[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagnet mit einer Stromversorgung, wobei die Stromversorgung
mindestens ein Leistungsteil mit einem Regler oder Treiber für die Stromquelle aufweist
und die Stromquelle durch mindestens eine Leitung mit dem Elektromagneten verbunden
ist.
[0002] Die vorbeschriebenen Elektromagneten werden zum Beispiel in Hubmagneten verwendet,
wo durch die Verwendung der anziehenden magnetischen Kräfte magnetisierbare Werkstücke,
beispielsweise Eisen oder Schrott, von dem an einem Kranseil befestigten Hubmagneten
aufgehoben und transportiert werden können. Es ist auch bekannt, die Elektromagnete
als Spannmagnete in Spanntischen zu verwenden, bei welchen die ebenfalls magnetisierbaren
Werkstücke oder Werkstückhalter während der Bearbeitung festgehalten werden.
[0003] Für die vorgenannten Elektromagnete ist es typisch, daß die resultierende Kraft zwischen
dem Magneten und dem Werkstück im Prizip direkt proportional von der in den Elektromagneten
eingeprägten Stromstärke ist. Oftmals ist es auch günstig, wenn das Werkstück nicht
mit der vollen Haltekraft an den Elektromagnet gespannt wird, sondern mit einer entsprechend
geringeren Haltekraft nur von dem Elektromagneten gehalten wird. Dies ist zum Beispiel
dann günstig, wenn das Werkstück auf dem Spanntisch noch genau positioniert werden
soll, jedoch ein leichtes Verrutschen des Werkstückes auf dem Spanntisch vermieden
werden soll. Ist dann beispielsweise das Werkstück genau positioniert, erreicht der
Elektromagnet seine maximale Haltekraft, um dann auch bei der zum Beispiel zerspannenden
Bearbeitung an dem Werkstück eine zuverlässige und exakte Positionierung des Werkstückes
bezüglich des Bearbeitungswerkzeuges sicherzustellen.
[0004] Der Benutzer hat hierbei die Möglichkeit, in einer Mehrzahl von sogenannten Haltekraftstufen
von dem Werk voreingestellte oder selbstdefinierte Haltekräfte für die verschiedenen
Einsatzzwecke des Magneten auszuwählen. Die Steuerungung übersetzt hierbei die vorgewählten
Haltekraftstufen in entsprechende Stromstärken und bewirkt, daß diese Stromstärken
in dem Leistungsteil ausgangsseitig auch dem Elektromagneten zugeleitet werden.
[0005] Bei den bekannten Elektromagneten mit einer Stromversorgung ist es jedoch nicht möglich,
direkt zu ermitteln, mit welcher Kraft oder mit welcher Haltekraftstufe ein Elektromagnet
betrieben wird. Es ist nur möglich, indirekt oder mittelbar durch die Einstellung
der Haltekraftstufe auf die mögliche Haltekraft des Magneten zu schließen. Die vorbeschriebenen
Elektromagnete werden zum Beispiel im Verbund mit größerer Anlagen oder Bearbeitungsmaschinen
verwendet, und es besteht die Gefahr, daß bei einer unrichtigen Information, wenn
also die Steuerung eine Haltekraftstufe mit einer gewissen Haltekraft vorgibt, diese
aber von dem Magnet nicht realisiert wird, das Werkstück während der Bearbeitung verrutscht
oder sonstige Schäden auftreten, was unweigerlich zu einem Unterbruch der Bearbeitung
in den Bearbeitungszentren oder der Anlage führen muß.
[0006] Bei den bekannten Vorrichtungen wurde bislang nur kontrolliert, ob ein Elektromagnet
an der Stromversorgung auch angeschlossen worden ist. Im Fall, daß der Elektromagnet
einen Windungsschluß aufweist, wird dabei ein falsches Signal erzeugt, nämlich daß
trotz eines elektrisch "angeschlossenen" Elektromagneten eine Haltekraft nicht besteht,
da der Strom durch den Windungsschluß kurzgeschlossen ist und nicht durch die Spule
fließt und somit auch kein Magnetfeld erzeugen kann.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Betrieb von Elektromagneten,
wie eingangs beschrieben, sicherer zu gestalten.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Elektromagneten wie eingangs
beschrieben und schlägt vor, daß an dem Leistungsteil ausgangsseitig eine Strommeßvorrichtung
vorgesehen ist und die Strommeßvorrichtung auf den Regler oder Treiber einwirkt.
[0009] Die Strommeßvorrichtung ist hierbei so angeordnet, daß sie direkt den wirklich von
der Stromquelle an den Elektromagneten fließenden Strom mißt. Der Widerstand der Stromquelle
und der Widerstand des Elektromagneten sind hierbei so bemessen, daß im Fall eines
Kurzschlusses oder Windungsschlusses eine Erhöhung des Stromflusses erfolgt und der
erhöhte Stromfluß von der Strommeßvorrichtung aufgenommen wird und derart den Regler
beeinflußt, daß die Stromquelle abgeschaltet wird. Durch eine solche erfindungsgemäße
Ausgestaltung ist es möglich, unmittelbar auf das Vorliegen eines Kurzschlusses der
Leitung oder des Elektromagneten diesen abzuschalten. Dadurch wird zum einen eine
weitere Beschädigung des Elektromagneten vermieden und zum anderen der gefährliche
Betrieb des nicht zuverlässig funktionierenden Hub- oder Spannmagneten unterbunden.
