[0001] Die Erfindung betrifft einen vertikalachsigen Windsichter mit zentraler Gutaufgabe
mit tangentialer, in Höhe des Sichterrotors angeordneter Sichtluftzufuhr, mit einem
feststehenden am Umfang des Sichterrotors in radialem Abstand angeordneten Leitschaufelkranz,
mit einem ringförmigen, durch einen einseitig gelagerten Schaufelrad-Sichterrotor
und einem koaxial in radialem Abstand zum Außenumfang des Sichterrotors angeordneten
Leitschaufelkranz begrenzten Sichtraum, mit einer Antriebswelle für den einseitig
gelagerten Sichterrotor sowie einem Gehäuse mit Feingut- und Grobgutaustritt.
[0002] Ein derartiger Windsichter, bei dem das Sichtgut durch ein um eine Achse umlaufendes
Rad in rotierende Bewegung versetzt wird und mit einer von außen nach innen verlaufenden
Sichtluftströmung, in die das rotierende Sichtgut gleichmäßig über den Umfang des
Sichterrades der Sichtzone beigegeben wird, ist aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 35 21 638 A1 bekannt.
[0003] Das zu sichtende Gut wird zentral aufgegeben und von einem Streuteller flächig verteilt
und über den Außenumfang des Sichterrotors glockenförmig als gleichmäßig verteilter
Gutschleier an den Sichterrad-Schaufeln vorbei geführt. Das Sichterrad wird von der
Sichtluft von außen nach innen durchströmt und das Feingut in das Innere des Sichterrotors
geleitet. Das abgewiesene Grobgut folgt weiter der Schwerkraft und wird von einem
ringförmigen Grobgutaustragsraum aufgenommen.
[0004] Die Sichtzone ist von der Sichtluft radial von außen nach innen durchströmt. Durch
das rotierende Schaufelrad wird das Grobgut radial nach außen abgewiesen und das Feingut
zusammen mit der Sichtluft in das Innere des Sichterrotors transportiert. Das gesichtete
Feingut wird sodann in eine axial nach unten führende Richtung umgelenkt und anschließend
aus dem Sichterrotor ausgetragen.
[0005] Der Antrieb und die Lagerung des Sichterrotors sind oberhalb des Sichterrotors angeordnet
und zwar auf der gleichen Seite der zentralen Gutaufgabe.
[0006] Das Problem der gleichmäßigen und kontinuierlichen Gutaufgabe ist hier durch die
zentrale Gutaufgabe hinreichend gut gelöst. Da Antrieb und Lagerung oberhalb des Streutellers
des Sichterrotors angeordnet sind, dieser Bereich jedoch für die zentrale Gutaufgabe
räumlich freigehalten werden muß, ergibt sich bei dem Stand der Technik nur eine unbefriedigende
Anordnung von zentraler Gutaufgabe, Antrieb und Lagerung mit Hilfe einer hohlen Antriebswelle.
Diese Konstruktion, insbesondere die der Lagerung ist dabei sehr aufwendig, nur für
geringe Drehzahlen geeignet und sehr umständlich zu montieren.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieses Sichters ist der Austrag des Grobgutes, der mit Hilfe
einer schräg zur Horizontalen verlaufenden Förderrinne erfolgt. Aufgabe dieser Förderrinne
ist es, das über den gesamten Umfang des Grobgutaustragsraumes anfallende Grobgut
zu einem, nur einen Teil des Umfanges des Grobgutaustragsraumes einnehmenden Austragsstutzen
zu leiten.
[0008] Für den Sichter nach diesem Stand der Technik ist das Problem des Grobgutaustrages
hinreichend gut gelöst. Nachteilig ist hier jedoch, daß die Förderrinne in axialer
Richtung sehr groß baut.
[0009] Einen weiteren Stand der Technik mit zentraler Gutaufgabe von oben zeigt die deutsche
Patentschrift DE-PS 894 803. Die wesentlichen Kennzeichen dieses Windsichters ist
die einseitige Lagerung des Sichterrotor mit einem antriebsseitig angeordneten Feingutaustrag.
