[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Unterspannungsauslöser, insbesondere koppelbar
mit Niederspannungsschutzschaltern, dessen elektromagnetische Auslöseeinrichtung mit
einem Anker unter Abfallen bei Unterspannung auf eine Entklinkungseinrichtung einwirkt,
wobei dessen Anker mittels eines Handbedienungsgliedes und eines Haltehebels beim
Einschalten am Magnetsystem der Auslöseeinrichtung angelegt wird, im einzelnen nach
Gattungsbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Der Haltehebel hält den Anker zumindest nahe an den Polen des Magnetsystems, bis
durch Einschalten mittels eines Hilfsschalters am Anker Spannung angelegt wird, die
diesen bei regulären Bedingungen am Magnetsystem halten kann. Diese Einschaltung erfolgt
voreilend bezüglich einer gedachten Systemeinschaltstellung, die beispielsweise durch
zu koppelnde Leitungsschutzschalter vorgegeben ist.
[0003] Ein bekannter derartiger Unterspannungsauslöser (DE-C-33 08 437) arbeitet mit einem
gesonderten Kraftspeicher für das Magnetsystem.
[0004] Bei einem anderen bekannten Unterspannungsauslöser (DE-C-31 14 717) soll der Aufbau
vereinfacht werden; er arbeitet mit einem Andrückhebel und einem Klinkenhebel mit
einer gemeinsamen Achse. Um die Auslösezeit eines Systems zu verringern, wird bei
einem anderen Unterspannungsauslöser (EP-A-0 331 586) bei einer im wesentlichen dreiteiligen
Kinematik aus Klinkenhebel, Auslösehebel und Zwischenhebel eine dritte Achse im Vergleich
zum zuvor genannten Auslöser eingeführt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen und übersichtlichen Bauteilen
einen Unterspannungsauslöser zu entwickeln, der an die verschiedenartigsten Anforderungen
in einfacher Weise angepaßt werden kann.
[0006] Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt durch einen Unterspannungsauslöser nach
Anspruch 1. Der Haltehebel ist danach von einer mit dem Handbedienungsglied gekoppelten
Kulisse bis zur Anlage des Ankers am Magnetsystem geführt, wobei die Kulisse kinematisch
anschließend einen Freigabebereich aufweist. Die Klinke der Entklinkungseinrichtung
ist dabei hinsichtlich des Hilfsschalter und seines Aufbaus so geformt und bzw. oder
so positioniert, daß eine Einwirkungsstelle zum Betätigen des Hilfsschalters gebildet
ist, wobei in der Einschaltstellung des Unterspannungsauslösers zumindest eine Kontaktstrecke
des Hilfsschalters geschlossen ist, um die Wicklung des Magnetsystems an Spannung
zu legen. Durch den Freigabebereich der Klinke entfällt, beispielsweise im Vergleich
zu einem Unterspannungsauslöser nach DE-C-33 08 437, beim Magnetsystem ein zusätzlicher
Kraftspeicher, der durch Niederdrücken gespannt werden muß, um den Anker des Magnetsystems
für eine Auslösung freizugeben. Durch die Formgebung der Klinke, die eine Einwirkungsstelle
zum Betätigen des Hilfsschalters bildet, können marktgängige Hilfsschalter in geeigneter
Weise als Bauteile eingesetzt und angeordnet werden. Durch die Entkopplung von Klinke
und Haltehebel läßt sich das beim Einschalten auf die Klinke ausgeübte Drehmoment
gemäß Anspruch 2 so steuern, daß bei ausreichend großen Schaltkräften, auch zum Betätigen
des Hilfsschalters, dennoch vergleichsweise schwache Verklinkungskräfte anstehen.
[0007] Wenn der Hilfsschalter mit zwei elektrisch parallel liegenden Schaltstrecken auf
einem Träger nach Anspruch 3 versehen ist, erzielt man eine vom übrigen System unabhängige
und einfache Justiermöglichkeit.
[0008] Wenn der Unterspannungsauslöser nach Anspruch 4 mit sechs Anschlüssen versehen ist,
zwei für das Magnetsystem der Auslöseeinrichtung und vier für den Hilfsschalter, kann
man dem Hilfsschalter eingangsseitig eine hohe Betriebsspannung zuführen, die ausgangsseitig
durch einen Steuertrafo für die Spule des Magnetsystems herabgesetzt wird, wie es
in FIG 11 veranschaulicht ist.
