[0001] Die Erfindung betrifft ein Verdampfersystem für Sauna-Anlagen. Bei den bekannten
Sauna-Anlagen besteht zunehmend das Bedürfnis, das übliche Sauna-Bad durch Kräuterdämpfe
oder mit ätherischen Ölen angereicherte Dämpfe zu ergänzen. Hierfür sind Zusatzgeräte,
sog. Verdampfersysteme, auf dem Markt, die entweder mit dem üblichen Sauna-Heizofen
kombiniert sind oder auch in bestehende Anlagen nachgerüstet werden können.
[0002] Insbesondere für die Nachrüstung ist es erforderlich, daß das Zusatzgerät so gestaltet
ist, daß es den vorhandenen Freiraum nutzt, ohne jedoch den Baderaum zu verringern.
Das Zusatzgerät soll dennoch auch gut bedienbar sein, natürlich mit einem minimalen
Wartungsaufwand. Eine weitere Forderung besteht darin, daß das Verdampfersystem energiesparend
sein soll.
[0003] Bei den bekannten Verdampfersystemen erfolgt das Erhitzen des Wassers zur Dampferzeugung
entweder nach dem Tauchsiederprinzip, d.h. in dem Wasserbehälter ist ein Heizelement
angeordnet, das direkt mit dem Wasser Kontakt hat, oder es ist ähnlich wie bei Kaffeemaschinen
ein Rohr vorgesehen als Zuleitung zu dem Kräuterbehälter, in welchem zur Dampferzeugung
Wasser hochsteigt und durch einen das Rohr umgebenden Heizmantel erhitzt wird.
[0004] Dieses letztere System hat zwar den Vorteil, daß stets nur die im Rohr befindliche
Wassermenge erhitzt werden muß, andererseits ist der Wärmeübergang und damit die Heizleistung
nicht so gut wie beim Tauchsiederprinzip. Zum anderen verkalken diese Rohre sehr schnell,
sie sind zudem äußerst aufwendig zu reinigen bzw. zu entkalken, da das Innere des
Rohres ohne Demontage nicht zugänglich ist. Wird die Reinigung zur Vermeidung dieser
Umstände selten oder gar nicht durchgeführt, so sinkt der Wirkungsgrad der Heizleistung
rapid ab.
[0005] Bei den bekannten Verdampfersystemen sind über bzw. in dem aufsteigenden Dampf des
Dampferzeugers Schalen zur Aufnahme von Kräutern angeordnet, die durch den Dampf erhitzt
werden, so daß von den Kräutern oder ätherischen Ölen Dämpfe aufsteigen, die sich
dann mit dem darüber streichenden Dampf aus dem Dampferzeuger vermischen und in den
Baderaum geleitet werden.
[0006] Diese Art der Beimengung der Kräuterdämpfe oder ätherischen Öle hat den Nachteil,
daß über die Schale die Kräuter oder auch die ätherischen Öle zu stark erhitzt und
dadurch zerstört werden. Die Ausnützung und Beimischung ist unbefriedigend. Es ist
deshalb auch schon vorgesehen worden (DE 39 13 280 A1), statt einer Schale über dem
Dampf ein Einlagegitter für Kräuter vorzusehen, so daß der Dampf direkt durch die
Kräuter hindurchtreten kann. Dabei entsteht ein Kondensat, welches direkt in den darunterliegenden
Dampferzeuger und dessen Heizelemente tropft. Bei der DE 39 13 280 A1 sind zwar unterhalb
des Auflagesiebes Leitbleche vorgesehen, diese leiten jedoch das abtropfende Kondensat
oder Sprühflüssigkeit direkt der Verdampferwanne zu. Es entsteht eine Verunreinigung
sowohl des für die Verdampfung vorgesehenen Wassers als auch eine unerwünschte Verkrustung
der Heizelemente. Der Verdampfer muß von Zeit zu Zeit gereinigt werden, um seine Funktionstüchtigkeit
zu erhalten.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verdampfersystem zu schaffen, das
die oben aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch
diese Merkmale wird sichergestellt, daß bei guter Ausnutzung und Vermischung der Kräuterdämpfe
mit dem Dampf kein Kondensat in den Dampferzeugungsbehälter gelangt, diesen verschmutzt
und die Heizung verkrustet. Das Verdampfungssystem ist dadurch nahezu wartungsfrei.