Die Aufgabe des zu sichtenden Gutes erfolgt oberhalb der geschlossenen Deckscheibe
des Sichterrotors zentral. Bei senkrechter Anordnung von Sichterrotor und Antriebswelle
wirkt die Deckscheibe als Streuscheibe um das Aufgabegut gleichmäßig über den Sichterrotorumfang
zu verteilen. Über den Außenumfang des Sichterrotors ergibt sich somit ein gleichmäßig
verteilter Gutschleier.
[0010] Die radial von außen nach innen durch den Sichterrotor strömende Sichtluft trägt
das Feingut in das Innere des Sichterrotors, wogegen das Grobgut an den rotierenden
Schaufeln abgewiesen wird. Das so gesichtete Feingut wird anschließend in radialer
Richtung von innen nach außen aus dem Sichterrotor ausgetragen.
[0011] Bei dem Windsichter nach diesem Stand der Technik wird die Deckscheibe zusammen mit
den Sichterrad-Schaufeln von einem verlängertem, den Sichterrotor durchdringenden
Teil der Antriebswelle getragen. Nachteilig ist dabei, daß das Innere des Sichterrotors
nicht frei von Einbauten bleibt und daher die Strömung im Inneren des Sichterrotors
gestört wird.
[0012] Ein weiterer Nachteil ist die ungenügende Abdichtung des Feingutaustragsraumes gegenüber
dem Sichtraum, so daß Spritzkorn durch den Spalt zwischen Sichterrrad-Schaufeln und
Gehäuse in das bereits gesichtete Feingut eindringen kann.
[0013] Die Konstruktion ist insgesamt wenig stabil und eine Montage oder Demontage des Sichterrotors
aus dem Gehäuse sehr schwierig. Ein solcher Windsichter ist insbesondere für sehr
hohe Drehzahlen nicht geeignet.
[0014] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen vertikalen Windsichter mit
zentraler Gutaufgabe und Streuscheibe zu schaffen, bei dem die gesamte konstruktive
Gestaltung von Sichterrotor, Lagerung, Antrieb und Gehäuse derart gelöst wird, daß
der Sichterrotor auch bei hohen Drehzahlen stabil ist, eine einfache Montage/Demontage
des Sichterrotors im Sichtergehäuse ermöglicht und gleichzeitig der Strömungsverlauf
begünstigt ist und zum anderen eine leichte Reinigung gewährleistet ist, sowie eine
verbesserte Abdichtung der Arbeitsräume ermöglicht wird.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale gemäß den Patentansprüchen
gelöst, insbesondere dadurch, daß die Antriebswelle, ein ringförmiger Feingutaustrittsraum,
ein ringförmiger Grobgutaustriftsraum, sowie die Sichterradlagerung auf der gleichen
Seite unterhalb des Sichterrotors angeordnet sind.
[0016] Es sind zwar Windsichter nach dem Stand der Technik bekannt, die neben einem einseitig
angetriebenen Sichterrotor einen axial nach unten führenden Feingutaustritt besitzen,
wie zum Beispiel aus der Deutschen Patentschrift DE-PS 36 38 915 C 2.
[0017] Dort ist jedoch weiterhin der Grobgutaustritt in Höhe der Sichterradschaufeln angeordnet
und führt in radialer Richtung nach außen. Diese Konstruktion ist wenig montagefreundlich
und auch die Reinigung eines solchen Sichters sehr aufwendig.
[0018] Bei neueren Windsichtern, insbesondere für hochtechnologische Produkte, wird besonderen
Wert auf leichte Zerlegbarkeit des gesamten Sichters und auf die gute Reinigbarkeit
gelegt. Dies ist besonders wichtig für Produkte aus dem Pharmabereich, sowie für Pigmente
und ultrafeine Pulver und Toner.
[0019] In diesen Fällen werden vorwiegend kleine Gutmengen verarbeitet und häufig wechselnde
Produkte gesichtet. Die gute Reinigbarkeit und leichte Zerlegbarkeit tritt dabei vermehrt
in den Vordergrund.
