[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Materialflußsteuerung beim Ziehen von Blechformteilen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
Stand der Technik:
[0002] Beim Ziehen von Blechformteilen unterscheidet man zwischen zweifachwirkenden Pressen
mit Ziehstößel und Niederhalterstößel und einfachwirkenden Pressen mit Ziehstößel
und Zieheinrichtung im Pressentisch. Die Zieheinrichtung kann auch mittels im Ziehwerkzeug
angeordnete hydraulische oder pneumatische Zylinder realisiert werden.
[0003] Zur Erläuterung des Standes der Technik zeigt Fig. 1a eine zweifachwirkende Presse
zum Ziehen regelmäßiger Blechformteile. Dabei zeigt die Presseinrichtung 1 ein Werkstück
2 (Blech), welches zwischen einem Ziehring 3 und einem Niederhalter 4 eingespannt
und von einem Ziehstempel 5 beaufschlagt ist. Die Stempelkraft ist mit F
S, die Niederhalterkraft mit F
N bezeichnet. Das Werkstück 2 wird am Ziehteilflansch 6 gehalten und über die Ziehkante
7 in der Ziehteil-Wandung 8 (Zarge) umgeformt.
[0004] Beim Ziehen von nicht rotationssymmetrischen Blechformteilen kommt der Steuerung
des Materialflusses eine große Bedeutung zu. Ist die Niederhalterkraft F
N zu gering, so kann es im Flanschbereich 6 zu einer Faltenbildung erster Art zwischen
Niederhalter 4 und Ziehring 3 kommen (Fig. 1a).
[0005] Aber auch dann, wenn die Niederhalterkraft F
N über der Kraft liegt, die zur Unterdrückung von Falten erster Art erforderlich ist,
kann es zu einem zu starken Einlauf von Umformgut über die Ziehkante 7 in die Ziehteilwandung
(Zarge) 8 hinein kommen, so daß Unruhen und sogar Falten in der Ziehteilwandung 8
entstehen. Wird jedoch der Materialfluß unter dem Niederhalter 4 so stark behindert,
daß zu wenig Umformgut über die Ziehkante 7 in die Ziehteilwandung 8 fließt, dann
treten Reißer im Ziehteil 2 auf.
[0006] Aus diesem Grund ist man bestrebt, den Materialfluß beim Tiefziehen so zu steuern,
daß weder Falten noch Reißer im Ziehteil 2 auftreten.
[0007] Der Materialfluß wird neben der Platinenform und den Ziehsicken weiterhin von der
zwischen Niederhalter 4 und Blech 2 beziehungsweise zwischen Blech 2 und Ziehring
3 wirkenden Reibung beeinflußt.
[0008] Fig. 1b zeigt vom Grundaufbau eine bekannte einfachwirkende Presseneinrichtung 9
als einfachwirkende Presse mit hydraulischer Zieheinrichtung 10 mit Hydraulikzylindern
11 sowie den zu Fig. 1a beschriebenen Ziehring 3, dem Niederhalter 4 und dem Ziehstempel
5. Ein Niederhalter-Kraftsensor ist mit Bezugszeichen 13 angezeigt. Diese Presse kann
zum Ziehen unregelmäßiger Blechformteile gleichermaßen verwendet werden.
[0009] Stand der Technik sind demzufolge Pressen- und Werkzeugsysteme, die die Niederhalterkraft
während des Ziehprozesses verändern können. Hierbei können die hydraulische Zieheinrichtungen
10, bestehend aus einzeln über nicht näher dargestellte Servoventile ansteuerbaren
Hydraulikzylindern 11, die Niederhalterkräfte F
N direkt über die Kolbenstangen 12 (vgl. Bild 1b) oder indirekt über nicht dargestellte
Pinolen in den Niederhalter 4 einleiten (siehe z.B. DE 41 12 656 A1).
[0010] Bei diesen Systemen sind verschiedene Möglichkeiten zur Steuerung des Materialflusses
bekannt.
