(19)
(11) EP 0 837 022 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1998  Patentblatt  1998/17

(21) Anmeldenummer: 97116948.7

(22) Anmeldetag:  30.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 54/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 15.10.1996 DE 19642473

(71) Anmelder: GEORG SAHM GMBH & CO. KG
D-37269 Eschwege (DE)

(72) Erfinder:
  • Pöppinghaus, Winfried
    37242 Bad Sooden-Allendorf (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Rehberg + Hüppe 
Am Kirschberge 22
37085 Göttingen
37085 Göttingen (DE)

   


(54) Changierfadenführer für Aufspulmaschinen mit eine endlose Gewindenut aufweisender Kehrgewindewelle


(57) Ein Changierfadenführer (1) für Aufspulmaschinen mit eine endlose Gewindenut (14) aufweisender Kehrgewindewelle (8), ist mit einem Grundkörper (2), der an zwei Führungschienen (5, 6) geradlinig hin- und herbeweglich geführt ist und einerseits einen Fadenführer (3) trägt und andererseits einen in die Gewindenut (14) der Kehrgewindewelle (8) einragenden Führungsansatz (12) aufweist, und mit einem schwenkbar am Grundkörper (2) gelagerten und in die Gewindenut (14) der Kehrgewindewelle (8) eingreifenden Schiffchen (17) versehen. Der Führungsansatz (12) des Grundkörpers (2) weist die Form eines zylindrischen Bolzens (13) auf, der koaxial zu der Achse (11) des Grundkörpers (2) angeordnet und mit geringem Spiel der Querschnittsform der Gewindenut (14) angepaßt ist. Das Schiffchen (17) weist eine im Vergleich zu der Höhe der Gewindenut (14) wesentlich geringere Höhe auf und ist in einer Außennut (16) des Bolzens (13) schwenkbar gelagert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Changierfadenführer für Aufspulmaschinen mit eine endlose Gewindenut aufweisender Kehrgewindewelle, mit einem Grundkörper, der an zwei Führungschienen geradlinig hin- und herbeweglich geführt ist und einerseits einen Fadenführer trägt und andererseits einen in die Gewindenut der Kehrgewindewelle einragenden Führungsansatz aufweist, und mit einem schwenkbar am Grundkörper gelagerten und in die Gewindenut der Kehrgewindewelle eingreifenden Schiffchen. Changierfadenführer sind wesentliche Bestandteile von Fadenleitwerken mit Kehrgewindewelle, insbesondere von Hochgeschwindigkeits-Fadenleitwerken.

[0002] Ein Changierfadenführer der eingangs beschriebenen Art ist aus der DE-OS 18 09 662 bekannt. Der Changierfadenführer besitzt einen Grundkörper, der mit seiner größten Breite in zwei U-förmig ausgebildete Führungsnuten in Führungsschienen eingreift, so daß er dort hin- und herbeweglich geführt ist. Der Grundkörper kommt mit dem Außendurchmesser der Kehrgewindewelle nicht in Kontakt. Der Grundkörper trägt an seinem der Kehrgewindewelle abgekehrten Ende einen Fadenführer, in den der zu verlegende Faden eingehängt wird. Der Grundkörper des Changierfadenführers besitzt einen Führungsansatz, der in die endlose Gewindenut der Kehrgewindewelle einragt. Dieser Führungsansatz ist einseitig exzentrisch zu der sich radial zu der Kehrgewindewelle erstreckenden Achse des Grundkörpers des Changierfadenführers angeordnet. Dieser Führungsansatz erstreckt sich entgegen der Laufrichtung des Changierfadenführers angespitzt nach hinten. Der Führungsansatz weist etwa eine Höhe auf, die der halben Tiefe der Gewindenut der Kehrgewindewelle entspricht. Dem Grundkörper des Changierfadenführers ist ein Schiffchen zugeordnet, welches schiffsrumpfartige Gestalt aufweist und sich etwa über die andere halbe Höhe der Gewindenut der Kehrgewindewelle erstreckt. Auch dieses Schiffchen ist mit seiner Außenkontur an die Breite der Gewindenut angepaßt. Es ist exzentrisch zu der Achse des Changierfadenführers angeordnet, wobei es eine Drehachse besitzt, die in eine Bohrung des Grundkörpers eingeschoben ist, so daß sich damit das Schiffchen gegenüber dem Grundkörper verdrehen kann, wie es für das Zusammenspiel mit seiner rotierend angetriebenen Kehrgewindewelle erforderlich ist. Sowohl das Schiffchen wie auch der Führungsansatz des Changierfadenführers greifen in die Gewindenut der Kehrgewindewelle ein und führen sich an den Seitenwänden dieser Gewindenut. Die Seitenwände der Gewindenut der Kehrgewindewelle stellen keine ebene Fläche dar, sondern eine schraubengangförmig gekrümmte Fläche. Um einen linien- oder flächenförmigen Kontakt zwischen dem Führungsansatz des Grundkörpers und dem Schiffchen einerseits sowie den Seitenwänden der Gewindenut andererseits zu erreichen, ist eine komplizierte Formgebung in diesen beiden angesprochenen Bereichen erforderlich. Die zugespitzte Formgebung des Führungsansatzes ist auf die Steigung der Gewindenut der Kehrgewindewelle abgestimmt, so daß ein solcher Changierfadenführer nur für eine bestimmte festgelegte Steigung der Gewindenut einer Kehrgewindewelle einsetzbar ist.

