[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Widerstand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, vorzugsweise mit auf der dem Substrat abgewandten Seite der Widerstandsfolie angeordneten
Anschlußkontaktflächen, und Verfahren zur Herstellung solcher Widerstände.
[0002] Niederohmige Meß-Leistungswiderstände dieser Art, deren Widerstandswerte häufig im
Milliohmbereich liegen, für manche Anwendungsfälle aber auch bis in Größenordnungen
von mehr als 100 Ohm reichen können, werden häufig in SMD-Bauweise benötigt, so daß
sie wie die bekannten Chip-Bauelemente mit ihren flachen Anschlußkontakten unmittelbar
auf flache Anschlußleiter von Leiterplatten aufgelötet oder mit ihrem Substrat flach
auf die Oberfläche eines Kühlkörpers gelötet oder geklebt werden können. Die Widerstände
können auch zusammen mit Leistungshalbleitern und anderen passiven Komponenten in
sogenannten Leistungshybridschaltungen eingesetzt werden, wobei an den Anschlußkontaktschichten
der Widerstände externe Anschlußdrähte angebracht werden ("Bonden"). Ein wesentlicher
Vorteil dieser Oberflächenmontage ist neben einer möglichen Verkleinerung und besseren
Platzausnutzung die gute Wärmeableitung aus dem Widerstandselement. In vielen Fällen
wird ferner eine immer weitergehende Miniaturisierung von Meß- oder Leistungswiderständen
verlangt. Andererseits werden immer höhere Belastungen der Widerstände und entsprechend
höhere Betriebstemperaturen erforderlich. Hinzu kommt, daß die Widerstände mit möglichst
geringem Aufwand herstellbar und weiterverwendbar sein sollen, da die zu bestückenden
Schaltungen oft sehr kostenempfindlich sind. Diese Anforderungen werden durch die
bisher bekannten SMD- oder Chip-Widerstände nicht immer ausreichend erfüllt.
[0003] Ein aus dem DE-GM 90 15 206 bekannter SMD-Widerstand der eingangs genannten Art hat
als Anschlußkontakt eine kompakte Perle aus Lötzinn. Zu seiner Herstellung bildet
man zunächst einen Verbundkörper durch Verpressen eines Aluminiumsubstrates (z.B.
aus AlMg3-Blech) mit einer Folie aus einer Widerstandslegierung, zwischen denen sich
eine Klebefolie befindet. Dann wird die Widerstandsfolie durch Fotoätzen in die gewünschte
Form mit den erforderlichen Bahnstrukturen gebracht. Nach dem Ätzen wird die die Widerstandsfolie
tragende Oberfläche des Verbundkörpers im Siebdruckverfahren mit einer Schicht aus
Lötstopplack beschichtet, wobei die späteren Anschlußkontaktbereiche definiert und
ausgespart werden, die sodann im Siebdruckverfahren mit einer Lotpaste bedruckt werden,
aus der schließlich durch einen Umschmelzvorgang eine den Anschlußkontakt bildende
Lotperle entsteht.
[0004] Aus der DE 43 39 551 C1 ist ferner ein niederohmiger Meßwiderstand in SMD-Bauweise
bekannt, dessen Anschlußkontakte sich nicht auf der dem Substrat abgewandten Seite
der Widerstandsfolie befinden, sondern durch das Substrat selbst gebildet werden.
