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EP 0 621 093 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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18.02.1998 Patentblatt 1998/08 |
(22) |
Anmeldetag: 10.03.1994 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B21D 43/05 |
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(54) |
Pressenstrasse oder Grossteil-Stufenpresse mit einer Transporteinrichtung zum Transportieren
von Werkstücken
Press line comprising a transfer device for transferring workpieces
Train de presses avec dispositif de transfert pour transférer des pièces
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR IT |
(30) |
Priorität: |
25.03.1993 DE 4309661
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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26.10.1994 Patentblatt 1994/43 |
(73) |
Patentinhaber: Maschinenfabrik Müller-Weingarten AG |
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D-88250 Weingarten (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Reichenbach, Rainer
D-88281 Schlier (DE)
- Harsch, Erich
D-88250 Weingarten (DE)
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(74) |
Vertreter: Patentanwälte
Eisele, Otten & Roth |
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Seestrasse 42 88214 Ravensburg 88214 Ravensburg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 499 901 GB-A- 2 243 134
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DE-C- 3 843 975 US-A- 5 140 839
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse mit einer Transporteinrichtung
zum Transportieren von Werkstücken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik:
[0002] Eine Pressenstraße besteht aus einer Reihe von Einzelpressen, deren Art und Zahl
durch das herzustellende Teilespektrum bestimmt wird.
[0003] Eine Großteil-Stufenpresse stellt im Prinzip einen Sonderfall einer Pressenstraße
dar und besteht je nach der gewünschten Stufenzahl aus Einzelpressen, die über die
Pressenständer zu einem festen Verbund zusammengefügt sind und durch eine in Transportrichtung
verlaufende Antriebswelle angetrieben werden.
[0004] Sowohl bei Pressenstraßen als auch bei Großteil-Stufenpressen können die Werkstücke,
beispielsweise Blechteile, von Bearbeitungsstufe zu Bearbeitungsstufe mittels Quertraversen
transportiert werden, die rechtwinklig zur Transportrichtung angeordnet und an ihren
Enden in Transportwagen gelagert sind. Dabei sind die Transportwagen an zwei in Transportrichtung
oder Pressen-Längsachse verlaufenden Tragschienen in und gegen die Transportrichtung
verschiebbar gelagert (DE 38 24 058 C1). Bei den bekannten Einrichtungen sind dabei
die Transportwagen durch in Transportrichtung verlaufende Schubstangen miteinander
verbunden. Durch Verschieben in und gegen die Transportrichtung wird dabei der Transportschritt
ausgeführt. Die Hub- und Senkbewegung der Quertraversen wird durch gemeinsames Heben
und Senken der Tragschiene selbst ausgeführt. Zur Lageveränderung der Werkstücke befindet
sich im allgemeinen zwischen den Arbeitsstufen eine Leerstufe, in welcher das Werkstück
zwischengelagert wird (siehe DE 41 04 810 A1).
[0005] Aus der DE 38 43 975 A1 ist es bekanntgeworden, eine Lageveränderung der Werkstücke
dadurch durchzuführen, daß die Quertraversen bezüglich ihrer Längsachse drehbar ausgeführt
werden, wobei die Drehbewegung ebenfalls über ein gemeinsam angetriebenes Schwenkhebelsystem
von einem Kurvengetriebe erfolgt.
[0006] Wie aus der DE 41 04 810 A1 ersichtlich, haben derartige Transporteinrichtungen den
Nachteil, daß pro Arbeitsstufe zwei teilespezifische Quertraversen erforderlich sind,
die jeweils maximal einen halben Transportschritt von der jeweiligen Bearbeitungsstation
zur dazwischenliegenden Leerstufe und zurück durchführen, wobei eine dazwischenliegende
Ruheposition für die Quertraversen vorgesehen sein kann. Diese Quertraversen müssen
beim Werkzeugwechsel mit den Schiebetischen aus der Presse herausgefahren und ausgetauscht
werden.
[0007] Die Einrichtung einer eigenen Orientierstation, Zwischenstation oder Leerstufe zwischen
den einzelnen Bearbeitungsstationen zur Zwischenablage und Durchführung einer Lageveränderung
hat natürlich ebenfalls den Nachteil, daß die dortigen Auflageschablonen ebenfalls
teileabhängig sind und beim Werkzeugwechsel ebenso ausgetauscht werden müssen.
