[0001] Die Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Schloß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der DE 44 07 244 C1 ist ein selbstverriegelndes Schloß mit einem Wechsel, einem
durch eine Feder in die Schließstellung bewegbaren Riegel, einer Falle und einer Hilfsfalle
bekannt, bei dem der über eine geteilte Drückernuß oder einen Schließzylinder betätigbare
Riegel über eine Raste, welche über die Hilfsfalle auslösbar ist, in der Offenstellung
arretierbar ist. Ein selbsttätiges Ausfahren des Riegels bei offnem Türflügel wird
dadurch verhindert, daß ein von der Falle gesteuerter, zweiter Schwenkhebel zur Blokkierung
der Hilfsfalle vorgesehen und die Hilfsfalle in der ausgefahrenen Lage durch den Schwenkhebel
blockiert ist, wenn die Falle ebenfalls ausgefahren ist.
[0003] Obwohl sich dieses Schloß in der Praxis voll bewährt hat, kann es im ungünstigsten
Fall geschehen, daß bei Zwischenzuständen der Riegel ausfährt, jedoch nicht in die
Öffnung des Schießblechs gelangt. Dies kann z.B. bei einem unkontrollierten Schließen
und zu starken Türdichtungen durch ein Zurückfedern der Tür geschehen. Nicht vollständig
auszuschließen sind auch Störungen, wenn bei einer berechtigten Türöffnung von außen
der Türdrücker nicht bis zur vollständigen Öffnung der Tür niedergedrückt bleibt und
der Riegel wieder vorschließt ohne in das Schließblech einrasten zu können.
[0004] Bei einem in der EP 0 668 425 A1 beschriebenen selbstverriegelnden Türschloß ist
ein Riegel in einer Führungskulisse einer Schubstange geführt, wobei die Schubstange
linear gegen die Kraft einer Vorspannfeder verschiebbar ist und dabei der Riegel in
das Schloß eingezogen wird. Ein Gesperre, welches z.B. einen an der Schubstange angeordneten
Sperrstab und eine kippbar gelagerte Sperrplatte aufweist, greift derart an der Schubstange
an, daß der Riegel in jeder Rückzugposition arretierbar ist. Mit Hilfe eines aus dem
Türschloß ragenden Positionsfühlers ist das Gesperre lösbar, wobei der Riegel unter
Einwirkung der Vorspannfeder, welche auf die Schubstange wirkt, ausschließen kann.
[0005] Dieses bekannte Schloß ist insbesondere für einbruchhemmende Schlösser mit mehreren
gesperrten Riegeln vorgesehen. Die lineare Schubstangenbewegung wird als besonders
einfache Übertragung für die Nebenschlösser benutzt. Als nachteilig wird bei diesem
Schloß angesehen, daß der Riegel im Endabschnitt seiner Rückzugsbewegung in jeder
Rückzugsposition arretierbar ist, so daß der Riegel nicht vollständig in den Schloßkasten
zurückgezogen ist und eine Tür nur bei einem entsprechend breitem Luftspalt zwischen
Rahmen und Tür geöffnet werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein manipulations- und betriebssicheres selbstverriegelndes Schloß zu schaffen,
bei welchem ein unkontrolliertes Ausfahren des Riegels in jeder Phase des Öffnungs-
und Schließvorgangs besonders wirksam und in einer konstruktiv außerordentlich effizienten
Weise verhindert wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßig
und vorteilhafte Ausbildungen sind in den Unteransprüchen und in der Figurenbeschreibung
enthalten.
[0008] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Mechanik eines Schlosses zum Zusammenwirken
von Riegel, Schloßfalle und Hilfs- bzw. Steuerfalle derart auszubilden, daß der Riegel
beim Öffnen gegenüber der Schloßfalle "voreilend" verstellbar ist. Der Riegel wird
immer ganz in das Schloß zurückgezogen und im vollständig zurückgezogenen Zustand
arretiert. Eine Schieberplatte, welche federnd vorgespannt ist und den Riegel und
die Schloßfalle in ausgeschlossener Stellung gegen ein Zurückdrücken in das Schloß
verriegelt und bei geöffneter Tür den Riegel über die Hilfsfalle, welche einen Sperrhebel
blockiert, im Schloß zurückhält und so ein unbeabsichtigtes Auslösen des Riegels verhindert,
ist linear, vorzugsweise in vertikaler Richtung verstellbar angeordnet und weist eine
Kulissenführung zur beispielsweise 90
o umgelenkten Verstellung eines Riegelbolzens auf.