Im Falle, daß der Elektromagnet im Verbund mit weiteren Anlagen eingesetzt wird, wird
dann auch gleichzeitig ein entsprechendes Fehlersignal gesetzt, um die angeschlossenen
Einheiten entsprechend von dem nicht sachgerechten Zustand des Elektromagneten zu
unterrichten und einen entsprechenden weiteren Verfahrensablauf bei der Bearbeitung
der von dem Magneten gehaltenen Werkstücken zu unterbinden.
[0010] Es ist hierbei günstig, daß die Stromversorgung ein Steuerungsteil und ein Leistungsteil
aufweist und das Steuerungsteil den Regler ansteuert, wobei von der Strommeßvorrichtung
ein Signal auf das Steuerungsteil ableitbar ist. Durch diese Ausgestaltung ist es
möglich, daß die Strommeßvorrichtung mittelbar über das Steuerungsteil auf den Regler
bzw. die Stromquelle einwirkt.
[0011] Es ist günstig, wenn die Strommeßvorrichtung über einen Überstromschalter auf den
Regler wirkt und die Stromversorgung gegebenenfalls unterbricht. Der Überstromschalter
ist zum Beispiel als ein dynamischer Schalter ausgebildet, das bedeutet, daß beispielsweise
die Stromquelle variable Stromstärken liefert und der Überstromschalter Veränderungen
des gelieferten Stromes zum Beispiel aufgrund eines Kurzschlusses oder Windungsschlusses
entdeckt und daraufhin die Stromversorgung unterbricht.
[0012] Auch ist es von Vorteil, wenn das Steuerungsteil den von der Strommeßvorrichtung
erzeugten Istwert mit einem in einem Sollwertspeicher hinterlegten Stromsollwert einschließlich
einem Toleranzbereich vergleicht und über den Regler die Stromversorgung unterbricht,
falls der Istwert außerhalb des Toleranzbereiches um den Sollwert ist. Es ist für
den Benutzer möglich, gewisse Stromstärken über die Haftkraftstufen vorzuwählen. Dies
kann zum Beispiel durch das Ein- oder Ausschalten von zusätzlichen Widerständen im
Stromkreis händisch erfolgen. In gleicher Weise kann dies aber auch durch eine Software
erreicht werden, die eine entsprechende Stromquelle direkt ansteuert. Durch Versuch
ist hierbei zu ermitteln, welche resultierende Kraft einer einstellbaren Stromstärke
entspricht. Eine solche Kalibrierung oder Eichung wird beispielsweise von dem Benutzer
oder auch werkseitig durchgeführt. Die Strommeßvorrichtung wird nun dazu verwendet,
den über die Haftkraftstufe vorgewählten Strom zu kontrollieren. Wird nun zum Beispiel
aufgrund eines Fehlers in der Treiberstufe oder eines Kurzschlusses oder Leckstromes
im Magneten ein Stromfluß detektiert, der außerhalb des Toleranzbereiches ist, so
wird durch den laufenden Abgleich des Istwertes mit dem Sollwert diese Unregelmäßigkeit
erkannt und gegebenenfalls die Stromversorung unterbrochen, da ein einwandfreier Betrieb
des Magneten nicht sichergestellt ist. Wahlweise kann, wenn der Elektromagnet beispielsweise
in einer größeren Anlage integriert ist, ein entsprechendes Fehlersignal an diese
Anlage abgegeben werden. Durch eine solche Ausgestaltung wird eine sehr hohe Betriebssicherheit
des erfindungsgemäßen Elektromagneten erreicht. Es wird sowohl eine Sicherung gegen
Kurzschlüsse bzw. Überströme vorgesehen wie auch der konkret fließende Strom und die
daraus resultierende, angenommene Haftkraft kontrolliert. Im Fall, daß hier ein Fehler
auftritt, wird der Fehler direkt gemessen und beeinflußt unmittelbar die Stromquelle
und setzt gegebenenfalls ein entsprechendes Signal an die übergeordnete Anlagensteuerung
ab, das dort entsprechend verwendet wird.
[0013] Es ist auch vorgesehen, daß die Zuordnung einer Stromstärke für eine gewisse Haftkraftstufe,
zum Beispiel durch ein entsprechendes Programm, frei- bzw. benutzerdefinierbar durchführbar
ist. Neben der freien Vereinbarung der Stromstärke bezüglich einer Haftkraftstufe
ist natürlich auch die Angabe eines entsprechenden Toleranzbereiches durch den Benutzer
möglich.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Steuerungsteil
einen Mikroprozessor umfaßt, welcher mindestens auf einen Programmspeicher und einen
Datenspeicher lesend bzw. schreibend zugreift und das Programm im Zusammenwirken mit
dem Prozessor eine oder mehrere der nachstehenden Funktionalitäten ermöglicht. Es
ist möglich, daß an dem Programm Betriebsparameter wie der Stromsollwert bzw. einen
Toleranzbereich um den Stromsollwert in Abhängigkeit der Haltekraftstufen und Zeiträume
für das Halten gewisser Stromstärken bzw. Haltekraftstufen eingebbar sind. Wie bereits
beschrieben, können individuell angepaßte Spannkraftverläufe vorgesehen werden. Diese
können zum Beispiel in Versuchen gefunden werden. Bei einer automatischen Verarbeitungslinie
ist es dabei von Vorteil, wenn der Steuerung des Elektromagneten auch mitgeteilt werden
kann, wie lang eine gewisse Haltkraftstufe bzw. die entsprechende Stromstärke anliegen
soll.
