[0001] Die Erfindung betrifft eine Bindungseinrichtung, insbesondere für ein Snowboard,
bestehend aus einer Bindungsgrundplatte, daran befestigtem Heckspoiler und mindestens
zwei den Schuh gegen die Grundplatte festhaltenden Verstellverschlüssen.
[0002] Snowboard-Bindungen für Soft-Schuhe besitzen in der Regel eine Grundplatte, die mit
dem Snowboard verschraubt wird und an der meist zwei bis drei Verschlüsse zur Einspannung
des Schuhs angelenkt sind. Die Verschlüsse sind von alpinen Skischuhschnallen her
bekannte Hebelschnallen, Zahnriemenratschen, Klettbandverschlüsse oder auch Kabelschnallen.
Um dem Snowboardfahrer einen zur Übertragung der Steuerkräfte entsprechend guten Halt
zu verschaffen, sind diese Verschlüsse mit ausreichen großen Verstellwegen ausgestattet,
die den unterschiedlichen Schuhgrößen mit unterschiedlichem Umfang und Volumen Rechnung
tragen. Es sind beispielsweise solche Soft-Snowboardbindungen für Freestyle-Einsatz
mit einem gepolsterten Ristriemen und niedrigem Heckspoiler bekannt oder auch solche
für technische Disziplinen mit drei Verschlüssen mit hohem Heckspoiler und breit gepolsterter
Ristschnalle. Alle Hersteller sind bemüht, die seitlichen und vorwärtsgerichteten
Bewegungen durch gute Polsterungen sowei abzufedern, daß eine schmerzfreie Druckübertragung
bei gleichzeitig gutem Fuß-Schuh-Kontakt ermöglicht wird.
[0003] Diese Bemühungen sind in den meisten Bindungsvarianten jedoch nur annähernd erfolgreich,
weil die Zwischenräume zwischen den Verschlüssen die Bewegungen zwar ermöglichen,
eine Druckverteilung bei zunehmender Vorlage aber eher eine zangenartige Quetschbewegung
im Ristbereich verursacht. Das progressive Biegeverhalten einer solchen Snowboard-Softbindung
ist damit eher von der inneren Reibung der Komponenten unter- oder gegeneinander abhängig
und deshalb oft unkontrollierbar und kann zu vorzeitiger Ermüdung und Fahrfehlern
führen.
[0004] Daneben sind auch alpine Skischuhe, Tourenskischuhe und hartschalige Snowboardschuhe
bekannt, welche zur Erleichterung der Beugebewegung in der Längsmittelebene des Schuhs
und zur kontrollierten Kraftübertragung eine wellenförmige Rippenstruktur im Vorfuß-Rist-Schienbeinbereich
aufweisen (siehe beispielsweise US-PS 3,988,842 und veröffentlichte internationale
Patentanmeldung WO 81/00507).
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Bindungseinrichtung
der eingangs genannten Art mit gegenüber dem Stand der Technik verbessertem und erweitertem
Gebrauchsnutzen im Sinne der Handhabung und des Komforts insbesondere für einen Snowboardfahrer
zu schaffen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß eine den gesamten Frontbereich
des Schuhs sattelförmig übergreifende, biegeelastische Zunge an ihrem Vorderende im
Zehenbereich mit der Bindungsgrundplatte rechtwinklig zur Längsachse schwenkbar verbunden
ist.
[0007] Durch eine den gesamten Frontbereich des Schuhs sattelförmig übergreifende, biegeelastische
Zunge, die an ihrem Vorderende im Zehenbereich mit der Bindungsgrundplatte drehbar
verbunden ist, kann eine ideale Kraftübertragung bei ganzflächigem Kontakt zwischen
Schuh und Zunge erreicht werden. Zusätzlich ist durch die um eine horizontale Achse,
rechtwinklig zur Bindungs-Längsmitte, schwenkbare Zunge eine bequeme Ein- und Ausstiegsöffnung
geschaffen. Die Zunge ist quer zur Sattelfläche torusabschnittähnlich in Wellen ausgeformt,
in deren Tälern die Spannverschlüsse gleitend laufen, um eine individuelle Anpassung
an die Ristkontur zu ermöglichen, wobei die Pressung entsprechend dem Komfortbedürfnis
frei wählbar ist.
[0008] Nach einem weiteren Gesichtspunkt kann als Ausgangspunkt der Erfindung auch eine
Bindungs-Schuh-Kombination, insbesondere für Sportgeräte wie Snowboards usw., gesehen
werden, umfassend eine Bindungsbaugruppe und einen durch Einspannen in die Bindungsbaugruppe
stabilisierbaren Weichschuh, diese Bindungsbaugruppe ausgeführt mit
a) einer zur Aufnahme der Schuhsohle ausgebildeten Bindungsgrundplatte,
b) einer Rückschuhabstützung zum Zusammenwirken mit einem Rückschuhbereich des Schuhs,
c) Festlegemitteln, welche - zumindest mit dem Vorderfuß-Zehen-Bereich und dem Ristbeuge-Bereich
des Schuhs zusammenwirkend - der Festlegung des Schuhs in der Bindungsbaugruppe mit
Sohlenanlage an der Bindungsgrundplatte und Rückschuhbereichsanlage an der Rückschuhabstützung
dienen, wobei diese Festlegemittel ristbeugenahe Zugkrafterzeugungsmittel umfassen,
um zumindest im Ristbeuge-Bereich des Schuhs eine Zugkraftwirkung längs einer über
den Schuh hinweglaufenden Zugkraftlinie mit resultierender Andrückwirkung auf den
Schuh zu erzeugen.
