[0001] Die Erfindung betrifft eine programmgesteuerte Waschmaschine mit einer Programmwahleinrichtung
zur Einstellung von ersten, von der Gewebeart (Kochwäsche/ Buntwäsche, Pflegeleicht,
Wolle) und der Temperatur abhängigen Waschprogrammen und zur Einstellung mindestens
eines weiteren Programms zum Waschen eines Wäschepostens, der aus Wäschestücken unterschiedlicher
Gewebearten zusammengesetzt ist (Mischwäsche), und mit einer Programmsteuerung, die
den Programmablauf mit den Programmteilen Hauptwäsche, Spülen und Schleudern unter
Berücksichtgung dafür festgelegter Programmparameter abarbeitet. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Waschen eines Wäschepostens, der aus Wäschestücken
unterschiedlicher Gewebearten zusammengesetzt ist.
[0002] Eine Waschmaschine der vorgenannten Art wird von der Fa. Candy unter der Bezeichnung
CT 946 T vertrieben. Bei dieser Waschmaschine kann für einen farbechten Beladungsmix
von 2 kg (empfohlene Maximalbeladung) aus Buntwäsche und pflegeleichten Textilien
ein sogenanntes Universalprogramm gewählt werden. Hierdurch wird dem Benutzer der
Vorteil geboten, daß er seine Wäsche nicht mehr vorsortieren muß. Als nachteilig ist
dabei anzusehen, daß die im Universalprogramm verwendeten Programmparameter bezüglich
Waschdrehzahl, Wasserstand und Waschzeit festgelegt sind. Um ausreichende Sicherheit
vor Wäscheschäden und Knitterbildung zu gewährleisten, sind diese Programmparameter
weitestgehend denen eines Pflegeleicht-Programms angepaßt. Bei einem hohen Anteil
stark verschmutzter Buntwäsche wird deshalb aufgrund der verringerten Waschmechanik
ein schlechtes Waschergebnis erreicht. Außerdem ist bei der CT 946 T das Schleudern
der Wäsche sowohl vor den Spülgängen (Zwischenschleudern) als auch zum Programmende
(Endschleudern) ausgebendet. Der Benutzer erkauft sich also den gewonnenen Komfort
aufgrund des fehlenden Zwischenschleuderns mit einem schlechteren Spülergebnis und
mit der Notwendigkeit, das Endschleudern durch ein zusätzlich gewähltes Schleuderprogramm
durchführen zu müssen. Dabei besteht dann auch noch die Gefahr, daß bei einem hohen
Anteil von pflegeleichten Textilien eine zu hohe Schleuderdrehzahl gewählt wird.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einer Waschmaschine bzw. einem Waschverfahren
der eingangs genannten Art die Wasch- bzw. Spülwirkung zu optimieren und gleichzeitig
eine einfache Bedienung zu gewährleisten.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Waschmaschine und durch ein Waschverfahren
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Waschverfahrens ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
[0005] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil besteht in der automatischen Berücksichtigung
der Zusammensetzung der Wäsche. Hierdurch wird dem Benutzer zum einen ein hohes Maß
an Bedienkomfort geboten, da das Sortieren der Wäsche und die Notwendigkeit einer
Trennung von Buntwäsche und pflegeleichten Textilien entfällt. Zum anderen ist trotzdem
ein hohes Maß an Sicherheit gegeben, bei jeder Zusammensetzung der Wäsche ein gutes
Wasch- und Spülergebnis zu erhalten. Bei einer Begrenzung der Schleuderdrehzahl wird
zudem noch die Gefahr einer Fehleinstellung vermieden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- Das Bedienfeld (1) eines erfindungsgemäß aufgebauten Waschautomaten
- Figur 2
- den Programmablaufplan eines Mischwäsche-Programms (5), welches das erfindungsgemäße
Verfahren beinhaltet.
