[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der chemischen Oberflächenbehandlung von Aluminium
zum Zwecke des Korrosionsschutzes, der sogenannten Passivierung. Sie beschreibt chromfreie
Behandlungsverfahren für Aluminiumbänder und Aluminumformteile zur Erzielung eines
temporären Korrosionschutzes unter Erhalt der Verschweiß- und Verklebbarkeit sowie
der Eignung des Materials für einen weiteren Konversionsschritt, beispielsweise Phosphatierung,
Chromatierung oder chromfreie Konversionsbehandlung.
[0002] Unter "Aluminium" werden im Sinne der Erfindung nicht nur reines Aluminium, sondern
auch Legierungen verstanden, deren Hauptkomponente Aluminium darstellt. Beispiele
für häufig verwendete Legierungselemente sind Silicium, Magnesium, Kupfer, Mangan,
Chrom und Nickel, wobei üblicherweise der gesamte Gewichtsanteil dieser Legierungselemente
in der Legierung nicht über 10 % liegt.
[0003] Aus vielfältigen Gründen wie Gewicht, Steifigkeit oder Recyclingfähigkeit wird Aluminium
verstärkt im Fahrzeugbau eingesetzt. Während Motor- und Getriebeteile, Räder, Sitzrahmen
etc. schon zu großen Anteilen aus Aluminium hergestellt werden, ist der Einsatz im
Karosseriebau derzeit noch auf Teile wie Kühlerhaube, Heckdeckel, Türinnenteile und
diverse Kleinteile sowie auf Lastwagenkabinen, Bordwände von Transportern oder Aufbauten
von Caravans beschränkt. Insgesamt wird weltweit weniger als 5 % der Metalloberfläche
von Automobilkarossen aus Aluminium gefertigt. Der verstärkte Einsatz von Aluminium
auf diesem Gebiet wird von der Aluminium- und der Automobilindustrie intensiv untersucht.
[0004] Das Zusammenfügen einzelner Aluminiumteile für den Fahrzeugbau erfolgt üblicherweise
durch elektrisches Widerstandsschweißen. Dies bringt gemäß
Merkblatt DVS 2929 "Widerstandsschweißen. Messung des Übergangswiderstandes an Aluminiumwerkstoffen",
Deutscher Verband für Sctmeißtechnik e.V., August 1985 folgende Problematik mit sich: "Die Affinität von Aluminium zu Sauerstoff führt immer
zur Bildung einer Oxidschicht. Aufbau und Dicke dieser Oxidschicht beeinflussen in
großem Maße die Widerstandsschweißung. Somit kommt der Oberflächenbehandlung und dem
daraus resultierenden elektrischen Kontaktwiderstand der Blechteile für die Reproduzierbarkeit
des Schweißergebnisses und für die Elektrodenstandmenge große Bedeutung zu. Beim Punktschweißen
von unbehandelten Aluminiumblechen sind die ungleichmäßigen und relativ großen Kontaktwiderstände
eine der Hauptursachen für Ungleichmäßigkeit der Schweißungen und für die geringen
Elektrodenstandmengen. Durch Obeflächenbehandlungen wird der Kontaktwiderstand begrenzt
und über die gesamte Fläche der zu fügenden Teile weitgehend gleichmäßig gestaltet."
[0005] Aus diesem Grunde wird der Werkstoff gebeizt, um die bei Transport und Lagerung gebildeten
Oxidschichten zu entfernen und den elektrischen Oberflächenwiderstand auf die zur
Verschweißung erforderlichen niedrigen Werte abzusenken und zu vergleichmäßigen. Dieses
Beizen, für das man saure oder alkalische wäßrige Lösungen einsetzt, geschieht bisher
überwiegend in Teileanlagen kurzfristig vor dem Verschweißungsprozeß. Durch die enge
zeitliche Abstimmung soll der erneute Aufbau störender Korrosions- und Verschmutzungsschichten
unterdrückt werden. Demgegenüber erfolgt eine chemische Vorbehandlung des Aluminiums
in Bandanlagen (Coilanlagen), gegebenenfalls mit nachfolgender Schutzlackierung, derzeit
nur für Teile, die nicht mehr geschweißt werden sollen.
[0006] Für einen verstärkten Einsatz von Aluminium in der Fahrzeug-Großserienfertigung ist
es jedoch vorzuziehen, den Beizvorgang beim Hersteller bzw. Lieferanten des Aluminiumbandes
durchzuführen. Dies ermöglicht es, die chemischen Arbeitsgänge Reinigen, Beizen, Spülen,
Trocknen und Beölen sowie die damit verbundenen Vorgänge der Abwasserbehandlung und
der Entsorgung rationeller, wirtschaftlicher und umweltverträglicher zu gestalten.
Entsorgungstechnisch besonders günstig sind sogenannte "No-Rinse"-Verfahren, bei denen
die Behandlungslösungen beispielsweise durch Walzenauftrag ("Chemcoater") aufgebracht
und ohne Spülen aufgetrocknet werden. Diese Verfahren reduzieren den Chemikalienverbrauch
und den Aufwand für die Aufarbeitung des Spülwassers erheblich. Sie sind allerdings
nur für Substrate mit glatten Oberflächen, beispielsweise Metallbänder, geeignet.
