[0001] Die Erfindung betrifft eine Stimmvorrichtung für ein Saiteninstrument mit einer Vielzahl
von Saitenstiften bzw. mindestens einem davon, wobei auf jedem Saitenstift das eine
Ende einer Saite aufgewickelt ist und die Saite durch Drehen des Saitenstifts gegen
eine Halterung am anderen Saitenende gespannt wird.
[0002] Solche Stimmvorrichtungen sind bekannt, seit es Saiteninstrumente in der heutigen
Ausführung gibt. Das Stimmen der Saiten erfolgt durch Drehen des jeweiligen Saitenstiftes
nach Gehör, etwa durch Vergleich mit einer Stimmgabel. Dieses Stimmen nach Gehör ist
entsprechend zeitaufwendig und für den Musiker störend und vor allem nicht während
bzw. mit der Änderung der Atmosphäre im Orchestersaal möglich. Bei Klavieren erfordert
das Stimmen nach Gehör den eigens dafür geschaffenen Beruf des Klavierstimmers.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das störende und zeitaufwendige Instrumentestimmen
zu vereinfachen, um die vorgenannten Nachteile auszuschalten.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Stimmvorrichtung dadurch gelöst, indem
die Spannung der Saiten durch eine Sensoreinrichtung gemessen und durch eine optische
Anzeige angezeigt, und die dem gewünschten Ton entsprechende Spannung der Saiten einem
bestimmten optischen Signal zugeordnet wird.
[0005] Durch das Zuordnen der dem gewünschten Ton entsprechenden Spannung der Saiten zu
einem bestimmten optischen Signal kann das Stimmen der Instrumente mühelos einfacher
erfolgen und zudem auch an ungeschulte Hilfskräfte übertragen werden. Ein weiterer
Vorteil des Stimmens nach optischer Anzeige ist die Zeitersparnis.
[0006] Bevorzugt befindet sich die Stimmvorrichtung, die Sensoreinrichtung und die optische
Anzeige im Kopf des Saiteninstruments, das eine Gitarre, Geige, Bratsche, Mandoline,
ein Violoncello oder ein Kontrabaß sein kann.
[0007] Es ist ebenfalls bevorzugt, daß sich die Stimmvorrichtung am Rahmen eines Saiteninstruments
befindet, das ein Piano oder eine Harfe sein kann, und ein gesonderter Schrauber zum
Drehen der Saitenstifte vorgesehen ist, wobei sich die Sensoreinrichtung und die optische
Anzeige an einem gesonderten motor- bzw. kraftbetriebenen Schrauber befinden.
[0008] Vorteilhafterweise umfaßt die Sensoreinrichtung Drehmomentsensoren, die die Drehmomente
der Saitenstifte messen und über die Meßsignale nach Vergleichen mit Sollwerten die
optische Anzeige elektronisch ansteuern.
[0009] Alternativ dazu kann die Sensoreinrichtung auch Drucksensoren umfassen, die die Drücke
messen, welche die Saitenstifte auf ihre Halterungen ausüben und über die Meß-signale
nach Vergleichen mit Sollwerten die optische Anzeige elektronisch ansteuern. Weiterhin
alternativ umfaßt die Sensoreinrichtung vorteilhafterweise mindestens einen akustischen
Sensor, der die Frequenz der schwingenden Saiten mißt, elektronisch mit den vorgegebenen
Frequenzen gestimmter Saiten vergleicht und die optische Anzeige elektronisch ansteuert.
[0010] Bei den Stimmvorrichtungen, die im Kopf von Saiteninstrumenten angebracht sind, ist
es vorteilhaft, daß die optische Anzeige aus an den Saitenstiften angeordneten verschiedenfarbigen
Leuchtdioden besteht und durch Aufleuchten einer Leuchtdiode bestimmter Farbe angezeigt
wird, daß die entsprechende Saite richtig gestimmt ist. Auf diese Weise kann der Stimmzustand
der Saiten auf einen Blick erfaßt werden.