[0015] Hierzu ist es von Vorteil, wenn die Steuerung auch eine entsprechende Kommunikation
mit den anderen Aggregaten in einer Maschinenlinie aufbaut und unterhält. Je nach
Einsatzbereich werden die entsprechenden Steuerimpulse, also das Umsteuersignal vom
"Halten aber noch Verrutschen" auf "Festhalten für Bearbeitung" von einer übergeordneten
Steuerung gegeben. Die Vorortsteuerung wird aber dann von dem Steuergerät des Elektromagneten
übernommen.
[0016] Über den vorgenannten Betriebsparameter ist es aber auch möglich, eine Sollhaltekraft
als Betriebsparameter einzustellen, wobei dann das Programm auf die hierfür notwendigen
Stromsollwerte zurückrechnet. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem eingeprägten
Strom in den Elektromagneten und die dadurch erzeugte Haltekraft. Dieser Umstand kann
nun ausgenutzt werden, um einen speziellen diskreten Kraftbetrag vorzuwählen, wobei
dann die Steuerung die notwendigen Schritte unternimmt, damit diese Kraft auch vom
Magneten erzeugt wird.
[0017] Da der Elektromagnet unter Umständen schnell an die unterschiedlichsten Einsätze
angepaßt werden muß, ist es günstig, daß das Programm bzw. der Mikroprozessor in der
Lage ist mehrere unterschiedliche Betriebsparametersätze zu verwalten, um Umrüstzeiten
möglichst gering zu halten. Natürlich ist es dabei möglich, die verschiedenen Betriebsparametersätze
einzugeben bzw. entsprechend auszuwählen.
[0018] Für die Dokumentation ist vorgesehen, daß die wirklich anliegenden Iststromstärken,
insbesondere als Funktion der Zeit, im Datenspeicher abgelegt werden, wobei das System
diese Werte erfaßt und entsprechend verwaltet oder aufbereitet.
[0019] Von Vorteil ist ein dauernder Abgleich der Stromsollwerte mit den Stromistwerten,
wobei im Falle, daß der Istwert außerhalb des Toleranzbereiches um den Stromsollwert
liegt, eine Notfallroutine aufgerufen und abgearbeitet wird. Die Notfallroutine kann
hierbei zu einem kontrollierten Abschalten des Elektromagneten führen, wobei natürlich
im Maschinenverbund oder in einer Maschinenlinie den angeschlossenen Aggregaten bzw.
der übergeordneten Steuerung rechtzeitig ein entsprechendes Signal mitgeteilt wird.
Oftmals kündigt sich der Ausfall des Elektromagneten durch ungenaue, nämlich zu geringe
Haltekräfte an, und es kann für Wartungszwecke das System entsprechend langsam heruntergefahren
werden, ohne größeren Schaden anzurichten.
[0020] Für eine komfortable Eingabe und Veränderung der Betriebsparameter, sowie für das
Auslesen des Datenspeichers, insbesondere für die Diagnose bzw. Ferndiagnose ist vorgesehen,
daß der Mikroprozessor bzw. die Software über eine Schnittstelle bzw. ein Computer
mit einem externen Modern zudammenwirkt, um mit Hilfe dieses Computers auf diese Daten
zugreifen zu können. Mit einem externen Computer kann dabei auch eine entsprechende
Auswertung der gesammelten Daten erfolgen.
[0021] Die Steuerung bzw. das Programm im Zusammenhang mit dem Mikroprozessor übernimmt
auch eine Ansteuerung der Stromquelle entsprechend der gewählten Stromstärke. Es ist
hierbei gleichbedeutend, ob die Steuerungs- und Leistungsteile zusammengefaßt, integriert
sind oder beide Elemente, wie ebenfalls beschrieben, getrennt voneinander aufgebaut
sind und modular zusammenwirken.
[0022] Neben den vorgenannten Funktionalitäten, insbesondere zum Halten eines Werkstückes,
ist auch das Lösen des Werkstückes von dem Elektromagneten von Bedeutung, was bei
bekannten Permanentmagneten durch eine periodische, mit der Amplitude fallenden Umsteuerung
oder Umpolung erfolgt. Diese sogenannte Entmagnetisierungsphase kann in gleicher Weise
durch das Programm vorgegeben werden. Hierbei ist es möglich, die Entmagnetisierungsstromstärken
als Betriebsparameter einzugeben, auszuwählen bzw. zu verändern. Die Entmagnetisierungsstromstärken
werden hierbei in Abhängigkeit der Zeit angelegt bzw. abgelegt. Auch ist hier für
Diagnosezwecke vorgesehen, diese Daten, die Soll- und die Istwerte, in einem Datenspeicher
für Auswertungen vorzuhalten.
[0023] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Abgleich zwischen
dem Istwert und dem Sollwert in regelmäßigen Abständen bzw. kontinuierlich erfolgt.
