[0001] Die Erfindung betrifft ein Vertikalschiebefenster mit einem kippbaren und vertikal
verschiebbaren Fensterflügel sowie beidseitig angeordneten oberen und unteren Führungsteilen
am Fensterflügel, einem Gegengewicht und ebenfalls beidseitig angeordneten Führungsprofilen,
wobei der verschiebbare Fensterflügel vorzugsweise im geschlossenen Zustand mit dem
Fensterrahmen innen- und aussenseitig bündig ist, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Schiebefenster und insbesondere Vertikalschiebefenster sind seit langer Zeit bekannt.
Ihre Vorteile liegen vor allem darin, dass die Fensterflügel bei geöffnetem Zustand
nicht in den Innenraum hineinreichen und deshalb eine viel freiere Ausstattung der
Innenräume ermöglichen. Trotzdem werden insbesondere grossformatige Vertikalschiebefenster
nur selten verwendet, weil sie zumeist schwer und wenig bedienungsfreundlich sind.
Neuere Konstruktionen verwenden deshalb meist ein Gegengewicht und speziell angeordnete
Führungsprofile, um zu erreichen, dass der verschiebbare Fensterflügel im geschlossenen
Zustand mit dem Fensterrahmen im wesentlichen innen- und aussenseitig bündig ist.
[0003] Eine bekannte Lösung der Firma Hartmann & Co. AG, Metallbaufirma in Biel ist das
Aluminium-Vertikalschiebefenster vom Typ ISO 75. Dieser Fenstertyp, der zu einem vollisolierten
Fassadensystem ISO 75 gehört, wurde unter anderem in einem Sonderdruck aus der Periodika
FASSADE 1/94 bekannt gemacht. Das erwähnte Vertikalschiebefenster besteht aus einem
unteren und einem oberen Fensterteil, die über einen Seilzug so miteinander verbunden
sind, dass der eine Fensterteil jeweils das Gegengewicht zum anderen Fensterteil bildet.
Der untere Fensterteil ist nach innen kippbar und lässt sich anschliessend nach oben
verschieben. Wegen der gegenseitigen Verbindung über den Seilzug senkt sich beim Hochschieben
des unteren Fensterteils der obere Fensterteil herab. Bei maximaler Oeffnung überdecken
sich der untere und der obere Fensterteil in Fenstermitte. Der Seilzug ist jeweils
am unteren Rahmen der beiden Fensterteile befestigt. Das Oeffnen und Schliessen dieses
Fensters ist auch über einen elektrischen Antrieb möglich. Nachteile dieser Bauweise
bestehen aber darin, dass die freie Sicht bei voller Oeffnung durch die in Fenstermitte
stehenden beiden Fensterteile beeinträchtigt wird und dass keine Fallsicherung vorhanden
ist.
[0004] Noch immer besteht aber, insbesondere für Restaurantbetriebe und dergleichen, ein
Bedarf nach sehr grossen Vertikalschiebefenstern mit Längen im Bereich von beispielsweise
4 bis 6 Metern, die die erwähnten Nachteile nicht aufweisen. Dabei ist eine kompakte
Bauweise der verwendeten mechanischen Komponenten sehr erwünscht und auch den Sicherheitsaspekten
bezüglich Verriegelung und Betrieb unter ausserordentlichen Umständen wie Stromausfall
oder Seilbruch sollte möglichst Rechnung getragen werden.
[0005] Die vorliegende Erfindung setzt sich deshalb zum Ziel, ein Vertikalschiebefenster
der vorstehend genannten Art mit einer mechanisch besonders kompakten Bauweise der
Aufhängungs-und Führungskomponenten anzugeben, das sowohl für den manuellen wie auch
für den elektrischen Betrieb geeignet ist und bei dem auch die erwähnten Sicherheitsaspekte
hinreichend berücksichtigt sind.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des unabhängigen Patentanspruchs 1 genannten
Merkmale gelöst.
[0007] Die Lösung verwendet Aufhängungs-Achsschenkel, die an oberen Aufhängungen am kipp-
und vertikal verschiebbaren Fensterflügel beidseitig angelenkt sind. Die Aufhängungs-Achsschenkel
sind andererseits auch an Fallsicherungen angelenkt, wobei dieselben über einen Seilzug
mit dem Gegengewicht verbunden sind. Dabei wird der kipp- und vertikal verschiebbare
Fensterflügel von oberen Führungsteilen im Bereich der oberen Aufhängungen in abgewinkelten
zusätzlichen Führungsprofilen geführt.
[0008] Durch die besondere Ausgestaltung der Führung der Fallsicherung am Führungsprofil
wird eine besonders kompakte Bauweise erreicht. Durch die Verwendung von Kugellagern
als Führungsteile erreicht man eine besonders leichtgängige Betätigung des Vertikalschiebefensters.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform lässt sich die speziell für die
manuelle Betätigung geeignete einfache Grundform der Erfindung ohne weiteres auch
zusätzlich mit einem elektrischen Antrieb für das Oeffnen und Schliessen des kipp-
und vertikal verschiebbaren Fensterflügel kombinieren. Zu diesem Zweck können Mitnehmer-Achsschenkel
bzw. Mitnehmerflansche zusammen mit den Aufhängungs-Achsschenkeln an den oberen Aufhängungen
angelenkt werden, wobei diese Mitnehmerflansche dann ihrerseits an eine vom elektrischen
Antrieb angetriebene Kette angelenkt werden.
[0010] Bei der Verwendung eines elektrischen Antriebes ergibt sich ein zusätzlicher Vorteil,
wenn der Mitnehmerflansch längenverstellbar ausgeführt wird. Dann ist es nämlich möglich,
den Anpressdruck des kipp- und vertikal verschiebbaren Fensterflügels am Fensterrahmen
im geschlossenen Zustand einfach einzustellen.
[0011] Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines elektrischen Antriebes liegt darin,
dass bei geschlossenem Fenster zusätzlich eine sehr hohe Einbruchsicherheit erreicht
wird, weil nämlich die Hebelverhältnisse im Bereich der Mitnehmerflansche ein Aufdrücken
des Fensterflügels wirksam verhindern.
[0012] Im folgenden werden anhand von Zeichnungen ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem
manuell betätigbaren Vertikalschiebefenster und ein zweites Ausführungsbeispiel mit
einem elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefenster beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt eines manuell betätigbaren Vertikalschiebefensters in geschlossenem
Zustand,
- Fig. 2
- einen (teilweisen) Vertikalschnitt eines manuell betätigbaren Vertikalschiebefensters
in aufgeklapptem Zustand,
- Fig. 3
- einen (teilweisen) Horizontalschnitt eines manuell betätigbaren Vertikalschiebefensters
in geschlossenem Zustand,
- Fig. 4
- einen am Fensterflügel angebrachten Aufhängungs-Achsschenkel,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt eines elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefensters in geschlossenem
Zustand,
- Fig. 6
- einen (teilweisen) Vertikalschnitt eines elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefensters
in aufgeklapptem Zustand, und
- Fig. 7
- einen Mitnehmerflansch.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt eines manuell betätigbaren Vertikalschiebefensters
1 in geschlossenem Zustand, mit einem oberen fest eingebauten Fensterteil 2 und einem
unteren, kippbaren und vertikal verschiebbaren Fensterflügel 3. Der Fensterflügel
3 hat unten und oben beidseits je einen Halteteil 4, an dem Kugellager 5,6 oder Gleitlager
befestigt sind (siehe dazu auch Fig. 4). Die oberen Halteteile 4 bilden dabei mit
je einem daran angelenkten Aufhängungs-Achsschenkel 7 obere Aufhängungen 8 und mit
den oberen Kugellagern 5 obere Führungen 9. Die unteren Halteteile bilden mit den
unteren Kugellagern 6 untere Führungen 10. Die Aufhängungs-Achsschenkel 7 sind ihrerseits
gelenkig mit je einer Fallsicherung 11 verbunden. Die Fallsicherungen 11 sind an beiden
Seiten des Vertikalschiebefensters 1 über je einen Seilzug 12 und Umlenkrollen 13
mit einem (in Fig. 3) dargestellten Gegengewicht 21 verbunden. Die erwähnten Fallsicherungen
11 sind in gängiger Form im Handel erhältlich und sind dem Fachmann wohlbekannt. Es
handelt sich zumeist um federvorgespannte Vorrichtungen, bei denen im Falle des Verlustes
der Federvorspannung Einrastklauen in einem Führungskanal zum Eingriff kommen.
[0014] Zu beiden Seiten des Vertikalschiebefensters 1 sind Führungsprofile 14 vorhanden,
die vorzugsweise als U-Profile ausgeführt sind und in denen die Führungsteile, nämlich
die Kugellager 5,6 geführt werden. Auf der Höhe der oberen Aufhängung 8 sind zudem
zu beiden Seiten des Vertikalschiebefensters 1 von den Führungsprofilen 14 abzweigende,
abgewinkelte zusätzliche Führungsprofile 15 vorhanden, die vorzugsweise ebenfalls
als U-Profile ausgeführt sind und in denen die oberen Führungsteile, nämlich die Kugellager
5, geführt werden. Parallel zu den Führungsprofilen 14 verläuft eine Profilschiene
16, deren Zweck es ist, zusammen mit den Führungsprofilen 14 einen Führungskanal 17
für die Fallsicherungen 11 zu bilden. Indem darauf verzichtet wird, als Führungskanal
für die Fallsicherungen separate weitere U-Profile zu verwenden, wird eine kompaktere
Bauweise erzielt.
[0015] Im geschlossenen Zustand des Fensterflügels 3 befindet sich die untere Führung 10
am unteren Ende des in diesem Bereich abgeschrägten Führungsprofils 14. Die obere
Führung 9 befindet sich am fensternächsten Punkt im abgewinkelten zusätzlichen Führungsprofil
15. Die Fallsicherung 11 befindet sich in der untersten Stellung im Führungskanal
17.
[0016] Zusätzlich vorhanden, aber nicht dargestellt, ist ein DrehHandgriff am Fensterflügel
3, mit dem mittels einer verdeckt liegenden Verschlusstange und Verschlussnocken der
Fensterflügel 3 verriegelbar ist. Die Verschlussnocken sind dabei vorteilhaft so ausgebildet,
dass auch bei sehr grossen Fenstern im geschlossenen Zustand in kritischen Bereichen,
so etwa in der Fenstermitte, ein sattes Anliegen der Dichtungen 18 gewährleistet ist.
[0017] Fig. 2 zeigt einen (teilweisen) Vertikalschnitt des manuell betätigbaren Vertikalschiebefenster
in aufgeklapptem Zustand. Das Aufklappen und auch das Zuklappen erfolgen manuell mit
Hilfe des nicht dargestellten Griffes am Fensterflügel 3. Im aufgeklapptem Zustand
des Fensterflügels 3 befindet sich die untere Führung 10 noch immer am unteren Ende
des in diesem Bereich abgeschrägten Führungsprofils 14. Die obere Führung 9 befindet
sich jetzt im Abzweigpunkt des abgewinkelten zusätzlichen Führungsprofil 15 vom Führungsprofil
14. Die Fallsicherung 11 befindet sich ebenfalls noch immer in der untersten Stellung
im Führungskanal 17. In dieser Stellung befinden sich aber sowohl die untere Führung
10 wie auch die obere Führung 9 im Führungsprofil 14, so dass der Fensterflügel 3
anschliessend vertikal hochgeschoben werden kann. Das Gegengewicht 21 ist dabei so
bemessen, dass es geringfügig weniger beträgt als das Gewicht des Fensterflügels 3.
[0018] Fig. 3 zeigt einen (teilweisen) Horizontalschnitt eines manuell betätigbaren Vertikalschiebefenster
in geschlossenem Zustand. Aus Gründen der Uebersichtlichkeit wurden die zusätzlich
vorhandenen Umlenkrollen für den Seilzug in der Zeichnung weggelassen. Hier wird die
besonders kompakte mechanische Bauweise der Aufhängungs- und Führungskomponenten besonders
deutlich. Die eine Seite des U-förmigen Führungsprofils 14 bildet eine erste Seitenwand
20 für den Führungskanal 17, in dem der Seilzug 12 und die Fallsicherung 11 geführt
werden. Die Profilschiene 16 bildet die zweite Seitenwand für den Führungskanal 17
und ist vorzugsweise L-förmig ausgebildet. Ebenfalls sichtbar ist das am Fensterflügel
3 angebrachte Halteteil 4 mit dem oberen Kugellager 5 sowie dem am Halteteil 4 und
an der Fallsicherung 11 angelenkten Aufhängungs-Achsschenkel 7. Das Gegengewicht 21
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar hinter einer Montagewand 22 angeordnet.
