[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Lamellenfenster für im wesentlichen senkrechte
Fassaden mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Lamellenfenster sowohl für senkrechte Fassaden als auch für Dachflächen sind allgemein
bekannt, wobei die Wand- oder Dachfläche aus Platten- oder Glasscheiben gebildet werden.
Die Mehrzahl der in der Patentliteratur bekannten Lamellen sind als Schwingfenster
ausgebildet, d. h. der Drehpunkt der einzelnen Lamellen befindet sich im mittleren
Bereich der beiden Längsseiten. Auch auf dem Markt sind nur diese Lamellen erhältlich.
Derartige Fenster sind beispielsweise in der DE 33 43 538 A1, EP 0 477 955 B1 oder
auch EP 0 119 369 B1 beschrieben. Aus der DE 44 29 471 A1 ist eine aus Platten gebildete
Wand- oder Dachfläche bekannt, bei der einzelne Platten oder Glasscheiben schwenkbar
so angeordnet sind, daß sie in geschlossenem Zustand einander überlappen und unmittelbar
aneinander angrenzen. Die Halterung der Platten bzw. Scheiben sind mit ihrem einen
Ende mit einem ersten Profil schwenkbar verbunden. An der Halterung greift ein Verstellbügel
an, der mit seinem ersten Ende an einem zweiten Profil schwenkbar befestigt ist, welches
gegenüber dem ersten Profil in Längsrichtung verschiebbar ist. Eines der beiden Profile
nimmt als Tragstütze die Last der Platten oder Scheiben auf, während das andere zum
Öffnen und Schließen der Wand- oder Dachfläche dient. Dazu kann es mit einer Kolben-Zylindervorrichtung
verbunden sein, wie sie aus der DE 44 32 024 A1 bekannt ist. Dort erfolgte der Antrieb
mittels einer oder mehrerer Hydraulikvorrichtungen. Die Platten oder Glasscheiben
sind jeweils an einem schwenkbaren Kniehebel gehalten.
[0003] Die vorstehend nicht überlappenden Lamellenfenster und andere auf dem Markt bekannte
nicht überlappende Lamellenfenster weisen als Schwachstellen den Dichtungsübergang
zwischen den senkrechten und horizontalen Seitenflächen der Lamellen gegenüber dem
Lamellenfensterrahmen auf. Des weiteren sind die einzelnen Lamellen in gesonderte
Rahmen gefaßt und in der Höhe auf eine bestimmt Anzahl von Lamellen aufgrund des Gewichts
beschränkt. Ein weiterer Nachteil stellt die aufwendige Montage vor Ort sowie das
schwierige Auswechseln einer Lamelle, beispielsweise bei Beschädigung, dar.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Lamellenfenster
für im wesentlichen vertikale Fassadenflächen vorzuschlagen, das hinsichtlich der
vorstehend erwähnten Nachteile verbessert ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Lamellenfenster mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Das erfindungsgemäß ausgestaltete Lamellenfenster weist eine in dem Rahmen eingelegte
rundum umlaufende Dichtung auf, die einen im wesentlichen stufenförmigen Querschnitt
besitzt. Die Dichtung ist vorzugsweise aus Gummi oder einem gummielastischen Material
hergestellt. Die rundum laufende Dichtung sorgt somit für eine höhere Dichtigkeit,
da zwischen den Seitenteilen und den Querteilen keine Übergänge vorhanden sind. Durch
das stufenförmige Profil wird erreicht, daß der eine Schenkel als voll umlaufende
flächige Dichtfläche für die Lamellen dient. Die beiden Schenkel mit ihren nach außen
weisenden Flächen sind über einen im wesentlichen senkrecht zu den Schenkeln angeordneten
und diese verbindenden Quersteg verbunden. Der äußere Schenkel ist an dem äußeren
Metallprofil und der innere Schenkel an dem inneren Metallprofil fixiert, so daß durch
diese Dichtung eine weitere thermische Trennung zwischen den Metallprofilen sichergestellt
ist. Des weiteren weist das Lamellenfenster Lamellenhalterungen auf, die paarweise
einander gegenüberliegend in den Seitenteilen beweglich gelagert sind und mit dem
Drehpunkt der Lamelle am oberen Ende jeder Lamelle angreifen und dabei beim Öffnen
die Lamelle aus der Fensterfläche herausklappen, wobei der Drehpunkt der jeweiligen
Lamelle beim Öffnen in Bezug auf die geschlossene Stellung nach unten und von der
Dichtung weg wandert. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, daß die jeweilige
Lamelle von der Dichtungsfläche wegbewegt und nach außen geklappt wird. Beim Schließen
der Lamelle dichtet dann ein umlaufender Randbereich der Innenfläche der Lamelle an
der Dichtfläche des mit dem inneren Metallprofil verbundenen Schenkels der Dichtung
ab. Dieser Aufbau erlaubt zusätzlich noch die Anordnung eines Fliegengitters auf der
Innenseite der Fensteröffnung, da die Lamelle beim Öffnen in diesen Bereich nicht
gelangt.
[0007] Um zusätzlich das Eindringen von Wasser zwischen der Innenseite der Lamelle und der
Dichtung am inneren Metallprofil zu vermeiden, ist vorzugsweise am freien Ende des
inneren Schenkels der Dichtung eine nach außen weisende Dichtlippe angeordnet.
[0008] Des weiteren sind gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung die Schenkel der Dichtung
in entsprechenden Ausnehmungen in den Metallprofilen eingepreßt, um einerseits ein
stabiles flächiges Anliegen an den Metallprofilen und andererseits eine einfache Montage
und Demontage zu ermöglichen.
[0009] Der äußere Schenke der Dichtung fluchtet mit einem nach außen weisenden Metallbereich
des äußeren Metallprofils, was insbesondere bei der sogenannten Pfosten-Riegel-Konstruktion
einen guten Abschluß auf der Außenseite mit dem Riegel erlaubt, wobei außen nur ein
geringer Bereich der Dichtung sichtbar ist.
[0010] Um zu verhindern, daß im Bereich des oberen Querteils Feuchtigkeit eindringt, ist
der äußere Schenkel der Dichtung gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
in Richtung Fensteröffnung verlängert und weist damit einen zu dem Innenschenkel der
Gummidichtung parallel verlaufenden kurzen Schenkel auf. Da die Dichtung, wie vorstehend
erwähnt, einstückig ausgebildet ist, wobei bei der Herstellung der Dichtung die Ecken
vulkanisiert werden, wird der kurze Schenkel im Bereich der Seitenteile und am unteren
Querteil durch einfaches Reißen entfernt, damit die Lamellen geöffnet werden können.
Im Bereich des oberen Querteils wird durch die spezielle Bewegung des Drehpunkts der
Lamelle beim Öffnen die Lamelle aus dem Aufnahmeraum, der durch den inneren Schenkel
und den kurzen parallelen äußeren Schenkel gebildet wird, herausbewegt.
[0011] Zusätzlich weisen die Lamellen, da sie sich nicht überlappen, an den einander zugewandten
stirnseitigen oberen bzw. unteren Lamellenflächen je eine Dichtung mit Dichtlippe
auf. Auch diese Dichtungen sind vorteilhafterweise aus Gummi oder einem gummielastischen
Material hergestellt und werden an den stirnseitigen Flächen an den Lamellen angeklebt.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Lamellenhalterungen als Parallelogrammgetriebe
ausgebildet, die jeweils zwei parallele in Längsrichtung des jeweiligen Seitenteils
verlaufende innere und äußere Längsstreben aufweisen. Mit diesen sind parallele Querstreben
beweglich verbunden, die an dem jeweiligen Seitenteil beweglich gelagert sind. Des
weiteren weist das Parallelogrammgetriebe Stützstreben für jede Lamelle auf, die an
der inneren Längsstrebe und an der Seite der Lamelle entfernt vom Drehpunkt der Lamelle
gelagert sind und die Öffnungs- und Schließbewegung der Lamelle bewirken. Eine derartige
Lamellenhalterung ist robust, beliebig verlängerbar und stellt die gewünschte Bewegung
des Drehpunkts der Lamellen während der Öffnungs- und Schließbewegung sicher. Der
Antrieb dieses Parallelogrammgetriebes erfolgt vorzugsweise mittels einer Querstrebe,
die über die innere Längsstrebe hinaus ragt und von Hand, elektrisch, pneumatisch
oder hydraulisch antreibbar ist.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Lamellen an
den beiden vertikalen Seiten ein Metallprofil auf, das in Profillängsrichtung im Bereich
des oberen Endes eine in Richtung Rahmen weisende Ausnehmung mit Hinterschneidung
sitzt. In diese Ausnehmung ist von der Stirnseite her eine Beschlagplatte einführbar,
die mittels einer Halteschraube über eine seitliche Bohrung fixiert wird. Die Beschlagplatte
weist außerdem mindestens ein Halteelement zur Halterung der Lamelle an der Lamellenhalterung.
Dieser Aufbau der Lamellen mit einem Metallprofil lediglich an den Längsseiten ermöglicht
eine einfache Fertigung, da diese Metallprofile bei der Glasherstellung mitverklebt
werden. Darüber hinaus reduziert sich das Gewicht, so daß die Anzahl der Lamellen
in einem Lamellenfenster im wesentlichen nicht begrenzt ist. Durch die besondere Ausgestaltung
der seitlichen Metallprofile ist die schnelle Montage der einzelnen Lamellen in den
bereits eingebauten Rahmen auf der Baustelle möglich, da die Lamellen in schräger
Stellung, d. h. geöffneter Stellung in Richtung Rahmen bewegt werden, wobei die Beschlagplatte
in die Ausnehmung eingeführt wird. Durch eindrehende Halteschraube wird die Lamelle
fixiert. Damit ist auch ein leichtes auswechseln einer beschädigten Lamelle sogar
von innen, d. h. ohne Aufbau eines Gerüsts im Außenbereich, möglich.
[0014] Das Halteelement an der Beschlagplatte umfaßt gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
bei der Verwendung des Parallelogrammgetriebes einen ersten Haltezapfen zur Fixierung
an der äußeren Längsstrebe und einen mit Abstand dazu angeordneten weiteren Haltezapfen
zur Fixierung an der Stützstrebe. Die einzelnen Streben sind selbstverständlich um
die Haltezapfen drehbar und nur in axialer Richtung fixiert.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der begleitenden Beschreibung näher erläutert. Es stellen dar:
- Figur 1
- die Außenansicht eines Lamellenfenster mit drei Lamellen;
- Figur 2
- einen schematischen Horizontalschnitt entlang der Linie B-B aus Figur 1;
- Figur 3
- einen schematischen Vertikalschnitt entlang der Linie A-A aus Figur 1 mit geschlossenen
(a) und geöffneten (b) Lamellen;
- Figur 4
- Vertikalschnitt entsprechend der Figur 3 mit geschlossenen (a) und geöffneten (b)
Lamellen mit sichtbarem Parallelogrammgetriebe;
- Figur 5
- einen vergrößerten Horizontalschnitt ähnlich Figur 2 von nur einem Seitenteil des
Lamellenfensters in eingebauter Pfosten-Riegel-Konstruktion;
- Figur 6
- eine noch einmal vergrößerte Darstellung eines zweiten Teils des Lamellenfensters
entsprechend der Figur 4 jedoch ohne Pfosten-Riegel-Konstruktion, bei der der Betätigungshebel
ersichtlich ist;
- Figur 7
- einen vergrößerten Vertikalschnitt ähnlich Figur 3, in dem nur das obere Querteil
des Rahmens dargestellt ist;
- Figur 8
- den Horizontalschnitt (a) durch das obere Ende des ein Isolierglasfenster haltenden
Metallprofils einer Lamelle, eine Seitenansicht (b) und eine Stirnansicht c) des Metallprofils,
und
- Figur 9
- einen vergrößerten Vertikalschnitt durch zwei übereinander angeordnete Lamellen, in
dem die Anordnung der Dichtungen zwischen den Lamellen ersichtlich ist.
[0016] Figur 1 zeigt den sichtbaren Rahmen 1 eines Lamellenfenster 2 mit drei Lamellen 3.
Bei dem Ausführungsbeispiel sind die Metallteile im wesentlichen aus Aluminiumprofil
hergestellt und die Lamellen enthalten Isolierglasfenster 4. Die Anzahl der einzelnen
Lamellen 3 in dem Lamellenfenster 2 ist nicht auf die im Ausführungsbeispiel dargestellte
Anzahl beschränkt. Das Isolierglasfenster ist mit seitlich angeordneten Metallprofilen
fest verbunden, die ihrerseits wiederum in einer Lamellenhalterung, die in den Seitenteilen
9, 10 des Rahmens 1 angeordnet ist, gelagert sind. Der Rahmen 1 besteht aus dem oberen
Querteil 7, dem unteren Querteil 8 sowie den bereits erwähnten Seitenteilen 9 und
10. Die Verbindung der Teile miteinander erfolgt durch nicht sichtbare Verbindungswinkel
sowie durch von außen durch die Querteile eingeschraubte Verbindungsschrauben. In
der Figur ist außerdem ein Teil der umlaufenden Gummidichtung 6 sichtbar, der ein
Teil des äußeren Metallprofils der den Rahmen 1 bildenden oberen und unteren Querteile
7, 8 sowie der Seitenteile 9, 10 abdeckt.
[0017] Aus dem in Figur 2 dargestellten Horizontalschnitt entlang der Linie B-B ist das
Isolierglasfenster 4 einer Lamelle 3 ersichtlich, das seitlich in Metallprofilen 5
gehalten und mit diesen verklebt ist. Die Halterung der Metallprofile an den Seitenteilen
9, 10 ist in dieser Figur nicht dargestellt. Sie zeigt lediglich in schematischer
Darstellung die stufenförmig ausgebildete Gummidichtung 6, die mit einem inneren Schenkel
11 an dem inneren Metallprofil 13 und mit dem äußeren Schenke 12 an dem äußeren Metallprofil
14 befestigt ist. Das innere Metallprofil 13 und das äußere Metallprofil 14 sind außerdem
über wärmeisolierende Stege 15 verbunden.
[0018] Figur 3 zeigt den schematischen Vertikalschnitt entlang der Linie A-A aus Figur 1
mit geschlossenen Lamellen (Figur 3a) und geöffneten Lamellen (Figuren 3b). Auch hier
sind die oberen und unteren Querteile 7, 8 entsprechend den Seitenteilen 9, 10 der
Figur 2 ausgebildet und bilden mit diesen zusammen den Rahmen 1. Entsprechend verhält
es sich mit der umlaufenden Gummidichtung 6 mit dem am inneren Metallprofil 13 anliegenden
inneren Schenkel 11 und dem am äußeren Metallprofil 14 anliegenden äußeren Schenkel
12. Die beiden Schenkel 11, 12 der Gummidichtung 6 sind über den Quersteg 16 verbunden.
Im geschlossenen Zustand liegen die Innenseiten der Lamellen 3 am Rand flächig an
der Außenseite des inneren Schenkels 11 der Gummidichtung 6, wie aus den Figuren 3a
und 2 ersichtlich, an. Zwischen den Lamellen befinden sich angeklebte Gummidichtungen
17, wobei die Seitenfläche des Isolierglasfensters, an der die Gummidichtung angeklebt
wird, gegenüber der anderen Seitenfläche des Isolierglasfensters übersteht. Beim Öffnen
der Lamellen 3 wird der Hebel 18 der Lamellenhalterung von unten nach oben bewegt,
wie aus den Figuren 3a und 3b ersichtlich, so daß die Lamellen 3 durch die Stützstreben
19 herausgeklappt und gleichzeitig der Drehpunkt der einzelnen Lamelle in Bezug auf
die geschlossene Stellung nach unten und von der Gummidichtung 6 weg wandert. Das
obere Ende 20 der oberen Lamelle wandert dadurch aus dem von der Gummidichtung 6 gebildeten
Raum 21 heraus. Damit wandern die Lamellen 3 des Lamellenfensters beim Öffnen von
der Fensteröffnung 49 weg, so daß auch der zusätzliche Einbau eines Fliegengitters
möglich ist. Der Raum 21 wird durch eine zusätzliche Verlängerung 22 nur am oberen
Querteil 7 ermöglicht.
[0019] Die Figur 4 entspricht weitgehend der Figur 3, wobei jedoch hier schematisch die
Lamellenhalterung 23 in Form eines Parallelogrammgetriebes dargestellt ist. Wie in
Figur 3 zeigt die Figur 4a die geschlossene und Figur 4b die geöffnete Stellung. Die
Lamellenhalterung 23 umfaßt zwei parallele in Längsrichtung des jeweiligen Seitenteils
verlaufende innere und äußere Längsstreben 24, 25, die über Querstreben 26 bis 29
beweglich verbunden sind. Die Querstrebe 28 ist in dem Ausführungsbeispiel verlängert,
um als Hebe- und Angriffspunkt für die Betätigung per Hand, hydraulisch, pneumatisch
oder elektrisch zu dienen. An der inneren Längsstrebe 24 sind außerdem Fensterstützstreben
19 ebenfalls beweglich gelagert, die am anderen Ende beabstandet vom Drehpunkt 30
der jeweiligen Lamelle 3 anzugreifen. Die einzelnen Streben sind über Zapfen verbunden,
wobei, wie bereits erwähnt, die Lamellen 3 über den Drehpunkt 30 mit der äußeren Längsstrebe
25 verbunden sind. Die Querstreben 26 bis 29 sind über den Drehpunkt 31 mit dem Seitenteil
9 verbunden. Durch diese Anlenkung bewegt sich der Drehpunkt 30 jeder Lamelle auf
einem Bogen um den Drehpunkt 31, was einerseits ein dichtes flächiges Anliegen des
Lamellenrandes an der Gummidichtung und andererseits ein Wegbewegen beim Öffnen von
der Gummidichtung gewährleistet.
[0020] Figur 5 zeigt einen Horizontalschnitt der üblichen Pfosten-Regel-Konstruktion mit
dem Seitenteil 9 des Lamellenfensters 2 auf der einen Seite und einem möglicherweise
festen Fenster 32 auf der anderen Seite. Das Seitenteil 9 umfaßt das innere und das
äußere Metallprofil 13, 14, die über Stege 15 und über die Gummidichtung 6 verbunden
sind. Das Metallprofil wird über einen Riegel 33 und einer Schraubverbindung mit dem
Pfosten 34 in bekannter Art und Weise verbunden. Entsprechende Dichtmittel 35 verhindern
das Eindringen von Feuchtigkeit. Das in der Figur 5 dargestellte das Seitenteil 9
beherbergt die Lamellenhalterung 23, die nachfolgend in Bezug auf die Figur 6 näher
erläutert wird.
[0021] Figur 6 zeigt das Seitenteil 9 in einer gegenüber Figur 5 noch einmal vergrößerten
Darstellung mit dem Isolierglasfenster 4, das in das Metallprofil 5 eingeklebt ist.
Das Metallprofil 5 weist eine Ausnehmung 36 zur Aufnahme einer Beschlagplatte 37 mit
dem Zapfen 38 auf, über den die Lamelle 3 an der Lamellenhalterung 23 gehaltert ist.
Die Ausbildung der Ausnehmung 36 sowie Beschlagplatte 37 und Zapfen 38 wird nachfolgend
in Verbindung Figur 8 noch näher erläutert. An dem Zapfen 38 ist bei dieser Darstellung
die äußere Längsstrebe 25 sowie die verlängerte Querstrebe 28 beweglich gehalten und
über eine Sicherungsscheibe 39 axial fixiert. Die Querstrebe 28 wiederum ist über
einen weiteren Zapfen 40 mit dem inneren Metallprofil 13 des Seitenteils 9 verbunden.
Die Querstrebe 28 ist außerdem über den Zapfen 41 sowohl mit der inneren Längsstrebe
24 als auch mit der Stützstrebe 19 drehbar verbunden, wobei die Stützstrebe 19 in
dieser Figur hinter dem Zapfen 38 an der Seitenfläche 42 der Lamelle 3 angreift. Die
Gummidichtung 6 wird mittels entsprechend ausgestalteter Noppen 43, die in geeignete
Ausnehmungen 44 in dem inneren und äußeren Metallprofil 13, 14 eingreifen, an diesen
flach anliegend fixiert. Der innere Schenkel 11 der Gummidichtung 6 weist an seinem
freien Ende noch eine zusätzliche Dichtlippe 45 auf, die das Eindringen von Feuchtigkeit
verhindert.
[0022] Die Bohrungen 46 dienen dem Eindrehen von Montageschrauben und die Ausnehmung 47
dem Einlegen von Montagewinkeln beim Zusammenbau des Rahmens. Sowohl der Zapfen 38
als auch die Stützstrebe 19 durchstoßen die Gummidichtung 6.
[0023] Figur 7 zeigt in einer vergrößerten Ausgestaltung einen Querschnitt durch das obere
Querteil 7, das in seinem Aufbau mit Ausnahme der Lamellenhalterung 23 dem Aufbau
der Seitenteile 9, 10 sowie dem Unterteil 8 entspricht. Der einzige Unterschied besteht
darin, daß die Gummidichtung 6 in diesem Bereich eine Verlängerung 22 aufweist, um
das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern und einen dichten Raum 21 im Bereich
des oberen Endes 20 der Lamelle zu bilden.
[0024] Figur 8 zeigt in der Figur 8a einen Schnitt durch den Rand einer Lamelle 3 mit dem
Isolierglasfenster 4 und dem mit dem Isolierglasfenster 4 verklebten Metallprofil
5. Das Metallprofil 5 weist, wie bereits erwähnt, eine Ausnehmung 36 auf, die mit
einer Hinterschneidung ausgebildet ist, beispielsweise auch in Form eines Schwalbenschwanzes
usw., um zu verhindern, daß die Beschlagplatte 37, die von der Stirnseite in das Metallprofil
eingeführt wird, sich in axialer Richtung des Zapfens 38 bewegen kann. Nach dem Einschieben
der Beschlagplatte 37 wird diese an dem Metallprofil 5 mittels einer Sicherungsschraube
38 fixiert. Figur 8b zeigt die eingeschobene Beschlagplatte 37 mit dem Zapfen 38 und
dem weiteren Zapfen 41 zur Halterung der Stützstrebe 19. In der Stirnansicht des Metallprofils
5 gemäß Figur 8c ist die Anordnung der Sicherungsschraube 48 und der Zapfen 38 und
41 ersichtlich.
[0025] Figur 9 zeigt das obere und das untere Ende einer Lamelle 3 mit den angeklebten Gummidichtungen
17 in einer vergrößerten Darstellung.
1. Lamellenfenster für senkrechte Fassenden mit einem rechteckigen Rahmen, der ein oberes
und ein unteres Querteil sowie zwei Seitenteile aufweist, die jeweils aus einem äußeren
und einem inneren Metallprofil bestehen, welche durch wärmeisolierende Stege miteinander
verbunden sind, gekennzeichnet durch, eine in dem Rahmen (1) eingelegte rundum umlaufende Dichtung (6), vorzugsweise aus
Gummi, die einen im wesentlichen stufenförmigen Querschnitt aufweist und zwei versetzt
angeordnete mit nach außen weisenden Flächen versehene Schenkel (11, 12) sowie einen
im wesentlichen senkrecht zu den Schenkeln (11, 12) angeordneten und diesen verbindenden
Quersteg (16) umfaßt, wobei der äußere Schenkel (12) mit dem äußeren Metallprofil
(14) und der innere Schenkel (11) mit dem inneren Metallprofil (13) verbunden ist,
und die nach außen weisende Fläche des inneren Schenkels (11) eine Dichtfläche bildet,
auf der die Lamellen (3) im Randbereich mit ihrer Innenseite flächig anpressen, und
Lamellenhalterungen (23), die einander gegenüberliegend in den Seitenteilen (9, 10)
beweglich gelagert sind und an dem Drehpunkt (30) der Lamelle (3) am oberen Ende (20)
jeder Lamelle (3) angreifen und beim Öffnen die Lamellen (3) aus der Fensterfläche
(49) herausklappen, wobei der Drehpunkt (30) der jeweiligen Lamelle (3) bei Öffnen
in Bezug auf die geschlossene Stellung nach unten und von der Dichtung (6) weg wandert.
2. Lamellenfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende des inneren Schenkels (11) der Dichtung (6) eine nach außen weisende
Dichtlippe (45) angeordnet ist.
3. Lamellenfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (11, 12) der Dichtung (6) in entsprechende Ausnehmungen (44) in
den Metallprofilen (13, 14) eingepreßt sind.
4. Lamellenfenster nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Schenkel (12) der Dichtung (6) mit einem nach außen weisenden Teilbereich
des äußeren Metallprofils (14) fluchtet.
5. Lamellenfenster nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Schenkel (12) der Dichtung (6) im Bereich des oberen Querteils (7)
in Richtung Fensteröffnung (49) verlängert ist und damit ein zu dem inneren Schenkel
(11) der Dichtung (6) parallel verlaufenden kurzen Schenkeln (22) aufweist, der mit
dem inneren Schenke (11) einen Aufnahmeraum (21) für die Oberkante (20) der oberen
Lamelle (3) bildet.
6. Lamellenfenster nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (3) an den einander zugewandten stirnseitigen oberen bzw. unteren
Lamellenflächen je eine Dichtung (17) mit Dichtlippe aufweisen.
7. Lamellenfenster nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenhalterungen (23) als Parallelogrammgetriebe ausgebildet sind, die
jeweils zwei parallel in Längsrichtung des jeweiligen Seitenteils (9, 10) verlaufende
innere und äußere Längsstreben (24, 25), mit diesen beweglich verbundene parallele
Querstreben (26 bis 29), die an dem jeweiligen zweiten Teil (9, 10) beweglich gelagert
sind, und Stützstreben (19) für jede Lamelle (3) aufweist, die an der inneren Längsstrebe
(25) und an der Seite der Lamelle (3) entfernt vom Drehpunkt (30) der Lamelle (3)
gelagert sind, um die Öffnungs- und Schließbwegung der Lamelle (3) zu bewirken.
8. Lamellenfenster nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Querstrebe (28) über die innere Längsstrebe (24) hinausragt.
9. Lamellenfenster nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (3) nur an den beiden vertikalen Seiten ein Metallprofil (5) zur
Halterung des Fensterglases (4) oder Bleches aufweist.
10. Lamellenfenster nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (3) an den beiden vertikalen Seiten ein Metallprofil (5) aufweisen,
das in Profillängsrichtung im Bereich des oberen Endes eine in Richtung Rahmen (1)
weisende Ausnehmung (36) mit Hinterschneidung aufweist, in die von der Stirnseite
des Metallprofils (5) her eine Beschlagplatte (37) eingeführt ist, die mittels einer
Halteschraube (48) fixiert wird, und mindestens ein Halteelement (38, 41) zur Halterung
der Lamelle (3) an der Lamellenhalterung (23) aufweist.
11. Lamellenfenster nach Anspruch 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschlagplatte (37) einen ersten Haltezapfen (38) zur Fixierung an der äußeren
Längsstrebe (25) und einen mit Abstand dazu angeordneten zweiten Haltezapfen (41)
zur Fixierung an der Stützstrebe (19) aufweist.