[0009] Da der Haltehebel den Anker nahe an den Polschuhen des Magnetsystems hält, kommt
man mit einfachen Magnetsystemen und ungeschliffenen Polflächen aus. Durch einen Unterspannungsauslöser
nach Anspruch 5, bei dem das Magnetsystem über eine Schaltung gespeist ist, die die
Spannung gleichrichtet und ggf. aufbereitet oder auf andere Werte umsetzt, kann man
mit vergleichsweise einfachen und preisgünstigen Magnetsystemen brummfrei arbeiten.
Der sonst ohne aufwendige besondere Vorkehrungen übliche Brumm eines mit Wechselspannung
betriebenen Magnetsystems kann dadurch auf wirtschaftliche Weise vermieden werden.
[0010] Der erfindungsgemäße Aufbau eines Unterspannungsauslösers ermöglicht es, nach Anspruch
6 einen Arbeitsstromauslöser mit weniger, im übrigen mit gleichen Bauteilen, abzuleiten.
[0011] Die Anlage für den Justierarm des Hilfsschalters kann durch einen Aufbau nach Anspruch
7 fertigungsgünstig verstellt werden und dadurch justiert werden.
[0012] Der Unterspannungsauslöser kann nach Anspruch 8 mit einem Hilfsschalter arbeiten,
dessen Schaltstrecken nach dem Prinzip eines Schnappschalters ausgeführt sind. Hierbei
ist die Einwirkungsstelle von der Klinke her beim Hilfsschalter als Stößel ausgeführt,
dessen Eindringtiefe die Stellung der Schnappschalter steuert.
[0013] Die Kulisse für den Haltehebel kann nach Anspruch 9 im Handbedienungsglied in einem
Walzenkörper mit der Lagerstelle des Handbedienungsgliedes ausgeführt sein, in dem
ein Bogensteg längs eines Sektors am Walzenkörper ausgebildet ist.
[0014] Die Erfindung soll nun anhand von in der Zeichnung grob schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:
In FIG 1 ist ein Unterspannungsauslöser bei abgenommenem Gehäusedeckel in seiner Ausschaltstellung
in Seitenansicht wiedergegeben.
In FIG 2 ist der Unterspannungsauslöser nach FIG 1 in Einschaltstellung und bei ausreichender
Betriebsspannung dargestellt.
In FIG 3 ist der Unterspannungsauslöser bei einer Zwischenstellung des Handbedienungsgliedes,
bei etwa 60°, veranschaulicht, bei der der Haltehebel von der mit dem Handbedienungsglied
gekoppelten Kulisse freigegeben ist, so daß Auslösung erfolgen kann.
In FIG 4 ist dargestellt, daß in einer Stellung nach FIG 3 eine Auslösung durch Abfallen
des Ankers des Magnetsystems erfolgt, wobei der Haltehebel mittels eines Koppelgliedes
auf die Verklinkungsstelle entklinkend einwirkt.
In FIG 5 ist zeitlich nach dem Schaltzustand nach FIG 4 wiedergegeben, daß der Haltehebel
durch einen Mitnehmer der Klinke wieder in die Einschaltstellung des Magnetsystems
überführt wird und daß der Mitnehmer für seitlich anzubauende Geräte, wie Leitungsschutzschalter,
sich in der Stellung nach Auslösung befindet.
In FIG 6 ist veranschaulicht, wie aus einem Unterspannungsauslöser durch Entfernen
des Haltehebels und durch Umdrehen des Magnetsystems in eine um 180° in der Zeichenebene
gedrehte Position bei im übrigen gleichen Bauteilen ein Arbeitsstromauslöser abgeleitet
werden kann. Ein derartiger Arbeitsstromauslöser kann beispielsweise als Fernschalter
für seitlich anzubauende Geräte eingesetzt werden.
In den FIG 7 bis 9 ist veranschaulicht, wie sich beim Einschalten des Unterspannungsauslösers
durch das Handbetätigungsorgan die Hebelverhältnisse zum Erzeugen gesteuerter Drehmomente
verändern.