[0007] Die erfindungsgemäße Waschmaschine besitzt ein Bedienfeld (1) mit einem Drehwahlschalter
(2), über den von der Gewebeart abhängige Waschprogramme wie Kochwäsche/Buntwäsche,
Feinwäsche, Pflegeleicht oder Wolle eingestellt werden können. Über Drucktasten (3)
können diese Programme über Zusatzfunktionen variiert werden. Durch eine auf dem Drehwahlschalter
(2) integrierte Temperaturwahl können diesen Programmen verschiedene Temperaturwerte
zugeordnet werden. Zusätzlich zu den Programmen für spezielle Gewebe, beispielsweise
Koch-/Buntwäsche 60°C (4) kann mit dem Drehwahlschalter (2) ein Mischwäsche-Programm
(5) eingestellt werden. Dieses Programm ermöglicht es, einen farbechten Beladungsmix
von maximal 3 kg Buntwäsche und pflegeleichten Textilien bei einer Festtemperatur
von 40°C zu waschen. Anstelle einer festen Temperaturzuordnung ist alternativ eine
integrierte Temperaturwahlmöglichkeit von kalt bis 60°C denkbar. Das Waschprogramm
wird in bekannter Weise durch eine Mikroprozessor-Steuerung (6) hinsichtlich seiner
Programmparameter, Laugentemperatur, Trommeldrehzahl, Wassermenge, Waschzeit usw.
beeinflußt.
[0008] Die erfindungsgemäß aufgebaute Waschmaschine besitzt einen Laugenbehälter (8) und
eine aus der DE 44 38 760 A1 bekannte Niveauerfassungseinrichtung zur Erfassung von
mindestens zwei Niveaus, und zwar von einem ersten Füllniveau N
max und einem zweiten, unterhalb von N
max liegenden Niveau N
min. Außerdem ist eine Zeitmesseinrichtung (7) vorhanden, welche die Saugzeiten t
si vom Erreichen des ersten Füllniveaus N
max bis zum Absinken des Wasserstands auf das Niveau N
min mißt. Die Niveaus werden durch einen analogen Drucksensor ADS (9) erfaßt, der wasserstandsabhängige
Druckwerte p
i(N) in Form einer Meßspannung U
pi(N) an die Mikroprozessor-Steuerung weitergibt, welche diese wiederum in Niveaus umrechnet.
[0009] Nach dem Einlegen der Wäsche und der Anwahl des Programms Mischwäsche (5) über den
Drehwahlschalter (2) läuft der Programmabschnitt "Hauptwäsche" dieses Programms wie
in Figur 2 dargestellt ab:
[0010] Zunächst erfolgt eine Eingangsüberprüfung (A) des Druckwertes p durch den ADS (9),
um festzustellen, ob im Laugenbehälter (8) der Waschmaschine noch Restwasser vorhanden
ist oder die Wäsche tropfnaß eingelegt wurde. Ist dies der Fall, wird das Waschprogramm
sicherheitshalber als Pflegeleicht-Programm fortgesetzt, da von der Zeiterfassungseinrichtung
keine Saugzeiten mehr ermittelt werden können, die auf die Zusammensetzung der Wäsche
schließen lassen.
[0011] Wenn der Druckwert kleiner als ein Schwellenwert p
0 = 10 mmWs ist, erfolgt der erste Füllvorgang (B) bis zum Niveau p
1 = 75 mmWs (= N
max). Zur Sicherheit wird in jedem Fall 30 Sekunden lang Wasser eingefüllt. Hierdurch
wird gewährleistet, daß bei starkem Schaumaufkommen (Überdosierung des Waschmittels)
eine Wassermindestmenge im Laugenbehälter vorhanden ist. Nach dem Erreichen von N
max wird der Füllvorgang durch Schließen des Magnetventils beendet und die Trommel mit
einer Drehzahl von 40 U/min gedreht. Dabei saugt die Wäsche einen Teil des in den
Laugenbehälter (8) eingefüllten Wassers wieder auf. Es erfolgt eine Messung der 1.
Saugzeit t
s1 (C) vom Schließen des Magnetventils beim erreichen des Niveaus N
max bis zum Erreichen des Niveaus N
min = 35 mmWs.