[0008] Da die Leerstufen oder Orientierstationen im allgemeinen im Bereich der Pressenständer
angeordnet sind, ist es weiterhin erforderlich, daß zum Wechsel des teilebezogenen
Zubehörs dieser Orientierstationen seitlich an den Schiebetischen Freiräume erforderlich
sind, um die auszuwechselnden Teile hierauf abstecken zu können. Sowohl die Orientierstationen
als auch der zusätzliche Freiraum seitlich der Schiebetische beansprucht jedoch einen
Arbeitsraum, was den Abstand der Arbeitsstufen und damit auch die Baulänge z. B. einer
Großteil-Stufenpresse vergrößert. Die Vergrößerung des Abstands der Arbeitsstufen
hat zusätzlich den Nachteil, daß große Wege mit den Werkstücken gefahren werden müssen,
was Zeit und Energie kostet.
[0009] Nachteilig am Stand der Technik kann schließlich auch die Anzahl von aufwendigen
und unflexiblen Kurven zur Durchführung der Teile-Transportsteuerung sein, wobei große
Gewichte von Schubstangen und Tragschienen und weitere bewegbare Aggregate die Überwindung
von großen Massenkräften erfordert.
[0010] Aus der GB-A-2 243 134 ist eine weitere Pressenstraße mit einer Transporteinrichtung
zum Transportieren von Werkstücken bekanntgeworden, bei welcher die Werkstücke mittels
an längsverfahrbaren Schienen befestigten
[0011] Quertraversen zu den einzelnen Bearbeitungsstationen transportiert werden. Bei dieser
Transporteinrichtung sind zusätzliche Transportwagen oder Schlitten auf den durch
die Presse führenden Transportschienen vorgesehen, mittels welchen die Quertraversen
eine Relativbewegung zueinander in wenigstens zwei Freiheitsgraden durchführen können.
Hierdurch werden ausschließlich zur Teileanpassung Ausgleichsschritte vorgenommen.
Die Bewegung der Quertraversen sind lediglich als Relativbewegungen zueinander ausgebildet.
[0012] Aus der gattungsbildenden US-A-5,140,839 ist eine Pressenstraße mit einer Transporteinrichtung
zum Transportieren von Werkstücken bekannt geworden, bei welcher die Werkstücke an
Quertraversen befestigt sind, die mittels unabhängig voneinander betreibbaren Transportmitteln
zu den einzelnen Bearbeitungsstationen transportierbar sind. Über eine, aus einer
Gelenkkette bestehenden Umsetzeinrichtung können die Quertraversen jeweils unabhängig
voneinander von einer zur nächsten Bearbeitungsstufe transportiert werden, wobei der
Transportschritt durch die Gelenkkette festgelegt ist.
Aufgabe der Erfindung:
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuvor geschilderten Nachteile beim
Stand der Technik möglichst zu vermeiden und insbesondere eine Pressenstraße oder
Großteil-Stufenpresse mit einer Transporteinrichtung zu schaffen, welche mit hoher
Wirtschaftlichkeit und äußerster Flexibilität arbeiten kann. Dabei soll die Transporteinrichtung
unabhängig von der Bauart einer Presse mit aufeinanderfolgenden Bearbeitungsstationen
sein.
[0014] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Pressenstraße der einleitend bezeichnenden
Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0015] In den Unteransprüchen sind zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach dem Hauptanspruch angegeben.
Vorteile der Erfindung:
[0016] Die erfindungsgemäße Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse vermeidet zunächst
die zuvor angesprochenen Nachteile. Dabei liegt der Erfindung der Kerngedanke zugrunde,
daß eine universelle Bewegbarkeit sowohl der Quertraversen zur Aufnahme, Lageveränderung
und Transport der Werkstücke als auch der flexiblen Beweglichkeit der Pressenstößel
erzielt werden kann. Dies gilt vor allem auch dann, wenn die einzelnen Pressenstufen
unabhängig voneinander arbeiten.