[0009] Vorzugsweise besteht die Auffangeinrichtung in zwei gegeneinander versetzt und übereinander
angeordneten Abschirmungen, die das Kondensat auffangen und in eine Sammelrinne ableiten,
wo es gesammelt wird. Bei größeren Mengen kann auch ein Kondensatbehälter mit der
Sammelrinne verbunden sein.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0011] Es zeigen
- Fig. 1 -
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verdampfungssystems im Aufriß;
- Fig. 2 -
- eine Seitenansicht gemäß der Schnittlinie II/II in Figur 1;
- Fig. 3 -
- eine perspektivische Ansicht des Aufsatzes zur Aufnahme der Kräuter oder ätherischen
Öle nebst der Auffangeinrichtung für das Kondensat;
- Fig. 4 -
- die Anordnung des Verdampfungssystems in Verbindung mit dem Sauna-Ofen.
- Fig. 5 -
- eine andere Ausführung des Aufsatzes in Seitensicht ohne Vorderwand;
- Fig. 6 -
- dieAusführung nach Fig. 5 in Frontsicht unter Weglassung der Vorderwand.
[0012] Das Verdampfersystem 10 besteht aus dem Vorratsbehälter 1, dem Verdampfer 2, sowie
dem Kondensatbehälter 3, der unter dem Vorratsbehälter 1 angeordnet ist. Der Wasservorratsbehälter
1 ist durch eine Leitung 5 mit dem Verdampfer 2 verbunden, so daß beide Behälter miteinander
kommunizieren und sich der Wasserspiegel auch in beiden Behältern auf gleichem Niveau
hält. Für das Einfüllen des Wassers in den Vorratsbehälter ist ein Einfullstutzen
11 vorgesehen.
[0013] Der Verdampfer 2 nimmt eine wesentlich kleinere Wassermenge auf als im Vorratsbehälter
1 enthalten. In diese Wassermenge ist ein Heizelement 21 eingetaucht, das durch die
Stromleitungen 22 gespeist wird. Ein Wasserstandsfühler 24 reguliert den Wasserstand
W, so daß dieser nicht unter Wmin sinkt. Sollte der Wasserstand unter Wmin absinken
infolge Entleerung des Vorratsbehälters, so schaltet der Wasserstandsfühler 24 automatisch
das Heizelement 21 ab. Entsprechend dem Wasserstand im Vorratsbehälter 1 schwankt
der Wasserstand zwischen Wmax und Wmin und wird durch den Wasserstandsanzeiger 23
angezeigt. Nachdem der Vorratsbehälter 1 vom Verdampfer 2 räumlich getrennt und nur
durch die Verbindungsleitung 5 mit diesem verbunden ist, kann das Heizelement 21 stets
nur die im Verdampfer 2 befindliche Wassermenge aufheizen. Auf diese Weise wird schon
nach kurzer Einschaltzeit Dampf D erzeugt.
[0014] Auf den Verdampfer 2 ist ein Aufsatz 4 aufgesetzt, in welchen Kräuter K oder andere
ätherische Stoffe eingebracht werden. Die Kräuter K werden auf eine als Sieb ausgebildete
Ablagefläche 41 gelegt. Der aus dem Verdampfer 2 aufsteigende Dampf D durchströmt
den Aufsatz 4, dringt durch das Sieb 41 und auch durch die darauf ausgebreiteten Kräuter
K, so daß ein gut durchmischter Kräuterdampf entsteht. Bei der Durchströmung entsteht
Kondensat, welches verhindert, daß die Kräuter K überhitzt und die ätherischen Stoffe
zerstört werden. Damit nun das sich bildende Kondensat nicht in den Verdampfer 2 gelangt
und sich dort ablagert, ist eine Auffangeinrichtung für das Kondensat vorgesehen.
[0015] Wie aus den Figuren 2 und auch 3 hervorgeht, sind zwei geneigte Abschirmungen 42,
43 unter dem Sieb 41 des Aufsatzes 4 im Abstand voneinander und versetzt angeordnet.
Die Abschirmung 42 schließt an die vordere Aufsatzwand 47 an, läßt aber einen Durchgang
zwischen der hinteren Aufsatzwand 48 frei. Bei der Abschirmung 43 ist es in umgekehrter
Weise: der Durchgang befindet sich an der Seite der vorderen Aufsatzwand 47. Der aus
dem Verdampfer 2 aufsteigende Dampf D streicht zunächst an der Abschirmung 43 lang,
gelangt durch den zu der vorderen Wand 47 gebildeten Durchgang zwischen die beiden
Abschirmungen 42, 43 und strömt schließlich zwischen der Abschirmung 42 und der hinteren
Aufsatzwand 48 hindurch gegen das Sieb 41, auf dem die Kräuter K eingebracht sind.