[0009] Wesentlich ist dabei, daß die ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmittel mit einer zur
Anlage am Schuh geformten Druckübertragungsplatte zusammenwirken, welche eine im Verhältnis
zum Schuhmaterial des Ristbeuge-Bereichs vergrößerte Steifigkeit besitzt und die Übertragung
des Drucks von den ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmitteln auf den Schuh auf einen
Druckübertragungsbereich beidseits der Zugkraftlinie ausdehnt.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Druckübertragungsplatte in Anpassung
an den Ristbeuge-Bereich sowie gewünschtenfalls auch in Anpassung an den anschließenden
Knöchel-Schienbein-Bereich oder/und den anschließenden Vorderfuß-Zehen-Bereich sattelförmig
ausgebildet sein. Auf diese Weise kann eine sich gewünschtenfalls bis in den Schienbein-Bereich
und den Zehen-Bereich des Schuhs erstreckende, großflächige Druckübertragungsplatte
erhalten werden, die eine gleichmäßige Druckübertragung bei geringer Flächenpressung
auf den Schuh ermöglicht. Durch zusätzliche, ebenfalls mit der Druckübertragungsplatte
zusammenwirkende Zugkrafterzeugungsmittel im Vorderfuß-Zehen-Bereich oder/und im Knöchel-Unterschenkel-Bereich
zur Zugkrafterzeugung längs entsprechender zusätzlicher Zugkraftlinien kann eine perfekte
Einspannung des Schuhs in der Bindungsbaugruppe erreicht werden. Bevorzugt umfassen
die ristbeugenahen oder/und die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel dabei über die
Druckübertragungsplatte hinweglaufende Zugstrangmittel, wobei ebenso die Möglichkeit
besteht, daß die ristbeugenahen oder/und die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel
zur Erteilung einer Zugspannung auf die Druckübertragungsplatte an dieser randnah
angreifen.
[0011] Um die bei vielen sportlichen Aktivitäten, beispielsweise beim Freestyle-Fahren mit
einem Snowboard, erwünschte Beweglichkeit im Knöchelbereich des Fußes auch bei in
die Bindungsbaugruppe eingespanntem Schuh zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß
die Druckübertragungsplatte um eine zur Schuhmittelebene im wesentlichen orthogonale
und zur Ristbeugelinie im wesentlichen tangentiale virtuelle Biegeachse reversibel
und vorzugsweise elastisch biegedeformierbar ist. Diese Biegedeformierbarkeit kann
dadurch erreicht werden, daß in der Druckübertragungsplatte auf dem Weg zwischen dem
Knöchel-Schienbei-Bereich und dem Vorderfuß-Zehen-Bereich mindestens eine Biegsamkeitserhöhungszone
vorgesehen ist, welche vorzugsweise im wesentlichen parallel zur Ristbeugelinie verläuft.
Zweckmäßigerweise wird man die mindestens eine Biegsamkeitserhöhungszone längs einer
in die Schuhmittelebene fallenden Scheitellinie versetzt gegenüber den Zugkraftlinien
anordnen.
[0012] Weiterhin kann in mindestens einem Zwischenbereich zwischen zwei durch zugehörige
Zugkrafterzeugungsmittel definierten Zugkraftlinien die Druckübertragungsplatte zumindest
im Bereich ihrer in die Schuhmittelebene fallenden Scheitellinie in Richtung dieser
Scheitellinie reversibel und vorzugsweise elastisch längenveränderlich sein. Insbesondere
im Ristbeuge-Bereich kann es nämlich von Vorteil sein, wenn die Druckübertragungsplatte
dort in gewissem Maße komprimierbar und elongierbar ist. Bei relativ starken Vorlage/Rücklage-Bewegungen
des Schuhträgers kann hierdurch eine deutliche Komfortsteigerung erzielt werden.
[0013] Zur Gewinnung der Längenveränderlichkeit kann man in der Druckübertragungsplatte
auf den Weg zwischen dem Knöchel-Schienbei-Bereich und dem Vorderfuß-Zehen-Bereich
mindestens eine Längenausgleichszone vorsehen, welche vorzugsweise im wesentlichen
parallel zur Ristbeugelinie verläuft. Analog zu den Biegsamkeitserhöhungszonen wird
man auch die mindestens eine Längenausgleichszone zweckmäßigerweise längs der Scheitellinie
versetzt gegenüber den Zugkraftlinien anordnen.
[0014] Es ist möglich, daß mindestens eine Biegsamkeitserhöhungszone und mindestens eine
Längenausgleichszone von einer gemeinsamen deformationserleichternen Struktur gebildet
sind.
[0015] In weiterer Ausbildung der Bindungs-Schuh-Kombination kann die Druckübertragungsplatte
mindestens einer deformationserleichternden Struktur versehen sein, welche sich quer
zu einer in der Schuhmittelebene vom Knöchel-Schienbein-Bereich zum Vorderfuß-Zehen-Bereich
verlaufenden Scheitellinie erstreckt. Die deformationserleichternde Struktur kann
dabei durch Materialschwächung der Druckübertragungsplatte oder/und durch Materialveränderung
der Druckübertragungsplatte oder/und durch vorgebildete Faltung oder Rippung gebildet
sein. Eine solche Faltung oder Rippung der Druckübertragungsplatte wird vorteilhafterweise
derart ausgestaltet sein, daß die Gefahr von Quetschungen des darunterliegenden Schuhmaterials
bei Deformation der Druckübertragungsplatte nicht besteht.