[0011] Alternativ dazu ist die optische Anzeige eine Digitalanzeige, die die Spannung jeweils
einer Saite digital anzeigt. Bei den Saiteninstrumenten, deren Saiten mit einem Schrauber
gespannt werden, wird der Schrauber bevorzugt über einen Elektromotor gedreht.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel kann darin liegen, daß die Sensoreinrichtung
und die optische Anzeige mit einem Mikroprozessor gekoppelt sind, der mit einem Programm
geladen ist, das bei einem vorgegebenen Musikstück bei jedem Ton anzeigt, ob er richtig
getroffen ist.
[0013] Weiterhin kann zusätzlich im Kopf eines Saiteninstruments ein Metronom eingebaut
sein, das den eingestellten Takt durch wechselweises Aufleuchten zweier gesonderter
Leuchtdioden angibt.
[0014] Die Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zum laufenden Abstimmen von Saiteninstrumenten
entsprechend der Funktion der beschriebenen konstruktiven Merkmale.
[0015] Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Figuren dargestellt, bei denen:
Figur 1 eine Gitarre mit Saiteninstrumentenkopf zeigt,
Figur 2 den erfindungsgemäßen Saiteninstrumentenkopf einer Gitarre zeigt, und
Figur 3 einen Schrauber beim Anziehen eines Saitenstiftes eines Klaviers zeigt.
[0016] Figur 1 zeigte eine herkömmliche Gitarre mit Saiten 1 und Saiteninstrumentenkopf
3, wie sie zur Ausführung der Erfindung verwendet werden kann.
[0017] Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Saiteninstrumentenkopf für eine Gitarre. Die
Saiten 1 sind an Saitenstiften 8 aufgewickelt, durch deren Drehen die Saiten gespannt
und letztendlich richtig gestimmt werden können. Die optische Anzeige der Saitenspannung
kann über verschiedenfarbige Leuchtdioden 6, die an den Saitenstiften 8 angeordnet
sind, angezeigt werden, wobei eine Leuchtdiode bestimmter Farbe anzeigt, daß die Saite
richtig gestimmt ist. Alternativ dazu kann die Spannung jeweils einer Saite bzw. die
Tonhöhe über die Digitalanzeige 2 angezeigt werden. Die Digitalanzeige und Leuchtdioden
können auch gleichzeitig vorhanden sein. Die Spannung der Saiten 1 können alternativ
mit Drehmomentsensoren an den betreffenden Saitenstiften 8, die die Drehmomente der
Saitenstifte messen, mit Drucksensoren, die den Auflagedruck der Saitenstifte auf
deren Halterungen messen, oder durch akustische Sensoren bei schwingender Saite gemessen
werden. Die Meßsignale der entsprechenden Sensoren werden elektronisch mit Sollsignalen
verglichen, die der Spannung einer gestimmten Saite entsprechen, worauf eine elektronische
Ansteuerung der optischen Anzeige erfolgt. Bei der akustischen Ermittlung der Tonhöhe
kann die Sensoreinrichtung und die optische Anzeige mit einem Mikroprozessor gekoppelt
sein, in dem ein Programm abläuft, das bei einem vorgegebenen Musikstück anzeigt,
ob die jeweiligen Töne richtig getroffen sind. Auf diese Weise kann der Spieler während
des Spielens des Musikstücks kontrollieren, ob er richtig spielt.
[0018] Der Energiebedarf des Instrumentenkopfes wird durch Batterien 9, die in den Instrumentenkopf
seitlich eingesetzt sind, gedeckt.
