[0001] Die Erfindung betrifft einen metallischen Mantel für ein elektrisches Kabel mit einem
Verhältnis von Innendurchmesser Di zu Außendurchmesser Da von mindestens 0,90.
[0002] Metallische Mäntel als Schutz für elektrische Kabel sind seit langem bekannt. Insbesondere
bei erdverlegten Kabeln soll der Metallmantel die Isolierung vor dem Eindringen von
Feuchtigkeit schützen.
[0003] Eine Form eines metallischen Mantels besteht in einem Bleimantel, der über die Isolierschicht
extrudiert wird. Der Bleimantel hat den großen Vorteil, daß Fehlerströme gut abgeleitet
werden können. Insbesondere die Durchverbindung zweier Bleimäntel ist sehr einfach
durchzuführen. Der Bleimantel schützt das Kabel vor Feuchtigkeit, behindert dennoch
nicht die Biegbarkeit des Kabels. Die Wanddicke des Bleimantels beträgt in etwa 10
% des Außendurchmessers. Aufgrund ökologischer Forderungen soll der Bleimantel in
Zukunft durch andere Metallmäntel mit identischen Eigenschaften ersetzt werden
[0004] Als Alternative zum Bleimantel wurde der sogenannte Wellmantel entwickelt. Hierbei
handelt es sich um ein längsnahtgeschweißtes Metallrohr, welches nach der Schweißung
mit einer schraubenlinien- oder ringförmigen Wellung versehen wird. Durch die Wellung
erhält der relativ dünnwandige Mantel eine höhere Festigkeit sowie eine bessere Biegbarkeit.
Als Werkstoffe für den Wellmantel haben sich zunächst Kupfer, später hauptsächlich
Stahl durchgesetzt, nachdem das Problem der Korrosion gelöst war.
[0005] Beim Wellmantelverfahren wird ein längseinlaufendes Metallband mittels eines Formwerkzeugs
zu einem Rohr geformt, das Rohr längsnahtgeschweißt und gewellt. Das Metallband wird
zu einem Rohr mit größerem Durchmesser als der Durchmesser der in das Schlitzrohr
eingeführten Kabelseele geformt, um eine Beschädigung der Kabelseele durch den Lichtbogen
der Schweißeinrichtung zu vermeiden. Beim Wellen wird die Kabelseele durch die beim
Wellvorgang entstehenden Wellentäler gegriffen.
[0006] Aus der CA-PS 603 527 ist ein gewellter Metallmantel für elektrische Kabel bekannt,
bei welchem der Innendurchmesser Di des gewellten Rohres zwischen 0,75 und 0,85 des
Außendurchmesser Da des gewellten Rohres liegt. Der Abstand zweier benachbarter Wellenberge
beträgt 0,15 bis 0,25 von Da und die Wanddicke liegt bei 0,005 bis 0,02 von Da.
[0007] Durch diese Abmessungen wird ein Optimum an Flexibilität, Gewicht, Beulfestigkeit
etc. erreicht.
[0008] Bei dem Wellverfahren handelt es sich um ein Verfahren, wie es beispielsweise in
der DE-AS 1086314 beschrieben ist. Ein drehbar in einem drehangetriebenem Wellerkopf
angeordneter Wellerwälzring wälzt sich auf der Oberfläche des geschweißten Rohres
ab und drückt, da er exzentrisch im Wellerkopf gelagert ist, die Rohrwand ein. Mit
diesem Verfahren lassen sich Rohre mit einem Verhältnis von Außendurchmesser Da zu
Wanddicke s von weniger als 30 und mehr als 100 nicht ohne besondere Vorkehrungen
herstellen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen metallischen, gewellten Mantel für
ein elektrisches Kabel mit einem Verhältnis von Innendurchmesser Di zu Außendurchmesser
Da von mehr als 0,90 herzustellen, der hinreichend flexibel ist, einen metallischen
Schutz bietet, ohne den Durchmesser des Kabels zu stark zu vergrößern.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Mantel aus einem längsnahtgeschweißten,
gewellten Metallrohr besteht, dessen Wanddicke s zwischen 0,009 und 0,005 Da beträgt
und bei welchem der Abstand p von zwei benachbarter Wellenkuppen zwischen 0,12 und
0,08 Da beträgt.
[0011] Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ein mit dem Mantel nach
der Lehre der Erfindung ausgestattetes Kabel ohne weiteres an Stelle eines mit einem
Bleimantel versehenen Kabels verlegt werden kann, da der Wellmantel nach der Lehre
der Erfindung nicht stärker aufträgt als der analoge Bleimantel.
