Gesamtunwucht einstellbar sind.
8. Schwingungserreger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (19) die Unwuchtteile (20a', 20b') selbsttätig in Abhängigkeit
von der Drehzahl der Unwuchtwellen (3a,' 3b') verstellt.
9. Schwingungserreger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (23, 24, 25, 26, 27, 28) die Unwuchtteile (20a, 20b)
extern gesteuert verstellt.
10. Schwingungserreger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unwuchtteile zwischen den Grenzstellungen kontinuierlich oder in mehreren
diskreten Stufen relativ zueinander verstellbar sind.
11. Schwingungserreger nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (23, 24, 25, 26, 27, 28) in die jeweilige Unwuchtwelle
(3a', 3b') eingebaut ist.
12. Schwingungserreger nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Unwuchtverstelleinrichtung einen aus der Unwuchtwelle (3b') vorragenden Stift
(24) aufweist, der mittels eines in die Unwuchtwelle (3b') axial gleitbar eingebauten,
von einem äußeren Unwuchtstelltrieb (25, 26, 27) verstellbaren Gleitstückes (28) in
einem Schlitz (23) der Unwuchtwelle (3b') in deren Längsrichtung verschiebbar ist
und in eine Nut (22) in der die Unwuchtwelle (3b') umschließenden Innenwandung des
einen Unwuchtteils (20a) eingreift, wobei der Schlitz (23) in der Unwuchtwelle (3b')
und die Nut (22) in dem Unwuchtteil (20a) zueinander schräg verlaufen.
13. Schwingungserreger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Unwuchtstelltrieb (25, 26, 27) ein hydraulischer Arbeitszylinder ist.