Durch eine solche Ausgestaltung ist es möglich, nicht nur zu gewissen diskreten Zeitpunkten
den Betriebszustand des Magneten zu kontrollieren, sondern auch dynamische Veränderungen
des Elektromagneten zu erkennen, um gegebenenfalls den Elektromagneten abzustellen
oder aber ein entsprechendes Fehlersignal zu erzeugen, um die Benutzung des Elektromagneten
beispielsweise zu beenden. Eine solche Ausgestaltung ist zum Beispiel dann von Vorteil,
wenn während des Betriebes des Elektromagneten ein Fehler entsteht. Ein Fehlverhalten
kann zum Beispiel dadurch herrühren, daß aufgrund der Wärmeentwicklung in dem Elektromagneten
die Isolierung der Spulenleitungen Schaden nimmt und eine unter Umständen kleine Leckstelle,
die noch innerhalb des Toleranzbereiches lag, sich dann erweitert und zu einem Windungsschluß
führt. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird während des Betriebes ein optimaler
sichererer Betriebsstatus erreicht und überwacht.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Steuerungsteil
den von der Strommeßvorrichtung erzeugten Istwert in einen Istwertspeicher, insbesondere
mit anderen Daten zum Beispiel der Meßzeit, ablegt. Durch eine solche Ausgestaltung
wird eine Dokumentation des angelegten Magnetstromes erreicht, die dazu dient, das
dynamische Verhalten des Magneten zu untersuchen. Es ist zum Beispiel möglich, diesen
Speicher durch entsprechende Programme auszulesen und diese Informationen als I-t-Diagramm
darzustellen. Neben der Verwendung der Meßzeit, zum Beispeil ab dem Einschalten des
Magneten, ist es auch möglich, weitere Betriebsparameter, wie beispielsweise die Haftkraftstufen
oder die Temperaturentwicklung an dem Magneten, zu dokumentieren. Es ist möglich,
die Dokumentation in einem festgelegten Zyklus durchzuführen. Der Taktzyklus kann
hierbei mit der regelmäßigen Abgleichung des Soll- und Istwertes gekoppelt sein oder
hiervon getrennt sein.
[0025] Es ist vorgesehen, daß die Strommeßvorrichtung durch einen in die Leitung geschalteten
seriellen oder parallelen Widerstand, insbesondere einem Shuntwiderstand, gebildet
ist. Es wird hierbei ein dem Stromfluß proportionaler Spannungsabfall an diesem Widerstand,
zum Beispiel einen Nebenwiderstand, gemessen und als Signal der Strommeßvorrichtung
entsprechend weiterverarbeitet.
[0026] Es ist günstig, wenn als Strommeßvorrichtung ein Hallsensor vorgesehen ist. Die Verwendung
eines Hallsensores hat den Vorteil, daß für einen großen Meßbereich eine exakte Strommessung
möglich ist. Der Hallsensor, der hierbei auf den Halleffekt zurückgreift, dient hierbei
als potentialfreie Strommeßvorrichtung, der zum Beispiel als kompaktes, flaches Bauteil
ausführbar ist. Der Sensor weist hierzu eine Bohrung auf, durch die die Leitung, die
den zu messenden Strom führt, geleitet wird. Der Hallsensor, bzw. allgemein die Stromüberwachung,
kann sowohl in der Stromzuleitung als auch in der Stromableitung vorgesehen sein.
[0027] Neben der Verwendung eines Stromshuntes, also eines Nebenwiderstandes oder eines
Hall-Effekt-Stromwandlers als Strommeßvorrichtung, ist auch die Verwendung eines Stromtransformators
als Strommeßvorrichtung möglich.
[0028] Es ist vorgesehen, daß das Leistungsteil eine Strom-/Spannungversorgung für die Strommeßvorrichtung
den Hallsensor und/oder den Überstromschalter aufweist. Für den Betrieb des Hallsensors
ist ein Magnetfeld notwendig, welches senkrecht zu der Leitungsrichtung des durch
den Hallsensor geführten stromführenden Kabels anliegt. Für die Erzeugung dieses Magnetfeldes
wird aus der Strom-/Spannungsversorgung des Leistungsteiles Strom entnommen. Als Überstromschalter
wird zum Beispiel ebenfalls eine Referenzspannung von der Stromspannungsversorgung
abgegriffen.
[0029] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Steuerungsteil
und das Leistungsteil in einem auch modular ausgestalteten Steuergerät zusammengefaßt
sind und das Steuerungsgerät als Umpolsteuergerät ausgebildet ist, um gespannte Magnete
bzw. von dem Elektromagnet gehaltene magnetisierte Werkstücke zu entspannen bzw. zu
entmagnetisieren. Durch die modular aufgebaute Stromversorgung ist es möglich, zum
Beispiel an ein standardisiertes Steuerungsteil eine Vielzahl unterschiedlicher Leistungsteile,
beispielsweise für verschiedene Stromstärken, anzuschließen. Es ist auch vorgesehen,
ein Steuerungteil mit mehreren Leistungsteilen zu verbinden, zum Beispiel eine Mehrzahl
von Leistungsteilen mit einem gemeinsamen Steuerungsteil zu betreiben. Der modulare
Aufbau hat aber auch den Vorteil, daß die Wartung der Stromversorgung erleichtert
wird, da nur die jeweils schadhafte Baugruppe ausgetauscht werden muß. Wird nun beispielsweise
von der Strommeßvorrichtung ein Fehler insbesondere in dem Leistungsteil bzw. der
Stromquelle des Leistungsteiles diagnostiziert, so wird durch diese bevorzugte Ausgestaltung
der Wartungsaufwand reduziert, da nicht mehr die ganze Stromversorgung gewechselt
werden muß, sondern nur der mit einem Fehler behaftete Leistungsteil.