[0017] Eine universelle Bewegbarkeit einer das Werkstück aufnehmenden und transportierenden
Quertraverse wird insbesondere erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß jeder Quertraverse
wenigstens ein Transportwagen oder Transportschlitten zugeordnet ist, der einen eigenen
Antrieb in wenigstens zwei Freiheitsgraden erlaubt, wobei insbesondere eine Horizontalbewegung
des Transportwagens in und gegen die Transportrichtung sowie eine Vertikalbewegung
des Transportwagens zur Auf- und Abwärtsbewegung der Quertraverse vorgesehen ist.
Dabei sind diese Transportbewegungen für jede Quertraverse einzeln ansteuerbar, so
daß ein zeitlich und räumlich völlig unabhängiger Antrieb jeder Quertraverse innerhalb
der Pressenanordnung vorgenommen werden kann. Selbstverständlich müssen die Bewegungen
der Bearbeitungsstufen, d. h. z. B. die Auf- und Abwärtsbewegung des Pressenstößels
und die Bewegungen der zugehörigen, auf Transportwagen angeordneten Quertraversen
aufeinander abgestimmt und synchronisiert werden, was durch eine übergeordnete Steuerung
zum teilespezifischen Verfahren der Transportwagen sowie der Pressensteuerung erfolgen
kann. Ein progammierbarer Antrieb für die Transportwagen ist daher mit der Pressensteuerung
synchronisiert.
[0018] Erfindungsgemäß kann die Transporteinrichtung weiterhin eine Dreheinrichtung aufweisen,
um eine Drehbewegung der Quertraverse um ihre Längsachse und damit eine Schwenkbewegung
des Werkstücks zusätzlich durchführen zu können. Dies ist insbesondere bei räumlich
komplizierten Werkstücken von Vorteil. Bei sehr einfachen Werkstücken kann diese Bewegungsmöglichkeit
gegebenenfalls entfallen.
[0019] Durch unterschiedliche Hubbewegungen zweier, an den Enden einer Quertraverse angeordneten
Transportwagen kann bei Bedarf auch eine gewünschte Schräglage einer Quertraverse
eingestellt werden. Hierdurch ergeben sich zwei weitere Freiheitsgrade des Bewegungsablaufes.
[0020] Aufgrund der Bewegbarkeit der Quertraversen in mehreren Freiheitsgraden mittels des
Transportwagens erübrigen sich separate Orientierungsstationen zwischen den einzelnen
Pressenstufen oder Bearbeitungsstationen. Vielmehr kann das Werkstück von der in verschiedenen
Richtungen verstellbaren Quertraverse aus einer Bearbeitungsstation in einer bestimmten
Lage durch eine vertikale Aufwärtsbewegung entnommen und mittels eines horizontalen,
vollen Transportschrittes in die nächste Bearbeitungsstufe transportiert und entsprechend
lagemäßig ausgerichtet werden.
[0021] In dieser nächsten Bearbeitungsstation wird das Werkstück dann durch eine vertikale
Abwärtsbewegung genauestens neu positioniert abgelegt. Hierdurch entfällt die komplizierte
Ausrichtung des Werkstücks in einer zwischen dem Bearbeitungsstationen liegenden Orientierungsstation.
Jeder Transportwagen ist demnach mit möglichst drei verschiedenen Antrieben ausgestattet,
um die Quertraverse in drei Freiheitsgrade, d. h. eine Längsbewegung, eine Vertikalbewegung
sowie eine Drehbewegung um die Längsachse der Quertraverse durchführen zu können.
Die zusätzliche Schrägstellung der Quertraverse führt zu einem weiteren Freiheitsgrad.
[0022] Die Schwenkbewegung des Werkstücks mittels eines Drehantriebs der Quertraverse dient
insbesondere auch zur Änderung einer Schräglage im Werkzeug beim Ein- und Austragen
des Werkstücks, um eine bessere Freigängigkeit gegenüber dem Oberwerkzeug zu erzielen.
[0023] Üblicherweise werden die Quertraversen jeweils von zwei seitlichen Transportwagen
der zuvor beschriebenen Bauart gehalten. Dabei sind die Transportwagen zweckmäßigerweise
auf zwei Tragschienen angeordnet, die in Pressenlängsachse verlaufen und jeweils wenigstens
zwei Bearbeitungsstufen verbinden. Die Tragschienen können durch die gesamte Presse
einstückig verlaufen. Zweckmäßigerweise werden die Tragschienen mittels eines separaten
Antriebes höhenverstellbar ausgestattet, um bei Werkzeugwechsel oberhalb des abgelegten
Oberwerkzeuges zu liegen und damit ein Herausfahren des Werkzeugsatzes zu ermöglichen.