[0012] Anhand dieser ersten Saugzeit schließt die Mikroprozessor-Steuerung (6) auf die Zusammensetzung
des Wäschepostens. Bei einer Saugzeit t
s1 von mehr als 30 Sekunden wird mit einem Pflegeleicht-Programm fortgefahren. Liegt
die Saugzeit unter 30 Sekunden, wird das Waschprogramm als modifiziertes Kochwäsche/Buntwäsche-Programm
fortgesetzt. Die Laugentemperatur wird dabei entweder auf 40°C festgesetzt (Variante
1) oder auf einen vom Benutzer gewählten Wert geregelt (Variante 2). Der Wasserstand
beim Waschen wird gegenüber dem von herkömmlichen Kochwäsche/Buntwäsche-Programmen
(45 mmWs) auf 65 mmWs erhöht. Außerdem wird die Schleuderdrehzahl unabhängig von ihrer
gewählten Größe auf 900 U/min begrenzt.
1. Programmgesteuerte Waschmaschine
- mit einer Programmwahleinrichtung zur Einstellung von ersten, von der Gewebeart
(Kochwäsche/ Buntwäsche, Pflegeleicht, Wolle) und der Temperatur abhängigen Waschprogrammen
und zur Einstellung mindestens eines weiteren Programms zum Waschen eines Wäschepostens,
der aus Wäschestücken unterschiedlicher Gewebearten zusammengesetzt ist (Mischwäsche),
- mit einer Programmsteuerung, die den Programmablauf mit den Programmteilen Hauptwäsche,
Spülen und Schleudern unter Berücksichtgung dafür festgelegter Programmparameter abarbeitet,
dadurch gekennzeichnet
- daß eine Meßvorrichtung zur Messung eines von der Beladungsmenge und/oder -art abhängigen
Parameters vorhanden ist,
- daß dem weiteren Programm mindestens zwei Programmabläufe im Programmteil Hauptwäsche
zugeordnet sind, von denen einer in Abhängigkeit von dem gemessenen Parameter auswählbar
ist.
2. Verfahren zum Waschen eines Wäschepostens, der aus Wäschestücken unterschiedlicher
Gewebearten zusammengesetzt sind, in einer Waschmaschine
- mit einer Programmwahleinrichtung zur Einstellung von ersten, von der Gewebeart
(Kochwäsche/ Buntwäsche, Pflegeleicht, Wolle) und der Temperatur abhängigen Waschprogrammen
und zur Einstellung mindestens eines weiteren Programms zum Waschen eines Wäschepostens,
der aus Wäschestücken unterschiedlicher Gewebearten zusammengesetzt ist (Mischwäsche),
- mit einer Programmsteuerung, die den Programmablauf mit den Programmteilen Hauptwäsche,
Spülen und Schleudern unter Berücksichtgung dafür festgelegter Programmparameter abarbeitet,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
- daß zu Beginn des weiteren Programms eine Meßeinrichtung einen von der Beladungsmenge
und/oder -art abhängigen Parameter bestimmt,
- anschließend wählt die Programmsteuerung in Abhängigkeit von dem gemessenen Parameter
aus einer Anzahl von Programmabläufen denjenigen aus, mit dem der Programmteil Hauptwäsche
fortgesetzt wird.
3. Verfahren zum Waschen von Wäscheposten nach Anspruch 2 in einer Waschmaschine mit
einem Laugenbehälter und einer Niveumeßeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Parameter die Saugzeit vom ersten Erreichen eines oberen Wasserniveaus bis
zum ersten Absinken auf ein unteres Wasserniveau gemessen wird.
4. Verfahren zum Waschen von Wäscheposten nach Anspruch 2 oder 3 in einer Waschmaschine
mit einer Vorrichtung zur Einstellung einer Enddrehzahl im Programmteil Schleudern,
dadurch gekennzeichnet,
daß unabhängig von der eingestellten Drehzahl eine Begrenzung auf eine Höchstdrehzahl
erfolgt.
5. Verfahren zum Waschen von Wäscheposten nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserstand gegenüber dem eines herkömmlichen Kochwäsche/Buntwäsche-Programms
erhöht wird.