[0020] Dies führt zu einer kompakten raumsparenden Bauweise für den Sichter, bei dem die
Versorgungsräume wie Sichtluftzufuhr, Feingutaustrag und Grobgutaustrag eng beieinander
liegen.
[0021] Um alle Stellen innerhalb des Sichters reinigen zu können, muß hierbei der Sichter
komplett in seine Einzelteile zerlegt werden. Dies wird über die Verteilung der funktionellen
Anschlüsse wie Antrieb, Lagerung, Gutaufgabe, Feingutaustritt und Grobgutaustritt
über mehrere Seiten des Sichtergehäuses besonders erschwert.
[0022] Der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Sichters besteht darin, daß alle funktionalen
Anschlüsse von einer Seite erfolgen. Eine Ausnahme stellt lediglich die Produktaufgabe
dar, die in idealer Weise zentral von oben erfolgt.
[0023] Da die funktionalen Anschlüsse alle in vertikaler Richtung unterhalb des Sichterrades
angeordnet sind, ist das Sichterrad von oben über einen Deckel im Sichtergehäuse leicht
zu erreichen. Um den erfindungsgemäßen Windsichter zu demontieren, muß lediglich die
obere Gehäuseabdeckung entfernt werden.
[0024] Der Sichterrotor ist lösbar, insbesondere durch eine Stützeinrichtung mit der Antriebswelle
verbunden. Die Befestigung erfolgt in einer bevorzugten Ausgestaltung durch eine zentrale
Schraube. Durch Lösen dieser einzelnen Schraube kann der Sichterrotor von der Antriebswelle
abgezogen und axial nach oben aus dem Sichtergehäuse entfernt werden.
[0025] Die primäre Aufgabe der Stützeinrichtung ist die Übertragung des Drehmomentes von
der Antriebswelle zum Sichterrotor. Gleichzeitig trägt die Stützeinrichtung den Sichterrotor
vollständig. Durch diese Konstruktion kann der Raum innerhalb des Sichterrotors vollständig
frei gehalten werden.
[0026] Die strömungsgünstig gestalteten Durchbrüche der Stützeinrichtung dienen zum Abtransport
des gesichteten Feingutes aus dem Inneren des Sichterrades. Die tragenden Stege der
Stützeinrichtung können in ihrem Querschnitt stömungsgünstig geformt sein, um zum
einen die Strömung nicht abzubremsen oder anderweitig zu behindern und zum anderen
das Feingut mit der Sichtluft durch einen Ventilator-Effekt aus dem Inneren heraus
zu beschleunigen.
[0027] Geeignete Formen der Stege sind profiliert Querschnitte, die auch räumliche Krümmungen
aufweisen können und so als Austrittsleiteinrichtung wirken. So kann der lufttechnische
Wirkungsgrad optimiert werden.
[0028] Durch geeignete Wahl des Innendurchmessers der Stützeinrichtung im Übergangsbereich
zwischen Sichterrad-Schaufelkranz und den Durchbrüchen der Stützeinrichtung wirkt
diese auch wie eine Blende.
[0029] Der Außenumfang des Übergangsbereiches ist als Dichtfläche bearbeitet und ermöglicht
dadurch eine exakte Dichtung des Sichtraumes gegen den Feingutaustrittsraum.
[0030] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Dichtung eine mit einem Fluid spülbare
Dichtung.
[0031] Die Innenwände des Sichtergehäuses sind derart gestaltet, daß eine leichte Zugänglichkeit
erreicht wird. Bei entferntem Sichterrotor kann somit das Sichtergehäuse auf einfache
Weise von oben gereinigt werden. Die zu entfernenden Produktansätze können von den
Innenwänden des Sichtergehäuses leicht entfernt werden. Sichtgut das dabei auf den
Boden des Sichtergehäuses fällt kann vom Gehäuseboden durch Absaugen leicht entfernt
werden.
[0032] Diese Sichterkonstruktion ist gegenüber dem Stand der Technik wesentlich vereinfacht.