Prinzipiell kann es jedoch auch an anderen beliebigen Stellen vorgesehen sein.
[0019] Fig. 4 zeigt den am Fensterflügel 3 angebrachten Aufhängungs-Achsschenkel 7 zur Verdeutlichung
im Detail.
[0020] Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt eines elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefenster
in geschlossenem Zustand. Da der elektrische Antrieb, wie bereits früher erwähnt,
ohne weiteres als Zusatz zu der manuell betätigbaren Form des Vertikalschiebefensters
1 angebracht werden kann, wird für die Beschreibung der betreffenden Teile auf die
Figur 1 verwiesen. Der elektrische Antrieb selber, das Untersetzungsgetriebe und die
zugehörigen Steuerungskomponenten sind ebenfalls nicht dargestellt. Hingegen zeigt
die Fig. 5 eine (ebenfalls auf beiden Fensterseiten) neben dem Führungsprofil 14 verlaufende,
über ein unteres und ein oberes Kettenritzel 25,26 geführte Kette 27, die vom elektrischen
Antrieb angetrieben wird. Im Bereich des oberen Kettenritzels 26 ist zudem eine Kettenspannvorrichtung
28 vorhanden. Das untere Kettenritzel 25 ist im Bereich des zusätzlichen abgewinkelten
Führungsprofils 15 angebracht. Bei horizontal verlaufendem zusätzlichem Führungsprofil
15 befindet sich die Achse des unteren Kettenritzels vorzugsweise auf der Höhe des
zusätzlichem Führungsprofil 15. Ein Mitnehmerflansch 29 (auch als Mitnehmer-Achsschenkel
bezeichnet) ist einerseits an der Kette 27 und andererseits am Anlenkpunkt des Aufhängungs-Achsschenkels
7 am Fensterflügel 3 angelenkt. Der Mitnehmerflansch 29 ist längenverstellbar (siehe
dazu auch Fig. 7) und ist vorzugsweise so an der Kette 27 angelenkt, dass er sich
bei geschlossenem Fensterflügel 3 in horizontaler Lage befindet und der Drehpunkt
des unteren Kettenritzels 25 mit der Längsachse des Mitnehmerflansches 29 zusammenfällt.
[0021] Die zu beiden Seiten des Vertikalschiebefensters 1 vorhandenen oberen Kettenritzel
26 sind mit einer gemeinsamen horizontalen Antriebswelle 31 verbunden und werden vom
elektrischen Antrieb über das Untersetzungsgetriebe angetrieben.
[0022] Im geschlossenen Zustand des Fensterflügels 3 befindet sich die untere Führung 10
am unteren Ende des in diesem Bereich abgeschrägten Führungsprofils 14. Die obere
Führung 9 befindet sich am fensternächsten Punkt im abgewinkelten zusätzlichen Führungsprofil
15. Die Fallsicherung 11 befindet sich in der untersten Stellung im Führungskanal
17. Dies ist soweit genau gleich wie beim manuell betätigbaren Vertikalschiebefenster
gemäss Fig. 2. Der hier zusätzlich vorhandene Mitnehmerflansch 29 befindet sich wie
erwähnt in horizontaler Stellung zwischen dem Fensterflügel 3 und dem unteren Kettenritzel
25. In dieser Stellung kann der Fensterflügel 3 manuell nicht aufgedrückt werden,
da die zwischen dem unteren Kettenritzel 25 und dem Mitnehmerflansch 29 bestehenden
Hebel- und Kräfteverhältnisse dies wirksam verhindern. Der Fensterflügel 3 wird dadurch
im geschlossenen Zustand mit einem gewissen Anpressdruck, der auch bei einem allfälligen
Stromausfall weiter vorhanden ist, gegen den Fensterrahmen gedrückt.