Problemstellung der Erfindung
[0011] Oftmals werden vor dem Ziehprozeß festgelegte Niederhalterdruckprofile über dem Ziehweg
in einem Regelkreis vorgegeben, der die gewünschte Niederhalterkraft während des Ziehprozesses
realisiert. Nachteil dieser Systeme ist, daß die vordefinierten Niederhalter-Druckprofile
zur Steuerung des Materialflusses von gleichbleibenden Reibungsverhältnissen zwischen
Niederhalter 4 und Blech 2 bzw. zwischen Ziehring und Blech ausgehen.
[0012] Eine wesentliche Verbesserung stellen Regelkreise dar, die Umformparameter wie den
Flanschkanteneinlauf, die Stempelkraft oder die Faltenhöhe des aktuell ablaufenden
Ziehprozesses als Regelgröße verwenden.
[0013] Diese Größen sind unter anderem direkt abhängig von den Reibungsverhältnissen zwischen
Werkstück, Niederhalter, Ziehstempel und Ziehring usw. Kommt es zu einer Veränderung
der Reibungsverhältnisse, z. B. durch Veränderung der Blechoberfläche, des Schmiermittels
oder der Schmiermittelmenge usw., so kann durch ein automatisches Reagieren des Systems
die Niederhalterkraft so angepaßt werden, daß der angestrebte Verlauf der Führungsgröße,
die den optimalen Materialfluß und damit den gewünschten Umformprozeß charakterisiert,
wieder erreicht wird. Von Nachteil ist bei dieser Vorgehensweise, daß der Flanschkanteneinlauf
sensorisch aufwendig zu messen ist und die Meßsignale bei geringem Einzug ein nicht
hinreichendes Signal als Führungsgröße liefern. Der Faltenhöhensensor ist aus der
Literatur bekannt und scheint als Führungsgröße für den Aufbau von Regelkreisen zur
Unterdrückung von Falten 1. Art, also Falten im Flansch des Ziehteils, gut geeignet
zu sein.
[0014] Die Stempelkraft F
S beinhaltet zwar die Kräfte der Reibung zwischen Blech 2 und Niederhalter 4 und der
Reibung zwischen Ziehring 3 und Niederhalter 4. Sie beinhaltet jedoch auch alle anderen
Reibungskräfte sowie die Umformkräfte, so daß sie als Führungsgröße für die Steuerung
des Materialflusses nur bedingt geeignet ist. Die hiermit erreichten Erfahrungen bestätigen
die Kritik an der Verwendung dieser Größen als Führungsgrößen zur Materialflußsteuerung.
[0015] In den letzten Jahren wurden demzufolge verschiedene Systeme mit Regelungen der Stempelkraft,
der Faltenhöhe und des Flanschkanteneinlaufs der Platine in verschiedenen Patenten
und Veröffentlichungen erwähnt. So wird beispielsweise im Patent DE 43 38 828 C2 der
Mercedes-Benz AG ein System zur Regelung des Kanteneinlaufs vorgestellt, das auch
eine Erweiterung auf eine Stempelkraftregelung vorsieht. Eine ähnliche Anordnung ist
in der DE 42 42 442 A1 der gleichen Anmelderin gezeigt.
Aufgabe der Erfindung:
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Ziehverfahren und Ziehpressen
zu verbessern und insbesondere ein genaueres Erfassen der Ziehparameter und der zugehörigen
Prozeßabläufe zu ermöglichen. Dabei soll insbesondere die Reibungskraft zwischen Blech
und Niederhalter bzw. Blech und Ziehring als Regelgröße berücksichtigt werden.
[0017] Die Erfindung wird im nachfolgenden Ausführungsbeispiel anhand der Figurendarstellung
näher erläutert:
[0018] Die Figuren 1a, 1b zeigen den bekannten Stand der Technik;
[0019] Die Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Zieheinrichtung
mit Regelungseinrichtung, wobei - soweit möglich - gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
wie zu Fig. 1a, 1b bezeichnet sind.
Beschreibung der vorliegenden Erfindung
[0020] Bei dem neuen erfindungsgemäßen Verfahren sowie der zugehörigen Einrichtung 20 werden
zur Materialflußsteuerung ein Regelkreis 21 verwendet, der es unter Verwendung der
Niederhalterkraft F
N als Stellgröße 22 der Niederhalterkraft F
N erlaubt, die an der Oberfläche 23 des Niederhalters und/oder des Ziehrings 3 wirkende
Reibung nach einer vorgegebenen Führungsgröße 24 (Reibungskraft F
R über dem Ziehweg s) zu regeln (Fig. 2). Daher erfolgt die Messung der Reibungskraft
F
R über einen Reibungskraftsensor 25, 25', 25'', der vorzugsweise als Drei-Komponenten-Piezokraftmeßelement
26 ausgebildet ist, d.h. auf einem piezoelektrischen Effekt basiert. Derartige Sensoren
25', 25'' können insbesondere auch an vorgegebenen Stellen des Niederhalters 4 und/oder
auch des Ziehrings 3 eingebaut werden (siehe gestrichelt eingezeichnet in Fig. 2).
[0021] Der in Fig. 2 gezeigte Regelkreis reagiert automatisch auf die Veränderungen im tribologischen
System 40, d.h. er regelt automatisch die Veränderungen der mit dem Reibkraftsensor
25 gemessenen Reibkraft, die beispielsweise durch Änderungen der Schmiermittelmenge
und Schmierstoffart, der Blechoberfläche usw. verursacht werden. Zum Aufbau des Systems
wird eine Pressen- oder Werkzeugeinrichtung 20 benötigt, die eine Veränderung der
Niederhalterkraft 30 während des Ziehvorgangs erlaubt. Dieses ist bei Einsatz hydraulischer
Ziehkissen im Tisch einfachwirkender Pressen, wie sie prinzipiell auch Fig. 1b zeigt,
möglich. Hierfür werden bestimmte Bereiche eines vorzugsweise segmentierten Niederhalters
4 mit oberen Segment 27 und unterem Segment 28 über jeweils einen eigenen, in der
Presse 20 oder auch ggf. im Werkzeug angeordneten Hydraulikzylinder 11 beaufschlagt,
wobei jeder Zylinder 11 über ein eigenes Servoventil 29 angesteuert werden kann. Das
Servoventil 29 regelt dabei den Ölfluß und bestimmt somit den im Zylinder 11 wirkenden
Druck und damit die am Segment 27 herrschende Niederhalterkraft 30. Diese kann sowohl
über eine Druckmessung im Zylinder 11 oder über einen im Kraftfluß angeordneten Niederhalterkraftsensor
25, 26 ermittelt werden.
[0022] Das Segment stützt sich demzufolge über Drei-KomponentenPiezokraftmeßelemente 26
ab. Diese erlauben die Messung einer Reibungskraft 25' und der auf das Segment 27
wirkenden Niederhalterkraft 30. Gegebenenfalls ist auch lediglich ein Reibungskraftsensor
in den Niederhalter des Ziehwerkzeuges einbringbar. Eine Segmentierung des Niederhalters
kann ggf. bei entsprechend "weicher" elastischer Ausführung entfallen.
[0023] Kennt man aus einer experimentellen oder theoretischen Analyse den Verlauf der Reibungskraft
F
R über dem Stößelweg s für den gewünschten optimalen Materialfluß, so ist es mit Hilfe
der Regelungstechnik und der Verwendung der Niederhalterkraft als Stellgröße möglich,
auch bei einer Veränderung der Eingangsbedingungen stets den gleichen optimalen Reibungskraftverlauf
zu erreichen.
[0024] Gegebenenfalls kann der Reibungskraftsensor in Eckenbereichen, in denen Falten zu
unterdrücken sind, mit einem aus der Literatur bekannten Faltenhöhensensor gekoppelt
werden, so daß stets gewährleistet ist, daß die Niederhalterkraft mindestens so groß
ist, daß Falten im Flansch mit Sicherheit vermieden werden.
[0025] Innerhalb des Regelkreises wird als Steuerungseinheit ein Rechner 31 mit Analog/Digital-Schnittstelle
verwendet. In diesem Rechner kann der gewünschte Kurvenverlauf 32 der Reibungskraft
über dem Stößelweg als Führungsgröße 24 abgelegt werden. Zu jeder Position des Stößels
33, die von einem Wegmeßelement 34 gemessen wird, kann aus dieser Steuereinheit 31
der zugeordnete Wert der Reibungskraft ausgelesen werden. Dieser wird dem Regler 35
als Sollwert 36 vorgegeben. Mit Hilfe des Reibkraftsensors 25 und des nachgeschalteten
Verstärkers 37 kann der zugehörige Istwert der Reibungskraft an den zweiten Eingang
des Reglers 35 gegeben werden. Stellt der Regler eine Differenz zwischen Sollwert
36 und Istwert 38 fest, generiert er ein Stellsignal 39, das einem Stellglied (Servoventil
29) des Hydraulikkreislaufes des Segmentes zugeführt wird. Das Signal beeinflußt das
Stellelement derart, daß sich der Istwert der Reibungskraft so ändert, daß die Differenz
zwischen Istwert 38 und Sollwert 36 minimiert wird.
[0026] Dadurch ist es möglich, Reibungskraftverläufe 32, die den gewünschten Umformprozeß
unabhängig von den momentanen Reibungsverhältnissen charakterisieren, als Führungsgröße
vorzugeben.
[0027] Der erfindungsgemäße Regelkreis reagiert demzufolge selbständig auf Veränderungen
der Reibung zwischen Niederhalter und Blech sowie zwischen Ziehring und Blech, hervorgerufen
durch Veränderungen der Schmierstoffart oder -menge auf dem Blech, Veränderungen der
Blechoberfläche und durch Werkzeugverschluß oder dergleichen (tribologische Eigenschaften).
Bezugszeichenliste:
[0028]
- 1
- Presseneinrichtung
- 2
- Werkstück
- 3
- Ziehring
- 4
- Niederhalter
- 5
- Ziehstempel
- 6
- Ziehteilflansch
- 7
- Ziehkante
- 8
- Ziehteilwandung (Zarge)
- 9
- Presseneinrichtung
- 10
- hydraulische Zieheinrichtung
- 11
- Hydraulikzylinder
- 12
- Kolbenstange
- 13
- Niederhalter-Kraftsensor
- 20
- erfindungsgemäße Einrichtung
- 21
- Regelkreis
- 22
- Stellgröße/Niederhalterkraft
- 23
- Oberfläche
- 24
- Führungsgroße
- 25
- Reibungskraftsensor
- 26
- Piezokraftmeßelement
- 27
- oberes Segment
- 28
- unteres Segment
- 29
- Servoventil
- 30
- Niederhalterkraft
- 31
- Rechner
- 32
- gewünschter Kurvenverlauf
- 33
- Stößel
- 34
- Wegmeßelement
- 35
- Regler
- 36
- Sollwert
- 37
- Verstärker
- 38
- Istwert
- 39
- Stellsignal
- 40
- tribologisches System
Stempelkraft F
S
Niederhalterkraft F
N
1. Verfahren zur Materialflußsteuerung beim Ziehen von Werkstücken wie Blechformteilen
oder dergleichen, wobei ein Regelkreis unter Einbeziehung einer vorzugsweise hydraulischen
Zieheinrichtung derart aufgebaut wird, daß über einen im Niederhalter (4) und/oder
im Ziehring (3) des Werkzeuges angeordneten Reibungskraftsensor (25) die Reibungskraft
zwischen Werkstück (2) und Niederhalter (4) und/oder die Reibungskraft zwischen Ziehring
(3) und Werkstück (2) gemessen wird und diese in einem Regelkreis (21) als Regelgröße
einem vorgegebenen experimentell oder theoretisch ermittelten Reibungskraft-Ziehstempelwegverlauf
(32) folgt, wobei die Niederhalterkraft (FR) als Stellgröße fungiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalterkraft über
vorzugsweise servoventilgesteuerte Hydraulikzylinder (11) oder indirekt mittels mechanischen
Mitteln wie Pinolen, höhenverstellbare Bolzen oder dergleichen aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Regelkreis selbständig
auf Veränderungen der Reibung zwischen Niederhalter und Blech und/oder zwischen Ziehring
und Blech im Sinne einer Prozeßoptimierung reagiert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Ziehwerkzeug gesteuerte hydraulische und/oder pneumatische Zylinder oder Aktoren angeordnet
sind, wobei insbesondere die Funktionen der Zieheinrichtung in das Werkzeug integriert
sind und wobei der Regelkreis zur Regelung der Niederhalterkraft unter Verwendung
der Reibungskraft als Regelgröße dient.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
im Ziehwerkzeug angeordneter Faltenhöhensensor in den Regelkreis derart einbezogen
wird, daß stets sichergestellt wird, daß Falten im Flansch des Ziehteils eine vorgegebene
maximale Faltenhöhe nicht überschreiten.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Regelkreis für eine Zieheinrichtung derart aufgebaut wird, daß mittels eines Meßelementes,
insbesondere eines Reibkraftsensors und mittels Vorgabe einer optimalen Steuerungskurve,
insbesondere Reibungskraftkurve über dem Ziehweg ein Regelkreis aufgebaut wird, der
das Meßsignal und insbesondere die Reibungskraft als Regelgröße und die Niederhalterkraft
als Stellgröße verwendet, derart, daß der Regelkreis selbständig auf Veränderungen
der tribologischen Bedingungen reagiert.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
segmentierter Niederhalter derart verwendet wird, daß jedes Segment des Niederhalters
von einem zugehörigen Regelkreis, der die Niederhalterkraft des Segments als Stellgröße
verwendet, hinsichtlich der Reibungskraft regelbar ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
einteiliger Niederhalter verwendet wird, der so elastisch ausgeführt wird, daß er
quasi segmentweise hinsichtlich der Regelung der Reibungskraft nach einem vorgegebenen
Reibkraftverlauf regelbar ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Reibkraftsensoren
im Niederhalter oder Ziehring angeordnet sind und hierüber die Regelung der Reibungskraft
eines bestimmten Bereiches entsprechend einem vorgegebenen Kurvenverlauf der Reibungskraft
über dem Ziehweg mit der Niederhalterkraft als Stellgröße erfolgt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche und insbesondere zur Materialflußsteuerung beim Ziehen von Blechteilen,
mit einem Regelkreis für eine Zieheinrichtung, der ein Meßelement z. B. Reibkraftsensor
sowie eine vorgegebene optimale Reibungskraftkurve über dem Ziehweg umfaßt, wobei
die Reibungskraft als Regelgröße und die Niederhalterpressung als Stellgröße derart
verwendbar sind, daß der Regelkreis selbständig auf Veränderungen der tribologischen
Bedingungen durch Verändern der Niederhalterkraft reagiert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter segmentiert
ausgebildet ist, derart, daß jedes Segment von einem eigenen zugehörigen Regelkreis,
der die Niederhalterkraft des Segments als Stellgröße verwendet, hinsichtlich der
Reibungskraft regelbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
einteilig ausgebildet und so elastisch ausgeführt ist, daß er quasi segmentweise hinsichtlich
der Regelung der Reibungskraft nach einem vorgegebenen Reibkraftverlauf regelbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Reibkraftsensoren
im Niederhalter oder im Ziehring angeordnet sind und hierüber die Regelung der Reibungskraft
eines bestimmten Bereiches entsprechend einem vorgegebenen Kurvenverlauf der Reibungskraft
über dem Ziehweg mit der Niederhalterkraft als Stellgröße erfolgt.