Bei Sichtergehäusen nach dem Stand der Technik befinden sich die Reinigungsöffnungen
meist seitlich am Sichtergehäuse und stellen fensterartige Durchbrüche dar. Ein horizontaler
Austrag der Produktansätze aus diesen seitlichen Durchbrüchen ist jedoch nur schwer
möglich, da die von der inneren Sichtergehäusewand gelösten Produktansätze aufgrund
der Schwerkraft vertikal nach unten fallen und dann nur schwer durch die horizontal
gelegenen Reinigungsöffnungen ausgetragen werden können.
[0033] Da der erfindungsgemäße Sichterrotor keine Hinterschneidungen aufweist, muß das Sichtergehäuse
abgesehen von dem oberen Gehäusedeckel nicht zerlegt werden.
[0034] Bei einem Sichter dieser Bauart mit relativ kurzer axialer Erstreckung des Sichtrades
und einem Gutdurchlauf bei welchem das Gut nur einmalig dem Sichtrad angeboten wird,
ist es von Nachteil, daß die Verweilzeit des Gutes in dem Sichtraum nur kurz ist.
Die Qualität des Grobgutes wird nicht optimal, da möglicherweise nicht alles Feingut
ausgesichtet wird und somit der Feingutanteil im ausgetragenen Grobgut noch relativ
hoch ist.
[0035] Bei derartigen Sichtern wird das Sichtgut durch die Wirkung der Schwerkraft von oben
nach unten am Sichterrotor entlang geführt. Abgesehen von der radialen Verwirbelung
bewegt sich das zu sichtende Gut im wesentlichen in Schwerkraftrichtung nach unten.
Das Sichtgut wird dadurch dem Sichter nur einmalig und kurzzeitig angeboten. Auf Grund
der kurzen Verweilzeit des Sichtguts am Sichter kann das Feingut nicht vollständig
aus dem Sichtgutstrom abgelenkt und ausgesichtet werden. Die abgewiesene Grobgutfraktion
enthält somit noch erhebliche Anteile von Feinkorn. Die Qualität des Grobgutes ist
deshalb nicht optimal.
[0036] Weiterhin ergibt sich durch die vertikale Ausrichtung des Sichters und das damit
in Schwerkraftrichtung nach unten fallende Sichtgut eine inkonstante Gutkonzentration
in der Sichtzone, wodurch die gesamte Sichterrotorlänge nicht optimal genutzt werden
kann.
[0037] Um die Verweilzeit und die Konzentration des Gutes im Sichtraum kontrollieren zu
können und damit einen größeren Anteil des Feingutes durch den Sichterrotor aussichten
zu können und dadurch die Qualität des Grobgutes optimiert wird, ist der Sichter mit
einer koaxial zum Sichtrad verlaufenden schraubenförmigen Schneckenwendel ausgestattet,
die sich innerhalb des ringförmigen Sichtraumes erstreckt.
[0038] Der Gedanke ist, daß ein in den Sichter eingebrachtes Sichtgut in seiner Verweilzeit
beeinflußt wird. Da bei herkömmlichen Sichtern in der äußeren Sichtzone eine Vermischung
von frischem Aufgabegut und bereits gesichtetem Gut auftritt, entsteht eine breite
Verweilzeitverteilung einzelner Gutpartikel mit negativen Folgen für die Sichtqualität.
Die Verweilzeit des Sichtgutes am Sichter ist aber ein wichtiger Parameter für die
Sichtqualität. Sie bestimmt die Anzahl der Partikelberührungen mit dem Sichtrad oder
den Leitschaufeln und damit die Wahrscheinlichkeit für die Befreiung der groben Partikel
von anhaftenden feinen Partikeln.
[0039] Ein weiteres Problem der bekannten Windsichter ist die Neigung der Fluid-Partikelsuspension,
sich in einem Kraftfeld zu entmischen. Dadurch können örtlich überhöhte Konzentrationen
von Partikeln auftreten. Mit zunehmender Konzentration der Partikel läßt sich daher
das Feingut immer schlechter aus dem Sichtgut trennen. Die Sichtqualität wird somit
verschlechtert.