[0023] Fig. 6 zeigt einen (teilweiser) Vertikalschnitt des elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefenster
in aufgeklapptem Zustand. Das Aufklappen und auch das Zuklappen des Fensterflügels
3 erfolgt vollständig und ausschliesslich mittels des elektrischen Antriebs, der die
Kettenritzel 25,26 und die Kette 27 in Bewegung versetzt. Aus diesem Grund ist bei
dem elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefenster - im Gegensatz zu der zuvor beschriebenen
manuellen Ausführung des erfindungsgemässen Vertikalschiebefensters - kein Dreh-Handgriff
erforderlich. Zum Öffnen des Fensters wird der Mitnehmerflansch 29 von einem Mitnehmer
30 an der Kette zuerst im Halbkreis um das untere Kettenritzel 25 geführt und dann
hochgezogen. Im aufgeklapptem Zustand des Fensterflügels 3 befindet sich die untere
Führung 10 noch immer am unteren Ende des in diesem Bereich abgeschrägten Führungsprofils
14. Die obere Führung 9 befindet sich jetzt im Abzweigpunkt des abgewinkelten zusätzlichen
Führungsprofil 15 vom Führungsprofil 14. Der Mitnehmer 20 ist an der Kette 27 bereits
ein Stück hochgelaufen. Die Fallsicherung 11 befindet sich ebenfalls noch immer in
der untersten Stellung im Führungskanal 17. In dieser Stellung befinden sich aber
auch hier beim elektrisch angetriebenen Vertikalschiebefenster sowohl die untere Führung
10 wie auch die obere Führung 9 im Führungsprofil 14, so dass der Fensterflügel 3
anschliessend vom elektrischen Antrieb über die Kette 27 und den Mitnehmer 20 vertikal
hochgezogen werden kann.
[0024] Fig. 7 zeigt schliesslich den Mitnehmerflansch 29 im Detail. Er besteht aus zwei
Teilen 35a, 35b, die mit einem Gewindestift 36 miteinander verbunden sind. Dabei ist
der Gewindestift über ein Rechtsgewinde mit dem Teil 35a und über ein Linksgewinde
mit dem Teil 35b verbunden. Dadurch kann der Mitnehmerflansch 29 auch in montiertem
Zustand durch Drehung des Gewindestiftes 36 in seiner Länge verstellt werden. Damit
kann auf einfache Weise der Anpressdruck des Fensterflügels 3 an den Rahmen und damit
die Dichtigkeit des Vertikalschiebefensters 1 genau eingestellt oder bei Bedarf auch
nachgestellt werden.
[0025] Der elektrische Antrieb, die Steuerung des elektrischen Antriebes sowie die dazu
notwendigen Komponenten sind nicht dargestellt, da sie dem Fachmann hinreichend bekannt
sind. Um im Falle eines Stromausfalles trotzdem das Vertikalschiebefenster betätigen
zu können, ist zusätzlich eine Handbetätigung mit einer Handkurbel vorgesehen.
[0026] Die Steuerung des elektrischen Antriebes erfolgt vorzugsweise über Drucktasten. Die
Steuerung des elektrischen Antriebs ist zudem vorzugsweise so ausgeführt, dass sich
der Fensterflügel 3 durch Betätigung der Auf-/Zu-Drucktasten automatisch öffnet oder
schliesst. Zur Beendigung dieser Vorgänge sind Endschalter vorgesehen. Der Schliessvorgang
wird dabei so gesteuert, dass sich der Fensterflügel 3 automatisch bis auf etwa 20
cm über der Endstellung absenkt und dann angehalten wird. Diese Stellung wird von
einem Lagesensor, beispielsweise von einem Magnetschalter in einem entsprechenden
Positionsbereich der Fallsicherung, detektiert. Aus Sicherheitsgründen ist vorgesehen,
dass der restliche Teil des Schliessvorganges dann durch dauerndes Drücken der ZU-Drucktaste
erfolgt.
Bezugsziffernliste
[0027]
- 1
- Vertikalschiebefenster
- 2
- Fensterteil
- 3
- Fensterflügel
- 4
- Halteteil
- 5
- oberes Kugellager
- 6
- unteres Kugellager
- 7
- Aufhängungs-Achsschenkel
- 8
- obere Aufhängung
- 9
- obere Führung
- 10
- untere Führung
- 11
- Fallsicherung
- 12
- Seilzug
- 13
- Umlenkrollen
- 14
- Führungsprofile
- 15
- zusätzliche Führungsprofile
- 16
- Profilschiene
- 17
- Führungskanal
- 18
- Dichtungen
- 20
- erste Seitenwand
- 21
- Gegengewicht
- 22
- Montagewand
- 25
- unterer Kettenritzel
- 26
- oberer Kettenritzel
- 27
- Kette
- 28
- Kettenspannvorrichtung
- 29
- Mitnehmerflansch
- 30
- Mitnehmer
- 31
- Antriebswelle
- 35ab
- Teile
- 36
- Gewindestift
1. Vertikalschiebefenster mit einem kippbaren und vertikal verschiebbaren Fensterflügel
(3) sowie beidseitig angeordneten oberen und unteren Führungsteilen am Fensterflügel
(3), einem Gegengewicht (21) und ebenfalls beidseitig angeordneten Führungsprofilen
(14) zur Aufnahme und Führung der Führungsteile,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fensterflügel (3) beidseitig über je eine obere Aufhängung (8) an je einem Aufhängungs-Achsschenkel
(7) angelenkt ist,
- die Aufhängungs-Achsschenkel (7) ihrerseits jeweils beidseitig an je einer Fallsicherung
(11) angelenkt sind und die Fallsicherungen (11) ihrerseits jeweils über je einen
Seilzug (12) mit dem Gegengewicht (21) verbunden sind, und dass
- der Fensterflügel (3) von den oberen Führungsteilen in beidseitig von den Führungsprofilen
(14) abzweigenden, abgewinkelten zusätzlichen Führungsprofilen (15) geführt ist.
2. Vertikalschiebefenster nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallsicherungen (11) jeweils mindestens einseitig von den Führungsprofilen (14)
geführt sind.
3. Vertikalschiebefenster nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen und unteren Führungsteile als Kugellager (5,6) oder als Gleitlager ausgebildet
sind.
4. Vertikalschiebefenster nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fensterflügel (3) mittels einer verdeckt liegenden Verschlusstange und Verschlussnocken
sowie einem Dreh-Handgriff verriegelbar ist.
5. Vertikalschiebefenster nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Antrieb für den Fensterflügel (3) vorhanden ist, wobei der elektrische
Antrieb beidseitig je eine neben dem Führungsprofil (14) angeordnete und über je einen
oberen und je einen unteren Kettenritzel (26,25) geführte Kette (27) antreibt und
beidseitig an der Kette (27) je ein Mitnehmerflansch (29) angelenkt ist, der seinerseits
zusammen mit dem jeweiligen Aufhängungs-Achsschenkel (7) an der jeweiligen oberen
Aufhängung (8) angelenkt ist und wobei der untere Kettenritzel (25) jeweils im Bereich
des zusätzlichen abgewinkelten Führungsprofils (15) angebracht ist.
6. Vertikalschiebefenster nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmerflansch (29) längenverstellbar ist.
7. Vertikalschiebefenster nach Patentanspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb zusätzlich mit einem Getriebe und einer Handkurbel zum Notbetrieb
bei Stromausfall versehen ist.
8. Vertikalschiebefenster nach einem der Patentansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb mit einer Steuerung mit Drucktasten und Positionssensoren
zum automatischen Oeffnen und Schliessen des Vertikalschiebefensters versehen ist.
9. Vertikalschiebefenster nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Positionssensoren im Bereich der Führungsprofile (14) so angeordnet
und in die Steuerung einbezogen ist, dass der automatische Schliessvorgang durch Ansprechen
dieses Positionssensors kurz vor der vollständigen Schliessung des Fensterflügels
stoppbar ist.
10. Vertikalschiebefenster nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der verschiebbare Fensterflügel (3) im geschlossenen Zustand mit einem Fensterrahmen
innen- und aussenseitig bündig ist.