[0016] Eine variable Anpaßbarkeit der Bindungsbaugruppe an unterschiedliche Schuhgrößen
und Schuhformen kann dadurch erreicht werden, daß die ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmittel
oder/und die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel an der Bindungsgrundplatte schwenkbar
verankert sind.
[0017] Die Druckübertragungsplatte kann ein Loseteil sein, welches unter Zugbänder oder
-riemen eingelegt und durch diese Lage fixiert wird. Bequemer und verlustsicherer
ist es jedoch, wenn die Druckübertragungsplatte dauerhaft mit der Bindungsgrundplatte
verbunden ist. Um hier ein leichtes Ein- und Aussteigen eines Schuhs in bzw. aus der
Bindungsbaugruppe zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß die Druckübertragungsplatte
im Vorderfuß-Zehen-Bereich um eine zehennahe Gelenkachse gelenkig und translatorisch
zu dieser Gelenkachse beweglich an die Bindungsgrundplatte angekuppelt ist. Zu diesem
Zweck kann die Druckübertragungsplatte im Vorderfuß-Zehen-Bereich durch dort an der
Bindungsgrundplatte angebrachte zusätzliche Zugkrafterzeugungsmittel befestigt sein,
wobei durch Entspannen dieser zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel die translatorische
Beweglichkeit der Druckübertragungsplatte ermöglicht wird.
[0018] Die Druckübertragungsplatte kann zumindest im Vorderfuß-Zehen-Bereich quer zur Schuhmittelebene
seitenverstellbar sein. Hierdurch ist eine weitere individuelle Anpassungsmöglichkeit
an unterschiedliche Schuhformen und - größen gegeben. Die Seitenverstellbarkeit der
Druckübertragungsplatte kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß die Druckübertragungsplatte
im Vorderfuß-Zehen-Bereich durch beidseits der Schuhmittelebene angeordnete, gegenläufig
längenveränderliche Zugkrafterzeugungsmittel quer zur Schuhmittelebene verstellbar
ist.
[0019] Die Druckübertragungsplatte kann darüber hinaus auch in Längsrichtung der Bindungsgrundplatte
verstellbar sein. Dabei kann die Längsverstellbarkeit der Druckübertragungsplatte
auf der Verschwenkbarkeit der ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmittel oder/und zusätzlicher
Zugkrafterzeugungsmittel um quer zur Schuhmittelebene verlaufende Schwenkachsen gegenüber
der Bindungsgrundplatte beruhen. Alternativ oder zusätzlich kann die Längsverstellbarkeit
auch auf einer translatorischen Verstellbarkeit der Verankerungsstellen der ristbeugenahen
Zugkrafterzeugungsmittel oder/und zusätzlicher Zugkrafterzeugungsmittel in Längsrichtung
der Bindungsgrundplatte beruhen. Durch die Längsverstellbarkeit der Druckübertragungsplatte
gegenüber der Bindungsgrundplatte kann eine weitere individuelle Anpassung an unterschiedliche
schuhtypen vorgenommen werden.
[0020] Für die Rückschuhabstützung wird eine Ausgestaltung bevorzugt, bei der sie nach Art
eines den Fersenbereich oder/und den Achillessehnenbereich des Schuhs überdeckenden
Spoilers ausgebildet ist. Neben seiner Abstützung an der Rückschuhabstützung kann
der Schuh außerdem auch zumindest auf einem Teil seiner Länge durch Seitenführungsmittel
der Bindungsgrundplatte seitlich geführt sein.
[0021] Während für die ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmittel und ggf. vorgesehene zusätzliche
Zugkrafterzeugungsmittel im Vorderfuß-Zehen-Bereich Verschlußmechanismen mit Zahnbändern
bevorzugt werden, wird für die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel im Knöchel-Unterschenkel-Bereich
vorgeschlagen, daß sie ein vorzugsweise flaschenzugartig ausgebildetes Knöchelzugband,
beispielsweise nach Art eines mit wenigen Handgriffen leicht lösbaren Klettverschlusses,
umfasesn, welches zwischen der Druckübertragungsplatte und der vorzugsweise als Spoiler
ausgebildeten Rückschuhabstützung wirksam ist.
[0022] Eine neben der Druckverteilung auf vergrößerte Flächenbereiche wesentliche Funktion
der Druckübertragungsplatte kann ferner darin liegen, daß sie bei starker Vorlage
des Unterschenkels dessen Rückkehr in eine annähernd aufrechte Ausgangsstellung nach
Art einer Rückstellfeder unterstützt. Dies ist beispielsweise für Snowboard-Anfänger
oder auch Untrainierte, mit einem schwachen Muskelapparat ausgestattete Sportler hilfreich,
die Schwierigkeiten haben, in starker Vorlagestellung aus eigener Kraft wieder in
die aufrechte Ausgangsstellung zurückzukehren. Es wird daher vorgeschlagen, daß die
Druckübertragungsplatte hinsichtlich ihrer Form oder/und ihrer Lage oder/und ihrer
Formsteifigkeit oder/und ihrer Ankupplung an die Bindungsgrundplatte bzw. die Rückschuhabstützung
derart ausgebildet ist, daß sie einen gezielten, insbesondere wesentlichen Beitrag
zum Vorlage/Rücklage-Widerstand für den Knöchel-Unterschenkel-Bereich liefert. Dieser
Beitrag der Druckübertragungsplatte zum Vorlage/Rücklage-Widerstand ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn die Rückschuhabstützung nur einen vergleichsweise geringen
Beitrag zu diesem Vorlage/Rücklage-Widerstand beitragen kann.
