[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung, insbesondere Reinigung
von Oberflächen mit CO
2-Trockeneisgranulat und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem
Trockeneis-Reinigungsgerät zur Oberflächenbehandlung mit CO
2-Trockeneisreservoir und mindestens einer hochdruckfesten Schlauchleitung mit einer
Spritzpistole an ihrem freien Ende.
[0002] Herkömmliche Geräte haben den wesentlichen Nachteil, daß ihre Bedienung dadurch erschwert
ist, daß wegen des etwa 79°C kalten Trockeneises eine Dosierung der ausgestrahlten
Trockeneismenge an der Strahlpistole, welche nur eine Ein- und Ausschaltung erlaubt,
nicht möglich ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden,
und zwar auf wirtschaftlich und konstruktiv einfache Weise, wobei nicht nur eine Verringerung
des Trockeneisverbrauchs, sondern auch eine angepaßte Strahlintensität erreicht wird.
[0004] Demgemäß liegt die Erfindung in einem Verfahren zur Oberflächenbehandlung der eingangs
genannten Art, mit CO
2-Trockeneisgranulat durch einen Trockeneisgranulat-Schlauch mittels einer Strahlpistole,
indem an der Strahlpistole ein Unterdruck erzeugt wird, der das Kohlensäure(CO
2)-Trockeneisgranulat aus einem Vorrat an Trockeneisgranulat über eine Trockeneiszufuhrleitung
zur Strahlpistole ansaugt und mittels einer gesonderten Druckluftleitung auf die zu
behandelnde Oberfläche aufstrahlt und bei dem ein Strahldruckregler zur Regelung der
Aufprallintensität des Kohlensäure(CO
2)-Trockeneisgranulats verwendet wird, wobei der Strahldruck vorzugsweise von 3 bis
20 bar regelbar ist.
[0005] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Regelung des Strahldrucks
durch Veränderung der Luftzufuhr zur Druckluft-Bildung, wobei gleichzeitig die Zuführung
des Trockeneisgranulats verändert wird.
[0006] Auch kann der Strahldruck an der Strahlpistole und die Fördermenge des CO
2-Trockeneisgranulats durch getrennte, jedoch in regelbarer Abhängigkeit voneinander
arbeitende Regler eingestellt werden.
[0007] Dabei kann der Strahldruck bzw. die Strahlmenge auch direkt an der Strahlpistole
über eine elektrische Potentiometerregelung oder eine pneumatische Regelung mit jeweils
gesonderter Leitung vom Gerät zur Venturidüsen-Pistole geregelt werden.
[0008] Wichtig ist die Ausbildung der Erfindung in einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer am freien Ende eines Zufuhrschlauchs angeordneten
Strahlpistole, einem CO
2-Trockeneis-Einfüll-Trichter und einer Förderschnecke, an dessen Mündung sowie einem
mit Druckluft betriebenen Luftmotor zu deren Antrieb und einem davon angetriebenen
nachgeschalteten Rührwerk, wobei der Zufuhrschlauch zur Strahlpistole sowohl eine
Druckluftleitung als auch eine gesonderte Leitung für die Zufuhr von CO
2-Trockeneisgranulat aufweist, welche an ihrem freien Ende an der Strahlpistole in
eine Kammer mündet, die mittels der Druckluftleitung unter Unterdruck gesetzt wird,
dessen dahin angesaugtes CO
2-Trockeneisgranulat aus der Strahlpistole auf die zu behandelnde bzw. zu reinigende
Oberfläche ausstrahlbar ist.
[0009] Dabei kann bevorzugt die CO
2-Trockeneismenge von dem Bedienungsgriff der Strahlpistole aus durch den gleichzeitigen
Antrieb des Luftmotors und der Förderschnecke mittels des Druckluftkompressors gemeinsam
regulierbar oder die Druckluftmenge und das CO
2-Trockeneisgranulat mit der Förderschnecke von dem Bedienungsgriff der Strahlpistole
aus getrennt regulierbar sein.
[0010] Weitere Verbesserungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche
9 bis 11.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren 1-8 näher beschrieben. Es zeigt
Figur 1 eine schematische, funktionsoffene Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 und 3 Seiten- und Stirnansichten einer mobilen erfindungsgemäßen Anlage,
Figur 4 eine schematische funktionelle Darstellung der Strahlpistole,
Figur 5 eine gegenüber Fig. 4 mehr detailliert dargestellte Strahlpistole,
Figur 6 eine Draufsicht darauf,
Figur 7 eine Draufsicht auf die Bedienungstafel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
aus der die Schaltfunktionen ersichtlich sind,
Figur 8 ein Pneumatik-Flußbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0012] Gemäß Figur 1 wird feste Kohlensäure (CO
2) in Form hochverdichteter Körnchen als Trockeneisgranulat 2 in einen doppelwandig
isolierten Trockeneis-Einfüll-Trichter 1 eingefüllt, welches in dem Trockeneis-Einfüll-Trichter
1 einen Vorrat 3 bildet und auf einer Seitenwandschräge 44 unter Schwerkraftwirkung,
gegebenenfalls unter einer Rüttel- oder Klopfvibration mittels eines Klopfers 10 bzw.
Klopfen auf den Trockeneis-Einfüll-Trichter 1 in einstellbaren Zeitabständen ein gleichmäßiges
Nachrutschen des Trockeneisgranulats 2 zu gewährleisten.
[0013] Das Trockeneisgranulat 2 gelangt durch die Mündung 9 des Trockeneis-Einfüll-Trichters
1 in eine Förderschnecke 5, welche über einen pneumatisch betriebenen Luftmotor 16
angetrieben wird, so daß somit das Trockeneisgranulat durch einen Strahlmittelanschluß
57 in den Trockeneisgranulatschlauch 6 gefördert wird. Der Luftmotor 16 treibt gleichzeitig
ein Rührwerk 4, welches die CO
2-Körnchen durch seine Rührbewegung vor dem Verklumpen schützt.
[0014] Der in einer Kammer 17 einer Strahlpistole 11 erzeugte Unterdruck saugt das CO
2-Granulat an und wird durch die von einem Kompressor eingespeiste Druckluft durch
eine Düse 12 der Strahlpistole 11 auf die zu behandelnde Oberfläche gestrahlt.
[0015] An der Vorderseite des Gerätes ist eine Anzeigetafel 13 angebracht, hinter der sich
eine Pneumatiksteuerung 45 befindet. Auf der Anzeigetafel 13 (Fig. 7) befinden sich
ein Manometer 19, welches den Strahldruck zwischen 3-20 bar anzeigt. Ein Förderdruckregler
18 läßt eine Variation der Aufprallintensität des CO
2-Granulats in diesem Bereich zu. Ein weiteres Manometer 21 zeigt den Trockeneisgranulatverbrauch
pro Stunde an, welcher sich ebenfalls durch den Förderdruckregler 22 in einem Bereich
von 20 Kilogramm bis 80 Kilogramm pro Stunde variieren läßt. Dieser Effekt wird durch
Drosselung der Luftzufuhr zum Luftmotor 16 erreicht, welcher die Umdrehung der Förderschnecke
5 beeinflußt. Die gewünschte Agressivität des körnigen CO
2-Pelletstrahls wird durch austauschbare Luftfinger 23-31 sowie zugehörige Strahldüsen
bzw. Strahlrohre 32-40 erzielt. Die einzelnen Luftfinger 23-31 unterscheiden sich
jeweils in ihrer Luftdurchsatzkapazität.
[0016] Der Bediener hat die Möglichkeit sowohl am Gerät als auch an der Strahlpistole 11
Strahldruck und Fördermenge über zwei Regler 14-15 bzw. Manometer 18 und 19 (Figuren
4-7) zu verändern. Der entscheidende Vorteil, den diese Neuerung mit sich bringt,
ist ein bedeutend geringerer Trockeneisverbrauch. Da der Bediener während des Strahlens
der verschiedenen Oberflächen die notwendige Trockeneismenge sowie Druckluftmenge
regulieren kann. Das bedeutet, daß man nur soviel Trockeneis verstrahlt, wie für die
zu reinigende Fläche notwendig ist.
[0017] Die Regler 14 und 15 können (Figur 4) einfache Drosseln sein.
[0018] Gemäß Figur 5 besteht der Regler 14 bzw. 20 in einem mittels Handschraube 21 zu betätigenden
Kugelventil 20, mit dem die Luftzufuhr zwecks sparsameren Trockeneinsverbrauchs gleichmäßiger
regelbar ist.
[0019] Der Regler 15 ist mit schematisch dargestellten Verbindungsschläuchen 15' in Form
eines Ventils mit dem Luftmotor 16 verbunden und regelt diesen pneumatisch.
[0020] Das Manometer 19 zeigt den Luftstrahldruck an und das Manometer 18 den Förderdruck
der Schnecke 5.
[0021] Mit dem Strahldruckabzug bzw. Reglerhebel 45 ist über einen Pneumatikschalter 46
mit Luft-Ein- (47) und -Auslaß 48 die Förderleistung des Luftmotors 16 regelbar, und
zwar mittels eines um eine Achse (50) schwenkbaren Reglerhebels 49, der mit einer
Feder 51 vorgespannt ist.
[0022] Der Reglerhebel 45 ist an seinem freien Ende 52 innerhalb eines Langschlitzes 53
einer Sperrklinke 54 begrenzt beweglich gesichert, welche um eine Schwenkachse 55
schwenkbar ist und mittels einer Zugfeder 56 in Sicherungsstellung innerhalb der Ausnehmung
60 des Pistolengriffs 59 gehalten wird.
[0023] Im übrigen sind die Mengenverhältnisse des Trockeneisverbrauchs und der Druckluft
durch unterschiedliche Düsenmaße der Luftfinger 23-31 sowie der Strahldüsen bzw. Strahlrohre
32-40 einstellbar, welche zur Optimierung der Wirkung der Venturi-Saugdüse 58 jeweils
aufeinander angepaßt sein müssen.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Trockeneis-Einfüll-Trichter
- 2
- Trockeneisgranulat
- 3
- Vorrat an Trockeneisgranulat
- 4
- Rührwerk
- 5
- Förderschnecke
- 6
- Trockeneiszufuhrleitung/Trockeneisgranulat-Schlauch
- 7
- Druckluftleitung
- 8
- freies Ende Zufuhrschlauch (Zufuhrschlauch 6/7)
- 9
- Mündung Trichter
- 10
- Klopfer/Rüttler
- 11
- Strahlpistole
- 12
- Düse der Strahlpistole
- 13
- Anzeigetafel
- 14
- Regler Trockeneisgranulat-Zufuhr
- 15
- Regler Trockeneisgranulat-Fördermenge
- 16
- Luftmotor (pneumatisch betrieben)
- 17
- Kammer
- 18
- Förderdruckregler
- 19
- Manometer
- 20
- Einstellung Fördermenge
- 21
- Meßgerät Trockeneisgranulat-Verbrauch /h
- 22
- Förderdruckregler
- 23-31
- austauschbare Luftfinger
- 32-40
- der Größe des jeweiligen Luftfingers angepaßte Strahldüsen bzw. Strahlrohre
- 42
- Bedienungsgriff
- 43
- Druckluftkompressor
- 44
- Seitenwandschräge
- 45
- Strahldruck-Abzug bzw. Reglerhebel
- 46
- Pneumatikschalter
- 47
- Lufteinlaß
- 48
- Luftauslaß
- 49
- schwenkbarer Reglerhebel
- 50
- Achse
- 51
- Feder
- 52
- freies Ende
- 53
- Langschlitz
- 54
- Sperrklinke
- 55
- Schwenkachse
- 56
- Zugfeder
- 57
- Strahlmittelanschluß
- 58
- Venturi-Saugdüse
- 59
- Pistolengriff
- 60
- Ausnehmung
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung, insbesondere zur Reinigung von Oberflächen mit
CO2-Trockeneisgranulat durch einen Trockeneisgranulat-Schlauch mittels einer an dessen
freiem Ende vorgesehene Strahlpistole, indem an der Strahlpistole ein Unterdruck erzeugt
wird, der das Kohlensäure(CO2)-Trockeneisgranulat aus einem Vorrat an Trockeneisgranulat über eine Trockeneiszufuhrleitung
zur Strahlpistole ansaugt und mittels einer gesonderten Druckluftleitung auf die zu
behandelnde Oberfläche aufstrahlt, bei dem ein Strahldruckregler zur Regelung der
Aufprallintensität des Kohlensäure(CO2)-Trockeneisgranulats verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Strahldruck von 3 bis 20 bar regelbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Regelung des Strahldrucks durch Veränderung
der Luftzufuhr zur Druckluft-Bildung erfolgt, wobei gleichzeitig die Zuführung des
Trockeneisgranulats verändert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Strahldruck an der
Strahlpistole und die Fördermenge des CO2-Trockeneisgranulats durch getrennte, jedoch in Abhängigkeit voneinander arbeitende
Regler eingestellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, bei dem der Strahldruck bzw. die Strahlmenge
direkt an der Strahlpistole über eine elektrische Potentiometerregelung oder eine
pneumatische Regelung mit jeweils gesonderter Leitung vom Gerät zur Venturidüsen-Pistole
geregelt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5, mit einer
am freien Ende (8) eines Zufuhrschlauchs angeordneten Strahlpistole (11), einem CO2-Trockeneis-Einfüll-Trichter (1) und einer Förderschnecke (5), an dessen Mündung (9)
sowie einem mit Druckluft betriebenen Luftmotor (16) zu deren Antrieb und einem davon
angetriebenen nachgeschalteten Rührwerk (4), wobei der Zufuhrschlauch zur Strahlpistole
sowohl eine Druckluftleitung (7) als auch eine gesonderte Leitung (6) für die Zufuhr
von CO2-Trockeneisgranulat aufweist, welche an ihrem freien Ende (8) an der Strahlpistole
(11) in eine Kammer (17) mündet, die mittels der Druckluftleitung unter Unterdruck
gesetzt wird, dessen dahin angesaugtes CO2-Trockeneisgranulat aus der Strahlpistole auf die zu behandelnde bzw. zu reinigende
Oberfläche ausstrahlbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die CO2-Trockeneismenge von dem Bedienungsgriff (42) der Strahlpistole (11) aus durch den
gleichzeitigen Antrieb des Luftmotors (16) und der Förderschnecke (5) mittels des
Druckluftkompressors (43) gemeinsam regulierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftmenge und das
CO2-Trockeneisgranulat (2) mit der Förderschnecke (5) von dem Bedienungsgriff (42) der
Strahlpistole (11) aus getrennt regulierbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderschnecke
(5) ein druckluftangetriebenes Rührwerk (4) nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Förderschnecke
(5) eine Rütteleinrichtung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rüttel- bzw. Klopfwerk
(10) als Rütteleinrichtung vorgesehen ist.