In FIG 10 ist das durch den Kraftspeicher auf die Klinke ausgeübte Drehmoment infolge
einer erfindungsgemäßen Steuerung des Drehmoments beispielhaft veranschaulicht.
In FIG 11 ist ein Beispiel für die Beschaltung der Anschlüsse des Unterspannungsauslösers
in Verbindung mit seitlich angebauten Leitungsschutzschaltern wiedergegeben.
[0015] Der Unterspannungsauslöser nach FIG 1 weist eine elektromagnetische Auslöseeinrichtung
1 mit einem Anker 2 auf, der bei Unterspannung vom Magnetsystem abfällt und auf eine
Entklinkungseinrichtung 3 einwirkt. Der Anker 2 wird mittels eines Handbedienungsgliedes
4 und eines Haltehebels 5 beim Einschalten am Magnetsystem der Auslöseeinrichtung
1 angelegt, bis durch Einschalten mittels eines Hilfsschalters 6 am Magnetsystem den
Anker 2 haltende Spannung angelegt wird. Die Spannung eilt bezüglich einer gedachten
Systemeinschaltstellung, wie sie durch zu überwachende Einrichtungen oder seitlich
angebaute Leitungsschutzschalter gegeben ist, vor. Unter Anlegen des Ankers 2 ist
hierbei zu verstehen, daß er bis auf erlaubte Toleranzen nahe an das Magnetsystem
herangeführt wird.
[0016] Der Haltehebel 5 ist mit dem Handbedienungsglied 4 durch eine Kulisse 7 bis zur Anlage
des Ankers am Magnetsystem geführt, wobei die Kulisse kinematisch anschließend einen
Freigabebereich 8 aufweist. Die Klinke 9 ist derart hinsichtlich des Hilfsschalters
6 und seines Aufbaus geformt und bzw. oder positioniert, daß eine Einwirkungsstelle
10 zum Betätigen des Hilfsschalters 6 gebildet ist. In der Einschaltstellung des Unterspannungsauslösers
wird hierdurch zumindest eine Kontaktstrecke des Hilfsschalters 6 geschlossen.
[0017] Die Kulisse 7 für den Haltehebel 5 ist im Ausführungsbeispiel im Handbedienungsglied
4 in einem Walzenkörper mit der Lagerstelle 11 des Handbedienungsgliedes als Bogensteg
längs eines Sektors des Walzenkörpers ausgeführt. Der Haltehebel 5 wird hierbei durch
einen den Bogensteg hintergreifenden Arm als Eingriffskörper 12 der Kulissenführung
in seiner Anlagestellung zum Anlegen des Ankers 2 gehalten bis der Freigabebereich
8 beim Weiterdrehen des Handbedienungsgliedes 4 erreicht ist. Die Klinke 9 findet
eine Verklinkungsstelle am Koppelglied 15, auf das der Haltehebel 5 das Koppelglied
15 verdrehend und damit entklinkend einwirken kann, wenn der Anker 2 in die Schaltstellung
nach FIG 4 abfällt. Die Klinke 9 ist in einem geführten, ortsbeweglichen Lager 16
drehbeweglich und mit dem Handbedienungsglied 4 durch den Bügel 17 verbunden. Die
Klinke 9 kann mit einem angeformten Eingriffskörper 18 auf einen Arm 19 des Mitnehmers
14 einwirken und diesen verdrehen, wodurch seitlich angereihte Geräte, beispielsweise
Leitungsschutzschalter, ausgelöst werden können.
[0018] Der Hilfsschalter 9 mit beispielsweise zwei elektrisch parallelen Schaltstrecken
ist auf einem Träger 13 angeordnet, der zumindest zum Justieren unter der Einwirkung
der Klinke um eine Lagerstelle 20 des Trägers verschwenkt werden kann, bis der Träger
13 mit seinem Justierarm 21 an einer verstellbaren Justieranlage 22 anliegt. Diese
Justieranlage kann durch eine Schraube gebildet werden, insbesondere eine Madenschraube.
Diese kann in einem Gehäusespalt selbstschneidend eingebracht werden. Der Hilfsschalter
6 kann mit Schaltstrecken nach dem Prinzip eines Schnappschalters ausgeführt sein,
deren Einwirkungsstelle von der Klinke her als Stößel 23 ausgeführt ist, dessen Eindringtiefe
die Stellung des Schnappschalters steuert.