[0030] Es ist günstig, daß die Strommeßvorrichtung die Stromstärke sowohl der Magnetisierung
als auch der Entmagnetisierung aufnimmt. Durch eine kontinuierliche Überwachung der
Stromstärke ist es möglich, das Ein- und Ausschaltverhalten des Magneten durch die
Dokumentation einer I-t-Kennlinie zu studieren. Gerade der Entmagnetisierungsvorgang,
der mit Hilfe des umpolbaren Steuergerätes durchgeführt werden kann und zu einer möglichst
weitgehenden Entmagnetisierung des Werkstückes bzw. des Magneten führt, ist mathematisch
nur sehr aufwendig oder gar nicht zu erfassen. Da aber die Entmagnetisierung direkt
die Herstellungs- bzw. Bearbeitungszeiten des Werkstückes betreffen, können durch
eine optimale Anpassung der Entmagnetisierungskurve an das Werkstück letztendlich
die Durchlaufzeiten des Werkstückes durch eine mit einem Magnetspanntisch versehenen
Bearbeitungsstation erheblich verringert werden, wodurch letztendlich die Effizienz
steigerbar ist. Durch Versuche wird ein optimaler Entmagnetisierungszyklus entwickelt.
Die Form der I-t-Kurve gibt hierbei Aufschluß über die Entmagnetisierungsverhaltens
des Magneten und des davon gehaltenen Werkstückes. Durch einen Vergleich der aufgenommenen
I-t Kurve mit einer entsprechenden Kalibrierungskurve ist es möglich, Materialveränderungen
oder Beeinträchtigungen des Magneten auf elektronischer Weise zu erkennen und entsprechende
Maßnahmen einzuleiten. Natürlich ist es möglich, die Überwachung der I-t Kurve ebenfalls
kontinuierlich durchzuführen, um einen im Betrieb auftretenden Fehler frühzeitig zu
erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Im Fall, daß ein Hubmagnet
mit einem erfindungsgemäßen Elektromagnet bzw. einem damit verbundenen Steuerungsgerät
verwendet wird, wird auch hier ein entsprechender Vorteil erreicht.
[0031] Des weiteren sieht die Erfindung vor, daß als Elektromagnet ein Elektropermanentmagnet
dient und die Stromquelle für das Spannen des Elektropermanentmagneten Stromimpulse
erzeugt. Ein Elektropermanentmagnet entwickelt eine Permanentmagneteigenschaft, also
eine dauerhafte stromlose magnetische Eigenschaft durch ein einmaliges Einschalten
des Elektromagneten. Es handelt sich hierbei um die Kopplung eines Permanentmagneten
mit einem Elektromagneten. Der eingeschaltete Elektromagnet bewirkt in dem Permanentmagnet
eine verbleibende dauerhafte Magnetisierung, wie diese zum Beispiel bei normalen Permanentmagneten
typisch ist. Zum Magnetisieren werden kurze Rechteck-Stromimpulse verwendet. Diese
magnetische Eigenschaft wird durch entsprechende Entmagnetisierungsimpulse schrittweise
wieder zerstört, um dadurch ein Entspannen bzw. Lösen des Magneten von dem Werkstück
oder dem Hebegut zu erreichen. Der Vorteil in der Verwendung Von Elektropermanentmagneten
liegt darin, daß die dazu notwendigen Stromimpule deutlich höher liegen können wie
bei dauerbetriebenen Elektromagneten, da die Hitzeentwicklung deutlich geringer ist.
Auf der anderen Seite kann aber gerade in den relativ hohen Stromspitzen das Auftreten
von Überströmen vorkommen, die die elektronische Schaltung und/oder den Elektropermanentmagneten
zerstören können. Die vorgesehene Strommeßvorrichtung bewirkt auch hier ein sicheres
und zuverlässiges Betreiben des Elektromagneten.
[0032] In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einem Blockschaltbild das Leistungsteil einer Stromversorgung eines erfindungsgemäßen
Elektromagneten,
- Fig. 2
- ein I-t-Diagramm des Spann- bzw. Entmagnetisierungsvorganges eines erfindungsgemäßen
Elektromagneten,
- Fig. 3
- ein Kraft-/Haftkraftstufendiagramm und
- Fig. 4
- eine gesamte Stromversorgung eines erfindungsgemäßen Elektromagneten.
[0033] In Fig. 3 ist gezeigt, wie die werkseitige oder aber auch benutzerabhängige Haftkraftstufenauswahl
vorzunehmen ist. Da die Stromversorgung für eine Vielzahl unterschiedlicher Magnete
verwendbar ist und diese Magnete auch unterschiedliche Aufgaben erfüllen ist es notwendig,
daß die Magnete individuell einstellbar sind. Die Steuerung sieht deswegen vor, daß
in mehreren Haftkraftstufen (X-Achse, HKS) , zum Beispiel sechs, acht oder sechszehn
Haftkraftstufen, verschiedene, in einem Eichvorgang zu ermittelnde Haftkräfte (F
rel) eingestellt werden. Bei diesem Eichvorgang wird in dem Istwertspeicher der Steuerungung
eine entsprechende Stromstärke abgelegt.