[0009] Außerdem ist die Schieberplatte derart ausgebildet, daß diese von einer an der Schloßfalle
angeordneten Fallenbuchse oder -rolle gehalten wird, wenn die Schloßfalle beim Öffnen
der Tür in einem sogenannten Zwischenzustand auf der Vorderseite des Gegenstücks bzw.
Schließblechs gleitet. Indem die Schieberplatte von der Rolle der Schloßfalle gehalten
wird, wird der Riegel in seiner zurückgezogenen Stellung sicher und störungsfrei gehalten.
[0010] Erfindungsgemäß wird eine Arretierung der Schieberplatte durch die Rolle der Schloßfalle
in einem Zwischenzustand beim Öffnen der Tür und eine manipulationsund betriebssichere
Rückhaltung des Riegels in diesem Zwischenzustand durch eine definierte Ausbildung
der Schloßfalle und Anordnung in Relation zu der Hilfs- bzw. Steuerfalle erreicht.
[0011] Gemäß der Erfindung wird eine Schloßfalle eingesetzt, welche in einem vorgebbaren
Zwischenzustand eine Verbreiterung aufweist. Die Verbreiterung kann z.B. durch eine
mehrteilige, insbesondere eine zweiteilige Ausbildung, erreicht werden Vorzugsweise
weist die Schloßfalle wenigstens ein Fallenteil auf, welches verstellbar und derart
gegenbelastet an der Schloßfalle angeordnet ist, daß diese im unbelasteten Zustand
und bei Ansicht vom Schloßstulp her, breiter ist, beim Öffnen in einer die Schloßfalle
verbreiternden Stellung gehalten ist und dadurch länger an dem Schließblech anliegt.
[0012] Beim Öffnen der Tür, beispielsweise durch Betätigung eines Drückers von der Innenseite
der Tür, bei berechtigtem Zugang durch Drückerbetätigung von der Außenseite her oder
beim berechtigten Zugang mit einem Schlüssel durch Betätigung eines Profilzylinders,
kann durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Schloßfalle, falls die Tür nur etwas
geöffnet und der Türdrücker wieder losgelassen wird, die Schloßfalle aufgrund ihrer
Breite nur bis auf die Oberfläche des Gegenstückes bzw. Schließbleches ausschließen.
Dadurch wird die Schieberplatte von der an der Schloßfalle in einer vorgebbaren Position
angeordneten Rolle gehalten, wodurch der Riegel im Schloß zurückgehalten wird. Ein
unkontrolliertes Ausschließen des Riegels ist durch die in dieser Stellung arretierte
Schieberplatte nicht möglich.
[0013] Wenn die Tür weiter geöffnet wird, gelangt die Hilfsfalle bis an das Gegenstück,
wodurch eine an der Schieberplatte im Bereich der Hilfsfalle vorgesehene Nase in Eingriff
mit der Hilfsfalle gelangt, so daß die gesamte Schieberplatte an einer Verstellung
nach vertikal unten weiter gehindert wird. Der Riegel bleibt auf diese Weise in der
im Schloß zurückgezogenen Stellung. Beim weiteren Öffnen der Tür wird dann auch die
Schloßfalle ausgefahren. Da die Hilfsfalle, z.B. durch einen Sperrhebel, weiter blockiert
ist, kann der Riegel in keiner Weise unbeabsichtigt ausgelöst werden.
[0014] Beim Schließen der Tür gelangt zunächst die Schloßfalle mit dem schwenkbaren Fallenteil
an eine Kante des Schließblechs. Das Fallenteil ist derart gegenbelastet, z.B. durch
eine Schenkelfeder, daß es in die Schloßfalle zurückgedrückt bzw. geschwenkt wird.