[0040] Die neue Schneckenwendel im Sichtraum ermöglicht zusätzlich die gezielte Steuerung
der Sichtgutkonzentration im Bereich des Sichtrades. Unerwünschte Partikelkonzentrationen
können dadurch vermieden werden.
[0041] Durch die Verwendung einer derartigen, erfindungsgemäßen Schneckenwendel kann somit
sowohl die Verweilzeit, als auch die Partikelkonzentration gesteuert werden.
[0042] Erreicht wird dies durch Einfügen von einer oder mehreren Schneckenwendeln zwischen
Sichtrad und Leitschaufelkranz. Die Schneckenwendeln bewirken einen Transport des
im Sichtraum zwischen den Leitschaufeln und dem Sichtrad rotierenden Sichtgutes. Die
Transportwirkung kann durch die Wahl der Steigung der Schneckenwendel eingestellt
werden. Durch Vergrößern der Steigung zum Grobgutaustritt hin wird die Transportwirkung
verstärkt und damit die Verweilzeit verkürzt. Wird hingegen die Steigung der Schneckenwendel
verringert, ist die Verweilzeit länger. Verringert man die Steigung soweit, daß sie
negativ wird, d.h. die Transportwirkung ist zum Sichtguteintritt hin gerichtet, so
wird das Sichtgut entgegen der Schwerkraft nach oben gefördert und es wird eine zusätzlicher
Nachsichteffekt des Grobgutes erreicht.
[0043] Je nach Aufgabenstellung kann die Schneckenwendel in einzelnen Bereichen über die
Sichtradhöhe eine unterschiedliche Steigung vorgegeben werden. Damit wird die Verweilzeit
des Sichtgutes über die Höhe des Sichterrades unterschiedlich eingestellt.
[0044] So kann z.B. das Sichtgut im oberen Bereich des Sichtrades durch einen Schneckenwendelabschnitt
mit hoher Steigung schnell eingezogen werden, im mittleren Abschnitt durch eine geringe
Steigung der Schneckenwendel eine lange Verweilzeit oder durch negative Steigung ein
Nachsichteffekt erreicht werden und im unteren Bereich des Sichtrades durch einen
Schneckenwendelabschnitt mit wiederum hoher Steigung ein schneller Austrag des gesichteten
Grobgutes realisiert werden.
[0045] Die Kontrolle der Partikelkonzentration wird durch die Festlegung der Anzahl der
Schneckenwendeln erreicht. Auf Grund der Tatsache, daß beim erfindungsgemäßen Sichter
die Sichtgutaufgabe im allgemeinen über den gesamten Sichtradumfang gleichmäßig erfolgt,
nimmt jede einzelne Schneckenwendel einen Umfangsteil der zu sichtenden Partikelmenge
auf. Durch die Anzahl der Schneckenwendeln wird somit die maximale Partikelkonzentration
begrenzt. Um die Partikelkonzentration in einzelnen Bereichen über der Sichtradhöhe
zu verändern kann die Anzahl der Schneckenwendeln variiert werden.
[0046] Die Schneckenwendeln müssen sich nicht notwendiger Weise über die gesamte Sichtradhöhe
erstrecken, sie können auch nur in Teilbereichen von Sichtradhöhen angeordnet sein.
[0047] In der weiteren Ausgestaltung ist eine flach ausgebildete Ringscheibe unterhalb des
Sichterrotors angeordnet und erstreckt sich über den gesamten Boden des ringförmigen
Grobgutaustragsraums. Dies hat gegenüber anderen Lösungen wesentliche Vorteile.
[0048] Wird die erfindungsgemäße Ringscheibe mit Räumern versehen, die fest auf der Oberfläche
der Ringscheibe angebracht sind, wird zwar die Transportwirkung verstärkt, aber es
besteht dabei die Gefahr, daß das gesichtete Grobgut durch die Räumer zerkleinert
wird und somit sich die Grobgutqualität verschlechtert.