[0003] Aus der DE 37 21 139 C2 ist ein Changierfadenführer bekannt, der aus mehreren Teilen besteht. Die Unterteilung ist zwischen einem Schlitten und einem Schiffchenkörper durchgeführt, wobei der Schiffchenkörper nicht nur die Höhe der Gewindenut ausfüllt, sondern darüberhinaus noch einen bolzenartigen Träger aufweist, der in eine entsprechende Bohrung des Schlittens eingreift, so daß an dieser Stelle außerhalb der Gewindenut die schwenkbewegliche Verbindung der Teile erfolgt. Der Schlitten selbst besitzt U-förmige Nuten, in die Führungsschienen eingreifen, so daß der Changierfadenführer hier geradlinig hin- und hergehend geführt wird. An dem Träger des Schiffchenkörpers ist ein Führungsansatz vorgesehen, der zylinderartige Form aufweisen kann und in die Gewindenut der Kehrgewindewelle einragt. An dem Führungsansatz ist der eigentliche Schiffchenkörper durch Kopfstücke verwirklicht, die sich nicht nur an den Seitenwänden der Gewindenut, sondern auch am Nutengrund der Gewindenut führen. Damit werden zwischen dem Schiffchen und der Gewindenut Führungsflächen gebildet, um eine gleichmäßige Flächenpressung an den Seitenwänden der Gewindenut zu erzielen. Die Kopfstücke können gegenüber dem Führungsansatz federnd ausgebildet sein, um eine Anpassung an die Umkehrradien an den Umkehrstellen der Gewindenut zu erzielen. Dieser bekannte Changierfadenführer weist eine relativ große Masse auf, die allenfalls dadurch verkleinert werden kann, daß die bugartigen Spitzen der schiffchenartigen Kopfstücke entfernt bzw. weggelassen werden können. Die Kopfstücke müssen zu der flächigen Anlage an der Seitenwand und dem Grund der Gewindenut eine relativ komplizierte Formgebung aufweisen. Die das Schiffchen bildenden Kopfstücke erstrecken sich über die gesamte Höhe der Gewindenut. Durch die Führung des Schlittens in U-förmigen Nuten besitzt dieser Changierfadenführer auch eine relativ große Höhe, verbunden mit einer entsprechend großen Masse. Dieser Nachteil tritt in verstärktem Maße dann auf, wenn das eigentliche Schiffchen noch mehrteilig ausgebildet ist und seine Einzelteile durch federnde Klemmbügel o. dgl. zusammengehalten werden müssen.

[0004] Es sind weiterhin Changierfadenführer bekannt, bei denen der Grundkörper aus einem Kunststofformteil besteht, der mit einem als Keramikteil ausgebildeten Fadenführer fest verbunden ist. Der Grundkörper ist mit einer Führungspastille versehen, die zwei Paare von parallelen Führungsflächen bildet, um das Verschwenken des Grundkörpers an den Umkehrstellen der Gewindenut der Kehrgewindewelle relativ zu den Führungsschienen zuzulassen. Der Grundkörper des Changierfadenführers ist aber hier bereits vorteilhaft zwischen dem Außendurchmesser der Kehrgewindewelle und den Führungsschienen gelagert. Das dem Grundkörper zugeordnete Schiffchen ist an den Querschnitt der Gewindenut mit entsprechendenm geringen Spiel angepaßt. Dieser Changierfadenführer weist bereits eine relativ geringere Masse auf, so daß er für Hochgeschwindigkeits-Fadenleitwerke besser geeignet erscheint. Allerdings bedingt die Anordnung der Führungspastille auch wiederum eine gewisse Baugröße mit entsprechender Masse.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbesondere für Hochgeschwindigkeits-Fadenleitwerke geeigneten Changierfadenführer zu schaffen, der eine vergleichsweise kleinere und leichtere Bauweise ermöglicht und unabhängig von der Steigung der Gewindenut der Kehrgewindewelle einsetzbar ist.