Danach gelangt die Hilfsfalle, welche zweckmäßigerweise die gleiche Abschrägung oder
keilförmige Ausbildung aufweist wie die Schloßfalle und das Fallenteil, in Eingriff
mit der Kante des Schließblechs und löst über einen Sperrhebel die Schieberplatte
aus der Raststellung. Über eine Steuerkurve an der Schieberplatte gelangt diese jedoch
in Eingriff mit der Rolle der Schloßfalle und wird dadurch an einer vertikalen Rückverstellung
gehindert, bis die Schloßfalle in die entsprechende Öffnung des Schließblechs vorschließen
kann. Erst dann kann die Schieberplatte verstellt werden und der Riegel über die Kulissenführung
und einen darin geführten Riegelstift vorschließen, so daß die Grundstellung bei geschlossener
Tür mit ausgeschlossenem Riegel und ausgeschlossener Schloßfalle sowie am Schließblech
angedrückter Hilfs- bzw. Steuerfalle erreicht ist.
[0015] Eine besonders vorteilhaft ausgebildete und mit der Hilfsfalle und der Schieberplatte
zusammenwirkende Schloßfalle mit Verbreiterung wird in der Figurenbeschreibung weiter
erläutert.
[0016] Die Schieberplatte ist zumindest bereichsweise an einer Innenfläche des Schloßstulps
geführt. Im Bereich der Hilfsfalle weist die Schieberplatte eine Langlochführung auf,
in welcher ein gehäuseseitig angeordneter Bolzen für den Sperrhebel der Hilfsfalle
angeordnet ist. Die Schieberplatte ist in einer Ausnehmung der Hilfsfalle geführt
und über eine Rastnase an dieser arretierbar. Im Bereich der Schloßfalle und der auf
der Schloßfalle angeordneten Fallenbuchse bzw. Rolle ist die Schieberplatte mit einer
vorzugsweise bogenförmigen Ausnehmung versehen, in welcher die Rolle aufgenommen ist,
wenn Riegel und Schloßfalle zur Türöffnung zurückgezogen, d.h. in dem Schloßgehäuse
aufgenommen sind.
[0017] Die Verstellung der Schloßfalle kann über einen Fallenhebel und ein an sich bekanntes
Hebelgestänge, welches direkt oder indirekt auch mit der Schieberplatte in Wirkverbindung
steht und diese in vertikaler Richtung gegen die Kraft einer Zugfeder verstellt, erfolgen.
[0018] Das selbstverriegelnde Schloß ist außerdem über einen Schlüssel und einen Zylinderblock
und einen Wechsel zu öffnen. Der Zylinderbart gelangt z.B. mit einer Ausformung der
Schieberplatte zur Betätigung des Riegels und mit einem Wechsel in Eingriff, welcher
die Falle in das Schloßgehäuse zurückzieht.
[0019] Wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Schloßes sind eine außerordentlich hohe
Sicherheit gegen Manipulationen und Störungen in kritischen Zwischenstellungen bzw.
Handhabungen und gleichzeitig eine besonders effiziente und raumsparende Mechanik
bei Gewährleistung eines versicherungsrechtlich relevanten Riegelausschlußes für selbstverriegelnde
Schlösser.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung weiter erläutert; in dieser
zeigen
- Fig. 1 bis 6
- jeweils einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Schloß bei unterschiedlichen
Phasen der Schloßbetätigung;
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Schloß gemäß Fig. 1 bis 6 in einem Zwischenzustand
beim Öffnen oder Schließen einer Tür;
- Fig. 8.1 bis 8.3
- eine Draufsicht auf ein Schloß gemäß Figur 7 mit erfindungsgemäß ausgebildeter Schloßfalle
und Hilfsfalle beim Öffnen einer Tür;
- Fig. 9.1 bis 9.3
- eine Draufsicht auf ein Schloß gemäß Fig. 7 mit erfinderungsgemäß ausgebildeter Schloßfalle
und Hilfsfalle beim Schließen einer Tür;
- Fig. 10
- eine Ansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Schloßfalle; und
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schloßfalle gemäß Figur 10.
[0021] Ein Schloß gemäß den Figuren 1 bis 7 weist einen Schloßstulp 2 sowie ein Gehäuse
3 auf, in welchem ein Riegel 4, eine Schloßfalle 5 und eine Hilfs- oder Steuerfalle
6 verstellbar angeordnet sind. Das Schloß ist über eine zweigeteilte Innen/Außen-Drückernuß
7 und einen schlüsselbetätigten Schließzylinder 8 mit einer Schließnase 9 betätigbar.
