[0001] Die Erfindung betrifft einen Torwarthandschuh mit Fingerkuppen-Kappen, bei dem ein
Oberhandteil und ein Innenhandteil vier vordere Fingerbereiche und einen Tellerbereich
aufweisen und bei dem jeweils ein Oberhand-Fingerbereich und ein zugeordneter Innenhand-Fingerbereich
entlang Längsrändern miteinander verbunden sind und ein freies Ende mit der Fingerkuppen-Kappe
bilden.
[0002] Bei einem bekannten (DE-OS 42 41 261) Torwarthandschuh dieser Art liegen für jeden
Fingerbereich die freien Enden des Oberhand-Fingerbereichs und des Innenhand-Fingerbereichs
beieinander, d.h. auf gleicher Höhe und sind die freien Enden mit Quernähten im Kuppenbereich
festgelegt, wobei die Nähte an einem Nahtstoß der beiden miteinander zu verbindenden
Teile vorgesehen sind. Das geschlossene freie Endstück der zwei einander zugeordneten
Fingerbereiche wird hier Fingerkuppen-Kappe genannt. Wenn der Torwarthandschuh belastet
wird, trifft die Belastung auf die Naht bzw. den Nahtstoß. Eine solche Belastung tritt
z.B. auf, wenn sich der Torwart über die Fingerkuppen-Kappen am Erdboden abstützt
oder über die Fingerkuppen-Kappen auf einen Ball einwirkt. Wie Abnutzungsspuren an
einem häufig benutzten Torwarthandschuh zeigen wird der Torwarthandschuh im Bereich
der Fingerkuppen-Kappen besonders umfangreich belastet. Die Nähte bzw. die dadurch
bedingten wulstartigen Nahtstöße wirken bei Benutzung der Fingerkuppen-Kappen störend,
indem sie dem den Torwarthandschuh tragenden Torwart an dessen Fingerkuppen ein unangenehmes
Gefühl verursachen oder die Einwirkung des Torwarthandschuhs auf den Ball stören.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Torwarthandschuh der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die an den freien Enden der Fingerbereiche gebildeten Kappen
weniger durch Nähte beeinträchtigt sind. Der erfindungsgemäße Torwarthandschuh ist,
diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens einem der vorderen
Fingerbereiche der Innenhand-Fingerbereich am freien Ende einstückig in einen streifenartig
breiten Kuppenfortsatz übergeht, der Fingerkuppen-Kappe bildend auf den zugeordneten
Oberhand-Fingerbereich umgeschlagen und an diesem befestigt ist.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Torwarthandschuh ist die am freien Ende zweier Fingerbereiche
vorgesehene Kappe nach unten, nach vorne und nach oben hin frei von einem Nahtstoß
und zwar über die Breite des Kuppenfortsatzes. Durch die Einstückigkeit des Kuppenfortsatzes
mit dem Innenhand-Fingerbereich ist unten bzw. an der Innenhand und am anschließenden
Übergang zur Kappe jegliche Naht vermieden und zwar auch eine Naht an flach aufeinandergelegten
Teilen. Die von dem Kuppenfortsatz gebildete Fingerkuppen-Kappe liegt an der zugehörigen
Fingerkuppe des Torwarts und an einem beaufschlagten Ball frei von einem Nahtstoß
an. Der Kontakt der Torwart-Fingerspitzen mit dem Ball ist gedämpft, glatter und rutschfester.
[0005] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn bei allen vier vorderen Fingerbereichen
jeweils ein streifenartig breiter Kuppenfortsatz vorgesehen ist. Die durch den Kuppenfortsatz
für einen Finger erreichbaren Vorteile sind nun für alle vier vorderen Finger gegeben,
wodurch eine merkliche Verbesserung der Gebrauchseigenschaften des Torwarthandschuhs
erreicht ist.