[0006] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Changierfadenführer der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß der Führungsansatz des Grundkörpers die Form eines zylindrischen Bolzens aufweist, der koaxial zu der Achse des Grundkörpers angeordnet und mit geringem Spiel der Querschnittsform der Gewindenut angepaßt ist, daß das Schiffchen eine im Vergleich zu der Höhe der Gewindenut wesentlich geringere Höhe aufweist und in einer Außennut des Bolzens schwenkbar gelagert ist.

[0007] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Funktionen der Einzelteile des Changierfadenführers deutlich voneinander zu trennen. Der Führungsansatz des Grundkörpers wird in Form eines zylindrischen Bolzens verwirklicht, dessen Außenumfang also zylindrisch ausgebildet ist und mit geringem Spiel der Querschnittsform der Gewindenut angepaßt ist. Dies bedeutet, daß der Grundkörper des Changierfadenführers in in die Gewindenut der Kehrgewindewelle eingesetztem Zustand um seine Achse frei drehbar ist. Diese Drehbarkeit wird lediglich durch die Führungsschienen begrenzt. Das Schiffchen ist der einzige Teil, der relativ zu der Achse des Changierfadenführers eine Schwenkbewegung ausführt, wie sie beim Durchlaufen der Umkehrstellen der Gewindenut der Kehrgewindewelle auftritt. Die Masse dieses Schiffchens wird optimal klein gehalten, und zwar dadurch, daß die Höhe des Schiffchens nur einen Bruchteil der Höhe der Gewindenut ausmacht und das gesamte Schiffchen weitgehend "hohl" gestaltet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Schiffchen aus einem gebogenen Drahtformteil bestehen. Die Kontaktflächen oder besser Kontaktpunkte oder allenfalls Kontaktlinien relativ kurzer Erstreckung, an denen das Schiffchen mit den Seitenwänden der Gewindenut in Kontakt kommt, sind hier bewußt klein gehalten. Das Schiffchen ist in eine Außennut des Bolzens schwenkbar eingesetzt. Die Gestaltung der umlaufenden Außennut am Bolzen ist auf die schwenkbewegliche Lagerung des Schiffchens an dem Bolzen abgestimmt. Die Ausbildung kann auch so getroffen sein, daß das Schiffchen im Bereich der Außennut des Bolzens um ein geringes Maß gegenüber dem Außendurchmesser des Bolzens vorsteht, so daß auch in diesem Bereich das Schiffchen Führungsfunktion übernimmt und durch Führungspunkte die an sich linienförmige Abstützung des Bolzens an den Seitenwänden der Gewindenut ersetzt.

[0008] Das Schiffchen des Changierfadenführers kann zumindest in den Kontaktbereichen zu den Seitenwänden der Gewindenut unter Ausbildung von Führungspunkten abgerundet sein. Damit wird die angestrebte punktförmige Kontaktanlage erreicht und der schraubengangartigen Krümmung der Seitenwände der Gewindenut optimal Rechnung getragen. Das Schiffchen selbst erhält eine optimal geringe Masse.

[0009] Wenn der Grundkörper des Changierfadenführers zwischen dem Außendurchmesser der Kehrgewindewelle und den Führungsschienen geführt ist, ergibt sich vorteilhaft eine geringe Bauhöhe des Changierfadenführers, was ebenfalls einer kleinen und leichten Bauart förderlich ist.

[0010] Der Grundkörper des Changierfadenführers kann zwischen dem Außendurchmesser der Kehrgewindewelle und den Führungsschienen seine größte Breite aufweisen und in Richtung auf den Fadenführer einen leistenförmigen Ansatz tragen, der lediglich zwei parallele Führungsflachen für den Kontakt zu den Führungsschienen bildet. Damit wird vorteilhaft eine Führungspastille vermieden, deren zwei Paar paralleler Führungsflächen dort notwendigerweise hintereinander geschaltet sein müssen, was die Baulänge des Changierfadenführers vergrößert. Insoweit steht im Bereich der größten Breite des Grundkörpers des Changierfadenführers ein scheiben- oder blockartiger Bund über die Breite der Gewindenut der Kehrgewindewelle über. Dieser Bund ist auch breiter als der Abstand zwischen den beiden Führungsflächen.