[0022] Der Riegel 4 ist derart ausgebildet, daß eine versicherungsrechtlich relevante Ausschlußlänge
von 20 mm gegeben ist. Der Riegel 4 ist mit einer Ausnehmung 11 an einem Riegelbolzen
10 geführt, wenn eine Verstellung von der zurückgezogenen in die ausgeschlossene Stellung
und umgekehrt durchgeführt wird. Diese Verstellung erfolgt mit Hilfe einer Schieberplatte
12, welche vom unteren Gehäuse-rand 13 bis über die Hilfsfalle 6 reicht und gegen
eine Zugfeder 14 linear in vertikaler Richtung verstellbar ist. Über den Riegelbolzen
10, welcher in einer kulissenartigen Führung 15 der Schieberplatte 12 geführt ist,
erfolgt bei einer vertikalen Verstellung der Schieberplatte eine horizontale Riegelverstellung.
[0023] In Fig. 1 befindet sich das Schloß bei geschlossener Tür in einer Grundstellung "Tür
zu", bei welcher der Riegel 4 sowie die darüber angeordnete Schloßfalle 5 jeweils
in Öffnungen 17 des Schließblechs 16 des Türrahmens vorgeschlossen sind. Die Hilfsfalle
6, welche oberhalb der Schloßfalle 5 angeordnet ist, ist zurückgeschoben und drückt
an das Schließblech 16.
[0024] Die Schieberplatte 12 ist im Bereich der Hilfsfalle 6 mit einer vertikalen Langlochöffnung
18 versehen und wird in einer Ausnehmung 37 der Hilfsfalle 6 geführt, wobei in der
Langlochöffnung 18 ein Bolzen 19 gelagert ist. Der Bolzen 19 bildet die Schwenkachse
für einen Sperrhebel 20, welcher nahezu rechtwinklig ausgebildet ist und mit einem
oberen Hebelarm 21 zur Arretierung der Hilfsfalle 6 und mit einem unteren Hebelarm
22 in Wirkverbindung mit der Schloßfalle 5 bringbar ist. Die Schieberplatte 12 weist
im Bereich der Schloßfalle 5 eine Ausnehmung 38 auf, welche über eine Abschrägung
23 in eine nahezu senkrechte Steuerkante 24 übergeht, welche z.B. in der Grundstellung
gemäß Fig. 1 an einer Rolle oder einer Fallenbuchse 25 der Schloßfalle 5 anliegt und
die Schloßfalle im ausgeschlossenen Zustand verriegelt. Die Sperrung des Riegels 4
wird über die Kulissenführung 15, die etwa in einem Winkel von 45
o zur Vertikalen verläuft, vorgenommen. Der Riegelbolzen 10 ist dann in einer Endlage
gehalten.
[0025] Bei Betätigung des Türschlosses über die Drückernuß 7 wird ein Transporthebel 29
über eine an sich bekannte, nicht dargestellte Mechanik verschwenkt. Der Transporthebel
29 ist mit der Schieberplatte 12 verbunden und verstellt diese in vertikaler Richtung.
Sowohl die Schloßfalle 5 als auch die Hilfsfalle 6 sind in Richtung der ausgeschlossenen
Stellung federvorgespannt. Die Schloßfalle 5 wird über einen Fallenhebel 30, welcher
um einen gehäuseseitigen Bolzen 35 schwenkbar gelagert ist (siehe Fig. 2 und 5), bei
Betätigung der Drückernuß 7 über die Mechanik (nicht dargestellt) verstellt.
[0026] In Figur 2 ist das Schloß bei Betätigung von der Innenseite, d.h in Panikfunktion,
gezeigt. Identische Merkmale sind mit identischen Bezugszeichen versehen. Bauteile,
welche zum Verständnis der Erfindung nichts beitragen, wurden weggelassen. Dies trifft
auch für die anderen Figuren zu.
[0027] Bei Betätigung der Drückernuß 7 durch einen Türdrücker innen und Drehung um etwa
35
o werden der Riegel 4 und die Schloßfalle 5 zurückgezogen, wobei der Riegel 4 der Schloßfalle
5 voreilt. Die Verstellung von Riegel 4 und Schloßfalle 5 erfolgt über die nicht gezeigte
Mechanik und den Transporthebel 29 und die Schieberplatte 12 bzw. den Fallenhebel
30. Die Tür kann dann geöffnet werden. Wenn die Tür nicht geöffnet und der Türdrücker
losgelassen wird, so schließen Riegel 4 und Schloßfalle 5 wieder vor und verschließen
die Tür (siehe Fig. 1).