[0023] Als wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen Bindungs-Schuh-Kombination lassen
sich demnach eine durch die Druckübertragungsplatte herabgesetzte Flächenpressung
auf den Schuh bei gleichzeitiger Erhaltung der notwendigen Beweglichkeit für den Fuß,
die Schaffung eines elastischen Vorlagewiderstands speziell für den Fall, daß die
Rückschuhabstützung nicht für einen ausreichenden Vorlagewiderstand sorgen kann, sowie
die Anpassungsfähigkeit der Bindungsbaugruppe an unterschiedliche Schuhgrößen und
-formen festhalten.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
- Figur 1
- eine Snowboard-Bindung in Schrägansicht von vorne mit einem darin eingespannten Snowboard-Weichschuh,
- Figur 2
- Snowboard-Bindung der Figur 1 in einem geöffneten Zustand, der das Ein- und Aussteigen
eines strichpunktiert angedeuteten Schuhs ermöglicht,
- Figur 3
- eine Ansicht identisch Figur 1 zur Erläuterung geometrischer Koordinaten des dort
dargestellten Bindungs-Schuh-Systems und
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform einer Snowboard-Bindung mit darin eingespanntem Schuh
in einer Ansicht ähnlich Figur 1.
[0025] Die in Figur 1 gezeigte Snowboard-Bindung umfaßt eine Bindungsbaugruppe mit einer
als sattelförmige Zunge ausgebildeten Druckübertragungsplatte 1, einer Bindungsgrundplatte
2, einer Rückschuhabstützung in Form eines Heckspoilers 3, einem Verschluß 4 im Vorderfuß-Zehen-Bereich,
einem Verschluß 5 im Ristbeuge-Bereich sowie einem den unteren Schienbeinbereich nahe
des Knöchels umspannenden Verschluß 6. In der Bindungsbaugruppe ist ein Schuh 19 fest
eingespannt. Er liegt mit seiner Sohle an der Bindungsgrundplatte 2 und mit seinem
Achillessehnenbereich am Heckspoiler 3 an. Durch an der Bindungsgrundplatte 2 angeformte
Seitenflansche 30 ist er seitlich in der Bindungsbaugruppe geführt. Die Zunge 1 ist
vom Ristbeugebereich annähernd vertikal nach oben in den Knöchel-Schienbein-Bereich
des Schuhs 19 hochgezogen und erstreckt sich nach vorne bis in den Vorderfuß-Zehen-Bereich
des Schuhs 19. Sie liegt flächig auf dem aus Weichmaterial gefertigten Schuh auf und
besitzt eine größere Steifigkeit als das Schuhmaterial. Sie ist vorzugsweise, jedoch
nicht notwendigerweise einstückig ausgebildet und kann aus Kunststoff, beispielsweise
Polyurethan, bestehen.
[0026] Durch Spannen der Verschlüsse 4, 5, 6 können Zugkräfte längs entsprechender, über
den Schuh hinweglaufender Zugkraftlinien Z1, Z2 bzw. Z3 (siehe Figur 3) erzeugt werden,
welche dazu führen, daß die Zunge 1 an den Schuh 19 angedrückt und dieser so in der
Bindungsbaugruppe stabilisiert wird. Durch Entspannen der Verschlüsse 4, 5, 6 kann
der Druck auf dem Schuh 19 gelöst und der Ausstieg des Schuhs 19 aus der Bindungsbaugruppe
ermöglicht werden.
[0027] Die Zunge 1 besitzt eine Rippung mit drei wellenförmigen Rippen 7, welche in Richtung
einer in die Schuhmittelebene M fallenden Scheitellinie S (siehe Figur 3) vom Ristbeuge-Bereich
ausgehend in Richtung zum Förderfuß-Zehen-Bereich aufeinanderfolgen. Die Rippen bilden
deformationserleichternde Strukturen und erstrecken sich im wesentlichen parallel
zu einer im Ristbeuge-Bereich liegenden Ristbeugelinie R (siehe Figur 3). Sie erleichtern
einerseits eine bei einer Vorlagebewegung des Snowboard-Fahrers auftretende Biegebewegung
des annähernd vertikalen Schienbeinabschnitts der Zunge 1 relativ zu dem auf dem Schuhrücken
aufliegenden, angenähert horizontalen Vorderfußabschnitt der Zunge 1 um eine zu Schuhmittelebene
im wesentlichen orthogonale und zur Ristbeugelinie R im wesentlichen tangentiale Biegeachse
B (siehe Figur 3). Die Zunge 1 ist so ausgebildet, daß diese Biegebewegung elastisch
reversibel ist, so daß bei einer Vorlagebewegung des Snowboard-Fahrers infolge Folge
der Biegeelastizität der Zunge 1 eine Rückstellkraft auf den Schienbeinbereich des
Snowboard-Fahrers wirkt. Andererseits ermöglichen die Rippen 7 einen Längenausgleich
der Zunge 1 in Richtung der Scheitellinie S, so daß bei parallel zur Zunge 1 in Richtung
der Scheitellinie S auf die Zunge 1 wirkenden Zug- oder Schubkräften eine gewisse
Komprimierung oder Elongierung der Zunge 1 möglich ist. Dies kann insbesondere bei
starken Vorlage- und Rücklagebewegungen des Snowboard-Fahrers, wie sie beispielsweise
beim Freestyle-Einsatz vorkommen, vorteilhaft sein, um die Bequemlichkeit und den
Komfort der Bindung zu erhöhen.