[0034] In Fig. 3 sind beispielhaft 2 Eichkurven (mit Kreisen und Dreiecken gekennzeichnet)
angegeben.
[0035] Nachdem dieses Eichungs- bzw. Konfigurierungsverfahren abgeschlossen ist, wird im
normalen Betrieb entsprechend der gewünschten Funktion eine Haltekraftstufe ausgewählt,
wobei dann die Steuerung die entsprechende Stromstärke-Information an das Leistungsteil
übermittelt und das Leistungsteil diese Stromstärke am Ausgang zur Verfügung stellt.
Bei den bislang bekannten Elektromagneten bestand nun keine Möglichkeit zu kontrollieren,
welche Stromstärke nun wirklich durch den Elektromagneten fließt. Im Fall, daß nun
ein Defekt in der Leistungsendstufe oder ein Windungsschluß im Magnet stattfindet,
wurde bislang der Steuerung, die nur Stellungen der Haltekraftstufe kontrollierte,
suggeriert, daß der gewünschte Strom anliegt, in Wahrheit jedoch der Magnet die entsprechende
Kraft nicht entwickelte.
[0036] Der erfindungsgemäße Elektromagnet sieht nun vor, daß eine Strommeßvorrichtung 1
vorgesehen ist, die über einen Treiber 2 auf die Leistungsquelle 3 einwirkt.
[0037] Die Strommeßvorrichtung 1, dies ist zum Beispiel wie in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Hallsensor 10, befindet sich auf der Leitung 11, welche die Stromquelle 3 mit
dem Elektromagneten 4 verbindet. Die Strommeßvorrichtung 1 ist hierbei so angeordnet,
daß sie direkt den von der Stromquelle 3 zu dem Elektromagneten 4 fließenden Strom
mißt und kontrolliert. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
ist der Elektromagnet 4 mit der Stromquelle 3 durch zwei Leitungen verbunden.
[0038] Die Stromversorgung des Elektromagneten 4 besteht erfindungsgemäß aus den beiden
Komponenten Steuerungsteil 5 und Leistungsteil 6. Es ist vorgesehen, das Steuerungsteil
5 und das Leistungsteil 6 modular, getrennt voneinander aufzubauen. Durch eine solche
Ausgestaltung wird die Flexibilität aber auch die Wartungsfreundlichkeit der Stromversorgung
erhöht.
[0039] Das Leistungsteil 6 umfaßt hierbei einen Treiber 2, welcher auf die Stromquelle 3
wirkt. Der Treiber oder Regler 2 ist hierbei über die Eingangsleitungen 52 mit dem
Steuerungteil 5 verbunden.
[0040] Die Stromquelle 3 besteht aus zwei Elementen, nämlich einen eingangsseitig vorgesehenen
Gleichrichter 30 und eine hinter dem Gleichrichter 30 vorgesehene Leistungsstufe 31,
auf die der Regler oder Treiber 2 einwirkt und die entsprechend gewünschte Stromstärke
einstellt. Für die Realisierung dieser Baugruppen werden übliche Bauelemente verwendet.
Die Gestaltung kann sowohl in digitaler wie auch in analoger oder in gemischter Weise
ausgeführt sein.
[0041] Eingangsseitig 32 ist der Gleichrichter 30 mit einem Netzanschluß 33 versehen.
[0042] Für den in diesem Ausführungsbeispiel gewählten Hallsensor 10 ist eine eigene Spannungs-/Stromversorgung
7 vorgesehen, die zum Beispiel auch mit dem Gleichrichter 30 bzw. einem nicht gezeigten
Netzteil verbunden ist. Der Hallsensor 10 baut ein zu der Leitungsrichtung senkrechtes
Magnetfeld auf, der für die Erzeugung des Magnetfeldes 11 notwendige Strom wird aus
der Stromversorgung 7 abgeleitet. Aufgrund des Halleffektes wird eine zu dem in der
Leitung 11 fließender Strom I proportionales Spannungssignal von dem Leitungspaar
12 abgegriffen. Das von der Strommeßvorrichtung 1 erzeugte Signal wird über die Leitung
12 mit einem Meßgleichrichter 60 verbunden. Der Meßgleichrichter 60 bereitet zum Beispiel
das durch die Leitungen 12 übermittelnde Signal der Strommeßvorrichtung 1 auf und
leitet sie über die Ausgangsleitung 61 an das Steuerungteil 5 zurück.
[0043] Der Meßgleichrichter 60 besitzt einen weiteren Ausgang 62 der mit dem Überstromschalter
63 verbunden ist, der hier zum Beispiel als Schmitt-Trigger ausgebildet ist. Die Aufgabe
des Überstromschalters ist es, bei Kurzschluß in dem Elektromagnet 4 über die Leitung
64 auf den Regler 2 einzuwirken und zum Beispiel die Leistungsstufe 31 abzuschalten.
