[0001] Die Herrenunterwäsche hat eine Entwicklung durchlaufen welche hauptsächlich von der
Ästhetik geprägt ist, wodurch die physiologischen Bedingungen, bezogen auf Wohlbefinden
und Zweckdienlichkeit, stark vernachlässigt wurden. Zur Jahrhundertwende standen die
Herrenschlüpfer vom Typ "Boxer" im Gebrauch aber im Laufe der Zeit setzte sich ein
einengendes Modell durch: der Herrenslip, wodurch die Unästhetik der freihängenden
Genitalen beseitigt wurde. Damit nahm jedoch das Unbehagen durch Verbiegung und Verschiebung
des Penis und folglicher Impotenz und Schwund der Zeugungskraft zu.
[0002] Die Ursachen dieser Anomalien, sowie der Mißbildungen und Erkrankungen, sind gemäß
der Experten in spezifischen Haltungsgewohnheiten zu suchen, wobei die Bekleidungsmode
einen starken Einfluß ausübt und Ursache dieses Phänomens ist.
[0003] Das Tabu der Sexualität und die Tendenz alles was damit zusammenhängt zu unterschätzen
führt dazu die Ästhetik der Funktionalität vorzuziehen.
[0004] Der männliche Geschlechtsteil besteht aus zwei zwar komplementären Organen welche
aber unterschiedliche Anforderungen stellen; der Hodensack welcher die Hoden zur Bildung
der Samenzellen enthält, und das männliche Glied für die Paarung.
[0005] Die Physiologie dieser zwei Organe ist sehr komplex und die Temperatur hat große
Bedeutung in Bezug auf die Fruchtbarkeit sowie betreffend die Gesundheit und das Wohlbefinden
der selben.
[0006] Die temperaturabhängige Regelung der Hoden erfolgt durch Absenkung der selben sobald
die Temperatur steigt und durch ein Anheben sobald die Temperatur der Hoden unter
eineinhalb Grad bezüglich der Körpertemperatur sinkt. Für den Hodensack ist es also
das Günstigste wenn er frei hängt und so die physisch-thermischen Bedingungen erfüllen
kann. Das männliche Glied hingegen braucht, insbesondere während der Pubertät eine
geeignete Unterstützung und den nötigen Freiraum, sei es in Ruhestellung als auch
bei Erektion, um so jegliche falsche Lage zu vermeiden und den sexuellen Pulsationen
freien Lauf zu gewähren ohne hemmende und die Männlichkeit einschränkende Triebe aufkommen
zu lassen. Die Gewohnheit das eigene Glied immer in der selben falschen Lage zu tragen
ist mit Sicherheit die Ursache von Mißbildungen, insbesondere in jugendlichem Alter
wann wegen des Wachstums jede falsche Körperhaltung Mißbildungen zur Folge haben kann.
[0007] So daß auch die Tunika albuginea, welche eine nicht dehnbare Membrane ist und die
Schwellkörper des Penis umgibt, während der Pubertät mehr auf einer Seite als auf
der anderen wächst und dadurch das Glied mehr oder weniger schief (gebogen) wächst.
[0008] Sei es die Herrenschlüpfer als auch die Herrenslip halten das Glied auch in Ruhestellung
in einer unkorrekten Lage und zwar nach links oder nach rechts gebogen, wodurch in
beiden Fällen ästhetisch, funktionelle Mißbildungen auftreten können.
[0009] Die Herrenschlüpfer hingegen haben den Vorteil, daß sie die anatomisch korrekte Lage
der Hoden ermöglichen und so die physisch-thermischen Eigenschaften sichern welche
eine optimale Bildung der Spermatozoons sichern. Die Herrenslip welche, was den Halt
betrifft, viel funktioneller sind, üben hingegen auf die Geschlechtsteile einen Druck
aus wodurch der thermische Ausgleich und die Gesundheit dieser beeinträchtigt wird.
[0010] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe eine Herrenunterhose zu schaffen welche für
Jugendliche und für Erwachsene geeignet ist, Mißbildungen des Penis durch eine unnatürliche
und komprimierte Haltung verhindert und dem Hodensack die nötige Freiheit gibt um
die wärmeregulierenden, physiologisch richtigen Lagen einnehmen zu können.
[0011] Das erfindungsgemäße Kleidungsstück ist nicht geeignet eine bereits vorhandene Mißbildung
zu beseitigen sondern hat eine vorbeugende Funktion indem es die Geschlechtsorgane
in der korrekten Lage hält.
[0012] Die erfindungsgemäße Herrenunterhose hat die Form eines Slips oder eines Perizomas,
je nach persönlichen Bedürfnissen, was den hinteren Teil betrifft. Der vordere Teil
hingegen, welcher sich von den bekannten Unterhosen unterscheidet, besteht vorzugsweise
aus einem ausgeformten gewirktem Streifen wobei die Rippen vertikal verlaufen so daß
die Elastizität des Gewirkten in horizontaler Richtung gegeben ist. Die Ränder des
Streifens sind in vertikaler Richtung elastisch um so einen Raum zu schaffen welcher
sich elastisch anpaßt und den Penis in korrekter Lage "achsial" zum Körper ausgerichtet
hält und zwar sei es in Ruhestellung als auch bei Erektion.Im unteren Bereich besagten
Streifens ist erfindungsgemäß, entsprechend der Position des Hodensackes, eine Öffnung
vorgesehen. Diese Öffnung dient dazu den Hodensack außerhalb des ausgeformten Streifens
für die Haltung des Penis frei hängend zu tragen um ihn so die Möglichkeit zu bieten
die richtige Wärmeregulierung der Hoden durch deren Absenkung oder Anhebung durchführen
zu können. Die Weite der Öffnung im ausgeformten Streifen kann, beispielsweise mittels
einer Schnur und/oder eines Gummizuges innerhalb einer umlaufenden Borte aus dem selben
Gewirke, erfolgen um dadurch am Hodensack richtig anzuliegen und den Penis in korrekter
Lage zu halten.
[0013] Ästhetisch betrachtet ist der Penis in optimaler Lage gehalten während der Hodensack
frei hängt wie es seine Funktionalität erfordert.
[0014] Der ausgeformte vordere Streifen und der hintere Streifen des Kleidungsstückes sind
fest miteinander verbunden und ihre oberen Enden sind zum Beispiel an ein Gummiband
genäht welches die Lenden gürtet, besagte Teile des Bekleidungsstückes können auch
aus einem einzigen gewirkten Stück bestehen.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigelegten Zeichnungen schematisch
dargestellten vorzuziehenden Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Herrenunterhose
näher erklärt; dabei erfüllen die Darstellungen nur erklärenden, nicht begrenzenden
Zweck.
[0016] Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Herrenunterhose
mit, die Lenden gürtendem, Gummiband an welches die oberen Enden des vorderen Streifens
und des hinteren Streifens genäht sind, die Öffnung für den Hodensack ist dabei mittels
Schnur regulierbar.
[0017] Die Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung das Detail des vorderen Streifens
der erfindungsgemäßen Herrenunterhose gemäß Fig. 1 mit Darstellung der Position des
Hodensackes und des Penis.
[0018] Die erfindungsgemäße Herrenunterhose besteht aus einem Gummiband 5 welches die Lenden
gürtet, aus einem hinteren gewirkten Streifen 7 und aus einem vorderen gewirkten Streifen
1. Die Streifen 1 und 7 können aus einem einzigen gewirkten Stück hergestellt sein
und sind mit ihren oberen Enden am Gummiband angebracht. Der vordere Streifen 1 weist,
längs den vertikalen Rändern 4, elastische Rippen auf zwischen denen der Penis die
physiologisch korrekte Lage einnehmen kann; diese Ränder 4 können natürlich auch an
den Rändern des hinteren Streifens 7 sich fortsetzen. Entsprechend dem Bereich des
Hodensackes S ist am vorderen Streifen 1 eine mit umlaufender Borte 6 besetzte und
einer innenverlaufenden Schnur 3 ausgestattete Öffnung 2 vorgesehen, die Schnurenden
treten durch die Löcher 3a nach außen. Die Erfindung schließt nicht aus, daß sämtliche
oder einige der gewirkten Teile der Herrenunterhose aus einem einzigen Gewirke bestehen.
Die Anpassung der Öffnung 2 an den Hodensack S kann mittels elastischer Borte, mittels
Gummiband, mittels Schnur oder mittels Knopf erfolgen.
1. Herrenunterhose zusammengesetzt aus einem Gummiband oder elastischem Band welches
die Lenden gürtet und an welchem ein hinterer Streifen bekannter Form und Eigenschaften
und ein vorderer Streifen welcher gegebenenfalls mit dem hinteren einstückig ist befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet daß der vordere Streifen (1), in einem Bereich der Position
des Hodensackes (S) entspricht, eine Öffnung (2) aufweist und daß die äußeren, vertikalen
Ränder (4) des vorderen Streifens (1) elastisch sind.
2. Herrenunterhose gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (2) für
den Hodensack (S), zwecks Anpassung an diesen, mit einer Schnur (3), einem Gummi oder
einem Gummiband versehen ist.
3. Herrenunterhose gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite der Öffnung
(2) für den Durchtritt des Hodensackes (S) durch einen oder durch mehrere Knöpfe verstellbar
ist.