[0028] Figur 3 zeigt das Schloß bei geöffneter Tür, bei welcher die Hilfsfalle 6 und die
Schloßfalle 5 aus dem Schloßstulp 2 vorstehen und der Riegel 4 im Schloß zurückgehalten
und gegen unbeabsichtigtes Auslösen gesichert ist. Diese Sicherung erfolgt durch die
Hilfsfalle 6, welche durch den oberen Hebelarm 21 des Sperrhebels 20 blockiert ist
und über eine Rastnase 31 die Schieberplatte arretiert. Durch eine Relativbewegung
der Schloßfalle 5 und der Hilfsfalle 6 wird die Hilfsfalle 6 über den Sperrhebel 20
entriegelt und der Riegel 4 kann aufgrund der nach unten verstellten Schieberplatte
12 beim Zumachen der Tür federbelastet und selbstverriegelnd verschließen.
[0029] Figur 4 zeigt eine Betätigung von der Außenseite bei geschlossener Tür. Da ein berechtigter
Zugang nicht vorliegt, befindet sich der Türdrücker bzw. die Drückernuß außen 7 in
Freilauffunktion. Der Türdrücker außen kann dann bis ca. 35
o niedergedrückt werden und leerlaufen. Der Riegel 4 und die Schloßfalle 5 werden bei
der Freilauffunktion nicht bewegt und das Schloß bleibt somit verriegelt.
[0030] Figur 5 zeigt das Schloß bei Betätigung von der Außenseite bei berechtigtem Zugang,
beispielsweise mit einem Zutrittkontrollsystem. In diesem Fall kann beispielsweise
der Türdrücker bzw. die Drückernuß 7 elektrisch durch einen Hubmagneten mit dem Türdrücker
innen gekuppelt werden (nicht dargestellt). Durch die Kupplung werden der Riegel 4
und die Schloßfalle 5 über die Panikseite durch Drehen des Türdrückers außen in das
Schloß zurückgenommen (siehe Fig. 2). Die Tür kann geöffnet werden.
[0031] In Figur 6 ist eine Betätigung des Schlosses mit einem schlüsselbetätigbaren Schließsystem
8 gezeigt. Durch Drehen des Schließsystems 8 mit Schließnase 9 wird der Riegel 4 über
die Schieberplatte 12 sowie die Schloßfalle 5 über einen Wechsel 36 in das Schloßgehäuse
zurückgezogen. Die Tür kann dann geöffnet werden.
[0032] Figur 7 zeigt einen Zwischenstand des Schlosses nach Fig. 1 bis 6 beim Öffnen und
Schliessen einer Tür, wobei dieser Zwischenzustand über die in den Figuren 8 bis 11
gezeigte Schloßfalle 5 mit Verbreiterung 40 und mit einer Rolle 25 und der definierten
Anordnung der Schloßfalle 5 relativ zur Hilfsfalle 6 und zur Schieberplatte 12 erreicht
wird. Die Schloßfalle 5 gleitet auf der Vorderseite des Schließblechs 16. Die Schieberplatte
12 wird dabei von der Rolle 25 der Schloßfalle 5 gehalten und hält gleichzeitig den
Riegel 4 in der zurückgezogenen Stellung. Ein unbeabsichtigtes Vorschießen des Riegels
4 ist nicht möglich.
[0033] Die Figuren 8.1 bis 8.3 zeigen in einer Draufsicht auf ein Schloß gemäß Fig. 7 einen
Vorgang beim Öffnen einer Tür im Bereich der Schloßfalle 5 mit Verbreiterung 40 und
einer Hilfsfalle 6. Ein Pfeil A gibt die Öffnungsrichtung einer Tür an. Riegel 4 und
Schloßfalle 5 werden, wie im Zusammenhang mit den Figuren 2, 5 oder 6 beschrieben,
zurückgezogen. Wird die Tür etwas geöffnet und der Türdrücker wieder losgelassen,
so kann die Schloßfalle 5 aufgrund der Verbreiterung 40 nur bis auf die Oberfläche
des Schließblechs 16 ausschließen (Fig. 8.1). Dabei wird die Schieberplatte 12 an
der Abschrägung 23 von der Rolle 25 der Schloßfalle 5 gehalten und der Riegel 4 bleibt
in der zurückgezogenen Stellung im Schloß zurück (Fig. 7). Wird die Tür weiter geöffnet
(Fig. 8.2), so fährt die Hilfsfalle 6 zuerst vor und fängt die Schieberplatte 12 und
dadurch auch den Riegel 4 (siehe Fig. 3). Danach fährt auch die Schloßfalle 5 vor
(Fig. 8.3) und der Zustand wie in Figur 3 ist gegeben. Der Vorlauf der Hilfsfalle
6 vor der Schloßfalle 5 bzw. deren Nachlauf gegenüber der Hilfsfalle 6 wird durch
die definierte Ausbildung der Schloßfalle 5 mit einem federbelasteten Fallenteil 40
als Verbreiterung (siehe auch Figur 10 und 11) bewirkt.