[0011] Es ist ohne weiteres möglich, daß mehrere Schiffchen in Außennuten des Bolzens des Grundkörpers separat schenkbar gelagert sind. Durch die Anordnung mehrerer Schiffchen wird zwar die Masse des Changierfadenführers in nachteiliger Weise erhöht, es ergibt sich aber vorteilhaft gleichsam von selbst durch die Einnahme geringfügig unterschiedlicher Verdrehwinkel der Schiffchen relativ zur Achse des Grundkörpers des Changierfadenführers eine perfekte Anpassung der Kontaktpunkte an die gewölbte Fläche der Seitenwandung der Gewindenut der Kehrgewindewelle. Eine gesonderte Bearbeitung oder eine aufwendige Formgestaltung entfällt hier ersatzlos. Insbesondere können das oder die Schiffchen aus einem Drahtbügel oder einem entsprechenden Formteil bestehen und zum Zwecke des Aufsetzens in die Außennut des Bolzens federnd ausgebildet sein. Das Schiffchen kann, ähnlich wie ein Sicherungsring, auf die Außennut des Bolzens des Grundkörpers des Changierfadenführers aufgeschnappt werden und damit in der vorgesehenen Relativlage schwenkbeweglich angeordnet sein.

[0012] Das Schiffchen sollte symmetrisch zu der Achse des Grundkörpers ausgebildet sein oder zumindest vier symmetrisch zu der Achse des Grundkörpers angeordnete Führungspunkte aufweisen. Dies ergibt eine gute Führung des Schiffchens in der Gewindenut der Kehrgewindewelle, und es ist gleichgültig, ob das Schiffchen bei seinem Einsatz in die Kehrgewindewelle um 180° verschwenkt eingeführt wird oder nicht. Das Schiffchen kann eine ballige Außenkontur aufweisen. Diese Ausbildung ist besonders sinnvoll, um das Schiffchen relativ unabhängig von der Größe der Umkehrradien der Kehrgewindewelle zu machen. Bei unterschiedlichen Kehrgewindewellen mit unterschiedlichen Umkehrradien bilden sich an dieser balligen Außenkontur die Führungspunkte lediglich an unterschiedlichen Stellen.

[0013] Der Grundkörper kann hohl ausgebildet sein. Dies trägt zu einer weiteren Gewichtsreduzierung bei, ohne daß damit die schwenkbare Lagerung des Schiffchens an dem Bolzen des Grundkörpers in nachteiliger Weise beeinträchtigt wird.

[0014] Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
einen Schnitt durch die Kehrgewindewelle mit einer Ansicht des Changierfadenführers,
Fig. 2
den Changierfadenführer gemäß Fig. 1 in einer um 90° gedrehten Stellung,
Fig. 3
eine Draufsicht auf das Schiffchen in einer ersten Ausführungsform als Drahtbiegeteil,
Fig. 4
eine Draufsicht auf das Schiffchen in Ausbildung als Stanzteil,
Fig. 5
eine Draufsicht auf ein Schiffchen als Stanzteil mit balliger Außenkontur,
Fig. 6
eine Draufsicht auf den Changierfadenführer gemäß Fig. 2 von oben und
Fig. 7
eine weitere Ausführungsform des Changierfadenführers, ausgestattet mit drei Schiffchen.


