Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Straßenkappe, insbesondere zum oberen Abschluß
von Zugangsschächten zu Absperrorganen an unter Straßen verlegten Leitungen, zu Vermessungspunkten
o. dgl.. Derartige Straßenkappen haben meist ein schachtförmiges Gehäuse, das durch
die Straßendecke in den Straßenunterbau reicht und oben mit einem Deckel verschlossen
ist.
[0002] Während der Bauphase einer Straße, worunter im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung auch andere Tiefbauflächen, beispielsweise Plätze, Trottoirs, Park- oder
Lagerflächen verstanden werden sollen, und auch während der späteren Benutzungsphase
ist es notwendig oder zweckmäßig, daß die Straßenkappen ebenengleich mit der Oberfläche
angeordnet sind, damit sie nicht beschädigt, ein darüberrollendes Fahrzeug nicht behindert,
Fußgänger nicht gefährdet oder die Umgebung belästigt wird. Normalerweise wird das
Gehäuse dieser Straßenkappen z.B. beim Aufbringen einer zusätzlichen Schicht, beispielsweise
der Verschleißschicht auf die Heißmisch-Tragschicht (HMT) oder eines anderen Belags
dadurch auf die neue Ebene angehoben, daß das Gehäuse freigegraben oder -gestemmt
wird, um es nach dem Anheben mit Unterfütterung durch Sand oder dgl. wieder festzulegen.
[0003] Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das Gehäuse zweiteilig als Rohr-im-Rohr-Ausführung
herzustellen, was das Freigraben ersparen würde. Die Festlegung erfolgt dann jedoch
wiederum durch Unterfütterung.
Aufgabe und Lösung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Straßenkappe der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
die eine vereinfachte Niveaueinstellung ermöglicht. Ferner soll ein Verfahren zum
Einsetzen und Einstellen des Niveaus einer solchen Straßenkappe geschaffen werden.
[0005] Diese Aufgaben werden jeweils durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 12 gelöst.
[0006] Dadurch, daß das Gehäuse an seiner Außenfläche ein Außengewinde aufweist, das direkt
in das Straßenmaterial eingreift, kann es durch Drehung eingestellt werden. Dazu sind
in seinem oberen Bereich Angriffsmittel für eine Schraubvorrichtung vorgesehen, beispielsweise
Ausnehmungen in einem oberen Bund des Gehäuses in die die Schaufel einer Spitzhacke
eingreifen kann. Die Spitzhacke bzw. der Pickel wirkt dann mit seiner Schaufel als
Schraubenschlüssel, während der Stiel eine große Hebelwirkung ermöglicht. Das Gehäuse
der Schraubkappe reicht normalerweise von dem Kiesbett des Straßenunterbaus, in das
es eingesetzt ist, durch die HMT bis zur oberen Verschleiß- oder Deckschicht, falls
diese vorgesehen ist. Diese Schichten haben eine sehr unterschiedliche Konsistenz
und Haftwirkung an der Gehäuseoberfläche, so daß es höchst unwahrscheinlich erschien,
daß einerseits eine wirksame Höhenverstellung vorgenommen werden könnte und andererseits
ein einmal eingesetztes Gehäuse später noch zur Niveauveränderung verschiebbar sein
würde. Erstaunlicherweise hat sich gezeigt, daß dies möglich ist, vor allem, wenn
es darum geht, bei einer neu angelegten oder von Grund auf neu hergestellten Fahrbahn
die Einstellung während der Bauphase oder kurz danach vorzunehmen.
[0007] Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch eine spätere Nachstellung, beispielsweise zur
Anpassung an Straßenverschleiß oder nach einem Nachfräsen der Fahrbahn, möglich sind.
Dabei ist es auch möglich, durch unterschiedliche Ausgestaltung der Gewinde in den
verschiedenen axialen Bereichen sowie durch Unterbrechung in Axial- und/oder Umfangsrichtung
die Gewinde an diese unterschiedlichen Bedingungen anzupassen. Es ist auch möglich,
durch Veränderung der äußeren Hafteigenschaften, beispielsweise durch das Aufbringen
von Trennmitteln, das Gewinde und die übrige Außenoberfläche des Gehäuses so zu beeinflussen,
daß die gewünschte schwergängige Schraubwirkung möglich ist. Unterschiedlichem Schlupf,
der insbesondere in losen Materialien, wie dem Kiesbett, auftreten könnte, kann beispielsweise
durch unterschiedliche Gewindehöhe und/oder Gewindesteigung in den unterschiedlichen
Bereichen begegnet werden.