[0006] Wenn bei dem Torwarthandschuh ein Daumenbereich von einem Innenhand-Fingerbereich
und einem Oberhand-Fingerbereich gebildet ist, ist es besonders zweckmäßig und vorteilhaft,
wenn bei dem Daumenbereich der Innenhand-Fingerbereich am freien Ende einstückig in
einen streifenartig breiten Kuppenfortsatz übergeht, der Fingerkuppen-Kappe bildend
auf den zugeordneten Oberhand-Fingerbereich umgeschlagen und an diesem befestigt ist.
Die durch den Kuppenfortsatz für einen Finger erreichbaren Vorteile sind nun auch
für den Daumen gegeben, wodurch eine weitere Verbesserung der Gebrauchseigenschaften
des Torwarthandschuhs erreicht ist.
[0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn das Innenhandteil nach außen
hin eine Latexschicht bildet und wenn die äußere Latexschicht auch an dem Kuppenfortsatz
vorgesehen ist. Die sich um die Fingerkuppe nahtlos herum erstreckende Latexschicht
verbessert die Einwirkung des Torwarthandschuhs auf den Ball erheblich, indem die
Haftung der Fingerkuppen-Kappe am Ball verstärkt ist. Beim Abstützen des Torwarts
auf den Fingerkuppen ist die Latexschicht eine Polsterung. Die Latexschicht dämpft
und schützt gegen Verletzungen.
[0008] Die Erfindung läßt sich unabhängig davon vorsehen, ob der Innenhand-Fingerbereich
und der zugehörige Oberhand-Fingerbereich entlang den Längsrändern unmittelbar miteinander
vernäht sind oder über Schichtel bzw. Seitenteile verbunden sind, die einerseits mit
dem Innenhand-Fingerbereich und andererseits mit dem Oberhand-Fingerbereich vernäht
sind. Die Fingerbereiche sind z.B. mit dem Tellerbereich einstückig. Ein wulstartiger
Nahtstoß zweier miteinander vernähter Teile liegt vor, wenn sich beide Teile auf der
gleichen Seite der Naht erstrecken. Eine flache Nahtlege zweier miteinander vernähter
Teile liegt vor, wenn sich das eine Teil auf einer Seite der Naht und das andere Teile
auf der anderen Seite der Naht erstreckt.
[0009] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn sich der Kuppenfortsatz
über mindestens 1/3 der Länge des Oberhand-Fingerbereichs erstreckt. Dies vermeidet
an der Fingerkuppen-Kappe nach oben hin, d.h. an der Oberhand Stoßstellen und Nähte
und verbessert die Festlegung des Kuppenfortsatzes am Oberhand-Fingerbereich.
[0010] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der umgeschlagene Bereich
des Kuppenfortsatzes über die Länge in der Breite an den Oberhand-Fingerbereich angeglichen
ist. Auch dies vermeidet an der Fingerkuppen-Kappe nach oben hin, d.h. an der Oberhand
Stoßstellen und Nähte und verbessert die Festlegung des Kappenfortsatzes am Oberhand-Fingerbereich.
[0011] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es dabei, wenn der Oberhand-Fingerbereich
entlang den beiden Längsrändern zum freien Ende hin mit verbindenden Nähten versehen
ist und wenn die verbindenden Nähte an den Längsrändern den umgeschlagenen Bereich
des Kuppenfortsatzes mit fassen. Dies vereinfacht die Festlegung des Kuppenfortsatzes
am Oberhand-Fingerbereich.
[0012] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Torwarthandschuh mit Fingerkuppen-Kappen und
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Teils eines vorderen Fingerbereichs des Torwarthandschuhs
gemäß Fig. 1.
[0013] Der Torwarthandschuh gemäß Zeichnung besitzt einen Daumenbereich 1, vier vordere
Fingerbereiche 2, einen Tellerbereich 3 und einen Handgelenkbereich 4. Ein Oberhandteil
5 bildet einstückig einen Oberhand-Handgelenkbereich, einen Oberhand-Tellerbereich
und vier vordere Oberhand-Fingerbereiche 6. Das Oberhandteil 5 liegt über einem Innenhandteil
7, das einstückig einen Innenhand-Tellerbereich, vier vordere Innenhand-Fingerbereiche
8 und einen Innenhand-Fingerbereich 9 des Daumenbereichs 1 bildet. Das vordere Endstück
jedes vorderen Fingerbereichs 2 und des Daumenbereichs 1 bildet eine Fingerkuppen-Kappe
10, deren zum Tellerbereich hin gewendetes Ende durch eine gestrichelte Linie 11 angedeutet
ist. Das Innenhandteil 7 besteht aus einer Trägerschicht 12, die nach außen hin eine
Latexschicht 13 trägt. Die vier vorderen Fingerbereiche 2 und der Daumenbereich 1
sind an den Längsrändern 14 jeweils mittels Nähten 15 vernäht, wobei wulstartige Nahtstöße
16 gebildet sind.