[0015] Der Changierfadenführer 1 weist einen Grundkörper 2 auf, der vorzugsweise als Kunststofformteil hergestellt ist. In den Grundkörper 2 ist der eigentliche Fadenführer 3, der vorzugsweise als Keramikformteil ausgebildet ist und die insbesondere aus Fig. 2 ersichtliche Gestalt aufweist, eingelassen bzw. mit dem Grundkörper 2 fest verbunden. Der Grundkörper 2 besitzt in seinem Mittelteil einen Bund 4, in welchem der Grundkörper 2 seine größte Breite (Fig. 1) aufweist. Der Changierfadenführer 1 ist zwischen zwei Führungsschienen 5 und 6 einerseits und dem Außendurchmesser 7 der Kehrgewindewelle 8 geführt, so daß sein Schwerpunkt möglichst nahe an die Kehrgewindewelle 8 herangerückt ist. Umgekehrt resultiert hieraus eine geringe Bauhöhe mit dem entsprechend geringen Gewicht. Der Grundkörper 2 besitzt zwei Führungsflächen 9 und 10, mit deren Hilfe er geradlinig hin- und herbeweglich an den Führungsschienen 5 und 6 geführt ist. Da hier eine Führungspastille vermieden wird und nur zwei parallele Führungsflächen 9 und 10 untergebracht werden müssen, besitzt der Changierfadenführer 1 eine relativ geringe Baulänge (Fig. 2 und 6). Der Bund 4 kann als Scheibe (Fig. 6) um die Achse 11 oder auch als rechteckig begrenzter plattenartiger Körper ausgebildet sein. Um das Gewicht des Changierfadenführers 1 klein zu halten, bietet sich eine runde scheibenartige Gestaltung an.

[0016] Der Grundkörper 2 des Changierfadenführers 1 weist einen Führungsansatz 12 in Form eines zylindrischen Bolzens 13 auf, mit dem er zumindest über einen Großteil der Höhe der Gewindenut 14 in diese einragt, vorzugsweise ohne den Grund der Gewindenut 14 zu berühren. Es ist aber auch möglich, den Bolzen 13 so lang zu gestalten, daß er bewußt den Nutgrund der Gewindenut 14 berührt, so daß der Kontakt des Bundes 4 mit dem Außendurchmesser 7 der Kehrgewindewelle 8 nicht erforderlich wird. Zur Gewichtsersparnis des Grundkörpers 2 des Changierfadenführers 1 kann der Grundkörper 2 und der Bolzen 13 hohl ausgebildet sein, also mit einer Ausnehmung 15 versehen sein, wie dies in gestrichelter Linienführung in Fig. 2 angedeutet ist.

[0017] Der Führungsansatz 12 bzw. Bolzen 13 besitzt eine Außennut 16, in der ein Schiffchen 17 an sich drehbar gelagert ist, obwohl das Schiffchen 17 bei angetriebener Kehrgewindewelle 8 nur eine Schwenkbewegung entsprechend der Steigung der Gewindenut 14 um die Achse 11 ausführt. Das Schiffchen 17 kann als Drahtbügel 18 (Fig. 3) mit der ersichtlichen Formgebung ausgebildet sein. Dieser Drahtbügel 18 besitzt kreisförmigen Querschnitt und die aus Fig. 3 ersichtliche Formgebung, so daß Führungspunkte 19, 20, 21, 22 auf jeder Seite des Drahtbügels 18 gebildet werden, an denen das Schiffchen 17 jeweils punktförmigen Kontakt zu jeweils einer Seitenwand der Gewindenut 14 hat, in Abhängigkeit von der positiven bzw. negativen Steigung der Gewindenut 14. Die Formgebung des Drahtbügels 18 ist so, daß, wie ersichtlich, auch die Umkehrstellen der Gewindenut 14 durchlaufen werden können, ohne daß hier die Gefahr des Einklemmens besteht. Dies gilt auch für solche Gewindenuten 14, die eine konstante Breite auch im Bereich der Umkehrstellen aufweisen. Aus Fig. 1 ist insbesondere erkennbar, daß das Schiffchen 17 nur eine sehr geringe Höhe im Vergleich zur Höhe der Gewindenut 14 aufweist. Die Höhe des Schiffchens 17 kann in der Größenordnung von 1/5 bis 1/10 der Höhe der Gewindenut 14 liegen.

[0018] Eine weitere Ausführungsform des Schiffchens 17 als Formteil 23 zeigt Fig. 4. Dieses Formteil 23 ist aus Federstahlblech herstellbar, ähnlich einem Sicherungsring nach DIN 471. Sowohl der Drahtbügel 18 wie auch das Formteil 23 können durch Aufschnappen in die Außennut 16 des Bolzens 13 eingesetzt werden.

[0019] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schiffchens 17 mit balliger Außenkontur 24, deren Radius kleiner oder gleich den Umkehrradien der Kehrgewindewelle 8 ausgebildet ist. Infolgedessen ergeben sich die Umkehrpunkte in verschiedener Lage je nach den verwendeten Umkehrradien. Dies ist für den Führungspunkt 20 durch den Doppelpfeil 25 verdeutlicht.

[0020] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der drei Schiffchen 17 in drei Außennuten 16 abständig voneinander und damit getrennt zueinander schwenkbar an dem Bolzen 13 des Grundkörpers 2 des Changierfadenführers 1 gelagert sind. Da die Seitenwände der Gewindenut 14 eine gekrümmte Fläche darstellen, werden sich die Schiffchen 17 bei Kontakt zu der Seitenwand in der Gewindenut 14 mit geringfügigem Winkel zueinander um die Achse 11 verdreht einstellen und damit jeweils unterschiedliche Führungspunkte 19, 20 bzw. 21, 22 bilden. Es erfolgt also eine Anpassung an diese gekrümmte Oberfläche durch die Schiffchen 17 automatisch und ohne besondere Bearbeitung.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0021] 
1 -
Changierfadenführer
2 -
Grundkörper
3 -
Fadenführer
4 -
Bund
5 -
Führungsschiene
6 -
Führungsschiene
7 -
Außendurchmesser
8 -
Kehrgewindewelle
9 -
Führungsfläche
10 -
Führungsfläche
11 -
Achse
12 -
Führungsansatz
13 -
Bolzen
14 -
Gewindenut
15 -
Ausnehmung
16 -
Außennut
17 -
Schiffchen
18 -
Drahtbügel
19 -
Führungspunkt
20 -
Führungspunkt
21 -
Führungspunkt
22 -
Führungspunkt
23 -
Formteil
24 -
Außenkontur
25 -
Doppelpfeil



Ansprüche

1. Changierfadenführer (1) für Aufspulmaschinen mit eine endlose Gewindenut (14) aufweisender Kehrgewindewelle (8), mit einem Grundkörper (2), der an zwei Führungschienen (5, 6) geradlinig hin- und herbeweglich geführt ist und einerseits einen Fadenführer (3) trägt und andererseits einen in die Gewindenut (14) der Kehrgewindewelle (8) einragenden Führungsansatz (12) aufweist, und mit einem schwenkbar am Grundkörper (2) gelagerten und in die Gewindenut (14) der Kehrgewindewelle (8) eingreifenden Schiffchen (17), dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsansatz (12) des Grundkörpers (2) die Form eines zylindrischen Bolzens (13) aufweist, der koaxial zu der Achse (11) des Grundkörpers (2) angeordnet und mit geringem Spiel der Querschnittsform der Gewindenut (14) angepaßt ist, daß das Schiffchen (17) eine im Vergleich zu der Höhe der Gewindenut (14) wesentlich geringere Höhe aufweist und in einer Außennut (16) des Bolzens (13) schwenkbar gelagert ist.
 
2. Changierfadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiffchen (17) zumindest in den Kontaktbereichen zu den Seitenwänden der Gewindenut (14) unter Ausbildung von Führungspunkten (19, 20, 21, 22) abgerundet ist.
 
3. Changierfadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2) des Changierfadenführers (1) zwischen dem Außendurchmesser (7) der Kehrgewindewelle (8) und den Führungsschienen (5, 6) geführt ist.
 
4. Changierfadenführer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2) des Changierfadenführers (1) zwischen dem Außendurchmesser (7) der Kehrgewindewelle (8) und den Führungsschienen (5, 6) seine größte Breite aufweist und in Richtung auf den Fadenführer (3) einen leistenförmigen Ansatz trägt, der lediglich zwei parallele Führungsflächen (9, 10) für den Kontakt zu den Führungsschienen (5, 6) bildet.
 
5. Changierfadenführer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schiffchen (17) in Außennuten (16) des Bolzens (13) des Grundkörpers (2) separat schwenkbar gelagert sind.
 
6. Changierfadenführer nach Anspruch 1, 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Schiffchen (17) aus einem Drahtbügel (18) oder einem entsprechenden Formteil (23) bestehen und zum Zwecke des Aufsetzens in die Außennut (16) des Bolzens (13) federnd ausgebildet sind.
 
7. Changierfadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiffchen (17) symmetrisch zu der Achse (11) des Grundkörpers (2) ausgebildet ist oder zumindest vier symmetrisch zu der Achse (11) des Grundkörpers (2) angeordnete Führungspunkte (19, 20, 21, 22) aufweist.
 
8. Changierfadenführer nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiffchen (17) eine ballige Außenkontur (24) aufweist.
 
9. Changierfadenführer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2) hohl ausgebildet ist.
 




Zeichnung