[0019] Figur 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Schrauber 4, wie er zum Drehen eines Saitenstiftes
8, etwa eines Klaviers, verwendet wird. Der Schrauber ist mit einem Elektromotor ausgerüstet,
der kraftvolles Drehen mit einer reziproken Umlaufgeschwindigkeit von 1 bis 30 Minuten
pro Umdrehung erlaubt, bei einer Leistung von etwa 750 Watt. Die Digitalanzeige 2
zeigt den Saitenspannungswert an, der durch einen Drehmomentsensor im Schrauber oder
akustisch gemessen werden kann. Mit dem Schalter 10 kann der Schrauber ein- und ausgeschaltet
werden und kann die Drehrichtung vorgegeben werden.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Saiten
- 2
- Digitalanzeige
- 3
- Saiteninstrumentenkopf
- 4
- Schrauber
- 5
- Metronom
- 6
- Leuchtdioden
- 7
- Leuchtdioden
- 8
- Saitenstiften
- 9
- Batterien
- 10
- Schalter
1. Stimmvorrichtung für ein Saiteninstrument mit mindestens einem Saitenstift bzw. mit
einer Vielzahl von Saitenstiften, wobei auf jedem Saitenstift das eine Ende einer
Saite aufgewickelt ist und die Saite durch Drehen des Saitenstifts gegen eine Halterung
am anderen Saitenende gespannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der
Saiten (1) durch eine Sensoreinrichtung gemessen und durch eine optische Anzeige (2,
6) angezeigt und die dem gewünschten Ton entsprechende Spannung der Saiten (1) einem
bestimmten optischen Signal zugeordnet wird.
2. Stimmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stimmvorrichtung,
die Sensoreinrichtung und die optische Anzeige (2, 6) im Kopf (3) des Saiteninstruments
befindet, das eine Gitarre, Geige, Bratsche, Mandoline, ein Violoncello oder ein Kontrabaß
sein kann.
3. Stimmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Stimmvorrichtung
am Rahmen des Saiteninstruments befindet, das ein Piano oder eine Harfe sein kann,
und ein gesonderter Schrauber (4) zum Drehen des Saitenstifts (8) vorgesehen ist,
wobei sich die Sensoreinrichtung und die optische Anzeige (2) im Schrauber (4) befinden.
4. Stimmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoreinrichtung Drehmomentsensoren umfaßt, die die Drehmomente der Saitenstifte
(8) messen und über die Meßsignale nach Vergleichen mit Sollwerten die optische Anzeige
(2, 6) elektronisch ansteuern.
5. Stimmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoreinrichtung Drucksensoren umfaßt, die die Drücke messen, die die Saitenstifte
(8) auf ihre Halterungen ausüben und über die Meßsignale nach Vergleichen mit Sollwerten
die optische Anzeige (2, 6) elektronisch ansteuern.
6. Stimmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sensoreinrichtung mindestens einen akustischen Sensor umfaßt, der die Frequenz der
schwingenden Saiten (1) mißt, elektronisch mit den vorgegebenen Frequenzen gestimmter
Saiten (1) vergleicht und die optische Anzeige (2, 6) elektronisch ansteuert.
7. Stimmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die optische
Anzeige (6) aus an den Saitenstiften (8) angeordneten verschiedenfarbigen Leuchtdioden
(6) besteht und durch Aufleuchten einer Leuchtdiode (6) bestimmter Farbe angezeigt
wird, daß die entsprechende Saite (1) richtig gestimmt ist.
8. Stimmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
optische Anzeige (2) eine Digitalanzeige (2) ist, die die Spannung jeweils einer Saite
(1) digital anzeigt.
9. Stimmvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrauber (4) über
einen Elektromotor gedreht wird.
10. Stimmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung
und die optische Anzeige (2, 6) mit einem Mikroprozessor gekoppelt sind, der mit einem
Programm geladen ist, das bei einem vorgegebenen Musikstück bei jedem Ton anzeigt,
ob er richtig getroffen ist.
11. Stimmvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Kopf (3) des Saiteninstruments
ein Metronom (5) eingebaut ist, das den eingestellten Takt durch wechselweises Aufleuchten
zweier Leuchtdioden (7) angibt.