[0007] Eine solche lieferantenseitige chemische Vorbehandlung bringt jedoch das Problem
mit sich, daß sich die gebeizten Aluminiumoberflächen je nach Lagerbedingungen (Temperatur,
Feuchtigkeit, Luftverschmutzung, Zeit) wieder mit neuen wenig spezifischen, ungleichmäßigen
und anorganisch oder organisch verunreinigten Oxid-/Hydroxidschichten überziehen.
Durch diese unkontrollierte Veränderung des Oberflächenzustandes und des damit verbundenen
elektrischen Oberflächenwiderstandes ist das Einhalten konstanter Arbeitsbedingungen
bei den Verbindungstechniken Schweißen und Kleben nicht möglich.
[0008] Nach dem Stand der Technik wäre dieses Problem dadurch lösbar, daß man direkt nach
dem Beizvorgang Chromat-haltige Konversionsschichten aufbringt. in Verbindung mit
einer Korrosionsschutzbeölung überstehen diese auch lange Lagerzeiten (bis zu 6 Monate)
ohne Korrosion und ohne Einbuße an Klebefähigkeit. Chromat-haltige Konversionsschichten
bringen jedoch hinsichtlich der betrachteten Einsatzgebiete folgende schwerwiegende
Nachteile mit sich, die es erschweren, für das vorgesehene Einsatzgebiet solche Konversionsschichten
zu verwenden:
[0009] 1. Die Aluminiumteile werden nach Umformung oft geschliffen, um die Paßform zu verbessern.
Dabei können toxische und carzinogene Chrom(VI)-haltige Verbindungen im Schleifstaub
auftreten. Deshalb müssen erhöhte Anforderungen an Maßnahmen zum Erhalt der Arbeitssicherheit
vor Ort gestellt werden.
[0010] 2. Im Automobilbau werden die mit Chromat vorbehandelten Aluminiumteile mit Teilen
aus Stahl und/oder verzinktem Stahl zu einer sogenannten Multimetallkarosse zusammengefügt
und durch die Karossen-Vorbehandlungsanlage gefahren. In der üblichen alkalischen
Reinigungsstufe können lösliche Chrom(VI)-Verbindungen aus der Schicht herausgelöst
werden. Hierdurch nimmt zum einen die Korrosionsschutzfunktion der Schicht ab und
zum anderen muß die Chromat-haltige Reinigerlösung bei der Entsorgung einem speziellen
Entgiftungsschritt unterworfen werden.
[0011] Die chromfreie Konversionsbehandlung von Aluminiumoberflächen mit Fluoriden von Bor,
Silicium, Titan oder Zirkonium allein oder in Verbindung mit organischen Polymeren
ist zur Erzielung eines permanenten Korrosionsschutzes und zur Erzeugung einer Grundlage
für eine anschließende Lackierung prinzipiell bekannt:
[0012] Die
US-A-5 129 967 offenbart Behandlungsbäder für eine No-Rinse-Behandlung (dort als "dried in place
conversion coating" bezeichnet) von Aluminium, enthaltend
a) 10 bis 16 g/l Polyacrylsäure oder deren Homopolymere,
b) 12 bis 19 g/l Hexafluorozirkonsäure,
c) 0,17 bis 0,3 g/l Fluorwasserstoffsäure und
d) bis zu 0,6 g/l Hexafluorotitansäure.
[0013] EP-B-8 942 offenbart Behandlungslösungen, vorzugsweise für Aluminiumdosen, enthaltend
a) 0,5 bis 10 g/l Polyacrylsäure oder eines Esters davon und
b) 0,2 bis 8 g /1 an mindestens einer der Verbindungen H2ZrF6, H2TiF6 und H2SiF6, wobei der pH-Wert der Lösung unterhalb von 3,5 liegt,
sowie ein wäßriges Konzentrat zum Wiederauffrischen der Behandlungslösung enthaltend
a) 25 bis 100 g/l Polyacrylsäure oder eines Esters davon,
b) 25 bis 100 g/l von mindestens einer der Verbindungen H2ZrF6, H2TiF6 und H2SiF6, und
c) einer Quelle freier Fluoridionen, die 17 bis 120 g/l freies Fluorid liefert.
[0014] DE-C-19 33 013 offenbart Behandlungsbäder mit einem pH-Wert oberhalb 3,5, die neben komplexen Fluoriden
des Bors, Titans oder Zirkoniums in Mengen von 0,1 bis 15 g/l, bezogen auf die Metalle,
zusätzlich 0,5 bis 30 g/l Oxidationsmittel, insbesondere Natriummetanitrobenzolsulfonat
enthalten.
[0015] DE-C-24 33 704 beschreibt Behandlungsbäder zur Erhöhung der Lackhaftung und des permanenten Korrosionsschutzes
auf u.a. Aluminium, die 0,1 bis 5 g/l Polyacrylsäure oder deren Salze oder Ester sowie
0,1 bis 3,5 g/l Ammoniumfluorozirkonat, berechnet als ZrO
2, enthalten können. Die pH-Werte dieser Bäder können über einen weiten Bereich schwanken.
Die besten Ergebnisse werden im allgemeinen erhalten, wenn der pH bei 6 - 8 liegt.