[0008] Das Gehäuse der Straßenkappe kann mit seinem Gewinde in das Kiesbett der Straße eingesetzt
sein. Darüber kann die HMT aufgebracht und festgewalzt werden, wobei die Walze auch
über die Straßenkappe hinwegfährt. Sie wird dabei ggf. mit ihrem Gewinde in dem Kiesbett
heruntergedrückt, was jedoch wegen der dann noch verschiebbaren Struktur des Kiesbettes
möglich ist. Dennoch ist dabei ein formschlüssiger Eingriff gegeben, so daß das Niveau
der Gehäuseoberkante der Straßenkappe durch Schraubverstellung noch nachjustiert werden
kann. Wenn danach, ggf. erst nach Monaten oder Jahren, eine Verschleiß-Deckschicht
aufgebracht wird, die immerhin einige Zentimeter dick ist, kann jetzt durch Schraubverstellung
die Straßenkappe auf das neue Niveau gebracht werden, ohne daß größere Grabungs- oder
Stemmarbeiten notwendig sind. Allenfalls kann im Bereich der obersten Schicht eine
Lockerung vorgenommen werden.
[0009] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch einen Straßenaufbau mit einem Schieber einer Versorgungsleitung,
seinem Schutzrohr und einer Straßenkappe nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Straßenkappe,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch einen zugehörigen Deckel,
- Fig. 4
- eine Variante einer Straßenkappe im Längsschnitt,
- Fig. 5
- eine weitere Variante im Längsschnitt,
- Fig. 6
- einen Teilschnitt durch eine Straßenkappe mit Deckel,
- Fig. 7
- ein Detail eines Gehäuses,
- Fig. 8
- eine Unteransicht von Fig. 6,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf den Deckel von Fig. 6 und
- Fig. 10
- einen Schnitt durch den Deckel nach Linie X in Fig. 9.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] Fig. 1 zeigt den Aufbau einer Straße im vertikalen Schnitt. In dem Straßenuntergrund,
d.h. dem gewachsenen oder angeschütteten Boden 11 ist eine Versorgungsleitung, beispielsweise
eine Gas- oder Wasserleitung 12 verlegt. In dieser ist ein Absperrschieber 13 angeordnet,
der über eine nach oben verlängerte Betätigungsstange 14 mittels eines Vierkantes
15 und eines zum Betätigen aufgesetzten, nicht dargestellten Schlüssels gedreht werden
kann.
[0012] Die Betätigungsstange ist von einem Schutzrohr 16 umgeben, das von dem Schieber aus
nach oben ragt und, ebenso wie die Betätigungsstange, mit einigem Abstand von der
Straßenoberfläche 17 endet. Es ragt dabei in eine Straßenkappe 18 hinein, die ein
rohrförmiges, kreiszylindrisches oder leicht konisches Gehäuse 10 aufweist, das von
der Straßenoberfläche 17 nach unten ragt, dabei das Schutzrohr 16 über einen Teil
seiner Höhe umgibt und nach oben durch einen Deckel 25 (siehe Fig. 3) verschlossen
werden kann. Die Straßenkappe bildet also eine vom Straßenbelag und vom Erdboden freie
Kammer 19, durch die hindurch die Betätigung des Schiebers 13 ermöglicht wird. Diese
freie Kammer 19 kann nach unten zum Erdreich durch ein zylinderförmiges, topfartiges
Abschlußteil mit einem das Schutzrohr aufnehmenden Loch im Boden abgeschlossen werden.
Dieses kann sich mit seinem Außenumfang an der Innenwand des Gehäuses 10 führen oder
festklemmen, während das Loch oder ein Bund im Boden des Abschlußteiles sich auf dem
Schutzrohr führt oder daran festgelegt ist. Das Abschlußteil kann aus beliebigen Materialien
bestehen, z.B. auch aus Kunststoff. Man könnte es auch nach Art eines Faltenringbalges
ausbilden, der auf dem Schutzrohr oder am Gehäuse festgelegt ist und Axialbewegungen
durch seine Flexibilität ausgleicht. Ferner ist es möglich, einen entsprechenden Bund
an dem Schutzrohr anzuformen, der mit dem Inneren des Gehäuses 10 zusammenwirkt.