Zuvor können die Quertraversen durch Verfahren oberhalb des Werkzeugsatzes auf diesem
abgesteckt werden.
[0024] Erfindungsgemäß können die Pressenstößel der nacheinander folgenden Bearbeitungsstufen
zueinander phasenverschoben arbeiten. Das bedeutet, daß jeweils ein nachfolgender
Stößel z. B. sich später aufwärts bewegt, als der vorhergehende. Durch den Einzelantrieb
der jeweils den Bearbeitungsstationen zugeordneten Quertraversenwagen kann eine solche
phasenverschobene Bewegung der Pressenstößel mit einer gleichermaßen phasenverschobenen
Bewegung der Quertraversen aufeinander abgestimmt werden. Hierdurch kann der Abstand
der Quertraversen beim Aus- bzw. Eintragen aus dem bzw. in das Werkzeug kleiner werden,
als dies z. B. dem Abstand der Werkzeugstufen selbst entspricht. Der zusätzliche Zeitgewinn
durch diesen phasenverschobenen Bewegungsablauf für das Ein- und Austragen der Werkstücke
in die Bearbeitungsstationen entspricht dem Winkelversatz der Phasenverschiebung des
Stößels bzw. der Transportwagen. Hierdurch entsteht insbesondere auch eine bessere
Freigängigkeit zum Oberwerkzeug. Schließlich kann durch den phasenverschobenen Lauf
der einzelnen Pressenstößel eine eventuell vorgesehene gemeinsame Kupplung kleiner
gewählt werden, da grundsätzlich nicht alle Stößel zum gleichen Zeitpunkt in der unteren
Totpunktlage sind.
[0025] Beim Werkzeugwechsel wird das Oberwerkzeug auf das Unterwerkzeug gefahren und vom
Stößel gelöst. Anschließend wird der Stößel in die obere Totpunktlage gefahren und
die Tragschienen werden mit den Wagen und den Quertraversen hochgefahren. Dabei ist
es - wie erwähnt - vorteilhaft, wenn die Quertraversen seitlich über die Werkzeuge
gefahren und auf diese abgesteckt, d. h. von den Transportwagen abgekuppelt werden.
Dabei werden die Wagen in den Ständerbereich gefahren und die Tragschienen soweit
nach oben gefahren, daß die Schiebetische mit den Werkzeugen und den abgesteckten
Quertraversen aus der Presse ausfahren können. Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn
die Quertraversen bei Bedarf seitlich beim Umrüsten abgeschwenkt werden können, um
zusätzlichen Platz zu schaffen und den Werzeugwechsel zu erleichtern.
[0026] Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß das Eintragen von Platinen in die erste Bearbeitungsstation
ebenfalls mittels einer Quertraverse erfolgen kann. Aufgrund mehrerer Freiheitsgrade
am Transportwagen können auch größere Transportschritte durchgeführt werden, um beispielsweise
das System an eine größere Spinne oder ein größeres Greifgerät in diesem Bereich anzupassen.
[0027] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind aus den Zeichnungen ersichtlich
und in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels näher dargestellt.
[0028] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 5 in einer ersten Pressenstellung,
- Fig. 2
- einen gleichen Schnitt in Fig. 5 in einer anderen Pressenstellung,
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 6,
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie F-F in Fig. 7,
- Fig. 5
- einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Schnitt nach der Linie D-D in Fig. 3,
- Fig. 7
- einen Schnitt nach der Linie E-E in Fig. 4 sowie
- Fig. 8
- ein Bewegungsschaubild.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels:
[0029] In den Figuren 1 bis 4 in Seitenansicht, sowie Fig. 5 bis 7 in Stirnansicht ist eine
Pressenstraße, eine Großteil-Stufenpresse oder ein Pressenverbund allgemein in verschiedenen
Bearbeitungseinstellungen dargestellt. Der Pressenverbund besteht zunächst aus den
Kopfstücken 1 bis 4 sowie den jeweils hintereinanderliegenden Pressenständern 9, 9a
bis 13, 13a. Die Pressenständer befinden sich auf den Pressentischen 5 bis 8 auf welchen
die Schiebetische 14 bis 17 angeordnet sind. Im Pressenverbund sind weiterhin dargestellt
die Pressenstößel 18 bis 21 mit zugehörigen Oberwerkzeugen 26 bis 29, die mit den
Unterwerkzeugen 22 bis 25 zusammenwirken.