[0028] Die Rippen 7 sind längs der Scheitellinie S derart verteilt angeordnet, daß der ristbeugenahe
Verschluß 5 in einem zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rippen 7 begrenzten Wellental
8 verläuft. Durch die beidseits des Verschlusses 5 angrenzenden Rippen 7 wird er annähernd
formschlüssig geführt, was zu einer im wesentlichen unverrutschbaren Positionierung
der Zunge 1 führt. Selbstverständlich ist es denkbar, auch die übrigen Verschlüsse
4 und 6 in solche Wellentäler 8 zu legen, obwohl bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
die Verschlüsse 4 und 6 in Richtung der Scheitellinie S seitlich außerhalb der Rippen
7 über den Schuh 19 verlaufen.
[0029] Der zehennahe Verschluß 4 umfaßt zwei gesonderte Zahnriementeile 9 und 10, welche
beidseits der Schuhmittelebene M jeweils an ihrem unteren Ende 12 mit der Bindungsgrundplatte
2 durch Schrauben 13 um eine Schwenkachse A1 (siehe Figur 3) schwenkbar verbunden
sind. An der Zunge 1 sind brückenförmige Erhöhungen 11 ausgebildet, durch die die
Zahnriementeile 9 und 10 hindurchlaufen. Jedem der Zahnriementeile 9 und 10 ist ein
Zahnschieber 32 (von denen in den Figuren nur einer dargestellt ist), welche an der
Zunge 1 befestigt sind und mit der Zahnfläche des zugehörigen Zahnriementeils 9 bzw.
10 in Eingriff stehen. Durch Fingerbetätigung können die Zahnschieber 32 aus der Zahnfläche
des zugehörigen Zahnriementeils 9 bzw. 10 ausgehoben und der Verschluß 4 gelöst oder
gespannt werden.
[0030] Der ristbeugenahe Verschluß 5 ist ebenfalls mittels Schraubverbindungen 14 um eine
Schwenkachse A2 (siehe Figur 3) dreh- bzw. schwenkbar mit der Bindungsgrundplatte
2 verbunden. Er umfaßt einen an einer Seite der Bindungsgrundplatte 2 in deren Fersenbereich
angebrachten Zahnriemen 34 sowie einen Ratschenhebel 16, welcher an einem an der gegenüberliegenden
Seite der Bindungsgrundplatte 2 ebenfalls in deren Fersenbereich angelenkten Halteriemen
36 befestigt ist. Der mit dem Ratschenhebel 16 ausgeführte Halteriemen 36 ist so lang,
daß er über den Schuh 19 und die Zunge 1 hinwegläuft und der Ratschenhebel 16 in einem
in Figur 2 mit 15 bezeichneten seitlichen Außenbereich des Schuhs 19 mit dem Zahnriemen
34 in Eingriff steht. Der so gebildete Zahnriemen-Ratschenhebel-Mechanismus kann vollständig
gelöst werden, so daß die lediglich am Verschluß 4 gehaltene Zunge 1 nach vorne um
die Schwenkachse A1 ausschwenkbar ist, wie in Figur 2 gut zu erkennen ist.
[0031] Der obere Verschluß 6 kann, um das Ein- und Aussteigen des Schuhs 19 zu ermöglichen,
ebenfalls ganz gelöst werden. Er ist als Klettverschluß ausgebildet und umfaßt ein
mit einem Klettmaterial 17 ausgeführtes Verschlußband 38, welches fest am Heckspoiler
3 gehalten ist. Hierzu ist es durch ein Schlitzpaar im oberen Mittelbereich 18 des
Heckspoilers 3 hindurchgefädelt, wie in Figur 2 zu erkennen ist.
[0032] Figur 2 zeigt die Zunge 1 in einer Öffnungsstellung, in welcher sie um ungefähr 45°
nach vorne geneigt ist. Die Verschlüsse 5 und 6 sind vollständig geöffnet, der spitzennahe
Verschluß 4 wirkt als Scharnier für die Zunge 1. Der strichpunktiert dargestellte
Schuh 19 ist im Begriff, aus bzw. in die Bindung zu schlüpfen, wobei sein Fersenbereich
20 mühelos am Heckspoiler 3 vorbeischwenken kann. Die Fußspitze 21 bildet dabei einen
Momentan-Drehpunkt für den Schuh. Die sattelförmige Zunge 1 ist zur Anpassung im Zehen-Bereich
mit dem beidseitig oder auch nur einseitig zustellbaren Verschluß 4 verbunden, der
gegenüber der Bindungsgrundplatte 2 zusätzlich innen und außen in verschiedenen Bohrungen
22 in Längsrichtung L der Bindungsgrundplatte 2 (siehe Figur 3) längsverstellbar ist.
Gewünschtenfalls kann auch der Heckspoiler 3 längsverstellbar gegenüber der Bindungsgrundplatte
2 sein.