[0013] Das Gehäuse 10 der Straßenkappe 18 hat dabei eine axiale, d.h. vertikale Erstreckung
von z.B. 30 cm bis 40 cm und einen Durchmesser zwischen z.B. 15 cm und 20 cm, bevorzugt
ca. 17 cm. Damit ragt es bei einem normalen Straßenaufbau durch die obere Straßendeck-oder
Verschleißschicht 20 und durch die darunter liegende Heißmisch-Tragschicht 21 in das
Kiesbett 22 hinein. Das Kiesbett besteht aus Kies, Schotter und/oder Sand und die
Heißmisch-Tragschicht ist ein bitumengebundener derartiger Kies, während die obere
Verschleißschicht einen ähnlichen Aufbau, jedoch mit größerer Beachtung der Oberfläche,
ihres Verschleiß- und Rutschverhaltens etc. hat. Die Dicken dieser Schichten sind
auch unterschiedlich. Während die Verschleißschicht normalerweise 3 cm bis 5 cm dick
ist, ist die Heißmisch-Tragschicht 7 cm bis 12 cm und die Kiesschicht 50 cm bis 100
cm dick. Diese Abmessungen ebenso wie die Art der einzelnen Schichten, d.h. der gesamte
Straßenaufbau, und die Gründung hängt in starkem Maße von der Art, Beanspruchung und
geplanten Lebensdauer der Straße sowie von den geographischen und klimatischen Gegebenheiten
ab. Der Grundaufbau wird jedoch stets ähnlich sein und die Straßenkappe 18 ist dazu
bestimmt, durch die bitumengebundenen oberen Schichten in das Kiesbett und/oder ggf.
auch in den Boden hinein zu ragen.
[0014] Das Gehäuse 10 der Straßenkappe 18 besteht aus einem im wesentlichen zylindrischen
Rohr aus Gußeisen oder einem anderen Material, das bei zumindest zufriedenstellendem
Korrosionsverhalten eine gute Festigkeit hat. Während es auf der Innenseite im wesentlichen
glattwandig ist und nur in Abstand von der oberen Stirnkante 23 einen nach innen vorstehenden
Bund 24 aufweist, auf dem der in Fig. 3 dargestellte Deckel 25 mit seinen äußeren
Flanschen 26 aufliegt, ist auf der Außenseite der Straßenkappe 18 ein Gewinde 27 vorgesehen.
Als Variante könnte auch die Innenseite mit einem Gewinde ausgeführt werden, so daß
das mit Außengewinde versehene Abschlußteil eingeschraubt werden kann.
[0015] In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel handelt es sich um ein Feingewinde mit einem
Rundprofil, das ein- oder mehrgängig ausgebildet sein kann. Es ist auch zu erkennen,
daß die Gewindegänge 28, d.h. die über den im wesentlichen zylindrischen Gewindegrund
29 vorstehenden, wendelförmig verlaufenden Gewindevorsprünge eine axial geringere
Länge haben als die dazwischen liegenden Abschnitte des Gewindegrundes. Dieses Gewinde
eignet sich z.B. für Untergrund aus Kies-Sand. Für andere Materialien, wie etwa Sand
oder Schotter können andere Gewindeformen geeignet sein. Auch eine Konizität im Gewindeaußendurchmesser
kann, insbesondere zur Anpassung an Bodenverhältnisse, Vorteile bringen. Es ist auch
möglich, ein Gewinde aus dem gleichen oder einem anderen Material wie das Gehäuse
auf den Gehäusekörper aufzuziehen.
[0016] Im Bund 24 im Inneren der Straßenkappe sind, wie aus Fig. 2 zu erkennen, gleichmäßig
über den Umfang verteilt z.B. vier Schlitze 30 vorgesehen, die den Bund 24 durchbrechen
und in vertikaler Richtung nach unten von innen nach außen schräg gestellt sind. Sie
verlaufen etwa tangential zu der inneren Öffnung 31 in dem Bund. Der Bund kann nach
innen auch durch eine Vielkantform (z.B. Sechs- oder Zwölfkant) oder eine Form in
der Art eines Zahnrades mit z.B. gerundeten Ecken abgeschlossen sein. Dieser Abschluß
kann dann zur Aufnahme eines speziellen Werkzeuges für den Antrieb bei der Verstellung
der Straßenkappe in der Höhe durch Drehung dienen. Dieses Werkzeug kann manuell, aber
auch pneumatisch, elektrisch oder hydraulisch angetrieben sein, z.B. nach Art eines
Schraubers. Zum leichteren Lösen könnte es auch eine Schlagschrauber-Funktion haben.
Der Abstand des Bundes 24 von der oberen Stirnseite 23 des Gehäuses 10 ist so, daß
er etwa der Dicke des Flansches 26 des Deckels entspricht oder, bevorzugt, geringfügig
größer ist. Im geschlossenen Zustand liegt also die Straßenkappe bündig mit oder ein
bis wenige Millimeter unter der Straßenoberfläche 17.
[0017] Der Deckel 25 kann ebenfalls aus Gußeisen oder anderen Materialien hergestellt sein.
[0018] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht in allen Einzelheiten dem
in Fig. 1 beschriebenen. Hier ist jedoch das Gewinde auf dem Außenumfang teilweise
unterbrochen, um im eingebauten Zustand die Selbsthemmung zu fördern. Sand und Kiesteilchen
können dann in die Zwischenräume 32 in den Gewindegängen eindringen und die Straßenkappe
so schwergängig machen, daß sie auch unter Verkehrsbelastung und -erschütterungen
sich nicht von selbst drehen kann.
[0019] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 hat einen Bund 24a, der bis an die obere Stirnseite
23 heranragt. In diesem Beispiel würde der Deckel die gesamte obere Stirnseite überdecken.
In dem Bund sind die Schlitze 30 vorgesehen, die in diesem Falle jedoch den Bund 24a
nicht durchbrechen.
[0020] Ferner ist bzgl. des Gewindes eine Unterteilung vorgesehen. Während im oberen Bereich,
der vorwiegend in den bitumenhaltigen Schichten (HMT 21 und/oder Deckschicht 20) liegt,
ein Gewinde 27 mit relativ geringer Gewindehöhe vorgesehen ist, ist im unteren, vorwiegend
im Kiesbett liegenden Teil ein Gewinde 27a mit höheren Gewindegängen vorgesehen. Dazwischen
liegt ein gewindefreier Abschnitt 33. Entsprechend den Gegebenheiten können diese
unterschiedlichen Abschnitte mit höheren oder niedrigeren Gewindehöhen, gewindefreie
Abschnitte und/oder auch Gewinde unterschiedlicher Steigung bzw. unterschiedlicher
Unterbrechung der Gewindegänge (siehe Fig. 4) in jeder gewünschten Kombination über
die axiale Länge der Straßenkappe verteilt sein. Bei Fig. 5 ist auch die untere Kante
34 der Straßenkappe einseitig (oder bei Fig. 6: beidseitig) angeschrägt dargestellt,
damit sie bei einer Schraubbewegung leichter in den Boden eindringen kann. Die Gewindegänge
können auch assymetrische Flanken aufweisen, indem die unter Flanke flacher ist als
die obere.
Verfahren und Funktion
[0021] Beim Bau einer Straße wird nach Vorbereitung des Untergrundes und Verlegung der darunter
vorgesehenen Leitungen eine Gründung in Form eines Kiesbettes 22 aufgebracht. Über
die Betätigungsstangen 14 von Absperrorganen 13 werden Schutzrohre 16 gesteckt und
auf diese die Gehäuse der Straßenkappen 18 gesteckt.
[0022] Die Heißmisch-Tragschicht (HMT) 21 wird darüber geschüttet. Danach werden die Straßenkappen
18 freigelegt und können nun durch Drehen auf die gewünschte Höhe eingestellt werden.
Dazu greift der Straßenarbeiter mit einem an jeder Straßenbaustelle vorhandenen Werkzeug,
nämlich einer Spitzhacke oder einem Pickel 35, und zwar mit dessen flacher Seite (Schaufel)
36 in die Schlitze 30 ein, die, wie Fig. 2 zeigt, mehrfach am Umfang vorgesehen sind,
z.B. in Vierer-Anordnung (Fig. 1).
[0023] Über den Pickelgriff 37 hat er nun einen sehr langen Hebelarm, um die Straßenkappe
in der Straßendecke zu drehen, wodurch über das Gewinde die Höheneinstellung möglich
wird. Anfänglich geht das noch sehr leicht, wenn die Heißmisch-Tragschicht noch warm
und daher gut formbar ist.
[0024] Die Einstellung kann dabei so erfolgen, daß die Oberkante noch gut unterhalb der
Oberseite der HMT 21 liegt, so daß eine Straßenwalze bedenkenlos darüber fahren kann.
Selbst wenn sie die Straßenkappe 18 weiter herunterdrückt als sie voreingestellt war,
ist dies in der noch warmen Schicht und in dem Kiesbett durchaus möglich.
[0025] Meist wird nach der Fertigstellung der HMT nicht sofort die endgültige Verschleiß-
und Deckschicht 20 aufgebracht. Die Straße wird meist sogar dem Verkehr mit gewissen
Auflagen freigegeben und die Deckschicht erst nach Monaten oder Jahren aufgebracht.
Die Straßenkappe nach der Erfindung ermöglicht es, ihre Oberkante, die ggf. auch an
der oberen Stirnseite 23 von dem äußeren Flansch des Deckels übergriffen werden könnte,
auf die richtige Höhe einzustellen, so daß in jedem Benutzungszustand, d.h. mit und
ohne Deckschicht 20, stets die richtige Höhe vorliegt. Dies kann ohne großes Freigraben
und umständliche Einstell- und Unterfütterungsarbeiten geschehen, indem die Straßenkappe
einfach gedreht wird. Sollte sie durch irgendwelche Umstände zu fest sitzen, so genügt
meist ein leichtes Anwärmen der Kappe selbst oder ihrer Umgebung, um sie drehbar zu
machen. Ihr Innenraum 19 kann beispielsweise mit einem Brenner schnell erwärmt werden
und damit kann die unmittelbar an das Gewinde angrenzende Bitumenmasse so erwärmt
werden, daß sich die Straßenkappe leicht drehen läßt.
[0026] Durch die Tatsache, daß normalerweise die Bitumenschicht im Gebrauchszustand kalt
und dadurch hart und auch relativ gut klebend ist, wird eine Selbsthaftung bzw. Schwergängigkeit
im Gebrauchszustand erreicht.
[0027] Es sind jedoch auch andere Maßnahmen möglich, um einerseits eine Sicherung gegen
Selbstverstellung und andererseits eine Einstellbarkeit zu erreichen. So könnte beispielsweise
durch die schon beschriebenen Unterbrechungen bzw. Nuten in der Außenfläche und insbesondere
in den Gewindegängen die Schwergängigkeit erhöht werden. Ebenso sind entsprechende
Oberflächengestaltungen oder -rauhigkeiten dazu geeignet. Die Leichtgängigkeit könnte
durch das Aufbringen von Trennmitteln z.B. einen Ölfilm oder auch durch eine niedrig
schmelzende Bitumenart auf der Oberfläche erzielt werden. Zusammen mit der guten Wärmeleitung
des Materials der Straßenkappe läßt sich dann durch Erwärmung ein besonderes einfaches
Verbessern der Einstellbarkeit erreichen.
[0028] Mit ihrem weitaus größten Teil der Länge sitzt aber die Straßenkappe in der Kiesschicht.
Es hat sich gezeigt, daß diese Kiesschicht, die ja aus unterschiedlichsten Körnungen
von Schotter über Kies bis Sand besteht, bei der Umformung der Straßenkappe ein hervorragendes
Gewinde bildet. Selbst eine bzgl. der oberen bitumengebundenen Schichten völlig freigeschnittene
Straßenkappe, die beispielsweise in dem oberen Bereich überhaupt kein Gewinde hätte,
was durchaus im Rahmen der Erfindung möglich ist, läßt sich sicher und mit großer
Genauigkeit und Positionshaltigkeit durch Drehung einstellen. Durch das Feingewinde,
d.h. ein Gewinde mit einer relativ geringen Steigung, wird einerseits die Einstellgenauigkeit
erhöht und andererseits auch eine Selbstverstellung in der Höhe durch Verkehrsbeanspruchung
etc. vermieden. Dazu trägt auch bei, daß der obere Deckel 25 z.B. vom Verkehr aufgebrachte
Drehtendenzen aufnehmen kann, ohne sie auf die Straßenkappe zu übertragen.
[0029] Es ist auch zu erkennen, daß die durch die einstückige Ausführung der Straßenkappe,
wenn man vom Deckel absieht, nicht nur eine rationelle Herstellung und durch das bevorzugte
Verfahren ein besonders rationeller Einbau und eine Nachstellung möglich sind, sondern
daß auch alle Probleme entfallen, die bei zweiteiligen Ausführungen durch Zusammenrosten
der Teile entstehen könnten. Selbst eine Korrosion der Straßenkappe an ihrer Oberfläche
beeinträchtigt die Funktion nicht. Selbst nach Jahren kann die Straßenkappe noch durch
Drehung höhenverstellt werden, was insbesondere bei einer Nacharbeitung (z.B. durch
Abfräsen) oder Erneuerung der Deckschicht wichtig ist.
[0030] Die Fig. 6 bis 10 zeigen eine Ausführung einer Straßenkappe 18, die im Grundprinzip
mit der nach den vorher beschriebenen Figuren übereinstimmt, so daß auf deren Beschreibung
Bezug genommen wird. Das Guß-Gehäuse 10 hat an seiner Außenseite ein Gewinde 27 mit
trapezförmigen Flanken. Die Gewindegänge 28, d.h. die Erhebungen über dem Gewindegrund
29 sind in axialer Richtung viel kürzer als der entsprechende Nutgrund.
[0031] In einem unteren, d.h. vom Deckel entfernten Abschnitt des Gehäuses 10 sind die Gewindegänge
an zwei einander gegenüberliegenden Stellen unterbrochen (Fig. 7). Sie laufen auf
zwei einander gegenüberliegenden oder parallelen Mantellinien 40 spitz zu, wobei die
beiden Spitzen 41 sich auf dieser Mantellinie treffen. Die dadurch geschaffenen Unterbrechungen
oder Zwischenräume 32 haben die schon anhand von Fig. 4 beschriebene Wirkung, wobei
jedoch eine Zuspitzung das Drehen erleichtert. Eine weitere, sehr vorteilhafte Wirkung
ist, daß in diesem Bereich die Gußnaht verlaufen kann und der dabei entstehende Grat
einfach zu entfernen ist. Es ist also eine Herstellung im Sandguß mit einer nur zweiteiligen
Form möglich, was die Herstellung erleichtert. Auch zwischen den anderen Gewindegängen
ist wegen des relativ breiten Nutgrundes 29 das Verputzen des Gußgrates einfach und
könnte ggf. auch durch ein Sonderwerkzeug weitgehend automatisiert werden.
[0032] Aus Fig. 8 ist zu erkennen, daß der innere Bund 24b im oberen Gehäuseabschnitt Schlitze
bzw. Ausnehmungen 30b aufweist, die mit der mittleren Öffnung 31 in dem Bund durch
Verbindungsausnehmungen 42 verbunden sind. Es sind zwei gegenüberliegende, einseitig
linsenförmige Schlitze vorgesehen, die jeweils durch eine Ausnehmung 42 mit der Öffnung
31 in Verbindung stehen, deren Breite etwa halb so groß ist wie die Länge der Schlitze
30b. Dadurch wird ein bruchempfindlicher Steg zwischen den Schlitzen und der Öffnung
31 vermieden und es ist möglich, eine noch größere Vielfalt von Werkzeugen zum Drehen
der Straßenkappe anzusetzen. So kann beispielsweise auch eine Pickelschaufel, die
breiter ist als die Länge der Schlitze 30b, angesetzt werden, indem diese schräg durch
die Ausnehmung 42 durchragt. Es ist auch möglich, ein sehr breites Werkzeug so anzusetzen,
daß es diagonal über die Öffnung 31 hinwegragt und sich durch die Ausnehmungen 42
hindurch in beide Schlitze 30b erstreckt. Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, daß
infolge der nur zwei notwendigen Schlitze in gegenüberliegender Anordnung durch deren
Mittelachse 43 die Formtrennebene gelegt werden kann. Zu diesem Zweck sollte die anhand
von Fig. 7 beschriebene Mantellinie 40 diese Achse 42 schneiden. Fig. 8 zeigt, daß
die Unterbrechungen 32 um diese Achse herum angeordnet sind, d.h. mittig zu den Schlitzen
30b ausgerichtet sind.
[0033] Die Fig. 6 und 8 bis 10 zeigen den Deckel 25. Er besteht ebenfalls aus einem Gußeisenteil,
das die Grundform einer runden Scheibe hat. Seine Oberseite ist entsprechend Fig.