[0019] Der Haltehebel 5 weist ein ortsfestes Drehlager 24 auf. Auf den Haltehebel 5 kann
ein Arm 25 der Klinke 9 einwirken. Die Klinke 9 ist von einem Kraftspeicher 26 beaufschlagt,
der im wesentlichen den Kraftspeicher des Unterspannungsauslösers bildet.
[0020] Der Unterspannungsauslöser weist elektrische Anschlüsse 27 bis 32 in und hinter der
Zeichenebene auf, also insgesamt sechs Anschlüsse. Im Ausführungsbeispiel sind zwei
Anschlüsse, 27, hinter der Zeichenebene, und 28, hinter der Zeichenebene, für das
Magnetsystem der Auslöseeinrichtung 1 vorgesehen. Die Anschlüsse 29 und 30 sind mit
einer Schaltstrecke des Hilfsschalters 6 elektrisch verbunden und die Anschlüsse 31
und 32 mit einer zweiten Schaltstrecke des Hilfsschalters 6. Zumindest zwischen die
Anschlüsse 27 und 28 für die Spule des Magnetsystems der Auslöseeinrichtung 1 ist
eine elektrische Schaltung 33 eingeschaltet, die die Spannung gleichrichtet und ggf.
aufbereitet oder auf andere Werte umsetzt. Diese Schaltung 33 ist beispielhaft als
Flachbaugruppe ausgeführt. Die Schaltstrecken des Hilfsschalters 6 sind geschlossen,
solange der Stößel 23 des Hilfsschalters 6 durch die Einwirkungsstelle 10 der Klinke
9 eingedrückt ist.
[0021] In der Einschaltstellung nach FIG 2 drückt die Klinke 9 den Stössel 23 ein, so daß
die Schaltstrecken im Hilfsschalter 6 geschlossen werden. Der Haltehebel 5 ist vom
Handbedienungsglied 4 freigegeben und liegt unter der Kraft einer schwachen Feder
34 am Magnetsystem der Auslöseeinrichtung 1 an, wobei der Anker 2 durch elektromagnetische
Kräfte gegen die Kraft einer Auslösefeder 35 gehalten wird. Der Haltehebel 5 wird
bereits bei einer Griffstellung von etwa 60° des Handbedienungsgliedes 4, zur Einschaltstellung
gesehen, von der Kulisse 7 freigegeben und liegt bei geschlossenen Schaltstrecken
im Hilfsschalter 6 am Anker 2 an. Der Anker wird bereits durch elektromagnetische
Kräfte gehalten. Diese Schaltstellung ist in FIG 3 dargestellt. Wenn bereits beim
Einschalten nach FIG 3 eine Unterspannung auftritt, fällt der Anker 2 ab, wie es in
FIG 4 wiedergegeben ist. Das Koppelglied 15 wird hierbei im Uhrzeigersinn verdreht,
so daß in der Entklinkungseinrichtung 3 die Verklinkungsstelle freigegeben wird und
die Klinke 9 mit ihrem Eingriffskörper 18 auf den Mitnehmer 14 einwirkt und ihn unter
der Kraft der Klinkenfeder 26 gegen den Uhrzeigersinn verdreht, wobei entsprechend
FIG 5 bereits das Magnetsystem der Auslöseeinrichtung 1 wieder in die Einschaltstellung
durch Anlegen des Ankers 2 überführt wird. Die Klinke 9 hebt hierbei den Haltehebel
5 durch den Klinkenarm 25 in diese Position.
[0022] Der Unterspannungsauslöser nach FIG 1 ermöglicht die Ableitung eines Arbeitsstromauslösers
nach FIG 6, bei dem der Haltehebel entfernt ist und das Magnetsystem der Auslöseeinrichtung
1 umgedreht montiert ist. Magnetsystem und Entklinkungseinrichtung 3 sind darauf abgestimmt,
daß sie ohne Haltehebel im Einwirkungsbereich eines Stössels 36 des Magnetauslösers
der Auslöseeinrichtung 1 bei angezogenem Anker 2 infolge eines Arbeitsstromes liegt.
Bei einem derartigen Arbeitsstromauslöser kommt man mit den weiteren Bauteilen des
Unterspannungsauslösers aus. Er kann als Fernschalter zur Fernauslösung mit dem Mitnehmer
14 gekoppelter seitlich angebauter Leitungsschutzschalter dienen.
[0023] Aus den FIG 7 bis 9, in denen jeweils ein Ausschnitt mit Handbedienungsglied 4, Klinke
9 und Mitnehmer 14 wiedergegeben ist, wird eine Steuerung des vom Kraftspeicher 26
der Klinke ausgeübten Drehmoments bei verschiedenen Griffstellungen des Handbedienungsgliedes
4 veranschaulicht. Die Klinke arbeitet mit dem Kraftspeicher 26 zusammen, der bezüglich
seines Angriffpunktes 39 an der Klinke und bezüglich deren Lagerstelle 16 zum Handbedienungsglied
4 sowie bezüglich eines Hebelarmes 37 des Kraftspeichers, gebildet bis zum Angriffspunkt
39 des Kraftspeichers 26 an der Klinke, durch Abstimmen der Hebelarme 37 und 38 das
Drehmoment in gewollter Weise von der Stellung des Handbedienungsgliedes 4 abhängig
macht. Der Kraftspeicher 26 entfaltet beim Überführen der Klinke 9 in die Einschaltstellung
zunächst einen überproportionalen nicht linearen Anstieg des Drehmomentes auf die
Klinke. Wesentlich ist weiter, daß der Kraftspeicher 26 infolge der Bemessung des
Abstandes der Lagerstelle 16 der Klinke von ihrer Verklinkungsstelle am Mitnehmer
14 in der Einschaltstellung verhältnismäßig geringe Kräfte auf die Verklinkungsstelle
zur Wirkung bringt. Die Klinke 9 ist weiter darauf durch geeignete Formgebung und
Anordnung abgestimmt, daß die Einwirkungsstelle 10 auf den Hilfsschalter beim Einschalten
verhältnismäßig hohe Kräfte ausübt.
[0024] Der Verlauf des Drehmomentes ist im Diagramm nach FIG 10 veranschaulicht. Auf der
Abszisse sind von der Ausschaltstellung im Ursprung bis zur Einschaltstellung Winkelgrade
des Griffs des Handbedienungsgliedes aufgetragen. Auf der Ordinate ist das Drehmoment
aufgetragen. Die untere, nach rechts oben ansteigende Gerade zeigt den linearen Anstieg
des Drehmomentes im Kraftspeicher 26. Darüber ist der nichtlineare Verlauf des Drehmomentes
aufgetragen. Dadurch steht Energie für sichere Auslösevorgänge vor der Position der
Verklinkung in der Einschaltstellung zur Verfügung. Die Winkel auf der Abszisse des
Diagramms nach FIG 10 entsprechen der Auslenkung der Feder des Kraftspeichers 26 der
Klinke.
[0025] Die elektrische Beschaltung eines Unterspannungsauslösers 41 zusammen mit angereihten
Niederspannungsschutzschaltern 40, beispielsweise Leitungsschutzschaltern, ist in
FIG 11 für einen Anwendungsfall dargestellt. Zwei Schaltstrecken 42 und 43 des Hilfsschalters
6 sind wiedergegeben. Ein Wandler 44 sorgt im Ausführungsbeispiel dafür, daß die Auslöseeinrichtung
1 niedrigere Spannung als die Netzspannung erhält. Im Ausführungsbeispiel nach FIG
11 ist die Realisierung einer Not-Aus-Schaltung dargestellt. Bei geöffnetem Not-Aus-Schalter
fällt der Unterspannungsauslöser ab, wodurch gekoppelte Niederspannungsschutzschalter
40 entklinkt werden und abschalten, so daß die Leitung unterbrochen wird. Der Not-Aus-Schalter
ist mit 45 bezeichnet.
1. Unterspannungsauslöser, insbesondere koppelbar mit Niederspannungsschutzschaltern,
dessen elektromagnetische Auslöseeinrichtung (1) mit einem Anker (2) unter Abfallen
bei Unterspannung auf eine Entklinkungseinrichtung (3) einwirkt, wobei dessen Anker
(2) mittels eines Handbedienungsgliedes (4) und eines Haltehebels (5) beim Einschalten
am Magnetsystem der Auslöseeinrichtung (1) angelegt wird, bis durch Einschalten mittels
eines Hilfsschalters (6) am Magnetsystem dem Anker haltende Spannung voreilend bezüglich
einer gedachten Systemeinschaltstellung anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltehebel (5) von einer mit dem Handbedienungsglied (4) gekoppelten Kulisse
(7) bis zur Anlage des Ankers (2) am Magnetsystem geführt ist, wobei sich an die Kulisse
(7) kinematisch ein Freigabebereich (8) anschließt, wobei die Klinke (9) der Entklinkungseinrichtung
derart hinsichtlich des Hilfsschalters (6) und seines Aufbaus geformt und bzw. oder
positioniert ist, daß eine Einwirkungsstelle (10) zum Betätigen des Hilfsschalters
(6) gebildet ist und daß in der Einschaltstellung der Unterspannungsauslöser zumindest
eine Kontaktstrecke (42,43) des Hilfsschalters (6) geschlossen ist.
2. Unterspannungsauslöser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinke (9) mit einem Kraftspeicher (26) zusammenarbeitet, der bezüglich seines
Angriffpunktes (39) an der Klinke (9) und bezüglich deren Lagerstelle (16) zum Handbedienungsglied
(4) sowie bezüglich eines Hebelarmes (37) des Kraftspeichers, gebildet bis zum Angriffspunkt
(39) des Kraftspeichers an der Klinke beim Überführen der Klinke (9) in die Einschaltstellung
zunächst einen überproportionalen nichtlinearen Anstieg des Drehmomentes auf die Klinke
ergibt und daß der Kraftspeicher (26) infolge der Bemessung des Abstandes der Lagerstelle
(16) der Klinke von ihrer Verklinkungsstelle in der Einschaltstellung verhältnismäßig
geringe Kräfte auf die Verklinkungsstelle zur Wirkung bringt, wobei die Klinke (9)
derart angeordnet ist, daß die Einwirkungsstelle (10) auf den Hilfsschalter (6) beim
Einschalten verhältnismäßig hohe Kräfte ausübt.
3. Unterspannungsauslöser nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfsschalter (6) mit zwei elektrisch parallelen Schaltstrecken (42,43) versehen
ist und auf einem Träger (13) angeordnet ist, der zumindest zum Justieren drehbeweglich
unter der Einwirkung der Klinke mit einem Justierarm (21) an einer verstellbaren Justieranlage
(22) anliegt.
4. Unterspannungsauslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sechs Anschlüsse (27,28,29,30,31,32) vorgesehen sind, zwei für das Magnetsystem
der Auslöseeinrichtung (1) und vier für den Hilfsschalter (6), wobei zwei Anschlüsse
(30,32) am Eingang mit zwei Anschlüssen (29,31) am Ausgang des Hilfsschalters bei
zwei Schaltstrecken des Hilfsschalters vorgesehen sind.
5. Unterspannungsauslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnetsystem über eine Schaltung (33) gespeist ist, die die Spannungs gleichrichtet
und ggf. aufbereitet oder auf andere Werte umsetzt.
6. Unterspannungsauslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entklinkungseinrichtung darauf abgestimmt ist, daß sie ohne Haltehebel (5)
bei umgedreht angeordnetem Magnetsystem im Einwirkungsbereich seines Stößels bleibt.
7. Unterspannungsauslöser nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlage (22) für den Justierarm (21) von einer Madenschraube gebildet ist,
die in einen Gehäusespalt selbstschneidend eingebracht ist.
8. Unterspannungsauslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfsschalter (6) mit Schaltstrecken nach dem Prinzip eines Schnappschalters
ausgeführt ist, dessen Einwirkungsstelle von der Klinke her als Stößel (23) ausgeführt
ist, dessen Eindringtiefe die Stellung des Schnappschalters steuert.
9. Unterspannungsauslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kulisse (7) für den Haltehebel (5) im Handbedienungsglied 4 in einem Walzenkörper
mit der Lagerstelle (11) des Handbedienungsgliedes als Bogensteg längs eines Sektors
ausgebildet ist.