[0030] In Längsrichtung durch die einzelnen Pressen bzw. den Pressenverbund sind Tragschienen
31, 31a in höhenverstellbaren Schlitten 30, 30a gelagert, die ihrerseits in vertikalen
Führungen 63, 63a bis 67, 67a geführt sind (Fig. 5). An den Tragschienen 31, 31a sind
Transportwagen 32, 32a in und gegen die Transportrichtung der Werkstücke verschiebbar
geführt. Die Transportwagen 32, 32a weisen ihrerseits vertikale Führungen 33, 33a
auf, an denen Schlitten 34, 34a vertikal verschiebbar gelagert sind (siehe Fig. 5).
Die Schlitten 34, 34a besitzen schwenkbare Aufnahmen 35, 35a, in denen die Quertraversen
37 bis 41 steckbar befestigt sind (Fig. 5). Die Quertraversen sind mit Transportelementen
80, z. B. Sauger oder Magnetelemente ausgerüstet, an denen eine Platine 42 oder die
Werkstücke 43 bis 47 durch die Pressenstufen transportiert werden.
[0031] Der Antrieb der Transportwagen 32, 32a erfolgt über z. B. programmierbare Elektroantriebe
oder dergleichen, wobei der Antrieb mit der Pressensteuerung synchronisiert ist. Weiterhin
kann der Antrieb der Transportwagen 32, 32a für die Quertraversen 37 bis 41 Elektromotoren
in Verbindung mit Ritzel, Zahnstangen oder Zahnriemenscheiben mit Zahnriemen erfolgen.
Als Alternative kann ein Linearmotorenantrieb vorgesehen sein. Schließlich kann der
Antrieb der Transportwagen 32, 32a auch mechanisch von den Einzelpressen gesteuert
erfolgen, wobei Kurvengetriebe, Hebel, Keilwellen, Zahnriemen und Zahnstangen oder
dergleichen vorgesehen sein können.
[0032] Durch eine übergeordnete Steuerung des Pressensystems können teilespezifische Verfahrwege
der Transportwagen vorgegeben werden.
[0033] Beim Werkzeugwechsel werden die Quertraversen 37 bis 41 auf Absteckbolzen 48, 48a
bis 52, 52a abgesteckt, die vorzugsweise zum Aufsetzen oder Abbau der Werkzeuge auf
den Schiebetischen 14 bis 17 gemäß der gestrichelten Darstellung in Fig. 3 auch seitlich
in eine etwa horizontale Lage weggeschwenkt werden können. Dabei erfolgt das Wegschwenken
außerhalb oder seitlich der Presse bzw. des Werkzeugsatzes. Bei einer anderen Ausführung
nach der Darstellung in Fig. 4 werden die Quertraversen 37 bis 41 auf am Oberwerkzeug
befestigten Halterungen 53, 53a bis 57, 57a abgesteckt und können dem Werkzeugsatz
zugeordnet bleiben.
[0034] Die Energieversorgung für die Antriebe der Transportwagen 32, 32a erfolgt über eine
Kabelschleppkette 58, 58a bis 62, 62a (siehe Fig. 2 oder 4).