[0049] Bestehen keine hohen Anforderungen an die Qualität des Grobgutes, können derartige
Räumer einen hohen Durchsatz an Grobgut ermöglichen.
[0050] Eine weitere Möglichkeit ist durch eine zusätzliche Luftströmung gegeben, die eine
gewünschte Transportwirkung auf das Grobgut ausübt. Diese Luftströmung müßte jedoch
so stark sein, daß auf Grund der gedrängten Bauweise die Sichtung durch die zusätzliche
Strömung beeinträchtigt wäre.
[0051] Der zusätzliche Erfindungsgedanke ist, das fertig gesichtete Grobgut durch eine zusätzliche
Luftströmung zu fluidisieren und durch eine rotierende Ringscheibe zum Grobgutaustritt
zu transportieren. Ein zusätzlicher, feststehender Ring verhindert die Rückführung
des fertig gesichteten Grobgutes in den Sichtraum.
[0052] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0053] Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Windsichters mit geschlossener Antriebswelle.
[0054] Fig. 2 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Windsichters mit durchbrochener Antriebswelle.
[0055] Bei dem Windsichter nach
Fig. 1 ist am unteren Ende des Gehäuses
1 die Antriebswelle
2 gelagert. Die Antriebswelle
2 durchdringt dabei das Gehäuse
1 und nimmt am Wellenende den Sichterrotor
8 auf. Innerhalb des Gehäuses
1 ist in Höhe des Sichterradschaufelkranzes
9 der Leitschaufelkranz
3 feststehend angeordnet.
[0056] Der komplette Sichterrotor
8 ist mit der Befestigungsschraube
12 an der Antriebswelle
2 lösbar befestigt. Die als Streuscheibe
16 ausgebildete Deckscheibe des Rotors
8 ist durch eine lösbare Deckschraube
11 verschlossen, um einen Zugang zur Befestigungsschraube
12 zu ermöglichen, damit der komplette Rotor
8 von der Antriebswelle
2 gelöst werden kann.
[0057] Die Zufuhr der Sichtluft erfolgt durch den Sichtlufteintritt
4 hinter den Leitschaufelkranz
3. Innerhalb des Gehäuses
1 sind der ringförmige Grobgutaustragsraum
13 und der ringförmige Feingutaustragsraum
14 unterhalb des Sichterradschaufelkranzes
9 koaxial zur Antriebswelle angeordnet.
[0058] Die untere Deckscheibe
15 des Sichterrotors
8 ist mit Durchbrüchen versehen und eröffnet dadurch den Feingutaustritt aus dem Inneren
des Sichterrotors
8 in den Feingutaustragsraum
14.
[0059] In
Fig. 2 ist der den Feingutaustragsraum durchdringende Abschnitt der Antriebswelle
2 als durchbrochenes Wellenteil, der Stützeinrichtung
10, ausgebildet und ermöglicht dadurch den Durchtritt des Feingutes aus dem Inneren
des Sichterrades
8 in den Feingutaustragsraum
14.
[0060] Diese Stützeinrichtung
10 umfaßt dabei die Bodenscheibe
18, die Ringscheibe
17, sowie die strömungsgünstigen Distanzstege
10a und bilden ein Verbindungsglied zwischen Antriebswelle
2 und Sichterrad
8 und die Durchtritte für den Austrag des Feingutes aus dem Inneren des Sichterrades
8.
[0061] Das Sichterrad
8 besteht aus dem Sichterradschaufelkranz
9, der Streuscheibe
16 und der Deckscheibe
15 und ist mit der Stützeinrichtung
10 drehfest verbunden. Diese Verbindung im Bereich der Scheiben
15 und
17 kann lösbar gestaltet sein und z. B. durch gleichmäßig über den Umfang des Sichterrotors
angeordnete Schrauben
19 erfolgen.
[0062] Im Bereich der Scheiben
15,17 und dem Gehäuse
1 ist eine mit einem Fluid spülbare Dichtung
20 in axialer Anordnung dargestellt und trennt zuverlässig den Sichtraum
21 von dem Feingutaustrittsraum
14.