[0033] Die Handhabung bzw. Wirkungsweise der Snowboard-Bindung ist wie folgt: Der Snowboard-Fahrer
schlüpft in die in Figur 2 dargestellte geöffnete Bindung mit der Schuhspitze so weit
nach vorne, daß die Ferse 20 ohne weiteres am Heckspoiler 3 nach unten vorbeischwenken
kann. Die Zunge 1 ist dabei so weit nach vorne aufgeklappt, daß ihr Rist- und Schienbei-Bereich
dem einschlüpfenden Schuh 19 nicht hinderlich entgegenstehen.
[0034] Das Schließen oder Spannen der Verschlüsse 4, 5, 6 erfolgt nacheinander von der Spitze
her beginnend, so daß ein sattes, kraftschlüssiges Anliegen der Zunge 1 auf der gesamten
Vorderfuß-Zehen- und Schienbei-Partie des Schuhes 19 erreicht wird. Der zehennahe
Verschluß 4 kann dabei beidseitig in seiner Position relativ zur Schuhmittelebene
M variiert werden, um individuellen anatomischen Gegebenheiten zu entsprechen.
[0035] Will der Snowboard-Fahrer zur Bergfahrt mit einem Schlepplift seinen hinteren Fuß
aus der Bindung befreien, genügt es, den ristbeugenahen und den schienbeinnahen Verschluß
5 und 6 zu lösen, wodurch ein schnelles Wiedereinsteigen nach der Liftfahrt ohne Neujustierung
des zehennahen Verschlusses 4 ermöglicht ist.
[0036] Figur 4 zeigt eine Bindung, die derjenigen der Figuren 1 bis 3 im wesentlichen entspricht.
Sie unterscheidet sich im wesentlichen nur dadurch, daß die Zunge 1 und der Heckspoiler
3 im Knöchel-Unterschenkel-Bereich kürzer als beim vorangehenden Ausführungsbeispiel
sind. Die Zunge 1 erstreckt sich nunmehr unwesentlich über den Ristbeuge-Bereich hinaus
in den Knöchel-Schienbein-Bereich, weshalb der beim vorangehenden Ausführungsbeispiel
vorgesehene Klettverschluß 6 im Knöchel-Schienbein-Bereich entfällt. Die Handhabung
dieser mit nur zwei Verschlüssen, nämlich den Verschlüssen 5 und 6, ausgeführten Bindung
ist dementsprechend einfacher und schneller. Angesichts ihrer im Knöchel-Schienbein-Bereich
geringeren Stabilität eignet sie sich besonders für solche Anwendungen, bei denen
eine große Beweglichkeit des Fußes erwünscht ist.
[0037] Für die vordere und die hintere Bindung eines Snowboards können je nach Fahrkönnen
und Komfortbedarf des Snowboard-Fahrers und Einsatzbereich des Snowboards Zungen unterschiedlichen
Biegeverhaltens eingesetzt werden, beispielsweise indem für die Zungen 1 Kunststoffe
unterschiedlicher E-Module verwendet werden. Denkbar ist es auch, die Rippen 7 durch
Herstellung der Zungen 1 im Verbundspritzverfahren (CH-Patent 669 498, US-Patent 4,793,077)
mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit auszuführen oder anstelle der Rippen 7 Durchbrüche
vorzusehen, welche mit gleich großen Einsätzen aus Gummi oder anderen Elastomeren
ausgefüllt werden. Schließlich läßt sich durch Erhöhen der Zugspannung der durch die
Wellentäler 8 der Zunge 1 laufenden Verschlüsse 4, 5, 6 eine Veränderung des Biegeverhaltens
erreichen, womit dem individuellen Komfortbedarf des Snowboard-Fahrers entsprochen
werden kann. Das Aussteigen aus der Bindung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei
die als ganzes wegschwenkbare Zunge 1 für eine schnelle einfache Handhabung sorgt.
[0038] Zusammenfassend wird eine Bindung mit einer Verschlußeinrichtung beschrieben, welche
einen Schuh aus weichem Obermaterial und mit flexibler Sohle im Bereich des Vorderfußes,
der Ristbeuge und des unteren Schienbeins übergreift. Hierzu ist eine sattelförmige,
gerippte Zunge im zehennahen Spitzenbereich einer Bindungsgrundplatte schwenkbar an
dieser angelenkt und im Rist- und Schienbei-Bereich lösbar mit Schnallen an dieser
gehalten. Die Verschlußeinrichtung ist Bestandteil einer Snowboard-Soft-Bindung. Sie
ist aber genauso geeignet für Inline-, Eis- und Roller-Skates sowie für Schnee-Schuhe
und Firn-Gleiter.
1. Bindungseinrichtung, insbesondere für ein Snowboard, bestehend aus einer Bindungsgrundplatte
(2), daran befestigtem Heckspoiler (3) und mindestens zwei den Schuh (19) gegen die
Grundplatte (2) festhaltenden Verstellverschlüssen (4, 5),
dadurch gekennzeichnet,
daß eine den gesamten Frontbereich des Schuhs (19) sattelförmig übergreifende, biegeelastische
Zunge (1) an ihrem Vorderende im Zehenbereich mit der Bindungsgrundplatte (2) rechtwinklig
zur Längsachse schwenkbar verbunden ist.
2. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Frontbereich
des Schuhs (19) sattelförmig übergreifende, biegeelastische Zunge (1) quer zur Sattelfläche
in torusabschnittähnlichen Wellen (7) ausgeformt ist, in deren Tälern (8) die Spannverschlüsse
(4, 5) gleitend laufen und verstellbar bzw. spannbar sind.
3. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze der Zunge
(1) durch zwei unabhängig voneinander verstellbare Verbindungsteile (9, 10), vorzugsweise
Zahnriemenratschen, mit der Grundplatte (2) gelenkig verbunden ist.
4. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen-Spitze
auf ihrer Oberseite zwei Brücken (11) aufweist, durch die die Verschlüsse (9, 10)
gleitend hindurchlaufen können.
5. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (1) mindestens
zwei konvex ausgeformte Wellen (7) aufweist.
6. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (1) im
Bereich der konvexen Wellen (7) aus einem gegenüber dem umgebenden Material unterschiedlichen,
vorzugsweise weicheren Kunststoff besteht.
7. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wellenförmigen
Rippen (7) der Zunge (1) aus getrennt hergestelltem elastischem Material bestehen,
welches in formschlüssige Ausschnitte an der jeweils selben Stelle eingesetzt sind.
8. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlüsse (4,
5), welche die Zunge (1) mit der Grundplatte (2) verbinden, Zahnratschen-Zahnriemen-Systeme
sind, die selbstholend mit Schritt-Zustellung funktionieren.
9. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Schienbeinbereich
umspannende Klettbandsystem (6) mit dem Heckspoiler (3) unverlierbar verbunden ist.
10. Bindungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Schienbeinbereich
umspannende Klettbandsystem (6) ähnlich wie der Spitzenverschluß (4) geteilt ist und
mit zwei Riementeilen durch Seitenschlitze der Zunge (1) wieder nach rückwärts laufend
gespannt wird.
11. Bindungs-Schuh-Kombination, insbesondere für Sportgeräte wie Snowboards, Inline-,
Eis- oder Roller-Skates, Schnee-Schuhe oder Firn-Gleiter, umfassend: eine Bindungsbaugruppe
(1, 2, 3, 4, 5, 6) und einen durch Einspannen in die Bindungsbaugruppe (1, 2, 3, 4,
5, 6) stabilisierbaren Weichschuh (19), diese Bindungsbaugruppe (1, 2, 3, 4, 5, 6)
ausgeführt mit
a) einer zur Aufnahme der Schuhsohle ausgebildeten Bindungsgrundplatte (2),
b) einer Rückschuhabstützung (3) zum Zusammenwirken mit einem Rückschuhbereich (20)
des Schuhs (19),
c) Festlegemitteln (1, 4, 5, 6), welche - zumindest mit dem Vorderfuß-Zehen-Bereich
und dem Ristbeuge-Bereich des Schuhs (19) zusammenwirkend - der Festlegung des Schuhs
(19) in der Bindungsbaugruppe (1, 2, 3, 4, 5, 6) mit Sohlenanlage an der Bindungsgrundplatte
(2) und Rückschuhbereichsanlage an der Rückschuhabstützung (3) dienen, wobei diese
Festlegemittel (1, 4, 5, 6) ristbeugenahe Zugkrafterzeugungsmittel (5) umfassen, um
zumindest im Ristbeuge-Bereich des Schuhs (19) eine Zugkraftwirkung längs einer über
den Schuh (19) hinweglaufenden Zugkraftlinie mit resultierender Andrückwirkung auf
den Schuh (19) zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmittel (5) mit einer zur Anlage am Schuh
(19) geformten Druckübertragungsplatte (1) zusammenwirken, welche eine im Verhältnis
zum Schuhmaterial des Ristbeuge-Bereichs vergrößerte Steifigkeit besitzt und die Übertragung
des Drucks von den ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmitteln (5) auf den Schuh (19)
auf einen Druckübertragungsbereich beidseits der Zugkraftlinie ausdehnt.
12. Kombination nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) in Anpassung an den Ristbeuge-Bereich sowie gewünschtenfalls auch in Anpassung
an den anschließenden Knöchel-Schienbein-Bereich oder/und den anschließenden Vorderfuß-Zehen-Bereich
sattelförmig ausgebildet ist.
13. Kombination nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch zusätzliche, ebenfalls
mit der Druckübertragungsplatte (1) zusammenwirkende Zugkrafterzeugungsmittel (4,
6) im Vorderfuß-Zehen-Bereich oder/und im Knöchel-Unterschenkel-Bereich zur Zugkrafterzeugung
längs entsprechender zusätzlicher Zugkraftlinien.
14. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die ristbeugenahen
oder/und die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel (4, 5, 6) über die Druckübertragungsplatte
hinweglaufende Zugstrangmittel umfassen.
15. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die ristbeugenahen
oder/und die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel (4, 5, 6) zur Erteilung einer Zugspannung
auf die Druckübertragungsplatte (1) an dieser randnah angreifen.
16. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) um eine zur Schuhmittelebene im wesentlichen orthogonale und zur Ristbeugelinie
im wesentlichen tangentiale virtuelle Biegeachse reversibel und vorzugsweise elastisch
biegedeformierbar ist.
17. Kombination nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung der Biegedeformierbarkeit
in der Druckübertragungsplatte (1) auf dem Weg zwischen dem Knöchel-Schienbein-Bereich
und dem Vorderfuß-Zehen-Bereich mindestens eine Biegsamkeitserhöhungszone (7) vorgesehen
ist, welche vorzugsweise im wesentlichen parallel zur Ristbeugelinie verläuft.