Es ist auch möglich, diese Funktion des Abschaltens bei Überstrom über ein in dem
Steuerungsteil 5 sitzende Schaltung zu bewirken, um über die Eingangsleitungen 52
den Regler 2 entsprechend anzusteuern. Es ist hier günstig, diese Schaltung in dem
Leistungsteil vorzusehen, da dadurch die Schaltzeiten zwischen der Strommeßvorrichtung
1, dem Überstromschalter 63 und dem Regler 2 sehr gering sind und das Erkennen eines
Überstromes schnell zu einem Abschalten der Stromquelle 3 führt. Auch ist vorgesehen,
nach dem Überstromschalter 63 eine Potentialtrennung, zum Beispiel eine optische Kopplung
oder dergleichen vorzusehen. Der Überstromschalter 63 ist mit der Stromspannungsversorgung
7 verbunden.
[0044] In Fig. 4 ist in einem weiteren Bockschaltbild das Zusammenwirken des Steuerungsteiles
5 und des Leistungsteiles 6 in einem entsprechenden Steuergerät oder Umpolsteuergerät
gezeigt. Das von der Strommeßvorrichtung 1 aufgenommene Signal wird über die Leitung
12, 61 zu dem Steuerungsteil 5 geleitet. Es ist auch möglich, direkt die Strommeßvorrichtung
1 mit dem Steuerungsteil 5 zu verbinden. Hierzu dient die Leitung 12' welche direkt
in die Leitung 61 mündet.
[0045] Das Steuerungsteil 5 weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei unterschiedliche Möglichkeiten
auf, wie auf den Treiber 2 Einfluß genommen werden kann, um eine entsprechende Stromstärke
für den Elektromagneten 4 zu bewirken. Es ist zum Beispiel vorgesehen, daß eine Auswahl
für die Haftkraftstufe 50 besteht, die in einem entsprechenden Sollwertspeicher 51
einen Sollwert für die Stromstärke auswählt. Dieser Sollwert wird auf eine der Steuerleitungen
52 zu dem Treiber 2 des Leistungsteiles 6 übermittelt. Dort bewirkt der Treiber 2
über die Steuerleitung 20, daß die Leistungsstufe 31 am Ausgang die gewünschte Stromstärke
abgibt. Gleichzeitig wird dieses Sollsignal auf den Eingang eines Komperators 53 gelegt,
welcher diesen Sollwert mit dem über die Leistung 61 angeschlossenen Istwert der Stromstärke
der Strommeßvorrichtung 1 vergleicht. Es ist hierbei möglich, daß dem Sollwert 51
auch ein Toleranzintervall zugeordnet ist, innerhalb dessen der Istwert der Strommeßvorrichtung
1 liegen kann. Liegt der gemessene Istwert außerhalb dieses Intervalls, so liegt eine
Störung entweder in der Stromquelle 3 oder in dem Elektromagneten 4 vor. In beiden
Fällen wird über die zweite Steuerleitung 52 a der Treiber oder Regler 2 so beeinflußt,
daß die Stromquelle 3 abgeschaltet wird. Da die erfindungsgemäßen Magnete Teil einer
größeren Anlage sein können ist auch vorgesehen, daß bei Auftreten eines solchen Fehlers
ein entsprechendes Fehlersignal an die Maschinensteuerung abgegeben wird. Dies wird
dann auch zum Beispiel von der Steuerleitung 52 a abgeleitet.
[0046] Neben der Haftkraftstufenauswahl 50 ist zum Beispiel auch vorgesehen, über ein Programm
oder anderen numerischen Daten einen gewünschten Stromstärke-Zeit-Verlauf auf den
Elektromagneten 4 einzuprägen. Dies geschieht zum Beispiel mit entsprechenden Steuerelementen
54, die wie oben beschrieben auf den Komperator 53 als auch auf den Treiber 2 wirken.
[0047] Es ist natürlich auch möglich, den Komperator 53 nicht als Bauelement, sondern als
programmtechnische Abfrage auszubilden. Bei einer solchen Ausgestaltung ist es dann
günstig, daß das von der Strommeßvorrichtung 1 gelieferte Signal durch einen Analog-Digital-Wandler
digitalisiert wird.
[0048] Die Daten der Strommeßvorrichtung 1 werden nicht nur auf den Komperator 53 gelenkt,
sondern auch in einem Istwertspeicher 55 gespeichert. Es besteht somit die Möglichkeit,
die hier aufgenommenen Daten für weitere Dokumentationen oder Untersuchungen, zum
Beispiel über entsprechende Schnittstellen 56 mit einem Computer auszuwerten.
[0049] Die Programmauswahl 57 wird zum Beispiel auch durch einen Mikroprozessor oder einen
Computer gesteuert und/oder unterstützt. Mit Hilfe der Programmauswahl 57 und den
Steuerungelementen 54 ist es möglich zum Beispiel ein, wie in Fig. 2 dargestelltes
Entmagnetisierungsverfahren durchführbar. Das dargestellte I-t Diagramm unterscheidet
hierbei eine Spannphase (A) und eine Entmagnetisierphase (B). Die Spannphase ist in
drei Abschnitte unterteilt: Einschaltphase (a), Magnet gespannt (b) und Ausschaltphase
(c). Nach dem Abschalten verbleibt eine Restmagnetisierung in dem Magneten (insbesondere
in einem Elektropermanentmagneten) und in dem gehaltenen Werkstück. Um eine Entmagnetisierung
sowohl des Magneten als auch des von dem Magneten gehaltenen Werkstückes oder Schrott
zu erreichen wird alternierend mit verringernder Amplitude Strom zum Beispiel als
Rechteckimpulse in den Magnet eingeprägt. Aufgrund der gegenläufigen Lorentzkraft
vergeht eine gewisse Zeit, bis die Stromstärke voll durch den Magnet fließt. Beim
Abschalten des Magneten klingt der Strom mit einer entsprechenden Abklingzeit ab.