Zur Herstellung wird zunächst aus einem Kupferblech, einer mit einem Kleber bedeckten
Polyimidfolie und der Widerstandsfolie ein relativ großes Laminat gebildet, das den
sogenannten "Nutzen" bildet, aus dem nach Ätzen der erforderlichen Widerstandsstruktur,
anschließendem Erzeugen von die Widerstandsfolie mit dem Kupferblech verbindenden
Kupferschichten und Durchätzen des Kupferbleches zur Trennung der durch das Substrat
gebildeten Anschlußkontakte beispielsweise etwa 2000 Widerstände vereinzelt werden
können.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen als Leistungswiderstand
für Strommessungen geeigneten Widerstand zu schaffen, der noch höher belastbar ist
als bisher und einfach in großen Stückzahlen herstellbar und weiterverwendbar ist,
ohne daß die erforderliche Präzision und Zuverlässigkeit des Widerstands beeinträchtigt
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0007] Durch die Erfindung wird die Herstellung einer großen Zahl von Widerständen mit den
oben erwähnten Eigenschaften aus dem vorgefertigten Dreifachverbund-Laminat aus Widerstandsfolie,
Klebeschicht und Substrat mit geringem Aufwand ermöglicht. Wenn es auf extreme Miniaturisierung
ankommt, lassen sich beispielsweise aus einem "Nutzen" von 300 x 400 mm problemlos
8000 Widerstände herstellen. Die Widerstände können je nach Bedarf als SMD-Bauelemente
für Leiterplatten oder auch als Innenelemente für andere Widerstandstypen verwendet,
z.B. in Gehäuse eingebaut oder an dickeren Kupferträgern, Kühlkörpern usw. befestgt
werden usw.
[0008] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines relativ stark mit
Keramikpulver gefüllten Kunstharzklebers vorzugsweise in Form einer Folie als Klebeschicht
des Laminats vorteilhaft, und zwar sowohl bei der Herstellung, insbesondere beim Vereinzeln
der Widerstände, als auch beim fertigen Bauelement. Diese Klebeschicht ist mechanisch
und thermisch belastbar und den bisher bei der Herstellung von Widerständen verwendeten
Polyimidklebefolien hinsichtlich der Ableitung der Verlustwärme der Widerstandsfolie
überlegen. Solche mit Keramikpulver oder anderem wärmeleitenden, aber elektrisch isolierendem
körnigem Material gefüllte Kunststoffklebeschichten sind an sich bekannt, nämlich
zum Aufkleben von Halbleiterbauelementen auf wärmeableitende Gehäuseteile oder Kühlkörper.
Bei dem hier beschriebenen Widerstand haben sie aber im bekannten Fall nicht relevante
Vorteile wie Sprödigkeit und leichte Zerbrechbarkeit.
[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung das
vorzugsweise ein gut wärmeleitendes Metall wie Kupfer oder Aluminium enthaltende Substrat
zum Zertrennen des Laminats von seiner der Widerstandsfolie abgewandten Rückseite
her längs der Trennlinien durchgeätzt wird. Dort befindet sich dann nur noch das Material
der Klebeschicht, da an den Trennstellen zuvor beim Ätzen der Widerstandsstrukturen
und erforderlichenfalls der Anschlußkontaktschichten auch alles Metall von der anderen
Seite her entfernt worden war. Insbesondere der oben erwähnte gefüllte Kleber ist
relativ spröde und kann zum Vereinzeln der Widerstände leicht durchgebrochen werden,
zweckmäßig in einem einzigen Arbeitsgang mit einer auf die Widerstandsseite des Laminats
gepreßten gummielastischen Matte, die die gesamte Oberfläche des "Nutzens" bedeckt.
[0010] Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung ergeben sich wesentliche, insbesondere verfahrenstechnische
Vorteile daraus, daß die Anschlußkontaktschichten nicht wie bisher nach dem Ätzen
der Widerstandsstruktur, sondern durch partielle Vormetallisierung der Widerstandsfolie
aufgebracht werden, entweder auf deren Oberseite oder z.B. in zuvor eingeätzte Ausnehmungen
der Widerstandsfolie. Wenn die Anschlußkontaktschichten zur Vereinfachung des Verfahrens
zunächst größer ausgebildet werden als später gewünscht, können die Widerstands- und
Kontaktstrukturen in einem einzigen gemeinsamen Arbeitsgang geätzt werden. Dieser
Vorteil besteht auch bei Verwendung anderer Klebeschichten ohne Keramikfüllung. Andererseits
ergeben sich die Vorteile der Verwendung des gefüllten Klebers auch bei Widerständen,
deren Widerstandsfolie keine vormetallisierten Kontaktschichten haben, sondern lediglich
Anschlußkontaktflächen, die erst beim vereinzelten Widerstand kontaktiert werden.
[0011] Die Erfindung eignet sich besonders für extrem kleine Widerstände, aber auch für
großflächige Bauelemente mit Seitenlängen von einigen cm.
[0012] An einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
- Fig. 1A und 1B
- zwei Ausführungsformen des zu erzeugenden Widerstands in schematischer Darstellung;
- Fig. 2A bis 2G
- schematische Darstellungen zur Erläuterung aufeinanderfolgender bzw. alternativer
Verfahrensschritte bei der Herstellung der Widerstände; und
- Fig. 3
- eine Darstellung zur Erläuterung von Vorteilen der bevorzugten Vereinzelungsmethode
bei dem beschriebenen Verfahren.
[0013] Der in Fig. 1A dargestellte Widerstand besteht im wesentlichen aus einem Substrat
1 aus einem Metall wie Kupfer oder Aluminium, der Widerstandsfolie 2 aus Metall wie
z.B.einer der für Präzisionsmeßwiderstände bekannten CuNi-Legierungen und einer dazwischen
angeordneten Klebeschicht 3, mit der die Widerstandsfolie 2 auf dem Substrat 1 befestigt
ist. Das Substrat 1 ist in der Regel dicker als die Widerstandsfolie und kann neben
der Tragfunktion als Kühlkörper dienen. Die Widerstandsfolie ist in üblicher Weise
für den jeweils gewünschten Widerstandswert strukturiert, beispielsweise in Vierpolausführung
(vgl. Fig. 2B) und/oder in Form einer Mäanderbahn, und hat auf ihrer dem Substrat
abgewandten Oberfläche an entgegengesetzten Enden jeweils am Rand des Widerstands
die zu seinem elektrischen Anschluß an externe Schaltungen dienenden voneinander getrennten
Anschlußkontaktflächen. Bei dem dargestellten Beispiel befinden sich auf diesen Flächen
aufmetallisierte Anschlußkontaktschichten 4, die aber nicht immer notwendig sind.
Die Anschlußkontakte können jeweils aus mehreren Schichten aus unterschiedlichen Metallen
bestehen, z.B. aus einer unteren Schicht 5 aus Kupfer, die einen niederohmigen Kontaktübergang
schafft, und einer darauf befindlichen Schicht 6 aus Nickel, die die spätere externe
Kontaktierung erleichtert, also je nach Anwendungsfall eine Lötverbindung oder das
Anschließen von Verbindungsdrähten.
[0014] Wichtig für Herstellung und Eigenschaften des hier beschriebenen Widerstands ist
die Klebeschicht 3, bei der es sich um eine flexible Kunststoff-Folie handelt, die
z.B. eine Dicke in der Größenordnung von 75 oder 100 µm haben kann. Sie soll einerseits
neben der erforderlichen elektrischen Isolierung die feste und dauerhaft zuverlässige
Haftung der Widerstandsfolie auf dem Substrat auch bei hoher mechanischer und thermischer
Belastung und andererseits möglichst gute Wärmeleitfähigkeit gewährleisten. Aus diesen
Gründen besteht die Schicht 3 aus einem Kunststoffkleber wie z.B. Epoxydharz oder
Polyimidmaterial, der mit einem wärmeleitenden Pulver gefüllt ist, vorzugsweise mit
Keramikpulver, z.B. Aluminiumoxid, Bornitrid oder dergleichen, wie es für andere Zwecke
an sich bekannt ist. Wie schon erwähnt wurde, wird dadurch bei dem hier beschriebenen
Widerstand die Wärmeableitung aus der Widerstandsfolie in das Substrat im Vergleich
mit den zur Herstellung von Widerständen bisher verwendeten Kunststoffklebeschichten
wesentlich verbessert. Der Füllgrad (z.B. 60-70 %, bezogen auf das Kunststoffgewicht)
ist so gewählt, daß sich bei guter Wärmeleitung (hoher Füllgrad) noch eine ausreichende
Haftung der Widerstandsfolie 2 auf dem Substrat 1 ergibt.
[0015] Fig. 1B zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Widerstands, dessen Anschlußkontaktschichten
4' in Ausnehmungen 8 angeordnet sind, die an den seitlichen Rändern des Widerstands
in die dem Substrat 1 abgewandte Oberseite der Widerstandsfolie 2' eingearbeitet sind,
wie noch näher erläutert wird. Auch hier kann die Anschlußkontaktschicht 4' aus einer
oder bei Bedarf mehreren unterschiedlichen Metallschichten bestehen. Wie aus Fig.
1 erkennbar ist und sich auch aus dem nachfolgend beschriebenen Verfahren ergibt,
befinden sich die Anschlußkontaktschichten 4 vollständig innerhalb des Außenumfangs
der Widerstandsschicht, die ihrerseits innerhalb des Außenumfangs des Substrates liegt.
[0016] Das schematisch dargestellte Widerstandselement kann anschließend in üblicher Weise
mit Schutzschichten versehen und/oder problemlos in Gehäuse oder sonstige externe
Anordnungen eingebaut werden.
[0017] Zur Herstellung der Widerstände wird zunächst das in Fig. 2A dargestellte Laminat
aus einem das Substrat 1 bildenden Metallblech, bei dem es sich beispielsweise um
ein 0,5 mm dickes Kupferblech handeln kann, der Klebeschicht 3 und der metallischen
Widerstandsfolie 2 in einer mehrere tausend Widerstände ergebenden Größe erzeugt.
Der Kleber wird entweder im Siebdruckverfahren in mehreren Schichten z.B. auf das
Substrat aufgetragen oder als vorgefertigter Trockenfilm in einer temperierten Presse
übertragen. Die eigentliche Verklebung dieses Dreifachverbundes erfolgt danach in
einer Vakuumpresse bei hoher Temperatur (z.B. in der Größenordnung von 180 °C) und
hohem Druck (beispielsweise in der Größenordnung von 20 bar = 20 x 10
5 Pa). Vakuum kann hierbei notwendig sein zur Vermeidung von Lufteinschlüssen, die
die Haftfestigkeit und die Wärmeableitung durch den Kleber stark reduzieren würden.
[0018] Zum Erzeugen der einzelnen Widerstände werden nun in einem ersten Arbeitsschritt
in der aus der Fotolithographie bekannten Weise mit Hilfe einer Fotomaske und einer
lichtempfindlichen auflaminierten Folie Bereiche definiert, die die späteren Kontaktflächen
der Widerstände umfaßt. Wie in Fig. 2B erkennbar ist, werden zunächst Bereiche 42
definiert, die größer sind als die späteren Kontaktbereiche 23 des fertigen Widerstands,
weil das einfacher ist als eine genau den gewünschten Anschlußkontaktschichten entsprechende
fotolithografische Definierung. Die später zu erzeugende Widerstandsstruktur ist bei
22 angedeutet. In den Bereichen 42 wird dann eine galvanische oder chemische Metallisierung
durchgeführt, wobei der zwischen den Bereichen 42 liegende Teil während der Metallisierung
mit einer Fotoresist- oder sonstigen Schutzschicht abgedeckt sein kann. Die partielle
Metallisierung kann aber auch dadurch erfolgen, daß zunächst die Gesamtfläche beschichtet
und danach der zu den Kontaktflächen komplementäre Bereich selektiv abgeätzt wird
(ohne das darunterliegende Widerstandsmetall anzugreifen).
[0019] Wie ebenfalls aus Fig. 2B erkennbar ist, kann die Widerstandsstruktur 22 für je zwei
voneinander getrennte Anschlußflächen an ihren entgegengesetzten Enden ausgebildet
sein, wie bei 23 angedeutet ist. Bei dieser vierpoligen Ausbildung können bekanntlich
zwei Anschlußkontakte für den Stromanschluß und die beiden anderen für den Spannungsanschluß
dienen, wie es für Meßzwecke erforderlich ist.
[0020] Fig. 2C zeigt einen Schnitt durch Fig. 2B längs der Ebene A-A. Die Metallisierung
der Bereiche 42 kann mit einer oder gemäß Fig. 2C mehreren Schichten durchgeführt
werden. Die unterste, vorzugsweise aus Kupfer bestehende Schicht 5 (vgl. auch Fig.
1A) dient dazu, diesen Bereich niederohmiger zu machen, während die oberste, vorzugsweise
aus Nickel bestehende Schicht 6 die spätere Kontaktierung erleichtert, wie schon erwähnt
wurde.
[0021] Bei extrem niedrigen Widerstandswerten muß eine entsprechend dicke Widerstandsfolie
verwendet werden, was wiederum zur Folge hat, daß auch eine entsprechend dicke Kupferschicht
als Anschlußkontaktschicht abgeschieden werden muß, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Insbesondere in diesen Fällen wird die Widerstandsfolie in den definierten Bereichen
42 vor der Metallisierung um einen Betrag dünner geätzt, der ungefähr der späteren
Auftragsdicke der Kupferschicht entspricht. Das hat u.a. den Vorteil, daß die nachfolgenden
Arbeitsgänge nicht durch eine Stufe vom beschichteten zum unbeschichteten Bereich
behindert werden. Die eingeätzten wannenartigen Vertiefungen oder Ausnehmungen sind
in der (im übrigen Fig. 2C entsprechenden) Fig. 2D bei 43 erkennbar. Auch hier kann
auf das in die Ausnehmungen 43 eingebrachte Kupfer eine vorzugsweise dünnere Nickelschicht
6 aufmetallisiert werden.
[0022] Erst nach der beschriebenen partiellen Vorbeschichtung der Widerstandsseite des Laminats
(des "Nutzens") wird die eigentliche Struktur der Widerstände und der Kontaktflächen
durch einen weiteren Fotolithographieprozeß definiert und durch Ätzen erzeugt. Vorteilhaft
erfolgt das Ätzen in einem einzigen Arbeitsgang, wobei im Bereich des eigentlichen
Widerstands nur das Widerstandsmaterial und im Kontaktbereich die Widerstandsfolie
mit ihrer Metallisierung bis zu der Klebeschicht 3 durchgeätzt werden, wie in Fig.
2E am Beispiel der (zu Fig. 2C alternativen) Ausführungsform nach Fig. 2D erkennbar
ist. Die Ätzkanten an den Rändern der späteren Widerstände sind dort mit 44 bezeichnet.
[0023] Abweichend von dem hier beschriebenen Verfahren besteht die Möglichkeit, Widerstände
ohne Anschlußkontaktschichten herzustellen. In diesem Fall wird nur die gewünschte
Widersstandsstruktur fotolithografisch definiert und geätzt. Je nach Anwendungsfall
können die nötigen Anschlüsse später bei Weiterverwendung der einzelnen, im wesentlichen
fertigen Widerstände gebildet werden.
[0024] Nach dem Ätzen der Widerstandsstruktur und nach Entfernung der zum Ätzen benötigten
Hilfsschichten und der Reinigung des Laminats sind die Widerstände nun fertig zum
Vereinzeln. Wenn nötig, kann zuvor, also noch am "Nutzen", ein Abgleich der Widerstandswerte
in bekannter Weise z.B. durch Einschnitte in die Widerstandsfolie durchgeführt werden.
[0025] Zum Vereinzeln könnten die Widerstände z.B. in der bisher üblichen Weise (DE 43 39
551 C1) mit einer Koordinatenstanze der Reihe nach ausgestanzt werden. Die keramische
Füllung des bei dem hier beschriebenen Verfahren vorzugsweise verwendeten Klebers
kann aber eine stark abrasive Wirkung auf die Stanzwerkzeuge haben, die deshalb ständig
nachgearbeitet werden müssen, beispielsweise nach jeweils weniger als 1000 Arbeitsgängen,
so daß nicht einmal die Widerstände eines "Nutzens" ohne Nacharbeitung der Stanze
vereinzelt werden könnten. Außerdem besteht beim Stanzen die Gefahr, daß im Randbereich
der Widerstände, wo beim Stanzen ein Materialeinzug auftritt, eine mehr oder weniger
breite Kleberablösung erfolgt, wie in Fig. 3 zur Erläuterung bei 30 dargestellt ist.
Der Randbereich 31, über den sich der Kleber vom Substrat löst, kann mehr als 0,5
mm betragen. Diese Gefahr ergibt sich insbesondere bei dem hier verwendeten, aufgrund
des hohen Keramikfüllgrades relativ spröden Kleber und begrenzt die gewünschte Miniaturisierung
der Widerstände.
[0026] Eine Möglichkeit zur Vermeidung dieser Schwierigkeit wäre das Vereinzeln der Widerstände
durch Zerschneiden, insbesondere mit einer Laser-Schneideanlage, die aber relativ
aufwendig und langsam ist und außerdem die elektrischen Eigenschaften der Bauelemente
beeinträchtigen kann.
[0027] Bei dem hier beschriebenen Verfahren wird eine weniger aufwendige und schonendere
Vereinzelungsmethode angewendet. Wie in Fig. 2F dargestellt ist, wird das Metallsubstrat
1 von seiner der Widerstandsfolie 2 abgewandten Rückseite her in einem schmalen, dem
Umriß des Widerstandes folgenden Bereich abgeätzt, so daß sich die bis zu der Klebeschicht
3 durchgehenden Einschnitte 50 und folglich am Substrat 1 geätzte Seitenflächen 51
des zu erzeugenden Bauelements ergeben, ähnlich wie die geätzten Seitenflächen 44
(Fig. 2E) der Widerstandsfolie 2 und der Anschlußkontaktflächen 5 und 6. Da die Kontur
der Trennlinien bzw. Einschnitte 50 fotolithographisch und ätztechnisch definiert
und erzeugt wird, kann sie problemlos nahezu beliebig komplex sein. Besonders vorteilhaft
ist ferner, daß hierbei auch je nach Bedarf gewünschte sonstige Aussparungen oder
Löcher in dem Widerstand ohne Mehraufwand erzeugt werden können.
[0028] Da dieser Ätzvorgang noch am "Nutzen" für alle Widerstände gleichzeitig durchgeführt
wird, ergibt sich ein im Vergleich mit der individuellen Bearbeitung der einzelnen
Bauelemente entsprechend reduzierter Aufwand.
[0029] Nach dem Ätzen hängen die Widerstände über die Klebeschicht 3 noch im "Nutzen", also
im ursprünglichen großen Laminat zusammen, so daß problemlos die weitere Handhabung
möglich ist. Da andererseits bei dem oben anhand von Fig. 2E erläuterten Strukturätzvorgang
auch das Widerstandsmetall bis innerhalb der Trennlinien entfernt worden war, wie
in Fig. 2F erkennbar ist, sind die Widerstände nach dem Einätzen der Einschnitte 50
nur noch durch die kurzen Klebeschichtbrücken 52 verbunden, die aufgrund ihrer Sprödigkeit
leicht zerbrochen werden können. Die Vereinzelung geschieht durch einen einfachen
Preßzyklus in einer Plattenpresse. Auf der Widerstandsseite wird ganzflächig über
den "Nutzen" eine Silikonmatte 54 gelegt, so daß beim Zufahren der Presse durch den
Materialfluß des Silikons ein Abscheren oder Brechen des Klebers über die Außenkante
erfolgt, wie in Fig. 2G an den Bruchstellen 55 erkennbar ist.
[0030] Die aus Folien hergestellten Widerstände der hier beschriebenen Art eignen sich sowohl
für de SMD-Montage als auch für die Kontaktierung über Bond-Drähte und können vor
allem als Meßwiderstand mit Widerstandswerten im Milliohmbereich (typisch zwischen
1 und 500 mOhm) verwendet werden. Sie sind hoch belastbar und wegen ihres extrem niedrigen
inneren Wärmewiderstands (typisch kleiner als 1 K/W x cm
2) kurzzeitig auch erheblich überlastbar.
[0031] Zur Herstellung erfindungsgemäßer Widerstände mit dem gefüllten Kleber zwischen seiner
Widerstandsfolie und seinem Substrat eignen sich auch andere als das oben beschriebene
Verfahren. Beispielsweise könnten die Widerstände in an sich bekannter Weise durch
Zerschneiden des Laminats mit einem Laser vereinzelt werden. Andererseits kann das
beschriebene Verfahren auch Vorteile gegenüber vergleichbaren bekannten Verfahren
haben, wenn Klebefolien ohne Keramikpulverfüllung verwendet werden.
1. Elektrischer, insbesondere niederohmiger Widerstand mit einer aus einer Widerstandslegierung
bestehenden Metallfolie (2), einem gut wärmeleitfähigen Substrat (1) und einer zwischen
der Widerstandsfolie (2) und dem Substrat (1) befindlichen und diese fest miteinander
verbindenden Klebeschicht (3) aus Isoliermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (3) aus einem mit Pulver aus wärmeleitfähigem Isoliermaterial
gefüllten Kunststoffmaterial besteht.
2. Widerstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (3) aus einem mit Keramikpulver gefüllten Epoxydharz oder Polyimidkunststoff
besteht.
3. Widerstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllgrad des Pulvers etwa 60-70 % beträgt.
4. Widerstand nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit auf der dem Substrat (1) abgewandten
Seite der Widerstandsfolie (2) angeordneten Anschlußkontaktschichten (4), dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkontaktschichten (4) aus einer galvanisch oder chemisch aufgebrachten
Metallisierung beispielsweise aus Kupfer und/oder Nickel bestehen.
5. Widerstand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er in Ausnehmungen (43) der Widerstandsfolie (2) in deren dem Substrat (1) abgewandten
Oberfläche angeordnete Anschlußkontakte enthält.
6. Widerstand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die quer zu den Schichtebenen verlaufenden metallischen Seitenflächen (44; 51)
durch Ätzen gebildet sind.
7. Verfahren zur Herstellung von elektrischen, insbesondere niederohmigen Widerständen
mit einer Widerstandsfolie (2), die sich vollständig innerhalb des Umfangs eines Substrates
(1) der einzelnen Widerstände befindet, wobei eine Metallfolie (2) aus einer Widerstandslegierung
mittels einer wärmeleitfähigen Klebeschicht (3) aus Isoliermaterial auf ein aus gut
wärmeleitfähigem Material bestehendes Substrat (1) geklebt wird, wobei die Widerstandsfolie
(2) zur Erzeugung einer Vielzahl einzelner Widerstandselemente geätzt wird, und wobei
das aus der geätzten Widerstandsfolie, dem Substrat und der dazwischen befindlichen
Klebeschicht bestehende Laminat in die einzelnen Widerstände zertrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandsfolie (2), das Substrat (1) und die zwischen ihnen angeordnete
Schicht (3) aus einem Kunststoffkleber, der mit einem Pulver aus wärmeleitendem Isolierwerkstoff
gefüllt ist, in einer Presse erhitzt und zusammengepreßt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung durch Verpressen des Laminats (1, 2, 3) im Vakuum durchgeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (3) im Siebdruckverfahren aufgetragen oder als vorgefertigter
Trockenfilm zwischen Widerstandsfolie (2) und Substrat (1) angeordnet wird.
10. Verfahren zur Herstellung von elektrischen, insbesondere niederohmigen Widerständen
mit einer Widerstandsfolie, die sich vollständig innerhalb des Umfangs eines Substrates
(1) der einzelnen Widerstände befindet, und mit auf der dem Substrat (1) abgewandten
Oberfläche der Widerstandsfolie (2) befindlichen Anschlußkontakschichten (4), wobei
eine Metallfolie (2) aus einer Widerstandslegierung mittels einer wärmeleitfähigen
Klebeschicht (3) aus Isoliermaterial auf ein aus gut wärmeleitfähigem Material bestehendes
Substrat (1) geklebt wird, wobei die Widerstandsfolie (2) zur Erzeugung einer Vielzahl
einzelner Widerstandselemente geätzt wird, und wobei das aus der geätzten Widerstandsfolie,
dem Substrat und der dazwischen befindlichen Klebeschicht bestehende Laminat in die
einzelnen Widerstände zertrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst auf der dem Substrat (1) abgewandten Oberfläche der Widerstandsfolie
(2) an den Stellen, an denen sich die Anschlußkontaktschichten (4) der zu erzeugenden
Widerstände befinden sollen, fotolithographisch mindestens die Flächen (23) der gewünschten
Anschlußkontakte enthaltende begrenzte Flächenbereiche (42) gebildet und diese begrenzten
Bereiche (42) dann mit Anschlußkontaktmetall beschichtet werden, und daß anschließend
die partiell metallisierte Widerstandsfolie (2) zur Erzeugung der Widerstandsstrukturen
(22) geätzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die begrenzten metallisierten Flächenbereiche (42) zunächst größer sind als die
gewünschten Anschlußkontaktflächen (23), und daß die gewünschten Anschlußkontaktschichten
(4) durch Ätzen gleichzeitig mit der Erzeugung der Widerstandsstrukturen (22) erzeugt
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußkontaktmetall durch galvanische oder chemische Metallisierung aufgebracht
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Anschlußkontaktmetall zwei Schichten (5, 6) aus unterschiedlichen Metallen
(z.B. Cu, Ni) aufgebracht werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur partiellen Metallisierung der Widerstandsfolie (2) an den begrenzten Flächenbereichen
(42) zunächst Ausnehmungen (43) in der dem Substrat (1) abgewandten Oberfläche der
Widerstandsfolie (2) gebildet und diese Ausnehmungen (43) dann mit Kontaktmetall (5)
ausgefüllt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (43) eingeätzt werden.
16. Verfahren zur Herstellung von elektrischen, insbesondere niederohmigen Widerständen
mit einer Widerstandsfolie (2), die sich vollständig innerhalb des Umfangs des Substrates
(1) der einzelnen Widerstände befindet, wobei eine Metallfolie (2) aus einer Widerstandslegierung
mittels einer wärmeleitfähigen Klebeschicht (3) aus Isoliermaterial auf ein aus gut
wärmeleitfähigem Metall bestehendes Substrat (1) geklebt wird, wobei die Widerstandsfolie
(2) zur Erzeugung einer Vielzahl einzelner Widerstandselemente geätzt wird, und wobei
das aus der geätzten Widerstandsfolie, dem Substrat und der dazwischen befindlichen
Klebeschicht bestehende Laminat in die einzelnen Widerstände zertrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zertrennen des Laminats das Substrat (1) längs der Trennlinien von der der
Widerstandsfolie (2) abgewandten Oberfläche aus bis zu der Klebeschicht (3) durchgeätzt
wird und dann auf die dem Substrat (1) abgewandte Seite des Laminats Druck ausgeübt
wird, wodurch die noch verbliebenen Klebeschichtbrücken (52) zerbrochen und die Widerstände
vereinzelt werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 7-16, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebeschicht (3) zur Bildung des Laminats eine Folie aus einem Kunststoffkleber
verwendet wird, der mit Keramikpulver gefüllt ist.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck zum Vereinzeln der Widerstände in einer Presse von einer die gesamte
Oberfläche des Laminats (1, 2, 3) bedeckenden gummielastischen Matte (54) ausgeübt
wird.