[0012] Durch geeignete Auswahl des Werkstoffs für den Mantel, bzw. durch gezielte Beschichtung
ist der Mantel gegen Korrosion geschützt.
[0013] Der Kabelmantel ist gut biegbar und weist eine hervorragende Beulfestigkeit, bzw.
Querstabilität auf. Durch die geeignete Auswahl von Wellenabstand, Welltiefe bei vorgegebenem
Außendurchmesser kann die Wanddicke s bis auf ein Maß gesenkt werden, welches für
die elektrischen Eigenschaften erforderlich ist.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erfaßt.
[0015] Die Erfindung betrifft ebenfalls ein elektrisches Starkstromkabel bestehend aus einem
Leiter, einer Leiterglättung, einer Isolierschicht auf Kunststoffbasis, einer äußeren
Leitschicht und einemauf der äußeren Leitschicht aufliegenden metallischen Außenmantel.
[0016] Gemäß der Erfindung ist der Kabelmantel ein gewelltes Rohr, dessen Verhältnis von
Innendurchmesser Di zu Außendurchmesser Da größer als 0.90 ist, dessen Wanddicke zwischen
0,009 und 0,005 Da ist und bei dem der Abstand zweier benachbarter Wellenkuppen zwischen
0,12 und 0,08 Da beträgt.
[0017] Als Werkstoff für den Kabelmantel wird eine Kupferlegierung verwendet, die eine elektrische
Leitfähigkeit von 44 % IACS aufweist und damit alle Anforderungen aus elektrischer
Sicht erfüllt. Die Legierung soll gut schweißbar sein, so daß hohe Schweißgeschwindigkeiten
erreicht werden und eine gute Verformbarkeit aufweisen, so daß die Wellung leicht
in das Rohr eingeformt werden kann.
[0018] Für manche Anwendungsfälle kann es von Vorteil sein, wenn auf den Metallmantel ein
Kunststoffaußenmantel aufliegt.
[0019] Die Erfindung ist anhand des in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0020] Figur 1 zeigt das Prinzip der Herstellung gewellter Rohre, wobei die Wellung vom
Typ nach dem Stand der Technik ist.
[0021] Ein von einer nicht dargestellten Vorratsspule abgezogenes Metallband 1 wird mittels
eines Formwerkzeugs 3 zu einem Schlitzrohr 2 geformt. In das noch offene Schlitzrohr
2 wird eine von einer ebenfalls nicht dargestellten Vorratstrommel abgezogene Kabelseele
4 eingefahren. Das Schlitzrohr 2 wird mit einem solchen Durchmesser hergestellt, daß
zwischen Kabelseele 4 und dem Schlitz des Schlitzrohres 2 ein ausreichender Spalt
verbleibt, damit die Kabelseele 4 keinen Schaden erleidet, wenn der Schlitz mittels
der Schweißvorrichtung 5 - einer Lichtbogenschweißeinrichtung oder einer Laserschweißeinrichtung
- geschlossen wird. Das geschweißte Rohr 6 wird dann einer Wellvorrichtung 7 zugeführt,
die aus dem geschweißten, glatten Rohr 6 ein Wellrohr 8 herstellt. Die Wellung des
Wellrohres 8 ist derart, daß die Kabelseele 4 von der Wellung gefaßt wird, d. h. die
Wellentäler des Wellrohres 8 liegen auf der Kabelseele 4 auf. Ein solches Verfahren
ist im Prinzip aus der DE-AS 1086314 bekannt.
[0022] In der Figur 2 ist in der linken Hälfte der Figur ein herkömmliches Kabel mit einer
Kabelseele 4 und einem auf der Kabelseele 4 aufliegendem Bleimantel 9 dargestellt.
Die Wanddicke des Bleimantels wird festgelegt durch die mechanischen Anforderungen
und den für die Strombelastbarkeit des Kabels erforderlichen Querschnitt. Die Wanddicke
des Bleimantels herkömmlicher Bleimantelkabel beträgt zwischen 5 und 10 % des Außendurchmessers
des Bleimantels.
[0023] Die Wellung des Mantels 10 nach der Lehre der Erfindung ( rechte Hälfte der Figur
2 ) ist so ausgestaltet, daß der Außendurchmesser Da sowie der Innendurchmesser Di
dem Außendurchmesser und dem Innendurchmesser des Bleimantels 9 entsprechen, d. h.
der Mantel 10 ersetzt den Bleimantel 9, ohne daß die geometrischen Abmessungen geändert
werden müssen. Ein mit dem erfindungsgemäßen Mantel 10 versehenes Kabel kann also
wie das bekannte Bleimantelkabel in Kabelkanäle eingezogen werden und dabei ein bisher
verwendetes Bleimantelkabel ersetzen.
[0024] Die elektrischen Eigenschaften des Mantels 10 werden dadurch erreicht, daß als Werkstoff
für den Mantel eine Kupferlegierung mit 90 Gew % Kupfer und 10 Gew % Zink verwendet
wird, die eine Leitfähigkeit von 44 % IACS aufweist.
[0025] Die mechanische Festigkeit des Mantels 10, insbesondere die Stabilität und Beulfestigkeit
wird dadurch erreicht, daß eine gegenüber den bekannten Wellrohren wesentlich geringere
Welltiefe t und ein wesentlich geringerer Wellenabstand p benutzt wird, d. h. die
Anzahl der Wellungen pro Längeneinheit wird wesentlich erhöht. Dadurch werden die
auf das bekannte Wellrohr je Wellenberg wirkende Kräfte in viele Einzelkräfte aufgeteilt.
Dies wird durch eine Erhöhung der Wellerdrehzahl im Verhältnis zur Lineargeschwindigkeit
des geschweißten Rohres erreicht.
[0026] In der Tabelle sind die Abmessungen von drei Kabelmänteln aus der genannten Kupferlegierung
aufgeführt.
Da [mm] |
Di [mm] |
s [mm] |
p [mm] |
t [mm] |
72,5 |
67,2 |
0,5 |
7,1 |
2,15 |
58,65 |
53,85 |
0,5 |
6,2 |
1,9 |
39,50 |
35,6 |
0,35 |
4,6 |
1,62 |
1. Metallischer Mantel für ein elektrisches Kabel mit einem Verhältnis von Innendurchmesser
Di zu Außendurchmesser Da von mehr als 0,90, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (10) aus einem längsnahtgeschweißten, ring- oder schraubenlinienförmig
gewellten Metallrohr besteht, dessen Wanddicke s zwischen 0,09 und 0,005 Da beträgt
und bei welchem der Abstand p zweier benachbarter Wellenkuppen zwischen 0,12 und 0,08
Da beträgt.
2. Metallischer Mantel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welltiefe zwischen 0,08 und 0,01 Da liegt.
3. Metallischer Mantel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (10) um mehr als 15 % kürzer ist als das Glattrohr aus dem er gefertigt
wurde.
4. Metallischer Mantel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Außendurchmesser Da zur Wanddicke s mehr als 100 beträgt.
5. Elektrisches Starkstromkabel mit einem Leiter, einer Leiterglättung, einer Isolierschicht
auf der Basis von Kunststoff, einer auf der Kunststoffschicht befindlichen äußeren
Leitschicht und einem metallischen Kabelmantel, der auf der äußeren Leitschicht aufliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kabelmantel ein gewelltes Rohr (10) ist, dessen Verhältnis von Innendurchmesser
Di zu Außendurchmesser Da größer als 0,90 ist, daß die Wanddicke s des Metallrohres
zwischen 0,009 und 0,005 Da beträgt, und daß der Abstand p zweier benachbarter Wellenkuppen
zwischen 0,12 und 0,08 Da beträgt.
6. Elektrisches Starkstromkabel nach Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, daß auf dem gewellten Kabelmantel (10) ein Außenmantel aus Kunststoff aufliegt.
7. Elektrisches Starkstromkabel nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegeradius des Kabels kleiner als 9 Da ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Starkstromkabels bei dem eine Kabelseele
von einem Metallmantel umhüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein von einer Vorratsspule abgezogenes Metallband zu einem Rohr mit Längsschlitz
geformt wird, daß die von einer Vorratstrommel abgezogene Kabelseele in das noch offene
Rohr mit Längsschlitz eingeführt wird, wobei der Innendurchmesser des Rohres größer
ist als der Außendurchmesser der Kabelseele, daß der Längsschlitz des Rohres durch
Lichtbogenschweißung oder Laserschweißung geschlossen wird, und daß das geschweißte
Rohr gewellt wird, und dabei die Wellentäler des gewellten Rohres die Kabelseele fassen
und wobei das Rohr folgende Parameter aufweist:
Di/Da ≥ 0,90 s = 0,009 Da - 0,005 Da p = 0,12 Da bis 0,08 Da
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf den gewellten Außenmantel ein Kunststoffaußenmantel extrudiert wird.