[0014] Der Daumenbereich 1 ist am freien Ende mittels einer quer verlaufenden Naht 17 vernäht,
so daß die Fingerkuppen-Kappe einen quer verlaufenden Nahtstoß 18 bildet. Derartiges
ist bei den vier vorderen Fingerbereichen 2 nicht vorgesehen, da dort die Innenhand-Fingerbereiche
8 jeweils in einen Kuppenfortsatz 19 übergehen, der nach oben umgeschlagen ist und
so das vordere Ende 20, die Spitze des Fingerbereichs 2 bildet. Der umgeschlagene
Bereich des Kuppenfortsatzes 19 weist über seine Länge die gleiche Breite auf wie
der Oberhand-Fingerbereich 6 und ist an den Längsrändern 14 von den Nähten 15 mit
erfaßt. Der dem Tellerbereich 3 zugewendete Querrand des Kuppenfortsatzes 19 ist am
Oberhand-Fingerbereich 6 mittels einer Naht 21 festgelegt, wobei Oberhand-Fingerbereich
und Kuppenfortsatz eine flache Nahtlege 22 bilden.
1. Torwarthandschuh mit Fingerkuppen-Kappen,
bei dem ein Oberhandteil und ein Innenhandteil vier vordere Fingerbereiche und einen
Tellerbereich aufweisen und
bei dem jeweils ein Oberhand-Fingerbereich und ein zugeordneter Innenhand-Fingerbereich
entlang Längsrändern miteinander verbunden sind und ein freies Ende mit der Fingerkuppen-Kappe
bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei mindestens einem der vorderen Fingerbereiche (2) der Innenhand-Fingerbereich
(8) am freien Ende (20) einstückig in einen streifenartig breiten Kuppenfortsatz (19)
übergeht, der Fingerkuppen-Kappe (10) bildend auf den zugeordneten Oberhand-Fingerbereich
(6) umgeschlagen und an diesem befestigt (15, 21) ist.
2. Torwarthandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei allen vier vorderen
Fingerbereichen (2) jeweils ein streifenartig breiter Kuppenfortsatz (19) vorgesehen
ist.
3. Torwarthandschuh nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Daumenbereich von einem Innenhand-Fingerbereich
und einem Oberhand-Fingerbereich gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem
Daumenbereich (1) der Innenhand-Fingerbereich am freien Ende einstückig in einen streifenartig
breiten Kuppenfortsatz übergeht, der Fingerkuppen-Kappe bildend auf den zugeordneten
Oberhand-Fingerbereich umgeschlagen und an diesem befestigt ist.
4. Torwarthandschuh nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem das Innenhandteil nach außen hin
eine Latexschicht bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Latexschicht (13)
auch an dem Kuppenfortsatz (19) vorgesehen ist.
5. Torwarthandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kuppenfortsatz (19) über mindestens 1/3 der Länge des Oberhand-Fingerbereichs
(6) erstreckt.
6. Torwarthandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der umgeschlagene Bereich des Kuppenfortsatzes (19) über die Länge in der Breite
an den Oberhand-Fingerbereich (6) angeglichen ist.
7. Torwarthandschuh nach Anspruch 6, bei dem der Oberhand-Fingerbereich entlang den beiden
Längsrändern zum freien Ende hin mit verbindenden Nähten versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die verbindenden Nähte (15) an den Längsrändern (14) den umgeschlagenen Bereich
des Kuppenfortsatzes (19) mit fassen.