[0016] US-A-4 992 116 beschreibt Behandlungsbäder für die Konversionsbehandlung von Aluminium mit pH-Werten
zwischen etwa 2,5 und 5, die mindestens drei Komponenten enthalten:
a) Phosphationen im Konzentrationsbereich zwischen 1,1x10-5 bis 5,3x10-3 mol/l entsprechend 1 bis 500 mg/l,
b) 1,1x10-5 bis 1,3x10-3 mol/l einer Fluorosäure eines Elements der Gruppe Zr, Ti, Hf und Si (entsprechend
je nach Element 1,6 bis 380 mg/l) und
c) 0,26 bis 20 g/l einer Polyphenolverbindung, erhältlich durch Umsetzung von Poly(vinylphenol)
mit Aldehyden und organischen Aminen.
[0017] Dabei ist ein Molverhältnis zwischen der Fluorosäure und Phosphat von etwa 2,5 :
1 bis etwa 1 : 10 einzuhalten.
[0018] DE-A-27 15 292 offenbart Behandlungsbäder für die chromfreie Vorbehandlung von Aluminiumdosen, die
mindestens 10 ppm Titan und/oder Zirkon, zwischen 10 und 1000 ppm Phosphat und eine
zur Bildung komplexer Fluoride des vorhandenen Titans und/oder Zirkons ausreichenden
Menge Flourid, mindestens jedoch 13 ppm, enthalten und pH-Werte zwischen 1,5 und 4
aufweisen.
[0019] WO 92/07973 lehrt ein chromfreies Behandlungsverfahren für Aluminium, das als wesentliche Komponenten
in saurer wäßriger Lösung 0,01 bis etwa 18 Gew.-% H
2ZrF
6 und 0,01 bis etwa 10 Gew.-% eines 3-(N-C
1-4alkyl-N-2-hydroxyethylaminomethyl)-4-hydroxystyrol-Polymers verwendet. Fakultative
Komponenten sind 0,05 - 10 Gew.-% dispergiertes SiO
2, 0,06 bis 0,6 Gew.-% eines Lösevermittlers für das Polymer sowie Tensid. Das genannte
Polymer fällt unter die Gruppe der unten beschriebenen und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung einsetzbaren "Umsetzungsprodukte von Poly(vinylphenol) mit Aldehyden und
organischen Hydroxylgruppen-haltigen Aminen".
[0020] Die DE-C-12 85 830 beschreibt ein Verfahren zur Vorbehandlung einer Oberfläche von
Aluminium und dessen Legierungen vor dem Aufbringen von chemisch gebundenen Überzügen
durch Anbeizen in einer wäßrigen sauren Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
mit einer Reinigungslösung, die einen pH-Wert von 1,8 bis 3,2 aufweist und Phosphationen,
Fluoridionen sowie Ionen von einem oder mehreren der Metalle Zink, Mangan, Eisen,
Natrium, Kalium und Ammonium enthält, in Berührung gebracht wird.
[0021] Diese Behandlungsbäder nach dem Stand der Technik wurden zur Erzielung eines permanenten
Korrosionsschutzes, ggf. in Verbindung mit guter Lackhaftung, entwickelt.
[0022] Der Erfindung liegt demgegenüber die bisher in der Technik nicht gestellte Aufgabe
zugrunde, ein chromfreies Verfahren zur Vorbehandlung von Oberflächen aus Aluminium
oder seinen Legierungen bereitzustellen, bei dem die Oberflächen durch ein erstes
chemisches Vorbehandlungsverfahren mit einem temporären Korrosionsschutz versehen,
danach einem spanlosen und/oder spanabhebenden Umformungsprozeß unterzogen und/oder
miteinander oder mit Teilen aus Stahl und/oder verzinktem und/oder legierungsverzinktem
Stahl durch Kleben und/oder Schweißen verbunden und in einem nachfolgenden zweiten
chemischen Behandlungsschritt mit einem permanent korrosionsschützenden Überzug versehen
werden. Als Konversionsverfahren zur Erzielung eines permanenten Korrosionsschutzes
kommen insbesondere eine Phosphatierung mit sauren zinkhaltigen Phosphatierbädern,
eine Chromatierung oder eine chromfreie Konversionsbehandlung entsprechend der vorstehend
genannten Literatur, beispielsweise mit reaktiven organischen Polymeren und/oder mit
Verbindungen, insbesondere Flourokomplexen, der Elemente Titan, Zirkon und/oder Hafnium
in Betracht. Die aufgabengemäße Vorbehandlung muß einen temporären Korrosionsschutz
für eine längere Lagerzeit, beispielsweise zwei bis drei Monate, gewährleisten, ohne
daß die Verklebbarkeit des Materials oder die Verschweißbarkeit beispielsweise durch
elektrisches Widerstandsschweißen negativ beeinflußt werden. Für die Verschweißbarkeit
mittels Widerstandsschweißen ist es insbesondere erforderlich, daß der elektrische
Oberflächenwiderstand möglichst gleichmäßig ist, einen Wert von etwa 400 mOhm nicht
überschreitet und vorzugsweise unterhalb von etwa 100 mOhm liegt. Nach alkalischer
Beize und anschließender Lagerung von 4 Wochen streuen demgegenüber die elektrischen
Oberflächenwiderstände örtlich sehr stark und überdecken einen Bereich von 100 bis
1500 µOhm. Die Messung des Oberflächenwiderstandes erfolgt dabei gemäß dem genannten
Merkblatt DVS 2929 in Form einer Einzelblechmessung mit Eisenelektroden mit einem
Durchmesser von 20 mm.