Durch die Tatsache, daß die I-t Kennlinie in dem Speicher 55 aufnehmbar ist, ist es
leicht möglich, insbesondere die Entmagnetisierphase B zu optimieren und somit die
Effizienz der Gesamtanlage, die einen erfindungsgemäßen Magneten besitzt, zu steigern.
[0050] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0051] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0052] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Elektromagnet mit einer Stromversorgung, wobei die Stromversorgung mindestens ein
Leistungsteil, mit einem Regler oder Treiber für eine Stromquelle aufweist und die
Stromquelle durch mindestens eine Leitung mit dem Elektromagneten verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Leistungsteil (6) ausgangsseitig eine Strommeßvorrichtung (1) vorgesehen ist
und die Strommeßvorrichtung (1) auf den Regler (2) oder Treiber einwirkt.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung ein Steuerungsteil (5) und ein Leistungsteil (6) aufweist und
das Steuerungsteil (5) den Regler (2) ansteuert, wobei von der Strommeßvorrichtung
(1) ein Signal auf das Steuerungsteil (5) ableitbar ist.
3. Elektromagnet nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommeßvorrichtung (1) über einen Überstromschalter (63) auf den Regler (2)
wirkt und die Stromversorgung des Elektromagneten gegebenenfalls unterbricht.
4. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerungsteil (5) den von der Strommeßvorrichtung (1) erzeugten Istwert mit
einem in einem Sollwertspeicher (51) hinterlegten Stromsollwert einschließlich einem
Toleranzbereich vergleicht und über den Regler (2) die Stromversorgung unterbricht,
falls der Istwert außerhalb des Toleranzbereiches um den Sollwert ist.
5. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen regelmäßigen bzw. kontinuierlichen Abgleich des Soll- und Istwertes.
6. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerungsteil (5) den von der Strommeßvorrichtung (1) erzeugten Istwert in einen
Istwertspeicher (55), insbesondere mit anderen Daten zum Beispiel der Meßzeit, ablegt.
7. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommeßvorrichtung (1) durch einen in die Leitung (11) geschalteten seriellen,
parallelen Widerstand, insbesondere einen Shuntwiderstand, oder einen Hallensensor
(10) gebildet ist.
8. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Leistungsteil (6) eine Strom-/Spannungsversorgung (7) für die Strommeßvorrichtung
den Hallsensor (10) und/oder den Überstromschalter (63) aufweist.
9. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerungsteil (5) und das Leistungsteil (6) in einem auch modular ausgestalteten
Steuergerät zusammengefaßt sind und das Steuergerät als Umpolsteuergerät ausgebildet
ist, um gespannte Elektromagnete bzw. von dem Elektromagnet gehaltene magnetisierte
Werkstücke zu entspannen bzw. zu entmagnetisieren.
10. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommeßvorrichtung (1) die Stromstärke sowohl der Magnetisierung als auch der
Entmagnetisierung aufnimmt.
11. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektromagnet ein Elektropermanentmagnet dient und die Stromquelle für das Spannen
des Elektropermanentmagneten Stromimpulse erzeugt.
12. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerungsteil einen Microprozessor umfaßt, welcher mindestens auf einen Programmspeicher
und einen Datenspeicher lesend bzw. schreibend zugreift und das Programm im Zusammenwirken
mit dem Prozessor eine oder mehrere der nachstehenden Funktionalitäten ermöglicht:
a) Eingabe der Betriebsparameter, wie Stromsollwert bzw. Toleranzbereich um den Stromsollwert
in Abhängigkeit der Haltkraftstufen und Zeiträume für das Halten gewisser Stromstärken
bzw. Haltkraftstufen.
b) Eingabe der Sollhaltekraft als Betriebsparameter, wobei das Programm auf den hierfür
notwendigen Stromsollwert zurückrechnet.
c) Eingabe, Auswahl und Verwaltung von mehreren unterschiedlichen Betriebsparametersätzen.
d) Erfassen, Verwalten und Ablegen von Ist-Stromstärken, als Funktion der Zeit in
Datenspeichern.
e) Dauernder Abgleich der Stromsollwerte mit den Stromistwerten, wobei im Falle, daß
der Ist-Wert außerhalb des Toleranzbereiches um den Stromsollwert liegt, eine Notfallroutine
aufgerufen und abgearbeitet wird.
f) Eingabe und Veränderung der Betriebsparameter sowie Auslesen der Datenspeicher
über eine Schnittstelle bzw. ein Modem, mit Hilfe eines externen Computers.
g) Ansteuerung der Stomquelle entsprechend der gewählten Soll-Stromstärke.
h) Eingabe, Auswahl, Veränderung und Aufzeichnung der Entmagnetisierungsstromstärke
insbesondere als Betriebsparameter in Abhängigkeit der Zeit.
i) Kommunikation mit weiteren Aggegaten in einer Maschinenlinie.
13. Hubmagnet oder Spannmagnet mit einem Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche.