[0001] Die Erfindung betrifft eine Schotterzusammensetzung für ein Eisenbahn-Gleisbett,
insbesondere für ein Gleisbett mit zumindest Anteilen aus aufgearbeitetem Altschotter.
Unter Altschotter wird hier ein solcher Schotter bezeichnet, der bereits in einem
Gleisbett eingebaut war und zur Aufarbeitung ausgehoben worden ist.
[0002] Es ist ein Ziel der Erfindung, Altschotter derart aufzuarbeiten, daß ein möglichst
großer Anteil als wiederverwendbarer Schotter in ein Gleisbett rückgeführt werden
kann. Ein weiteres Ziel besteht darin, einen äußerst stabilen Gleisschotter zu erzeugen
und zwar unabhängig davon, ob Neu- und/oder Altschotter als Ausgangsmaterial verwendet
wird.
[0003] Eine Wiederverwertung von aufgearbeitetem Altschotter wird bereits praktiziert.
[0004] Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit dem Problem, bei insbesondere
einem hohen Altschotteranteil die Gleisstabilität bei einem aufgearbeiteten Gleisbett
gegenüber bisher zu verbessern. Die Verbesserung soll sich dabei insbesondere beziehen
auf
- eine Reduzierung künftiger Setzungen und Setzungsdifferenzen innerhalb des Gleisbettes,
- auf eine Erhöhung des Querverschiebewiderstandes innerhalb des Gleisbettes,
- auf eine Erhöhung der Kontaktstellen zwischen den einzelnen Schottersteinen und des
Schotters mit den Schwellen des Gleises,
- auf eine Reduzierung der Kanten- und Kornbruchgefahr bei den einzelnen Schottersteinen.
[0005] Des weiteren soll der Reinigungsintervall, das heißt der Zeitraum nach dem jeweils
eine Reinigung bzw. Aufarbeitung des Schotterbettes erforderlich ist, verlängert wurden.
Umweltbelastende Stoffe sollen bei der Aufarbeitung von Altschotter entfernt und ordnungsgemäß
entsorgt werden, wobei dieser Anteil auf eine Beschränkung der tatsächlich umweltbelastenden
Stoffe möglichst gering gehalten werden soll.
[0006] Zur Erreichung der vorgenannten Ziele dient erfindungsgemäß eine schotterzusanunensetzung
nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Die Ungleichförmigkeitszahl U ist in DIN 1080, Teil 6, Begriffe, Formelzeichen und
Einheiten im Bauwesen, definiert. Sie wird aus der Korngrößenverteilung nach DIN 18123,
Bestimmung der Korngrößenverteilung, berechnet. Der Wasserdurchlässigkeitswert ist
ebenfalls in DIN 1080, Teil 6 definiert und wird nach DIN 18130, Teil 1, Bestimmung
des Wasserdurchlässigkeitswertes, ermittelt.
[0008] Bei den angeführten DIN-Normen wird jeweils ausschließlich auf die zum Zeitpunkt
der Einreichung dieser Patentanmeldung gültige Fassung Bezug genommen. Andere, das
heißt frühere oder spätere Fassungen, sollen keinen Einfluß auf den Inhalt der Erfindung
besitzen.
[0009] Bei dieser Zusammensetzung ist bei einem Einsatz von Altschotter diesem üblicherweise
Neuschotter und Neusplit beizumischen. Ein Schotter mit einer solchen Zusammensetzung
wird in üblicher Weise in ein Gleis eingebaut. Auf die Einhaltung der kennzeichnenden
Merkmale ist dabei zu achten.
[0010] Die Untergrenze für den mittleren Korndurchmesser der einzelnen Schottersteine kann
vorteilhafter Weise auch unterhalb von 8 mm liegen und zwar insbesondere bei 5 mm
oder sogar bei 2 mm.
[0011] Ein sehr wichtiges Kriterium ist die Realisierung einer relativ flachen Kornverteilungslinie
im Gegensatz zu den bisher bekannten steiler verlaufenden Kennlinien. Bei den bisher
verwendeten Schotterzusammensetzungen lag die Ungleichförmigkeitszahl U stets unter
dem Wert 2. Bei der erfindungsgemäßen Schotterzusammensetzung besitzt ein Schotterbett
gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik höhere Dichten und eine höhere dynamische
Stabilität.
[0012] Während erfindungsgemäß Schottersteine mit mittleren Korndurchmessern ab bereits
2 mm verwertet werden können und für ein besonders gutes Ergebnis auch sollen, wurden
bisher Schottersteine mit Korndurchmessern unterhalb 10 mm nicht in ein neues oder
aufbereitetes Schotterbett aufgenommen.
[0013] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung eignet sich in gleicher Weise für Neu- und aufgearbeiteten
Alt-Schotter. Sollten bei der Aufarbeitung von Altschotter aus praktischen Gründen
keine Schottersteine mit Korndurchmessern bis an eine Untergrenze von 2 mm abgesiebt
werden können - beispielsweise wegen ein entsprechendes Sieb verstopfenden feuchten
und/oder verschmutzten Altschotters - so sind die Anteile an Schotter mit den kleinsten
Korndurchmessern gegebenenfalls in unproblematischer Weise als Neuschotter zuzugeben.
[0014] Ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Kornverteilung ist in der Zeichnung dargestellt.
1. Schotterzusammensetzung für ein Eisenbahn-Gleisbett, insbesondere für ein Gleisbett
mit zumindest Anteilen aus aufgearbeitetem Altschotter,
gekennzeichnet durch die Merkmale,
- die einzelnen Schottersteine besitzen mittlere Korndurchmesser mit einer Obergrenze
von 65 mm und einer Untergrenze in einem Bereich zwischen 8 und 2 mm,
- für die Kornverteilung gilt eine Ungleichförmigkeitszahl von U = d60/d10 ≥ 3 nach DIN 1080 in Verbindung mit DIN 18123,
- die Kornverteilung weist keine Ausfallkörnung auf, das heißt die Kornverteilungslinie
verläuft annähernd stetig,
- das Schotterbett besitzt einen Wasserdurchlässigkeitsbeiwert von k ≥ 1 x 10-2m/s.
2. Schotterzusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Untergrenze der mittleren Korndurchmesser in einem Bereich zwischen 5 und
2 mm liegt.
3. Schotterzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Untergrenze der mittleren Korndurchmesser bei 2 mm liegt.