[0034] Beim Schließvorgang einer Tür (siehe Fig. 9.1 bis 9.3 mit Schließrichtung gemäß Pfeil
B) wird die Schloßfalle 5 mit Verbreiterung 40 zunächst durch eine Kante eines Schließblechs
16 zurückgedrückt, wobei dies vom Türspalt, welcher ca. 4 bis 1 mm betragen kann,
abhängig ist (Fig. 9.1). Fig. 9.1 und 9.2 verdeutlichen, daß die Verbreiterung 40
dabei nicht wirksam wird, da sie verschwenkt und von der Schloßfalle 5 aufgenommen
wird. Danach löst die Hilfsfalle 6, welche ebenfalls an der Kante des Schließblechs
16 anliegt (Fig. 9.2), die Schieberplatte 12 aus. Die Schieberplatte 12 wird jedoch
noch von der Rolle 25 solange zurückgehalten (Fig. 7), bis die Schloßfalle 5 im Schließblech
16 vorschließen kann (siehe Fig. 9.3). Danach kann auch der Riegel 5 vorschließen.
Es ist dann der Schließzustand gemäß Figur 1 erreicht.
[0035] Die Schloßfalle 5 gemäß den Figuren 8 und 9 ist in den Figuren 10 und 11 vergrößert
und ohne Hilfsfalle dargestellt. Die Schloßfalle 5 besteht aus einem Grundkörper 39
und weist zur Verbreiterung ein schwenkbares Fallenteil 40 auf, welches derart gegenbelastet
ist, daß es beim Schließen und Andrücken an ein Schließblech 16 (s. Fig. 9.1) verschwenkt
und vom Grundkörper 39 aufgenommen wird. Beim Öffnen verbleibt das federbelastete
Fallenteil 40 in der den Grundkörper 39 verbreiternden Stellung (s. Fig. 8.1 bis 8.3)
und gewährleistet das längere Anliegen an dem Schließblech 16 und das Zusammenwirken
der Rolle 25 mit der Schieberplatte 12 (s. Fig. 7).
[0036] Das Fallenteil 40 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel um eine vertikale Achse
41 schwenkbar angeordnet und verbreitert mit einem überstehenden Bereich 42, welcher
über eine Keilfläche 43 des Grundkörpers 39 übersteht, die Schloßfalle 5 stulpseitig.
Die Schloßfalle 5 weist im Übergang zwischen einem ausschließbaren Fallenbereich 44
und einem im Schloßgehäuse 3 geführten Fallenbereich 45, welcher mit einer Federaufnanme
46 für eine Druckfeder 48 (siehe z.B. Fig. 1) versehen ist, die Rolle bzw. Fallenbuchse
25 auf. An dieser Rolle 25 wird die Schieberplatte 12 mit ihrer Steuerkante 24 (Fig.
1) oder Abschrägung 23 (Fig. 7) gehalten, um eine vertikale Verstellung der Schieberplatte
12 und ein unerwünschtes Vorschließen des Riegels 4 in jedem Fall zu verhindern und
Störungen sowie Beschädigungen am Schloß zu vermeiden.
[0037] Das verschwenkbare Fallenteil 40 ist im Querschnitt als ein gleichschenkliges Dreieck
mit abgerundeten Ecken ausgebildet und durch eine am Zylinderstift 41 gelagerte Schenkelfeder
49 beaufschlagt. Das Fallenteil 40 steht im unbelasteten Zustand und bei einer auf
eine Grundfläche 47 wirkenden Belastung aufgrund der Wirkung der Schenkelfeder 49
über die Keilfläche 43 vor und verbreitert die Schloßfalle 5, um deren Vorlauf vor
der Hilfsfalle 6 beim Schließen zu erreichen (Fig. 9.1 bis 9.3). Beim Öffnen wird
ein Vorlauf der Hilfsfalle 6 vor der Schloßfalle 5 derart, daß die verbreiterte Schloßfalle
5 länger als die Hilfsfalle 6 an dem Schließblech 16 anliegt, erreicht, indem das
Fallenteil 40 durch die Schenkelfeder 49 vorstehend und unverschwenkbar gehalten wird.