Das Sieb 41 und somit auch die Kräuter K werden vom Dampf D durchströmt, der die ätherischen
Stoffe mitnimmt und in den Baderaum befördert. Bildet sich nun Kondensat, so tropft
dieses nach unten zunächst auf die Abschirmung 42, welche das Kondensat gegen die
hintere Aufsatzwand 48 leitet. Das von dieser ersten Abschirmung 42 heruntertropfende
Kondensat fällt auf die zweite Abschirmung 43 und wird durch diese gegen die hintere
Aufsatzwand 48 abgeleitet und in einer Sammelrinne 44 aufgefangen. Fallen größere
Kondensatmengen an, so ist es zweckmäßig, diese in einen gesonderten Kondensatbehälter
3 abzuleiten. Hierzu dient der Anschlußstutzen 45 und die Kondensatleitung 46, die
die Sammelrinne 44 mit dem Kondensatbehälter 3 verbinden.
[0016] Das Verdampfersystem 10 ist zu einer kompakten Apparatur zusammengebaut und benötigt
deshalb äußerst wenig Platz. Das Verdampfersystem 10 kann zweckmäßigerweise in dem
Raum zwischen dem Schutzgitter 6 und dem Sauna-Ofen 7 selbst angeordnet werden, der
nach den Vorschriften wenigstens eine Breite von 7 cm haben soll. Durch diese Anordnung
erfolgt das Bedienen des Verdampfersystems 10 bequem und gefahrlos. Es ist vermieden,
über den heißen Ofen 7 zu langen und dennoch wird kein zusätzlicher Platz im Baderaum
beansprucht.
[0017] Bei der beschriebenen und in Fig. 1 dargestellten Ausführung kommunizieren der Vorratsbehälter
1 und der Verdampfer 2. Die Wasserstände im Vorratsbehälter 1 und im Verdampfer 2
halten sich stets auf dem gleichen Niveau. Das bedingt, daß im Verdampfer 2 der Wasserspiegel
zwischen Wmax und Wmin schwanken kann, je nachdem, wie stark der Vorratsbehälter 1
gefüllt ist. Dadurch würde immer noch mehr Wasser in Abhängigkeit vom Füllstand gerade
im Anfang des Betriebes des Verdampfungssystemes aufzuheizen sein. Vorteilhafterweise
kann die Regulierung durch den Wasserstandsfühler 24 auch in der Weise erfolgen, daß
ein Ventil in der Zulaufleitung 5 vorgesehen ist, das in Abhängigkeit des gewünschten
Wasserstandes geöffnet wird, so daß stets nur eine ganz bestimmte Menge Wasser zu
beheizen ist. Auch kann statt an den Vorratsbehälter 1 die Leitung 5 direkt an das
Leitungswassernetz angeschlossen sein, so daß der Wasserstandsfühler 24 mit einem
Steuerventil direkt aus der Wasserleitung den Wasserspiegel reguliert.
[0018] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine andere Ausführung des Aufsatzes 8, wobei zum besseren
Verständnis der Anordnung im Inneren des Aufsatzes 8 die Vorderwand in der Ansicht
jeweils weggelassen ist. Der Aufsatz 8 ist auf den Verdampfer 2 aufgesetzt, der den
Aufsatz 8 in seiner Länge gabelartig umfaßt. Die Abdeckung 83 bildet den Boden des
Aufsatzes 8 und ist mittig nach oben gezogen, so daß zwei Schrägen gebildet werden,
die in einen Durchlaß 84 münden. Über dem Durchlaß 84 ist die obere Abdeckung 82 angeordnet,
die ein Abtropfen des Kondensats in den Durchlaß und damit in den Verdampfer 2 verhindert.
Die Abschirmung 83 bildet jeweils mit den Seitenwänden eine Sammelrinne 85. Die beiden
Sammelrinnen 85 werden durch eine Verbindung 87 zusammengeführt, wobei die Verbindung
87 mit einer Verbindungsleitung 86 mit dem Kondensatbehälter 3 verbunden ist.
[0019] Werden ätherische Öle oder andere ätherische Flüssigkeiten eingebracht statt der
Kräuter K, so ist es zweckmäßig, einen porösen Körper 81 auf das Sieb 41 zu legen,
der diese ätherischen Flüssigkeiten aufnimmt und vom Dampf D durchströmt werden kann.