18. Kombination nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Biegsamkeitserhöhungszone
(7) längs einer in die Schuhmittelebene fallenden Scheitellinie versetzt gegenüber
den Zugkraftlinien angeordnet ist.
19. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einem Zwischenbereich (7) zwischen zwei durch zugehörige Zugkrafterzeugungsmittel
(4, 5, 6) definierten Zugkraftlinien die Druckübertragungsplatte (1) zumindest im
Bereich ihrer in die Schuhmittelebene fallenden Scheitellinie in Richtung dieser Scheitellinie
reversibel und vorzugsweise elastisch längenveränderlich ist.
20. Kombination nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung der Längenveränderlichkeit
in der Druckübertragungsplatte (1) auf dem Weg zwischen dem Knöchel-Schienbein-Bereich
und dem Vorderfuß-Zehen-Bereich mindestens eine Längenausgleichszone (7) vorgesehen
ist, welche vorzugsweise im wesentlichen parallel zur Ristbeugelinie verläuft.
21. Kombination nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Längenausgleichszone
(7) längs der Scheitellinie versetzt gegenüber den Zugkraftlinien angeordnet ist.
22. Kombination nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Biegsamkeitserhöhungszone (7) und mindestens eine Längenausgleichszone (7) von einer
gemeinsamen deformationserleichternden Struktur (7) gebildet sind.
23. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) mit mindestens einer deformationserleichternden Struktur (7) versehen ist, welche
sich quer zu einer in der Schuhmittelebene vom Knöchel-Schienbein-Bereich zum Vorderfuß-Zehen-Bereich
verlaufenden Scheitellinie erstreckt.
24. Kombination nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die deformationserleichternde
Struktur (7) durch Materialschwächung der Druckübertragungsplatte (1) oder/und durch
Materialveränderung der Druckübertragungsplatte (1) oder/und durch vorgebildete Faltung
oder Rippung (7) gebildet ist.
25. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die ristbeugenahen
Zugkrafterzeugungsmittel (5) oder/und die zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel (4,
6) an der Bindungsgrundplatte (2) schwenkbar verankert sind.
26. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) im Vorderfuß-Zehen-Bereich um eine zehennahe Gelenkachse gelenkig und translatorisch
zu dieser Gelenkachse beweglich an die Bindungsgrundplatte (2) angekuppelt ist.
27. Kombination nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) im Vorderfuß-Zehen-Bereich durch dort an der Bindungsgrundplatte (2) angebrachte
zusätzliche Zugkrafterzeugungsmittel (4) befestigt ist, wobei durch Entspannen dieser
zusätzlichen Zugkrafterzeugungsmittel (4) die translatorische Beweglichkeit der Druckübertragungsplatte
(1) ermöglicht wird.
28. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) zumindest im Vorderfuß-Zehen-Bereich quer zur Schuhmittelebene seitenverstellbar
ist.
29. Kombination nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) im Vorderfuß-Zehen-Bereich durch beidseits der Schuhmittelebene angeordnete, gegenläufig
längenveränderliche Zugkrafterzeugungsmittel (9, 10) quer zur Schuhmittelebene verstellbar
ist.
30. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) in Längsrichtung der Bindungsgrundplatte (2) verstellbar ist.
31. Kombination nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsverstellbarkeit
der Druckübertragungsplatte (1) auf der Verschwenkbarkeit der ristbeugenahen Zugkrafterzeugungsmittel
(5) oder/und zusätzlicher Zugkrafterzeugungsmittel (4, 6) um quer zur Schuhmittelebene
verlaufende Schwenkachsen gegenüber der Bindungsgrundplatte (2) beruht.
32. Kombination nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsverstellbarkeit
auf einer translatorischen Verstellbarkeit der Verankerungsstellen der ristbeugenahen
Zugkrafterzeugungsmittel (5) oder/und zusätzlicher Zugkrafterzeugungsmittel (4, 6)
in Längsrichtung der Bindungsgrundplatte (2) beruht.
33. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückschuhabstützung
(3) nach Art eines den Fersenbereich (20) oder/und den Achillessehnenbereich des Schuhs
(19) überdeckenden Spoilers ausgebildet ist.
34. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuh
(19) zumindest auf einem Teil seiner Länge durch Seitenführungsmittel der Bindungsgrundplatte
(2) seitlich geführt ist.
35. Kombination nach einem der Ansprüche 13 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Zugkrafterzeugungsmittel (4, 6) im Knöchel-Unterschenkel-Bereich ein vorzugsweise
flaschenzugartig ausgebildetes Knöchelzugband (17) umfassen, welches zwischen der
Druckübertragungsplatte (1) und der vorzugsweise als Spoiler ausgebildeten Rückschuhabstützung
(3) wirksam ist.
36. Kombination nach einem der Ansprüche 11 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckübertragungsplatte
(1) hinsichtlich ihrer Form oder/und ihrer Lage oder/und ihrer Formsteifigkeit oder/und
ihrer Ankupplung an die Bindungsgrundplatte (2) bzw. die Rückschuhabstützung (3) derart
ausgebildet ist, daß sie einen gezielten, insbesondere wesentlichen Beitrag zum Vorlage/Rücklage-Widerstand
der Bindungsbaugruppe für den Knöchel-Unterschenkel-Bereich liefert.