[0038] Das Fallenteil 40 ist in Längsrichtung gesehen etwa mittig im Grundkörper angeordnet
und wird beim Verschwenken um den Zylinderstift 41, welcher in einem an die Grundfläche
47 benachbarten Eckbereich geführt ist, vollständig vom Grundkörper 39 aufgenommen.
Die Grundfläche 47 fluchtet dann mit einem oberen und unteren Bereich der Keilfläche
43 des vorderen, ausschließenden Fallenbereichs 44.
1. Selbstverriegelndes Schloß mit einem Riegel (4), einer Schloßfalle (5), einer Hilfsfalle
(6) und einer Schieberplatte (12),
bei welchem der Riegel (4) und die Schloßfalle (5) federbeaufschlagt ausschließen
und bei verschlossener Tür und ausgeschlossener Stellung verriegelt sind, und und
bei welchem der Riegel (4) bei geoffneter Tür und in vollständig zurückgezogener Stellung
durch die Hilfsfalle (6) über die Schieberplatte (12) arretiert ist, wobei durch das
Eindrücken der Hilfsfalle (6) beim Schließen der Tür die Arretierung des Riegels (4)
aufgehoben wird und der Riegel ausschließt,
dadurch
gekennzeichnet,
daß der Riegel (4) beim Öffnen der Tür gegenüber der Schloßfalle (5) voreilt,
daß die Schloßfalle (5) mit einem Fallenteil (40) versehen ist und dadurch die Hilfsfalle
(6) nacheilt, so daß die Schieberplatte (12) und der Riegel (4) von der Schloßfalle
(5) arretiert sind bis die Hilfsfalle (6) die Schieberplatte (12) und dadurch den
Riegel (4) arretiert, und
daß das Fallenteil (40) beim Schließen in der Schloßfalle (5) aufgenommen ist, und
daß die Schloßfalle (5) in ihrer ausgeschlossenen Stellung durch die Schieberplatte
verriegelt ist.
2. Schloß nach Anspruch 1,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Schloßfalle (5) ein mit der Schieberplatte (12) zusammenwirkendes Anschlagelement,
inbesondere eine Rolle oder Fallenbuchse (25), aufweist, an welchem die Schieberplatte
(12) mit vorgebbaren Steuerbereichen (23, 24) arretierbar ist, wenn die Schloßfalle
beim Öffnen der Tür durch das Fallenteil (40) in einem Zwischenzustand (40) gehalten
ist.
3. Schloß nach Anspruch 1,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Schloßfalle (5) zweiteilig ausgebildet ist und einen Grundkörper (39) sowie
das Fallenteil (40) aufweist, welches schwenkbar am Grundkörper angeordnet ist.
4. Schloß nach Anspruch 3,
dadurch
gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (39) der Schloßfalle (5) einen aus dem Schloßgehäuse (3) ausschließbaren
Fallenbereich (44) und einen im Schloßgehäuse (3) geführten Fallenbereich (45) aufweist
und daß die Rolle (25), welche zur Arretierung der Schieberplatte (12) vorgesehen
ist, im Übergang zwischen den Fallenbereichen (44) und (45) angeordnet ist.
5. Schloß nach Anspruch 4,
dadurch
gekennzeichnet,
daß das Fallenteil (40) in Längsrichtung etwa mittig im ausschließbaren Fallenbereich
(44) des Grundkörpers (39) angeordnet und um eine vertikale Achse (41) gegen die Kraft
einer Feder (48) verschwenkbar ist und daß das Fallenteil (40) beim Schließen und
Andrücken an ein Schließblech (16) verschwenkt und vom Grundkörper (39) aufgenommen
ist, während es beim Öffnen in der die Schloßfalle (5) verbreiternden Stellung verbleibt
und eine Anlage der Schieberplatte (12) an der Rolle (25) der Schloßfalle (5) gewährleistet.