Die Abschirmungen 42 und 43 bzw. 82 und 83 verhindern hier in gleicher Weise sowohl
ein Abtropfen der ätherischen Stoffe als auch des Kondensates in den Verdampfer 2.
[0020] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist ein Verdampfungssystem gezeigt, bei
dem Dampferzeugungsbehälter 2 und Vorratsbehälter 1 getrennt sind, um eine nur kleine
Wassermenge jeweils zur Verdampfung zu bringen. Dieses Verdampfungssystem 10 kann
auch ohne den Aufsatz 4 mit Auffangvorrichtung für das Kondensat vorteilhaft verwendet
werden, genauso wie auch der Aufsatz 4 vorteilhaft ohne die Trennung von Dampferzeugungsbehälter
2 und Wasservorratsbehälter 1 angewandt werden kann. Beide Einrichtungen vereinigt
ergeben jedoch die Summe der Vorteile und damit ein besonders vorteilhaftes Verdampfersystem.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Wasservorratsbehälter
- 2
- Verdampfer
- 3
- Kondensatbehälter
- 4
- Aufsatz
- 5
- Verbindungsleitung
- 6
- Schutzgitter
- 7
- Ofen
- 8
- anderer Aufsatz
- 81
- poröser Körper
- 82
- obere Abschirmung
- 83
- untere Abschirmung
- 84
- düsenförmiger Durchlaß
- 85
- Sammelrinne
- 86
- Verbindungsleitung
- 87
- Verbindung
- 21
- Heizungselement
- 22
- Anschlußleitung Heizung
- 23
- Wasserstandsanzeiger
- 24
- Wasserstandsfühler
- 10
- Verdampfersystem
- 11
- Einfüllstutzen
- 41
- Sieb
- 42
- Abschirmung
- 43
- Abschirmung
- 44
- Sammelrinne
- 45
- Anschlußstutzen
- 46
- Kondensatleitung
- 47
- Vordere Aufsatzwand
- 48
- Hintere Aufsatzwand
- D
- Dampf
- K
- Kräutereinlage
- W
- Wasserstand
1. Verdampfungssystem für Saunaanlagen mit einem Dampferzeuger, bei welchem Wasser in
einem Verdampfungsbehälter durch ein Heizelement erhitzt wird, und einer über dem
Dampferzeuger angeordneten Aufnahmevorrichtung für Kräuter, ätherische Öle und dergleichen,
wobei die Kräuter auf einer vom Dampf durchströmten Ablagefläche abgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der siebartigen Ablagefläche (41) eine Auffangeinrichtung für abtropfendes
Kondensat angeordnet ist, die verhindert, daß das Kondensat in den Verdampfungsbehälter
(2) gelangt.
2. Verdampfungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung aus einem auf dem Dampferzeugungsbehälter (2) angeordneten
Aufsatz (4; 8) besteht, bei welchem unterhalb der siebartigen Ablagefläche (41) die
Auffangeinrichtung für abtropfendes Kondensat angeordnet ist.
3. Verdampfersystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangeinrichtung zwei gegeneinander versetzt übereinander angeordnete Abschirmungen
(42, 43) aufweist.
4. Verdampfersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die untere Abschirmung (43, 83) eine Sammelrinne (44, 85) anschließt.
5. Verdampfersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelrinne (44, 85) über eine Kondensatleitung (46, 86) mit einem Kondensatbehälter
(3) verbunden ist.
6. Verdampfersystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Abschirmung (82) dachförmig über einem düsenförmigen Durchlaß (84) für
den Dampf (D) angeordnet ist, an welchen die untere Abschirmung (83) anschließt.
7. Verdampfersystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme ätherischer Öle und dergleichen ein poröser Körper (81) auf der Ablagefläche
(41) angeordnet ist.
8. Verdampfersystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferzeugungsbehälter (2) zusammen mit der Aufnahmevorrichtung und der Kondensatauffangeinrichtung
als kompakte Einheit gestaltet und in dem Sicherheitsraum zwischen dem Saunaofen (7)
und dem Schutzgitter (6) angeordnet ist.
9. Verdampfersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wasservorratsbehälter (1) vorgesehen ist, der in die kompakte Einheit integriert,
jedoch räumlich durch eine Verbindungsleitung (5) vom Dampferzeugungsbehälter (2)
getrennt angeordnet ist.