[0023] Weiterhin ist an die Beschichtung die Bedingung zu stellen, daß die damit überzogenen
Teile nach dem Zusammenbau zu einer Multimetallkarosse bei der derzeit üblichen Multimetall-Vorbehandlung
der fertigen Karosse im Automobilwerk, bestehend zumindest aus den Verfahrensschritten
Reinigen, Spülen, Zinkphosphatieren, Spülen, VE-Wasser-Spülen, mit einer permanent
korrosionsschützenden Zinkphosphatschicht bedeckt werden. Als Multimetallkarosse wird
eine Karosse bezeichnet, die hergestellt ist aus mindestens zwei der Materialien:
Aluminium, Stahl, verzinkter, legierungsverzinkter, aluminierter oder legierungsaluminierter
Stahl. Geeignete Multimetall-Phosphatierverfahren sind dem Fachmann auf dem Gebiet
der Konversionsbehandlung bekannt, beispielsweise aus
DE-A-39 18 136 und
EP-A-106 459, und stellen keinen Gegenstand dieser Erfindung dar. Alternativ kommen im Falle einer
Ganzaluminium-Karosserie weitere permanent korrosionsschützende Konversionsbehandlungen
in Frage, die durch den erfindungsgemäßen ersten Konversionsschritt nicht behindert
werden dürfen. Beispielsweise genannt seien die Chromatierung mit Cr(VI)-und/oder
Cr(III)-haltigen Behandlungsbädern oder die oben genannten chromfreien Konversionsverfahren.
[0024] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man Oberflächen aus Aluminium oder seinen
Legierungen zunächst nach dem Stand der Technik sauer oder alkalisch reinigt und spült.
Erfindungsgemäß wird anschließend ein dünner Konversionsüberzug aufgebracht, der aus
(Misch)Oxiden, (Misch)Fluoriden und/ oder Oxyfluoriden von Aluminium und mindestens
einem der Elemente Bor, Silicium, Titan, Zirkon oder Hafnium besteht und der mit organischen
Polymeren vom Typ der Polyacrylate einschließlich Acrylat-haltigen Copolymeren oder
Umsetzungsprodukten von Poly(vinylphenol) mit Aldehyden und organischen Hydroxylgruppen-haltigen
Aminen modifiziert sein kann. Das Merkmal "dünn" ist so zu verstehen, daß die Konzentration
der schichtbildenden Elemente Bor, Silicium, Titan, Zirkon und/oder Hafnium auf der
Aluminiumoberfläche zusammen im Bereich 1 - 80 mg/m
2, insbesondere im Bereich 2 - 20 mg/m
2 liegt. Der Polymergehalt des Konversionsüberzuges darf 5 mg/m
2 nicht übersteigen und soll vorzugsweise im Bereich 0 bis 3 mg/m
2 liegen.
[0025] Die Erfindung beschreibt demnach ein
Verfahren zur Vorbehandlung von Oberflächen aus Aluminium oder seinen Legierungen
vor einer zweiten, permanent korrosionsschützenden Konversionsbehandlung, vorzugsweise
einer Chromatierung, einer chromfreien Konversionsbehandlung mit reaktiven organischen
Polymeren und/oder mit Verbindungen der Elemente Titan, Zirkon und/oder Hafnium, oder
einer Phosphatierung mit sauren zinkhaltigen Phosphatierbädern, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oberflächen mit sauren wäßrigen Behandlungslösungen in Kontakt bringt,
die komplexe Fluoride der Elemente Bor, Silicium, Titan, Zirkon oder Hafnium einzeln
oder im Gemisch miteinander in Konzentrationen der Fluoro-Anionen von insgesamt zwischen
100 und 4000, vorzugsweise 200 bis 2000, mg/l enthalten und einen pH-Wert zwischen
0,3 und 3,5, vorzugsweise zwischen 1 und 3, aufweisen und daß zwischen der Vorbehandlung
der Oberflächen aus Aluminium oder seinen Legierungen und der permanent korrosionsschützenden
Konversionsbehandlung die Teile aus Aluminium oder seinen Legierungen einem spanlosen
und/oder spanabhebenden Umformungsprozeß unterzogen werden und/oder miteinander oder
mit Teilen aus Stahl und/oder verzinktem und/oder legierungsverzinktem Stahl durch
Kleben und/oder durch Schweißen, insbesondere durch elektrisches Widerstandsschweißen,
verbunden werden.
[0026] Dabei können die Behandlungslösungen zusätzlich Polymere vom Typ der Polyacrylate
und/oder der Umsetzungsprodukte von Poly(vinylphenol) mit Aldehyden und organischen
Hydroxylgruppen-haltigen Aminen in Konzentrationen unter 500 mg/l, vorzugsweise unter
200 mg/l enthalten. Enthält die Behandlungslösung Zr, soll die Konzentration der Umsetzungsprodukte
von Poly(vinylphenol) mit Aldehyden und organischen Hydroxylgruppen-haltigen Aminen
kleiner als 100 mg/l sein.
