[0001] Als Verpackung für fließfähige, insbesondere pastöse, Massen werden wegen ihres geringen
Materialeinsatzes zunehmend Folienschlauchbeutel verwendet, die in jeweils mit einem
Clip verschlossenen Zipfeln enden.
[0002] Zum Entleeren werden diese Schlauchbeutel in starre Behälter oder Kartuschen eingesetzt,
die in der Nähe eines der beiden Schlauchbeutelenden eine Ausbringöffnung aufweisen.
Bei der aus DE-A-38 26 887 bekannten Vorrichtung wird der Schlauchbeutel mit einem
Dorn aufgestochen, der durch einen an einer Kartuschenkappe vorgesehenen Ausbringstutzen
manuell eingeführt und anschließend wieder herausgezogen wird. Aus DE-U-91 03 038
ist eine weitere Anordnung bekannt, bei der die Kappe einer den Schlauchbeutel aufnehmenden
Kartusche nahe einer seitlichen Ausbringöffnung ein Messer aufweist, das bei Druckeinwirkung
auf das hintere Schlauchbeutelende eine der Falten im Bereich des vorderen Beutelzipfels
durchtrennt.
[0003] Aus DE-A-43 22 572, DE-A-1 930 032, GB-A-690,614, FR-B-1.065.305 und DE-U-92 07 558
sind Schlauchbeutel mit Aufreißhilfen bekannt, die jeweils in einer im äußerem (gewöhnlich
verschweißten) Beutelrand vorgesehen Kerbe bestehen. Alle diese Anordnungen sollen
das manuelle Aufreißen oder Aufschneiden des Schlauchbeutels erleichtern. An ein automatisches
Öffnen des Behälters durch Erhöhen des Innendrucks (durch Verschieben eines Kolbens)
ist nicht gedacht.
[0004] In ähnlicher Weise ist auch der aus EP-A-0 620 165 bekannte Schlauchbeutel, bei dem
die äußerste Lage der Beutelfolie einen Schwächungsbereich zur Erzielung einer Sollbruchstelle
aufweist, zum Öffnen mittels eines in einer Ausbringvorrichtung vorgesehenen Aufstechdorns
bestimmt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Folienschlauchbeutel anzugeben, der
sich zum Entleeren mit möglichst aufwendigen Mitteln öffnen läßt.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 gekennzeichnet. Die
danach vorgesehene, in die Schlauchbeutelfolie eingeformte Falte, die den Beutelquerschnitt
lokal abrupt verkleinert, führt dazu, daß bei Druckeinwirkung die maximale Spannung
in der Folie an einer unmittelbar neben der Falte gelegenen Stelle auftritt. Wird
daher, wie üblich, der Folienschlauch zum Entleeren durch einen auf sein hinteres
Ende einwirkende Kolben unter Druck gesetzt, so platzt die Folie gezielt an der Stelle
größter Spannung, d.h. unmittelbar innerhalb der Falte.
[0007] Der erfindungsgemäße Schlauchbeutel erfordert daher an der Ausbringvorrichtung keinerlei
zusätzliche Maßnahmen wie Messer oder Dorne; vielmehr weist er aufgrund seiner Gestaltung
eine Sollbruchstelle auf. Die erfindungsgemäße Maßnahme ist leicht und kostengünstig
durchführbar.
[0008] Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 führt zu einer noch genaueren Lokalisierung
der Sollbruchstelle.
[0009] Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 3 bis 5 zeichnet sich dadurch
aus, daß keinerlei zusätzlicher Materialaufwand erforderlich ist. Die V-förmige Schweißnaht
nach Anspruch 4 sorgt wiederum für eine genaue Positionierung der Sollbruchstelle.
Wird die Schweißnaht aufgerissen, so bildet sich in dem Ausschnitt nach Anspruch 5
die gewünschte Ausbringöffnung.
[0010] Die Gestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 6 und 7 hat den Vorteil besonders
einfacher Herstellbarkeit, wobei die Klammer im gleichen Arbeitsgang mit dem das benachbarte
Schlauchbeutelende verschließenden Clip angebracht werden kann. Dabei wird eine genaue
Positionierung der Sollbruchstelle durch die Maßnahme des Anspruchs 7 erreicht.
[0011] Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8 ist im Hinblick auf die Verwendung
des Schlauchbeutels bei bekannten Ausbringvorrichtungen zweckmäßig.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näherer
erläutert. Darin zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Folienschlauchbeutels gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 1a
- den oberen Teil des Beutels nach Figur 1 in einer um 90° gedrehten Ansicht, und
- Figur 2 und 2a
- entsprechende Ansichten eines Schlauchbeutels gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0013] Der in Figur 1 und 1a gezeigte Schlauchbeutel ist an seinen beiden Enden jeweils
mit einem Metallclip
10 verschlossen. Nahe einem Ende ist in der Schlauchbeutelfolie eine Falte
11 ausgeführt, die durch eine Schweißnaht
12 fixiert ist. Die Schweißnaht verläuft V-förmig und mit einer dem Beutelinnern zugewandten
Spitze
13. Dadurch ist der Beutelquerschnitt an der Stelle der Spitze
13 gegenüber der Umgebung lokal deutlich verringert. Im Zwickelbereich der Schweißnaht
12 ist das Folienmaterial entfernt.
[0014] Wird der gefüllte Schlauchbeutel unter Druck gesetzt, so wird die Spannung in der
Schlauchbeutelfolie an der Stelle der Spitze
13 maximal, so daß die Schweißnaht
12 an dieser Stelle aufzugehen beginnt und der Schlauchbeutelinhalt durch die dort entstehende
Öffnung austreten kann.
[0015] Wird der Schlauchbeutel beispielsweise in Verbindung mit der aus DE-U-91 03 038 bekannten
Aktiviervorrichtung verwendet, so wird er in die dort vorhandene Kartusche so eingelegt,
daß die Falte
11 im Bereich der in der Kartuschenkappe seitlich vorhandenen Ausbringöffnung zu liegen
kommt. Um die richtige Positionierung zwischen der Falte
11 im Schlauchbeutel und der Ausbringöffnung in der Kartusche zu gewährleisten, kann
die Kartuschenkappe auch mit dem vorderen Ende des Schlauchbeutels verklebt sein und
mit diesem eine handelsfähige Einheit bilden.
[0016] Bei der Ausführungsform nach Figur 2 und 2a ist die nahe dem oberen Verschlußclip
10 gebildete Falte
11 durch eine Metaliklammer
15 fixiert. Die Klammer
15 weist zwei viereckige Schenkel auf, die gegeneinander vorgespannt sind.
[0017] Wird der gefüllte Schlauchbeutel unter Druck gesetzt, so wird an der inneren Ecke
17 der Klammer
15 das Spannungsmaximum in der Schlauchbeutelfolie auftreten und der Beutel gezielt
an dieser Stelle aufbrechen.
[0018] Anstelle der in Figur 2 gezeigten viereckigen Metallklammer kann es auch zweckmäßig
sein, eine beispielsweise dreieckige Klammer zu verwenden, die eine nach innen gerichtete
Spitze bildet, an der - ähnlich wie in Figur 1 - das Spannungsmaximum auftritt.
1. Folienschlauchbeutel zur Aufnahme einer fließfähigen Masse, dadurch gekennzeichnet, daß in die Schlauchbeutelfolie eine den Beutelquerschnitt lokal abrupt verkleinernde
Falte (11) eingeformt ist.
2. Schlauchbeutel nach Anspruch 1, wobei die Falte (11) eine dem Beutelinnern zuwandte Ecke (13, 17) aufweist.
3. Schlauchbeutel nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Falte (11) durch eine Schweißung (12) fixiert ist.
4. Schlauchbeutel nach Anspruch 3, wobei die Schweißung (12) als V-förmige Schweißnaht ausgeführt ist.
5. Schlauchbeutel nach Anspruch 4, wobei das Folienmaterial im Zwickelbereich der V-förmigen
Schweißnaht (12) entfernt ist.
6. Folienbeutel nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Falte (11) durch eine äußere Klammer (15) fixiert ist.
7. Schlauchbeutel nach Anspruch 6, wobei die Klammer (15) eine Metallklammer mit zwei gegeneinander vorgespannten Schenkeln ist, die an einer
dem Beutelinnern zugewandten Stelle in einer Ecke (17) enden.
8. Schlauchbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Falte (11) nahe einem Beutelende ausgebildet ist.