9 mit einem Netz von Nuten 44 und mit entsprechend eingegossenen Bezeichnungen 45,
wie z.B. "Wasser" versehen. Ferner ist in der Mitte ein Handhabungsschlitz 46 vertieft
eingegossen. Er hat, wie Fig. 10 zeigt, etwa die Form eines Halbkreises mit etwa nabenförmig
in den Schlitz hineinragenden Vorsprüngen 47, die jedoch den Schlitz nicht gänzlich
überbrücken. Sie bilden zwischen sich einen schmaleren Schlitz 48. Die insbesondere
aus Fig. 10 zu erkennende Gestalt des Schlitzes 46 hat neben einer einfachen Herstellung
als Gußteil mit einem leicht entformbaren und gut in der Form haltbaren Kern den Vorteil,
daß die beiden Vorsprünge keine den Schlitz gänzlich überragende Brücke bilden, die
bruchgefährdet ist. Ferner kann ein Werkzeug sowohl zum Anheben des Deckels unter
die Vorsprünge greifen, beispielsweise eine Pickelspitze, als auch eine Pickelschaufel,
die zum Drehen des Deckels in den schmaleren Spalt 48 hineinpasst. Weiterhin ist es
aufgrund der Form leicht möglich, darin festgesetzte Fremdkörper, beispielsweise Eis
im Winter, zu entfernen.
[0034] Die resultierende, etwa hammerkopfförmige Form des Schlitzes 46 ist auch aus Fig.
6 zu erkennen.
[0035] Der obere scheibenförmige Abschnitt 49 des Deckels hat an seinem Außenumfang einen
nach unten vorstehenden Rand 50, der auf der oberen Fläche des Bundes 24b aufliegt.
Zwischen seinem Außenumfang und dem oberen, die Deckelausnehmung 51 umgebenden Rand
52 des Gehäuses 10 ist ein Spalt 53 vorgesehen, der einen nicht unerheblichen Abstand
zwischen dem Außenumfang der Deckelscheibe 49 und dem Rand 52 schafft. Dadurch wird
ein Festrosten des Deckels in dem Gehäuse vermieden. Der Spalt kann sich zwar voller
Sand oder Schmutz setzen, der jedoch beim Öffnen des Deckels leicht zu entfernen ist.
[0036] Dadurch liegt der Deckel nur mit der unteren Fläche des Randes 50 auf dem Bund 24b
auf, wo ein Festrosten nicht zu befürchten ist bzw. keine dauerhafte Blockierung des
Deckels hervorrufen kann.
[0037] Der Spalt 53 wird dadurch sichergestellt, daß ein von der Scheibe nach unten vorspringender,
den Mittelbereich des Deckels umgebender Ringrand 55 vorgesehen ist, der mit dem Innenumfang
des Bundes 24b zur Mittenzentrierung des Deckels im Gehäuse zusammenwirkt. Ferner
hat dieser Ringrand 55 an zwei einander gegenüberliegenden Stellen nach außen vorspringende
Mitnahmevorsprünge 56, die in die Ausnehmungen 42 hineinpassen und den Deckel im Gehäuse
gegen Verdrehen sichern. Es ist somit möglich, eine Verdrehung des gesamten Gehäuses
zur Einstellung auch durch Angriff eines Werkzeuges am Deckel, beispielsweise Einsetzen
einer Pickelschaufel in den Schlitz 46, 48 vorzunehmen. Insbesondere während des Straßenbaus
selbst, z.B. bei der Aufbringung der Heißmisch-Tragschicht, kann daher der Deckel
geschlossen bleiben, um eine Füllung des vom Gehäuse umgebenen Schachtes zu vermeiden
und es kann dann ohne zwischenzeitliches Entfernen des Deckels die Einstellung der
Straßenkappe auf die richtige Höhe durch Schraubenbewegung vorgenommen werden.
1. Straßenkappe, insbesondere zum oberen Abschluß von Zugangsschächten zu Absperrorganen
(13) an unter Straßen verlegten Leitungen (12), mit einem schachtförmigen Gehäuse,
vorzugsweise aus Gußeisen, das durch die Straßendecke in den Straßenunterbau reicht
und mit einem das Gehäuse oben verschließenden Deckel (25), dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (18) an seiner im wesentlichen kreiszylindrischen Außenfläche ein
zum im wesentlichen direkten Eingriff in das Straßenmaterial (20, 21, 22) ausgebildetes
Außengewinde (27, 27a) aufweist und daß an seinem oberen Bereich Angriffsmittel (30)
für eine Schraubvorrichtung (35) vorgesehen sind.
2. Straßenkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (27, 27a)
ein relativ flaches Gewinde mit geringer Steigung (Feingewinde) ist.
3. Straßenkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich
des Gehäuses (18) ein innerer Bund (24) vorgesehen ist, der die Angriffsmittel (30)
aufweist und ggf. eine Auflage für den Deckel (25) bildet.
4. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Angriffsmittel (30) von dem Deckel überdeckt sind.
5. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Angriffsmittel für die Schaufel (36) einer Spitzhacke (35) ausgebildet sind, insbesondere
in Form bogenförmiger bzw. langgestreckter Schlitze oder Vertiefungen, wobei vorzugsweise
mehrere derart ausgebildete Angriffsmittel (30) jeweils in Umfangsrichtung des Gehäuses
versetzt an diesem vorgesehen sind und wobei insbesondere die Schlitze durch Verbindungs-Ausnehmungen
(42) mit einer Öffnung (31) in einem inneren Bund (24) des Gehäuses (18) verbunden
sind.
6. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im oberen Bereich des Gehäuses (10), insbesondere in einem inneren Bund (24), die
Angriffsmittel in Form eingeformter Schlüsselflächen, wie Mehrkantprofilen, vorgesehen
sind.
7. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewinde (27) an der Gehäuse-Außenfläche in axialer und/oder in Umfangsrichtung
unterbrochen ausgebildet ist, insbesondere in einem unteren, dem deckelfernen Ende
(34) zugekehrten Gehäuse-Abschnitt, wobei vorzugsweise die Gewindegänge zur Unterbrechung
(32) hin zugespitzt sind.
8. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewinde (27) in unterschiedlichen axialen Bereichen des Gehäuses unterschiedliche
Gewindehöhen, Flankenwinkeln und/oder -steigungen und/oder assymetrische Flanken aufweist.
9. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (18) von der Straßenoberfläche durch die ggf. vorgesehene Verschleiß-Deckschicht
(20) und eine Heißmisch-Tragschicht (HMT 21) in das Kiesbett (22) reicht und dort
Schraubeingriff hat.
10. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (25) eine Mittenzentrierung derart aufweist, daß zwischen dem Deckelumfang
und einem ihn umgebenden Gehäuserand (52) ein einen Abstand bildender Spalt (53) ausgebildet
ist, daß der Deckel (25) im Bereich eines inneren Mittelteils (55) nach außen vorstehende,
in Ausnehmungen (42) des Gehäuses (10) eingreifende Mitnahme-Vorsprünge (56) aufweist
und/oder der Deckel einen nach unten geschlossenen Handhabungsschlitz (46) aufweist,
der ihn teilweise, jedoch nicht vollständig überbrückende Vorsprünge (47) aufweist,
durch die der Schlitz (46) im Mittelbereich verengt ist, und/oder daß die Oberfläche
des vorzugsweise aus Gußeisen bestehenden Deckels (25) geringfügig unter der Ebene
der oberen Stirnkanten (23) des Gehäuses (10) der Straßenkappe (18) liegt.
11. Straßenkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die untere Öffnung des Gehäuses (10) sowie ggf. dessen Anschluß zu einem vom Gehäuse
(10) teilweise umfassten Schutzrohr (16) durch ein Abschlußteil gebildet ist, das
vorzugsweise topfförmig ausgebildet ist.
12. Verfahren zum mit der Straßenoberfläche (17) im wesentlichen bündigen Einsetzen von
Straßenkappen (18), die insbesondere zum oberen Abschluß von Zugangsschächten zu Absperrorganen
(13) an unter Straßen verlegten Leitungen (12) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das schachtförmige Gehäuse der Straßenkappe (18) mit einem an seiner Außenfläche
vorgesehen Außengewinde (27) in das Kiesbett (22) der Straße eingesetzt wird, danach
eine Heißmisch-Tragschicht (HMT 21) aufgebracht und gewalzt und, ggf. nach längerer
Zeit, eine Verschleiß-Deckschicht (20) aufgebracht oder nachbearbeitet wird, wobei
nach wenigstens einem der vorher genannten Arbeitsschritte eine Höheneinstellung der
Straßenkappe (18) durch direktes oder über den Deckel vorgenommenes Drehen des Gehäuses
im Straßenmaterial vorgenommen wird.