[0027] Weitere potentielle Komponenten der Behandlungsbäder sind: freie Fluoridionen in
Konzentrationen bis zu 500 mg/l und Polyhydroxycarbonsäuren oder ihre Anionen, insbesondere
Gluconationen, in Konzentrationen bis zu 500 mg/l.
[0028] Die komplexen Fluoride der Elemente Bor, Silicium, Titan, Zirkon oder Hafnium, d.h.
die Anionen BF
4-, SiF
62-, TiF
62-, ZrF
62- oder HfF
62-, können in Form der freien Säuren oder als Salze eingebracht werden. Als Gegenionen
kommen insbesondere Alkalimetall- und Ammoniumionen in Betracht. Dies gilt ebenso
für die fakultativen Komponenten freies Fluorid und Polyhydroxycarbonsäuren. Sofern
diese Komponenten nicht oder nicht ausschließlich in Form der Säuren eingesetzt werden,
kann eine Einstellung des pH-Werts der Behandlungsbäder auf den erfindungsgemäßen
Bereich von 0,3 bis 3,5 erforderlich werden. Hierfür sind insbesondere Phosphorsäure,
Salpetersäure und Schwefelsäure geeignet. Bevorzugt ist eine Einstellung des pH-Werts
der Behandlungslösung auf den Bereich 1 bis 3. Je nach Substrat kann die Anwesenheit
von Sulfationen im Behandlungsbad in Konzentrationen bis zu 5 Gew.-%, insbesondere
zwischen 0,1 und 3 Gew.-%, vorteilhaft sein.
[0029] Als fakultative Zusätze in Konzentrationen unter 500 mg/l geeignete Polymere vom
Typ der Acrylate einschließlich Acrylat-haltigen Copolymeren sind als Handelsprodukte
im Stand der Technik bekannt. Besonders geeignet sind wasserlösliche Polyacrylsäuren
im Molmassenbereich zwischen 20 000 und 100 000 Dalton, insbesondere solche mit einer
mittleren Molmasse von etwa 50 000 bis 60 000 Dalton, deren 5 gew.-%ige wäßrige Lösung
einen pH-Wert von etwa 2 aufweisen.
[0030] Geeignete Polymere vom Typ der Umsetzungsprodukte von Polyvinylphenol mit Aldehyden
und organischen Aminen sind als Mittel zur Oberflächenbehandlung von Metallen und
insbesondere zu einer passivierenden Nachspülung konversionsbehandelter Metalloberflächen
bekannt, beispielsweise aus der
EP-A-319 016 und der
EP-A-319 017. Dabei handelt es sich um Polymere mit Molmassen bis zu 2 000 000 Dalton bei einem
bevorzugten Molmassenbereich zwischen 7000 und 70 000 Dalton. In den Ketten können
die gegebenenfalls substituierten Phenolringe über ein oder zwei Kohlenstoffatome
verknüpft sein, wobei gegebenenfalls die Ketten einem Nachvernetzungsprozeß unterworfen
worden sein können. Charakteristischerweise ist zumindest an einen Teil der Phenolringe
über ein Kohlenstoffatom ein Stickstoffatom gebunden, das einen weiteren Alkylsubstituenten
trägt, der mindestens über eine Hydroxy-Funktion verfügt. Dieser Aufbau verleiht dem
Polymer chelatisierende Eigenschaften gegenüber Metallionen.
[0031] In der Technik der Konversionsbehandlung ist es üblich, die Behandlungsbäder nicht
durch Zusammenmischen der einzelnen Komponenten vor Ort in den erwünschten Konzentrationen
herzustellen, sondern vorgefertigte Konzentrate zur Herstellung der Bäder durch Verdünnen
mit Wasser einzusetzen.
[0032] Die Behandlungslösungen sollen Temperaturen zwischen 15 und 60 °C aufweisen und können
durch Spritzen, Tauchen oder im No Rinse-Verfahren auf die Aluminiumoberflächen aufgebracht
werden. Bei Spritz- oder Tauchapplikation liegen die erforderlichen Behandlungszeiten
zwischen 5 und 90 Sekunden. Beim No-Rinse-Verfahren, das beispielsweise durch Walzenauftrag
(sog. Chemcoater) durchgeführt werden kann, ist die Einstellung einer bestimmten Naßfilmdicke
durch Abquetschwalzen ein verfahrensrelevanter Schritt. Die Naßfilmdicke soll zwischen
2 und 10 ml/m
2, vorzugsweise zwischen 4 und 6 ml/m
2 liegen.
[0033] Während sich an die Behandlung im No-Rinse-Verfahren definitionsgemäß kein Spülschritt
anschließt, kann im Anschluß an die Tauch- oder Spritzbehandlung fakultativ eine Wasserspülung
mit vollentsalztem Wasser erfolgen, wobei die Temperatur des Spülwassers zwischen
10 und 40 °C liegen soll.
[0034] Unabhängig vom Applikationsverfahren ist es vorteilhaft, die Aluminiumoberflächen
nach der Behandlung bei Temperaturen zwischen 40 und 85 °C zu trocknen.
[0035] Da das beschriebene erfindungsgemäße Vorbehandlungsverfahren am Beginn der Bearbeitungskette
Vorbehandeln - gegebenenfalls Umformen - Fügen (= Kleben oder Schweißen) - Konversionsbehandlung
- Lackieren steht, ist es im funktionalen Zusammenhang mit den nachfolgenden Schritten
zu sehen. Demgemäß fällt es unter den Rahmen der Erfindung, daß
a) zwischen der Vorbehandlung der Oberflächen aus Aluminium oder seinen Le gierungen
und der permanent korrosionsschützenden Konversionsbe handlung - insbesondere einer
Phosphatierung mit sauren zinkhaltigen Phosphatierbädern, einer Chromatierung oder
einer chromfreien Konversionsbehandlung - die Teile aus Aluminium oder seinen Legierungen
einem spanlosen und/oder spanabhebenden Umformungsprozeß unterzogen werden und/oder
b) zwischen der Vorbehandlung der Oberflächen aus Aluminium oder seinen Legierungen
und der permanent korrosionsschützenden Konversionsbehandlung - insbesondere einer
Phosphatierung mit sauren zinkhaltigen Phosphatierbädern, einer Chromatierung oder
einer chromfreien Konversionsbehandlung - die Teile aus Aluminium oder seinen Legierungen
miteinander oder mit Teilen aus Stahl und/oder verzinktem und/oder legierungsverzinktem
Stahl und/oder aluminiertem und/oder legierungsaluminiertem Stahl durch Kleben und/oder
durch Schweißen, insbesondere durch elektrisches Widerstandsschweißen verbunden werden.
Beispiele
Ausführungsbeispiele
[0036] Aluminiumbleche der Größe 100 x 200 mm und Dicke 1,1 mm verschiedener Legierungen
aus der Gruppe AA 6000 verschiedener Hersteller und verschiedenen Alters (vergl. Tab.
2) wurden mit einer 1 %igen wäßrigen alkalischen Reinigerlösung (Ridoline
R C 72, Fa. Henkel) bei 65 °C 10-12 s von der Korrosionsschutzbefettung befreit, 5
s bei Raumtemperatur in Betriebswasser und dann 5 s bei Raumtemperatur in vollentsalztem
(VE-)Wasser gespült. Anschließend erfolgte die Konversionsbehandlung mit erfindungsgemäßen
Behandlungslösungen und Vergleichs lösungen gemäß Tab. 1 und Verfahren nach Tab. 2.
Diese wurde entweder im Tauch-, Spritz- oder im Schleuderverfahren (Simulation des
Auftrages im Chemcoater = No Rinse) durchgeführt. Nach dem Schleudern in einer Lackschleuder
mit 550 Umdrehungen pro Minute, was bei einer Schleuderdauer von 5 Sekunden einen
NaBfilm von 5 bis 6 µm ergibt, wurden die Muster sofort bei 70 °C im Trockenschrank
10 min getrocknet. Die im Spritz- oder Tauchverfahren behandelten Mustertafeln wurden
anschließend noch 5 s unter leichter Bewegung in VE-Wasser gespült und anschließend
getrocknet. Die Leitfähigkeit des ablaufenden Wassers nach der VE-Schlußspülung sollte
dabei 20 µS nicht übersteigen. Als Hinweis auf eine gute Punktschweißbarkeit gilt
der Oberflächenwiderstand. Er wird gemäß DVS-Merkblatt 2929 (Deutscher Verband für
Schweißtechnik, Stand August 85) ermittelt. Es wurde die im Merkblatt 2929 dargestellte
Einblechmethode verwendet (Elektrodenkraft: 75 KN, Stromstärke: 20 A). Bei den in
Tab. 2 angegebenen Widerstandswerten ist der Nullwert (Elektroden sitzen aufeinander)
bereits abgezogen. Tab.2 enthält die Widerstandswerte nach unterschiedlichen Lagerzeiten
(1 Tag, 30 Tage, 60 Tage).
[0037] Als Beispiel für eine permanent korrosionsschützende Konversionsbehandlung wurde
die Überphosphatierbarkeit der behandelten Muster wie folgt geprüft: Die mit dem erfindungsgemäßen
Vorbehandlungsverfahren bez. mit Vergleichsverfahren temporär korrosionsgeschützten
Bleche wurden mit dem folgenden Verfahrensgang behandelt:
1. |
Reinigen: |
Alkalischer Reiniger RidolineR C 1250 I (Fa. Henkel) 2 %, 55 °C, 3 min |
2. |
Spülen |
in Kölner Leitungswasser |
3. |
Aktivieren: |
Titanphosphathaltiges Aktiviermittel FixodineR L (Fa. Henkel)
1 % in VE-Wasser
RT, 45 s |
4. |
Phosphatieren: |
Trikation-Phosphatierverfahren GranodineR 958 F (Fa. Henkel) nach EP-A-106 459 mit den Betriebsparametern gemäß Betriebsanleitung |
|
|
Freie Säure |
1,0 - 1,1 |
|
|
Gesamtsäure |
20,4 |
|
|
Zn |
1,11 g/l |
|
|
Toner (NO2-) |
1,8 - 2,0 Pkte. |
|
|
freies Fluorid |
600 ppm |
|
|
52 °C, |
3 min |
5. |
Spülen |
in Leitungswasser, RT, 20 s |
6. |
Spülen |
in VE-Wasser, RT, 20 s |
7. |
Trocken |
durch Abblasen mit Preßluft |
[0038] Die visuelle Beurteilung aller phophatierten Oberflächen nach erfindungsgemäßer Passivierung
ergab eine hellgraue, gleichmäßige, feste Phosphatschicht. Diese wurde durch Aufnahme
von Vergrößerungen im Röntgenelektronenmikroskop bestätigt.
[0039] Wie die Ausführungsbeispiele zeigen, sind die erhaltenen Ergebnisse von der gewählten
Legierung und von der Vorgeschichte des Materials (Lagerzeit) abhängig. Mit der Legierung
AC120 werden generell die besseren Ergebnisse erhalten. In allen Fällen erfindungsgemäßer
Konversionsbehandlung liegen jedoch die Befunde hinsichtlich Oberflächenwiderstand
und Phosphatierbarkeit im technisch erforderlichen Rahmen.
[0040] Demgegenüber zeigen die mit Vergleichslösungen behandelten Muster deutliche Abweichungen:
Eine Erhöhung der Polymerkonzentration (Vergl. 1) führt zu hohen Oberflächenwiderständen
und zum Verlust der Phosphatierbarkeit. Verringert man die Konzentration der komplexen
Fluoride unter die erfindungsgemäße Mindestkonzentration (Vergl. 2 und 3), bleibt
die Phosphatierbarkeit zwar erhalten, die Oberflächenwiderstände nehmen jedoch mit
der Lagerzeit stark zu und streuen beträchtlich. Eine Erhöhung der Konzentration der
komplexen Fluoride über den erfindungsgemäßen Bereich hinaus (Vergl. 4) führt zu zwar
mit der Lagerzeit nur gering ansteigenden, aber generell zu großen Oberflächenwiderständen.
Weiterhin wird die Phosphatierbarkeit negativ beeinflußt. Vergleichsbeispiel 5 zeigt
den negativen Einfluß einer zu hohen Phosphatkonzentration auf den Oberflächenwiderstand.
[0041] Die Prüfung auf Verklebbarkeit erfolgte mit Zugscherversuchen gemäß DIN 53 283 unter
Verwendung eines handelsüblichen 2-Komponenten-Epoxiklebstoffs nach Gebrauchsanleitung
(Terokal
R 5045, Firma Teroson, Heidelberg). Als Substrat wurde die Legierung AC 120 verwendet,
die nach Verfahren gemäß Tabelle 2 behandelt und anschließend 30 Tage offen gelagert
wurde. Eine weitere Vorbehandlung vor der Bestimmung der Klebefestigkeit erfolgte
nicht. Zum Vergleich wurden die Werte für eine nur entfettete und für eine grünchromatierte
Probe nach gleicher Lagerzeit gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 enthalten.
Tabelle 3:
Zugscherfestigkeiten (Überlappung: 25 x 12 mm) |
Muster |
Zugscherfestigkeit (MPa) |
B2c |
12,3 |
B3c |
13,5 |
B6c |
11,5 |
B7c |
12,8 |
B11c |
13,2 |
B13c |
14,2 |
B14c |
12,0 |
entfettet |
15,5 |
grünchromatiert |
12,0 |
1. Verfahren zur Vorbehandlung von Oberflächen aus Aluminium oder seinen Legierungen
vor einer zweiten, permanent korrosionsschützenden Konversionsbehandlung, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Oberflächen mit sauren wäßrigen Behandlungslösungen in
Kontakt bringt, die komplexe Fluoride der Elemente Bor, Silicium, Titan, Zirkon oder
Hafnium einzeln oder im Gemisch miteinander in Konzentrationen der Fluoro-Anionen
von insgesamt zwischen 100 und 4000 mg/l enthalten und einen pH-Wert zwischen 0,3
und 3,5 aufweisen und daß zwischen der Vorbehandlung der Oberflächen aus Aluminium
oder seinen Legierungen und der permanent korrosionsschützenden Konversionsbehandlung
die Teile aus Aluminium oder seinen Legierungen einem spanlosen und/oder spanabhebenden
Umformungsprozeß unterzogen werden und/oder miteinander oder mit Teilen aus Stahl
und/oder verzinktem und/oder legierungsverzinktem Stahl durch Kleben und/oder durch
Schweißen verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungslösungen zusätzlich
Polymere vom Typ der Polyacrylate und/oder der Umsetzungsprodukte von Poly(vinylphenol)
mit Aldehyden und organischen Hydroxylgruppen-haltigen Aminen in Konzentrationen unter
500 mg/l enthalten und daß bei Gegenwart von Zirkon in der Behandlungslösung die Konzentration
der Umsetzungsprodukte von Poly(vinylphenol) mit Aldehyden und organischen Hydroxylgruppen-haltigen
Aminen weniger als 100 mg/l beträgt.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlungslösungen zusätzlich freie Fluoridionen in Konzentrationen bis zu 500
mg/l enthalten.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungslösungen zusätzlich Polyhydroxycarbonsäuren oder ihre Anionen in
Konzentrationen bis zu 500 mg/l enthalten.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungslösungen zusätzlich Sulfationen in Konzentrationen bis zu 50 g/l
enthalten.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlungslösungen Temperaturen zwischen 15 und 60 °C aufweisen und durch
Spritzen, Tauchen oder im No Rinse-Verfahren auf die Aluminiumoberflächen aufgebracht
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumoberflächen nach
der Behandlung bei Temperaturen zwischen 40 und 85 °C getrocknet werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vorbehandlung der Oberflächen aus Aluminium oder seinen Legierungen
und der permanent korrosionsschützenden Konversionsbehandlung ausserdem noch Reinigungsschritte
und Zwischenspülungen mit Wasser und/oder mit aktivierenden Spülbädern erfolgen.
1. A process for the pretreatment of surfaces of aluminium or its alloys before a second,
permanently corrosion-preventing conversion treatment, characterized in that the surfaces
are contacted with acidic aqueous treatment solutions which contain complex fluorides
of the elements boron, silicon, titanium, zirconium or hafnium individually or in
admixture with one another in concentrations of the fluoro anions of, in all, 100
to 4000 mg/l and which have a pH value of 0.3 to 3.5 and in that the parts of aluminium
or its alloys are subjected to machining and/or forming and/or are joined to one another
or to parts of steel and/or galvanized steel and/or alloy-galvanized steel by bonding
and/or by welding between the pretreatment of the surfaces of aluminium or its alloys
and the permanently corrosion-preventing conversion treatment.
2. A process as claimed in claim 1, characterized in that the treatment solutions additionally
contain polymers from the class of polyacrylates and/or reaction products of poly(vinylphenol)
with aldehydes and organic hydroxyfunctional amines in concentrations below 500 mg/l
and in that, where zirconium is present in the treatment solution, the concentration
of the reaction products of poly(vinylphenol) with aldehydes and organic hydroxyfunctional
amines is less than 100 mg/l.
3. A process as claimed in one or both of claims 1 and 2, characterized in that the treatment
solutions additionally contain free fluoride ions in concentrations of up to 500 mg/l.
4. A process as claimed in one or more of claims 1 to 3, characterized in that the treatment
solutions additionally contain polyhydroxycarboxylic acids or anions thereof in concentrations
of up to 500 mg/l.
5. A process as claimed in one or more of claims 1 to 4, characterized in that the treatment
solutions additionally contain sulfate ions in concentrations of up to 50 g/l.
6. A process as claimed in one or more of claims 1 to 5, characterized in that the treatment
solutions have temperatures of 15 to 60°C and are applied to the aluminium surfaces
by spraying, immersion or by the no-rinse method.
7. A process as claimed in claim 6, characterized in that the aluminium surfaces are
dried at temperatures of 40 to 85°C after the treatment.
8. A process as claimed in one or more of claims 1 to 7, characterized in that, in addition,
cleaning steps and rinsing with water and/or with activating rinsing baths are carried
out between the pretreatment of the surfaces of aluminium or its alloys and the permanently
corrosion-preventing conversion treatment.
1. Procédé pour le prétraitement de surfaces en aluminium ou en ses alliages avant un
second traitement par conversion conférant une protection permanente contre la corrosion,
caractérisé en ce qu'on amène les surfaces en contact avec des solutions de traitement
aqueuses acides qui contiennent des fluorures complexes des éléments comprenant le
bore, le silicium, le titane, le zirconium ou le hafnium, individuellement ou en mélange
l'un avec l'autre dans des concentrations des anions fluoro au total entre 100 et
4000 mg/l, et qui présentent une valeur de pH entre 0,3 et 3,5, et er ce que, entre
le prétraitement des surfaces en aluminium ou en ses alliages et le traitement par
conversion conférant une protection permanente contre la corrosion, on soumet les
éléments en aluminium ou en ses alliages à un procédé de formage sans enlèvement de
copeaux et/ou par enlèvement des copeaux, et/ou on les relie par collage et/ou par
soudage l'un à l'autre ou avec des éléments en acier et/ou en acier galvanisé et/ou
galvanisé à l'aide d'un alliage.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les solutions de traitement
contiennent en outre des polymères du type des polyacrylates et/ou des produits réactionnels
de poly(vinylphénol) avec des aldéhydes et des amines organiques contenant des groupes
hydroxyle dans des concentrations inférieures à 500 mg/l, et en ce que, en présence
de zirconium dans la solution de traitement, la concentration des produits réactionnels
de poly(vinylphénol) avec des aldéhydes et des amines organiques contenant des groupes
hydroxyle est inférieure à 100 mg/l.
3. Procédé selon une des revendications 1 et 2 ou selon les deux, caractérisé en ce que
les solutions de traitement contiennent en outre des ions fluorure libres dans des
concentrations allant jusqu'à 500 mg/l.
4. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les
solutions de traitement contiennent en outre des acides polyhydroxy-carboxyliques
ou leurs anions dans des concentrations allant jusqu'à 500 mg/l.
5. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les
solutions de traitement contiennent en outre des ions sulfate dans des concentrations
allant jusqu'à 50 g/l.
6. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les
solutions de traitement présentent des températures entre 15 et 60°C et sont appliquées
par pulvérisation, par immersion ou encore dans le procédé "No-Rinse" sur les surfaces
en aluminium.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que les surfaces en aluminium
sont séchées après leur traitement à des températures entre 40 et 85°C.
8. Procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que, entre
le prétraitement des surfaces en aluminium ou en ses alliages et le traitement par
conversion conférant une protection permanente contre la corrosion, on intercale encore
des étapes de nettoyage et des rinçages intermédiaires avec de l'eau et/ou avec des
bains de rinçage d'activation.