[0063] Im axialen Übergangsbereich zwischen Sichterrad
8 und Stützeinrichtung
10 ragt die untere Deckscheibe
15 über den Innendurchmesser der Ringscheibe
17, und damit über die Stützeinrichtung
10 in den Innenraum hinein und bildet somit im Übergangsbereich eine Blende mit Drosselwirkung.
[0064] Die Gutaufgabe erfolgt auf die Deckscheibe
16 des Sichterrotors
8, die eine Streuscheibe bildet. Der Ringkanal zwischen dem Außendurchmesser des Sichterrades
8 und dem Innendurchmesser des Leitschaufelkranzes
13 bildet über die Höhe des Sichterrades
8 den Sichtraum
21.
[0065] Der Sichtraum
21 wird vom Sichtgut in vertikaler Richtung durchströmt. Zur Steuerung sowohl der Sichtgutkonzentration
im Sichtraum
21, als auch der Verweilzeit erstreckt sich eine Schneckenwendel
29 nahezu über die gesamte radiale Breite des Sichtraumes
21 und verläuft über die gesamte Höhe des Sichterrades
8 hinweg. In der dargestellten Ausbildung findet eine einzelne Schneckenwendel mit
konstanter Steigung Anwendung.
[0066] Senkrecht zum Sichtgutstrom verläuft die Sichtluftströmung. Die Sichtluft gelangt
dabei vom Sichtlufteintritt
22 horizontal durch den feststehenden Leitschaufelkranz
3 in den Sichterraum
21 und durchströmt ihn senkrecht zum Sichtgutstrom.
[0067] Über den Feingutaustritt
23 wird das gesichtete Feingut mit der Sichtluft axial ausgetragen. Das gesichtete Grobgut
wird durch den Grobgutaustragsraum
13 unterhalb des Sichtraumes
21 über den Grobgutaustritt
24 ausgetragen.
[0068] Der Grobgut-Austragsring
25 ist fest mit dem Sichterrad
8 verbunden und rotiert innerhalb des Grobgutaustragsraumes
13. Oberhalb des Grobgutaustragsraumes
13 ist der feststehende Rückhaltering
26 angeordnet und mit dem Gehäuse
1 fest verbunden.
[0069] Zwischen dem Boden des Grobgutaustragsraumes
13 und dem Grobgut-Austragsring
25 befindet sich der Spalt
27 für die Einleitung der Spülluft
28.
1. Vertikalachsiger Windsichter mit zentraler Gutaufgabe mit tangentialer, in Höhe des
Sichterrotors angeordneter Sichtluftzufuhr, mit einem feststehenden am Umfang des
Sichterrotors in radialem Abstand angeordneten Leitschaufelkranz, mit einem ringförmigen,
durch einen einseitig gelagerten Schaufelrad-Sichterrotor und einem koaxial in radialem
Abstand zum Außenumfang des Sichterrotors angeordnetem Leitschaufelkranz begrenzten
Sichtraum, mit einer Antriebswelle für den einseitig gelagerten Sichterrotor sowie
einem Gehäuse mit Feingut- und Grobgutaustritt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebswelle,
ein ringförmiger Feingutaustragsraum,
ein ringförmiger Grobgutaustragsraum,
sowie die Sichterradlagerung
auf der selben Seite und unterhalb des Sichterrotors angeordnet sind.
2. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige
Feingutaustragsraum koaxial zur Antriebswelle angeordneter ist.
3. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige
Grobgutaustragsraum koaxial zur Antriebswelle angeordneter ist.
4. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der
Grobgutaustragsraum direkt unterhalb der Sichtzone angeordnet ist.
5. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der
Feingutaustritt aus dem Sichterradinneren in axialer Richtung nach unten verläuft.
6. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß der
Feingutaustritt durch eine mit Durchbrüchen versehenen Antriebswelle erfolgt.
7. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
durch eine für den Feingutaustritt durchbrochenen, das Drehmoment übertragende, zur
Führung des Feingutstromes strömungsgünstig gestalteten Stützeinrichtung mit dem Sichterrotor
verbunden ist.
8. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Querschnitt strömungsgünstigen Durchbrechnungen in der Stützeinrichtung als im
wesentlichen axial verlaufende Schlitze ausgebildet sind.
9. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
axial verlaufenden Schlitze gleichmäßig über den Umfang verteilt sind.
10. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
20% der Umfangsfläche der Stützeinrichtung mit Durchbrüchen versehen ist.
11. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
prozentuale Flächenanteil von Durchbrüchen an der Mantelfläche der Stützeinrichtung
mindestens so groß ist wie der prozentuale Flächenanteil der Durchbrüche an der Mantelfläche
des Sichterrotors.
12. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekennzeichent, daß die
strömungsgünstigen Durchbrechungen der Stützeinrichtung auf einem vom radialem Umfang
der Sichterrad-Schaufeln abweichenden Umfang angeordnet sind.
13. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sichterrotor mit der Stützeinrichtung lösbar verbunden ist.
14. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im
inneren Strömungsbereich des Sichterrotors am Übergang zwischen dem Sichterrotor und
Stützeinrichtung eine Drosselblende angeordnet ist.
15. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Dichtung zwischen Feingutaustragsraum und Sichtraum im Übergangsbereich der Stützeinrichtung
zum Sichterrotor angeordnet ist.
16. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung
eine mit einem Fluid spülbare Dichtung ist.
17. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülspalt
der mit einem Fluid spülbaren Dichtung axial angeordnet ist.
18. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülspalt
der mit einem Fluid spülbaren Dichtung radial angeordnet ist.
19. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich innerhalb
des Sichtraumes mindestens eine zum Sichtrad koaxial verlaufende, schraubenförmige
Schneckenwendel erstreckt.
20. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneckenwendel
am Innenumfang des feststehenden Leitschaufelkranzes befestigt ist.
21. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneckenwendel eine positive Steigung aufweist.
22. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneckenwendel eine negative Steigung aufweist.
23. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Steigung der Schneckenwendel über ihren Verlauf ändert.
24. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneckenwendel in verschiedenen Höhenlagen des Sichtraumes unterschiedliche Steigungen
aufweist.
25. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneckenwendel nur in einem Teilbereich der radialen Erstreckung des Sichtraumes
angeordnet ist.
26. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneckenwendel nur in einem Teilbereich der axialen Sichtraumhöhe angeordnet
ist.
27. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Schneckenwendeln im Sichtraum angeordnet sind.
28. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß eine Ringscheibe
unterhalb des Sichterrades rotierend innerhalb des Grobgutaustragsraumes angeordnet
ist.
29. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende
Ringscheibe fest mit dem Sichterrad verbunden ist.
30. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Ringscheibe über die radial innere Seitenwand des ringförmigen Grobgut-Austragsraumes
und den Boden des Grobgutaustragsraumes erstreckt.
31. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Boden des Grobgutaustragsraumes und der Ringscheibe ein Spaltkanal für
eine Fluidströmung zum Fluidisieren des Grobgutes vorgesehen ist.
32. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 28 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringscheibe mit gleichmäßig über den Umfang verteilte, in den Grobgutaustragsraum
ragende Räumer versehen ist.
33. Vertikalachsiger Winsichter nach Anspruch 28 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß koaxial
zur rotierenden Ringscheibe ein feststehender Rückhaltering für das Grobgut vorgesehen
ist.
34. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß der feststehende
Rückhaltering mit dem Gehäuse fest verbunden ist.
35. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 bis 34 dadurch gekennzeichnet, daß der
Grobgutaustritt aus dem Grobgutaustragsraum axial nach unten verläuft.
36. Vertikalachsiger Windsichter nach Anspruch 1 bis 35 dadurch gekennzeichnet, daß der
Feingutaustritt aus dem Feingutaustragsraum axial nach unten verläuft.