6. Schloß nach Anspruch 5,
dadurch
gekennzeichnet,
daß das Fallenteil (40), welches im Querschnitt als ein gleichschenkliges Dreieck
mit abgerundeten Ecken ausgebildet ist, durch eine Schenkelfeder (49) beaufschlagt
ist, welche an einem die Schwenkachse bildenden Zylinderstift (41) gelagert ist, und
daß das Fallenteil (40) im unbelasteten Zustand und bei einer auf eine Grundfläche
(47) wirkenden Belastung durch die Kraft der Schenkelfeder (49) über eine Keilfläche
(43) des ausschließbaren Fallenbereichs (44) vorsteht und die Schloßfalle (5) verbreitert.
7. Schloß nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch
gekennzeichnet,
daß beim Öffnen ein Vorlauf der Hilfsfalle (6) vor der Schloßfalle (5) vorgesehen
ist, derart, daß die Schloßfalle aufgrund des vorstehenden und unverschwenkbar gehaltenen
Fallenteils (40) verbreitert ist und an dem Schließblech (16) anliegt, wobei der Riegel
(4) in der zurückgezogenen Stellung im Schloß verbleibt, indem die Schieberplatte
(12) an einer Abschrägung (23) von der Rolle (25) der am Schließblech (16) anliegenden
Schloßfalle (5) arretiert ist, und daß bis zum Vorschließen der Schloßfalle (5) in
das Schließblech (16) die Hilfsfalle (6) die Schieberplatte (12) in einer arretierten
Stellung hält.
8. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7,
dadurch
gekennzeichnet,
daß das Fallenteil (40) der Schloßfalle (5) beim Schließen der Tür und nach Anlage
an dem Schließblech (16) verschwenkt und durch die Schloßfalle (5) aufgenommen ist,
daß die Hilfsfalle (6), welche nach der Schloßfalle (5) an dem Gegenstück (16) anliegt,
die Schieberplatte (12) aus einer Raststellung löst und daß die Schieberplatte (12)
durch die Rolle (25) der Schloßfalle (5) arretiert ist und vertikal verstellbar ist,
wenn die Schloßfalle (5) in das Schließblech (16) vorschließt.
9. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch
gekennzeichnet,
daß der Riegel (4) über eine kulissenartige Führung (15) aus einer vollständig in
dem Schloßgehäuse (3) zurückgezogenen Stellung in eine vorschließende Stellung verstellbar
ist und daß die Schieberplatte (12), welche nahezu von einem unteren Gehäuserand (13)
bis über die Hilfsfalle (6) reicht, stulpseitig angeordnet und in einer Ausnehmung
(37) der Hilfsfalle (6) geführt ist, wobei im Bereich der Schloßfalle (5) eine Ausnehmung
(38) und eine Abschrägung (23) sowie eine nahezu senkrechte Steuerkante (24) vorgesehen
sind, welche mit der Rolle (25) der Schloßfalle (5) in Eingriff bringbar sind.
10. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Schloßfalle (5) über einen Fallenhebel (30) durch eine kuppelbare Innen/Außen-Drückernuß
(7) und Mechanik sowie durch einen schlüsselbetätigbaren Schließzylinder (8) und einen
Wechsel (36) verstellbar ist, wobei mit der Mechanik über einen Transporthebel (29)
die Schieberplatte (12) und mit dieser der Riegel (4) verstellbar ist.
11. Schloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch
gekennzeichnet,
daß bei geöffneter Tür, bei welcher die Hilfsfalle (6) und die Schloßfalle (5) aus
dem Schloßgehäuse (3) vorstehen und der Riegel (4) im Schloßgehäuse (3) vollständig
zurückgezogen ist, eine Sicherung des Riegels (4) gegen ein unbeabsichtigtes Auslösen
durch die Hilfsfalle (6) vorgesehen ist, wobei die Hilfsfalle (6) durch einen Sperrhebel
(20) blockiert und die Schieberplatte (12) an einer Rastnase (31) arretiert ist.
12. Schloß nach Anspruch 11,
dadurch
gekennzeichnet,
daß durch eine Relativbewegung der Schloßfalle (5) und der Hilfsfalle (6) die Hilfsfalle
(6) entriegelt und der Riegel (4) über die federbeaufschlagte und verstellte Schiebeplatte
(12) selbstverriegelnd vorschließt.