[0035] Die Figuren 1 und 2 zeigen Pressenstößel 18 bis 21, die phasenversetzt zueinander
arbeiten. Dies ist mit den Pfeilen 93 dargestellt. Dabei eilt in Fig. 1 der Stößel
18 dem Stößel 19 etwas voraus, während der Stößel 20 gerade im unteren Totpunkt verweilt
und der Stößel 21 eine Abwärtsbewegung durchführt. In dieser Phase müssen die Transportwagen
32, 32a außerhalb des Bearbeitungsraumes angeordnet sein, sie können sich jedoch schon
in diese Richtung bewegen. Nachdem sich der Stößel 18 in Fig. 1 zuerst nach oben bewegt,
kann auch der erste Transportwagen mit Quertraverse 37 zuerst anfahren und die Platine
42 vom Platinenzuführband zur ersten Bearbeitungsstation 5 führen (Fig. 2). Während
dieser Phase kann der Pressenstößel 18 bereits seine Abwärtsbewegung (siehe Pfeil
93 in Fig. 2) durchführen. Gleichermaßen übernimmt die zweite Quertraverse 38 das
Werkstück aus der ersten Bearbeitungsstation 5 und überführt dieses mit einem vollen
Arbeitsschritt unter Ausnutzung der erforderlichen Bewegungsfreiheitsgrade zur zweiten
Bearbeitungsstation 6. Die weiteren Quertraversen 39 bis 41 arbeiten analog, wobei
die Phasenverschiebung des Bewegungsablaufes der Pressenstößel 18 bis 21 gleichermaßen
von dem Transportwagen 32, 32a der einzelnen Quertraversen durchgeführt werden. Hierdurch
ergibt sich ein erheblicher Zeitgewinn.
[0036] Im Bewegungsschaubild nach Fig. 8 sind die zeitversetzten Hübe der Pressenstößel
18 bis 21 mit den Kurven 84 bis 87 und die Horizontalbewegung der Quertraversen 38,
39 mit den Kurven 88, 89 dargestellt. Dabei ist auf der X-Achse der Kurbelwinkel o
oder die Zeit t und auf der Y-Achse der Weg s aufgetragen. Der Abstand der oberen
und unteren Begrenzungslinien 91, 92 stellt den Stufenabstand oder den Transportschritt
zwischen den Bearbeitungsstationen 5, 6 dar. Die Mittellinie 90 entspricht dem halben
Stufenabstand mit dort dargestellten Park- oder Wartepositionen 94 für die Transportwagen
32, 32a.
[0037] Das Kurventeilstück 70 zeigt das Einfahren der Quertraverse 38 in das Werkzeug 22,
um das Werkstück 43 zu entnehmen. Im Kurventeilstück 71 wird das Werkstück in das
Werkzeug 23 am Pressenstößel 19 transportiert. Im Kurventeilstück 72 fährt die Quertraverse
38 wieder aus dem Werkzeug 23 rückwärts heraus und ist, wenn der Stößel 19 beim Punkt
73 angelangt ist, in Warteposition 94 zwischen den Bearbeitungsstationen 5, 6, d.
h. aus dem Kollisionsbereich mit dem zugehörigen Werkzeugoberteilen 26, 27. Um das
Maß 74 (Versatz des unteren oder oberen Totpunktes UT, OT) sind demnach die Pressenstößel
18 bis 21 phasenverschoben zueinander angeordnet. Um die gleiche Phasenverschiebung
wie die Pressenstößel 18 bis 21 laufen auch die Quertraversen 37 bis 41 phasenverschoben
zueinander, wobei z. B. die Quertraverse 38 im Transportschritt 71 die Quertraverse
39 um das Maß 75 einholt. Dieses Maß muß kleiner sein als das Maß des Stufenabstands
minus der Blechteilbreite.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und Ausgestaltungen
im Rahmen des erfindungsgemäßen Gedankens. Insbesondere kann die Erfindung sowohl
bei einer mechanischen als auch bei einer hydraulischen Presse Verwendung finden.
1. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse mit einer Transporteinrichtung zum Transportieren
von Werkstücken, mit hintereinander angeordneten Bearbeitungsstationen für das Werkstück,
in denen auf- und abwärtsbewegbare Stößel mit Werkzeugen für die Werkstückumformung
angeordnet sind, wobei die Werkstücke an Quertraversen befestigt sind, die mittels
unabhängig voneinander betreibbaren Transportmitteln zu den Bearbeitungsstationen
transportierbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Quertraverse (37 bis 41) jeweils
beidseitig ein Transportwagen (32, 32a) zugeordnet ist, der von anderen Transportwagen
anderer Quertraversen unabhängige Antriebe in mehreren Freiheitsgraden aufweist, wobei
zur Durchführung eines beliebigen Transportschrittes des Werkstückes in und gegen
die Werkstücktransportrichtung ein Längsantrieb sowie zur Durchführung einer vertikalen
Hubbewegung der Quertraverse ein Hubantrieb und vorzugsweise zur Durchführung einer
Drehbewegung der Längsachse der Quertraverse ein Drehantrieb vorgesehen ist und daß
sowohl die Pressenstößel (18 bis 21) zueinander als auch die Transportwagen (32, 32a)
für die Quertraversen (37 bis 41) phasenverschoben zueinander bewegbar sind.
2. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubantrieb für die Transportwagen (32, 32 a) einer Quertraverse (37 bis 41)
zur Erzielung einer gewünschten Schräglage der Quertraverse unterschiedlich beaufschlagbar
ist.
3. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Antrieb des Transportwagens (32, 32a) programmierbare, mit der Presse synchronisierte
Antriebe vorhanden sind.
4. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb eines hydraulischen Pressenstößels (18 bis
21) und/oder der Transportwagen (32, 32a) für die Quertraversen (37 bis 41) mittels
einer übergeordneten Steuerung erfolgt, um teilespezifische Verfahrwege der Transportwagen
zu erzielen.
5. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Transportwagen (32, 32a) für die Quertraversen
(37 bis 41) mittels Elektromotoren, Ritzel, Zahnstangen oder Zahnriemenscheiben mit
Zahnriemen erfolgt.
6. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Transportwagen (32, 32a) der Quertraversen
(37 bis 41) mittels Linearmotoren erfolgt.
7. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Transportwagen (32, 32a) für
die Quertraversen (37 bis 41) mechanisch von den Einzelpressen gesteuert durch Kurvengetriebe,
Hebel, Keilwellen, Zahnriemen und Zahnstangen oder dergleichen erfolgt.
8. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transportwagen (32, 32a) für die Quertraversen (37
bis 41) auf Tragschienen (31, 31a) geführt sind, die durch die Presse bzw. Pressenstraße
geführt sind.
9. Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragschienen (31, 31a) über separate Hubeinrichtungen mit höhenverstellbaren
Schlitten (30, 30a) sowie Führungen (63 bis 67 bzw. 63a bis 67a) höhenverstellbar
sind.
1. A press line or multiple-die press for large pressings, with a conveyor means for
transporting workpieces, with serially disposed working stations for the workpiece,
in which upwardly and downwardly movable rams with tools for reshaping the workpieces
are disposed, the workpieces being mounted on cross-members which can be transported
to the working stations by means of independently operable transport means, characterised
in that associated with each cross-member (37 to 41) there is on both sides a transport
carriage (32, 32a) comprising drives in a plurality of degrees of freedom and independent
of other transport carriages on other cross-members, whereby in order to carry out
any desired workpiece transport step in and against the direction of workpiece transport
there is a longitudinal drive and also a lifting drive for performing a vertical lifting
movement of the cross-member and preferably a rotary drive for carrying out a rotary
movement of the longitudinal axis of the cross-member and in that both the press rams
(18 to 21) and also the transport carries (32, 32a) for the cross-members (37 to 41)
are adapted for movement towards one another, the latter with phase displacement.
2. A press line or multiple-die press for large pressings, according to claim 1, characterised
in that the lifting drive for the transport carriages (32, 32a) of a cross-member
(37 to 41) can be variously loaded in order to achieve a desired sloping attitude
of the cross-member.
3. A press line or multiple-die press for large pressings according to claim 1 or 2,
characterised in that programmable drives synchronised with the press are provided
to drive the transport carriage (32, 32a).
4. A press line or multiple-die press for large pressings according to one of the preceding
claims, characterised in that the drive of a hydraulic press ram (18 to 21) and/or
the transport carriages (32, 32a) for the cross-members (37 to 41) is provided by
means of an overriding control arrangement in order to achieve part-specific movement
distances of the transport carriages.
5. A press line or multiple-die press for large pressings according to one of the preceding
claims 1 to 4, characterised in that the drive of the transport carriages (32, 32a)
for the cross-members (37 to 41) is provided by means of electric motors, pinions,
racks or toothed belt pulleys.
6. A press line or multiple-die press for large pressings according to one of the preceding
claims 1 to 4, characterised in that the drive of the transport carriages (32, 32a)
for the cross-members (37 to 41) is provided by linear motors.
7. A press line or multiple-die press for large pressings according to one or more of
the preceding claims, characterised in that the drive of the transport carriages (32,
32a) for the cross-members (37 to 41) is controlled mechanically by the individual
presses by means of cam transmissions, levers, splined shafts, toothed belts and racks
or the like.
8. A press line or multiple-die press for large pressings according to one or more of
the preceding claims, characterised in that the transport carriages (32, 32a) for
the cross-members (37 to 41) are guided on supporting rails (31, 31a) which are guided
through the press or press line.
9. A press line or multiple-die press for large pressings according to one or more of
the preceding claims, characterised in that the supporting rails (31, 31a) are adapted
for vertical adjustment by separate lifting means with vertically adjustable slideways
(30, 30a) as well as guides (63 to 67 and 63a to 67a).
1. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces, comportant un dispositif
de transport pour transporter des pièces, des postes de traitement agencés les uns
derrière les autres pour la pièce, dans lesquels sont agencés des coulisseaux pouvant
être déplacés vers le haut et vers le bas ayant des outils pour déformer les pièces,
les pièces étant fixées à des traverses qui peuvent être transportées, grâce à des
moyens de transport pouvant être actionnés indépendamment les uns des autres, vers
les postes de traitement,
caractérisé en ce que, à chaque traverse (37 à 41), il est associé, à chaque fois,
des deux côtés un chariot de transport (32,32a) qui présente des entraînements indépendants
d'autres chariots de transport d'autres traverses dans plusieurs degrés de liberté
et, pour effectuer une étape de transport quelconque de la pièce dans et à l'encontre
de la direction de transport des pièces, il est prévu un entraînement longitudinal
ainsi que, pour effectuer un mouvement de levage vertical de la traverse, un entraînement
de levage et, avantageusement, pour effectuer un mouvement rotatif de l'axe longitudinal
de la traverse, un entraînement rotatif, et en ce que, aussi bien les coulisseaux
de presse (18 à 21), l'un par rapport à l'autre, qu'également les chariots de transport
(32,32a) pour les traverses (37 à 41) peuvent être déplacés l'un par rapport à l'autre
de façon décalée en phase.
2. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon la revendication
1,
caractérisé en ce que les entraînements de levage pour les chariots de transport (32,32a)
d'une traverse (37 à 41) peuvent être alimentés de façon différente pour atteindre
une position inclinée souhaitée de la traverse.
3. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon la revendication
1 ou 2,
caractérisé en ce que des entraînements programmables, synchronisés avec la presse,
sont prévus pour l'entraînement du chariot de transport (32,32a).
4. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon une des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que l'entraînement d'un coulisseau de presse hydraulique (18 à 21)
et/ou des chariots de transport (32,32a) pour les traverses (37 à 41) est effectué
au moyen d'une commande superposée pour atteindre des courses de déplacement spécifiques
aux pièces des chariots de transport.
5. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon une des revendications
précédentes 1-4,
caractérisé en ce que l'entraînement des chariots de transport (32,32a) pour les traverses
(37 à 41) est effectué au moyen de moteurs électriques, pignons, crémaillères ou disques
à courroie crantée.
6. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon une des revendications
précédentes 1-4,
caractérisé en ce que l'entraînement des chariots de transport (32,32a) des traverses
(37 à 41) est effectué au moyen de moteurs linéaires.
7. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon une ou plusieurs
des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'entraînement des chariots de transport (32,32a) pour les traverses
(37 à 41) est effectué de façon mécaniquement commandée par les presses individuelles
par des commandes à cames, des leviers, des arbres cannelés, des courroies crantées
et des crémaillères ou analogues.
8. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon une des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que les chariots de transport (32,32a) pour les traverses (37 à
41) sont guidés sur des rails de support (31,31a), qui sont guidés à travers la presse
ou le train de presses.
9. Train de presses ou presse à étages pour de grandes pièces selon la revendication
8,
caractérisé en ce que les rails de support (31,31a) peuvent être réglés en hauteur
par l'intermédiaire de dispositifs de levage séparés ayant des chariots réglables
en hauteur (30,30a) ainsi que des guides (63 à 67 ou 63a à 67a).